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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Jadasch, Anton

* 25.5.1888 – ✝ 17.5.1964

Geb. in Kreppitz (Oberschles./Krapkowice, Polen); Vater Berg- u. Hüttenarb.; Volksschule; Hütten- u. Bergarb.; 1904 DMV; 1907 SPD; 1915 zeitw. inhaftiert u. Kriegsdienst bis 1917; 1918 Mitgl. des Arbeiter- u. Soldatenrats in Beuthen; Mitbegr. u. bis 1921 Vors. der KPD in Oberschles.; Juli 1921 Teiln. am Gründungskongreß der RGI in Moskau; 1922 – 24 Pol.-Sekr. des KPD-Bez. Oberschles.; ab 1922 Gewerkschaftssekr. der ultralinken »Union der Hand- u. Kopfarb.«; 1924 – 28 Stadtverordn. in Gleiwitz;… Geboren am 25. Mai 1888 in Kreppitz/Krs. Oppeln als Sohn eines Maschinenwärters; Lehre als Kessel- und Dreschmaschinenheizer. 1902 zunächst Mitglied im Hirsch-Dunckerschen Gewerkverein Deutscher Maschinenbau- und Metallarbeiter, anschließend im DMV. Von 1906 bis 1914 Hüttenarbeiter, danach bis 1919 Bergarbeiter. 1907 Eintritt in die SPD. Bei Ausbruch der Revolution in den Beuthener Arbeiterrat gewählt und Bürgermeister von Lipine/Oberschlesien. Jadasch gehörte zu den Mitbegründern des Spartakusbundes (am 20. Dezember 1918) und der KP Oberschlesien. Im Dezember 1920 schloß sich dieser Bezirk mit der Kommunistischen Partei Oberschlesien (die aus der Sozialistischen Partei Polen – PPS – entstanden war) und der USPD zur Kommunistischen Partei Oberschlesiens zusammen. Sekretär dieser Organisation wurde Jadasch, der auch nach der Rückkehr des Bezirks zur KPD ihr Leiter blieb. Vom VII. Parteitag 1921 für Oberschlesien in den ZA gewählt. 1922 Gewerkschaftssekretär der ultralinken Union der Hand- und Kopfarbeiter. Da diese Organisation ihren Hauptsitz im Ruhrgebiet hatte, siedelte er vorübergehend nach Oberhausen. Im Mai 1924 zog Jadasch als Abgeordneter in den Reichstag ein (Wahlkreis Oppeln), dem er bis 1933 angehörte. Innerhalb der Fraktion bearbeitete er vornehmlich die Bereiche Oberschlesien, Bergbau und Umsiedlerwesen. Im Juni 1924 erneut in den Vorstand der Union der Hand- und Kopfarbeiter gewählt, ging Jadasch aber als Polleiter des KPD-Bezirks wieder nach Oberschlesien. Schon im September 1924 Rückkehr ins Ruhrgebiet, vollzog er gemeinsam mit Gustav Sobottka im folgenden Jahr die Auflösung der Union und überführte die Gruppe Bergbau in den Freien Bergarbeiterverband. Danach leitete Jadasch in Berlin die kommunistische Erwerbslosen- und Landarbeiterbewegung, ab 1929 führend in der RGO tätig. Wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« 1932 zu 15 Monaten Festung verurteilt, erhielt er als Reichstagsabgeordneter Strafaussetzung und ging als ZK-Instrukteur nach Ostpreußen und Danzig. Am 25. Februar 1933 im Freistaat Danzig verhaftet, am 7. März 1933 nach Berlin überstellt, wurde er im Mai 1933 in die Festung Groß Strehlitz eingeliefert. Dann kam Jadasch nach Bergedorf bei Hamburg und anschließend in das KZ Fuhlsbüttel. Ende Oktober 1934 frei, zwei Jahre erwerbslos, 1936 wurde er Lagerarbeiter in Berlin-Wittenau. Bei Kriegsausbruch 1939 festgenommen und bis Mitte April 1944 Häftling im KZ Sachsenhausen, dann im Juli 1944 erneut inhaftiert, im August aber wieder entlassen. Er war von Anfang April bis Oktober 1945 Bürgermeister in Berlin-Wittenau und von Oktober 1945 bis April 1946 Kontrolleur bei der Deutschen Verwaltung für Umsiedler. Im Auftrag des SED-PV ab April 1946 Mitbegründer der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe. Er leitete die VdgB als Generalsekretär vom 1. Januar 1947 bis 15.August 1949. Für die VdgB war er auch Abgeordneter des Landtags von Brandenburg. Von August 1949 bis Januar 1950 Erster Vorsitzender der Gewerkschaft Land und Forst, ab Februar 1950 stellvertretender Vorsitzender. In den fünfziger Jahren spielte Jadasch politisch keine Rolle mehr, er lebte als Rentner in West-Berlin, kandidierte im November 1954 für die SED bei den Wahlen zum West-Berliner Abgeordnetenhaus. Er erhielt 1958 anläßlich seines 70. Geburtstages den Orden »Banner der Arbeit«. Anton Jadasch starb am 17.Mai 1964 in Ost-Berlin. Marc Erath veröffentlichte 2003 eine biographische Skizze über Anton Jadasch.Siegfried Kuntsche /

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jäger, Hans

* 10.2.1899 – ✝ 12.10.1975

Geboren am 10. Februar 1899 in Berlin, Sohn eines Bildhauers. Nach dem Abitur 1917 Soldat, von 1919 bis 1922 Studium der Geschichte. Danach Publizist und Redakteur. Ab 1919 Mitglied der KPD (1920 kurzfristig in der KAPD), Funktionär in verschiedenen KPD-Organisationen und Mitarbeiter an Parteizeitungen. Jäger engagierte sich besonders in der Liga gegen Imperialismus und im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Ab 1925 Mitglied des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt/M. und Leiter des Marx-Engels-Verlages. 1929 Organisator des 2. Kongresses der Liga gegen Imperialismus und 1932 deren Reichsleiter. Zeitweilig Abteilungsleiter in der Agitpropabteilung des ZK der KPD, führend bei den Aktivitäten unter Intellektuellen und in nationalrevolutionären Kreisen. Jäger galt als einer der Ideologen der KPD. Er emigrierte im März 1933 nach Prag. Hier erschien 1933 sein Buch »Das wahre Gesicht der NSDAP«. Bei einem Moskau-Aufenthalt lehnte er es ab, den Marx-Engels-Verlag in Leningrad zu übernehmen. Im Juni 1935 trat er aus der KPD aus und wurde von der IKK der Komintern ausgeschlossen. Von Prag aus über Polen und Kopenhagen nach London emigriert, hatte Jäger Verbindungen zu unterschiedlichsten Anti-Hitler-Gruppen und war in vielen davon aktiv. Von Juni 1940 bis März 1941 in England interniert, gehörte er dann in London dem Kulturforum an, einer Gegenorganisation zum kommunistisch dominierten Freien Deutschen Kulturbund. Gegen Kriegsende näherte er sich der SPD an. Jäger wurde 1944 britischer Staatsbürger und trat nach dem Krieg vor allem für die deutsch-britische Verständigung ein. Er wurde durch zahlreiche Vorträge und Publikationen bekannt und erhielt 1969 das Große Bundesverdienstkreuz. Hans Jäger starb am 12.Oktober 1975 in London.

dissidenten.eu

Jahn, Roland

Roland Jahn wurde am 14. Juli 1953 in Jena geboren. Seine Mutter war als Buchhalterin an der Universität in Jena tätig, sein Vater als Konstrukteur im VEB Carl Zeiss Jena. Als ehrenamtlicher Sportfunktionär beim traditionsreichen Fußballklub Carl Zeiss Jena infizierte er auch Roland Jahn mit seiner Fußballbegeisterung, sodass dieser sich einige Jahre später als Nachwuchstalent beim 1. FC Carl Zeiss erfolgreich bis hin zur DDR-Junioren-Oberliga kickte. Nach der Mittleren Reife an einer Schule…

Wer war wer in der DDR

Jahn, Roland

* 14.7.1953

Geb. u. aufgew. in Jena; Vater Konstrukteur für wiss. Gerätebau, Mutter Buchhalterin; 1972 Abitur; anschl. bis 1974 Grundwehrdienst bei der Bereitschaftspolizei in Rudolstadt; seit 1974 Mitarb. in versch. opp. Gruppen u. Lesekrs. in Jena; erste publizist. Beiträge für westl. Medien; 1975 Aufnahme eines Studiums der Wirtschaftswiss. in Jena, Feb. 1977 Exmatrikulation nach Protest gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns; ab März 1977 »Bewährung« als Transportarb. im VEB Carl Zeiss Jena; ab 1980…

Wer war wer in der DDR

Jähner, Horst

* 14.10.1918 – ✝ 30.12.2006

Geb. in Berlin; Vater Industriekfm.; 1929 – 38 Gymnasium; 1938 – 40 Volontär in einem Versicherungsunternehmen; 1940 – 45 Wehrmacht, Ltn.; 1945 – 47 brit. Gefangenschaft. 1947 – 49 Jura- u. Volkswirtschaftsstudium, 1949 – 52 Studium der Kunst- u. Theatergeschichte, Archäologie u. Philos.; 1947 – 63 Kunstkritiker für Presse u. Rundfunk; 1963 – 87 Ltr. des VEB Verlag der Kunst Dresden (u. nach 1990 unter neuen Besitzern bis 1996); 1978 Prom.; 1978 – 85 Honorarprof. für Kunstgeschichte an der HS…

Wer war wer in der DDR

Jahny, Margarete

* 25.5.1923

Geb. in Mittenwalde; 1948 – 53 Studium an der HS für bildende Künste Dresden; 1954 – 63 künstler. Mitarb. am Inst. für angewandte Kunst Berlin; 1963 – 72 wiss. Mitarb. im ZI für Gestaltung, 1972 – 79 im Amt für industrielle Formgestaltung Berlin; 1979 – 83 Lehrtätigkeit an der Kunst-HS Berlin, Fachgeb. Keramik/ Gefäßgestaltung. Umfgr. Werk in Glas, Keramik u. Metall im Spannungsfeld zwischen Unikat u. Serie, u. a. 1958 Entwürfe von Töpfen u. Isolierkannen, 1961 Preßglassatz »Luzern«, 1964 Entw.…

Wer war wer in der DDR

Jakobi, Karl

* 31.8.1904 – ✝ 3.4.1974

Geb. in Straßburg (Elsaß); Vater Fleischer; Volks- u. Bürgerschule; Hilfsarbeiter; 1926 KPD, Mitgl. u. Funktionär der KPD-Unterbezirksltg. Karlsruhe; 1930 / 31 Kursant der Internat. Leninschule in Moskau; nach Rückkehr erneut KPD-Funktionär für Agit. u. Prop.; Febr. – Aug. 1932 Ltr. des Bezirkserwerbslosenaussch. u. bis März 1933 Red. der »Arbeiter-Zeitung« in Mannheim, zuletzt Sekr. der KPD-BL Baden-Pfalz; April – Okt. 1933 inhaftiert im KZ Kislau; später Politltr. der illeg. KPD-BL Hessen in… Geboren am 31. August 1904 in Straßburg/ Elsaß, Sohn eines Fleischers; Hilfsarbeiter. 1926 wurde Jakobi Mitglied der KPD, 1928 Agitpropleiter in Karlsruhe. 1930/31 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, nach seiner Rückkehr wieder Agitpropsekretär in Karlsruhe. Von Februar 1932 bis März 1933 politischer Redakteur der »Arbeiter-Zeitung« in Mannheim. Am 2. April 1933 verhaftet und in das KZ Kislau eingeliefert, anschließend Untersuchungshaft in Mannheim. Im Oktober 1933 entlassen, übernahm Jakobi die Leitung der illegalen KPD im Bezirk Hessen/Frankfurt. Ende 1934 nahm er an der Reichskonferenz des KJVD in Moskau teil. Jakobi emigrierte in die Schweiz und nach Frankreich, ab 1936 war er als Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien. Dort erlitt er schwere Verwundungen, wurde in Frankreich interniert und später nach Deutschland ausgeliefert. Am 21. August 1941 verurteilte ihn der VGH zu lebenslanger Haft. Zunächst im Zuchthaus Brandenburg, ab Dezember 1943 im KZ Sachsenhausen, wo er auf dem Todesmarsch im April 1945 befreit wurde. Ab Juni 1945 Redakteur u. a. der Mecklenburger »Volkszeitung« und der »Landeszeitung« in Schwerin, Von 1949 bis 1951 Chefredakteur dieser Zeitung. Von 1951 bis April 1953 Professor am Institut für Publizistik an der Universität Leipzig. Ab Mai 1953 Chefredakteur der »Volksstimme« Magdeburg, 1958 ADN-Korrespondent in Belgrad, dann ab 1961 Redakteur der Zeitschrift »Dokumentation der Zeit«. Karl Jakobi starb am 3. April 1974.Andreas Herbst

Wer war wer in der DDR

Jänicke, Horst

* 4.1.1923 – ✝ 1.1.2006

Geb. in Strausberg; Vater selbst. Kfm.; Volksschule; 1937 – 40 Lehre u. Arbeit als Bäcker; 1940 – 45 Wehrmacht, Uffz. 1945 – 49 sowj. Gefangenschaft, Antifa-Schüler; 1949 SED; Lehrer an den KPS Briesen u. Schiffmühle; 1950 Ltr. der KPS Treuenbrietzen; 1951 Ltr. der Landesverw.-Schule Königs Wusterhausen; zugl. 1951 – 52 Fernstudium an der DVA; 1952 Einstellung beim APN (ab 1953 HA XV, ab 1956 HV A des MfS), HA I (Staatsapparat der Bundesrep. Dtl.), dann stellv. Abt.-Ltr.; 1953 Abt.-Ltr. in der…

Wer war wer in der DDR

Jankofsky, Heinz

* 28.9.1935 – ✝ 2.5.2002

Geb. in Berlin; Schlosserlehre; 1951 – 68 Lokomotivschlosser bei der DR; 1959 erste Zeichnung für den »Eulenspiegel«; seit 1968 freiberufl. Pressezeichner; illustrierte Kinderbücher, Gestaltung von Kalendern u. Kartenspielen; Karikaturen u. Comics (»Rolf u. Rudi« u. a.) für den »Eulenspiegel«, die »Wochenpost«, »NBI«, »Ostsee-Ztg.«, »Berliner Ztg.« u. a.; Lieblingsthemen: Hochzeiten, Hunde, Katzen, Bürokraten, Banker; gest. in Bebersee (Uckermark).Schnitzler S. (Hrsg.): Das dicke Jankofsky-Buch.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Janus, Richard

* 16.6.1891 – ✝ 5.5.1972

Geboren am 16. Juni 1891 in Berlin; Metallarbeiter. 1909 Mitglied der Sozialistischen Jugend, 1911 der SPD, auf deren linkem Flügel er stand. Seit 1912 arbeitete er als Flugzeugmonteur in Stuttgart. Im Krieg Soldat, trat er 1918 der USPD bei. In Stuttgart im Aktionsausschuß des Spartakusbundes aktiv, kam er von Januar bis Juni 1919 in »Schutzhaft«. Als Mitglied der KPD wurde Janus politischer Redakteur (kurze Zeit auch Chefredakteur) der »Süddeutschen Arbeiterzeitung«. Nach 1923 als Rechter entlassen, aber 1925 wieder Redakteur. Nach seinem Ausschluß aus der KPD 1928 wurde er in der KPO aktiv und war Redakteur von deren »Arbeitertribüne«. 1933 Emigration in die Schweiz, dort 1937 ausgewiesen, kam er über Frankreich nach Schweden. In Stockholm wieder Metallarbeiter und Leiter einer kleinen KPO-Gruppe. Richard Janus starb am 5. Mai 1972 in Solna bei Stockholm.

