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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Halperin, David

* 3.7.1891 – ✝ 3.8.1937

Geboren am 3. Juli 1891 in Schmergoni (Smorgon)/Wolynien, Sohn einer jüdischen Familie. Gerber, später Kaufmann und Reisender. Seit 1908 in der Arbeiterbewegung, kam nach dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland. 1925 Mitglied der KPD, bis 1933 in Dresden wohnhaft, arbeitete dort für den AM-Apparat der BL Sachsen. Halperin verließ Deutschland im Mai 1933, emigrierte in die Sowjetunion und war in der Druckerei der Moskauer Zigarettenfabrik »Java« beschäftigt. Am 3. August 1937 vom NKWD verhaftet, wurde er am 25. August wegen »trotzkistisch-sinowjewistischer und anderer konterrevolutionärer Verbrechen gegen die Arbeiterklasse und Parteiverrat« aus der KPD ausgeschlossen. Das Militärtribunal verurteilte ihn am 1.November 1937 wegen »Spionage« zum Tode. Am 3.November 1937 wurde David Halperin in Butowo erschossen. Er wurde im Oktober 1956 in der UdSSR juristisch rehabilitiert. Seine Frau Frida Halperin, geborene Waszkowiak (* 1901), ebenfalls Mitglied der KPD, wurde Anfang 1934 in Dresden festgenommen und bis 1936 im Berliner Frauengefängnis in der Barnimstraße inhaftiert. Nach ihrer Freilassung Anfang 1936 mit ihren vier Kindern aus Deutschland nach Polen ausgewiesen, emigrierte sie dann in die Sowjetunion. Dort wurde Frida Halperin gleich verhaftet und am 14. Oktober 1938 erschossen. Ihre Söhne Gerhard (* 1923) und Henry (* 1931) wurden nach Jalta »verschickt« und sind seitdem verschollen. Ihre Töchter Ruth (* 1922 – †2005) und Edith (*1925) kamen in ein Heim der IRH.

Wer war wer in der DDR

Hambach, Richard

* 2.10.1917 – ✝ 5.9.2011

Geb. in Berlin; Ausbildung zum Dekorateur bzw. Monteur für Ladenbau; seit 1938 Wehrmacht; bis Juni 1945 brit. Kriegsgefangenschaft. Anschl. nach Bayern; Mai 1946 nach Berlin; Aug. 1948 Studium am Privatinst. für Pressezeichnen von S. Skid in Berlin-Halensee; noch während der Ausbildung Mitarbeit an der neugegr. Pionierztg. »Unsere Ztg.«, später umbenannt in »Der Junge Pionier« bzw. »Die Trommel«; ab 1950 Mitgl. des VDJ, ab 1952 auch des VBK; 1951 SED; 1953 mit Erscheinen des Pioniermagazins…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hammer, Arthur

* 30.5.1884 – ✝ 6.4.1942

Geboren am 30. Mai 1884 in Essen; Angestellter. Mitglied der Spartakusgruppe in Essen, dort nach der Revolution im Arbeiter- und Soldatenrat. Vorsitzender der Essener Kommunisten. Auf dem III. Parteitag als Kandidat in die Zentrale gewählt. Delegierter auf dem Vereinigungsparteitag mit der USPD 1920. Arthur Hammer war ab 1919 führend in der »Union der Hand- und Kopfarbeiter« und verantwortlicher Redakteur ihres Zentralorgans »Union«. Als diese kommunistisch-syndikalistische Gewerkschaft 1925 in die Freien Gewerkschaften überführt werden sollte, widersetzte sich Hammer und schied wegen dieser Differenzen aus der KPD aus. Danach gewerkschaftliche Funktionen und Tätigkeit im Buchhandel, ab 1931 Anhänger der sozialdemokratischen »Eisernen Front«. Im März 1936 nach einer Denunziation verhaftet, wurde er am 7. August 1936 von einem Sondergericht in Essen wegen »Verstoßes gegen das Heimtückegesetz« zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Im September 1939 erneut festgenommen, wurde er später vom Gefängnis Essen in das KZ Sachsenhausen überführt und kam Mitte März 1942 in das KZ Groß-Rosen/Schlesien. Dort wurde Arthur Hammer am 6. April 1942 ermordet.

Wer war wer in der DDR

Handke, Emmi

* 30.9.1902 – ✝ 17.1.1994

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Arbeiter; Volks- u. Handelsschule in Dresden; 1918 – 20 Ausbildung zur Kontoristin u. Bürotätigkeit; 1922 Mitgl. des KJVD u. 1925 der KPD; 1925 – 34 Mitarb. des ZK der KPD; 1933 illeg. pol. Arbeit, verhaftet, zu sechs Jahren Zuchthaus wegen »Vorber. zum Hochverrat« verurteilt; bis 1941 Zuchthaus Jauer, 1941 – 43 KZ Ravensbrück; Entlassung u. dienstverpflichtet. 1945 – 56 Mitarb. im PV bzw. ZK der KPD/ SED, Sekr.; 1947 Heirat mit  Georg U. Handke; 1948…

Wer war wer in der DDR

Hanke, Brunhilde

* 23.3.1930

Geb. in Erfurt; Vater Dreher; Volksschule; 1945 – 47 Ausbildung zur Näherin; 1945 FDGB; 1946 SED; Mitgl. der Antifa-Jugend bzw. der FDJ; 1948 – 50 Sekr. bzw. 1. Sekr. der FDJ-KL Rudolstadt; 1950 Lehrgang an der Jugend-HS Bogensee, Krs. Bernau; anschl. dort Assistentin, Kabinettsltr. u. Klassenltr.; 1951/52 Besuch der Zentralschule des Komsomol in Moskau; 1952 – 61 Sekr. der FDJ-BL Potsdam; 1952 – 63 Mitgl. des ZR der FDJ; ab 1952 Mitgl. der SED-BL Potsdam; 1954 – 60 Fernstudium an der PHS, 1962…

Wer war wer in der DDR

Hannawald, Sven

* 9.11.1974

Geb. in Erlabrunn (Erzgeb.); aufgewachsen in Johanngeorgenstadt; KJS Klingenthal, ursprüngl. ausgebildet für Nord. Kombination; 1987 Spartakiadesieger in zwei Sprungsdisz. u. in der Nord. Kombination; danach Spezialisierung als Skispringer. 1991 Umzug der Familie nach Jettingen (b. Ulm); Ski-Internat Furtwangen; Schulabschluß mittl. Reife u. Berufsausb. als Kommunikationstechniker, anschl. Verpflichtung zur Bundeswehr; Umzug nach Hinterzarten (Schwarzwald), Mitgl. des SC Hinterzarten,…

Wer war wer in der DDR

Hänsch, Wolfgang

* 11.1.1929 – ✝ 16.9.2013

Geb. in Königsbrück (b. Dresden); 1948 – 51 Studium an der Staatl. Ing.-Schule für Bauwesen Dresden; seit 1951 als Architekt mit Bauaufgaben u. Projekten des Wohnungs- u. Gesellschaftsbaus in Dresden betraut; 1961 – 68 Chefarchitekt im VEB Dresden-Projekt u. VEB Baukombinat Dresden; ltd. Architekt für den Kulturpalast Dresden; 1970 – 85 Chefarchitekt für den Wiederaufbau der Semperoper; des weiteren in Dresden: Wohnungsbau Blochmannstraße u. Borsbergstraße, Ladenzentrum Webergasse,…

