Veranstaltungsmitschnitt

Stalins Volk. Nationale Identität in Georgien

Stalins langer Schatten: Zwei Vorträge über die Aufarbeitung der Sowjetgeschichte in Georgien

| vom 06.06.2018 | Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur | Georgian National Book Center
Stalinporträt hinter Werbetafel in Tiflis 2015, (c) Bundesstiftung Aufarbeitung
Stalinporträt hinter Werbetafel in Tiflis 2015, (c) Bundesstiftung Aufarbeitung

Am 6. Juni um 18.00 Uhr wird Davit Jischkariani  in der Bundesstiftung Aufarbeitung einen Vortrag zu Stalins Volk. Nationale Identität in Georgien halten. Die Veranstaltung ist der letzte Teil der zweiteiligen Reihe "Stalins langer Schatten: Zwei Vorträge über die Aufarbeitung der Sowjetgeschichte in Georgien".

Die Kritiker und Gegner der sowjetischen Herrschaft in Georgien warfen Moskau vor, das Land seiner nationalen Identität beraubt zu haben. Diese Rhetorik hielt auch nach der Erlangung der Unabhängigkeit 1991 an und ist in Georgien weithin verbreitet. Der Historiker Davit Jischkariani hinterfragt diese Perspektive. Tatsächlich wurden die zentralen Linien der Politik in Georgien bis 1991 im Moskauer Zentrum geplant. So wie für alle anderen Sowjetrepubliken auch. Allerdings waren es lokale Eliten, die die Moskauer Politik in der Peripherie ausführten und dabei nach Stalins Tod wachsende Handlungsspielräume ausnutzten. Der Historiker Davit Jischkariani ist Mitbegründer von SOVLAB, dem Soviet Past Research Laboratory in Tbilisi. Er studierte dort von 2004 bis 2008 Geschichte an der staatlichen Iv. Javakhischwili Universität Tbilisi. Zwischen 2010 und 2012 absolvierte er ein Magisterstudium in Russlandkunde. 2013/2014 war Jischkariani Junior Research Fellow am Zentrum für Russland- und Osteuropakunde der Universität Warsaw. Im Moment unterrichtet er „Totalitäre Regimes des 20. Jahrhunderts” an der kaukasischen Universität. Seine Forschungsfelder umfassen: Repressionen in der Sowjetunion, Stalinismus, sowjetische Nationalpolitik. 

Veranstalter: