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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Walk, Dietrich

* 25.7.1935

Geb. in Altbleyen (Brandenb.); Vater Landarbeiter; Grundschule, 1950/51 Berufsausbildung zum Stahlschiffbauer in der Roßlauer Schiffswerft; 1952 – 55 Studium an der Ing.-Schule für Schiffstechnik in Warnemünde; 1955 – 58 Obermstr. in der Volkswerft Stralsund; 1957 SED; 1958 – 63 Werkltr. in der Schiffswerft Oderberg u. 1963 – 66 in der Schiffswerft Magdeburg; 1966 – 72 Dir. der Peenewerft Wolgast (Hersteller von Kampfschiffen u. Küstenschutzbooten); 1972/73 Dir. der Volkswerft Stralsund; ab März…

Wer war wer in der DDR

Walter, Jürgen

* 7.12.1943

Geb. in Fraureuth (Thür.); während der Schulzeit Mitgl. im Kirchenchor, Abitur u. Ausbildung zum Landwirtschaftskaufm., Studium der Germanistik u. Romanistik an der HU Berlin; Mitbegr. des »Hootenanny-Klubs«, des späteren Oktoberklubs; 1967 erste Single bei Amiga u. erster TV-Auftritt in »Schlager einer kleinen Stadt«, musikal. Ausbildung beim zentralen Studio für Unterhaltungskunst, seit 1969 Berufsmusiker, Zusammenarb. mit  Arndt Bause,  Thomas Natschinski u.  Gisela Steineckert; Durchbruch…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Walter, Hermann

* 16.1.1874 – ✝ 3.5.1964

Geboren am 16. Januar 1874 in Erfurt, Sohn eines Zimmermanns. Nach Schlachterlehre und Wanderschaft kam er 1890 nach Berlin, wurde Mitglied der SPD und der Gewerkschaften und arbeitete als Schlachter des Berliner Konsumvereins. 1893 wegen »Widerstandes gegen die Staatsgewalt«, »Einbruchs und Diebstahls« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Von 1896 bis 1899 Leiter der SPD in Wedding, wurde Leitergerüstbauer. 1914 verließ er die SPD, schloß sich der Spartakusgruppe und 1917 der USPD an. Er gehörte 1917/18 zu den Revolutionären Obleuten, organisierte Waffentransporte nach Berlin und war im Januar 1918 führend beim Generalstreik in den Lichtenberger Großbetrieben. Während der Novemberrevolution in Berlin an Kämpfen und Verhandlungen beteiligt, die zur Übergabe des Polizeipräsidiums führten. Als Vertreter der Revolutionären Obleute nahm er an den Vorbesprechungen und am KPD-Gründungsparteitag als Beobachter teil. Im April 1919 Delegierter der USPD zum 2. Reichsrätekongreß, ab Februar 1920 Mitglied der KPD. Walter saß im Aufsichtsrat der Konsumgenossenschaft Berlin und war Branchenleiter der Gerüstbauer. Er kam mehrmals in Konflikt mit der ultralinken Gewerkschaftspolitik der KPD. Im Sommer 1928 (und erneut im Februar 1931) aus der KPD ausgeschlossen, da er sich weigerte, die Gerüstbauer in die RGO zu überführen und es ablehnte, als Kandidat der »Roten Liste« gegen den ADGB bei den Betriebsrätewahlen in der Konsumgenossenschaft Berlin anzutreten; am 2. April 1932 wieder in die KPD aufgenommen. Im Mai 1933 verhaftet, in der »Schutzhaft« schwer mißhandelt. 1945 gehörte er gemeinsam mit Hans Pfeiffer zu den Mitbegründern der KPD in Zeuthen, wo er als Partei- und Gewerkschaftsveteran wohnte, er erhielt anläßlich seines 90. Geburtstages im Januar 1964 den VVO in Gold. Hermann Walter starb am 3.Mai 1964.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Walter, Paul

* 13.2.1891 – ✝ 1.12.1978

Geboren am 13. Februar 1891 in Viehhofen bei Nürnberg, Sohn eines Metzgergesellen. Lehre als Dreher und anschließend 1908 bis 1914 Wanderschaft durch Europa. Er gehörte 1911 in Zürich dem Internationalen Arbeiterverein an und wurde 1912 Mitglied der SPD. Bei Kriegsausbruch Marinesoldat auf dem Kreuzer »Kolberg« in Wilhelmshaven. Wegen antimilitaristischer Arbeit unter den Marineangehörigen im August 1916 inhaftiert und zu einem Jahr Festung verurteilt, anschließend als »wehrunwürdig« entlassen und zum Berliner Rüstungsbetrieb Schwartzkopf dienstverpflichtet. Ab 1917 Mitglied der USPD, schloß sich Walter während der Novemberrevolution der Spartakusgruppe an und wurde Mitglied der KPD. Beteiligt an der Besetzung der Vorwärts-Druckerei, deswegen Anfang Januar 1919 wegen »Aufruhrs und Landfriedensbruchs« zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Danach wieder Dreher und von 1924 bis 1932 beim AEG-Lokomotivbau in Hennigsdorf beschäftigt, gehörte er als Obmann der Funktionäre und Vorsitzender des Arbeiterrates zu den bekannten Kommunisten. Im September 1930 wurde Walter im Wahlkreis Berlin in den Reichstag gewählt, in dem er bis zum März 1933 blieb. Er war 1930 Reichsleiter der RGO Industriegruppe Metall. Anfang März 1933 festgenommen und am 7. November vom Reichsgericht zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend bis 1938 im KZ Sachsenhausen. Er wurde 1943 erneut verhaftet und kam wieder in das KZ Sachsenhausen. Im Mai 1945 führend am Aufbau der Einheitsgewerkschaften in Berlin beteiligt, Orgleiter des FDGB in Berlin, schied wegen Krankheit 1949 aus dem FDGB Groß-Berlin aus. 1951 übernahm er die Leitung des Vorbereitenden Ausschusses zur Bildung des Nationalen Aufbau-Werkes (NAW) in Ost-Berlin, später hauptamtlicher Mitarbeiter des Nationalrats der Nationalen Front, wo er die Westabteilung bzw. die Abteilung Agitation leitete. Er erhielt 1971 den Karl-Marx-Orden. Paul Walter starb am 1.Dezember 1978 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Walther, Rosel

* 12.1.1928 – ✝ 24.8.2006

Geb. in Landsberg (Warthe, Ostbrandenb./ Gorzów Wielkopolski, Polen); Vater Sattler; Volksschule, 1942 – 45 Lehrerbildungsanstalt; 1945 – 50 Lehrerin in Gransee; 1949 NDPD; 1950 – 52 Assistentin u. Lehrerin an NDPD-Parteischulen; 1950 – 58 Abg. der Volkskammer; 1951 – 55 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1952/53 Mitgl. des Landesvorst. Brandenb., dann des Bez.-Vorst. Potsdam der NDPD; 1953 – 61 Mitarb., dann Abt.-Ltr. beim PV; 1961 – 64 Lehrstuhlltr. an der HS für Nat. Pol.…

Wer war wer in der DDR

Wander, Fred

* 5.1.1917 – ✝ 10.7.2006

Geb. in Wien in einer jüd. Fam., Vater Handelsvertreter (1942 im KZ Auschwitz ermordet); Volks- u. Hauptschule in Wien; Lehrling im Textilhandel, Laufbursche u. Diener, dann arbeitslos; ab 1931 Gelegenheitsarb. in der Landw., im Straßenbau, als Hoteldiener, Zeichner u. Fotograf in Italien, Schweiz u. Dtl.; Mai 1938 Flucht aus Wien nach Paris, dort Unterstützung durch jüd. Hilfsorg., Gelegenheitsarbeiten; Sept. 1939 in Paris als »feindl. Ausländer« verhaftet, interniert im Lager Le…

Wer war wer in der DDR

Wangenheim, Inge(borg) von

* 1.7.1912 – ✝ 6.4.1993

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Mutter Konfektionsarb.; Besuch des Lyzeums; anschl. Schauspielschule; Mitgl. des Schauspielkoll. »Gruppe junger Schauspieler«; kleine Rollen auch bei Erwin Piscator; 1930 KPD; 1931 – 33 Mitgl. des vom Ehemann  Gustav v. W. geleiteten Schauspielkoll. »Truppe 1931«; 1933 Emigr. über Brüssel zunächst nach Paris, dann nach Moskau; 1934 – 35 Mitgl. des dt.-spr. Theaterkoll. »Dt. Theater Kolonne Links« u. Tätigkeit als Journalistin; 1937 sowj. Staatsbürgerschaft;…

Wer war wer in der DDR

Wappler, Erich

* 17.5.1926 – ✝ 27.5.1974

Geb. in Bernsbach (Krs. Aue); Vater Fabrikationsklempner; 1940 – 42 Handelsschule; 1942 – 44 Ausbildung zum Bankkfm.; 1944 Wehrmacht; Nov.1944 – Dez. 1945 amerik. Gefangenschaft. 1946/47 Neulehrer in Carlsfeld; 1947 – 49 Bankkfm. in Aue; 1949 SED; 1950 – 53 Filialdir. der Dt. Notenbank in Aue; 1949/50 u. 1953 Studium an der Finanzschule in Radebeul; 1953 – 55 Parteisekr. in der SED-BL Berlin; 1955 – 58 PHS; 1958 – 60 Abt.-Ltr. der Dt. Notenbank; seit 1960 pol. Mitarb., Arbeitsgr.-Ltr.,…

Wer war wer in der DDR

Wartenberg, Hans

* 18.9.1900 – ✝ 21.7.1972

Geb. in Straßburg (Elsaß / Strasbourg, Frankreich); Vater Architekt; Volksschule in Konstanz u. Münster; 1914 – 17 Maurerlehre; 1917/18 Landw. Winterschule des Landkreises Münster; 1918 Militärdienst in Oldenburg; anschl. Mitarb. der Saatgutstelle Münster; 1920 – 25 Bergarbeiter im Ruhrgebiet u. Bauarb. in Münster; daneben Besuch der VHS u. 1921 – 25 Gasthörer an der Univ. Münster; 1925 Begabtenprüfung in Berlin, Studienzulassung ohne Reifezeugnis; 1925 – 28 Studium der Botanik u. Genetik bei…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wastl, Karl

* 26.1.1889 – ✝ 7.3.1963

Geboren am 26. Januar 1889 in Dorfen/Landkrs. Erding, Sohn eines Braumeisters; lernte Kupferschmied. 1908 Mitglied der SPD. 1914 zum Militär einberufen, 1915 schwer verwundet, arbeitete ab 1919 bei der Bremer Vulkanwerft. 1918 USPD, Ende 1920 KPD. Zwischen 1923 und 1926 flüchtig, da er wegen der »Bildung Proletarischer Hundertschaften« polizeilich gesucht wurde. Wastl soll sich in der Sowjetunion aufgehalten und an militärischen Kursen teilgenommen haben. Nach einer Amnestie zurück, UB-Leiter in Aumund, dann Gauleiter des RFB Bremen, zwischen 1928 und 1931 erwerbslos. Im Sommer 1931 zog Wastl nach Oldenburg, wurde dort hauptamtlicher Sekretär und MdL. Von April bis Dezember 1933 »Schutzhaft«, am 1.September 1939 als ehemaliger KPD-Funktionär erneut festgenommen und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert; dann in das KZ Mauthausen gebracht, wo er am 5.Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. Nach 1945 in Vegesack Mitglied der SPD und Gewerkschaftssekretär der IG Metall, schied er im November 1954 aus Altersgründen aus. Karl Wastl starb am 7.März 1963 in Löhnhorst, Landkreis Osterholz.

dissidenten.eu

Wałęsa, Lech

* 1943

Lech Wałęsa wurde 1943 in Popowo bei Lipno in der heutigen Woiwodschaft Kujawien-Pommern geboren. Er machte eine Berufsausbildung und arbeitete ab 1961 als Elektromechaniker in der Staatlichen Maschinen-Traktoren-Station in dem ebenfalls unweit von Lipno gelegenen Łochocin. 1967–76 war er Elektriker in der Danziger Lenin-Werft. 1970 war Wałęsa einer der Anführer des Streiks, der am 14. Dezember in der Lenin-Werft ausbrach. Anlass der Arbeitsniederlegung waren von der Regierung angekündete…

Wer war wer in der DDR

Weber, Lothar

* 29.4.1926 – ✝ 5.4.1991

Geb. in Hockenheim (Krs. Schwetzingen, Baden); Vater Maler; 1932 – 40 Volksschule; 1940 – 43 landw. Lehre u. Besuch der Landwirtschaftssschule; 1943 / 44 Bürogehilfe; 1944 / 45 Wehrmacht. 1945 – 47 landw. Gehilfe; 1946 SED; 1947 / 48 Ass. auf einem Schulgut; 1948 Angest. im thür. Min. für Land- u. Forstw.; 1948 / 49 Instrukteur des VdgB-KV Greiz; 1949 Referent des VdgB-LV Thür. in Weimar; 1949 – 51 1. Sekr. des VdgB-KV Greiz; 1950 Besuch der Bauern-HS; 1951 / 52 Sekr. der SED-KL Greiz; 1952 – 54…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wallach, Julius

* 22.9.1887

Geboren am 22. September 1887 in Neuss, Sohn von Issak Wallach; Lehre und Arbeit als Sattler, Tapezierer und Händler. Er zog 1915 nach Friedrichsort bei Kiel, war dort 1918 aktiv an der Novemberrevolution beteiligt, 1918/19 Vorsitzender der KPD in Kiel, er nahm wahrscheinlich als Delegierter am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil. Wallach wurde 1920 Mitglied der KAPD, kam später aber wieder zur KPD zurück. Seit 1925 verantwortlich für den Aufbau des RFB in Kiel, nach dem RFB-Verbot 1929 übernahm er den Aufbau der RFB-Ersatzorganisation »Rote Marine Reichspietsch-Köbis«, dann 1931 Leiter der KPD-Zelle Schifffahrt, einer Hochburg der Ultralinken. Weitere Lebensdaten waren nicht zu ermitteln.

Wer war wer in der DDR

Walter, Otto

* 2.10.1902 – ✝ 8.5.1983

Geb. in Tarnowitz (Oberschl.); Vater Zimmermann; Volksschule; 1916 – 28 Lehre u. Arbeit als Zimmermann; 1920 KPD; 1929/30 Org.-Sekr. u. Pol.-Ltr. in der KPD-BL Oberschles.; 1930 – Febr. 1933 Ltr. der KPD-UB Zeitz, Weißenfels, Naumburg (Saale); 1932/33 MdR; März – Juli 1933 illeg. Parteiarbeit im UB Bitterfeld / Wittenberg u. im Bez. Baden-Pfalz; Dez. 1933 Verhaftung, drei Jahre Gefängnis, 1937 – 45 KZ Sachsenhausen. 1945 – 49 Mitarb. der KPD / SED-LL Sachsen-Anh. in Halle; Mai 1949 – 50 Mitarb.… Geboren am 2. Oktober 1902 in Tarnowitz/ Oberschlesien, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte in Gleiwitz Zimmermann. 1919 schloß er sich dem »Bund der freien Jugend«, 1920 der FSJ und der KPD an. Von 1922 bis 1929 Vorsitzender der Zahlstelle des Zimmererverbandes in Gleiwitz, 1929 aus der Gewerkschaft ausgeschlossen. 1928 Delegierter des IV. RGI-Kongresses in Moskau. 1929/30 Stadtverordneter in Gleiwitz, im Januar 1929 zunächst Orgleiter, dann Polleiter des Bezirks Oberschlesien. Im Juni 1930 vom ZK nach Halle-Merseburg geschickt, gehörte dort bis 1933 dem Sekretariat der BL an. Im Juli 1932 wurde Walter im Wahlkreis Merseburg in den Reichstag gewählt, bis März 1933 MdR. Ab Februar 1933 als Leiter des UB Bitterfeld/Wittenberg in der Illegalität, kam im Sommer 1933 als Polleiter der BL Baden nach Mannheim. Hier am 28. Dezember 1933 festgenommen, vom OLG Karlsruhe zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, danach bis 1945 im KZ Sachsenhausen. Nach der Befreiung Spitzenfunktionär der KPD in Sachsen-Anhalt, Abteilungsleiter für Kaderfragen und bis 1949 Mitglied des Sekretariats der SED-Landesleitung Sachsen-Anhalt. Walter wurde im Mai 1949 Chefinspekteur der Volkspolizei, kam zur »Hauptverwaltung zum Schutz des Volkseigentums«, von Mitte 1950 bis Sommer 1953 1. Sekretär der SED-Organisation im MfS. Im Januar 1953 zum Generalinspekteur ernannt. Nach der Ablösung Ernst Wollwebers und dem Aufstieg Mielkes zum Minister wurde Walter Anfang November 1957 1. Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit. Im Oktober 1959 zum Generalleutnant befördert, schied er Ende 1963 aus gesundheitlichen Gründen aus, er erhielt 1982 den Karl-Marx-Orden. Er war seit November 1949 mit Else Schreck, verwitwete Reinke, (*1901 – † 1988), einer Schwester des badischen KPD-Funktionärs Paul Schreck verheiratet. Otto Walter starb am 8. Mai 1983 in Ost-Berlin.Jens Gieseke