Wer war wer in der DDR

Harfouch, Corinna

* 16.10.1954

Geb. in Suhl; Vater Lehrer, Mutter Horterzieherin; 1961 – 73 POS u. EOS, Abitur; Ausbildung zur Krankenschwester; 1975 zwei Semester Studium der Textiltechnik an der TU Dresden; 1978 – 81 an der HS für Schauspielkunst Berlin, Meisterklasse am Berliner Theater im Palais (TiP), erster Erfolg in der  Ruth-Berghaus-Insz. von Goethes »Stella« im TiP; 1982/83 am Städt. Theater Karl-Marx-Stadt, hier u. a. in »Der Widerspenstigen Zähmung«, »Faust II«; ab 1983 am Berliner Ensemble, u. a. als Polly in …

Wer war wer in der DDR

Harkenthal, Wolfgang

* 14.1.1922 – ✝ 3.1.2006

Geb. in Aschersleben; Vater Mechaniker; Mutter Schneiderin; 1938 – 41 Ausbildung zum Elektrokfm.; 1941 Angest. der Kammerlichtspiele GmbH in Magdeburg; 1942 Wehrmacht, Panzerfunker an der Ostfront; 1945/46 Kriegsgefangenschaft. 1946 – 50 Mitarb., Presseref. der Sowexportfilm-Vertrieb in Dtl.; SED; 1950 – 55 Ltr. der Presse- u. Werbeabt. der Progress Film Vertrieb GmbH; 1955 – 58 Stellv. des Ltr. u. Ltr. des Lichtspielwesens in der HV Film im Min. für Kultur; 1958/59 Abt.-Ltr. der VVB Film; 1960…

Wer war wer in der DDR

Härtig, Helmut

* 24.3.1902 – ✝ 10.11.1997

Geb. in Pirna (Sachsen); Vater Volksschullehrer; 1908 – 21 Schulbesuch in Pirna, Abitur; 1921 – 25 Studium an der Bergakad. Freiberg, dort 1924 Dipl. als Markscheider u. 1925 als Berging.; 1926 – 35 Direktionsass. u. Abt.-Ltr. bei den Eintrachtwerken Welzow, Niederlausitz; 1930 Dr.-Ing. an der Bergakad. Clausthal; 1934 NSDAP; 1935 – 38 Pächter u. Ltr. der Braunkohlen-Tiefbaugrube »Wilhelmszeche« in Siegersdorf bei Bunzlau; 1938 – 47 Betriebs- u. Obering. bei den Michelwerken Großkayna bei…

Wer war wer in der DDR

Hartmann, Günter

* 18.3.1930

Geb. in Halberstadt; Vater Arbeiter; Volksschule; 1945 Mitgl. des Antifa-Jugend-Aussch. Blankenburg (Harz); 1945/46 Landvermesser bei der Bodenreform; 1946 FDJ; 1947/48 Studium an der Ing.-Schule Magdeburg u. der Bergakad. Freiberg (Sachsen), Vermessungsing.; 1948 NDPD; Stadtjugendltr. der FDJ in Kölleda; 1949/50 Reviermarkscheider bei der SAG Wismut in Johanngeorgenstadt; 1951 – 58 Mitgl. des Hauptaussch. der NDPD; 1951 Jugendref. beim LV Sachsen-Anh.; 1952 – 54 Mitgl. des BV Halle; 1954 – 71…

Wer war wer in der DDR

Hartung, Marie

* 17.1.1884 – ✝ 17.4.1971

Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zur u. Arbeit als Schneiderin; 1905 SAJ; 1906 Arbeiterinnenbildungsverein; 1908 SPD; 1908 – 33 Angest. des Konsum-Vereins Königsberg; Geschäftsf. bzw. Bez.-Sekr. der AWO Königsberg; 1911 Wahl zur Vertrauensperson der Frauen in Königsberg; 1919 – 22 USPD; ab 1923 erneut SPD; Mitgl. der Ltg. der SPD Königsberg u. des BV Ostpr.; 1919 – 33 Abg. des Provinziallandtags u. des Provinzialaussch. Ostpr. sowie…

Wer war wer in der DDR

Hamann, Karl

* 4.3.1903 – ✝ 16.6.1973

Geb. in Hildesheim; 1922 – 27 Studium der Agrarwiss. in Hohenheim, Bonn u. Berlin, Dipl.-Landwirt; ab 1926 Ltr. von Arbeitsämtern in Schwerte, Hörde u. Dortmund, 1931 einer Siedlungsgenossenschaft in Thür.; Mitgl. der SPD; 1933 Prom. zum Dr. agr. an der Univ. Bonn; ab 1935 selbst. Landwirt in Hildburghausen (Thür.). 1945 dort Mitbegr. der LDPD; Ltr. des Landw.-Amts Hildburghausen; Mitgl. der Beratenden Landesvers.; 1945 – 52 LV der LDP Thür., 1948 – 52 Landesvors.; 1946 – 50 Abg. des Thür.…

Wer war wer in der DDR

Hamel, Johannes

* 19.11.1911 – ✝ 1.8.2002

Geb. in Schöningen (Krs. Helmstedt); Vater Lehrer; 1930 Abitur in Erfurt; anschl. bis 1935 Studium der Theologie in Tübingen, Königsberg u. Halle; 1933 – 34 SA; 1936 Adjunkt am Auslandsseminar der BK in Ilsenburg (Harz); 1938 Ordination; anschl. Studienamtsltr. der Bekennenden Kirche (BK) in Halle, ab 1939 Hilfsprediger in Beckwitz, Kayna u. Heuckewalde; 1941 – 42 Arbeitsdienst in den Leuna Werken; 1942 Soldat, verwundet, amerik. Gefangenschaft, Lagerpfarrer in Florenz u. Pisa. 1947 – 55…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hammer, Max

* 23.3.1886 – ✝ 24.4.1970

Geboren am 23. März 1886 in Naundorf/Sachsen; nach der Lehre als Möbelpolierer Wanderschaft durch Deutschland, blieb in Stuttgart, wo er 1909 der SPD beitrat. Er gehörte zum linken Flügel der SPD, ging im Krieg zum Spartakusbund und 1919 zur KPD. Seit 1920 war Max Hammer hauptamtlicher Sekretär und Redakteur der KPD. Auf dem VII. Leipziger Parteitag 1923 als Kandidat in den ZA gewählt. Als verantwortlicher Redakteur der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« 1923 verurteilt, flüchtete er nach Moskau, wo er in der RGI arbeitete. 1925 Rückkehr nach Stuttgart, wieder Redakteur der Parteizeitung. Seit 1925 war Hammer auch einer der Wortführer der Rechten. Im April 1927 kurz verhaftet, im Mai 1928 als Abgeordneter in den Württembergischen Landtag gewählt. Bei den Auseinandersetzungen 1928/29 für die rechte Opposition aktiv, deshalb Anfang 1929 aus der KPD ausgeschlossen. Mitglied der KPO und einer ihrer Vertreter im Württembergischen Landtag sowie Redakteur des KPO-Organs »Arbeiter-Tribüne« in Stuttgart. 1933 zunächst illegale Tätigkeit für die KPO, doch im Frühjahr 1933 verhaftet, er kam ins KZ. Durch seine kranke Frau bedrängt, gab er eine Erklärung für die NSDAP ab, wurde freigelassen und arbeitete wieder in seinem Beruf. Er unterstützte nach 1946 als Rentner in Stuttgart die Gruppe Arbeiterpolitik. Max Hammer starb an 24. April 1970.

