Tagungsbericht

Staatssozialismen im Vergleich

| vom 29.09.2016 | bis zum 01.10.2016
Hannah Arendt Institut für Totalitarismusforschung, Screenshot von der Website

Ein Vierteljahrhundert nach dem Zusammenbruch der real-sozialistischen Herrschafts-, Wirtschafts-und Gesellschaftssysteme scheint es an der Zeit, einen Vergleich ihrer Strukturen und Funktionsmechanismen vorzunehmen. Seit 1989 der "Eiserne Vorhang" fiel, sind in Verbindung mit der "Archivrevolution" zahlreiche Länderanalysen zu den staatssozialistischen Systemen entstanden, die eine Grundlage für vergleichende Untersuchungen bilden können. Aus Mangel an ebendiesen, wollte das Hannah-Arendt-Institut mit dieser internationalen Konferenz Impulse für die komparative Forschung setzen.

Seit dem „Fall des Eisernen Vorhanges“ im Jahr 1989 und der damit verbundenen „Archivrevolution“ sind zahlreiche Länderanalysen zu den realsozialistischen Systemen entstanden, die eine Grundlage für vergleichende Untersuchungen bilden können. Doch daran mangelt es noch, und so wollte das Hannah-Arendt-Institut mit einer internationalen Konferenz Impulse für die komparative Forschung setzen. Angesichts der Fülle möglicher Themen standen drei Forschungsfelder im Zentrum, die für das Funktionieren der autokratischen Systeme von hoher Bedeutung waren: die Staatsparteien als bedeutendste Herrschaftsträger, die Sozialpolitik als wichtigstes Medium der Herrschaftslegitimation und die Rolle von Opposition und Widerstand infolge des Scheiterns der autokratischen Regimelegitimierung. Die Konferenz baute im Wesentlichen auf Länderstudien auf (Sowjetunion, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Deutsche Demokratische Republik, Albanien und Jugoslawien). Den vollständigen Tagungsbericht von Alexander Akel für H-Soz-Kult können sie hier weiterlesen.


Konferenzübersicht:

Grußwort von Peter Wiegand (Hauptstaatsarchiv Dresden)

Begrüßung und Einführung von Günther Heydemann (Hannah-Arendt-Institut)

Panel I: Sowjetunion
Helmut Altrichter (Universität Nürnberg-Erlangen): Staatspartei

Stefan Plaggenborg (Ruhr-Universität Bochum): Sozialpolitik

Alexey Makarov (Moskau): Opposition und Widerstand

Panel II: Polen
Tytus Jaskulowski (Hannah-Arendt-Institut Dresden): Staatspartei

Dariusz Grala (Posen): Sozialpolitik
Klaus Ziemer (Universität Trier): Opposition und Widerstand

Panel III: Tschechoslowakei
Stanislav Balik (Masaryk-Universität Brno): Staatspartei

Jan Holzer (Masaryk-Universität Brno): Opposition und Widerstand

Panel IV: Ungarn
Andreas-Schmidt-Schweizer (Herder-Institut Marburg): Staatspartei

Tibor Valuch (Universität Debrecen): Sozialpolitik

Krisztian Ungvary (Budapest): Opposition und Widerstand

Panel V: Rumänien
Thomas Kunze (Konrad-Adenauer-Stiftung): Staatspartei

Alexandru-Murad Mironov (Universität Bukarest): Sozialpolitik

Anneli Ute Gabanyi (Berlin): Opposition und Widerstand

Panel VI: Bulgarien
Mihail Gruev (Universität Sofia): Staatspartei

Dimitrina Petrova (Universität Essex): Opposition und Widerstand

Panel VII: Deutsche Demokratische Republik
Andreas Malycha (Institut für Zeitgeschichte Berlin-München): Staatspartei

Manfred G. Schmidt (Universität Heidelberg): Sozialpolitik

Ehrhart Neubert (Erfurt): Opposition und Widerstand

Panel VIII: Albanien
Michael Schmidt-Neke (SPD Landtagsfraktion Kiel)

Panel IX: Jugoslawien
Wolfgang Höpken (Universität Leipzig)

Veranstalter