Handbuch Deutsche Kommunisten

Walter, Johann Georg

* 5.4.1899 – ✝ 14.1.1990

Geboren am 5. April 1899 in Hamburg; dort Hafenarbeiter. Er trat 1921 der KPD bei, war 1926 Mitglied der erweiterten BL der KPD Wasserkante, von 1927 bis 1931 Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft und 1927 Delegierter des XI. KPD-Parteitages. Nach 1933 war Walter längere Zeit inhaftiert. Im Krieg als Soldat eingezogen, geriet er in Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr 1945 wieder Mitglied der KPD, er saß als ihr Vertreter im Bezirksausschuß Bergedorf. Johann Georg Walter starb am 14. Januar 1990 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR

Walther, Elisabeth

* 9.7.1926

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Kaufmann; Volksschule; Bürogehilfinnenlehre; RAD, Dienstverpflichtung bei der DR in Dresden, 1944 NSDAP. 1945 Übersiedl. nach Auerbach (Erzgeb.); Arbeit als Repassiererin, Qualifizierung zur Textiltechnikerin; 1946 SED, FDGB; später Mitarb. im LV Sachsen der IG Textil-Bekleidung-Leder; ab 1952 Mitarb. im VEB ESDA-Strumpfwerke in Thalheim (Sachsen); Studium der Wirtschaftswiss., Dipl.-Wirtsch.; 1962 – 80 Werkltr. bzw. GD des Strumpfkombinat ESDA in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Waltz, Max

* 20.2.1889 – ✝ 21.6.1964

Geboren am 20. Februar 1889 in Schwenningen, Sohn eines Werkführers. Fürsorgezögling; lernte Heizungsmonteur, wurde Techniker, übersiedelte bereits vor dem Weltkrieg an die Saar, wo er 1910 Mitglied der SPD und 1918 der USPD wurde. Nach der Vereinigung von USPD und KPD zur VKPD wurde er Anfang 1921 Vorsitzender der KP Saar, im März 1922 Mitglied der BL in Köln und im April als Polleiter Saar bestätigt. Aber bereits im Mai 1922 wegen interner Streitigkeiten, es ging um »Kollaboration mit der französischen Besatzungsmacht«, aus der KPD ausgeschlossen. Seine Anträge auf Aufnahme in die SPD wurden abgewiesen. Waltz blieb politisch aktiv, war Leiter der Gesellschaft der Freunde der Sowjetunion. Anfang Mai 1933 Mitbegründer der frankophilen Saarländischen Sozialistischen Partei (SSP) und der Liga für Menschenrechte, aber schon Ende 1933 wurde er als Parteivorsitzender ausgeschlossen. Waltz emigrierte 1935 nach Frankreich, arbeitete dort als Heizungsunternehmer. 1940 interniert, flüchtete er Ende 1942 mit seinem Sohn in die Pyrenäen. Er war 1944/45 von der französischen Regierung mit der Überprüfung gefangener Saarländer beauftragt und kam im Oktober 1945 nach Saarbrücken. Der weitere politische Lebensweg von Max Waltz, der »eine charakterlich wie politisch recht umstrittene Persönlichkeit« gewesen sein soll, »die bei den meisten saarländischen Parteien auf Reserve stieß«, bleibt unklar. Max Waltz starb am 21. Juni 1964 in Saarbrücken.

Wer war wer in der DDR

Wander, Maxie

* 3.1.1933 – ✝ 20.11.1977

Geb. in Wien in einer kommunist. Fam., Vater Tankwart; OS, Abbruch kurz vor dem Abitur; Gelegenheitsarbeiten als Sekretärin, Fotografin u. Journalistin; Sekr. im Wiener Scala-Theater; 1956 Heirat mit  Fred W.; 1958 Übersiedl. in die DDR; Sekr., Fotografin u. Journalistin; veröff. zus. mit ihrem Mann Reisebücher; ihr aufsehenerregendes Buch »Guten Morgen, du Schöne. Protokolle nach Tonband« (1977, UA der Bühnenfassung im Dt. Theater Berlin 1978) steht (mit  Sarah Kirschs »Pantherfrau«) am Beginn…

Wer war wer in der DDR

Wangenheim, Gustav von

* 18.2.1895 – ✝ 5.8.1975

Geb. in Wiesbaden; Vater Schauspieler (Eduard v. Winterstein), Mutter Schauspielerin; 1909/10 Oberrealschule; 1911/12 Landw.-Lehrling; 1912/13 Militärdienst, Uffz.; 1913/14 Schauspielschüler bei Max Reinhardt; 1914/15 Soldat in Frankreich u. Belgien, Ltn., 1915 wegen Augenverletzung u. Ruhrerkrankung Entlassung aus dem Militärdienst; 1915/ 16 Schauspieler am Burgtheater Wien; 1916/ 17 am Dt. Theater Berlin (DT); 1917 erste eigene Stücke u. Sprechchöre; 1917/18 am Hoftheater in Darmstadt; 1918… (* 1895 – † 1975) Geboren am 18. Februar 1895 in Wiesbaden, Sohn des Schauspielers Eduard von Winterstein. 1911/12 Landwirtschaftslehre, 1912/13 Militärdienst. 1913/14 Schauspielschüler bei Max Reinhardt; 1914/15 Soldat u. a. in Frankreich und Belgien, zuletzt Leutnant, wegen einer Augenverletzung entlassen. Danach Schauspieler am Burgtheater Wien und am Deutschen Theater in Berlin. 1918 Mitglied der USPD, während der Novemberrevolution Mitglied des Rats Geistiger Arbeiter, ging 1922 zur KPD. Seit 1928 Schauspieler in Berlin, künstlerischer Leiter des Arbeitertheater-Bunds Deutschland (ATBD), erprobte verschiedene Formen der Agitprop-Gruppenarbeit, um die politische Arbeit der KPD zu unterstützen. Regisseur und Autor des von ihm 1931 geleiteten Theaterkollektivs »Truppe 31«. 1933 emigrierte er mit seiner Frau, der Schauspielerin und späteren Schriftstellerin Ingeborg Franke (*1. 7. 1912 – † 6. 4. 1993) in die Sowjetunion, Leiter der deutschen Agitprop-Truppe »Kolonne Links«. Als Szenarist und Regisseur schuf er 1936 den Film »Kämpfer«, den einzigen Spielfilm mit ausschließlich exilierten deutschen Künstlern. Wangenheim war Mitglied der deutschen Sektion des sowjetischen Schriftstellerverbandes und lieferte der Kaderabteilung des EKKI und dem NKWD zahlreiche Berichte über Mitglieder der »Kolonne Links«, die verfolgt wurden, 1936 aber auch über Zensl Mühsam und Carola Neher. Von 1941 bis 1943 Evakuierung nach Kasan und Taschkent, 1943 im NKFD und Redakteur am Deutschen Volkssender. Anfang 1945 in einer Kommission der Moskauer KPD-Führung für Filmfragen, kehrte Wangenheim als einer der ersten exilierten Künstler im Juni 1945 nach Deutschland zurück, wurde Intendant des Theaters am Schiffbauerdamm, dann des Deutschen Theaters in Berlin. Mitglied der SED und der AdK, bekam 1950 den Nationalpreis. Er war 1952 Regisseur bei der DEFA, ab 1961 freischaffend, er erhielt die Ehrenspange zum VVO in Gold. Gustav von Wangenheim starb am 5.August 1975 in Ost-Berlin.Peter Erler

Wer war wer in der DDR

Warneke, Lothar

* 15.9.1936 – ✝ 5.6.2005

Geb. in Leipzig; Vater kfm. Angest.; Abitur; 1954 – 59 Theol.-Studium an der KMU Leipzig, anschl. Kirchenaustritt; SED; 1960 – 64 Regiestudium an der Dt. HS für Filmkunst Potsdam-Babelsberg; 1968 – 90 Regisseur im DEFA-Spielfilmstudio; Debüt 1969 mit der »soz. Kriminalgroteske« »Mit mir nicht, Madam!« (Kor.: Roland Oehme); danach vorwiegend Gegenwartsspielfilme mit stark dokumentar. Duktus: 1970 »Dr. med. Sommer II«; 1971 Heinrich-Greif-Preis; 1972 »Es ist eine alte Geschichte ...«, 1973 »Leben…

