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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Fuchs, Emil

* 13.5.1874 – ✝ 13.3.1971

Geb. in Beerfelden (Baden); Vater Pfarrer; Gymnasium in Darmstadt; 1894 – 97 Studium der Theol. an der Univ. Gießen; 1. theolog. Examen; Militärdienst, anschl. Theolog. Seminar in Friedberg; 1899 2. theolog. Examen; Vikar in Brauerschwend; 1900 Prom. zum Lic. theol.; anschl. Pfarrassistent; 1902 – 03 Vikar in der dt. Gemeinde in Manchester; 1903 Repetent in Gießen, Mitarb. der »Christl. Welt«; 1905 Pfarrer in Rüsselsheim; ab 1918 Pfarrer in Eisenach; 1921 SPD; Begründer der Thür. Gruppe u. 1926…

Wer war wer in der DDR

Fuchs, Karl-Friedrich

* 13.11.1921 – ✝ 29.1.1998

Geb. in Einsiedel (b. Chemnitz); Wehrmacht, Flieger; 1945 CDU; Ausbildung zum Journalisten, journalistisch bei versch. CDU-Zeitungen tätig; 1946 – 48 Korrespondent; 1948 – 50 Schriftsteller (Jugendbücher); 1950 / 51 Volontär, 1952 – 57 Chefred. der Ztg. »Märkische Union« u. Chef vom Dienst bei »Neue Zeit«, 1957 – 61 Chefred. der Berliner Red.; 1960 – 71 Chefred. von »Die Union« in Dresden u. »Märkische Union« in Potsdam; Juli 1971 – Juli 1973 Chefred. des CDU-Zentralorgans »Neue Zeit« in Berlin…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Fuchs, Eduard

* 31.1.1870 – ✝ 26.1.1940

Geboren am 31. Januar 1870 in Göppingen, Sohn eines Kaufmanns. Nach dem Gymnasium wurde er Journalist und als Autodidakt berühmter Kulturhistoriker. Fuchs trat 1886 in die verbotene SPD ein, wurde als Redakteur sowie Satiriker im Kaiserreich wegen illegaler Tätigkeit für die SPD und wegen »Majestätsbeleidigung« zu zahlreichen kleineren Gefängnisstrafen verurteilt. 1901 übersiedelte er von München nach Berlin und ging als Redakteur zum »Vorwärts«. Ab 1905 publizierte er zahlreiche kultur- und sittengeschichtliche Bücher, u. a. 1905 »Die Frau in der Karikatur«. Berühmt machten ihn seine dreibändige »Geschichte der erotischen Kunst« und ab 1911 die sechsbändige »Illustrierte Sittengeschichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit«, die ihm den Namen »Sittenfuchs« einbrachte. In der SPD auf dem linken Flügel stehend, gehörte Fuchs im Weltkrieg zu den Begründern der Spartakusgruppe. Im Auftrag Rosa Luxemburgs verhandelte er im Dezember 1918 mit Lenin über die Schaffung einer neuen Internationale. Als enger Freund von Franz Mehring wurde Fuchs Mitbegründer der KPD und nach dem Tode Mehrings dessen Nachlaßverwalter. Zeitweise Mitarbeiter der »Roten Fahne«. Eduard Fuchs spielte für den frühen deutschen Kommunismus als geachteter Wissenschaftler einen bedeutende Rolle. Dies wird auch dadurch unterstrichen, daß die 2. (und die folgenden) Ausgaben der Marx-Biographie von Franz Mehring mit einem interessanten Vorwort von Fuchs erschienen, datiert »Berlin-Zehlendorf am 1.Mai 1919«. Unter Mitarbeit seines Freundes August Thalheimer war Fuchs dann auch der Herausgeber der Gesammelten Werke Mehrings (geplant waren 10 Bände). Er stand auf dem rechten Flügel der KPD, trat 1928 aus der KPD aus und schloß sich der KPO an. 1933 nach Frankreich emigriert, blieb er der KPO politisch verbunden. Eduard Fuchs starb am 26. Januar 1940 in Paris.

Wer war wer in der DDR

Fugger, Else Marie

* 9.2.1903 – ✝ 13.5.1982

Geb. in Leipzig; Vater Maurer, Mutter Heimarb.; 1909 – 17 Volksschule; 1917/18 Hausmädchen u. Kindergärtnerin; 1918 – 21 Ausbildung zur Kontoristin, 1921 – 25 Kontoristin bei Jaeger & Co., Leipzig; 1918 Mitgl. des ZdA, Vertrauensfrau; 1920 – 23 Naturfreunde; 1924 Mitgl. der KPD; 1925 – 27 Stenotypistin der KPD-BL Westsachsen; 1927 – 32 Red.-Sekr. bei der »Süddt. Arbeiterztg.«; 1929 Heirat mit  Karl Fugger; 1932/33 Stenotypistin, Buchhalterin bei der Dt. Vertriebsges. für russ. Ölprodukte (Derop)…

Wer war wer in der DDR

Fuhrmann, Bruno

* 2.1.1907 – ✝ 25.9.1979

Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Fabrikarb.; Volksschule; Ausbildung zum Zimmermann; 1922 Mitgl. des KJVD; 1925 KPD; 1927 des ZK des KJVD; 1929/30 Jugendschule der KJI in Moskau; 1930 KJI-Instrukteur in den Niederlanden, Österreich, Dänemark u. Schweden; 1931 Mitgl. des Büros des ZK des KJVD; ab Juni 1933 Pol.-Ltr. des KJVD Thür.; im gleichen Mon. verhaftet, zu zwei Jahren Zuchthaus wegen »Vorber. zum Hochverrat« verurteilt; Frühjahr 1936 Flucht in die ČSR, 1937 in die Schweiz… Geboren am 2. Januar 1907 in Königsberg, Sohn einer Arbeiterfamilie; Zimmermann. 1922 Mitglied des KJVD, im November 1926 der KPD, 1925 Orgleiter, 1927 Polleiter des KJVD Ostpreußen, auf dem 8. KJVD-Kongreß zum Mitglied des ZK des KJVD gewählt. 1929/30 besuchte er die KJI-Jugendschule in Moskau, anschließend KJI-Instrukteur. Im Dezember 1930 nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er KPD-Jugendsekretär in Ostpreußen. Im Dezember 1931 holten ihn die Anhänger Heinz Neumanns in die KJVD-Führung nach Berlin, hier Mitglied des Büros und Sekretär des ZK des KJVD. Ab Februar 1933 Polleiter des KJVD im Bezirk Halle-Merseburg, anschließend in Thüringen. Am 14. Juni 1933 in Erfurt verhaftet, wurde er am 22. November 1934 vom VGH zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. 1936 flüchtete er in die âSR, war KPD-Grenzkurier, ab Ende 1936 in der Schweiz, wo er im Parteiauftrag eine Arbeitsgemeinschaft von politischen Emigranten bildete. Von Juni 1940 bis April 1941 interniert, ab 1942 Orgleiter der neugebildeten KPD-Landesleitung der Schweiz, im Juni 1945 flüchtete er aus dem Lager Wallisellen und gelangte mit Hans Teubner und Leo Bauer nach Deutschland. Das ZK der KPD schickte Fuhrmann als Instrukteur in die amerikanische und französische Zone. Ab Oktober 1947 leitete er die Orgabteilung des ZS der SED, wurde im Februar 1949 Leiter der neugeschaffenen Westkommission des ZS der SED in Berlin. Als Westemigrant geriet er im Zusammenhang mit der Noel-H.-Field-Affäre in das Visier sowjetischer und DDR-Sicherheitsorgane sowie der ZPKK. Im August 1950 aller Parteifunktionen enthoben, aus Berlin verbannt, nur noch untergeordnete Funktionen, wie ab Juni 1954 als Arbeitsdirektor im VEB Lokomotivbau in Hennigsdorf. Im März 1956 Aufhebung der Funktionssperre, von 1964 bis 1972 Sekretär der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR. Bruno Fuhrmann starb am 25. September 1979 in Ost-Berlin. Fuhrmanns Frau Louise (Aloisia), geborene Vitzthum (* 20. 9. 1908 – † 19. 05. 2003), Tochter einer Kleinbauernfamilie, war Kontoristin und Kindergärtnerin. Seit 1926 im KJV Österreich, seit 1928 in der KPÖ. Anfang 1933 Übersiedlung nach Deutschland, illegale Arbeit für den KJVD. Im November 1933 verhaftet und schwer gefoltert, brachte sie im August 1934 im Frauengefängnis Barnimstraße ihre Tochter Karin zur Welt. Vom Berliner Kammergericht am 13. Oktober 1934 zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach der Freilassung nach Wien, 1937 Flucht in die âSR, 1939 nach Frankreich. Ende 1940 von der Gestapo festgenommen, nach Deutschland überstellt und nach einigen Monaten Haft in Bremen entlassen. 1945 in Bremen für die KPD aktiv, dann Übersiedlung in die SBZ und Heirat mit Bruno Fuhrmann. Zunächst im VEB »Goldpunkt« Schuhfabrik tätig, folgte sie ihrem Mann nach dessen Entlassung aus dem Parteiapparat nach Hennigsdorf und arbeitete im Stahl- und Walzwerk »Wilhelm Florin«.Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten

Funk, Albert

* 15.10.1894 – ✝ 16.4.1933

Geboren am 15. Oktober 1894 in Zwickau, Sohn eines Bergarbeiters; Hilfsarbeiter, dann Bergarbeiter. 1913 schloß er sich der Gewerkschaft an. 1914 Militärdienst, nach einer Verwundung im August 1917 als Bergarbeiter reklamiert, war er auf dem »Morgensternschacht« in Zwickau tätig. Er trat 1918 der USPD bei. Im Juni 1918 fand er Arbeit in Ahlen/Westfalen und war Funktionär der Union der Hand- und Kopfarbeiter. Im März 1920 Vorsitzender des Betriebsrates in Ahlen, leitete den Ahlener Aktionsausschuß in den Kämpfen des Kapp-Putsches. Von der Zechenleitung entlassen, mußte ihn diese nach Protesten der Belegschaft wieder einstellen. 1929 aus dem Bergarbeiterverband ausgeschlossen, war er hauptamtlich für die RGO aktiv, in deren Reichsleitung er seit 1930 für die Betriebsrätebewegung verantwortlich war. Im September 1930 wurde er im Wahlkreis Westfalen-Nord in den Reichstag gewählt, dem er als Abgeordneter bis Juni 1932 angehörte. Funk wurde am 11. Januar 1931 Vorsitzender des kommunistischen Einheitsverbandes der Bergarbeiter Deutschlands, bis er im November 1932 die Leitung der KPD Dortmund übernahm. Am 16. April 1933 wurde Funk in Dortmund verhaftet und am 27. April in das Polizeipräsidium Recklinghausen überführt. Hier hat er sich nach schweren Folterungen durch Gestapobeamte aus dem dritten Stock des Polizeipräsidiums gestürzt, wurde schwer verletzt ins Hospital transportiert, wo Albert Funk noch am gleichen Abend starb.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Funke, Ewald

* 30.7.1905 – ✝ 4.3.1938

Geboren am 30. Juli 1905 in Remscheid, Sohn eines Schreiners und Gewerkschaftssekretärs. Kaufmännischer Angestellter, war bis März 1933 beim Arbeitsamt in Wuppertal beschäftigt. Von 1921 bis 1923 leitete er den KJVD-UB Wuppertal, trat aber 1924 wegen des ultralinken Kurses aus der KPD aus. Seit 1927 Mitglied der SPD, er gehörte u. a. zur Gauleitung der Jungsozialisten. 1931 aus der SPD ausgeschlossen, kam Funke 1932 wieder zur KPD und wurde in deren AM-Apparat aufgenommen. Nach kurzer »Schutzhaft« war er von Oktober 1933 bis Frühjahr 1934 AM-Leiter der BL-Düsseldorf. Danach Flucht nach Amsterdam und im Juni/Juli 1934 in der illegalen KPD-Inlandsleitung in Berlin aktiv. Erneute Emigration nach Prag und Paris, baute 1935/36 in Süddeutschland ein konspiratives KPD-Netz auf. Beim dritten geheimen Deutschlandaufenthalt am 17. Mai 1936 in Stuttgart festgenommen, im August 1937 vom VGH zum Tode verurteilt, wurde Ewald Funke am 4. März 1938 in Berlin hingerichtet. Funkes jüngerer Bruder Otto (* 23. 8. 1915 – †22. 12. 1997) trat 1931 in den KJVD und 1933 in die KPD ein. Im März 1935 inhaftiert und im Juli 1935 durch das OLG Hamm zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Danach Angestellter in Düsseldorf. 1944 Wehrmacht und Gefangenschaft in Norwegen. Von 1946 bis September 1949 Orgsekretär bzw. Vorsitzender der FDJ-Landesleitung Thüringen, dann bis 1955 2. Sekretär der SED-Landesleitung Thüringen bzw. 1. Sekretär der SED-BL Gera. Bis 1968 1. Sekretär der SED-BL Suhl, anschließend Vorsitzender der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR. Otto Funke gehörte von 1958 bis zum Herbst 1989 dem ZK der SED an und war Abgeordneter der Volkskammer.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gabbey, Theodor Ernst

* 17.1.1891 – ✝ 8.12.1938

(* 1891 – † 1938) Geboren am 17. Januar 1891 in Berlin. Er lernte Schriftsetzer und ging auf Wanderschaft. 1913 Soldat, im Oktober 1914 an der Westfront verwundet und 1916 aus der Armee entlassen. Seit 1911 in der SPD, 1919 trat er zur USPD über und kam mit dem linken Flügel 1920 zur KPD. In der Zentrale bzw. dem ZK war Gabbey Mitarbeiter der Gewerkschaftsabteilung und Vorsitzender für die Buchdrucker. Als Anhänger Heinrich Brandlers 1929 aus der KPD ausgeschlossen, trat Gabbey der KPO bei. Ab 1935 gehörte er zur illegalen Reichsleitung der KPO. Im Februar 1937 verhaftet, wurde er im November 1937 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Schwerkrank aus dem Zuchthaus Brandenburg entlassen, starb Theodor Ernst Gabbey am 8.Dezember 1938 in einem Krankenhaus.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gabelin, Bernward (Franz)

* 15.2.1891 – ✝ 20.10.1983

(* 1891 – † 1983) Geboren am 15. Februar 1891 in Krefeld, Sohn eines Steuerbeamten; Angestellter. Von 1911 bis 1913 Militärdienst, von 1914 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. 1917 Mitglied der SPD, trat 1918 der USPD und 1920 der KPD bei, ab 1921 hauptamtlicher Mitarbeiter im zentralen Literaturvertrieb der KPD. 1924 Leiter des Buchvertriebs und Literaturobmann der BL Oberschlesien, 1925/26 im Bezirk Württemberg, 1926/27 im Bezirk Brandenburg. 1927/28 war Gabelin zunächst Mitarbeiter, dann Sekretär für Agitation und Propaganda der BL Berlin-Brandenburg, kurze Zeit auch in gleicher Funktion im ZK der KPD. Von 1928 bis 1930 leitete er den Internationalen Arbeiter-Verlag und den Agis-Verlag, dann bis 1933 den RGO-Verlag und war Mitglied der RGO-Reichsleitung. 1934 Emigration in die âSR, Mitarbeiter des ZK der KPD in Prag. Er kam 1935 in die UdSSR und arbeitete als Vertreter bzw. Kontrollredakteur in Engels (Wolgarepublik). Im Februar 1938 wurde Gabelin mit seiner Frau Selma, geborene Hartog (*5.10. 1896 – † 20. 8. 1978), vom NKWD verhaftet, im Frühjahr 1939 jedoch freigelassen. Anschließend Kontrollredakteur der Zeitung des Gebietskomitees in Engels. 1942 Politinstrukteur und Lektor in Kriegsgefangenenlagern bei Stalingrad, 1944/45 Redakteur bei der Zeitung des NKFD und bis zur Rückkehr nach Deutschland 1945/46 Redakteur in der Deutschlandabteilung von TASS in Moskau. Von 1946 bis 1948 in der SBZ Direktor der höheren Polizeischule der Deutschen Verwaltung des Innern. 1948/49 Chefredakteur der DSF-Zeitschrift »Die neue Gesellschaft«, im September 1948 wurde er Direktor des Sachsenverlages in Dresden und von 1951 bis 1958 Direktor des Akademie-Verlages in Ost-Berlin. Bernward Gabelin starb am 20. Oktober 1983.

