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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Haas, Leo

* 15.4.1901 – ✝ 13.8.1983

Geb. in Troppau (Österreichisch Schles./Opava, Tschechien); Volks- u. Oberrealschule; 1919 – 24 Studium der Malerei an den Kunstakad. in Karlsruhe u. Berlin; ab 1925 Pressezeichner in Wien bei den Ztg. »Abend«, »Arbeiterztg.« u. »Stunde«; 1926 – 38 freischaff. als Maler, Pressezeichner, Gebrauchsgrafiker u. Bühnenbildner in Troppau; 1939 Verhaftung durch die Gestapo; Haft in den KZ Lublin, Nisko, Uljanow, Theresienstadt, Auschwitz, Sachsenhausen, Redl-Zipf, Schlier, Mauthausen u. Ebensee. 1945…

Wer war wer in der DDR

Haase, Horst

* 2.1.1929 – ✝ 7.5.2021

Geb. in Schönwalde (b. Berlin); Vater Bauarb.; Volks- u. Handelsschule; 1946 – 48 Vorstudienanstalt Berlin; 1948 – 51 Studium der Germanistik, Geschichte u. Pädagogik an der HU Berlin; ab 1951 Lektor, wiss. Assistent bzw. Hochschullehrer; 1953 SED; 1955/56 wiss. Mitarb. im DSV; 1956 Prom. über die expressionist. Ztschr. »Weiße Blätter«; 1963 Habil. über  Johannes R. Bechers Dtl.-Dichtung; 1964 Prof. u. bis 1966 Dir. des Inst. für Lit.-Geschichte der KMU Leipzig; ab 1969 an IfG bzw. AfG, seit…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Häbich, Walter

* 15.10.1904 – ✝ 30.6.1934

Geboren als Sohn eines Mechanikers am 15. Oktober 1904 in Botnang (Stuttgart); lernte von 1918 bis 1921 Bandagist und war von 1923 bis 1925 Metallarbeiter. 1920 Mitglied des KJD, 1921 Vorsitzender einer Ortsgruppe, seit 1922 von Groß-Stuttgart. Häbich schloß sich 1923 auch der KPD an. Er kam im Herbst 1923 in »Schutzhaft« und wurde 1924 wegen seiner Tätigkeit bei den Aufstandsvorbereitungen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Von Januar bis August 1925 verbüßte er einen Teil der Strafe, der Rest wurde ihm erlassen. 1925 Leiter des KJVD Württemberg und hauptamtlicher Funktionär. Im Dezember 1925 unternahm Häbich eine Reise durch die Sowjetunion. Danach 1926 Leiter des KJVD Bezirks Wasserkante, außerdem von 1926 bis 1928 Mitglied der KPD-BL Wasserkante. 1928 Kursant an einer Parteischule in Moskau. Häbich arbeitete im KJVD als Leo, war eng mit Ernst Thälmann verbunden und wurde von diesem nach der Wittorf-Affäre nach Berlin geholt. Hier wurde Häbich Ende 1928 anstelle Konrad Blenkles Vorsitzender des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands. Als Führer des KJVD auf dem XII. KPD-Parteitag 1929 zum Mitglied des ZK gewählt, aber bereits Mitte 1929 als KJVD-Vorsitzender und ZK-Mitglied von Kurt Müller abgelöst. Im November 1929 kam er als Redakteur zum »Klassenkampf« nach Halle und 1930 zum KPD-Organ »Neue Zeitung« nach München. Dort im Januar 1932 als verantwortlicher Redakteur zu anderthalb Jahren Festung verurteilt, Weihnachten 1932 amnestiert, lebte er wieder in München. Wegen illegaler Arbeit für die KPD im September 1933 verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Dort wurde Walter Häbich am 30.Juni 1934 von der SS ermordet. Die Nachricht vom Tode ihres Sohnes erhielt seine Mutter erst vier Monate später.

Wer war wer in der DDR

Hadermann, Ernst

* 22.5.1896 – ✝ 2.1.1968

Geb. in Schlüchtern (Hessen); Vater Mühlenbesitzer; 1902 – 11 Volks- u. Lateinschule in Schlüchtern, 1911 – 14 Gymnasium in Fulda, Abitur; 1914 – 18 Militärdienst (Ltn.); 1919 – 24 Studium Germanistik, Geschichte, Philosophie u. Romanistik an den Univ. Frankfurt (Main), Heidelberg, Berlin u. Marburg; Febr. – Herbst 1920 USPD; Juni 1923 Prom. zum Dr. phil.; 1924 St.-Ex. für das höhere Lehramt in Marburg; 1924/25 Studienreferendar, 1926 – 30 Studienassessor in Marburg; 1930 – 39 Studienrat in…

Wer war wer in der DDR

Hageman, Karl

* 26.5.1891 – ✝ 26.1.1972

Geb. in Wilna (Rußland/Vilnius, Litauen); Vater Musiker; Volks- u. Mittelschule; 1904 – 09 Ausbildung zum Buchbinder; 1905 SAJ; 1907 SPD; 1909 Lehrgang an der Akad. für Graph. Künste in Leipzig, danach auf Wanderschaft; 1910 – 14 Angest. in der Leipziger Spamerschen Buchbinderei; 1915 – 18 Militärdienst, Mitgl. des Soldatenrats von Luzk (Ukraine); 1919 Rückkehr nach Leipzig; KPD; 1919 – 21 erneut in o. g. Buchbinderei tätig; 1920 Verurteilung durch das Landesgericht Dresden wegen »Beihilfe zum…

Wer war wer in der DDR

Hager, (Leonhard) Kurt

* 24.7.1912 – ✝ 18.9.1998

Geb. in Bietigheim (Enz); Vater Diener u. Arbeiter; Stiefvater Hilfsarb.; Mutter Putzfrau; 1920 – 31 Volks- u. Oberrealschule in Stuttgart, Abitur; Mitgl. des CVJM u. des Soz. Schülerbunds; 1929 KJVD u. 1930 KPD Stuttgart; 1931 arbeitslos; 1932 Mitgl. des RFB u. deren BL Württemberg (»Leo«); Mitarb. der Abt. Agit.-Prop. der KPD-BL Württemberg; journalist. Tätigkeit; kurzz. Volontär in der dt.-russ. Ölvertriebsgesellschaft DEROP in Stuttgart; Febr. 1933 wirkte er an der Störung der ersten Rede…

Wer war wer in der DDR

Hahn, Heinz

* 27.3.1929

Geb. in Wintersause (Krs. Westhavelland); Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule; kaufm. Lehre u. Arbeit als Verkäufer in Neustrelitz; März 1945 RAD. 1948 / 49 Verkäufer beim Kreiskonsum Neustrelitz, 1949 – 53 Verkaufsstellenltr., stellv. Lagerltr. u. Einkäufer bei der Konsumgenossensch. Neustrelitz; 1953 Vorstandsmitgl. der Konsumgenossensch. Strasburg, 1953 – 57 Vorstandsmitgl. bzw. Vors. der Konsumgenossensch. Neubrandenb.; 1956 SED; 1957 / 58 Lehrgang an der SED-BPS Neubrandenb.; 1958 – 60…

Wer war wer in der DDR

Hahn, Karl-Heinz

* 6.7.1921 – ✝ 5.2.1990

Geb. in Erfurt; Vater selbst. Schneidermstr.; Oberrealschule in Erfurt; 1941 – 43 Wehrmacht, schwer verwundet; 1943 – 45 Studium der Geschichte u. Germanistik in Marburg. 1945 kurze Zeit Neulehrer u. Doz. an der Pädagog. FS in Erfurt; 1947 – 50 Forts. des Studiums in Jena, Prom. zum Dr. phil. mit der Arbeit »Jakob Friedrich von Fritsch. Min. im klassischen Weimar«; 1950 – 54 wiss. Mitarb. am Thür. Landeshauptarchiv in Weimar; ab 1954 am Goethe-u.-Schiller-Archiv, 1958 – 86 dessen Dir.; 1961 SED;…