Wer war wer in der DDR

Warzecha, Heinz

* 21.6.1930 – ✝ 27.1.2007

Geb. in Halberstadt; Vater Eisenbahner; Ausbildung als Bergmann; anschl. Bergarb. im Kali- u. Uranbergbau der SDAG Wismut; 1948 – 90 SED; Umschulung zum Härter im VEB Modul Karl-Marx-Stadt; 1959 Abitur; anschl. Studium der Wirtschaftswiss. an der KMU Leipzig; Planungsltr. u. wiss. Mitarb. im Forschungszentrum Werkzeugmaschinenbau Karl-Marx-Stadt; 1971 Prom. zum Dr. oec. an der TU Dresden; Dir. des Stammbetriebs u. stellv. GD des VEB Werkzeugmaschinenkombinat »Fritz Heckert« Karl-Marx-Stadt; Ende…

Wer war wer in der DDR

Wattenberg, Diedrich

* 13.6.1909 – ✝ 26.11.1996

Geb. in Burgdamm (b. Bremen) in einer Handwerkerfamilie; Lehre als Kfm.; autodidakt. Ausbildung in Astronomie; seit 1930 populärwiss. Schriftst. in Berlin. 1945 – 48 ausgedehnte Vortragsreisen; 1948 Vors. der Olbers-Ges. Bremen; 1948 – 76 Dir. der Archenhold-Sternwarte Berlin, Ltg. der Reor. u. ab 1959 der Neuausstattung mit mod. Fernrohren u. einem Planetarium; 1954 Gründungsmitgl. der Urania; 1958 Ernennung zum Prof.; Mitgl. des Präs. des Friedensrats; maßgebl. an der Vorber. u. Einführung der…

Wer war wer in der DDR

Weber, Christine

* 1.12.1948

Geb. in Zschorlau (Sachsen); POS; 1965 – 68 Ausb. zur zahnärztl. Helferin; 1968 – 70 Zahnarzthelferin in der Poliklinik Aue; 1970 – 75 Sachbearb. beim Rat des Krs. Zschopau (Bez. Karl-Marx-Stadt), fristlose Entlass. wg. Nichtteilnahme an der Volkskammerwahl; 1976 – 85 Heimarb. für den Feingerätebau Drebach (Krs. Zschopau); 1985 – 90 Revisor bei der Sozialvers. 1990 – 94 Mitgl. des Kreistags Zschopau; 1990 – 94 Gesundheits- u. Sozialdezernentin, 1. Stellv. des Landrats im Landkrs. Zschopau; Nov.…

Wer war wer in der DDR

Weber, Wilhelm

* 15.6.1914 – ✝ 3.5.1975

Geb. in Kaiserswalde (Krs. Habelschwerdt, Schles. / Lasówka, Polen); Vater Arbeiter; Volks- u. Bürgerschule; Lehre u. Arbeit als kaufm. Angest.; 1928 SAJ der ČSR; 1933 – 35 Arbeiter in der Holzwarenind.; 1935 – 37 Militärdienst; 1936 KPČ; 1937 – 39 Arbeiter in einer Filzfarbik; 1939 – 45 Wehrmacht. 1945 KPD, 1946 SED; 1945 / 46 2. Sekr. der KPD-KL Osterburg / Altmark; 1946 – 48 Sachbearb. in der Gemeindeverw. Germisch (b. Magdeburg); Stud. an der SED-LPS Wettin (Sachsen); 1948 / 49 Sekr. für…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wallendorf, Philipp

* 4.12.1899 – ✝ 11.3.1972

Geboren am 4. Dezember 1899 in Weinheim/ Bergstraße, Sohn einer Arbeiterfamilie. Lederarbeiter, 1918 zum Militärdienst eingezogen, gehörte bis 1920 der Reichswehr an. Anschließend in verschiedenen Lederfabriken beschäftigt. Seit Juni 1923 in der KPD, Vorsitzender des »Freien Sportkartells« von Weinheim, 1930 kam er für die KPD in den Stadtrat. Er gehörte im Bezirk Baden-Pfalz dem AM-Apparat an, Parteiname Hermann Sonntag. 1932/33 Teilnehmer am V. Kursus der M-Schule in Moskau (Schuldeckname Richard). Im Mai 1933 Rückkehr nach Deutschland, Mitarbeiter von Hans Kippenberger und u. a. für die Kontakte zu Rosa Thälmann zuständig. Mit seiner Lebensgefährtin Anna Wallendorf Emigration in die Niederlande, im Juni 1935 in die Sowjetunion. Kursant an der Leninschule in Moskau, später Lederarbeiter in einer Fabrik in der Nähe von Moskau. Im Februar 1937 erhielten beide Wallendorfs die sowjetische Staatsbürgerschaft. Er wurde zusammen mit seiner Frau am 6. November 1937 vom NKWD festgenommen und am 22. Januar 1939 wegen »Spionage« zu fünf Jahren Lager verurteilt. Bis 1943 in Sewscheldorlag (Archangelsk) in Haft, wurde nach der Freilassung aus dem Gulag als Invalide anerkannt und blieb mit seiner neuen Frau Marina Smirnowa im Hohen Norden, ab 1949 in Syktywkar, später im Gebiet Welikije Luki, arbeitete im Bergbau. Er schrieb 1956 einen Brief an Chruschtschow und erbat Hilfe in politischer und materieller Hinsicht, erhielt später eine Sonderrente und wurde am 23.März 1957 strafrechtlich rehabilitiert. Philipp Wallendorf blieb in der Sowjetunion, wo er starb. Ein Todesdatum konnte nicht ermittelt werden. Anna Wallendorf, geborene Faltermann (* 25. 1. 1904 in Viernheim), Tochter einer Fabrikarbeiterfamilie; Verkäuferin, gehörte seit 1928 der KPD an. Von 1925 bis 1933 war sie mit Otto Krüger (* 4. 12. 1899), einem Mitarbeiter des AM-Apparates verheiratet. Auch sie arbeitete für den AM-Apparat. Nach 1933 lebte sie als Hilde van den Burg zunächst in den Niederlanden, ab Juli 1935 in der Sowjetunion. Unter dem Namen Margarethe (Grete) Sonntag Lederarbeiterin. In der Untersuchungshaft war Margarete Buber-Neumann ( Heinz Neumann) mit Grete Sonntag zusammengetroffen. Später schilderte Buber-Neumann den Leidensweg von Grete Sonntag in ihrem autobiographischen Bericht »Als Gefangene bei Stalin und Hitler« (1949). Anna Wallendorf überlebte Lagerhaft und Verbannung in Karaganda und konnte im Februar 1957 als Margarete Krüger in die DDR ausreisen. Sie lebte zuletzt in Berlin-Pankow und starb am 11. März 1972 in einem Pflegeheim in Blankenburg b. Berlin.

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Walter, Steffi

* 17.9.1962

Geb. in Schlema (Erzgeb.), aufgew. in Lauter (Erzgeb.); Vater selbst. Konditormstr.; Leichtathletin in Lauter; ab 1977 Rennschlittensport beim SC Traktor Oberwiesenthal; KJS; Spezialdisz.: Damen-Einsitzer; 1979 Spartakiadesiegerin; 1983 u. 1985 WM; 1984 u. 1988 Olymp. Spiele: Siegerin; VVO; Studium der Staatswiss. an der ASR Potsdam; nach 1989 Ausbildung zur Verkehrskauffrau; lebt seit 1986 in Bautzen.Olaf W. Reimann

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Walter, Margarete

* 22.3.1913 – ✝ 9.10.1935

Geboren am 22. März 1913 in Berlin, ihre Eltern waren Inhaber eines Molkereibetriebes in Neukölln. Handelsschule, lernte Kontoristin und trat 1928 in den KJVD, 1930 in die KPD ein. Sie war Leiterin einer Jugendgruppe des JSB in Berlin-Neukölln und wurde Anfang 1930 vom ZK des KJVD zum Studium an die Internationale Leninschule nach Moskau delegiert. Noch 1933 wurde sie als jüngstes Mitglied in das ZK des KJVD kooptiert und gab u. a. die illegalen Druckschriften »Die Kathreiner-Mühle« und »Rotes Kabel« heraus. Im März 1933 für kurze Zeit inhaftiert, danach zwei Jahre im Kabelwerk Oberspree beschäftigt. Im Frühjahr 1935 wieder festgenommen, anschließend als Landhelferin nach Pommern dienstverpflichtet. Auch hier betätigte sie sich gegen das NS-Regime. Deswegen am 9. Oktober 1935 erneut verhaftet. Nach ihrer Überstellung nach Berlin und schweren Mißhandlungen wählte Margarete Walter während einer Vernehmung am 21. Oktober 1935 den Freitod.