Wer war wer in der DDR

Handke, Georg Ulrich

* 22.4.1894 – ✝ 7.9.1962

Geb. in Hanau (Main); Vater Schlosser; 1900 – 09 Volks- u. Mittelschule in Hanau; 1909 – 11 Ausbildung zum Industrie- u. Bankkfm. in Hanau; 1911 – 18 Mitgl. der SAJ in Hanau; 1913 – 15 Buchhalter; 1915 – 18 Militärdienst, Gefr., Fronteinsatz in Frankreich, Italien, Rumänien; 1917 USPD, Dez. 1918 Mitgl. des Spartakusbundes, dann der KPD u. des Zentralverb. der Angest.; 1919 kfm. Ltr. des Spartakusbund-Verlags »Freiheit« (Hanau); 1919 – 21 Chefred. der »Arbeiterztg.« (Hanau); 1919 – 30… Als Sohn eines Schlossers am 22. April 1894 in Hanau geboren; besuchte die Oberrealschule und die höhere Handelsschule in Hanau, dann dort kaufmännischer Angestellter bei einer Bank. 1913 Mitglied der sozialistischen Jugend. Von 1914 bis 1918 diente Handke beim Ulanenregiment Nr. 6 in Hanau. Während des Krieges aktiv in der Spartakusgruppe und der USPD, nach der Demobilisierung Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates Hanau. Unter dem Pseudonym Ernst Spinger nahm Handke am Gründungsparteitag der KPD als Delegierter Hanaus teil. Er gehörte hier der Leitung der vom Arzt Dr. Georg Wagner geführten KPD-Gruppe an. 1919/20 war er sowohl Redakteur der Zeitung »Freiheit« als auch kaufmännischer Leiter des Verlages Freiheit, Organ des Spartakusbundes/KPD in Hanau. Von April 1920 bis 1922 Leiter der kommunalpolitischen Abteilung der Zentrale der KPD. Er ging 1921 mit der Wagner-Gruppe zu Paul Levi und der KAG über, wurde in deren erste Leitung gewählt, blieb aber dann doch in der KPD. Er war Delegierter des VII. Jenaer Parteitags 1921 und von 1919 bis 1930 Stadtverordneter der KPD in Hanau sowie von 1924 bis 1930 Provinziallandtagsabgeordneter. Von November 1923 bis 1930 war Handke Chefredakteur der »Arbeiter-Zeitung« in Frankfurt/M. und Mitglied der BL Hessen. Dann leitete er von 1931 bis 1933 die Genossenschaftsabteilung des ZK der KPD. 1933/34 illegal Oberberater zunächst für Ostdeutschland, dann für das Ruhrgebiet. Am 21. September 1934 wurde Georg Handke in Berlin verhaftet, am 2. Juli 1935 vom VGH zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, saß davon sieben Jahre in Einzelhaft. Auch seine spätere Frau Emmy Handke, geborene Christoph (* 30. 9. 1902 – † 17. 1. 1994), die in erster Ehe mit dem KPD-Funktionär Karl Thoma ( Ewald Blau) verheiratet war, erhielt eine langjährige Freiheitsstrafe. 1945 aus dem Zuchthaus Zwickau befreit, schloß sich Georg Handke wieder der KPD an. Zunächst von der US-Armee als Bürgermeister von Zwickau eingesetzt, war er dann Regierungspräsident in Zwickau-Plauen. Von Juli 1945 bis Oktober 1946 1. Vizepräsident und danach Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Handel und Versorgung der SBZ, von Mai 1948 bis Oktober 1949 stellvertretender Vorsitzender der DWK. In der DDR war Handke von Oktober 1949 bis September 1952 Minister für Innerdeutschen- und Außenhandel, von Oktober 1952 bis Oktober 1953 Botschafter in Rumänien und ab November 1953 (bis August 1959) Staatssekretär und 1. Stellvertretender Minister für Auswärtige Angelegenheiten. Ab 1958 war Handke Präsident der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft, er erhielt 1959 den Karl-Marx-Orden und wurde auf dem V. SED-Parteitag 1958 als Mitglied ins ZK gewählt. Georg Handke starb am 7.September 1962.Bernd-Rainer Barth /

Wer war wer in der DDR

Hanke, Erich

* 13.1.1911 – ✝ 10.4.2005

Geb. in Petershagen (b. Berlin); Vater Schlosser; 1914 – 24 Volksschule; 1924 – 27 Ausbildung zum Maurer, Abend-Fachschule, bis 1933 Arbeit als Maurer in Berlin; 1927 Rote Sportorg.; 1928 Mitgl. der Gewerkschaft; 1930 KPD; 1933 – 35 illeg. pol. Arbeit in Berlin, 1933 Pol.-Ltr. UB Strausberg, 1933/34 KPD-UB-Ltr. Berlin-Pankow, 1934 Pol.-Ltr. des KPD-UB Nordring, dann Techn. Ltr. der KPD-BL Berlin-Brandenb.; 10.8.1935 verhaftet; 1936 wegen Hochverrats verurteilt; bis 1945 Haft, zunächst in Luckau,…

Wer war wer in der DDR

Hannemann, Dietrich

* 7.10.1934

Geb. in Potsdam; 1953 Abitur, 1953 – 58 Studium der Med. an der HU Berlin; 1961 Prom.; 1965 Facharzt für Chirurgie; 1971 Facharzt für Sportmed.; 1971 – 89 SED; 1977 – 90 Dir. des Sportmedizin. Dienstes (SMD) (Nachf. von Günter Welsch); 1977 – 90 Mitgl. des Bundesvorst. des DTSB u. Persönl. Mitgl. des NOK der DDR. 1991 – 2003 Geschäftsf. der Helmut Rödler Physiotherapieschule Berlin u. Chemnitz; Mitgl. der Europ. Vereinigung der Olympiaärzte u. der Internat. Föderation für Sportmed.; Apr. 1999…

Wer war wer in der DDR

Hansen, Georg

* 9.3.1903 – ✝ 11.5.1976

Geb. in Köln; Vater Buchbinder, Mutter Pelznäherin; 1917 – 22 Arbeit in den Draht- u. Rohrzieher Messingwerken in Köln; 1919 DMV; Nov. 1919 KPD; sympathisierte 1921/ 22 mit der Gruppe um Paul Levy; 1922/23 Hemmschuhleger bei der DR; April 1923/24 Volontär in der Ztg. »Soz. Rep.« in Köln; Anf. 1924 Red. des »Rhein-Ruhr-Pressedienstes« Düsseldorf; Mai 1924/25 Red. der Ztg. »Ruhr-Echo«; Anf. 1925 wegen Opp. zur Linie von Ruth Fischer zeitw. Ausschl. aus der KPD; Ende 1926/27 Mitarb. im ZK der KPD;…