Wer war wer in der DDR

Jastram, Jo (Joachim)

* 4.9.1928 – ✝ 7.1.2011

Geb. in Rostock; Vater Lehrer; Volksschule, Gymnasium; 1944 Wehrmacht, Gefangenschaft. 1947 – 49 Waldarb. u. Brunnenbauer in Aumühle (Sachsenwald); 1949 NDPD; Lehre als Holzbildhauer; bis 1951 Studium an der FS für angewandte Kunst in Empfertshausen (Rhön), 1951 – 54 Studium an der HS für bildende Künste in Dresden (b.  Walter Arnold), 1954 – 56 Studium an der HS für bildende u. angewandte Kunst in Berlin-Weißensee (b.  Heinrich Drake); 1956 freischaff. in Rostock; 1961 Studienreise in die…

Wer war wer in der DDR

Jennrich, Ernst

* 15.11.1911 – ✝ 20.3.1954

Geb. in Wedringen (b. Haldensleben); Vater Töpfer, acht Geschwister; Volksschule; anschl. Gärtnerlehre, ab 1940 dienstverpflichtet in den Junkerswerken; 1942 Wehrmacht, durch mehrere Granatsplitter schwer versehrt, 1945 Desertion, amerikan. Kriegsgefangenschaft. 1945/46 SPD/SED, 1947 Austritt; ab 1952 Gärtner in einer LPG in Magdeburg; erfährt am 17.6.1953 auf dem Weg zur LPG-Verwaltung von Demonstrationen, zieht danach mit seinem Sohn durch die Stadt bis zur Haftanstalt Sudenburg, nimmt dort…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jaedicke, Alfred

* 13.4.1891

Geboren am 13. April 1891 in Berlinchen, Sohn eines Schuhmachers; wurde Schmied und Schlosser. Er trat 1912 in die SPD ein, bei der AEG beschäftigt, wurde er als Arbeiter in der Rüstungsindustrie im Ersten Weltkrieg nicht Soldat. 1917 trat er zur USPD über, ging 1920 mit dem linken Flügel zur KPD. Für die KPD war er zeitweilig Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Im Oktober 1925 als Abgeordneter in die Stadtverordnetenversammlung von Berlin gewählt, 1929 nicht mehr nominiert. Als Kommunist von der AEG entlassen, kam er auf eine »Schwarze Liste«. Deshalb machte er ab 1929 eine Lehre im Rohrlegerfach und im autogenen Schweißen und begann als Heizungsrohrleger zu arbeiten. In den Jahren 1936 und 1937 stand er unter Beobachtung der Gestapo, wurde dann nach 1945 in den Vorstand des FDGB in Kreuzberg gewählt. Weitere Lebensdaten von Alfred Jaedicke waren nicht zu ermitteln.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jäger, Rudolf

* 20.5.1907 – ✝ 18.11.1974

Geboren am 20. Mai 1907 in Halle. Maurer, Transport- und Bergarbeiter; seit 1926 im KJVD, 1927 Mitglied der KPD. Orgleiter der KJVD-BL Halle-Merseburg, vom Sommer 1929 bis Mai 1931 Mitglied des ZK des KJVD. 1930/31 Gauleiter der illegalen Roten Jungfront Bezirk Halle-Merseburg. Anfang 1931 begann er im Deutschen Baugewerksbund die kommunistischen Mitglieder zu organisieren und wurde anschließend Vorsitzender des Einheitsverbandes der Bauarbeiter in der RGO. Ab November 1931 Orgleiter des Bezirkskomitees der RGO Halle-Merseburg. Im Februar 1933 übernahm Jäger die Leitung des illegalen Bezirkskomitees, wurde aber bereits am 8.August 1933 festgenommen und war bis April 1934 in den KZs Lichtenburg und Esterwegen. Er setzte seine illegale Arbeit fort und wurde 1934 Kandidat des ZK des KJVD. Im Januar 1935 erneut verhaftet, bis 1938 in den KZs Lichtenburg und Buchenwald. 1939 bis 1941 Maurer und Fliesenleger, anschließend zur Wehrmacht eingezogen, im Mai 1945 kam er für einige Wochen in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1945/46 1. Vorsitzender des FDGB-Ortsausschusses Halle bzw. des FDGB-Provinzialverband Sachsen-Anhalt; 1946 Mitgl. der SED; 1946 bis 1955 Mitglied des geschäftsführenden FDGB-Bundesvorstands, von 1952 bis 1955 auch Mitglied des Präsidiums. Jäger war zudem Sekretär des FDGB-Bundesvorstandes, bis 1947 war er verantwortlich für die Bildung der Organisationsstruktur des FDGB. 1949 bis 1955 Vorsitzender des Zentralvorstandes der IG Energie. 1950 bis 1954 Abgeordneter der Volkskammer der DDR. 1949 Vorsitzender des ZV der IG Energie. Dann von 1955 bis 1957 Botschaftsrat an der DDR-Botschaft in Prag, später Leiter der Kaderabteilung des Stahl- und Walzwerks in Hennigsdorf. Rudolf Jäger starb am 18. November 1974 in Basdorf.

Wer war wer in der DDR

Jahn, Franz

* 19.5.1909 – ✝ 21.1.1989

Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Volksschule; 1923 – 26 Berufs-FS, Ausbildung zum Zimmermann; 1923 Zentralverb. der Zimmerer; 1923 – 29 SAJ; 1925 – 31 SPD; 1923 – 33 ehrenamtl. Gewerkschafts- u. Parteiarbeit, u. a. Vors. der Zimmerer-Jugend, Landesvors. der Jungsoz. Vereinigung, Org.-Sekr. der SAJ; 1931 Gründungsmitgl. der SAP; 1932 – 34 Jurastudium an der Univ. Leipzig, aus pol. Gründen nicht beendet; 1933 – 40 illeg. Tätigkeit in Leipzig; 1934 – 40 Zimmerpolier in versch. Baufirmen; 1940 – 45…

Wer war wer in der DDR

Jahn, Rudolf (Rudi)

* 4.11.1906 – ✝ 30.9.1990

Geb. in Paunsdorf b. Leipzig; Vater Metallarb.; 1913 – 21 Volksschule; 1921 – 25 Ausbildung zum Bau- u. Möbeltischler; 1921 SAJ; 1922 Dt. Holzarbeiterverb.; 1923 KJVD; 1924 Teiln. am »Kongreß der Werktätigen« in Eisenach u. an den bewaffn. Kämpfen um den »Hallenser Blutsonntag«, zwei Ermittl.-Verf. wg. »Hochverrats«; 1924/25 Ltr. der Jugendsekt. im Dt. Holzarbeiterverb.; 1925 – 28 Wanderschaft (Dänemark, Schweden, Schweiz u. Jugosl.); 1928 KPD; Org.-Ltr. KJVD-Bez. Westsachs.; Jan. – Aug. 1929… Geboren am 4. November 1906 in Leipzig-Paunsdorf, Sohn eines Metallarbeiters; lernte Bau- und Möbeltischler. 1921 Mitglied der Arbeiterjugend, 1922 des Holzarbeiterverbandes, aus dem er 1930 wegen Organisierung eines wilden Streiks ausgeschlossen wurde. 1923 trat er der KJD, 1928 der KPD bei. Jahn wurde 1928 Orgleiter des KJVD-Bezirks Westsachsen und war von Januar bis August 1929 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Danach Polleiter der KPD-Stadtorganisation Leipzig, von Juni 1931 bis Anfang 1933 Agitpropsekretär der BL Sachsen. Von April bis November 1933 im KZ Colditz, am 24. Februar 1934 erneut verhaftet und am 13. April 1934 vom OLG Dresden zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt, die er in Waldheim verbüßte. Im September 1935 freigelassen, Bauarbeiter bei der Reichsautobahn sowie Parkettleger und Betriebstischler. Bei Kriegsausbruch am 1. September 1939 erneut festgenommen und bis 1945 im KZ-Buchenwald. 1945 Polleiter der KPD in Leipzig. Von September 1945 bis Frühjahr 1946 1. Landessekretär der Volkssolidarität Sachsen, 1946 bis 1948 Sekretär für Schulung und Bildung des FDGB Sachsen, ab Mitte August 1948 1. Vorsitzender des FDGB Brandenburg. Im Dezember 1949 wurde Jahn als Nachfolger von Carl Steinhoff Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Nach Auflösung der Länder 1952 Vorsitzender des Rates des Bezirks Dresden, von Februar 1959 bis Januar 1963 DDR-Botschafter in Bulgarien, anschließend Leiter der 6. Europäischen Abteilung im Außenministerium. Er erhielt 1966 den VVO in Gold. Rudi Jahn starb am 30. September 1990.