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Walther, Herbert

* 1.3.1932

Geb. in Oelze (Krs. Neuhaus); Vater Maurer; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Sägewerker in Oelze u. Goldisthal; 1952 – 54 Werkltr.-Ass. im Sägewerk Weißwasser; 1954 SED; 1954 – 57 Stud. an der Ingenieurschule für Holztechnik in Dresden, Ing. für Holztechnik; 1957 – 59 Techn. Ltr. im VEB Holzind. Schwarzatal; 1959 – 61 Stud. an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1961 – 63 Unterabt.-Ltr. der Bezirksplankomm. beim Rat des Bez. Suhl; 1964 – 69 Abt.-Ltr. beim Wirtschaftsrat des Bez.…

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Wambutt, Horst

* 6.2.1932

Geb. in Kriescht; Vater Schlosser; Volksschule; 1946 – 50 Lehre u. Arbeit als Schmied; 1950 FDJ; 1950/51 Instrukteur u. Abt.-Ltr. der FDJ-KL Bad Freienwalde; 1951/52 Lehrer an der Landesjugendschule Bärenklau; 1952 – 54 Abt.-Ltr. der FDJ-BL Cottbus; 1953 SED; 1956 – 61 Aspirant am IfG, Dipl.-Wirtsch.; 1956 – 61 Lehrstuhlltr. an der FDJ-HS »Wilhelm Pieck« Bogensee; 1964 Prom. zum Dr. rer. oec.; 1964 Mitarb. der Abt. Maschinenbau u. Metallurgie des ZK der SED; 1965 Sektorenltr.; 1969 – 89 Ltr. der…

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Wandrey, Horst

* 22.8.1929 – ✝ 7.9.2012

Geb. in Nordhausen; Vater Autoschlosser, Mutter Kontoristin; Stud. der Journalistik an der KMU Leipzig; Tätigkeiten als Lehrer, Doz. u. Verwaltungsangest. im Kulturbereich; 1956 Mitarb. im Amt für Lit. u. Verlagswesen des MfK; 1958 mit 29 Jahren Cheflektor des Henschelverlags u. damit jüngster Cheflektor der DDR, bis 1992 verantw. für ca. 2.000 Titel, darunter die erfolgr. Reihen »Welt der Kunst«, »Internationale Dramatik« (80 Bd.) u. »Dialog« (150 Bd.); 1987 – 89 Ltr. der…

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Wanke, Joachim

* 4.5.1941

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Studium der Theol. u. Philos. in Erfurt; 1966 Priesterweihe; Vikar in Dingelstädt; 1969 Assistent u. Präfekt am Regional-Priesterseminar/Studium Erfurt; Dr. theol.; 1974 Lehrbeauftr. für Exegese des Neuen Testaments einschließl. Einleitungswiss. am Regional-Priesterseminar/ Studium Erfurt; 1975 Doz. für Exegese des Neuen Testaments; 1975 – 80 Seelsorger in Ichtershausen; 1978 Verw. des Lehrstuhls für neutestamentl. Exegese sowie neutestamentl. Einleitungs- u.…

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Warnke, Hans (Johannes)

* 15.8.1896 – ✝ 9.1.1984

Geb. in Hamburg; Vater Sattler u. Hafenarb., Mutter Köchin; Volksschule in Hamburg; 1911 – 14 dort Ausbildung zum Dachdecker; 1912 – 14 SAJ; 1914 SPD; 1914/15, 1919 – 24, 1926 u. 1936 – 45 (mit Unterbrechungen) im Beruf tätig, meist in Güstrow; 1915 – 18 Wehrdienst; 1918 Vors. der USPD Güstrow; 1918/ 19 Mitgl. des Arbeiter- u. Soldatenrats Hamburg; 1920 – 24 u. 1927 – 30 Stadtverordn. in Güstrow; 1920 Mitgl. des LV der USPD; 1920 KPD; Sekr. in Güstrow; 1924 – 33 Abg. des Landtags Mecklenb. u.… Geboren am 15. August 1896 in Hamburg, Sohn eines Sattlers und Dachdeckers; lernte von 1911 bis 1914 ebenfalls Dachdecker. 1914 Mitglied der SPD. Von 1914 bis 1918 Frontsoldat, danach Angehöriger der Volkswehr in Hamburg. Er trat 1919 in die USPD ein und flüchtete im Juni 1919 vor den Truppen des Generals von Lettow-Vorbeck nach Güstrow, wo er bis 1923 als Dachdecker arbeitete. Dort Mitbegründer der USPD, ging mit deren linkem Flügel Ende 1920 zur KPD. Von 1920 bis 1924 und von 1928 bis 1931 Stadtverordneter in Güstrow, seit 1923 hauptamtlicher Funktionär und aktiv an der Vorbereitung des Oktoberaufstandes 1923 beteiligt. Im Januar 1924 wurde Warnke in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin gewählt. Wegen der Aktionen von 1923 im August 1924 verhaftet, 1925 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, wodurch er sein Landtagsmandat verlor. Er wurde 1926 jedoch erneut gewählt, im Juli 1926 aus dem Zuchthaus Hamburg entlassen. Zunächst als Instrukteur tätig, dann ab 1. November 1926 Polleiter der BL Mecklenburg. Seit November 1931 schwer erkrankt, fuhr er im April 1932 zur Kur in die Sowjetunion. An seiner Stelle wurden zunächst Arthur Vogt und nach dessen Verhaftung Hans Sawadzki Polleiter. Warnke war dann ab Sommer 1932 Orgleiter der BL. Vom 13. April 1933 bis 1935 in »Schutzhaft«, danach wieder Dachdecker in Güstrow. Bei Kriegsausbruch als ehemaliger KPD-Funktionär erneut verhaftet, bis Ende 1939 im KZ Sachsenhausen, dort im Juli/August 1944 nochmals eingesperrt. Im Mai 1945 Oberbürgermeister von Güstrow. Von Juli 1945 bis Ende 1946 1. Vizepräsident der Landesverwaltung Mecklenburg, dann bis Oktober 1949 Innenminister der Landesregierung Mecklenburg und von 1949 bis 1952 Staatssekretär im DDR-Ministerium des Innern. Warnke gehörte von 1946 bis 1981 dem PV bzw. dem ZK der SED an. Ab August 1952 Vorsitzender des Rates des Bezirks Rostock, mehrmals wegen »Abweichungen« kritisiert, dann im Mai 1959 »wegen seines Gesundheitszustandes« als Vorsitzender des Rates abgelöst und zum Direktor des Hafenamtes von Rostock degradiert. Seit 1965 Mitarbeiter der Direktion des Seeverkehrs und der Hafenwirtschaft in Rostock, er erhielt zu seinem 65. Geburtstag 1971 den Karl-Marx-Orden. Hans Warnke starb am 9.Januar 1984.

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Wascher, Rudolf

* 2.4.1904 – ✝ 1.2.1956

Geboren am 2. April 1904 in Hirschburg/Krs. Ribnik in Mecklenburg, unehelicher Sohn einer Reinemachefrau. Laufbursche, Gärtner, ab 1922 im Baugewerksbund und in der SPD. Seit 1925 in der KPD, wurde 1928 Leiter des Arbeitsgebietes Bonn-Siebengebirge, 1931/32 UB-Leiter in Trier, anschließend UB-Leiter von Köln, schließlich Orgsekretär der BL Mittelrhein. Im März 1933 entging er der Verhaftung, flüchtete in die Niederlande, arbeitete dort mit August Creutzburg zusammen. Ab Januar 1935 in Paris, Anleitung von Kurieren, zunächst Grenzarbeit zum Saarland. Anfang September 1939 Internierung, im Juni 1940 Flucht nach Südfrankreich. In Toulouse war er gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria in der Bewegung Freies Deutschland und der Résistance. Im Juni 1945 kam er zunächst ins Saargebiet, dann nach Köln, wurde 1. Sekretär der KPD-BL Mittelrhein. Dann Sekretär für Wirtschaft und Arbeit bzw. Orgsekretär der KPD Nordrhein-Westfalens. Er war von Oktober 1946 bis Juni 1952 Abgeordneter des Landtages von NRW. Von Oktober 1950 bis Oktober 1951 unter dem Namen Rudi Winter Kursant am II. Einjahreslehrgang an der SED-PHS »Karl Marx« in Kleinmachnow. Danach Instrukteur des KPD-PV für Bayern, ab Dezember 1954 1. Sekretär der KPD-Landesleitung Bayern. Rudolf Wascher starb am 1. Februar 1956 in München.