Wer war wer in der DDR

Gaida, Erich

* 23.6.1928 – ✝ 13.2.2015

Geb. in Hennersdorf (Krs. Hohenelbe, ČSR/ Dolny Branná, Tschechien); Vater Lagerhalter; Mittelschule; 1944/45 Wehrmacht; 1945 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1948 SED; Montierer; 1950 Einstellung beim MfS, Länderverw. Thür., Abt. III (Volkswirtschaft); 1954 Versetzung zur Krs.-Dienststelle Putbus (Rügen); 1955 Versetzung zur HV A, HA IV (Wirtschaftsspionage); 1959/60 HV A-Lehrgang; 1967 – 69 Studium an der HS für Elektrotechnik Ilmenau; 1969 HV A-Abt. V (Wirtschaftsspionage); 1971 stellv. Ltr.…

dissidenten.eu

Galanskow, Juri

* 1939 – ✝ 1972

Juri Galanskow 1939 wurde als Kind einer Arbeiterfamilie in Moskau geboren. In seiner Schulzeit war er aktives Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes Komsomol. Nach Abschluss der Abendschule für junge Arbeiter wurde er Elektriker in einem Theater, später Laborant an einer technischen Fachschule und Angestellter des Staatlichen Literaturmuseums. Zwei Jahre studierte Galanskow an der Geschichtsfakultät der Universität Moskau. Danach absolvierte er ein Abendstudium in der Fachrichtung…

Wer war wer in der DDR

Galley, Michael

* 14.11.1944 – ✝ 4.5.2004

Geb. in Schwerin; Vater ev. Pfarrer; Oberschule u. ev. Musikschule Naumburg; Ausbildung als Kirchenjurist im Kirchl. Oberseminar; 1969 CDU; Fernstud. an der HU Berlin, Dipl.-Jurist; anschl. Einsatz als Jurist in Großbetrieben, zuletzt im VEB Elementenwerk Henningsdorf; 1983 – 1990 hauptamtl. Mitarb. bzw. Abt.-Ltr. im Sekr. des Hauptvorst. der CDU; Sekr. der CDU-Volkskammerfraktion; 1985 ehrenamtl. Vors. des CDU-KV Marzahn; 1989 / 90 Vors. des CDU-BV Gera; 1989 / 90 Mitgl. des CDU-Parteivorst.;…

Wer war wer in der DDR

Fuchs, Gerhard

* 5.5.1929 – ✝ 6.4.2019

Geb. in Halle (Saale); Vater Arbeiter; Grund- u. Berufsschule, Ausbildung zum Lokjunghelfer bzw. Schriftsetzer, Maschinensetzer u. Stereotypeur; 1946 SED; 1949 / 50 Anzeigenltr. bzw. Betriebsass. bei der Ztg. »Freiheit« in Halle; 1951 Besuch der SED-LPS Sachsen-Anh.; 1952 – 55 Instrukteur bzw. Sektorenltr. in der Abt. Presse-Rundfunk des ZK der SED; 1955 – 59 Red. bzw. stellv. Chefred. der »Freiheit« in Halle; 1959 – 65 Chefred. des SED-Bezirksorgans »Freies Wort« in Suhl (Nachf. von  Yvonne…

Wer war wer in der DDR

Fuchs, Klaus Emil Julius

* 29.12.1911 – ✝ 28.1.1988

Geb. in Rüsselsheim (Main); Vater ev. Theologe  Emil F.; Volksschule, Gymn. in Rüsselsheim u. Eisenach, 1928 Abitur in Eisenach; Studium der Mathematik u. Physik in Leipzig u. Kiel; SAJ, Reichsbanner, 1930 – 32 der SPD, ausgeschl.; 1932 Mitgl. der KPD u. bis 1933 der Soz. Studentengr. in Kiel, Pol.-Ltr. der »Roten Studenten«; 1933 illeg. pol. Arbeit in Berlin, Verbindungsmann der KPD-Reichsltg. zur kommunist. Studentengr. der TH Berlin; Juli 1933 Emigr. über Paris nach England; Okt. 1933 Forts.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Fuchs, Gerhard

* 5.8.1899 – ✝ 19.2.1995

Geboren am 5. August 1899 in Essen, Sohn eines Maschinenschlossers; Maschinenschlosser bei der Firma Krupp in Essen. 1910 Mitglied der Arbeiterjugend, 1915 der Gruppe Internationale Sozialisten, 1917 der USPD. Im August 1918 Kriegsdienst, Heizer bei der Marine. 1919 schloß er sich der KPD an und nahm an den Kämpfen der Bremer Räterepublik teil. Danach in Essen Betriebsratsvorsitzender bei Krupp und Funktionär der KPD-Kreisleitung Essen, von 1924 bis 1927 Kraftfahrer bei der KPD-Zeitung, ab 1928 Lokalredakteur in Dortmund und Hamm. 1930 nach Moskau delegiert, war er Organisationspraktikant bei der Komintern, 1931 Kursant an der Leninschule. Im Dezember 1931 wurde Fuchs Reichsleiter der deutschen Sektion der IAH und verantwortlicher Redakteur der IAH-Zeitung »Mahnruf«. 1933 arbeitete er für die IAH illegal, zeitweise in Paris und Brüssel. Am 19. September 1934 in Berlin verhaftet und am 25. Januar 1935 wegen »Weiterführung der Tätigkeit der IAH« zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Freilassung 1938 Schlosser, hatte Kontakte zu Widerstandsgruppen. 1944 Einberufung zur Organisation Todt. Im Mai 1945 wurde er von der sowjetischen Kommandantur in Berlin-Wilmersdorf zum Stellvertreter des Bürgermeisters ernannt. Von 1949 bis 1956 arbeitete er in der Zentrale der DDR-Konsumgenossenschaften, von 1957 bis 1961 DDR-Botschaftsrat und Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung in Moskau, danach von 1962 bis 1967 Abteilungsleiter im ZV der DSF. Er erhielt 1984 den Karl-Marx-Orden. Gerhard Fuchs starb am 19.Februar 1995 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Fugger, Karl

* 8.12.1897 – ✝ 24.12.1966

Geb. in Linden b. Hannover; Vater Maler, Mutter Weberin; Volksschule; 1912 – 16 Ausbildung zum Klempner, 1916 u. 1919 – 21 im Beruf tätig; 1912 Mitgl. der Metallarbeiterjugend; 1916 – 18 Internat. Sozialisten (Bremer Linke); 1916 – 18 Militärdienst, Sold. (Pionier) an der Westfront, 1918 verwundet u. Lazarettaufenthalt; 1916 – 28 DMV; 1918 KPD Hannover; 1921/22 Org.-Sekr. der KPD Königsberg; Mitgl. der RH, IAH u. RFB; 1922 Org.-Sekr. der KPD Düsseldorf, dort ab 1923 Pol.-Sekr. im Bez.… Geboren am 8. Dezember 1897 in Hannover, Sohn eines Malers; Klempnerlehre. Mitglied der Arbeiterjugend, 1916 des DMV. Von 1916 bis 1918 Soldat an der Westfront, November 1918 Lazarettaufenthalt. 1919 Mitglied der KPD, nach der März-Aktion 1921 Orgleiter der KPD in Königsberg, Anfang 1922 zunächst Orgleiter, ab März 1923 Polleiter des KPD-Bezirks Niederrhein in Düsseldorf. Auf dem VIII. Parteitag im Januar 1923 als Kandidat in den ZA gewählt. Nach der Oktoberniederlage 1923 übernahmen die Linken auf dem Bezirksparteitag im März 1924 die Führung der Partei im Bezirk Niederrhein. Hier wurde Fugger von Philipp Dengel abgelöst. Er kam Mitte 1924 als Redakteur an die Parteizeitung nach Magdeburg, wegen seiner Zugehörigkeit zur Mittelgruppe Ende 1925 auch als Redakteur entlassen. Er ging nach Düsseldorf, wo er ein Jahr als Klempner arbeitete. Nach dem »Offenen Brief« 1925 wurde Fugger wieder zur hauptamtlichen Arbeit herangezogen. 1926 Instrukteur im Bezirk Nordwest in Bremen, hier löste er Eugen Eppstein als Polleiter ab und war danach u. a. in Halle und Mannheim. Er kam 1927 zunächst als »Kommissar« des ZK nach Stuttgart und blieb dann als Polleiter. Da Fugger zu den Versöhnlern gehörte, wurde er Ende 1928 als Polleiter abgesetzt, er kam 1929 zum Pressedienst der KPD nach Berlin. Nach seiner Selbstkritik 1931 Sekretär der Roten Hilfe Württembergs in Stuttgart, dann bis zu seiner Verhaftung am 3. April 1934 Orgsekretär der RHD in Berlin. Fugger wurde zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Luckau verbüßte, danach im KZ Sachsenhausen, ab Frühjahr 1940 im KZ Flossenbürg, wo er am 23.April 1945 durch amerikanische Truppen befreit wurde. Ab August 1945 Leiter der Schulungsarbeit des FDGB Groß-Berlin, 1946 wurde Fugger Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes, ab Januar 1949 Leiter der Schulungsabteilung. Im Mai 1949 in das kleine Sekretariat des FDGB-Bundesvorstandes berufen, war Fugger von August 1951 bis 1955 Direktor der FDGB-Hochschule »Fritz Heckert« in Bernau bei Berlin. Zuletzt Parteiveteran, er erhielt 1962 den VVO in Gold. Karl Fugger starb am 24. Dezember 1966 in Ost-Berlin. Er war seit 1929 mit Else Vierling (* 9. 2. 1903 – † 13. 5. 1982) verheiratet. Buchhalterin, 1924 Mitglied der KPD, ab Mai 1925 Stenotypistin beim Orgleiter Arthur Vogt in der BL Westsachsen. Sie gehörte zeitweilig der Weddinger Opposition an. Von 1927 bis 1932 Redaktionssekretärin bei der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« in Stuttgart. 1933 illegale Arbeit in Berlin, August 1934 Emigration nach Frankreich. Zunächst bei der RHD-Zentrale in Paris, ab 1939 im Auslandssekretariat der KPD in Paris, betreute sie vor allem in Frankreich internierte KPD-Emigranten. Im November 1943 verhaftet und im August 1944 ins KZ Ravensbrück gebracht, gelangte sie Ende April 1945 mit einem Transport des IRK (Bernadotte-Aktion) nach Schweden. Nach einem Sanatoriumsaufenthalt kehrte sie im Februar 1946 nach Deutschland zurück und arbeitete von März 1946 bis April 1947 als Sekretärin von Walter Ulbricht, war ab 1950 Mitarbeiterin im FDGB-Bundesvorstand, danach an der FDGB-Hochschule. Sie erhielt für ihre Mitarbeit in der Résistance 1954 die Französische Befreiungsmedaille und 1975 den französischen Orden für zivile und militärische Verdienste im antifaschistischen Widerstandskampf; 1978 den VVO in Gold.Bernd-Rainer Barth /