Wer war wer in der DDR

Harich, Wolfgang

* 9.12.1923 – ✝ 15.3.1995

Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Lit.-Wiss. Walter H.; 1934 – 42 Volksschule u. Gymnasium in Neuruppin u. Berlin; bereits als Oberschüler Gasthörer im Fach Philos. bei Nicolai Hartmann u. Eduard Spranger an der Univ. Berlin; 1942/43 Wehrmacht, nach Lazarettaufenthalt desertiert; 1944/45 Teiln. an illeg. pol. Arbeit in Berlin, Kontakte zur kommunist. Widerstandsgr. »Ernst«. Mai 1945 von  Wolfgang Leonhard mit der Kulturarbeit in Wilmersdorf u. a. Westberliner Stadtteilen…

Wer war wer in der DDR

Harrington, Olliver (Ollie)

* 14.2.1912 – ✝ 2.11.1995

Geb. in Valhalla (New York); Vater Arbeiter, Mutter jüd. ungar. Emigrantin; 1919 Umzug in die South Bronx; 1929 Besuch der National Academy of Design, finanziert durch Aushilfsjobs; erste Publ. in der New Yorker Presse für die farbige Bevölkerung – die »Amsterdam News«, dem »Baltimore Afro-American« u. dem »Pittsburgh Courier«, für den er die folgenden 30 Jahre arbeitete; 1933 KP der USA; ab 1933 Zeichnungen in der kommunist. Presse (»Daily Worker«, »New Masses«); 1934 – 38 Kunst- u.…

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Hartke, Werner

* 1.3.1907 – ✝ 14.6.1993

Geb. in Eschwege; Vater Altphilologe, Religionshistoriker u. Theologe Wilhelm H.; Gymnasium, Abitur; 1925 – 32 Studium der klass. Philol. u. Archäol. sowie Philos., Mathematik, Biol. u. Pädagogik (Sport) an der Univ. Berlin; 1932 Prom. zum Dr. phil. an der Univ. Berlin u. Assistent; 1934 Lektor u. außerplanmäßiger Oberassistent an der Univ. Königsberg; 1.5. 1937 NSDAP; 1939 Habil. über die »Geschichte u. Pol. im spätantiken Rom« (erschien 1940, mehrere Auflagen) u. Doz. an der Univ. Königsberg;…

Wer war wer in der DDR

Hartmann, Werner

* 30.1.1912 – ✝ 8.3.1988

Geb. in Berlin; Vater Handwerker; 1930 Abitur; Studium der Physik an der TH Berlin-Charlottenburg; 1935 Dipl. mit einer Arbeit über künstl. Sperrschichten in Metall-Halbleiter-Übergängen bei  Gustav Hertz; danach im von Gustav Hertz gegr. Forschungslabor II der Siemenswerke Berlin tätig; 1936 Prom. an der TH Berlin (b.  Max Volmer, Richard Becker, Hans Kopfermann) mit einer im Siemenslabor angefertigten, von Walter Schottky angeregten u. betreuten Diss. über elektr. Eigenschaften oxidischer…

Wer war wer in der DDR

Hartwig, Helmut

* 4.1.1920 – ✝ 9.1.1994

Geb. in Chemnitz; Vater Schlosser, Mutter Arbeiterin; Volksschule; 1934 – 38 Lehre und Arbeit als Rechtsanwalts- und Notariatsangest.; 1938 – 40 Sachbearb. einer Angest.-Krankenkasse; 1940 RAD, dann Militärdienst in der dt. Wehrmacht; 1945 Desertion. 1945 KPD/SED; 1945 Vors. des Antifa-Jugendaussch. Chemnitz; 1946 FDJ-Krs.-Vors. Chemnitz, dann Instrukteur beim FDJ-LV Sachsen; 1946 – 47 Mitglied des FDJ-KV Chemnitz und Stadtverordn.; 1947 Org.-Sekr. des FDJ-LV; 1947 – 50 Mitgl. des SED-LV…

Wer war wer in der DDR

Hamann, Richard

* 29.5.1879 – ✝ 9.1.1961

Geb. in Seehausen (Altmark); Vater Postbeamter; Gymnasium in Magdeburg; Studium der Philosophie, 1902 Prom. bei Wilhelm Dilthey in Berlin; Hinwendung zur Kunstgeschichte, daraufhin 1911 Habil. bei Heinrich Wölfflin in Berlin; 1911 – 13 Doz. an der Akad. in Posen; 1913 Berufung als Ordinarius an die Univ. Marburg, dort Aufbau eines Zentrums für Kunstgeschichtsforschung, das in kürzester Zeit zu einem der angesehensten in Dtl. wurde; Gründung der Fotothek »Foto Marburg«; 1924 Begr. des »Marburger…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hammann, Wilhelm

* 25.2.1897 – ✝ 26.7.1955

Geboren am 25. Februar 1897 in Biebesheim/ Hessen, Sohn einer Hebamme und eines Eisenbahners, der auch eine Gastwirtschaft betrieb. Besuchte als Freiplatzschüler die Realschule und das Lehrerseminar in Alzey. 1916 bestand er die Schulamtsanwärter-Prüfung. Anschließend zum Militär eingezogen, kam er an die Front, 1918 in Halle als Flugschüler ausgebildet. Nach dem Krieg trat er der USPD bei und wurde deren Vorsitzender in Groß-Gerau. Mitte 1919 Übertritt zur KPD. Von 1920 bis 1931 Volksschullehrer in Wixhausen und aktiver Funktionär der KPD in Südhessen. 1927 Vorsitzender des UB Darmstadt, im gleichen Jahr Abgeordneter des Hessischen Landtags, dem er bis 1933 angehörte. Im April 1933 verhaftet, haben ihn SA-Leute vom Bahnhof bis zum Gefängnis Darmstadt getrieben und geprügelt. Nach wenigen Tagen freigelassen, aber im Februar 1935 erneut festgenommen und zu drei Jahren Zuchhaus verurteilt. Längere Zeit im Zuchthaus Rochenberg in Einzelhaft. Nach Strafverbüßung ins KZ Buchenwald überführt, erst 1945 befreit. In Buchenwald machte sich Hammann als Blockältester des Blocks 8, in dem sich die Kinder des KZ befanden, sehr verdient. Im April 1945 rettete er noch viele jüdische Kinder vor der SS. Im Mai 1945 Rückkehr zu seiner Familie nach Groß-Gerau, hier wieder aktiver KPD-Funktionär. Im Juli 1945 als Landrat in Groß-Gerau eingesetzt. Nach Differenzen mit der US-Besatzungsmacht im Dezember 1945 verhaftet, u. a. wurde Hammann vorgeworfen, die Alliierten behindert zu haben. Im Februar 1946 freigesprochen, aber nicht wieder als Landrat eingesetzt. Am 22. März 1946 nahm ihn die Militärpolizei erneut fest, denn nach Aussagen von vier Buchenwald-Häftlingen war Hammann angeblich eng mit der SS verbunden und im Lager verhaßt gewesen. Obwohl Buchenwald-Häftlinge aus ganz Europa Leumundszeugnisse für Hammann abgaben und sein untadeliges Verhalten belegten (darunter Eugen Kogon), mußte er 14 Monate in Haft. Er saß in Dachau, wo damals SS-Verbrecher wie Ilse Koch, Hans Eisele u. a. inhaftiert waren. Im Mai 1947 bescheinigte ihm die Anklagebehörde seine »vollkommene antifaschistische Einstellung und seine Unbescholtenheit«, Hammann wurde freigelassen. Als KPD-Sekretär der Bezirksleitung Hessen tätig. Wilhelm Hammann kam bei einem Autounfall in Rüsselsheim am 26.Juli 1955 ums Leben. Am 18. Juli 1984 ehrte eine Kommission der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem den ehemaligen Landrat und KPD-Abgeordneten des Hessischen Landtages Wilhelm Hammann posthum für die Rettung von 159 jüdischen Kindern und Jugendlichen im KZ Buchenwald mit dem Titel »Gerechter unter den Völkern«.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hammerstein, Marie Louise von

