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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Becker, Gesine

* 16.4.1888 – ✝ 9.12.1968

Gesine Bolle wurde am 16. April 1888 in Meinershausen/Krs. Osterholz bei Bremen als Tochter eines Kleinbauern geboren. Sie arbeitete als Laden- und Haushaltshilfe, von 1911 bis 1925 als Hausmeisterin, später als Kontoristin. 1910 wurde sie Mitglied der SPD und kam über die Bremer Linksradikalen 1919 zur KPD. Ihr Mann, Gottfried Becker (*1.2.1884 – †22.10.1956) war 1921 Leiter der Bremer KPD. Von 1919 bis 1929 vertrat Gesine Becker die KPD in der Bremer Bürgerschaft. 1923/24 arbeitete sie aktiv in der Mittelgruppe. Von 1925 bis 1927 Kontoristin, half sie später ihrem Ehemann, der ein Werbebüro für die Reichsbahn unterhielt. 1929 war Gesine Becker einige Monate Orgleiter des KPD-Bezirks Nordwest. Im Dezember 1930 verzog sie mit ihrem Mann (er war bis zum Machtantritt der Nazis als Akquisiteur für die gesamte KPD-Presse zuständig) aus Bremen nach Berlin-Lichtenberg. Von 1934 bis 1936 war Gesine Becker hier Inhaberin des Cafés »Derby« in der Schlesischen Straße. Von 1939 bis 1944 als Kontoristin dienstverpflichtet. Nach 1945 zunächst Hausfrau, wurde Gesine Becker 1946 Mitglied der SED, ohne wichtige Funktionen auszuüben. Bis 1955 Büroangestellte im VEB Schrott Berlin-Lichtenberg, danach Sachbearbeiterin in der Kaderabteilung der Humboldt-Universität Berlin. Gesine Becker starb am 9. Dezember 1968 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Becker, Ludwig

* 25.10.1892 – ✝ 9.4.1974

Geboren am 25. Oktober 1892 in Gmünd/ Württemberg als Sohn eines Goldschmieds und Sozialisten; erlernte den Beruf eines Fassers (Spezialberuf der Goldschmiedebranche) und ging anschließend auf Wanderschaft. 1907 Eintritt in die Gewerkschaft und die sozialistische Jugendorganisation, 1910 in die SPD. Übersiedelte 1911 von Gmünd nach Berlin, besuchte hier die Arbeiterbildungsschule, an der auch Rosa Luxemburg wirkte. 1913 Einberufung zum Militär, bis 1918 Soldat. Von der Front aus hielt er enge Verbindung mit der Stuttgarter radikalen Gruppe Westmeyer. 1918 in den Soldatenrat gewählt. Mitglied des Spartakusbundes, seit der Gründung für die KPD aktiv. Bis 1922 in seinem Beruf tätig. Mit anderen Stuttgarter Funktionären wurde Becker wegen seiner Tätigkeit für die illegale KPD Anfang 1924 verhaftet und am 27. September 1924 zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Während der Haft im Mai 1924 in den Württembergischen Landtag gewählt, so daß er als Abgeordneter einige Monate früher aus dem Gefängnis entlassen werden mußte. Im Juli 1925 Parteisekretär in Stuttgart. In den folgenden Jahren im Bezirk Württemberg tätig; Anhänger des rechten Parteiflügels. 1928 erneut in den Landtag gewählt. 1929 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen. Er trat zur KPO über und blieb für diese bis 1932 im Württembergischen Landtag. Im Dezember 1930 hauptamtlicher Bevollmächtigter des Metallarbeiterverbandes in Schwenningen; diese Funktion behielt er bis 1933. 1933 versuchte die Deutsche Arbeitsfront, ihn für die NSDAP zu gewinnen. Becker lehnte alle Angebote ab und arbeitete bis 1938 in seinem Beruf. Als oppositioneller Kommunist kam er von 1938 bis 1945 ins KZ Buchenwald. Nach Schwenningen zurückgekehrt, baute Becker 1945 die KPD auf und war hier einige Monate stellvertretender Bürgermeister. 1948 Leiter der IG Metall Südwürttemberg-Hohenzollern und KPD-Abgeordneter des Landtags Südwürttemberg-Hohenzollern. Nach neuen Differenzen mit der KPD wurde er 1951 aus der Partei ausgeschlossen, er trat 1955 der SPD bei. Von 1953 bis 1959 war Becker Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg in Stuttgart, seit 1969 im Ruhestand. Ludwig Becker starb am 9.April 1974 in Stuttgart.

Wer war wer in der DDR

Begemann, Jürgen

* 3.7.1941

Geb. in Potsdam; Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule; FDJ; 1960 Abitur; 1960 – 66 Studium an der Univ. Rostock, Dipl.-Ing. für Schiffsmaschinenbau; 1962 SED; 1966 / 67 Reparatur-Ing. im VEB Dt. Seereederei Rostock, 1967 – 69 wiss. Mitarb.; 1969 / 70 Ltr. Neubau in der Abt. Flottenentw. des Invest-Konsortiums Reederei u. Befrachtung Rostock; 1970 / 71 Abt.-Ltr. Flottenentw. im VEB Deutfracht, 1971 / 72 amt. Dir. für Wiss. u. Technik bei Deutfracht, 1972 / 73 erneut Abt.-Ltr. Flottenentw., 1974 /…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Behr, Karl

* 29.5.1892

Geboren am 29. Mai 1892 in Gleiwitz/Oberschlesien; arbeitete in mehreren Berufen, u. a. als Autobusschaffner. Behr trat 1920 der KPD bei und übte verschiedene Funktionen aus, u. a. gehörte er als KPD-Abgeordneter dem Schlesischen Provinziallandtag an. 1927 wurde er Orgleiter des Bezirks Oberschlesien, leitete nach 1928 die RGO und war 1932 kurze Zeit Polleiter in Oberschlesien. Er lebte auch in den dreißiger Jahren in Gleiwitz und kandidierte 1932 für den Preußischen Landtag. Weitere Daten seines Lebenslaufs ließen sich nicht ermitteln.