Wer war wer in der DDR

Fukarek, Franz

* 21.1.1926 – ✝ 20.5.1996

Geb. in Rumburg (ČSR/Rumburk, Tschechien); Vater Jurist, Mutter Volksschullehrerin; Mai 1944 Notabitur nach elf Schuljahren u. Einziehung zur Wehrmacht, Jan. 1945 Verwundung, April 1945 Entlassung; Juni 1945 Vertreibung u. Flucht nach Zittau, wo der Vater verhaftet wird u. kurz darauf umkommt; Zwischenstation in Arensdorf (b. Köthen). 1946 Abitur an den Franckeschen Stiftungen in Halle; 1946 – 49 Studium der Biol., Geographie u. Geol. an der MLU Halle; 1948 Hilfsassistent, 1949 – 53 Assistent…

Wer war wer in der DDR

Funkat, Walter

* 16.6.1906 – ✝ 4.6.2006

Geb. in Hannover; Abitur; 1925 – 27 Studium der Kunstgeschichte an der Univ. u. Grafikstudium an der Kunstakad. Königsberg; 1927 – 30 Studium am Bauhaus Dessau; 1929/30 Werbegestalter; 1930 Bauhaus-Dipl.; 1931 – 40 selbst. Ausstellungsarchitekt u. Grafiker in Berlin; 1940 – 45 Soldat u. Gefangenschaft. 1946 Umzug nach Halle; Nov. 1946 – 49 stellv. Dir., 1949 – 58 Dir. der Kunstschule Burg Giebichenstein, Halle, 1950 Prof., 1958 – 64 Rektor der neu organisierten u. umbenannten HS für Industrielle…

Wer war wer in der DDR

Fürnberg, Louis

* 24.5.1909 – ✝ 23.6.1957

Geb. in Iglau (Mähren/Jihlava, Tschechien) in einer jüd. Familie, Vater Fabrikant (im KZ Auschwitz ermordet), Mutter starb nach seiner Geburt; Kindheit u. Jugend in Karlsbad/Karlovy Vary; 1920 – 26 Gymnasium in Karlovy Vary, gehörte dort zum Kreis junger dt.-nationalist. Dichter; Ausbildung zum Porzellanmacher, Kunstkeramiker; ab 1927 Handelsschule in Prag, Ausbildung zum Kfm. aus gesundheitl. Gründen abgebrochen; 1928 Mitgl. der dt. Sekt. der KPČ; journalist. Gelegenheitsarbeiten, Werbetexter;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gäbel, Otto

* 4.12.1885 – ✝ 1.5.1953

Geboren am 4. Dezember 1885 in Festenberg/ Schlesien; lernte Buchbinder. 1905 in Berlin Mit-glied der SPD. 1914 Gegner der Kriegspolitik, auf der Konferenz im März 1915 einer der Initiatoren der Zeitschrift »Die Internationale« sowie der oppositionellen »Schulungsbriefe« der Niederbarnimer SPD-Organisation. Obwohl ursprünglich im Spartakusbund, schloß er sich der KPD bei ihrer Gründung nicht an, sondern blieb in der USPD. Delegierter des Spaltungsparteitags im Oktober 1920 (Mitglied des ZK der linken USPD); dann auf dem Vereinigungsparteitag im Dezember 1920 sowie auf dem VII. Parteitag im August 1921 als Beisitzer in die Zentrale der VKPD gewählt. Im Dezember 1921 protestierte Gäbel mit Otto Brass u. a. gegen die Haltung der Zentrale zur März-Aktion und zur KAG, blieb aber in der Partei. 1921/22 verantwortlich für die »Kommunistische Parteikorrespondenz« und Sekretär der Preußischen Landtagsfraktion, von 1926 bis 1929 Leiter der Kommunalabteilung des ZK. Seit 1921 Stadtverordneter und später unbesoldeter Stadtrat in Berlin, auch Vorsitzender der kommunistischen Stadtverordnetenfraktion. Gäbel war Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Roten Hilfe, Begründer und Vorstandsmitglied der Arbeiterhilfe für Sowjet-Rußland, aus der später die IAH hervorging. Als 1929 in Berlin der Sklarek-Skandal (ein Unterschlagungsfall in der Berliner Stadtverwaltung) aufgedeckt wurde, erhielt er wegen seiner Verbindung zu Sklarek zunächst eine Rüge und wurde dann am 9. Oktober 1929 wegen »unproletarischen Verhaltens« aus der KPD ausgeschlossen. Er blieb aber von 1930 bis 1932 Leiter des »Illustrierten Pressedienstes«, einer Unternehmung des »Münzenberg-Konzerns«, und war Mitarbeiter der kommunistischen »Welt am Abend« sowie »Berlin am Morgen«. Da Gäbel ebenso wie der KPD-Stadtverordnete Gustav Degner in den Sklarek-Prozeß verwickelt war, wurde er am 28.Juni 1932 zu einer Gefängnisstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt und im Gerichtssaal festgenommen. Trotz »Hindenburg-Amnestie« im Dezember 1932 nicht entlassen, er saß bis März 1934 in Haft. Gegen ihn wurde nach 1933 wegen Steuerhinterziehung ermittelt, da er bis zu seinem Parteiausschluß Mitgesellschafter diverser KPD-Unternehmen war, u. a. der Vulkan GmbH und der Peuvag A.G. (der Zeitungsdruckereien der KPD). Diese Untersuchung wurde eingestellt. Nach seiner Haftentlassung 1934 nahm Gäbel Verbindung zu illegalen Gruppen auf. Von 1934 bis 1937 war er erwerbslos, ab 1935 zeitweise Hilfsarbeiter bei Berliner Korrespondenzen. Im Februar 1937 wurde Gäbel vorübergehend verhaftet und wegen Verbindung zum Tschechischen Nachrichtendienst angeklagt, aber aus »Mangel an Beweisen« freigesprochen. Von 1938 bis 1945 war er u. a. Chefarchivar des »Spezialarchivs der deutschen Wirtschaft« in Berlin. Ab Mai 1945 baute Gäbel das Referat Opfer des Faschismus im Bezirksamt Berlin-Zehlendorf auf, ab September 1945 war er Polleiter der KPD im Stadtteil Nikolassee und ab Februar 1946 Mitglied des Bezirksausschusses des FDGB Berlin-Zehlendorf. Ende der vierziger Jahre mußte Gäbel sich erneut wegen des Sklarek-Prozesses verantworten, so z. B. im Oktober 1949 vor dem Hauptausschuß der Berliner VVN. Er gab Auskunft über seine Rolle im Sklarek-Prozeß und benannte eine Reihe von Zeugen, die alle seine antifaschistische Arbeit bestätigten. Die VVN-Bezirksgruppe Zehlendorf schrieb am 27. November 1951 an den VVN-Hauptvorstand: »Wir sind, da sich der Kamerad Otto Gäbel in der Zeit von 1945 bis heute unsere absolute Wertschätzung durch seine aktive, selbstlose und einwandfreie Arbeit errungen hat, in höchstem Maße daran interessiert, daß in keinem Falle aus Unklarheiten und unberechtigten Verallgemeinerungen an einem bewährten Mit- und Vorkämpfer ein vernichtendes Unrecht verübt wird, weil er auf einem anderen Gebiete vor 22 Jahren gefehlt hatte.« Otto Gäbel starb am 1.Mai 1953 in Berlin.