* 27.9.1908 – ✝ 6.11.1999

(* 1908 – † 1999) Geboren am 27. September 1908 in Berlin. Tochter des späteren Reichswehrgenerals und Chef der Heeresleitung Kurt von Hammerstein-Equord und dessen Frau Maria, geborene Freiin von Lüttwitz. Studium der Rechtswissenschaften an der Berliner Universität, anschließend Referendarin in Altlandsberg und Berlin. Seit 1923 in der Wandervogelbewegung, bekam sie über Nathan Steinberger und Gertrud Classen Kontakt zur KPD, deren Mitglied sie im Frühjahr 1928 wurde. In der Folgezeit lieferte sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Helga dem AM-Apparat geheime Informationen aus dem Arbeitsbereich ihres Vaters. Bis 1936 über Nathan Steinberger in Verbindung zu Leo Roth, offiziell war sie Hilfsarbeiterin im Rechtsanwaltsbüro ihres ersten Mannes Morgens von Harbou. Seit 1933 unter Beobachtung der Gestapo, zog sie wegen zahlreicher Verhöre und Haussuchungen 1937 nach Herrengroßstedt/Krs. Naumburg und 1942 nach Prien/Krs. Rosenheim. Bis 1951 war sie in zweiter Ehe mit Ernst Freiherr von Münchhausen verheiratet. 1945 trat sie wieder in die KPD ein, war beim Arbeitsamt Rosenheim beschäftigt, übersiedelte im Juni 1947 nach West-Berlin, dann im September 1949 nach Ost-Berlin. Hier SED-Mitglied, wurde sie zunächst juristische Hilfsarbeiterin, ab 1952 Rechtsanwältin im Kollegium von Ost-Berlin. Politisch trat sie nicht hervor, nur auf einer Tagung der Nationalen Front Ende Juli 1964 äußerte sie sich zur Rolle ihres Vaters als Hitler-Gegner. Marie Louise von Münchhausen, geborene Hammerstein, starb am 6. November 1999 in Berlin. Ihre Schwester Helga von Hammerstein (*18.3. 1913 in Berlin) war nach dem Abitur Laborantin, studierte Chemie in Berlin und arbeitete später am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie, dort 1939 promoviert zum Dr. rer. nat. Seit Ende der zwanziger Jahre stand sie über ihre älteren Schwestern Marie Louise und Marie Therese (*13. 12. 1909 – † 16. 11. 1994) in Kontakt zur KPD und deren Nachrichtendienst. Sie selbst wurde unter dem Namen Grete Pelgert Mitglied des KJVD und der KPD und war seit Anfang der dreißiger Jahre Lebensgefährtin von Leo Roth (Viktor), einem engen Mitarbeiter Hans Kippenbergers. Gemeinsam mit ihren Schwestern be-schaffte sie geheime Papiere aus der Reichswehrführung. So gelangte z.B. eine Abschrift von Hitlers programmatischer Rede vom 3.Februar 1933 vor der Reichswehrführung schon nach wenigen Tagen auf den Tisch des Sekretärs des EKKI, Ossip Pjatnitzki. Sie konnte noch bis 1937 geheime Informationen an den Nachrichtendienst der KPD liefern. 1939 heiratete sie den Gartenarchitekten Walter Rossow (*28. 1. 1910 – † 2. 1. 1992), der ebenfalls Beziehungen zum Nachrichtendienst der KPD hatte. Im Zusammenhang mit der Verfolgung ihrer Brüder Kunrat und Ludwig von Hammerstein, wurde Helga Rossow wegen deren Verbindungen zu den Verschwörern des 20. Juli im August 1944 festgenommen und kam einige Wochen ins Gefängnis. Nach 1945 unterstützte sie die Karriere ihres Mannes, einem bedeutenden Gartenarchitekten und Landschaftsgestalter. Er erhielt im Januar 1948 mit dem Architekten Prof. Eduard Ludwig und dem Bildhauer Prof. Gustav Seitz den ersten Preis für den Wettbewerbsentwurf »Verbundenheit« für die Neugestaltung der Grabstätte des »Friedhofes der Sozialisten« in Berlin-Friedrichsfelde, der jedoch nicht ausgeführt wurde. Helga Rossow starb im September 2005 in Stuttgart.

Wer war wer in der DDR

Handke, Heinz

* 25.1.1927 – ✝ 2.9.2003

Geb. in Stannowitz (Krs. Ohlau, Oberschles./ Stanowice, Polen); Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; 1943 Bürogehilfe, 1943/44 RAD, 1944/45 Wehrmacht, 1945 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1949 Rückkehr nach Dtl., Chemiearb.; Eintritt in die DVP, 1949/50 Offiziersschüler bzw. Zugführer an der VP-Schule Naumburg, 1950 Abt.-Ltr. in der VP-Bereitschaft Halle; 1951 Offiziershörer an der VP-Schule Kochstedt; 1951 Adjudant beim Chef der KVP; 1952 SED; 1952/53 Stabschef, anschl. Kdo-Ltr. der…

Wer war wer in der DDR

Hanke, Helmut

* 5.11.1932 – ✝ 7.12.2015

Geb. in Herrnskretschen (Krs. Tetschen, ČSR/ Hřensko, Tschechien); Vater Flößer; 1938 – 45 Hauptschule, durch Kriegsende abgebrochen; Aussiedlung. 1945 SBZ; 1946 – 49 Ausbildung zum Schriftsetzer, 1949/50 im Beruf tätig; 1950 – 52 Lehrer an versch. FDJ-Schulen; 1951 SED; 1953 hauptamtl. FDJ-Funktionär; 1954 – 59 Lehrauftrag an der BPS Potsdam; 1959 – 61 Sekr. der SED-KL Potsdam; 1959 – 61 Fernstudium der Ges.-Wiss. an der PHS, Dipl. Ges.-Wiss.; 1961 – 65 Aspirantur am IfG, 1965 Dr. phil.; 1965…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hans, Willy