Wer war wer in der DDR

Hähnel, Siegfried

* 9.6.1934 – ✝ 26.8.2010

Geb. in Chemnitz; Vater Dreher; Mutter Hausfrau; 1952 OS, ohne Abschluß; Einstellung beim MfS, Abt. VIII (Festnahmen/Observation) der BV Chemnitz; 1952 SED; 1953/54 Einjahreslehrgang an der Schule des MfS Potsdam-Eiche; 1954 HA IX (Untersuchungsorgan) des MfS Berlin; 1956 – 60 Fernstudium Kriminalistik an der FS des MdI Aschersleben; 1962 Ltr. der Abt. IX der Verw. Groß-Berlin; 1962 – 66 Fernstudium Kriminalistik an der HU Berlin, Dipl.-Krim.; 1974 stellv. Operativ des Ltr. der Verw.…

dissidenten.eu

Hájek, Jiří

* 1913 – ✝ 1993

Jiří Hájek wurde 1913 im mittelböhmischen Krhanice bei Benešov geboren. Sein Vater war Schulleiter, seine Mutter Lehrerin. 1924 zog die Familie nach Prag, dort ging er in Vinohrady auf das Gymnasium. 1932 begann er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Karls-Universität und besuchte gleichzeitig Vorträge des französischen Ernest-Denis-Institutes. Die Weltwirtschaftskrise und der wachsende Einfluss der Nationalsozialisten in Deutschland waren der Grund, warum Hájek sich linken…

Wer war wer in der DDR

Halbrock, Christian

* 24.10.1963

Geb. in Crivitz; Vater Pfarrer, Mutter Kantorkatechetin; 1970 – 74 POS in Prebberrede (b. Laage), 1974 – 80 POS in Teterow, Zulassung zum Abitur verwehrt; 1980 – 82 Lehre im VEB Schiffselektronik Rostock, wg. Tragens des Aufnähers »Schwerter zu Pflugscharen« vierwöch. Verweis von der Berufsschule; 1982 / 83 Hilfspfleger in Lobetal; ab 1980 Kontakte zu kirchl. Umweltkreisen; ab 1983 beteiligt an Protestaktionen gegen den Autobahn-Bau bei Schwerin, das Waldsterben im Erzgebirge sowie…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Haller, Eugen

* 20.10.1882 – ✝ 28.10.1971

Geboren am 20. Oktober 1882 in Rottweil/ Württemberg; lernte Uhrmacher. Bis zum Weltkrieg Uhrmachergeselle in Schwenningen. Vor dem Krieg Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD. Haller war führend in der USPD Schwenningen, er kam mit der linken USPD 1920 zur KPD. Von 1923 an Parteisekretär, 1924 in den Württembergischen Landtag gewählt, übernahm er 1924 die Organisierung der Roten Hilfe in Württemberg. Haller zählte zum rechten Parteiflügel, im Frühjahr 1926 wurde er deswegen aus der KPD ausgeschlossen. Ihm wurde »Betrug, Unterschlagung und Korruption« vorgeworfen, er sollte – wie inzwischen üblich – kriminalisiert werden, allerdings wurden auch »rechte Abweichungen« genannt. Haller blieb bis 1928 als Fraktionsloser im Landtag, er schloß sich Ende 1928 wieder der SPD an und arbeitete in der Folgezeit in seinem Beruf als Uhrmacher. 1933 zunächst keinen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt, doch am 30. Mai 1938 verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er illegal für die SPD tätig gewesen war. Nach Verbüßung seiner Strafe im Zuchthaus Ludwigsburg kam er ins KZ Welsheim, von dort 1941 überraschend entlassen, arbeitete er wieder in Schwenningen. Im August 1944 erneut inhaftiert, er sollte vom Amtsgericht am 16. April 1945 der Gestapo in Oberndorf ausgeliefert werden. Aber da das nicht mehr möglich war, erhielt die Gefängnisleitung telefonisch den Auftrag, Haller zu »erledigen«. Er wurde gerettet, weil Horb schon am 17.April 1945 von der französischen Armee besetzt wurde. Er trat 1945 sofort wieder der SPD bei und übte für sie verschiedene Funktionen aus. Eugen Haller wohnte bis zu seinem Tode am 28.Oktober 1971 in Schwenningen.

Wer war wer in der DDR

Haase, Erich

* 7.9.1928

Geb. in Großenhain; Vater Heizungsmonteur; Grund- u. Oberschule; Lehre u. Arbeit als Maurer; 1946 SED; 1946 / 47 VHS, Abitur; 1947 – 52 Studium der Wirtschaftswiss. an der TH Dresden, Dipl.-Wirtschaftler; 1952 – 56 Oberass., 1956 – 58 stellv. Dir. des Inst. für Rechnungswesen u. Finanzen der TH Dresden; 1958 Prom. zum Dr. rer. oec.; 1958 – 61 1. Stellv. des Hauptdir. der VVB Maschinenbau u. Abt.-Ltr. für Ökonomie; 1961 Mitarb., 1962 / 63 Abt.-Ltr. Industrie des VWR, 1963 Sekr. des VWR; 1966 1.…

Wer war wer in der DDR

Häber, Herbert

* 15.11.1930 – ✝ 10.4.2020

Geb. in Zwickau (Sachsen); Vater Schmied, Mutter Textilarb.; Volks- u. Oberschule; 1945 Mitgl. der Antifa-Jugend; Hilfsarb. im Metallwerk Zwickau; 1946 SED u. FDJ; Besuch der FDJ-Schule am Bogensee; April – Aug. 1947 Org.-Ltr. des FDJ-KV Zwickau; 1947 FDGB; 1947/48 Laufbote des Jugendaussch. Zwickau; 1947/48 Korrespondent des SNB bzw. des ADN in Zwickau; 1948/49 Jugendsekr. der SED-KL Zwickau; 1949/50 Red. bzw. stellv. Chefred. der »Freien Presse« in Zwickau; 1949 Studium an der LPS; 1951…

Wer war wer in der DDR

Hachenberg, Otto

* 25.6.1911 – ✝ 24.3.2001

Geb. in Anhausen (Rheinl.); Vater Schuldir.; Besuch des Realgymnasiums Koblenz, dort 1930 Abitur; 1930 – 37 Studium der Physik, Math. u. Astronomie an den Univ. Königsberg, Göttingen u. Berlin, dort 1938 Prom. mit der Arbeit »Der Aufbau des kugelförmigen Sternhaufens M92« bei Paul Guthnick; 1937 – 43 NSDAP; 1937 – 39 Ass. an der Universitätssternwarte Babelsberg; 1939 – 45 Mitarb. im Labor der Telefunken AG in Berlin; 1945 – 50 Mitarb. des Oberspreewerks in Berlin, zuletzt Ltr. des…

Wer war wer in der DDR

Haesler, Otto

* 13.6.1880 – ✝ 2.4.1962

Geb. in München; Vater Maler; Realschule in Passau; 1898 – 1902 Ausbildung an den Baugewerkschulen in Augsburg u. Würzburg, 1902 Maurerlehre; 1906 – 33 freischaffender Architekt in Celle, hier zahlr. Einzelbauten, u. a. 1908 »Trüllerhaus«, 1924 Siedlung Italienischer Garten, 1926 Siedlung Georgsgarten; 1925 Mitgl. des Dt. Werkbundes, 1927 Mitgl. der Reichsforschungsges. für Wirtschaftlichkeit im Bau- u. Wohnungswesen; 1928 – 30 Entwurf der Friedrich-Ebert-Siedlung in Rathenow (260 Wohnungen),…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hagemeister, August