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Gäbler, Fritz

* 12.1.1897 – ✝ 26.3.1974

Geb. in Meißen; Vater Pantoffelmacher; 1903 – 11 Volksschule; Ausbildung zum Töpfer bzw. Ofenformer; 1913 2. Vors. des Arbeiterjugend-Bildungsvereins in Meißen; 1914 SPD in Jena; ab Nov. 1914 festangest. Mitarb. der Expedition der »Weimarischen Volksztg.« (Jena); illeg. Antikriegsarbeit unter Jugendlichen; 1916 – 18 Militärdienst; 1919 KPD; 1920/21 Sekr., Aug. 1922 Vors. der KJD in Thür., Dez. 1922 ihr Vertr. beim III. Weltkongreß der KJI in Moskau u. auch Teiln. am IV. Weltkongreß der KI im… Geboren am 12. Januar 1897 in Meißen, aus einer sozialistischen Arbeiterfamilie stammend, der Vater starb kurz nach seiner Geburt. Töpferlehre, im Herbst 1913 wurde er 2. Vorsitzender des Arbeiterturnvereins. 1914 Mitglied der SPD, ab November d. J. festangestellter Mitarbeiter der Expedition der SPD-Zeitung »Weimarische Volkszeitung« in Jena. Während des Krieges schloß er sich den Linken an. Weil er in Jena die Jugendopposition organisierte, wurde er 1916 zum Militär einberufen. Im Januar 1919 nach Jena zurückgekehrt, übernahm er die Leitung der FSJ und trat in die KPD ein. Kurz als Ingenieur tätig, begann Gäbler 1920 hauptamtlich für den kommunistischen Jugendverband zu arbeiten, war Ende 1920 bis November 1921 Sekretär der Kommunistischen Jugend Thüringens und wurde Anfang 1922 in die Reichszentrale der KJD kooptiert und übernahm im August 1922 die Leitung der Zentrale der KJD in Berlin. Von April bis Mitte Oktober 1923 ging Gäbler als Instrukteur der KJI in die Schweiz und war dann Vertreter des ZK der KJVD in Dresden. Da er zur Mittelgruppe gehörte, wurde er 1924 von den Linken abgesetzt und übersiedelte nach Hamburg, wo er von Mitte 1924 bis März 1926 als Redakteur der »Hamburger Volkszeitung« arbeitete. Im März 1926 verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, wurde Gäbler nach der Entlassung aus dem Gefängnis Bautzen im Mai 1927 Redakteur des »Roten Echos« in Erfurt, 1928 politischer Redakteur an der »Neuen Zeitung« in Jena, deren Chefredaktion er Mitte 1929 übernahm. Im September 1929 erneut zu zwei Jahren Festung verurteilt, nach der Haftentlassung im April 1931 Instrukteur bzw. Sekretär der KPD für Ostthüringen in Gera. Gäbler zog 1932 als Abgeordneter in den Thüringer Landtag ein. Im Februar 1933 verhaftet, saß er bis September 1934 im KZ. Wegen illegaler Arbeit für die KPD im Februar 1935 erneut festgenommen, wurde er am 9. August 1935 in Berlin zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt und erst am 27. April 1945 aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit. Im Oktober 1945 Vorsitzender der KPD und dann der SED in Erfurt. Von Oktober 1947 bis Mai 1949 im Ministerium für Wirtschaft der Landesregierung Thüringen, danach in der Hauptverwaltung für Wissenschaft und Technik der DWK. Nach Bildung der DDR-Regierung in der Hauptabteilung wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit. Im April 1954 wurde er Mitglied der ZRK der SED, bis 1967 dann deren Vorsitzender, er bekam zu seinem 65. Geburtstag 1962 den Karl-Marx-Orden. Fritz Gäbler starb am 26. März 1974.Andreas Herbst /

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Gaida, Wilhelm

* 6.11.1902 – ✝ 27.11.1988

Geb. in Oberhohenelbe (Krs. Hohenelbe, Nordböhmen/Horni Vrchlabi, Tschechien); Vater Drechsler, Mutter Weberin; Volksschule; 1916 – 18 Ausbildung zum Karosseriebauer, danach im Beruf mit Unterbrechungen tätig; 1924 KPČ; 1930 – 32 KPČ-Ortsgr.-Ltr.; 1932 – 38 KPČ-Pol.-Ltr. des Bez.; 1937 Verurteilung zu sechs Mon. Haft wegen Werbung von Spanienkämpfern; 1938 Emigr. nach Prag, 1939 nach Tscheljabinsk, dort Arbeit im Traktorenwerk; 1943/44 Parteischule in Moskau; 1944/ 45 Partisaneneinsatz in der…

dissidenten.eu

Galitsch, Alexander

* 1918 – ✝ 1977

Alexander Galitsch wurde 1918 als Kind einer Beamtenfamilie in Jekatarinoslaw, dem heutigen Dnipropetrowsk in der Ukraine geboren, lebte aber seit seiner Kindheit in Moskau. Als Schüler gehörte einem Lyrikkreis von Eduard Bagrizki an. 1935–38 lernte er Schauspiel am Studio des Moskauer Künstlertheaters (MChAT), das von Konstantin Stanislawski geleitet wurde. Parallel dazu studierte er mehrere Jahre an der Fakultät für Poesie des Gorki-Literatur-Instituts. 1940 und 1941 beteiligte er sich unter…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Galm, Heinrich

* 23.10.1895 – ✝ 30.10.1984

Am 23. Oktober 1895 in Seligenstadt/Main geboren. In seiner Heimat war Galms Vater ein bekannter Sozialist. Auch Heinrich Galm kam früh zur Arbeiterjugendbewegung, lernte Sattler und arbeitete bis 1916 in seinem Beruf, dann eingezogen und bis 1918 Soldat. 1917 der USPD beigetreten. 1920 als Delegierter des Spaltungsparteitages der USPD in Halle, er stimmte für den Anschluß an die Komintern und kam mit dem linken Flügel zur KPD. Bis 1920 blieb er in seinem Beruf, dann hauptamtlicher Sekretär des Sattler- und Portefeuillerverbandes in Offenbach. Galm wurde 1924 in den Hessischen Landtag gewählt, dem er ununterbrochen bis 1933 angehörte. Auf dem X. KPD-Parteitag 1925 in die Gewerkschaftskommission delegiert und 1927 auf dem XI. Parteitag als Kandidat ins ZK gewählt. Galm besaß als Person in Offenbach einen überragenden Einfluß. Er war in der Hauptsache Gewerkschafter, ihm erschienen die lokalen Interessen bedeutender als innerparteiliche Fehden. Er wandte sich vehement gegen die ultralinke Wendung der KPD, die 1928 besonders in der Gewerkschaftsfrage begann. Zusammen mit Erich Hausen und Albert Bassüner bildete er den rechten Flügel im ZK. Galm war die ganzen Jahre über Vorsitzender der KPD in Offenbach, nach der Wittorf-Affäre wurde er am 20. Oktober 1928 seiner Funktion enthoben. Doch als ZK-Kandidat konnte über seinen Parteiausschluß nur das EKKI entscheiden. Deswegen wurde er nach Moskau geladen, vertrat dort im Dezember 1928 gemeinsam mit Erich Hausen den Standpunkt der rechten Opposition. So wie Hausen inzwischen in Breslau die Zeitung »Gegen den Strom« als Organ der Rechten gegründet hatte, benutzte er die in Offenbach erscheinende Wochenzeitung »Volksrecht« als sein Sprachrohr. Nach Galms Ausschluß aus der KPD Anfang 1929 blieb die überwältigende Mehrheit der KP Offenbachs auf seiner Seite und ging mit ihm in die KPO. Wie sehr dies vor allem sein persönlicher Erfolg war, erwies sich, als er im November 1931 sein Landtagsmandat wieder erringen konnte, diesmal für die KPO. Nach der Spaltung der KPO ging Galm mit der Minderheit zur SAP, und erneut hatte er die Mehrheit der Offenbacher Kommunisten hinter sich. Er kam im Juni 1932, bei der letzten Landtagswahl in Hessen – nun für die SAP – wieder in den Landtag. In Offenbach war seine politische Stellung sehr stark, er blieb bis 1933 Sekretär des Sattlerverbandes, und alle Versuche der KPD, ihn abwählen zu lassen, schlugen fehl. Noch im März 1932 erhielt Galm 446 Stimmen, der Spitzenkandidat der KPD 107 und der SPD-Kandidat 37 Stimmen. Wie bei dem linken Guido Heym in Suhl oder August Ziehl in Geesthacht besaß er als kommunistischer Führer so viel Autorität, daß ihm Funktionäre und Mitglieder auch gegen die Parteiinstanzen folgten. Nach 1933 wurde Galm mehrmals verhaftet. Im Juli 1944 wieder festgenommen, sollte er nach Dachau gebracht werden. Durch einen glücklichen Zufall saß er jedoch nur einige Monate in Bebra und Darmstadt fest. Sein Freund und Fraktionskollege Heinrich Angermeier, der zur gleichen Zeit ins KZ Dachau kam, fand dort den Tod. 1945 erwies sich Galm wieder als geschickter Kommunalpolitiker und Gewerkschafter. Er gründete 1946 in Offenbach die Arbeiter-Partei, die im Stadtrat unter seiner Führung bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1954 eine wichtige Rolle spielte. Die Arbeiter-Partei war die einzige sozialistische Gruppe außerhalb der SPD und KPD, die nach 1945 in Westdeutschland (lokale) Bedeutung erringen konnte. Ab 1954 gehörte Galm der SPD an, die er auch im Stadtrat von Offenbach vertrat. 1980 erschienen Heinrich und Marie Galms Erinnerungen unter dem Titel: »Ich war halt immer ein Rebell«. Heinrich Galm starb am 30. Oktober 1984.