* 20.7.1905 – ✝ 4.11.1988

Geboren am 20. Juli 1905 in Berlin. Sohn einer Arbeiterfamilie; Bürobote, Hilfsschlosser und Revolverdreher. Er trat 1919 in die FSJ und 1924 in die KPD ein, Polleiter der KJD in Berlin-Moabit und Mitglied der RJ. 1926 Teilnehmer am KJVD-Reichskongreß in Hamburg. Von November 1930 bis Ostern 1931 Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau. Danach Orgleiter für den Bezirk Nordwest der KPD. Ab 1932 Instrukteur der Orgabteilung der BL Berlin-Brandenburg. Ab Februar 1933 illegal tätig als persönlicher Kurier von Arthur Vogt. Hans wurde Mitte April 1933 verhaftet und am 21.Februar 1934 vom Reichsgericht in Leipzig zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt (Prozess A. Vogt, Ewald Blau). Nach der Freilassung wieder illegale Arbeit, deshalb im April 1937 für einige Wochen im KZ Sachsenhausen. Nach erneuter Festnahme im September 1939 saß er bis April 1941 als Häftling im Berliner Gestapogefängnis. Ab Juli 1941 in der Strafeinheit 999, Anfang Mai 1945 geriet Hans in jugoslawische Kriegsgefangenschaft und leitete dort einen Antifa-Ausschuß. Im Mai 1946 entlassen, Rückkehr nach Deutschland. Mitglied der SED und Mitarbeiter im FDGB-Bundesvorstand, zuletzt Vorsitzender des FDGB-KV Handel, Nahrung und Genuß in Berlin-Pankow. Willy Hans starb am 4. November 1988 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hansen, Jakob

* 24.1.1884 – ✝ 1956

Geboren am 24. Januar 1884 in Kiel; lernte Schlosser und übersiedelte nach Hamburg. 1920 schloß er sich der KPD an und wurde als aktiver Funktionär Mitte der zwanziger Jahre Mitglied der BL Wasserkante. Von 1927 bis 1930 gehörte er als Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft an. Vom 4. März bis 22. April 1933 in »Schutzhaft«, Hansen erklärte seinen Bruch mit dem Kommunismus und wurde im August 1933 Mitglied der SA. Politisch trat er nicht mehr hervor. Jakob Hansen starb 1956 in Bremen.

Wer war wer in der DDR

Harig, Gerhard

* 31.7.1902 – ✝ 13.10.1966

Geb. in Niederwürschnitz (Erzgeb.); Vater Landarzt; ab 1913 Schiller-Realgymnasium in Leipzig; 1922 – 27 Studium der Physik, Mathematik u. Mineralogie in Leipzig u. Wien; 1928 philosoph. Prom. zu einem experimental-physikal. Fachthema in Leipzig; 1927 – 33 Assistent am Inst. für theoret. Physik der TH Aachen, entlassen; 1931 Sekr. der Ges. für die Freunde des Neuen Rußlands, Ortsgr. Aachen; März/April 1933 verhaftet; Mitgl. der KPD; illeg. pol. Arbeit in Leipzig; 1933 Emigr. in die UdSSR…

Wer war wer in der DDR

Hart, Jürgen

* 20.9.1942 – ✝ 9.4.2002

Geb. in Treuen (Vogtl.); Lehrerstudium für Dt. u. Musik in Leipzig; 1967 – 70 Schuldienst; erste Kabarettversuche bereits während der Oberschulzeit in Auerbach u. des Armeedienstes 1961 – 63; 1970 – 75 Ltr. des Poetischen Theaters »Louis Fürnberg« der KMU Leipzig, zu dem auch das Studentenkabarett »academixer« gehörte; 1976 – 90 Dir. der »academixer« (anfangs freie Gruppe u. Tourneekabarett, seit 1980 feste Spielstätte in Leipzig); seine Frau Katrin Bremer-Hart gehörte seit 1969 dem…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Härtle, Franz Xaver

* 2.12.1891 – ✝ 21.5.1943

Geboren am 2. Dezember 1891 in Pfersee bei Augsburg; lernte Schlosser und siedelte nach der Militärzeit nach Offenbach über, wo er der SPD beitrat. 1919 Mitglied der KPD und Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe Offenbach. Delegierter des VIII. Parteitags 1923. Seit 1923 Sekretär des kommunistischen Industrieverbandes Chemie. Härtle stand auf dem linken Flügel der Partei, er war 1924 hauptamtlicher Orgleiter des KPD-Bezirks Hessen-Frankfurt. 1927/28 Teilnehmer an Versammlungen der linken Opposition. Mit der offiziellen Begründung, er habe »Unterschlagungen« begangen, wurde er als Oppositioneller 1928 aus der KPD ausgeschlossen. Mitglied des Leninbundes. 1929/30 Leiter des Kampfbundes gegen den Faschismus. Seine Wiederaufnahme in die KPD wurde abgelehnt und er im Mai 1930 auch aus dem Kampfbund ausgeschlossen. Härtle lebte bis 1933 in Offenbach und verzog dann nach Berlin, wo er mehrmals verhaftet wurde und sich illegal betätigte. Franz Xaver Härtle wurde am 21. Mai 1943 in seiner Wohnung in Alt-Tegel nach Verrat festgenommen und am 26. Mai 1943 in einem Gefängnis in Berlin ermordet.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hartmann, Rudolf

* 11.12.1885 – ✝ 2.2.1945

Geboren am 11. Dezember 1885 in Demern/ Mecklenburg, Sohn eines Gutsbesitzers; Realschule in Schönberg und Gymnasium in Bützow. Nach dem Abitur (1906) studierte er bis zum Abbruch 1912 an mehreren Universitäten. Später arbeitete er auf dem väterlichen Gut und nahm am Weltkrieg teil. Zwei schwere Verwundungen im August 1915 und im April 1916 machten ihn zum Pazifisten. In seinem Wehrpaß stand: »weigert sich, Offizier zu werden«. Von September 1918 bis 1920 in französischer Kriegsgefangenschaft. Hartmann gründete im April 1922 den Freiheitsbund Demern, suchte Kontakt zu allen politischen Parteien, aber nur die KPD antwortete ihm. Nach Gesprächen mit Funktionären der KPD, u.a. mit dem Landtagsabgeordneten Hugo Wenzel, trat er mit 40 Mitgliedern des Freiheitsbundes im Sommer 1922 der KPD bei. Er hatte sich zeitweise mit seiner Familie überworfen und lebte als Dichter und Schriftsteller. Im Juli 1923 wurde Hartmann (mit der höchsten Stimmenzahl) für die KPD in den Landtag von Mecklenburg-Strelitz gewählt und blieb bis 1927 deren Abgeordneter. 1926/27 auch in der BL Mecklenburg, war er 1928 Mitglied des vorbereitenden europäischen Bauernkomitees in Berlin. In den folgenden Jahren lebte er von der aktiven Politik zurückgezogen auf seinem kleinen Gut in Mecklenburg als Privatgelehrter. Ende 1942 äußerte er: »Wir werden den Krieg niemals gewinnen können. Die Front hätte eine so kolossale Länge, daß die Menschen in Deutschland für die Besetzung der eroberten Gebiete und die Front nicht ausreichen würden. Der Führer ist ein hemmungsloser Mensch und kann nicht genug bekommen.« Für diesen »Defätismus« wurde Hartmann am 12. Dezember 1942 verhaftet und am 16. April 1943 vom Sondergericht in Schönberg zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Dezember 1944 sollte er aus dem Zuchthaus Dreibergen-Bützow entlassen werden, statt dessen ordnete das Reichssicherheitshauptamt am 30. November 1944 seine Überstellung in das KZ Sachsenhausen an, wo er am 2. Februar 1945 eintraf. Vier Wochen später kam er mit einem Gefangenentransport ins KZ Mauthausen. Unter den Häftlingen, die dort am 5. März 1945 sofort in der Gaskammer ermordet wurden, befand sich auch Rudolf Hartmann.