Wer war wer in der DDR

Jähnichen, Rolf

* 11.5.1939

Geb. in Helmsdorf; OS in Grimma u. Leipzig; 1957 – 63 Studium der Landwirtschaft in Leipzig, Dipl.-Landwirt, Dr. agr.; 1964 – 70 Mitarb. beim Rat des Bez. Leipzig, Abt. Landw., zuständig für Bergbau; 1970 – 90 Prod.-Ltr. u. stellv. Vors. der LPG Neukirchen (Krs. Borna); 1981 CDU; 1984 – 89 Mitgl. des Gemeinderats in Zedtlitz; 1989 / 90 Mitgl. des CDU-Vorst. Zedtlitz; Mai – Nov. 1990 Landrat in Borna. 1990 – 94 Vors. des CDU-KV Borna; 1990 – 98 Minister für Landw., Ernährung u. Forsten des…

Wer war wer in der DDR

Jahoda, Lutz

* 18.6.1927

Geb. in Brno (ČSR/Tschechien); Vater kaufm. Angest. der Wiener Reifenfirma Semperit; Ausbildung zum Einzelhandelskaufm.; 1943 Entdeckung durch den Operettensänger u. Regisseur Erich Elstner, anschl. Aufnahme als Pflegekind durch die Familie Elstner. 1946 erste kleine Rollen in Berlin, 1947 – 50 festes Engagement am Theater Stendal, ab 1952 Engagement am Operettentheater in Leipzig, dort auch erste Rundfunkaufnahmen, z. T. mit eigenen Liedern u. Texten; 1960 erste Filmrolle in »Der Doppelsänger«;…

Wer war wer in der DDR

Jakobs, Karl-Heinz

* 20.4.1929 – ✝ 4.11.2015

Geb. in Kiauken (Ostpr.); Mittelschule; 1945 Flakhelfer. 1946 – 48 Gelegenheitsarbeiten (Bauhilfsarb., Bergmann, Hausdiener); Besuch einer Handelsschule; 1948 Maurerlehre; Abendstudium an einer Ing.-Schule; 1950 – 56 Maurer, Sachbearb., Red.-Assistent, Bautechniker, Journalist, Wirtschaftsfunktionär; 1956 Delegierung an das Inst. für Lit. »Johannes R. Becher« in Leipzig; 1958 SED; seit 1958 freischaff. Journalist u. Schriftst. (Prosa, Reportagen, Essays, Lyrik, Funk- u. Fernseharbeiten); 1959…

Wer war wer in der DDR

Jänicke, Johannes

* 23.10.1900 – ✝ 30.3.1979

Geb. in Berlin; Vater Stadtmissionar; Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; Soldat im 1. Weltkrieg; Studium der Theol. an den Univ. Berlin u. Basel; 1925 Ordination u. Stadtvikar in Berlin; 1926 Pfarrer in Luckenwalde, ab 1929 in Halle; 1930 – 33 zugl. Hrsg. der Kirchenztg. »Mut u. Kraft«; ab 1934 Mitgl. des Pfarrernotbunds u. der Bekennenden Kirche; ab 1935 in Palmnicken (Ostpr.); im 2. Weltkrieg Dienst als Sanitäter. 1947 kommissar. Pfarrer u. 1948/49 Dir. des Burkhardthauses in Berlin; 1949…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jannack, Karl

* 23.1.1891 – ✝ 27.5.1968

Als uneheliches Kind am 23. Januar 1891 in Cölln bei Bautzen geboren, auf dem Dorf aufgewachsen, durchlebte eine schwere Jugend. Einige Zeit als Knecht tätig, dann Schuhmacherlehre, anschließend 1909 auf Wanderschaft. 1909 Mitglied der SPD in Bremen, Anhänger der Bremer Linken. 1913 Soldat, 1915 mit dem EK II ausgezeichnet, im Frühjahr 1916 verschüttet, dann Rückkehr nach Bremen. Mitkämpfer der Bremer Linksradikalen und der Gruppe Arbeiterpolitik, deswegen festgenommen. Jannack entzog sich der »Schutzhaft« durch Freiwilligmeldung. Wieder Soldat und bis zur Revolution 1918 in Saarburg/Lothringen. Am 11. November 1918 kam Jannack nach Bremen zurück, auf Vorschlag des USPD-Führers Alfred Henke zum Leiter des Soldatenrates gewählt. Er schloß sich den Internationalen Kommunisten an und nahm als deren Vertreter am Gründungsparteitag der KPD teil. Im Januar 1919 nach Berlin geschickt, um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht nach Bremen, einem für sie sicheren Ort, zu holen, doch die KPD-Führer blieben in Berlin. Jannack gehörte zu den Leitern der im Februar 1919 in Bremen proklamierten Räterepublik; nach deren Auflösung Sekretär des KPD-Bezirks Nordwest. Da dieser Bezirk auf dem II. Parteitag 1919 zur ultralinken Opposition zählte, wurde auch ihr Delegierter Jannack aus der KPD ausgeschlossen. Im Oktober 1919 Mitunterzeichner eines Briefes von Heinrich Laufenberg, in dem es hieß: »Fordert die Zentrale auf, sich bei Euch in Bremen zu verantworten. Der brutalen Vergewaltigung gegen Eure Beauftragten setzt Eure Fäuste entgegen.« Jannack schloß sich aber nicht der KAPD an, sondern kam nach einigen Monaten zur KPD zurück. 1920 Mitglied der Bremer Bürgerschaft und Vorsitzender des KPD-Bezirks Nordwest. Auf allen Parteitagen – von 1920 bis 1923 – in den ZA der KPD gewählt. 1922 als Redakteur zum »Ruhr-Echo« in Essen, anschließend Redakteur in Düsseldorf und Köln. Im August 1923 nach Remscheid berufen, wo ihn die KPD-Mehrheit des ADGB zum Gewerkschaftssekretär wählte. Jannack galt als eifriger Anhänger Heinrich Brandlers, deshalb wurde er Mitte 1924 nach dem Sieg der Linken seiner Funktion enthoben. Weil er die Fraktionsarbeit der Brandler-Anhänger leitete und deren Rundbriefe versandte, schloß ihn die KPD am 10. Oktober 1924 aus. Nach dem »Offenen Brief« und der Überprüfung der Ausschlüsse wurde auch Jannack im Oktober 1925 wieder in die KPD aufgenommen. In den folgenden Jahren als Instrukteur bzw. Sekretär in verschiedenen Organisationen wie der Roten Hilfe, der IAH und dem RFB tätig. Er war für die RGI in Schweden, Norwegen, den Niederlanden und Frankreich im Einsatz, kam 1927 wieder nach Deutschland zurück, war kurze Zeit Redakteur an der »Sozialistischen Republik«, dann an der »Welt am Abend« in Essen, wo er Bernhard Menne ablöste. Bei den Auseinandersetzungen mit den Rechten 1928/29 blieb Jannack auf der ZK-Linie. Von 1930 bis Anfang 1933 Bezirksleiter der Roten Hilfe Niederrhein in Düsseldorf. Jannack arbeitete nach 1933 noch kurze Zeit illegal, emigrierte Ende Mai 1933 nach Lothringen/Frankreich, lebte in Saarburg und arbeitete in der Roten Hilfe und an der Zeitung »Humanité«. Seine Frau, die er im Weltkrieg in Saarburg kennengelernt hatte, flüchtete ebenfalls aus Deutschland (sie starb 1940). Von Januar bis Juni 1940 in Frankreich interniert, wurde er im Oktober 1940 von der Gestapo festgenommen und nach Deutschland transportiert. Um einer Verurteilung durch die NS-Justiz zu entgehen bzw. ein möglichst mildes Urteil zu erreichen, bat Jannack in einem Schreiben an das Reichssicherheitshauptamt vom 8. Februar 1942 (HStA Düsseldorf, Gestapo Akte 3594), ihm »die Gelegenheit zu geben, als Soldat des Führers im deutschen Freiheitskampf mitzuarbeiten«. Er führte weiter aus: »Daß ich vor, während und nach der Internierung für nationalsozialistische Ziele tätig war, wird durch zahlreiche deutschgesinnte Lothringer bestätigt. Mit zugehörig zu den Gründern der Deutschen Volksgemeinschaft in Saarburg stellte ich mich sofort in den Dienst der Organisation, zuerst als Zellenleiter, später als Organisationsleiter der Ortsgruppe.« Ungeachtet dieses Briefes wurde Jannack nach sieben Monaten Gestapohaft in Düsseldorf vom OLG Hamm zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt, die er in Hamm und Wolfenbüttel verbüßte. Anschließend erfolgte die Überführung in das KZ Buchenwald, wo er bis Kriegsende blieb. Im April 1945 ging Jannack zunächst nach Lothringen, kehrte aber im September 1945 nach Deutschland zurück. Mitglied der KPD, ab Oktober 1945 Sekretär der Kreisbodenkommission in Bautzen, 1946 Vorsitzender der SED Lausitz und er gehörte dem LV Sachsen an. Von Dezember 1946 bis April 1949 war er stellvertretender Landrat des Kreises Bautzen. Am 23.November 1949 erhielt Jannack eine »Rüge« wegen »Fehler und Schwächen«. Als Landrat abgelöst, wurde er 1950 Leiter der Kaderabteilung des Bundesvorstandes der Domowina bzw. der Filiale der Deutschen Notenbank in Bautzen. Von Ende 1952 bis Anfang 1955 leitete Jannack die Abteilung Inneres in der Hauptabteilung Sorbische Volksbildung beim Ministerium für Volksbildung der DDR. In seinen Lebenserinnerungen, »Wir mit der roten Nelke«, die Jannack 1959 in Bautzen veröffentlichte, verdammte er seine früheren Freunde von der Opposition. Im April 1966 erhielt er den VVO in Gold. Karl Jannack starb am 27. Mai 1968.