Wer war wer in der DDR

Fuchs, Jürgen

* 19.12.1950 – ✝ 9.5.1999

Geb. in Reichenbach (Vogtl.); Vater Elektriker, Mutter Angest.; 1969 Abitur u. Facharbeiterabschl. bei der Reichsbahn; 1969 – 71 NVA; ab 1971 Studium der Sozialpsychol. an der FSU Jena; 1973 SED; 1974 erste Veröff. von Prosa u. Gedichten, öff. u. private Lesungen mit krit. Texten zur Militarisierung der DDR-Ges. (»Fassonschnitt«, 1984); April 1975 Ausschl. aus der SED wegen »feindl. Angriffe gegen die Grundlagen der soz. Ges. in der DDR«; Juni 1975 Ablehnung der zuvor mit »Sehr gut« bewerteten…

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Fuchs, Otto Hartmut

* 4.9.1919 – ✝ 7.4.1987

Geb. in Schwäbisch Gmünd; Vater Gymnasialprof.; 1930 – 37 Gymnasium in Schwäbisch Gmünd; 1937 Krs.-Führer der kath. Pfadfinder im Bund »Neudtl.«; Weiterarbeit trotz Auflösung, Aug. 1937 zehn Tage »Schutzhaft«; Aufenthaltsverbot für den Krs. Schwäbisch Gmünd; 1938 Abitur in Augsburg; 1938 – 44 Studium der kath. Theol. für das Priesteramt in Tübingen u. Wien; 1944 Wehrmacht (Ltn.); 1944 Verhaftung durch die Gestapo in Wien u. Vorber. einer Anklage; bis 1945 Haft; spätere Konstruktion seiner Vita…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Fuchs, Hans

* 19.5.1894 – ✝ 12.12.1954

Geboren am 19. Mai 1894 in Düsseldorf, Sohn eines Fabrikarbeiters; Gymnasium, Konditorlehre, Wanderschaft. Von 1914 bis 1918 Kriegsteilnehmer. 1917 schloß er sich der USPD an und gehörte im November 1918 zum Arbeiter- und Soldatenrat in Schwerin. 1919 wurde Fuchs Vorsitzender der USPD in Schwerin, er trat 1920 für den Anschluß an die Komintern und für die Fusion mit der KPD ein. Im Dezember 1920 Landessekretär der VKPD für Mecklenburg-Lübeck, er wurde auf dem VII. Parteitag im August 1921 in Jena zum Ersatzmitglied der Zentrale gewählt. Von 1920 bis 1933 war Hans Fuchs Abgeordneter des Mecklenburgischen Landtages. Anfang 1922 trat er aus der KPD aus, schloss sich mit der Schweriner Ortsgruppe der KPD der KAG an und wechselte dann im Lauf des Jahres zur Rest-USPD. Vom Oktober 1922 bis Juli 1923 Mitglied des USPD-PV und zugleich Redakteur der USPD-Zeitung »Weltbühne« in Schwerin. Im Juli 1923 ging er zur SPD zurück und war von 1922 bis 1933 auch SPD-Stadtverordneter in Schwerin, arbeitete als Vorsitzender der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Mecklenburg-Schwerin. 1933 zeitweise inhaftiert und in das Landgerichtsgefängnis Schwerin überführt, 1944 erneut in »Schutzhaft« genommen. Anschließend zwangsdienstverpflichtet und noch Ende 1944 zur Wehrmacht eingezogen. 1945 Mitglied der SPD, trat Fuchs für die Vereinigung mit der KPD zur SED ein. Von 1945 bis 1947 besoldeter Stadtrat der SPD bzw. SED in Schwerin, ab Oktober 1946 gehörte er dem Mecklenburgischen Landtag an. 1948 stellvertretender Leiter der Hauptverwaltung Land- und Forstwirtschaft der DWK. Hans Fuchs starb am 12. Dezember 1954 in Schwerin.

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Fühmann, Franz

* 15.1.1922 – ✝ 8.7.1984

Geb. in Rochlitz an der Iser (Krs. Starkenbach, ČSR/Rokytnice nad Jizerou, Tschechien); Vater Apotheker; 1928 – 32 Volksschule; 1932 – 34 Jesuitenkonvikt Kalksburg (b. Wien), 1934 – 38 Gymnasium Liberec (Reichenberg); Mitgl. des Dt. Turnvereins (Sudetendt. HJ), Mitgl. der pennalen Burschenschaft Hercynia; 1938 – 41 Reiter-SA; 1938 – 41 Reform-Realgymnasium Hohenelbe, Abitur; Febr. – Okt. 1941 RAD in Ostpr., Arbeitsmann in der UdSSR; 1941 – 45 Wehrmacht (Luftwaffe), Obergefr.; Einsätze in der…

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Funcke, Walter

* 20.11.1907 – ✝ 14.12.1987

Geb. in Scheelshof (Krs. Plön, Lüneburger Heide); Ausbildung zum Gärtner in Hamburg-Nienstedt; 1927 – 29 FS für Gartenbau in Oranienburg, Abschluß als Gartentechniker; 1931 KPD; 1933 kurzzeitige KZ-Haft in Sachsenhausen; 1935 – 43 selbständiger Gartenarchitekt im Planungsbüro von Hermann Mattern in Potsdam-Bornim; Mitarbeit in der NS-Org. Todt beim Reichsautobahnbau, deshalb Freistellung von der Wehrmacht; nach 1940 Siedlungsplanungen in den besetzten poln. u. tschech. Gebieten; mit H. Mattern…

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Funke, Joachim

* 21.12.1930

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Lokomotivschlosser; Grund- u. OS, 1945 Streckenarb. bei der DR; 1950/51 Instrukteur beim Statist. Landesamt Thür.; 1951 SED; 1951 – 55 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1955 – 65 Stellv. bzw. Ltr. der Bezirksstelle Frankfurt (Oder) der Staatl. ZV für Statistik; 1960 Mitgl., 1962 – 66 stellv. Vors. der Revisionskommission der SED-BL Frankfurt (Oder); 1966 – 72 stellv. Ltr. der Staatl. ZV für Statistik; 1966 Kand., 1967 – 89 Mitgl. der ZRK der SED;…

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Fürneisen, Bodo

* 30.6.1950

Geb. in Berlin; aufgewachsen bei den Großeltern; Oberschule, Abitur; Lehre als Schriftsetzer; 1970 – 72 NVA; 1973 – 77 Regiestudium an der HFF, Diplomfilm »Die Entdeckung« (auch Drehbuch / DB); 1977 – 79 Regieass., 1979 – 91 Regisseur beim DFF: »Komm mit mir nach Chikago« (1982), »Robert in Berlin« (1983, DB), »Die Geschichte vom goldenen Taler« (1984, nach einer Geschichte von  Hans Fallada, Kritikerpreis 1985, bester Kinderfilm), »Vaters Frau« (1985, DB), »Merkwürdiges Beispiel einer…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gäbel, Otto Max