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Watzek, Hans

* 10.10.1932

Geb. in Niemes (ČSR / Mimoň, Tschechien), Vater Bauer; Mittelschule; 1945 Zwangsumsiedl. der Familie in die SBZ; Arbeit in der elterl. Neubauernwirtschaft in Könnern (Saalkrs.); 1946 – 49 landw. Lehre, Landw.-Gehilfe; 1949 – 52 Studium an der FS für Landw., staatl. geprüfter Landwirt; 1950 DBD; FDGB; 1952 – 55 Studium an der DASR Potsdam u. am Inst. für Agrarökon. in Potsdam, Dipl.-Wirtsch.; 1955 – 62 Assistent an der MTS Ivenack bzw. wiss. Mitarb. an der HS für Landw. Bernburg; 1962 Prom. zum…

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Weber, Erna

* 2.12.1897 – ✝ 19.5.1988

Geb. in Berlin; Vater Kfm.; 1919 Abitur; anschl. Studium der Naturwiss., insbes. Mathematik u. Physik an der Univ. Berlin; hier 1925 Prom. mit der Arbeit »Auswahlprinzip u. Nadelstrahlung« (Physik) bei Max von Laue u. Max Planck; 1925 – 30 Statikerin im Bauwesen in Berlin; 1931 – 1.7.1935 als Statistikerin am Kaiser-Wilhelm-Inst. für Anthropol., menschl. Erblehre u. Eugenik in Berlin-Dahlem in der Abt. von Otmar v. Verschuer tätig; ab 1935 in Jena; zunächst Assistentin am Thüring. Landesamt für…

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Weber, Erna

* 30.4.1910

Über die auf dem XII. Weddinger Parteitag 1929 als Kandidat in das ZK gewählte Erna Weber waren keine eindeutigen biographischen Angaben zu ermitteln. Vermutlich handelt es sich um die am 30. April 1910 in Nürnberg als Tochter des Johann Weber geborene Erna Weber, von Beruf Kindergärtnerin. Sie war Ende der zwanziger Jahre in Berlin KPD-Funktionärin und wurde 1929 als junge Frau zur Kandidatin ins ZK berufen. Erna Weber nahm im Oktober 1932 an einer (von Walter Ulbricht geleiteten) Schulung in Brandenburg/Havel teil. Sie war nach 1933 für einige Jahre im Ausland, u. a. in Nordafrika und Schweden, kehrte später nach Deutschland zurück, wo sich ihre Spur verliert. Nach einer anderen Überlieferung kam Erna Weber 1929 als Delegierte Westssachsens zum XII. Weddinger Parteitag und ins ZK. Im März 1932 wurde Erna Weber vom Polbüro wegen »rechtsopportunistischen Verhaltens« aus der KPD ausgeschlossen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wallstab, Willi(y)

* 26.2.1888 – ✝ 15.12.1956

Geboren am 26. Februar 1888 in Leopoldshall/ Krs. Bernburg bei Staßfurt, Sohn eines Schneiders; in Berlin Friseurlehre, anschließend Friseurgeselle in Hannover. Von 1910 bis 1932 hatte er ein eigenes Friseurgeschäft in Leopoldshall. Wallstab schloß sich 1911 der SPD an und ging 1917 zur USPD. Im Januar 1917 wurde er als Rüstungsarbeiter nach Magdeburg dienstverpflichtet. Während der Novemberrevolution gehörte er dem Staßfurter Arbeiter- und Soldatenrat an und überführte Mitte 1919 die Mehrheit der USPD-Ortsgruppe in die KPD, deren Vorsitzender er bis 1933 blieb, von 1920 bis 1933 war er in der Staßfurter Stadtverordnetenversammlung. Er kam auf dem VIII. Parteitag im Januar 1923 in Leipzig als Vertreter für Magdeburg-Anhalt in den ZA, organisierte im Herbst 1923 in Staßfurt die militärischen Vorbereitungen für den Aufstand, von 1920 bis 1933 Abgeordneter des Provinziallandtages Anhalt. Am 17.März 1933 festgenommen, saß Wallstab bis Ende September 1933 in »Schutzhaft«. Am 29.April 1936 erneut verhaftet, am 22. März 1937 vom Kammergericht Berlin zu viereinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Coswig verbüßte. 1941 im »Arbeitserziehungslager« Süpplingen bei Haldensleben in den Steinbruch geschickt, nach Arbeitsverweigerung in seinem Beruf als Friseur beschäftigt. Anfang 1942 in das KZ Neuengamme eingeliefert. Von dort kehrte er im Juni 1945 nach Staßfurt zurück, war Leiter des KPD-UB und Polizeipräsident der Stadt Magdeburg. Im April 1949 seiner Funktion entbunden, da Vorwürfe laut wurden, er habe sich im KZ Neuengamme nicht kameradschaftlich verhalten, was aber nicht zutraf. Anschließend bis 1951 Oberreferent im Strafvollzug des Ministeriums für Justiz Sachsen-Anhalt, später stellvertretender Leiter der Justizhaftanstalt Magdeburg-Sudenburg. Willy Wallstab starb am 15.Dezember 1956 in Bahrendorf.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Walter, Albert Paul

* 22.9.1885 – ✝ 14.2.1980

Geboren am 22. September 1885 in Flatow/ Westpreußen, verlebte die Kindheit in der Neumark. Sein Vater war Kutscher, starb 1886. Walter wurde vom Großvater, einem Bauern, erzogen. Ab 1899 drei Jahre bei der Binnenschiffahrt auf der Oder und Elbe, Übersiedlung nach Hamburg. Seemann, von Juni 1905 bis November 1907 Dienst bei der Kriegsmarine. Von Juli 1914 bis 1917 lebte er in den USA, dort ab Ostern 1917 interniert; Vorsitzender des »Committee of Interned Seamen«, er führte im Juli 1919 die deutschen Seeleute zurück. Im Januar 1920 Leiter des »Deutschen Seemannsbundes«, einer syndikalistischen Organisation, 1922 schloß sich der nunmehrige »Deutsche Schifffahrtsbund« der Roten Gewerkschaftsinternationale an. Walter war dessen Führer bis zur Auflösung 1925. Dann organisierte er bis 1928 im Auftrag des RGI-Führers Solomon Losowski, die »Internationalen Hafenbüros«. Bis 1914 politisch nicht organisiert, 1919 trat er der USPD bei und kam 1921 zur KPD. 1924 zog er für die KPD in die Hamburger Bürgerschaft ein (Mitglied bis 1933), zeitweise Schriftführer der Bürgerschaft sowie Mitglied der KPD-BL Wasserkante. Als die RGI 1928 die Internationale der Seeleute und Hafenarbeiter (ISH) gründete, wurde Walter deren Generalsekretär (bis 1933). Im März 1933 verhaftet, saß er bis 1934 im KZ Fuhlsbüttel, bis 1938 erwerbslos, dann bis 1942 Akquisiteur. Von 1943 bis Kriegsende vom »Deutschen Fichtebund« als Übersetzer und Dolmetscher beschäftigt Nach Ausbruch der Krieges 1939 veröffentlichte Walter die NS-Propaganda-Schrift »Der englische Krieg und die deutschen Arbeiter«, laut seiner Version, »weil ich überzeugt war, in England den eigentlichen Urheber des Krieges zu sehen«. Der NSDAP gehörte er angeblich nicht an. Dennoch verbreitete die NSDAP seine im Hanseatischen Gildeverlag erschienene Schrift in einer Auflage von 120000 Exemplaren, schließlich kam darin auch der Satz vor: »Eine lügnerische Propaganda« wolle »jetzt die deutschen Arbeiter von ihrem Führer trennen«. Walter wurde 1948 von den Leitern der rechtsgerichteten »Deutschen Partei« in Hamburg aufgesucht, zur Mitarbeit gewonnen, und schloß sich Anfang 1948 dieser Partei an. 1949 wurde er als Spitzenkandidat der Deutschen Partei in Hamburg in den ersten Deutschen Bundestag gewählt und saß für diese auch im 1953 gewählten Bundestag. Im Handbuch des Parlaments verschwieg er freilich seine kommunistische Vergangenheit, gab nur an, Gewerkschaftsführer gewesen zu sein. Später betätigte er sich »nur noch gelegentlich politisch«, da sein Leben, wie er meinte, »reichlich stürmisch« gewesen war. Albert Paul Walter starb am 14. Februar 1980 in Hamburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Walter, Maria