Wer war wer in der DDR

Janz, Karin

* 17.2.1952

Geb. in Hartmannsdorf (b. Lübben); Eltern Lehrer; POS, KJS, Abitur; 1960 – 73 sportl. aktiv als Turnerin beim SC Dynamo Berlin (Trainer: Ellen Bergler, Werner Pöhland); 1974 – 84 Präs.-Mitgl. des DTSB; zweimal Teiln. an Europameisterschaften: 1967 2. Platz (Stufenbarren), 3. Platz (Sprung), 1969 EM im Mehrkampf, beim Sprung, am Stufenbarren u. Schwebebalken, 2. Platz am Boden; bei den Weltmeisterschaften 1970 WM am Stufenbarren, 2. Platz mit der Mannschaft u. beim Sprung, 4. Platz im Mehrkampf;…

Wer war wer in der DDR

Jazdzewski, Ernst

* 14.8.1907 – ✝ 29.5.1995

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zum Elfenbeinschnitzer u. Zeichner; 1921 Mitgl. u. Funktionär des KJV; 1922 – 28 Studium (Abendkurse) an der Kunstgewerbeschule Berlin; ab 1923 Mitarb. an kommunist. Kinder- u. Jugendztschr. (»Die Trommel«, »Die Junge Garde«); Plakatgestalter u. Buchillustrator für die Verlage Jugend internat. u. Junge Garde, sowie für den Universum-Verlag; 1928 Mitgl. der ASSO; 1932 KPD; arbeitete bis 1933 im Graf. Atelier des ZK der KPD; 1933 Verhaftung,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jensen, Hermann

* 22.10.1898 – ✝ 6.11.1974

Geboren am 22. Oktober 1898 in Hamburg; Vulkaniseur. Seit 1913 Mitglied der Arbeiterjugend, trat 1919 in die USPD und 1923 in die KPD ein. Wegen Teilnahme am Hamburger Aufstand Verhaftung und Verurteilung zu vier Jahren Festung. Nach zwei Jahren freigelassen (Hindenburg-Amnestie), besuchte er von Oktober 1930 bis April 1931 unter dem Schuldecknamen Max die M-Schule der Komintern in Moskau. Nach Rückkehr Mitarbeiter im zentralen AM-Apparat, ab 1932 Kurieraufträge in die âSR, nach Rumänien, Griechenland und Frankreich. Ab Mai 1933 in Moskau, kam er später als Kurier des ZK nach Deutschland. Am 7. Februar 1934 in Nürnberg festgenommen, vom OLG München im Juni 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, zuletzt noch zehn Tage im Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße in Berlin. Nach Freilassung im Juni 1938 Mitarbeiter einer Vulkanisierwerkstatt in Berlin-Charlottenburg. 1945 trat er in Berlin zunächst wieder in die KPD ein, war seit Anfang der fünfziger Jahre parteilos. Angestellter in einem Lichtenberger Baubetrieb, zog 1967 nach Rostock. Dort starb Hermann Jensen am 6.November 1974.

Wer war wer in der DDR

Jaeger, Brunhild

* 23.10.1937

Geb. in Goldap (Ostpr./Gołdap, Polen); Vater Angest.; Abitur; 1955 – 59 Studium der Wirtschaftswiss. an der KMU Leipzig, Dipl.-Wirtsch.; 1957 SED; wiss. Assistentin bzw. pers. Referentin des Werkdir. u. Arbeitsökonomin des VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld; 1963 Dir. für Arbeit im VEB Kunstseidewerk »Clara Zetkin« in Elsterwerda; 1964 Sonderstudium an der THC Leuna-Merseburg, anschl. Dir. des VEB Kunstseidewerks »Clara Zetkin«; 1964 – 76 Mitgl. der SED-BL Gera; 1970 – 74 GD des VEB…

Wer war wer in der DDR

Jäger, Horst

* 23.8.1940

Geb. in Seebach (b. Eisenach); Vater Sattler; Grund- u. Oberschule; 1957 – 60 Lehre als Industriekaufm. mit Abitur im VEB Uhrenkombinat Ruhla; 1960 – 62 Studium am Päd. Inst. Erfurt; 1962 Lehrer in Wasungen, 1964 – 70 Lehramtsanwärter, Fachlehrer, stellv. Dir. an der 14. bzw. 16. POS, 1970 – 73 Dir. der 14. POS in Gera; 1970 SED; 1973 – 80 1. Stellv. des Stadtschulrats von Gera; 1980 – 85 u. 1986/87 Sekr. für Wiss., Volksbildung u. Kultur der SED-KL Gera-Stadt, 1980 – 89 Mitgl. des Sekr. der…

Wer war wer in der DDR

Jahn, Günther

* 9.1.1930 – ✝ 29.10.2015

Geb. in Erfurt; Vater Hermann Jahn, KPD-Funktionär; 1936 – 46 Grund- u. Mittelschule in Erfurt; 1940 – 45 Dt. Jugend; HJ; 1946 FDJ; 1946 KPD; 1964 – April 1990 SED; Mitbegr. der Antifa-Jugend u. FDJ in Erfurt; 1946 – 48 Humboldtschule in Erfurt, Abitur; 1948 KPS Erfurt u. Luisenthal (Gotha); 1948 – 50 Ökon.-Studium an der FSU Jena u. 1950 – 52 HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1948 Praktikant bei VEB Carl Zeiss Jena; 1949 FDGB-Bundesschule in Berlin-Buch; 1954 – 56 u. 1962 – 64 pol. Mitarb. im Sektor…

Wer war wer in der DDR

Jähn, Sigmund

* 13.2.1937 – ✝ 21.9.2019

Geb. in Morgenröthe-Rautenkranz (b. Klingenthal, Vogtl.); Vater Sägewerkarb.; Grundschule; Sekr. der FDJ-Gruppe in Rautenkranz; 1951 – 54 Ausbildung zum Buchdrucker im VEB Buchdruckerei Falkenstein; 1955 Pionierltr. an der Zentralschule Hammerbrücke; 1955 – 58 KVP bzw. NVA, Offiziersschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV), Ltn.; 1956 SED; 1958 – 60 Flugzeugführer; 1961 – 63 Politstellv. einer Staffel des Fliegergeschwaders Marxwalde (heute Hardenberg); 1963 – 65 Ltr. für Lufttaktik…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jahnke, Karl Hans Heinrich

* 3.2.1898 – ✝ 13.8.1961

(* 1898 – † 1961) Geboren am 3. Februar 1898 in Hamburg; besuchte die Mittelschule, anschließend kaufmännische Lehre. 1919 aktiv in der Kommunistischen Jugend und der KPD, auf deren linkem Flügel er stand. Nach der Spaltung 1920 Übertritt zur KAP, 1921 wieder zur KPD zurück. 1923 aktiv am Hamburger Aufstand beteiligt. 1924 kurze Zeit Agitpropleiter des Bezirks Wasserkante, im selben Jahr Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. 1924 wegen Beteiligung am Hamburger Aufstand zu mehrjähriger Festungshaft verurteilt, Anfang 1926 amnestiert. 1926 Mitarbeiter der deutsch-sowjetischen Handelsgesellschaft. Als im Februar 1926 in der Bürgerschaft der Justizsenator erklärte, Hugo Urbahns sei ein »Politischer Verbrecher«, griff Jahnke ihn tätlich an, warf ihm Aktenbündel ins Gesicht und schied danach aus dem Hamburger Parlament aus. Bei den Diskussionen von 1926 bis 1928 stand Jahnke auf dem linken Parteiflügel. Da er in der Wittorf-Affäre 1928 gegen Ernst Thälmann auftrat, wurde er Ende 1928 fristlos von der deutsch-sowjetischen Handelsgesellschaft entlassen und aus der KPD ausgeschlossen. Nach der Abspaltung der Trotzki-Gruppe vom Leninbund schloß sich Jahnke 1929 den Trotzkisten an und gehörte zur Leitung der Hamburger Gruppe. 1931 – nach einer Reise seiner Frau in die Sowjetunion – trennte er sich wieder von den Trotzkisten und kapitulierte vor der KPD, die ihn wieder aufnahm. 1932 Angestellter der RGO in Berlin. Nach 1933 mehrmals inhaftiert, trug er von den schweren Mißhandlungen einen Hörfehler davon. 1945 Mitglied der KPD, Betriebsrat in einer Hamburger Firma. Zunächst Mitglied der DAG, dann Mitglied der Ortsverwaltung HBV des DGB in Hamburg. Karl Jahnke starb am 13.August 1961 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR

Jahsnowsky, Franz

* 29.9.1930

Geb. in Joudreville (Frankreich); Vater Bergmann u. Schmied; aufgew. in Neusiß (Thür.); Internatsschule Neudietendorf, 1947 – 49 Vorstudienanstalt Jena, Abitur; danach Studium der Romanistik u. Sinologie an der FSU Jena; SED; ab 1955 Dolmetscher im diplomat. Dienst; 1956/57 Presseref. der DDR-Botschaft in Vietnam; ab 1957 Mitarb., 1961 stellv. Ltr. der Dolmetscherabt. im MfAA; 1962 – 73 im diplomat. Dienst in Kambodscha, Guinea u. Kongo-Brazzaville; 1967/68 Sektionsltr. Zentralafrika im MfAA;…

Wer war wer in der DDR

Jaldati, Lin

* 13.12.1912 – ✝ 31.8.1988

Geb. in Amsterdam; Vater Obst- u. Gemüsehändler; Grundschule; 1926 – 32 Arbeiterin in einem Textilbetrieb; daneben Tanzstudium; 1932/33 Tänzerin im Niederländ. Ballett, 1934 – 38 in der Revue von Bob Peters u. der Bouwmeesterrevue; 1936 KP der Niederl.; seit 1938 Zusammenarbeit mit dem aus Dtl. emigrierten Pianisten u. Musikwiss.  Eberhard Rebling; 1939/40 eigene Programme mit Solotänzen u. jidd. Liedern; daneben Tanzstudium bei Olga Preobrashenskaja in Paris u. Gesangsunterricht bei Erhard E.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Janka, Albert

* 17.5.1907 – ✝ 13.4.1933

Geboren am 17. Mai 1907 in Chemnitz, Sohn eines Werkzeugmachers; lernte Schlosser. Janka, der mit an der Spitze der Chemnitzer Arbeiterjugend stand, trat dem KJVD und der KPD bei und wurde nach Ausübung mehrerer Funktionen im Jugendverband und in der Partei an die Internationale Leninschule nach Moskau delegiert. Zurückgekehrt nach Deutschland wurde Janka 1930 Sekretär der KPD für den UB Erzgebirge-Vogtland. Als sehr guter Redner erhielt er bei Massenversammlungen viel Beifall, er wurde im Juli 1932 im Wahlkreis Chemnitz als Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Am 7. März 1933 verhaftet, in das KZ Reichenbach gebracht und dort gefoltert. Die NS-Presse behauptete fälschlicherweise, er habe sich zur NSDAP bekannt. Wenige Tage vor seinem 26. Geburtstag wurde Albert Janka am 13. April 1933 von der SS erschlagen und zur Vertuschung an einem Kronleuchter im ehemaligen Volkshaus aufgehängt. Walter Janka (*29. 4. 1914 – † 17. 3. 1994), sein jüngerer Bruder, berichtete 1991 in seinen Erinnerungen »Spuren eines Lebens« über den Mord an Albert Janka und dessen Beisetzung in Reichenbach.

Wer war wer in der DDR

Janßen, Horst

* 10.7.1929

Geb. in Marburg (Lahn); Vater kfm. Angest.; 1936 – 44 Volksschule in Magdeburg; 1944/45 Reichsbahnjunghelfer. 1945 – 48 Tischlerlehre; 1948 – 50 Geselle; 1949 SED; 1950/51 Schulungsltr. bei der Bauunion Magdeburg; 1951 Lehrgang an der DVA; 1951 Lehrer für Ges.-Wiss. an der FS für Bauwesen Glauchau; 1952 in der Kaderabt. des Min. für Aufbau tätig; 1955 Eintritt in das MfS, HA III (Sicherung der Volkswirtschaft); 1960 – 65 Fernstudium an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.; 1972 Ltr. der Arbeitsgr.…

Wer war wer in der DDR

Jarowinsky, Werner

* 25.4.1927 – ✝ 22.10.1990

Geb. in Leningrad; Vater Arbeiter; in den 30er Jahren nach Dtl. übergesiedelt; Volksschule; 1941 – 43 Ausbildung zum Industriekfm.; 1943 – 45 Wehrdienst. 1945/46 KPD/SED; Jugendfunktionär in Zeitz; Angest. bei der VP; 1945 – 47 Vorstudienanstalt Halle, Abitur; 1948 – 51 Studium der Wirtschafts- u. Rechtswiss. an der MLU Halle u. der HU Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1951 – 56 Doz. an der HU; Diss. über die Planung des soz. Handels, Juni 1956 Dr. rer. oec. an der KMU Leipzig; 1956/57 Ltr. des…

Wer war wer in der DDR

Jendretzky, Hans

* 20.7.1897 – ✝ 2.7.1992

Geb. in Berlin; Vater Buchdrucker; Volksschule; Ausbildung zum Metallarb.; bis 1926 Arbeiter; 1912 – 16 Mitgl. der Metallarbeiterjugend; 1916 DMV; 1919 USPD; 1920 KPD; 1923 Dt. Verkehrsbund; 1919 – 27 gewerkschaftl. Funktionen auf regionaler u. betriebl. Ebene; 1927 – 29 Gauführer des RFB Berlin-Brandenb.; 1929 – 32 Sekr. der KPD-UB-Ltg. der KPD Frankfurt/Cottbus; 1928 – 32 Abg. des Preuß. Landtags; 1933/34 Mitgl. KPD-BL Berlin; 1934 verhaftet, wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu drei Jahren… Geboren am 20.Juli 1897 in Berlin, Sohn eines Buchdruckers; lernte Schlosser. 1912 Mitglied der Metallarbeiterjugend, 1916 des DMV und 1923 des Deutschen Verkehrsbundes. 1919 USPD, mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Bis 1926 Schlosser, dann hauptamtlicher Funktionär und Leiter des RFB Berlin-Brandenburg. Im Dezember 1927 durch Karl Olbrysch abgelöst, da er »versagt« hatte (vor allem, weil er gegenüber der Opposition nicht genügend »durchgriff«). Anfang 1928 übernahm Jendretzky erneut die Leitung des Berliner RFB und zog im selben Jahr auch in den Preußischen Landtag ein (1932 nicht mehr als Kandidat aufgestellt). 1930 aus der RFB-Arbeit entfernt, weil er zusammen mit Olbrysch eine Untersuchung gegen den RFB-Führer Willy Leow und dessen finanzielle Manipulationen gefordert hatte. 1929 bis 1932 UB-Sekretär der KPD in Frankfurt/Oder und bis 1933 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg und hier 1932/33 Leiter der Erwerbslosenbewegung. Nach 1933 illegale Arbeit, im Frühjahr 1934 verhaftet, im September 1934 vom Kammergericht Berlin zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er bis 1937 im Zuchthaus Luckau verbüßte. 1937/38 »Schutzhaft« im KZ Sachsenhausen. Freigekommen, arbeitete er von 1938 bis 1944 als Schlosser in einer Berliner Heizungsfirma. Jendretzky nahm im Frühjahr 1944 Verbindung zu Anton Saefkow auf, wurde am 2.August 1944 erneut festgenommen und am 10. Oktober 1944 vom VGH zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er kam in das Zuchthaus Brandenburg-Görden und anschließend in das Nürnberger Gefängnis, aus dem er am 17. April 1945 fliehen konnte. Zurückgekehrt nach Berlin, wurde er im Mai 1945 Stadtrat für Arbeit des Magistrats von Groß-Berlin. Er war Mitunterzeichner des »Aufrufs der KPD« vom 11. Juni 1945 und wurde durch Kooptierung Mitglied des ZK der KPD. Er gehörte auch zu den Mitunterzeichnern des Gründungsaufrufes des vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses für Groß-Berlin und war provisorischer 1. Vorsitzender des Berliner FDGB. Von Februar 1946 bis Oktober 1948 1. Vorsitzender des FDGB-Bundesvorstandes der SBZ und von 1946 bis 1954 Mitglied des SED-PV. Ab November 1948 1. Vorsitzender der SED-Landesorganisation Groß-Berlin, 1950 Kandidat des Politbüro. Zusammen mit Wilhelm Zaisser, Rudolf Herrnstadt u. a. am 26. Juli 1953 aus dem Politbüro ausgeschlossen und seiner Funktion in Berlin enthoben. Jendretzky wurde im Januar 1954 mit einer »Parteirüge« bestraft und auf dem IV. Parteitag im April 1954 nicht mehr ins ZK gewählt. Am 29. Juli 1956 »rehabilitiert« und wieder ins ZK kooptiert. 1950 bis 1954 und von 1958 bis März 1990 Abgeordneter, von 1965 bis 1990 Vorsitzender der FDGB-Fraktion und im Dezember 1989 Alterspräsident der Volkskammer. 1957 bis 1960 Stellvertreter des Ministers des Innern und von 1960 bis 1962 Minister und Leiter der Zentralen Kommission für Staatliche Kontrolle. Auf den SED-Parteitagen von 1963 bis 1986 wieder ins ZK gewählt, er erhielt 1962 den Karl-Marx-Orden. 1990 Mitglied der PDS. Hans Jendretzky starb am 2.Juli 1992 in Berlin.Bernd-Rainer Barth /