* 5.4.1879 – ✝ 16.1.1923

Geboren am 5. April 1879 in Detmold/Lippe, Sohn eines Maurermeisters; Steindruckerlehre, ab 1911 in München tätig und Mitglied der SPD. Hagemeister wirkte vor dem Weltkrieg in der Münchner Filiale des Lithographen- und Steindruckerverbandes an führender Stelle. 1917 schloß er sich der USPD, Ende 1920 der KPD an. Während der Revolution 1918/19 Mitglied des Revolutionsausschusses des Landesarbeiterrats Bayern, nach dem Ende der Räterepublik wurde er verhaftet und zu langjähriger Festungsstrafe verurteilt. Im Juni 1920 für die USPD in den Bayerischen Landtag gewählt, saß Hagemeister aber während der gesamten Legislaturperiode in Festungshaft in Ansbach, wo er am 16.Januar 1923 starb. Sein Sohn August Hagemeister junior (* 1. 12. 1907), seit 1926 Mitglied der KPD, arbeitete als Funktionär in München und Berlin. Er war u. a. Leiter des Fuhrparks der Zeitung »Welt am Abend«, wurde im März 1933 verhaftet und emigrierte im Januar 1934 in die Sowjetunion. Hagemeister jr. lebte in der Autonomen Republik der Wolgadeutschen, wurde Ende 1935 verhaftet, im September 1936 aus der KPD ausgeschlossen und am 16. Februar 1937 wegen „konterrevolutionärer Agitation“ zu acht Jahren Lager verurteilt. Hagemeister jun. legte Berufung ein, das Urteil wurde annuliert und er Anfang 1940 als „lästiger Ausländer“ nach Deutschland abgeschoben. Bei seiner Einreise von der Gestapo in Lublin verhört, konnte er aber dann zur Mutter nach München reisen. Er verstarb am 20. Juni 1978 in Weilheim in Oberbayern.

Wer war wer in der DDR

Häger, Helge

* 15.4.1938

Geb. in Zabenstedt (Krs. Hettstedt); Vater Bergmann; Grundschule; 1952 – 55 Lehre u. Arbeit als Betriebsschlosser im Lehrkombinat Mücheln; 1955 – 58 Studium an der Berg-Ingenieurschule Senftenberg, Ing. für Kohleveredelung; 1962 SED; 1958/59 Assistent in Brikettfabriken, 1959 – 63 Ltr. der Techn. Kontrollorg. (TKO) im VEB Braunkohlenwerk »Gustav Sobottka« Röblingen, 1963 – 68 TKO-Ltr. der VVB Braunkohle Halle; 1968 – 71 Dir. für Absatz u. Bilanzierung des VEB Braunkohlenkombinat Geiseltal; 1975…

Wer war wer in der DDR

Hahn, Joseph (Sepp)

* 6.7.1896 – ✝ 24.2.1965

Geb. in Hof (Saale); Vater Textilarb.; Volks- u. Fortbildungsschule für Textil in Hof, Leipzig u. Mittweida; 1909 – 12 Ausbildung in einer Baumwollspinnerei in Hof (Saale); ab 1911 Jugendriege im Arbeitersport Hof, später Chemnitz-Leipzig; 1912 – 24 Dt. Textilarbeiterverb., ausgeschl.; 1912 SPD-Jugend in Hof; 1914 – 17 SPD in Chemnitz u. Leipzig, dann USPD; 1915 – 17 Kriegsdienst in Frankreich, Gefangenschaft; 1916 Kriegsgericht Brüssel, zu neun Jahren Festung in Passau verurteilt wegen… Geboren am 6. Juli 1896 in Hof, Sohn eines Hausdieners; lernte Elektriker und arbeitete vor dem Weltkrieg in einer Textilmaschinenfabrik in der Schweiz. 1912 Mitglied der Sozialistischen Jugend, 1914 der SPD. Bei Kriegsbeginn eingezogen, 1917 wurde er als Kriegsgegner wegen Gehorsamsverweigerung zu zwölf Jahren Festung verurteilt. Durch die Revolution 1918 aus der Festung Passau befreit. Seit 1919 Mitglied der KPD, im Frühjahr 1919 Angehöriger der Roten Armee in der Bayerischen Räterepublik, deshalb Verurteilung zu neun Monaten Festungshaft, jedoch im September 1919 amnestiert und aus Bayern nach Sachsen ausgewiesen. Ab 1921 Mitglied der BL Erzgebirge-Vogtland. 1924 war er auf einem Lehrgang in Moskau und nahm am V. Weltkongreß der Komintern und am II. RGI-Kongreß teil. Danach wurde er Agitpropleiter im Bezirk Erzgebirge-Vogtland. Sein kritischer Bericht über den V. Weltkongreß brachte ihm ein Parteiverfahren ein, das nach dem »Offenen Brief« des EKKI im September 1925 eingestellt wurde. In den Jahren 1926 bis 1928 war Hahn Sekretär und enger Vertrauter Ernst Thälmanns. Deshalb als ZK-Instrukteur längere Zeit in Ost- und Westsachsen eingesetzt, um die Rechten zu bekämpfen, 1929 schickte Thälmann Hahn als Orgleiter nach Baden, um dort die linke Kenzler-Ritter-Gruppe auszuschalten. Bis 1931 Stadtverordneter in Mannheim, zeitweise auch RGO-Vorsitzender in Baden. Von 1931 bis 1933 war Hahn Instrukteur in der Mitteleuropäischen Sektion des RGI in Moskau sowie Kursant an der Internationalen Leninschule. Ende 1933 Rückkehr zur illegalen Arbeit nach Deutschland, am 8. Februar 1934 in Berlin verhaftet. Im Gefängnis konnte er noch mit Dimitroff zusammenkommen und Nachrichten austauschen. Der Gestapo gelang es nicht, Hahns Identität nachzuweisen (er besaß falsche Papiere), und er konnte auch verheimlichen, aus Moskau nach Deutschland zurückgekehrt zu sein. Am 19. März 1935 vom OLG Hamburg zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Danach im Juli 1939 nach Dänemark emigriert, dort nach der Besetzung durch deutsche Truppen am 15.August 1940 von der Gestapo verhaftet und zunächst in das KZ Neuengamme und anschließend ins KZ Sachsenhausen gebracht. Hahn war 1945/46 Abteilungsleiter im Sekretariat des ZK der KPD, 1946 Hauptreferent im PV des SED, von 1948 bis 1954 Geschäftsführer bzw. Hauptdirektor der SED-eigenen Verlagsgruppe Zentrag. Von 1954 bis 1965 stellvertretender Vorsitzender der ZRK der SED in Ost-Berlin, er erhielt den Karl-Marx-Orden. Joseph Hahn starb am 24.Februar 1965 in Ost-Berlin.Andreas Herbst /

Wer war wer in der DDR

Hahn-Scheiblich, Christine

* 31.12.1954

Geb. in Wilsdruff (b. Dresden); Vater Rinderzüchter; Mutter Steno-Phonotypistin; 1961 – 71 POS; 1968 – 78 aktive Ruderin beim SC Einheit Dresden (Trainer: Dieter Schubert); 1971 – 73 Ausbildung zur Schreibmaschinenmechanikerin; 1973 – 76 Ausbildung zur Physiotherapeutin, anschl. in diesem Beruf tätig; 1976 Olympiasiegerin; viermal 1974, 1975, 1977 u. 1978 WM (jeweils Einer); arbeitet als Physiotherapeutin in Dresden; Studium der Verfahrenstechnik in Dresden; Nachwuchstrainerin beim SC Einheit…