Wer war wer in der DDR

Harych, Theo

* 19.12.1903 – ✝ 22.2.1958

Geb. in Doruchow (Krs. Schildberg, Westpr./ Doruchów, Polen); Vater Landarb.; 1910 – 18 Hütejunge u. Knecht bei verschiedenen Bauern in Schles.; 1916 Dorfschule, abgebrochen; 1919 Flucht zum Bruder nach Mitteldtl.; Arbeit in einer Zuckerfabrik u. als Kumpel im Braunkohlenbergwerk Mücheln; Mitgl. der Bergarbeitergewerkschaft; 1921 Teiln. am Mitteldt. Aufstand, danach zwei Wochen in Haft; 1923 Besuch einer Fahrschule u. einer Diener-FS in Halle; danach 18 Mon. Wanderbursche in Sachsen, 1925…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hamann, Alfred

* 21.9.1882 – ✝ 29.8.1947

Geboren am 21. September 1882 im Kreis Jauer; lernte Stellmacher und war mehrere Jahre in diesem Beruf tätig. 1905 wanderte er nach Südamerika aus, wo er als Gaucho Beschäftigung fand. Nach Kriegsausbruch Rückkehr nach Deutschland. Als Soldat an der Front, dann Rüstungsarbeiter. Mitglied der SPD, 1917 USPD, ging 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. 1921 Kreistagsabgeordneter der KPD im Kreis Goldberg-Haynau, war Delegierter des VII. und VIII. KPD-Parteitages (1921 und 1923), vom VIII. Parteitag in die Gewerkschaftskommission gewählt, Orgleiter der KPD-BL Schlesien. Nachdem er 1924 zum linken Parteiflügel übergeschwenkt war, wurde Hamann Polleiter in Schlesien sowie von Mai bis Dezember 1924 Reichstagsabgeordneter. Als es der Polizei in Schlesien 1924/25 immer wieder gelang, führende Funktionäre, die die KPD-Zentrale nach Breslau geschickt hatte, zu verhaften, verdichtete sich der Verdacht, Hamann sei ein Polizeispitzel. Mit Hilfe eines höheren Polizeioffiziers in Liegnitz, der mit der KPD sympathisierte, wurde Hamann eine Falle gestellt. Dabei kam heraus, daß er seit 1923 für die Polizei tätig war. Wegen angeblicher intimer Beziehungen mit seiner Tochter war er von der Polizei 1923 festgenommen worden. Um diese Verfehlung zu vertuschen, hatte er das Angebot der Polizei, für sie als Agent zu arbeiten, angenommen. Hamann wurde nach der Entlarvung 1925 aus der KPD ausgeschlossen. Er verschwand aus der Politik, siedelte später nach Thüringen über und beantragte dort im Frühjahr 1932 seine Aufnahme in die KPD. Das ZK-Sekretariat teilte der BL am 10. Juni 1932 mit, da Hamann bereits vor Jahren als Polizeispitzel ausgeschlossen wurde, komme eine Wiederaufnahme nicht in Frage. 1933 kurzzeitig »Schutzhaft«. Im August 1944 als ehemaliger KPD-Reichstagsabgeordneter verhaftet und ins KZ Buchenwald eingeliefert. Im Mai 1945 befreit, wurde er 1945 Bürgermeister der Gemeinde Dorndorf/Rhön in der SBZ. Alfred Hamann starb am 29. August 1947 in Dorndorf/ Rhön.

Wer war wer in der DDR

Hammer, Walter

* 24.5.1888 – ✝ 9.12.1966

Geb. in Elberfeld; Vater Bäcker; Wandervogelbew.; ab 1906 schriftsteller. tätig; ab 1912 führend in der Freidt. Jugend; 1915 – 18 Militärdienst; ab 1920 Hrsg. versch. einflußr. Ztschr. (»Junge Menschen«, »Der Fackelreiter«, »Junge Rep.«); 1922 Ehrenvors. des Friedensbundes für Kriegsteilnehmer; 1924 Reichstagskand. der Rep. Partei Dtl.; 1925 Mitgl. im Reichsaussch. des Reichsbanners; 1928 Mitgl. des Reichsaussch. des Rep. Reichsbundes; Juni 1932 Mitunterz. des Appells für eine Einheitsfront der…

Wer war wer in der DDR

Hampe, Erhard

* 29.4.1928 – ✝ 29.10.1998

Geb. in Spansdorf (Krs. Aussig, ČSR/Lipowá, Tschechien); bis 1949 Ausbildung zum Maurer u. Abitur in Dresden; 1949 – 53 Bauingenieurstudium an der TH Dresden, Dipl.-Ing.; 1954 Dr.-Ing.; 1958 – 60 Physikfernstudium, 1961 Dr.-Ing. habil.; 1954 – 61 Ltr. der Zentr. Forschungseinrichtung beim Ing.-Tiefbau Brandenb., Einführung des Spannbetons; ab 1962 ord. Prof. an der HS für Architektur u. Bauwesen Weimar, bis 1967 Dekan; 1968 – 78 Dir. der Sekt. Bauing.-Wesen u. Dir. des Inst. für Stahl- u.…

Wer war wer in der DDR

Handwerker, Berthold

* 13.6.1920 – ✝ 15.5.2002

Geb. bei Tilsit (Ostpr./Sowjetsk, Rußland); Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; Ausb. zum Elektroinstallateur; Uffz. bei der Wehrmacht. 1945 – 48 Elektromonteur; 1946 SED; 1948 – 51 Abt.-Ltr., 2. Sekr., dann 1. Sekr. der SED-KL Spremberg; 1952 Lehrgang an der PHS; 1952 – 54 Sekr. für Wirtsch. der SED-BL Potsdam; 1954 – 65 Instrukteur, Sektorenltr. u. 1955 – 59 Ltr. der Abt. Grundstoffindustrie (Abt. Kohle, Bergbau, Energie u. Chemie) im ZK der SED (Nachf. von  Paul Kraszon); 1965 Ltr. der…

Wer war wer in der DDR

Hanke, Kurt

* 5.4.1914 – ✝ 15.9.1993

Geb. in Jena; Vater Arbeiter; Volks- u. Oberrealschule; kaufm. Ausbildung u. Tätigkeit; 1926 Mitgl. der Kinderfreunde, 1931 SAJ; 1939 – 44 Sanitäter bei der Luftschutzpolizei; 1944 Wehrmacht; sowj. Kriegsgef. 1945 SPD, 1946 SED; 1945 – 47 Vertriebsltr. bei der Thüringer Verlagsanstalt; anschl. Red. der Ztg. »Thüringer Volk«, 1949 Abt.-Ltr. bzw. stellv. Chefred.; 1950 – 54 erster Chefred. der SED-Ztg. »Das Volk« in Erfurt; zeitw. Vors. des BV Erfurt des VDJ; Mitgl. der SED-BL Erfurt; 1954 – 57…