Wer war wer in der DDR

Jentsch, Karl-Heinz

* 6.12.1921 – ✝ 16.6.2004

Geb. in Lauterbach (Erzgeb.); Vater Holzhändler; Realgymnasium u. Wirtschafts-OS in Leipzig, Abitur; 1940 NSDAP; Kriegsteiln. u. schwere Verwundung; 1942 – 44 Studium der Wirtschaftswiss. an der Univ. Leipzig. 1946 LDPD; 1947 Forts. des Studiums u. Abschl. als Dipl.-Betriebswirt, Dr. rer. pol.; 1947/48 Mitarb. der Chefdirektion der Landeseigenen Betriebe Sachsen-Anh.; 1948/49 Mitgl. der Revisions- u. Treuhandges. der VEB; ab 1950 in Mansfeld; bis 1951 Ltr. der Finanzabt., 1951 – 55 kfm. Dir.,…

Wer war wer in der DDR

Jagenow, Hans

* 17.6.1938

Geb. in Bublitz (Landkrs. Köslin, Pommern / Bobolice, Polen); Vater Rohrschlosser; Grundschule; 1952 FDJ; 1952 – 55 Lehre als Rohrschlosser, Facharbeiter; 1955 – 58 Abiturausbildung an der ABF Greifswald; 1958 – 62 Studium an der HfÖ Berlin-Karlshorst, Dipl.-Wirtsch., 1959 – 61 zusätzlich 1. Sekr. der FDJ-GO an der HfÖ Berlin-Karlshorst; 1960 SED; 1961 / 62 Praktikant beim Rat des Bez. Dresden; 1963 / 64 1. Sekr. der FDJ-GO im VEB Werkzeugmaschinenfabrik Berlin-Marzahn; 1964 / 65 Abt.-Ltr., 1965…

Wer war wer in der DDR

Jahl, Evelin

* 28.3.1956

Geb. in Annaberg (Sachsen); Vater Bergmann; 1964 Umzug nach Neuseddin (b. Potsdam); KJS, Abitur; begann als Schwimmerin; seit 1969 Leichtathletin, Diskuswerferin; 1969 – 75 KJS Brandenburg; ASK Vorwärts Potsdam (Trainer: Hartmut Wolter, Lothar Hillebrand); 1973 Junioren-EM; 1973 – 75 Bronze bei DDR-Meisterschaften; 1976 u. 1980 Olympiasiegerin; 1977 u. 1979 Weltpokalsiegerin; 1978 EM; WR 1978 (70,72 m) u. 1980 (71,50 m); 1979 Silber bei der Universiade; 1976 – 80 DDR-Mstr.; 18 Länderkämpfe (1975…

Wer war wer in der DDR

Jahn, Ilse

* 2.2.1922 – ✝ 8.5.2010

Geb. in Chemnitz; Vater Großhandelskaufm.; Höhere Mädchenbildungsanstalt in Chemnitz, 1940 Abitur; 1940 – 41 Haushaltsschule u. RAD; 1941 – 42 Studium der Biol. an der FSU Jena, daneben künstler. Studien, 1942 Studienabbruch. 1945 – 52 freischaffende Kunstmalerin u. Grafikerin in Chemnitz, 1949 VBK; 1952 – 56 Fortsetzung des Studiums der Biol. an der FSU Jena, 1956 Dipl.; 1954 Hilfsassistentin, 1956 – 62 wiss. Assistentin bei  Georg Schneider u.  Georg Uschmann am Ernst-Haeckel-Haus, dem Inst.…

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Jahnen, Ewald

* 1901 – ✝ 6.3.1936

Geboren 1901 in Kupferdreh bei Essen, Sohn einer Arbeiterfamilie; Schlosser. Mitglied der USPD, 1920 der KPD. 1925 Mitbegründer des RFB in Essen, er gehörte der Gauführung für das Ruhrgebiet an. 1929 Angestellter der RGO, seit 1930 Mitarbeiter des AM-Apparates der KPD. 1932/33 unter dem Decknamen Egon Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau. Nach Rückkehr stellvertretender Reichsleiter im BB-Ressort des AM-Apparates der KPD, arbeitete eng mit Wilhelm Bahnik und Hans Israel zusammen. Über Jahnen liefen wichtige Informationen aus dem Heereswaffenamt und aus der bei Osram agierenden Gruppe um den Ingenieur Dr. Felix Bobek und Gerhard Diehl zusammen. Diese Nachrichten gelangten über die Tschechoslowakei zur Auslandsleitung der KPD und in die Sowjetunion. Durch Verrat flog die Gruppe auf, Jahnen wurde am 16. Mai 1935 verhaftet. Schwer mißhandelt, unternahm er einen Selbstmordversuch, als die Gestapo versuchte, ihn zum Verrat zu bewegen. Ewald Jahnen starb am 6. März 1936 im Gefängnis Moabit an den Folgen der Folterungen im KZ Columbiahaus. Jahnens Frau Helene, geborene Linde (* 17. 12. 1907 – † 29. 12. 2001), war Verkäuferin und seit 1929 in der KPD, bis 1935 technische Mitarbeiterin im AM-Apparat. Wenige Tage vor der Verhaftung Jahnens konnte sie mit ihrem Sohn Ewald (* 24. 8. 1931) in die Sowjetunion emigrieren. In Moskau unter dem Namen Else Krause Deutschlehrerin, lernte den österreichischen Schutzbündler und Kursanten der Leninschule Eduard Lange, Parteiname Hans Ricker (*1906), kennen. Dieser war bis zu seiner Flucht Schutzbundkommandant von Stadl Paura (Oberösterreich). Ende 1936 als »feindliches Element« von der Leninschule und aus der KPÖ ausgeschlossen, wurde er am 10. Februar 1937 vom NKWD verhaftet und acht Monate später wegen »antisowjetischer Agitation und Propaganda« zu zehn Jahren Lager verurteilt. Lange kam Ende 1942 nach zwei weiteren Verurteilungen im Gulag ums Leben. Als Helene Jahnen die Verurteilung ihres Lebensgefährten dem Leiter der Überführungskommission Walter Dittbender mitteilte, wurde ihre Parteimitgliedschaft aufgehoben. Mit ihren Söhnen Ewald und Heinz Dieter (* 24. 8. 1937 in Moskau) kam sie erst im Juni 1954 in die DDR. 2008 veröffentlichte Siegfried Grundmann über Ewald Jahnen eine Monographie.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jahnke, Paul

* 13.8.1893 – ✝ 27.10.1951

Geboren am 13. August 1893 in Pasewalk; Maschinenbaulehre. 1916 Einberufung zum Militär, aus dem er 50 Prozent kriegsbeschädigt entlassen wurde. Jahnke wurde 1917 Mitglied der USPD, 1919 der KPD und ging 1920 zur KAP. 1922 wieder KPD, Sekretär im UB Berlin-Nordost. Im Mai 1933 Polleiter in der illegalen KPD Bremen. Da Jahnke in dieser Funktion »versagte«, 1934 nach Frankreich in die Emigration abgeschoben. Die Nazi-Justiz verurteilte ihn 1936 in Abwesenheit zum Tode. Von November 1936 bis Februar 1939 kämpfte Jahnke als Angehöriger der Internationalen Brigaden. Er war Politkommissar in Albacete und anschließend technischer Leiter einer Parteischule. 1939 emigrierte er nach Norwegen und kam mit Unterstützung der »Nansen-Hilfe« 1940 nach Schweden. Dort interniert, wurde er zeitweise von der KPD-Gruppe in Schweden »abgehängt«. Während der Internierung begann Jahnke mit Hanna Sandtner eine Lebensgemeinschaft. Beide kehrten im März 1946 nach Deutschland zurück. Er wurde Funktionär in der SED Berlin Prenzlauer Berg. Anschließend Personalchef beim Berliner Verlag, nach Auseinandersetzungen mit dem Chefredakteur Rudolf Herrnstadt schied Jahnke aus dem Verlag aus und trat in die Volkspolizei ein. Er war Innendienstleiter Berlin-Prenzlauer Berg, anschließend Leiter der Pressestelle im VP-Präsidium von Ost-Berlin. 1951 wurde er wegen seiner Westemigration aus dem aktiven Dienst entlassen, war dann Werkleiter des VEB Berliner Aufzugbau. Paul Jahnke starb am 27. Oktober 1951 im Polizeikrankenhaus von Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jäkel, Paul