Wer war wer in der DDR

Hähnel, Walter

* 12.4.1905 – ✝ 9.10.1979

Geb. in Chemnitz; Vater Maschinist; Volksschule; 1919 – 22 Ausbildung zum Kfm.; 1919 FSJ; 1920 Mitgl. des KJVD u. 1923 der KPD; 1922 – 31 ZdA; 1923/24 Mitgl. der KJVD-BL Erzgeb. (Vogtl.), dort Ltr. des örtl. KPD-Nachrichtendienstes; 1924 – 27 Mitarb. im Apparat der KJVD-BL Erzgeb.-Vogtl., bis 1928 Angeh. der »Chemnitzer Linken«; 1926/27 Chefred. »Junge Kämpfer« (Chemnitz); 1927 – 31 Mitgl. des ZK des KJVD; 1928/29 in Berlin; 1929/30 in Moskau; Instrukteur der KJI in Prag; 1931 verhaftet, drei… Geboren am 12. April 1905 in Chemnitz, Sohn eines Arbeiters. Lehre als Kontorist, anschließend kaufmännischer Angestellter. 1919 Mitglied der FSJ, ab 1920 der kommunistischen Jugend, 1923 Mitglied deren BL Erzgebirge-Vogtland. Im Februar 1925 Mitglied der KPD. 1926/27 verantwortlich für den »Jungen Kämpfer«, einer Bei- lage der Chemnitzer KPD-Zeitung. Hähnel wur- de Ostern 1927 auf dem 10. Jugend-Kongreß in Hamburg in das ZK der KJVD und auf dem XI. Essener Parteitag 1927 als Jugendvertreter zum Mitglied des ZK der KPD gewählt. In der Wittorf-Affäre stellte sich Hähnel auf die Seite Ernst Thälmanns, wurde in das Büro des ZK des KJVD geholt, nach der Reichskonferenz vom November 1928 Redakteur der »Jungen Garde«. Auf dem XII. Parteitag der KPD 1929 nicht mehr ins ZK berufen. Von Oktober 1929 bis April 1930 bei der KJI in Moskau, anschließend Instrukteur der KJI beim tschechischen kommunistischen Jugendverband. In den Auseinandersetzungen zwischen Neumann-Remmele und Thälmann stand Hähnel mit Fritz Grosse gegen Kurt Müller und Al- fred Hiller auf seiten Thälmanns. 1931 wurde er Reichsjugendleiter, ab November 1931 Orgleiter des Kampfbundes gegen den Faschismus. Ab Februar 1933 Mitglied der illegalen RFB-Bundesführung in Berlin, dann Leiter des illegalen KJVD in Berlin. 1935 Emigration nach Moskau, dort mit der Leitung des KJVD beauftragt, da Gabo Lewin, der nach der Verhaftung Fritz Grosses den KJVD leitete, ein Anhänger Hermann Schuberts war. Delegierter des VII. Weltkongresses der Komintern 1935, Hähnel sprach in der Diskussion zur Jugendpolitik der KPD. Auf dem anschließenden VI. Weltkongreß der KJI erstattete er den Bericht des KJVD und wurde in das Exekutivkomitee der KJI geholt. Auf der »Brüsseler Konferenz« im Oktober 1935 wurde er in Moskau wieder als Mitglied ins ZK der KPD gewählt, hier vor allem für Kaderfragen verantwortlich. Im September 1938 fuhr Hähnel nach Paris, dort bis September 1939 im Auslandssekretariat der KPD. Auch die »Berner Konferenz« 1939 berief Hähnel er- neut als Mitglied ins ZK. Nach Kriegsausbruch in verschiedenen Lagern interniert, flüchtete er 1940 und lebte als Karl Kunert illegal in Toulouse, war dann bis September 1942 erneut interniert. Danach arbeitete er in der Résistance, war Mitglied der KPD-Leitung in Paris und aktiv in der Bewegung Freies Deutschland. Im Juli 1945 kehrte Hähnel nach Berlin zurück und wurde Mitarbeiter der Abteilung Reichsbezirke des ZK der KPD. 1946 zunächst leitender Mitarbeiter der KPD-Zonenleitung, später der Arbeitsgemeinschaft im ZS der SED. Ab 1949 Hauptreferent in der Westkommission, nach deren Auflösung Leiter bzw. Mitarbeiter des Kadersektors KPD bzw. des Arbeitsbüros im ZK der SED. Im April 1970 aus dem hauptamtlichen Apparat ausgeschieden, er erhielt 1975 den Karl-Marx-Orden. Walter Hähnel starb am 9. Oktober 1979 in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Hakenbeck, Harald

* 20.9.1926

Geb. in Stettin (Szczecin, Polen); bis 1944 Mittelschule, Kriegsdienst u. Kriegsgefangenschaft. 1947 – 53 Studium an der HS für bildende u. angewandte Kunst Berlin-Weißensee bei  Arno Mohr u.  Bert Heller; 1954 VBK; zeitw. Ltr. der Sekt. Malerei/Grafik des VBK Berlin; 1954 – 57 Mstr.-Schüler bei  Heinrich Ehmsen an der DAK Berlin; dann freischaff.; 1964 Kunstpreis der DDR; 1965 – 68 Doz. für künstler. Gestalten an der EMAU Greifswald; 1974 – 80 Doz. für Malerei an der Kunst-HS Berlin-Weißensee.…

dissidenten.eu

Hall, Aleksander

* 1953

Aleksander Hall wurde 1953 in Danzig (Gdańsk) geboren. 1969 bildete er gemeinsam mit einigen Klassenkameraden des I. Allgemeinbildenden Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums eine Gruppe, die antikommunistische Aufschriften anbrachte, Flugblätter verteilte und Plakate der kommunistischen Partei in den Straßen der Dreistadt zerstörte. 1971 widmete sich die Mehrzahl der Gruppenmitglieder – außer Hall waren das Grzegorz Grzelak, Arkadiusz Rybicki und Wojciech Samoliński – dem Selbststudium. Sie standen in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hallmeyer, Rudolf

* 3.2.1908 – ✝ 5.8.1943

Geboren am 3. Februar 1908 in Plauen/Vogtland, Sohn eines Buchdruckers; wurde Rohrleger. 1924 Mitglied der kommunistischen Jugend, 1931 der KPD. 1932 wurde er Stadtverordneter in Plauen. Im März 1933 flüchtete Hallmeyer aus Plauen und lebte illegal in Meerane. Instrukteur der KPD-BL Sachsen. Er emigrierte im April 1934 in die âSR, reiste als KJVD-Instrukteur nach Magdeburg und Hannover. Im September 1935 nahm Hallmeyer am VI. Weltkongreß der KJI in Moskau teil und besuchte anschließend die Internationale Leninschule. Ende 1937 ging er nach Prag und mußte im Laufe des Jahres 1938 öfter illegal nach Berlin, kam Ende 1938 nach Göteborg, wo er in der KPD-AL arbeitete und mehrmals zu illegalen Einsätzen nach Deutschland fuhr. Im Frühjahr 1940 sollte Hallmeyer im Reich am Aufbau einer KPD-Inlandsleitung mithelfen. Durch die Kriegsereignisse gelangte er erst Ende Juni 1940 über Stettin nach Berlin, wo ihm Robert Uhrig ein illegales Quartier besorgte, doch sein vorgesehener Anlaufpartner Willi Gall war bereits verhaftet. Nach Kontaktaufnahme zu früheren Genossen in Magdeburg, Halle und Dresden wurde er am 24.August 1940 in Berlin festgenommen. Rudolf Hallmeyer wurde am 5.August 1943 vom VGH zum Tode verurteilt und am 8.September 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Haase, Hans-Herbert