Wer war wer in der DDR

Hansch, Ernst

* 5.2.1914 – ✝ 24.11.1970

Geb. in Hamburg-Altona; Vater Möbeltisch- ler u. Werftarb., Mutter Tabakarb.; Volksschule in Hamburg-Altona; 1929 – 33 Ausbildung zum Buchdrucker u. Drucker in Hamburg-Altona; 1932 MASCH in Hamburg; 1933/34 KJVD-UB-Ltg. Hamburg-Altona; 1934 KPD; 1934 – 40 Emigr. in die Niederlande, illeg. Parteiarbeit in Amsterdam u. Rotterdam; 1935 – 38 Zirkelltr. der illeg. Emigrantenorg. in den Niederlanden; 1939/40 Ltr. Agit. u. Prop. der KPD-LL Niederlande; 1940 Verhaftung, 1940 – 42 U-Haft in Hamburg; vom…

dissidenten.eu

Haraszti, Miklós

* 1945

Miklós Haraszti wurde 1945 in Jerusalem geboren und kehrte in den 60er Jahren gemeinsam mit seinen Eltern nach Ungarn zurück. In Budapest machte er den Gymnasialabschluss; schon an der Schule schloss er Bekanntschaft mit künftigen Oppositionellen wie György Dalos und András Kovács. Er studierte an der Fakultät für Philosophie der Loránd-Eötvös-Universität Budapest. 1965 war er an einem vom Verband der Kommunistischen Jugend inspirierten, linksextrem-maoistischen Solidaritätskomitee für Vietnam…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hark, Joseph

* 22.5.1875 – ✝ 15.4.1945

Geboren am 22. Mai 1875 in Bochum als zweites von neun Kindern eines Bergmanns; zunächst in einer Spinnerei tätig, dann Bergmann, Übersiedlung ins Aachener Kohlerevier. Um die Jahrhundertwende trat Hark dem Bergarbeiterverband bei, 1906 auch der SPD. Wegen der Haltung der SPD im Krieg trat er 1915 aus der Partei aus, schloß sich 1917 der USPD an und ging mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Bis 1926 Bergarbeiter, dann Invalide, war Hark 1924 Reichstagskandidat der KPD (nicht gewählt) und Redakteur der »Arbeiterzeitung« in Aachen, Mitglied der UBL Aachen und der erweiterten BL Niederrhein. Auf dem Essener XI. Parteitag 1927 wurde er als Arbeiter zum Kandidaten des ZK gewählt. Hark sympathisierte mit den Versöhnlern, wurde 1929 nicht wieder ins ZK berufen, blieb aber bis 1933 für die KPD aktiv, November 1929 Gemeindeverordneter in Kohlscheid und Mitglied des Kreistages Aachen-Land. Um der Festnahme zu entgehen, emigrierte er 1937 nach Holland. Dort nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1940 verhaftet, am 14. Januar 1941 vom OLG Hamm zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Ende 1942 aus dem Zuchthaus Siegburg entlassen, er kehrte nach Kohlscheid bei Aachen zurück. Anläßlich der Aktion »Gewitter« am 20. August 1944 erneut festgenommen, ins KZ Oranienburg verschleppt und 1945 noch ins KZ Bergen-Belsen überführt. Dort kam Joseph Hark am 15.April 1945 ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Hartenhauer, Christian

* 2.5.1948

Geb. in Chemnitz; Vater Textilarb.; Grund- u. Oberschule mit Berufsausbildung zum Dreher, Abitur; 1966 – 1970 Stud. der Wirtschaftswiss. an der HfÖ Berlin, Dipl.-Ök.; 1968 SED; 1970 – 73 Forschungsstud. an der HfÖ, Prom. mit der Arbeit »Rationalisierung der Rechtsanwendung auf dem Gebiet des internat. Wirtschaftsrechts mittels elektron. Datenverarbeitung«; 1974 Mitarb. im Min. für Außenhandel der DDR; 1975 / 76 NVA; ab 1976 hauptamtl. FDJ-Funktionär im Min. für Außenhandel; 1977 – 82 1. Sekr.…

Wer war wer in der DDR

Hartling, Gunar

* 5.3.1930 – ✝ 31.5.2005

Geb. in Chemnitz; Vater Kraftfahrer; Volksschule; 1945 Ausbildung zum Forstarb., danach im Forstamt Döbeln; 1948 SED; 1952 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Rochlitz; 1954 Abt. III (Wirtschaft) der BV Karl-Marx-Stadt; 1956 stellv. Ltr., 1958 Ltr. der Abt. III; 1960 – 65 Fernstudium an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.; 1976 Ltr. der Abt. XIII (Rechenzentrum) des MfS Berlin; 1977 Oberst; Dez. 1989 von seiner Funktion entbunden; Jan. 1990 Entlassung, Rentner; gest. in Berlin.Jens Gieseke

Wer war wer in der DDR

Hartung, Fritz

* 12.1.1883 – ✝ 24.11.1967

Geb. in Saargemünd (Elsass-Lothringen); Vater preuß. Ministerialbeamter; 1905 Prom. bei Otto Hintze an der Univ. Berlin mit einer Arbeit über die preuß. Verw. in Ansbach-Bayreuth von 1792 – 1806; 1910 Habil. an der Univ. Halle mit einer Arbeit über Karl V. u. die dt. Reichsstände von 1546 – 55; 1915 nichtbeamteter a. o. Prof. an der Univ. Halle; 1915 – 18 Militärdienst; 1918 – 22 an der Univ. Halle; 1922 – 23 ord. Prof. an der Univ. Kiel; 1923 – 48 ord. Prof. an der Univ. Berlin (Nachf. Otto…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Harzheim, Willi (Wilhelm)

* 6.4.1904 – ✝ 27.12.1937

(* 1904 – † 1937) Geboren am 6. April 1904 in Horst-Süd/Gelsenkirchen, Sohn eines Bergmanns. Mit 14 Jahren selber Bergmann, trat 1920 in die USPD und 1923 in die KPD ein, UB-Leiter von Buer und Mitglied der engeren BL Ruhr. Ab 1929 Veröffentlichungen in der KPD-Presse, wurde Mitglied der Berliner Ortsgruppe des BPRS, dann Vorstandsmitglied und führte bereits ab 1930 die Korrespondenz der Zentrale des Bundes. Als junger Autor trat Harzheim gemeinsam mit Hans Marchwitza und Erich Weinert in KPD-Veranstaltungen auf. Von Johannes R. Becher gefördert, fuhr er 1930 neben diesem, Egon Erwin Kisch und Anna Seghers als Mitglied der 14köpfigen deutschen Delegation des BPRS zur II. Internationalen Konferenz proletarischer und revolutionärer Schriftsteller nach Charkow. Redaktionssekretär der Zeitschrift des BPRS »Linkskurve«; heiratete 1932 Nora Shapiro (*1910 – †1990). Harzheim half Becher 1933 bei der Flucht aus Deutschland. Er selber reiste mit seiner Lebensgefährtin Reni Begun über Danzig in die Sowjetunion, wurde als Politemigrant anerkannt und arbeitete als Polit- und Kulturleiter bei deutschen Arbeitsemigranten in Westsibirien. Dort schuf er eine deutsche Theatergruppe und startete im Sommer 1935 eine große Tournee. Sein letzter Leserbrief »Wir wollen uns Ernst Thälmann würdig erweisen« wurde am 23. September 1937 noch in der DZZ gedruckt, aber zwei Monate später, am 20. November 1937, wurde er vom NKWD verhaftet. Willi Harzheim wurde am 27. Dezember 1937 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Wilhelm Mensing veröffentlichte 2001 eine Biographie über Willi Harzheim.