* 7.12.1889 – ✝ 13.4.1970

Am 7. Dezember 1889 in Dresden geboren und aufgewachsen; bei der Eisenbahn beschäftigt, später Eisenbahnschaffner. Vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD und Vorsitzender des USPD-Bezirks Ostsachsen. Mit dem linken Flügel der USPD (Gäbel war sowohl Delegierter des Spaltungsparteitags im Oktober 1920 in Halle sowie des Vereinigungsparteitages im Dezember 1920 in Berlin) Ende 1920 Übertritt zur VKPD. 1921 erfolgte seine Wahl in die BL Ostsachsen, der er bis 1930 angehörte. Er war Delegierter des III. Weltkongresses der Komintern 1921 und des IX. Parteitages im April 1924. Im November 1921 als Spitzenkandidat der KPD in die Dresdener Stadtverordnetenversammlung gewählt, in der er bis 1933 blieb. Nachdem Gäbel bereits bei den Landtagswahlen von 1920 (noch auf der Liste Däumig) kandidiert hatte, kam er 1924 als Nachrücker für den ausgeschiedenen Otto Zipfel in den Landtag, in dem er bis Ende der Legislaturperiode im Herbst 1926 blieb. 1922/23 Leiter des Nachrichtenwesens des KPD-Oberbezirks Mitte (Sachsen). Von 1926 bis 1928 war Gäbel Orgleiter des Bezirks Ostsachsen, danach arbeitete er bis 1933 als Redakteur bei der »Arbeiterstimme« in Dresden. 1933 emigrierte er in die Tschechoslowakei und betätigte sich nicht mehr in der KPD – bis 1935 leitete er in Dittersbach ein Heim der Naturfreunde, danach war er Gelegenheitsarbeiter in Prag. 1940 wanderte Gäbel nach Bolivien aus, wo er sich seinen Lebensunterhalt als Kellner und Ziegelträger verdiente. Dort schloß er sich dem vorwiegend von tschechischen und österreichischen Emigranten besuchten Klub »Amistad« an. Er bemühte sich Ende der vierziger Jahre um Rückkehr nach Deutschland. Wann er aus Bolivien nach Deutschland zurückkehrte, ist unklar. Otto Max Gäbel starb am 13. April 1970 in Bischofswiesen.

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Gäbler, Klaus

* 5.10.1931

Geb. in Steinpleis (Krs. Werdau); Vater Arbeiter; OS, 1950 Abitur; 1947 SED; 1950 – 52 Studium an der Univ. Leipzig, 1952 – 57 an der Lomonossow-Univ. Moskau, Dipl.-Philos.; 1957/58 Mitarb. der SED-BL Leipzig; 1958 – 61 Assistent u. Oberassistent am Philos. Inst. der KMU Leipzig; 1961 – 63 Mitarb., 1963 – 67 Sektorenltr., 1967 – 79 stellv. Ltr. u. Febr. 1979 – Dez. 1989 Ltr. der Abt. Prop. des ZK der SED (Nachf. von  Kurt Tiedke); 1974 u. 1981 VVO; 1978 Prom. zum Dr. phil. am IML mit einer…

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Gailat, Kurt

* 14.7.1927 – ✝ 8.11.2010

Geb. in Klein-Dräwen; Volksschule; 1941/42 Laufbursche; 1942 – 45 Lehre u. Arbeit als Tischler; 1945 Wehrmacht; 1945 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schüler. 1949 Rückkehr nach Dtl.; Sekr. der FDJ-KL Wismar, dann 1. Vors. der FDJ-KL Greifswald; 1950 SED; Abt.-Ltr. beim FDJ-LV Mecklenb.; 1950/51 PHS; 1951 Einstellung beim APN (ab 1953 HA XV, ab 1956 HV A des MfS), HA I (später Abt. II, Parteien u. Org. in der Bundesrep. Dtl.); 1961 – 67 Fernstudium an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gall, Willi

* 3.10.1908 – ✝ 23.1.1941

Geboren am 3. Oktober 1908 in Falkenstein/ Vogtland. Nach einer Lehre zunächst Dreher und bis 1932 LKW-Beifahrer. Er trat 1929 der KPD bei, wirkte in der Ortsgruppe Pethau bei Zittau und kam 1932 in den dortigen Gemeinderat. Im April 1933 emigrierte Gall in die Tschechoslowakei, sicherte als Kurier die Verbindung nach Zittau und arbeitete von 1934 bis 1938 in Prag. 1938 wurde er als Instrukteur der Abschnittsleitung Zentrum der KPD eingesetzt und fuhr 1938/39 mehrmals von der Tschechoslowakei und Dänemark aus illegal nach Berlin. 1939 organisierte er in Berlin im früheren KPD-UB Süd die illegale Arbeit. Mit Gruppen aus den südöstlichen Stadtteilen Altglienicke, Bohnsdorf und Adlershof brachte er eine Reihe von Flugblättern und im November 1939 eine Nummer der »Berliner Volkszeitung« heraus. Er hielt Kontakte zu verschiedenen Betrieben, dem Deutschen Theater und den »Neuköllner Sportfreunden«. Stimmungsberichte flossen in Galls Druckschriften ein. Im Dezember 1939 wurden er und über 100 NS-Gegner aus Berlin-Adlershof verhaftet. Willi Gall wurde am 23. Januar 1941 vom VGH zum Tode verurteilt und am 25.Juli 1941 in Berlin-Plötzensee ermordet.

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Gampe, Wolfgang

* 2.8.1928 – ✝ 14.2.1999

Geb. in Naunhof (Krs. Grimma); Vater Maurer; Volksschule, 1941 – 45 Wirtschafts-OS Leipzig. 1945 Internierung durch die sowj. Besatzungsmacht im Lager Buchenwald, danach Arbeit auf dem elterl. Neubauernhof; 1950/51 Landw. FS in Wurzen, 1951 – 54 Studium der Landw. an der Univ. Leipzig, Dipl.-Landw.; 1954/55 Lehrer an der FS für Landw. in Stadtroda; 1956 – 58 wiss. Mitarb. der Forschungsstelle für Landarbeit Gundorf der DAL; 1958 – 66 Arbeitsgr.- bzw. Abt.-Ltr. für Betriebs- u. Arbeitsorg. der…

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Fuchs, Karl-Albert

* 7.2.1920 – ✝ 13.4.2015

Geb. in Oetzsch-Markkleeberg; Vater Briefträger, Mutter Hausfrau; 1926 – 30 Volksschule in Oetzsch; 1930 – 38 Oberrealschule (Herderschule) in Leipzig, Abitur März 1938; April – Okt. 1938 RAD; 1938 – 42 Militärdienst, zuletzt Geschützführer u. Unteroffizier im Afrikakorps; 1942 – 47 Kriegsgef. in Ägypten, Kanada (1942 – 46) u. Großbritannien (1946 / 47). 1947 Maurer-Umschüler, Bauhof-GmbH Leipzig; 1947 – 54 Studium an der TH Dresden, Fak. f. Ing.-Bauwesen, Fachrichtung: konstruktiver Ing.-Bau;…

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Fuchs, Ruth

* 14.12.1946 – ✝ 20.9.2023

Geb. in Egeln (b. Magdeburg); KJS; 1960 – 81 aktiv in der Leichtathletik (Speerwurf), zuerst in Egeln, dann in Güstrow, 1964 Mitgl. des SC Traktor Schwerin, 1966 SC Karl-Marx-Stadt, 1968 SC DHfK Leipzig, seit 1970 Mitgl. des SC Motor Jena (Trainer: Karl Hellmann), 1970, 1973, 1975 u. 1977 Siegerin beim Europacup; dreimal Teiln. an Europameisterschaften: 1971 3. Platz, 1974 u. 1978 Siegerin; dreimal Teiln. an Olymp. Spielen: 1972 u. 1976 Siegerin, 1980 8. Platz, 1972 – 80 sechsmal WR; 1977 u.…

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Fuchs-Keilson, Margarete

Geb. in Berlin; Vater Schneider; Volks- u. Lyzeum, ab 1920 Handelsschule (Abendkurse); 1921 – 33 ZdA; 1922 USPD-Jugend, dann KJD; 1923/24 Studium an der Univ. Berlin (ohne Abschluß); 1924 – 29 Stenotypistin; ab 1927 tech. Sekr. im ZK der KPD; 1925 KPD, Instrukteur für Betriebs- u. Häuserblockztgn., Mitgl. der UBL Berlin-Nordost (»Grete Jung«, »Marianne«); 1927 verh. mit Max Keilson; begleitete 1928 die Delegation des ZK der KPD zum VI. Kongreß der KI in Moskau; 1929 – 33 Mitarb. in dem von…