* 21.3.1927 – ✝ 4.9.2011

Geb. in Halle; Gymnasium; Ausb. als Landw. in Merbitz (Saalkrs.); Studium der Pharmazie u. Med.; Apotheker in Holeben; 1956 Prom. mit einer »Untersuchung über das sog. Farnblattphänomen«; dann Facharzt für Hygiene in Teutschenthal; Oberarzt am Hygiene-Inst. der MLU Halle; Doz., Prof., Dir. des Hygiene-Inst.; Febr. 1990 Mitgl. der FDP, bis Sept. 1990 Vors, dann stellv. Vors. des FDP-Landesverb. Sachsen-Anh. 1990 – 94 MdL Sachsen-Anh. u. Vors. der FDP-Frakt.; danach Apotheker in Halle;…

Wer war wer in der DDR

Haberditzl, Werner

* 16.11.1924 – ✝ 2.7.1981

Geb. in Berlin-Mariendorf; 1942 Abitur; 1942 – 45 RAD u. Wehrmacht. 1945 – 48 Schulhelfer an Berliner Schulen; 1946 SED (später SEW); 1946 – 54 Studium der Chemie in Berlin, 1953/54 Diplomarbeit am Inst. für Physikal. Chemie der HU Berlin, seit 1953 hier Assistent, 1957 Prom. bei  Robert Havemann; 1964 Habil.; 1965 ord. Prof. für Theoret. Chemie. W. H. lebte als österr. Staatsbürger in Berlin (West); trug wiss. u. wiss.-org. maßgebl. zur Entw. der Theoret. Chemie in der DDR bei; bes. Leistungen…

Wer war wer in der DDR

Hackenberg, Helmut

* 2.3.1926 – ✝ 25.4.1999

Geb. in Oppeln (Oberschlesien / Opole, Polen); Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; 1940 Lehre als Autoschlosser; 1940 – 44 Unteroffiziersschule; 1944 / 45 Kriegsdienst, 1945 sowj. Kriegsgef. in der ČSR. 1945 / 46 KPD / SED; 1946 – 51 Volontär bei der Versicherungsanstalt Dessau; 1951 / 52 Instrukteur der SED-LL Sachsen-Anh.; 1952 – 63 Abt.-Ltr. Org. / Kader in der SED-BL Magdeburg; Studium an der SED-PHS, 1957 Dipl.-Gesellschaftswiss.; später FS-Studium mit Abschluß als Ing.-Ökonom; 1963 –…

Wer war wer in der DDR

Haeusler, Helene

* 26.8.1904 – ✝ 10.7.1987

Geb. in Metz (Lothringen, Frankreich); 1922 Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Kassel, Textilkl.; 1923/24 Teiln. am Fröbel-Seminar Kassel, Abschluß als Kindergärtnerin; 1924/25 Studium der Kunstgeschichte an der Univ. Hamburg; zugl. Verkäuferin in den Hansa-Werkstätten; 1925 – 27 Studium der Buch- u. Gebrauchsgrafik an der Staatsschule für angewandte Kunst München bei Fritz Helmuth Ehmcke; 1927 – 32 Direktrice bei der Firma C. u. O. Dressel in Steinach (Thür.); 1932 – 34 selbst. Arbeit als…

Wer war wer in der DDR

Hagen, Eva-Maria

* 19.10.1934 – ✝ 16.8.2022

Geb. in Költschen (Krs. Oststernberg, Ostbrandenb./Kolczyń, Polen), Eltern Landarb.; 1945 (nach Kriegsende) Zwangsumsiedl. nach Perleberg in Mecklenburg; 1952 Beginn des Schauspielstudiums in Berlin; 1953 Theater unter der Regie von  Bertolt Brecht im Berliner Ensemble; 1954 Heirat mit dem Schriftst. Hans-Oliva Hagen; 1957 Beginn der Karriere bei der DEFA mit der Gegenwartsfilmkomödie »Vergeßt mir meine Traudel nicht«; 1961 bei Gründung des Schauspiel-Ensembles des Fernsehfunks erstes Mitgl.;…

Wer war wer in der DDR

Hähle, Fritz

* 11.2.1942

Geb. in Chemnitz; Mutter Verkäuferin, Vater Handlungsgehilfe; 1948 – 56 Grundschule in Grüna, 1956 – 58 Mittelschule in Karl-Marx-Stadt (seit 1991 wieder Chemnitz); 1958 – 60 Ausbildung zum Mechaniker im VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt; ab 1960 Angest. der TH Karl-Marx-Stadt; 1964 – 69 Fernstudium zum Ing. für Elektronik an der Ingenieurschule für Elektrotechnik in Mittweida; 1968 – 72 Abendstudium zum Dipl.-Ing. für Regelungstechnik an der TH Karl-Marx-Stadt; 1986 dort Prom. auf dem…

Wer war wer in der DDR

Hahn, Hansjoachim

* 14.11.1934

Geb. in Dresden; Volks- u. OS, 1953 Abitur; 1953/54 Hilfsschlosser im VEB Chem. Werke Buna; 1953 – 58 Studium an der TH Dresden, 1959 Dipl.-Ingenieurökonom; 1955 SED; 1959 Mitarb., 1960 Abt.-Ltr., 1961 Produktionsdir. des VEB Transformatoren- u. Röntgenwerk »Hermann Matern« in Dresden, 1964 – 73 Werkdir.; 1970 Prom. zum Dr. oec., 1971 facultas docendi; 1974 – 88 GD des VEB Kombinat Elektromaschinenbau Dresden; 1982 Honorardoz., 1983 Honorarprof. an der TU Dresden, 1989 ord. Prof. für sozialist.…

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Hahne, Ruthild

* 19.12.1910 – ✝ 1.9.2001

Geb. in Berlin; Vater Kfm.; 1917 – 27 Städt. Lyzeum in Berlin-Neukölln; 1927 – 29 Ausbildung zur Gymnastik- u. orthopäd. Turnlehrerin an der Univ.-Klinik Berlin; bis 1936 Turnlehrerin; 1930 Kunstgewerbeschule in Berlin; Arbeitertanzgr. »Rote Tänzer«; 1931 – 33 Auftritte bei KPD-Veranstaltungen; 1933 Teiln. an der 1. Rev. Theaterolympiade in Moskau; 1936 – 40 Studium an der HS für Bildende Kunst in Berlin; seit 1938 Angehör. der Spionageorg. »Rote Kapelle«; 1940/41 Aufenthalt in Rom; 1941/42…

Wer war wer in der DDR

Hahnemann, Helga

* 8.9.1937 – ✝ 20.11.1991

Geb. in Berlin; Abitur; 1956 – 59 Studium an der Staatl. Schauspielschule Berlin; 1959 – 62 am Leipziger Kabarett »Die Pfeffermühle«; ab 1962 freischaff. Schauspielerin in Berlin; Rundfunk-, Fernseh- u. Synchron-Arbeit, im DFF u. a. in der Satire-Sendung »Tele-BZ«; ab 1969 im Schauspielerensemble des DFF; ab 1974 Zusammenarbeit mit der Textautorin Angela Gentzmer; 1977 erstes Soloprogramm: »Helgas Fitparade«, 1983 u. 1989 eigene Shows im Palast der Rep., 1984, 1987 u. 1990 Auftritte in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Halbe (Lang), Erna