* 27.9.1895 – ✝ 1.5.1988

Geboren am 27. September 1895 in Stuttgart-Degerloch als Maria Harm; Fabrikarbeiterin bzw. Bürohilfsarbeiterin in Cannstatt und Stuttgart. Seit 1916 verheiratet mit Ludwig Walter, wurde 1920 Mitglied der KPD, gehörte der RFMB-Gauleitung an und war zeitweise auch Vorsitzende des RFMB Württemberg. Von 1928 bis 1933 Leiterin der Frauenabteilung der BL. Maria Walter wurde 1932 in den Landtag von Württemberg gewählt. 1930 Teilnahme an einem Kurs für Funktionärinnen an der Reichsparteischule in Berlin-Fichtenau. Nach dem Reichstagsbrand emigrierte sie in die Schweiz, kehrte aber Anfang September 1934 nach Stuttgart zurück, hier im November 1939 und im Juni 1944 für einige Wochen inhaftiert. Später trat sie politisch nicht mehr hervor. Maria Walter starb am 1. Mai 1988 in Stuttgart.

Wer war wer in der DDR

Walther, Joachim

* 6.10.1943 – ✝ 18.5.2020

Geb. in Chemnitz; Vater Beamter (starb 1944), Mutter Säuglingsschwester; 1962 Abitur mit Facharbeiterbrief (Maschinenschlosser); 1962/ 63 Bühnenarbeiter u. Reparaturschlosser in Karl-Marx-Stadt; 1963 – 67 Studium der Lit.-Wiss. u. Kunstgeschichte an der HU Berlin; 1967/68 Lehrer für Dt. u. Kunsterziehung; 1968 – 83 Lektor beim Buchverlag Der Morgen, erzwungene Kündigung wegen Problemen mit der Zensur; 1969 – 89 Überwachung durch das MfS (OV »Lektor«, OPK »Schmetterling«, OV »Verleger«); 1970…

Wer war wer in der DDR

Wandel, Paul

* 16.2.1905 – ✝ 3.6.1995

Geb. in Mannheim; Vater Arbeiter; Grundschule; ab 1919 Berufsschule, Maschinentechniker; 1919 SAJ; 1923 Verurteilung von einem Jugendgericht wegen »Verstoßes gegen die Verordnung des Belagerungszustands« zu 14 Tagen Gefängnis; Okt. 1923 – 27 KJVD; 1924 erwerbslos; 1925 – 29 Techniker in einem Mannheimer Betrieb; 1926 – 31 KPD; 1927 – 30 Mitgl. einer BL der KPD; 1929/30 Ing.-Schule Mannheim; 1930/31 Sekr. der BL Baden der KPD; Nov. 1930 – 32 Vors. der KPD-Fraktion im Stadtparl. Mannheim; Aug.… Geboren am 16. Februar 1905 in Mannheim, Sohn einer Arbeiterfamilie. Der gelernte Maschinentechniker studierte 1929/30 an der Ingenieurschule in Mannheim. Zunächst Mitglied der christlichen Jugend, schloß er sich 1922 der SAJ und 1923 der KJD an, 1926 der KPD. Er wurde 1930/31 Mitglied des Sekretariats der KPD-BL Baden und Vorsitzender der KPD-Fraktion in der Mannheimer Stadtverordnetenversammlung. 1933/34 Kursant und Parteisekretär an der Internationalen Leninschule in Moskau. Wandel arbeitete am Marx-Engels-Institut und zeitweilig als persönlicher Sekretär von Wilhelm Pieck im EKKI. Im Oktober 1941 aus Moskau evakuiert, leitete er unter dem Parteinamen Klassner die deutsche Sektion an der Komintern-Schule in Kuschnarenkowo. Ab 1943 am Deutschen Volkssender tätig, wurde Wandel Mitglied einer vom ZK der KPD initiierten Arbeitsgruppe für Propagandafragen und Mitarbeiter in der Arbeitskommission des ZK der KPD, ab September 1944 im Auslandsbüro der KPD in Moskau. Am 10. Juni 1945 kehrte er nach Berlin zurück und wurde Chefredakteur des KPD-Zentralorgans »Deutsche Volkszeitung«. Anfang August 1945 von der SMAD zum Präsidenten der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung berufen. Von April 1946 bis Juli 1958 gehörte Wandel dem PV bzw. dem ZK der SED an, für Kultur- und Bildungsfragen zuständig. Im Oktober 1949 Minister für Volksbildung der ersten DDR-Regierung, dann von Else Zaisser abgelöst. Nach dem 17. Juni 1953 Sekretär für Kultur und Erziehung des ZK der SED, geriet Wandel 1956 in die Auseinandersetzung Walter Ulbrichts mit der Schirdewan-Wollweber-Gruppe. Im Oktober 1957 erhielt er wegen »ungenügender Härte bei der Durchsetzung der kulturpolitischen Linie« eine »strenge Rüge«. Als Sekretär des ZK abgelöst, im April 1958 als Botschafter nach China geschickt, wurde er 1961 einer der Stellvertreter des Außenministers. Seit 1964 Präsident der Liga für Völkerfreundschaft, mußte aber das Amt 1976 dem CDU-Vorsitzenden Gerald Götting überlassen und war bis 1984 Vizepräsident. Er erhielt 1975 den Karl-Marx-Orden, 1985 verlieh ihm die Humboldt-Universität die Ehrendoktorwürde. Nach 1989 gehörte er der PDS an und war Mitglied in deren »Rat der Alten«. Paul Wandel starb am 3. Juni 1995 in Berlin.Peter Erler /

Wer war wer in der DDR

Wange, Udo-Dieter

* 31.10.1928 – ✝ 24.2.2005

Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Musiker, Mutter Verkäuferin; 1935 – 44 Volks- u. Mittelschule in Berlin-Friedenau; 1939 – 45 Dt. Jugend, HJ, Hordenführer; 1944/45 Wehrmacht, Luftwaffenoberhelfer. 1945/46 KPD/SED; 1945 – 48 Angest. beim Bez.-Amt Berlin-Schöneberg; 1947/48 Mitgl. der FDJ-KL Berlin-Schöneberg; 1948/49 Sachbearb. in der HV Materialversorgung der DWK; 1949/50 Hauptsachbearb. im Min. für Innerdt. Handel; 1950 – 54 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Wirtsch.; 1951 Hauptref.…

Wer war wer in der DDR

Wansierski, Bruno

* 5.8.1904 – ✝ 30.7.1994

Geb. in Oliva (Krs. Danziger Höhe / Oliwa, Polen); Vater Arbeiter; Grundschule; Lehre u. Arbeit als Tischler; 1922 KJVD; 1923 KPD; 1940 – 45 Wehrmacht; kurzz. sowj. Kriegsgefangenschaft. 1945/46 Tischler bei der VdgB in Seehof; 1946 SED; 1946 – 49 Neubauer in Seehof; 1949/50 Kulturltr. der MAS in Wickendorf; 1950 Abt.-Ltr. der SED-KL Schwerin; 1950/ 51 Landrat in Ludwigslust; 1951/52 1. Sekr. der SED-KL Güstrow; 1952 Eintritt in die DVP/KVP, Instrukteur der Pol. HA der VP-See; 1952/53 Ltr. der…