* 7.4.1890 – ✝ 12.2.1943

Geboren am 7. April 1890 in Kleinhelmsdorf bei Liegnitz/Schlesien, Sohn einer Heimarbeiterfamilie. Lehre und Arbeit als Maurer und Waldarbeiter, ab 1907 Wandergeselle, 1908 Mitglied der SPD. Von 1912 bis 1918 Militärdienst und Weltkriegsteilnehmer. Jäkel war als Angehöriger der Kriegsmarine bei der Küstenartillerie in Belgien stationiert. Anfang November 1918 war er Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Belgien, ging Ende des Monats nach Chemnitz, wo er sich der USPD anschloß, 1919 Übertritt zur KPD. Er arbeitete nach dem Krieg als Maurer in Dresden. 1921 hauptamtlicher Funktionär, zuerst in der Gewerkschaft, dann in der KPD. 1920 2. Vorsitzender des Verbandes der ausgeschlossenen Bauarbeiter in Chemnitz, nahm Ende 1922 als Delegierter am II. RGI-Kongreß in Moskau teil. Nach Auflösung des Verbandes der ausgeschlossenen Bauarbeiter und der Rückführung der Mitglieder in die Freien Gewerkschaften wurde Jäkel 1924 Leiter der KPD-Gewerkschaftsabteilung und Mitglied des Sekretariats der BL Erzgebirge-Vogtland. Im Frühjahr 1930 Leiter der neugebildeten RGO-BL Sachsen in Leipzig, er gehörte auch der KPD-BL Sachsen an. Im Februar 1931 wurde Jäkel Sekretär für Gewerkschaftsfragen der BL Sachsen. 1932 vom ZK nach Berlin geholt, nahm er in der RGO eine führende Position ein. Im November 1932 im Wahlkreis Leipzig in den Reichstag gewählt. Er blieb 1933 zunächst Leiter der RGO in Sachsen, im Juli Emigration in die Tschechoslowakei. Dort leitete er unter dem Decknamen Jan Dietrich die RGO-Grenzarbeit. Im Januar 1934 ging Jäkel in die Sowjetunion und war bis 1937 als Sekretär in der RGI und anschließend in der deutschen Sektion der Komintern. Im Oktober 1941 nach Ufa evakuiert, war er dort für die Betreuung von Emigranten verantwortlich. Jäkel arbeitete als Politinstrukteur unter deutschen Kriegsgefangenen und starb am 12.Februar 1943 in einem Kriegsgefangenenlager in Mitschurinsk an Typhus.

Wer war wer in der DDR

Jamin, Erich

* 30.3.1907 – ✝ 29.12.1976

Geb. in Witten (Ruhr); Vater Schlosser; Volksschule; 1917 – 21 Laufbursche; 1921 – 23 kfm. Lehre; 1923 – 28 Lehre u. Arbeit als Bäcker; 1927 – 29 Abendgymnasium; 1928 kurzfr. Bauarb.; 1928 – 33 arbeitslos; 1929 KPD; Juli– Dez. 1933 KZ Brandenb. (Havel); 1934/35 Arbeit als Bauarb. u. Bäcker; 1935/36 arbeitslos; 1936 – 42 Zuchthaus Brandenb. wegen »Vorber. zum Hochverrat«; 1942 – 44 KZ Sachsenhausen, 1944 Strafeinheit Dirlewanger der Wehrmacht; 1944 – 47 sowj. Gefangenschaft. 1947 Einstellung bei…

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Janka, Walter

* 29.4.1914 – ✝ 17.3.1994

Geb. in Chemnitz; Vater Werkzeugmacher; 1920 – 28 kath. Schule, dann Humboldtschule in Chemnitz; 1928 – 32 Ausbildung zum Schriftsetzer; 1932 KPD; 1933 Pol.-Ltr. des KJVD im Erzgeb.; 1933 – 35 Haft in Bautzen u. KZ Sachsenburg (Frankenberg); während der Haft Ausbürgerung; Aug. 1935 Entlassung u. Ausweisung als Staatenloser in die ČSR; 1935/36 Exil in Prag; Mitgl. im KJV der ČSR; Gelegenheitsarbeiten, später Arbeit als Typograph u. Grafiker in Prag: enge Kontakte mit Hugo Gräf u.  Wilhelm Koenen;…

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Janson, Carl-Heinz

* 13.12.1931 – ✝ 23.9.2015

Geb. in Waltershausen (Krs. Eisenach); Vater Arbeiter; Volks- u. Oberschule, 1950 Abitur; 1948 Mitgl. der FDJ; 1949 SED; ab 1950 Parteisekr. u. Besuch der PHS; 1952 – 58 Studium an der HfÖ Berlin; 1952 – 54 Sekr. der ZPL an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; anschl. Ökonom in einem Betrieb der Buntmetallurgie in Aue (Erzgeb.); 1961 – 89 Mitarb. im Apparat des ZK der SED; in der 1958 neugebildeten u. von  Erich Apel geleiteten Wirtschaftskommission beim PB des ZK der SED tätig; ab 1962 Sektorenltr.…

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Jäschke, Martina

* 6.5.1960

Geb. in Merseburg; zuerst Turnerin bei der BSG TZ Merseburg, 1970 Wechsel zum Wasserspringen beim SC Chemie Halle (Trainer: Ingrid Krämer-Gulbin, dann Werner Bänsch); 1978 bei den Weltmeisterschaften: 2. Platz (Turmspringen); 1980 Olymp. Spiele: Siegerin (Turmspringen); danach DHfK Leipzig; lebt bei Braunschweig.Olaf W. Reimann

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jendrosch, Friedrich

* 22.5.1890 – ✝ 24.7.1944

Geboren am 22. Mai 1890 in Lomnitz/Krs. Rosenberg/Oberschlesien. Besuchte die Fortbildungsschule in Rosenberg und begann nach einer abgebrochenen Bäckerlehre 1908 eine Lehre als Schlosser und arbeitete anschließend bei der Eisenbahn in Hindenburg. Vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD, 1919 Übertritt zur KPD. 1920 Stadtverordneter in Hindenburg/ Oberschlesien und Abgeordneter des Provinziallandtages Schlesien. Im Mai 1924 im Wahlkreis Oppeln in den Reichstag gewählt, aus dem er aber Ende Juni 1924 wegen Neuwahl in seinem Wahlkreis ausschied. Im Dezember 1924 zog Jendrosch für den Wahlkreis Oppeln in den Preußischen Landtag ein, dem er bis 1932 angehörte. Von 1925 bis 1929 Polleiter des KPD-Bezirks Oberschlesien, anschließend übte er nur kleine Funktionen aus. 1932 nicht mehr als Landtagskandidat aufgestellt, er übersiedelte nach Berlin. Nach 1933 arbeitete er als Markthändler und betätigte sich für die illegale KPD. Im Zuge der Gestapo-Aktion »Gewitter« nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 24. Juli 1944 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Seiner Frau Hedwig Jendrosch, geborene Kroll (* 6. 10. 1894 – † 12. 7. 1991), wurde Ende 1944 mitgeteilt, ihr Mann sei am 28. November 1944 an einer eitrigen Hirnhautentzündung verstorben, er wurde vermutlich ermordet. Frank Wollin veröffentlichte 2005 eine biographische Skizze über Friedrich Jendrosch.

Wer war wer in der DDR

Jentsch, Otto

* 16.5.1898 – ✝ 24.10.1978

Geb. in Seifhennersdorf; Vater Angest.; 1904 –10 Volksschule, danach Oberrealschule Warnsdorf, dort 1917 Abitur; 1917 / 18 Studium der Math. u. Physik an der Univ. München; 1918 / 19 Kriegsdienst als Flieger; 1919 / 20 Schlosserlehre in Neugersdorf; 1920 – 24 Maschinenbaustudium an der TH Dresden, Dipl.-Ing.; 1924 – 27 wiss. Ass. an der TH Braunschweig; ab 1927 Ing. bei der Wasser-, Gas- u. Elektrizitätswerke AG in Dresden; 1933 an der TH Braunschweig externe Prom. bei Carl Pfleiderer mit einer…