* 30.6.1892 – ✝ 18.5.1983

Geboren am 30. Juni 1892 in Hamburg, Tochter von Ernst Demuth, Mitglied des Hauptverbandes der Kürschner-Gewerkschaft und SPD-Funktionär, der 1912 starb. Erna Demuth erhielt ihre Ausbildung als Kindergärtnerin am Hamburger Fröbelhaus und war dann fünf Jahre in diesem Beruf tätig. 1907 Mitglied des Hamburger Jugendbundes, 1910 der SPD, aus der sie wegen ihrer oppositionellen Haltung gegen die Kriegskreditbewilligung im Jahre 1916 ausgeschlossen wurde. Während des Krieges gehörte sie zu den aktiven Funktionären der Hamburger Linksradikalen. Da sie revolutionäre Flugblätter her- stellte und verbreitete, am 27. März 1918 wegen angeblichen »Landesverrats« zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Ihr Mann Max Halbe – Funktionär im Handlungsgehilfen-Verband, der ebenfalls 1916 aus der SPD ausgeschlossen wurde – kam im März 1918 schwerverwundet in ein Lazarett, in dem er im Juni 1918 starb. Durch die Revolution befreit, gehörte Erna Halbe zu den Mitbegründern der KPD in Hamburg und war bis April 1919 die einzige Frau in dem unter Führung der Linksradikalen stehenden 30köpfigen Arbeiter- und Soldatenrat. 1920 Frauensekretärin in der KPD-BL Wasserkante. Im November 1921 ging sie nach Magdeburg und wurde Polleiter im KPD-Bezirk Magdeburg-Anhalt. Delegierte des VIII. Parteitags 1923 und in die Gewerkschaftskommission gewählt. In jener Zeit stand sie auf dem linken Flügel der Partei. Nach der Übernahme der Parteiführung durch die Linken kam sie 1924 als Leiterin der Frauenabteilung in die Zentrale der KPD nach Berlin. Die Praktiken der Linken führten zu einer Entfremdung von dieser Gruppe. Mitte 1927 schied sie aus der Frauenabteilung aus. Auf dem XI. Parteitag 1927 noch in die Orgkommission gewählt, übernahm sie die Leitung eines Kinderheimes der RHD in Elgersburg/Thüringen. Sie gehörte nun der rechten Opposition in der KPD an. Als Anhängerin der Rechten wurde sie Anfang 1929 aus der Partei ausgeschlossen, verlor auch ihre Arbeit und verdiente sich von 1930 bis 1932 als Staubsaugervertreterin ihren Lebensunterhalt. Erna Halbe wurde Mitglied der KPO-Reichsleitung und 1932 der SAP. 1933 war sie einige Monate inhaftiert, arbeitete dann noch ein Jahr illegal weiter, bis es im Sommer 1934 zahlreiche Verhaftungen in ihrer Gruppe gab. Sie emigrierte nach Prag, setzte von dort aus die illegale Tätigkeit nach Deutschland fort. Durch die Festnahmen mehrerer Freunde in Berlin erhielt die Gestapo Kenntnis davon und verlangte von der tschechischen Regierung Erna Halbes Auslieferung. Das wurde zwar abgelehnt, aber sie dennoch »gebeten«, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. So kam Erna Halbe nach Frankreich, wo sie – wie alle deutschen Emigrantinnen – im Mai 1940 im Lager Gurs interniert wurde. Ende 1940 traf sie mit ihrem Mann – Joseph Lang (* 5. 4. 1902) –, der 1929 ebenfalls aus der KPD ausgeschlossen worden war und emigrieren mußte, in den USA ein. Nach dem Krieg unterstützten sie von dort aus viele ihrer Genossen in Deutschland. Ende 1950 kehrten beide nach Deutschland zurück. Erna Halbe-Lang wurde im Januar 1951 Mitglied der SPD und lebte in Frankfurt/M., wo sie am 18.Mai 1983 starb. Ihr Mann Joseph leitete seit 1952 die Buchhandlung des Bund-Verlages im Frankfurter Gewerkschaftshaus und spielte in der Frankfurter und in der südhessischen SPD eine maßgebliche Rolle. Joseph Lang starb am 10. September 1973.

Wer war wer in der DDR

Halle, Günter

* 14.3.1927

Geb. in Molmeck (Krs. Hettstedt); Vater Hüttenarb.; Volksschule; 1941 – 44 Angest. in der Mansfeld AG; 1944 NSDAP; 1944/45 RAD. 1945/46 KPD/SED; Jugendsekr. des FDGB-Krs.-Vorst. Hettstedt, dann Sekr. des Antifa-Jugendaussch.; 1945/46 Antifa-OS Halle; 1946/47 ABF Halle, Abitur; 1947 – 49 Studium der Ges.-Wiss. an der Univ. Leipzig; 1949 Red. beim Mitteldt. Rundfunk; 1950 Hauptref. im Amt für Information, Berlin; ab 1950 als IM beim MfS erf.; 1953 – 56 freischaff. Journalist; Juni 1956 Einstellung…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hallwass, Rudolf

* 8.10.1896

Geboren am 8. Oktober 1896 in Waldersee/Krs. Ortelsburg in Ostpreußen. Bis 1930 Maschinist in Gelsenkirchen bei Mannesmann, unterbrochen durch den Militärdienst im Ersten Weltkrieg von 1915 bis 1918. Seit 1924 in der KPD, war aktiv in der Arbeitersportbewegung und leitete ab 1926 den ATSB in Gelsenkirchen. Nach Spaltung der Arbeitersportbewegung Funktionär in der kommunistischen »Interessengemeinschaft zur Wiederherstellung der Einheit im Arbeitersport«. Im Februar 1932 kam Hallwass nach Berlin, war zunächst Organisationsleiter, zuletzt Reichsleiter der illegalen Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit. Reichsleiter Hallwass wurde am 9. Oktober 1933 festgenommen und am 6. Dezember 1934 vom VGH zusammen mit Bernhard Almstadt, Helene Riebe u. a. verurteilt. Hallwass erhielt drei Jahre, Almstadt zwei Jahre Zuchthaus, Helene Riebe eine Gefängnisstrafe von eineinhalb Jahren. Der weitere Lebensweg von Rudolf Hallwass war nicht zu ermitteln.

Wer war wer in der DDR

Haase, Helga

* 9.6.1934 – ✝ 16.6.1989

Geb. in Schidlitz (Krs. Danzig/Siedlce, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; nach 1945 in Neumühle (b. Schwerin); 1949 – 52 Ausbildung zur Buchhalterin; 1952 – 65 im Beruf tätig; Handballerin in Berlin; 1951 – 66 aktiv als Eisschnelläuferin beim SC Dynamo Berlin (Trainer u. Ehemann Helmut Haase); 1952 – 89 Buchhalterin bei der DVP, zul. Major (als erste Frau in der DDR); 1961 – 79 Mitgl. des DTSB-Präs.; 1965 – 84 Trainerin; 1966 Fernstudium an einer Trainer-FS; 1957, 1958, 1962, 1963, 1965…

Wer war wer in der DDR

Haberland, Ernst

* 3.12.1903 – ✝ 26.11.1992

Geb. in Essen; Vater Dreher; 1909 – 14 Volksschule in Utrecht, 1914 – 18 in Essen; 1918/19 Hilfsarbeiter in Essen; ab 1919 Ausbildung zum Dreher; 1921 Mitgl. des KJV; 1922 zu 21 Mon. Gefängnis verurteilt wegen »Teiln. an den Gruppen von Karl Plättner der KAJ«; 1923/24 illeg. pol. Arbeit; 1924 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt; 1928 amnestiert; 1928 Mitgl. der KPD Essen; 1928 – 33 Ltr. der RFB Dinslaken bzw. Org.-Ltr. des illeg. RFB-Gaus Ruhrgeb.; Mitarb. im M-Apparat der KPD; 1933/34 N-Ltr.…