Wer war wer in der DDR

Warnke, Herbert

* 24.2.1902 – ✝ 26.3.1975

Geb. in Hamburg; Vater Maurer; Volksschule; 1916 – 20 Bote; 1920 – 24 Lehre als Nieter; 1923 KPD, versch. Parteifunktionen; 1924 – 28 DMV (ausgeschl.); 1927 Mitgl. der KPD-BL Wasserkante; Ref. an der MASCH; 1929/30 Betriebsratsvors. bei Blohm & Voss in Hamburg; nach Arbeitslosigkeit hauptamtl. Funktionär; Sekr. des Bez.-Komitees der RGO in Bremen; Sekr. für Gewerkschaftsfragen bei der KPD-BL Weser-Ems; 1932/33 MdR; illeg. antifa. Tätigkeit; 1933 – 35 Sekr. der RGI in Saarbrücken u. Paris;… Geboren am 24. Februar 1902 in Hamburg als Sohn eines Maurers. Zunächst Bankbote, lernte Nieter und arbeitete auf der Hamburger Werft Blohm & Voss. 1923 trat er in die KPD ein, während der Wittorf-Affäre im Herbst 1928 gehörte er einige Zeit zur Versöhnlergruppe, brach aber, wie er 1945 schrieb, »freiwillig mit ihr, als ich ihren Weg erkannte, wobei ich eine freiwillige mündliche Erklärung auf der Stadtteildelegiertenkonferenz dazu abgab«. 1929 Betriebsratsvorsitzender bei Blohm & Voss, im Dezember 1930 entlassen, dann von 1931 bis 1933 Sekretär der RGO im Bezirk Bremen. Im November 1932 und im März 1933 wurde Warnke im Wahlkreis Ost-Hannover als Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Bis Juni 1933 illegale Arbeit als RGO-Leiter Weser-Ems, anschließend RGI-Sekretär von Saarbrücken und Paris aus. 1936 ging er nach Dänemark, im Februar 1938 nach Schweden, gehörte zur AL Nord. Warnke wurde 1939 von den schwedischen Behörden interniert, im Sommer 1943 freigelassen, 1944 Mitglied des Freien Deutschen Kulturbundes in Schweden. Im Dezember 1945 kehrte Warnke nach Deutschland zurück, wurde im Januar 1946 Sekretär bzw. 1. Vorsitzender des FDGB-Landesverbandes Mecklenburg und war ab Februar 1946 Mitglied des Sekretariats des FDGB-Bundesvorstandes. Im Oktober 1948 löste er Hans Jendretzky als Vorsitzenden des FDGB ab und blieb dies bis 1975. Von 1949 bis 1975 gehörte Warnke dem PV bzw. dem ZK der SED an, kam 1953 zunächst als Kandidat und 1958 als Mitglied in das Politbüro, er erhielt 1962 den Karl-Marx-Orden. Herbert Warnke starb am 26.März 1975 in Ost-Berlin.Michael F. Scholz

Wer war wer in der DDR

Waßmann, Robert

* 11.1.1915 – ✝ 20.11.2002

Geb. in Winz (Krs. Hattingen); Vater Angest.; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Schriftsetzer; 1939 – 44 Wehrmacht, Jan. 1945 Desertion, illeg. Aufenthalt in Dresden. 1945 Gelegenheitsarbeiter; 1945 SPD, 1946 SED; 1946 – 51 Hilfsredakteur, Abt.-Ltr. (Wirtschaft), 1951 stellv. Chefred. der »Sächsischen Zeitung« Dresden; 1951 – 55 Chefred. der SED-Bezirksztg. »Lausitzer Rundschau« Cottbus (Nachf. von  Kurt Gentz); 1955 – 58 Studium an der PHS beim ZK der KPdSU; 1958 – 81 wieder Chefred.…

Wer war wer in der DDR

Watznauer, Adolf

* 29.4.1907 – ✝ 10.3.1990

Geb. in Reichenberg (Liberec / Tschechien); Vater Lehrer; 1925 / 26 Studium der Elektrotechnik u. ab 1926 der Geol. u. Naturwiss. an der Dt. Univ. Prag, dort 1929 Prom. mit einer petrograph.-mineralog. Arbeit, anschl. Militärdienst in der tschechoslowak. Armee; neben anderen Tätigkeiten 1932 – 36 Lehrer in Gablenz u. 1936 / 37 in Bratislava; 1938 – 44 wiss. Mitarbeiter in der Lagerstätten-Forschungsstelle des Reichsamtes für Bodenforsch. in Freiberg; 1944 / 45 Angeh. der Wehrgeologenstelle 2.…

Wer war wer in der DDR

Weber, Horst

* 4.9.1925

Geb. in Dresden; Vater Dreher; 1932 – 40 Volksschule; 1940 – 44 Lehre als Maschinenschlosser; 1943 NSDAP; Wehrmacht. Nach 1945 Abitur an der ABF Dresden, anschl. Studium an der TH Dresden, 1951 Dipl.-Ing.; SED; 1957 – 63 Lehrauftrag an der TH Dresden (Werkzeuge spanender Formung), 1958 Prom. zum Dr.-Ing.; 1959 – 63 Ing. u. Abt.-Ltr. im VEB »Germania« Chemieanlagenbau Karl-Marx-Stadt; 1963 Doz. an der TH Karl-Marx-Stadt, 1964 Prof., 1968 Habilitation (Abtrenntechnik); 1969 – 73 Prorektor, 1973 –…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Weber, Hans

* 23.1.1895 – ✝ 15.1.1986

Geboren am 23. Januar 1895 in Mühldorf/Inn, Sohn eines Kachelofensetzers, der früh starb, Bruder von Joseph Weber. Er konnte wegen der ärmlichen Familienverhältnisse nur die Volksschule besuchen, wurde aber mit einer sehr guten Handschrift als Schreibgehilfe angestellt. In Speyer/Pfalz trat er 1913 der Arbeiterjugendbewegung bei und hielt bei den Arbeiterturnern Bildungsvorträge. Weber stand 1914 in Opposition zur die Politik der SPD-Führung, wechselte 1917 sofort zur USPD. Er gründete die Gesellschaft »Ideal«, eine »Tarnorganisation« der Spartakusgruppe. Bis 1920 blieb er mit dieser Gruppe in der USPD, war aber seit 1919 zugleich Mitglied der KPD. 1919 UB-Leiter in der Pfalz, 1920 in den ZA der KPD gewählt, dem er bis 1924 angehörte. Als kaufmännischer Angestellter qualifizierte er sich zum Buchhalter und war in Betrieben in Ludwigshafen und Mannheim beschäftigt. Anfang 1923 zum hauptamtlichen Sekretär des KPD-Bezirks Pfalz berufen. Weber stand auf dem linken Flügel der Partei, der Bezirk Pfalz war schon vor 1924 einer der linken KPD-Bezirke. 1925 schloß sich Weber den Ultralinken an und war auf dem X. Parteitag 1925 in Berlin (der Bezirk Pfalz stand fast geschlossen hinter ihm) einer der Sprecher der Ultralinken. Vom Parteitag zum Mitglied des ZK gewählt, nach dem »Offenen Brief« 1925 nach Berlin geholt, arbeitete er in der Gewerkschaftsabteilung des ZK. Weber blieb in der Opposition aktiv, er war einer der Mitunterzeichner des »Briefes der 700«. Beim Auseinanderfallen der Ultralinken trat er mit dem Bezirk Pfalz, in dem er auch von Berlin aus dominierte, der Weddinger Opposition bei. Er hatte seinen Wohnsitz in Berlin-Wedding und war der eigentliche Führer dieser linken Oppositionsgruppe. Im ZK stimmte er 1926 gegen die Ausschlüsse der Linken. Auf dem Parteitag 1927 nicht mehr ins ZK gewählt, aber zunächst noch Angestellter des ZK. Am 14. März 1928 aus der KPD ausgeschlossen, weil er an einer Konferenz der linken Opposition teilgenommen hatte, außerdem das Kopfblatt des linksoppositionellen Suhler »Volkswillen« in der Pfalz verbreitete und dort Sonderbeiträge für die Linken erhob. Einige Zeit Leiter der Weddinger Opposition (Linke Bolschewiki-Leninisten) in der Pfalz, zog er sich dann von der aktiven Politik zurück. Nach Speyer übergesiedelt, wurde er Anzeigenwerber für die IAH und ähnliche Organisationen. 1933 tauchte er unter, stand später unter Polizeiaufsicht, schließlich Anzeigenwerber für »Der Deutsche« (ein früheres Gewerkschaftsblatt, das die DAF übernommen hatte). Er ging nach Gleiwitz, kam dann nach Ludwigshafen/Rhein und machte sich hier als Kunstgewerbler selbständig. Im März 1943 als Angestellter zur BASF dienstverpflichtet, blieb er auch nach 1945 bis zu seiner Pensionierung in der Anilinfabrik. Er wohnte mit seiner Familie in Ludwigshafen. 1946 trat Hans Weber der SPD bei, die er später wieder verließ, da sie ihm zu »rechts« war. Er erklärte, »kein Renegat« zu sein und Sympathien für Josip B. Tito zu haben. Hans Weber starb am 15.Januar 1986.