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Führer, Christian

* 5.3.1943 – ✝ 30.6.2014

Geb. in Leipzig, aufgew. in Langenleuba-Oberhain (Krs. Geithain); Eltern Pfarrer; 1957 – 61 EOS in Eisenach, Abitur; 1961 – 66 Studium der Theol. an der KMU Leipzig; anschl. Lehrvikar in Naunhof; 1967/68 Predigerseminar in Lückendorf; 1968 Ordination, danach Pfarrer in Lastau u. Colditz (Sachsen); seit 1980 Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig; 1980 Org. versch. Veranstaltungen im Rahmen der ersten Friedensdekade; Mitbegr. der seit dem 13.9.1982 jeden Montag in der Nikolaikirche…

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Funk, Erich

* 17.9.1903 – ✝ 4.7.1967

Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Hafenarbeiter, Sägewerksarbeiter (1909 gest.), Mutter Landarbeiterin, Dienstmädchen; Volksschule in Königsberg; 1918 – 21 Lauf- u. Arbeitsbursche; 1919 Dt. Transportarbeiterverb.; 1920 Mitgl. der KPD Königsberg; KJVD-Funktionär; 1922 – 25 Bauarb., Eisenflechter; 1925 Mitgl. des RFB, der RH, IAH; im RFB Gruppenführer, Zugführer u. Abt.-Ltr. der »Roten Jungfront«; 1926 – 28 Gaultr. des RFB Ostpr.; 1926 – 31 Instrukteur u. Sekr. der RFB-Gaultg.… Geboren am 17. September 1903 in Königsberg, Sohn einer Arbeiterfamilie; Laufbursche und Bauarbeiter. 1920 Mitglied des KJVD und der KPD, 1926 Sekretär der RFB-Gauleitung Ostpreußen. 1928/29 Instrukteur der KPD-BL Ostpreußen und von 1929 bis 1931 dort Kassierer, zusätzlich 1929 Orgleiter, bis 1933 im Sekretariat der BL Ostpreußen. Von 1931 bis 1933 in der Stadtverordnetenversammlung Königsberg. Funk war von April bis September 1933 im KZ Sonnenburg und anschließend im Straflager Ballupöen inhaftiert. Im Februar 1934 vom OLG Königsberg zu 15 Monaten Zuchthaus verurteilt. Im Juni 1935 freigelassen, Bauarbeiter in Königsberg und zugleich Leiter der illegalen KPD Ostpreußens, im November 1937 verhaftet und vom VGH zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, saß bis 1945 in Wartenberg und Waldheim. Von 1945 bis 1949 war Funk Personalchef im Oberlandratsamt Bernau bzw. Leiter der Sozialversicherung in Beeskow, von 1950 bis 1967 Kandidat bzw. Mitglied der ZRK der SED. Er war von 1951 bis 1959 Leiter der Hauptabteilung Kader des DDR-Ministeriums des Innern, aber von dieser Funktion entbunden, weil er sich kritisch zum Führungsstil Walter Ulbrichts geäußert hatte. Danach im DDR-Ministerium der Finanzen bzw. Leiter des Archivs für Staatsdokumente im Büro des Ministerrats, erhielt 1963 den VVO in Silber. Erich Funk starb am 4.Juli 1967 in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Funke, Otto

* 23.8.1915 – ✝ 22.12.1997

Geb. in Lennep (Rheinl.); Vater Arbeiter; bis 1932 Realgymnasium in Wuppertal-Elberfeld; 1930 SAJ; 1931 KJVD; 1933 KPD; ab Febr. 1933 illeg. pol. Arbeit, Mitgl. der illeg. KJVD-UBL Wuppertal u. der KPD-BL Niederrhein; März 1935 inhaftiert; Juli 1935 Verurteilung durch das OLG Hamm zu zwei Jahren Gefängnis; bis 15.3.1937 Haft in Wuppertal, Berlin-Moabit, Hamm u. Wittich; 1938 – 44 Ausbildung u. Tätigkeit als techn. Angest. in der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG in Düsseldorf; bis 1944…

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Fuß, Walter Eberhardt

* 24.5.1921 – ✝ 1.4.1996

Geb. in Hamburg; seit 1945 Theaterschauspieler in Berlin u. Potsdam; in über 60 DEFA-Filmen in zumeist kleineren Rollen, u. a. in »Das kalte Herz« (1950), »Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse« (1954), »Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse« (1955), »Alter Kahn u. junge Liebe« (1957), »Meine Frau macht Musik« (1958), »Das Lied der Matrosen« (1958), »Die schwarze Galeere« (1962), »Geliebte weiße Maus« (1964), »Lots Weib« (1965), »Wenn du groß bist, lieber Adam« (1965), »Die Söhne der großen Bärin«…

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Gabel-Thälmann, Irmgard

* 6.11.1919 – ✝ 10.12.2000

Geb. in Hamburg; Vater KPD-Vors. Ernst Thälmann; 1926 – 34 Volksschule; Jungpionier, 1932 KJVD; 1934 – 36 Berufsschule, Abbruch wegen Verhaftung des Vaters; arbeitslos; Beteiligung an illeg. Aktivitäten für die Befreiung ihres Vaters, u. a. Nachrichtenübermittlung bei Gefängnisbesuchen; 15.4.1944 Verhaftung in Singen, Haft (ohne Prozeß) in Singen, Hamburg u. Berlin (geführt als »Martha Suhren«), anschl. KZ Ravensbrück, dann Außenlager Neubrandenb. 1945/46 KPD/SED; 1945 Mitbegr. von antifa.…

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Gadamer, Hans-Georg

* 11.2.1900 – ✝ 13.3.2002

Geb. in Marburg (Lahn); Vater Johannes G., pharmazeut. Chemiker, Prof. u. Dir. des Pharmazeut. Inst. der Univ. Breslau; 1909 – 18 Besuch der Schule zum Hlg. Geist in Breslau; 1918 – 23 Studium der Philos. in Breslau, Marburg, München u. Freiburg; 1922 Prom. in Marburg mit der Diss. »Das Wesen der Lust nach den platon. Dialogen«; 1924 – 27 Studium der Klass. Philol. in Marburg; 1927 Staatsexamen für das höhere Lehramt; 1929 Habil. über »Platos dialekt. Ethik« bei Martin Heidegger u. Paul…

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Gaile, Karl

* 11.10.1905 – ✝ 19.11.1979

Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Maurer, Mutter Reinemachefrau u. Wäscherin; Volks- u. Fortbildungsschule in Berlin; 1919/20 Lehre als Automechaniker (nicht abgeschl.); 1920 SAJ; 1920 – 32 Arbeiter, Kraftfahrer; 1925 RJ; 1931 KPD; ab 1933 illeg. pol. Arbeit, Betriebsinstrukteur im KPD-UB 5 in Berlin; Mai –Dez. 1933 Haft im Polizeigefängnis Berlin, Strafanstalt Plötzensee u. KZ Brandenb.; Ende 1933 Emigr. in die Schweiz; Dez. 1933 –Aug. 1935 dort Grenzarb. u. Instrukteur im Sudetenland (Mitarb.…

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Gallerach, Ernst

* 7.3.1930

Geb. in Podletzki (ČSR); Vater Handwerker; Volks- u. Mittelschule, 1948 – 50 Abitur an der ABF Halle; 1948 SED; 1950 – 54 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Ökonom; 1954 Assistent des Planungsltr., 1955 Planungsltr. u. 1959 – 62 Werkltr. des VEB Meßgeräte- u. Armaturenwerk »Karl-Marx« in Magdeburg; 1963 1. Stellv. des GD u. 1966 – 71 GD des VEB Carl Zeiss Jena (Nachf. von Hugo Schrade); 1963 – 71 Abg. der Volkskammer, 1967 – 71 Mitgl. des ZK der SED; später Dir. des VEB »Erich-Weinert-Werk« in…

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Gamsachurdia, Swiad

* 1939 – ✝ 1993

Swiad Gamsachurdia wurde 1939 in Tiflis geboren. Als Sohn des angesehenen Romanautors Konstantine Gamsachurdia (1891–1975) brachte er aus dem Elternhaus eine solide Bildung mit und lernte schon als Kind mehrere Fremdsprachen. Durch die Kontakte seines Vaters traf er auf hochrangige Persönlichkeiten aus Partei und Regierung. Seine Zugehörigkeit zur Elite der georgischen Gesellschaft war mitbestimmend für seinen weiteren Lebensweg. Bereits Anfang der 50er Jahre gründete er zusammen mit…