Wer war wer in der DDR

Hacks, Peter

* 21.3.1928 – ✝ 28.8.2003

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Rechtsanwalt; Gymnasium, 1946 Abitur in Wuppertal; Studium der Soziol., Philos., Germanistik u. Theaterwiss. in München; 1951 Prom. mit der Diss. »Das Theaterstück im Biedermeier«; Arbeit für Theater u. Rundfunk. 1955 Übersiedl. in die DDR; Dramaturg zunächst beim Berliner Ensemble, 1960 – 63 am Dt. Theater Berlin (DT); 1964 Mitgl. des Präs. des PEN-Zentrums; 1972 Mitgl. der AdK (1991 Austritt) u. der Akad. der darstellenden Künste in Frankfurt (Main);…

Wer war wer in der DDR

Hagedorn, Werner

* 11.7.1894 – ✝ 17.6.1953

Geb. in Rhinow; Vater Arbeiter; 1900 – 08 Volksschule in Berlin; anschl. Malerlehre, Arbeit als Melker, Transportarb. u. Landarb., 1933 – 45 Maler in Rathenow; nach eigenen Angaben seit 1920 KPD, später auch Mitgl. des RGO u. RFK, 1933 – 45 nach eigenen Angaben mehrfach kurzz. verhaftet. 1945/46 KPD/SED; nach Kriegsende Mitarb. der polit. Polizei (K 1) in Rathenow, Potsdam u. Stendal; nach Gründung des MfS im Febr. 1950 Kommissar, 1951 krankheitsbedingt ausgeschieden; anschl. Wachmann, Ltr.…

Wer war wer in der DDR

Hagen, Nina (Catharina)

* 11.3.1955

Geb. in Berlin; Mutter Schauspielerin u. Chansonsängerin  Eva-Maria Hagen, Vater Drehbuchautor Hans H.; 1968 Urkunde beim »Treffen junger Talente«; 1970 erste Auftritte als Ballett-Tänzerin u. Chorsängerin am Krs.-Theater Annaberg-Buchholz; 1972 Auftritte mit dem  Reinhard-Lakomy-Chor; Auftritte mit dem Orchester Alfons Wonneberg; bis 1973 Studium am Zentr. Studio für Unterhaltungskunst (Gesang); Nebenrollen in den Filmen »Hostess«, »Unser stiller Mann«, »Liebesfallen«; enge emotionale Bindung…

Wer war wer in der DDR

Hahn, Erich

* 5.3.1930

Geb. in Kiel; Vater Wissenschaftler; 1948 Abitur in Berlin (West); 1951 SED; 1950 – 56 Studium der Geschichte u. Philos. an der HU Berlin, Dipl.-Philos.; anschl. Assistent u. Oberassistent am Inst. für Philos. der HU; 1961 Prom. mit der Arbeit »Über die Bedeutung des unmittelbar gesellschaftl. Charakters der Arbeit für die Herausbildung des soz. Bewußtseins der Genossenschaftsbauern«; 1965 Habil. mit der Schrift »Philosoph. Aspekte der soziolog. Theorie«; Studienaufenthalt in der UdSSR; 1966 –…

Wer war wer in der DDR

Hahn, Karl

* 26.2.1899 – ✝ 7.11.1960

Geb. in Ulm; dort 1917 Abitur; anschl. Maschinenbaustudium an der TH München, 1922 Dipl.-Ing.; 1922 – 28 Industrietätigkeit; 1928 – 33 Ass. an der TH Karlsruhe, dort 1939 Prom. mit der Arbeit »Die Untersuchung der Strömung durch eine Flügelradturbine«; 1934 Prof. an der Tungchi Univ. Wusung (China); 1939 – 45 ord. Prof. u. Dir. des Inst. für Strömungsmaschinen u. Strömungslehre an der TH Dresden, dort 1944 – 45 Dekan der Fak. für Maschinenwesen. Mai – Aug. 1945 kommissar. Rektor der TH Dresden…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hahne, Margarete

* 21.7.1898 – ✝ 3.9.1973

Margarete Lux wurde am 21. Juli 1898 in Breslau geboren. Kaufmännische Lehre, dann Stenotypistin in Breslau. Nach der Heirat mit dem Arbeiter Ferdinand Valentin Hahne 1919 Mitglied der KPD und aktive Funktionärin. 1926 Mitbegründerin des RFMB und Führerin des Bundes in Schlesien. 1928 Mitglied der BL, Leiterin der Frauenarbeit, noch im gleichen Jahr Kandidatin für den Preußischen Landtag (nicht gewählt), Stadtverordnete in Breslau. Auf dem XII. Parteitag 1929 wurde sie als Mitglied ins ZK berufen, danach Übersiedlung nach Berlin und Sekretärin der kommunistischen Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Organisationen (ARSO). 1932 Sekretärin in der Berliner Zentrale des RGO-Textilarbeiterverbandes. Margarete Hahne arbeitete bis September 1933 illegal in Berlin, dann flüchtete sie in die âSR und gab eine illegale Zeitschrift mit heraus, die nach Deutschland eingeschleust wurde. 1938 Emigration nach Frankreich, wo sie engen Kontakt zum Kreis um Willi Münzenberg hatte. Ihr Name stand unter dem Aufruf in der letzten Nummer der Münzenbergschen »Zukunft« (nach ihren Angaben ohne ihr Wissen, da sie mit dem Aufruf nicht einverstanden war). Die KPD suchte nun Margarete Hahnes Anerkennung als politischer Flüchtling zu vereiteln. Bei Ausbruch des Krieges war sie für zwei Monate im Gefängnis in Versailles, von 1940 bis 1943 im Lager Gurs in Südfrankreich und von 1943 bis 1945 in Yenne interniert. Im Lager Gurs wurde ihr mitgeteilt, sie sei aus der KPD ausgeschlossen. Margarete Hahnes erster Mann war in Deutschland geblieben, sie hatte in der Emigration den kommunistischen Funktionär Karl Kauschke (* 21. 11. 1892 – †11. 9. 1973) kennengelernt. Dieser wurde aber Ende 1942 von der Gestapo aus Frankreich abgeholt und arbeitete bis 1945 als Zwangsarbeiter in einem Potsdamer Industriebetrieb. Nach der Befreiung von der sowjetischen Besatzungsmacht in Potsdam als Dezernent für Post, Telegraphie und Verkehr eingesetzt, aber bereits im Juni desselben Jahres vom NKWD verhaftet und zu zehn Jahren Zucht- haus verurteilt, 1952 aber freigelassen. Margarete Hahne selbst konnte erst durch Vermittlung französischer Gewerkschafter Anfang 1946 nach Deutschland zurückkehren. Sie arbeitete in Berlin-Köpenick im »Kaufhaus des Ostens«, verlor später ihre Stellung. Im Sommer 1946 wurde ihr bei einer Reise nach Westdeutschland an der Demarkationslinie neben sämtlichen persönlichen Ausweis-Papieren auch der rote Ausweis »Opfer des Faschismus« (Kämpfer) Nr. 3322 von sowjetischen Grenzwächtern abgenommen. Wegen der Inhaftierung ihres Mannes war sie nicht der SED beigetreten. Ende 1948 übersiedelte sie nach Berlin-Wedding und schloß sich 1951 in West-Berlin der SPD an, war aber politisch nicht mehr aktiv, jedoch noch fürsorgerisch tätig. Margarete Hahne, seit 1958 offiziell verheiratete Kauschke starb am 3. September 1973 in West-Berlin. Werner Reutter veröffentlichte 2008 eine biographische Skizze über Margarete Hahne.

Wer war wer in der DDR

Haid, Bruno

* 2.2.1912 – ✝ 17.6.1993

Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Schneidermeister (1942 im KZ ermordet), Mutter Fabrikarbeiterin; 1918 – 22 Volksschule, 1922 – 31 Realgymnasium; 1928 – 30 SAJ u. 1929 Jungsoz.; 1930 SPD; 1931 KPD, RH; 1931 – 33 Studium der Rechtswiss. an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Univ.; 1932 Vors. der »Roten Studenten« in Berlin u. Mitgl. der Reichsltg. des Verb. Freisozialist. Studenten; Jan. 1933 Mitarb. des KPD-Nachrichtendienstes (»Bruno«); Herbst 1933 Emigr. nach Frankreich; 1934 von …

Wer war wer in der DDR

Halbritter, Walter

* 17.11.1927 – ✝ 11.4.2003

Geb. im Hoym (Krs. Aschersleben); Eltern Landarb.; 1934 – 42 Volksschule; 1942 – 44 Ausbildung zum Verw.-Angest. in Hoym; 1944 RAD, 1944/45 Wehrmacht; Mai – Dez. 1945 brit. Kriegsgefangenschaft in Schlesw.-Holstein u. in Belgien. 1946 Landarb. in Volpe; SED; 1946 – 50 Sachbearb., ab 1950 Krs.-Statistiker in der Krs.-Vers. Ballenstedt; 1947 Landesverw.-Schule Aschersleben; 1948 – 53 Mitgl. der FDJ; 1950/ 51 Studium an der DVA, Finanzlehrgang; 1951 – 54 Abt.-Ltr. in der HA Staatshaushalt im Min.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Halle, Felix

* 1.5.1884 – ✝ 5.8.1937

Am 1. Mai 1884 in Berlin-Tiergarten geboren, Sohn eines jüdischen Kaufmanns. 1902 bis 1905 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, Promotion. Nach Beendigung seines Studiums lebte er in Berlin als Schriftsteller und gründete 1913 den Neuen Deutschen Verlag, den er 1924 Willi Münzenberg verkaufte. 1912 hatte er sich der SPD angeschlossen, während des Krieges trat er 1917 zur USPD über, für die er nach Gründung des Pressedienstes juristischer Mitarbeiter wurde. Im November 1918 durch die Volksbeauftragten für Kultur Adolph Hoffmann (USPD) und Konrad Haenisch (SPD) Berufung zum Professor an die juristische Fakultät der Berliner Universität, an der er jedoch nur kurz lehrte. Halle, der dem linken Flügel der USPD angehörte und für die Vereinigung mit der KPD eintrat, reiste Ende 1920 nach Sowjetrußland und arbeitete bis April 1921 als Mitglied des Wissenschaftskollegiums beim Volkskommissariat für Justiz. Im Frühjahr 1921 kehrte Halle nach Deutschland zurück und wurde Hauptberater der KPD in juristischen Fragen, von 1922 bis 1926 war er Syndikus der Juristischen Zentralstelle der kommunistischen Reichstags- und Landtagsfraktion. 1927 leitete er zugleich die Juristische Zentralstelle der Roten Hilfe. Halle verfaßte mehrere Schriften, darunter »Wie verteidigt sich der Proletarier in politischen Strafsachen vor Polizei, Staatsanwaltschaft und vor Gericht« und wurde zum wichtigsten theoretischen Mitarbeiter der RHD. Da er dem Staatsgerichtshof angehörte, führte er zähe Verhandlungen mit den Justizministern der Weimarer Kabinette, wie Eugen Schiffer und Gustav Radbruch. Auch in seiner eigenen Partei hatte er Probleme, soll innerhalb der Juristischen Zentralstelle antisemitischen Ausfällen ausgesetzt gewesen sein. Halles Bemühungen um ein Reichstagsmandat schlugen fehl. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er verhaftet, aber Ende März entlassen. Am 2. April 1933 emigrierte er mit seiner Ehefrau Ruth über Prag nach Paris, 1934 nach Moskau, wo Halle am Institut für Kriminalistik arbeitete. Im Januar 1935 in die Schweiz entsandt, um im Auftrag der Komintern die Auslieferung Heinz Neumanns an NS-Deutschland zu verhindern. Als die Komintern 1936 eine unter Leitung von Bela Kun stehende Kommission zur Verteidigung Ernst Thälmanns bildete, fuhr er nach Paris, um unter dem Dach des von Willi Münzenberg geleiteten »Thälmann-Komitees« die juristische Vorbereitung der Verteidigung Ernst Thälmanns zu koordinieren. Der 1936/37 von Halle erarbeitete »Bericht über die Anklageschrift des Reichsanwalts in Sachen des Genossen Ernst Thälmann« sowie seine »Bemerkungen zur Taktik der Verteidigung« fanden zunächst die ungeteilte Zustimmung der »Kun-Kommission« sowie der KPD-Führer in Paris und Moskau. Am 3. März 1936 von der Hitler-Regierung ausgebürgert, reiste Felix Halle mit seiner Frau Anfang 1937 mit einem Paß, der ihn als den Schweizer Staatsangehörigen Otto Wiess legitimierte, erneut in die Sowjetunion. Wilhelm Florin hatte zuvor jedoch schon handschriftlich vermerkt: »Vorsichtig betrachten, da Halle als Feind entlarvt ist.« Am 5.August 1937 wurde er vom NKWD verhaftet und am 25.August aus der KPD ausgeschlossen. Babette Gross, die Lebensgefährtin Willi Münzenbergs, hat überliefert, daß Mitgefangene im Moskauer Butyrka-Gefängnis Felix Halle aufforderten, nun eine Broschüre zu schreiben, wie sich ein deutscher Proletarier vor dem sowjetischen Gericht zu verteidigen hätte. Bereits nach dreimonatiger Haft vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR wegen »Teilnahme an einer konterrevolutionären trotzkistischen Verschwörung« angeklagt und am 1. November 1937 zum Tode verurteilt. Felix Halle wurde am 3. November 1937 in Butowo, in der Nähe von Moskau, erschossen. Seine Frau Ruth (* 15. 1. 1886), geborene Kamvich, hatte sich völlig verzweifelt bereits am 11. Oktober 1937 das Leben genommen. Über Felix Halle erschien 1997 von Josef Schwarz die Schrift: »Zu Unrecht vergessen«.

Wer war wer in der DDR

Halm, Gunter

* 23.7.1940

Geb. in Nürnberg; Vater Angest.; 1946 – 54 Grundschule; 1954 FDGB; 1954 – 65 FDJ; 1954 – 57 Ausbildung zum Chemielaboranten; 1957 – 60 ABF, Abitur; 1960 – 65 Studium an der TU Dresden, Dipl.-Phys.; 1965 – 70 wiss. Mitarb. u. Ltr. der Abt. Verfahrensforschung im Inst. für Wälz- u. Gleitlager Leipzig; 1970 – 72 Fachbereichsltr. u. stellv. Dir. für Wiss. u. Technik in der VVB Wälzlager Leipzig, 1972 – 78 HA-Ltr. u. Dir. für Forschung u. Entw. im VEB Kombinat Wälzlager Leipzig; 1978 – 84 Dir. für…