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Helmut

* 18.1.1904 – ✝ 4.9.1985

Geb. in Königsberg (Ostpr./Kaliningrad, Rußland); Vater Putzer; Grundschule, 1919 – 22 Ausbildung zum Schwachstrom-Elektriker, danach Monteur; ab 1919 Rasensportler bei Concordia Königsberg, 1922 beim Arbeiter-Rasensportverein, 1925 Besuch der Schule des ATSB in Leipzig; 1928 Umzug nach Berlin; 1929 – 33 Fußballspieler bei Fichte Südost Berlin; 1931 KPD u. Rote Sport-Einheit; 1933 Emigr. in die UdSSR, Herbst 1934 illeg. Rückkehr nach Berlin; 1935 Verurteilung wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu…

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Wolfgang

* 14.6.1936

Geb. in Berlin; Vater Maschinist; Grundschule; Ausbildung zum Schlosser; aktiver Boxsportler; begann bei BSG Einheit Weißensee, danach SC Einheit (Trainer: Erich Sonnenberg); 1.12.1956 in Melbourne Olympiasieger im Bantamgewicht (nach Punktsieg im Finale über Song Soon-Chung, Rep. Korea), erster Olympiasieg des DDR-Sports; Box-Europameisterschaften 1959 Viertelfinale, bei der gesamtdt. Olympiaqualifikation 1960 u. 1964 ausgeschieden; von 104 Boxkämpfen verlor er sieben, davon sechs als…

Wer war wer in der DDR

Behrens-Hangeler, Herbert

* 3.8.1898 – ✝ 20.11.1981

Geb. in Berlin; Vater Gärtner, später Funktionär der christl. Gewerkschaften u. Reichstagsabg.; aufgew. in Essen; 1916 erstes gegenstandsloses Bild, Collagen, dadaist. Gedichte, später auch Theaterstücke, feuilletonist. u. wiss. Schriften; 1917/18 Kriegsdienst, Verwundung; 1919 in Bielefeld Gründung der Künstlergemeinschaft »Der Wurf«, Veranstalter von Ausstellungen u. Lesungen; Schüler von Lovis Corinth u. Hans Baluschek in Berlin; Musikstudium bei Ferruccio Busoni; ab 1921 wieder in Berlin,…

Wer war wer in der DDR

Beil, Gerhard

* 28.5.1926 – ✝ 19.8.2010

Geb. in Leipzig-Volkmarsdorf; Vater Tischler; 1932 – 40 Grundschule; 1937 – 41 Dt. Jugend, HJ; 1940 – 43 Ausbildung zum kfm. Angest., 1943 – 45 kfm. Gehilfe bei der Chemiefirma C. Erdmann in Liebertwolkwitz (Sachsen); 1943 – 45 RAD, Vormann; Juli 1944 NSDAP-Mitgliedschaft beantragt, im Okt. 1944 abgelehnt. 1945 Bauschlosser; 1945/46 SPD/SED; 1945/ 46 Angest. in Naumburg (Saale) u. Leipzig, 1946/47 in der Verkaufsabt. der IG Farben in Frankfurt (Main); 1947 Maschinist in Espenhain; 1947/48…

Wer war wer in der DDR

Beling, Walter

* 19.5.1899 – ✝ 31.5.1988

Geb. in Berlin; Vater Schneider, Mutter Heimarb.; 1906 – 13 Volksschule in Berlin, daneben Botenjunge; 1913 – 17 Ausbildung zum Maschinenschlosser, gleichz. sechs Semester an der Berliner Maschinenbauschule; 1916 – 18 Militärdienst; 1918/19 an Revolten in Kiel u. Berlin beteiligt; 1919 Mitgl. der Gewerkschaft; 1919 – 26 im Beruf tätig, Betriebsvertrauensmann, mehrfach gemaßregelt; 1924 KPD, 1924/25 Betriebszellenltr., Gruppenltr.; 1926 – 29 zeitw. Beschäftigung in Handelsbetrieben; 1926 – 30… Geboren am 19. Mai 1899 in Berlin, Sohn eines Schneiders; nach der Fachschule Maschinenschlosser bzw. Angestellter in Handelsbetrieben. Von 1916 bis 1918 Soldat, er beteiligte sich 1918/19 an den Aufständen in Kiel und Berlin. 1924 Mitglied der KPD. 1928 wurde er unter dem Reichskassierer Arthur Golke hauptamtlicher Mitarbeiter in der Abteilung Kasse, die er ab 1932 leitete. Nachdem Golke im April 1933 seiner Funktion enthoben war, wurde Beling zentraler Kassierer des ZK der KPD. Am 20. Juli 1933 durch Verrat von Paul Grobis und Werner Kraus in Berlin verhaftet, verurteilte ihn der VGH zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus Luckau im Januar 1936 flüchtete er in die âSR, von dort im November 1936 nach Frankreich. Hier war Beling Mitglied der Emigrationsleitung der KPD, arbeitete als Redakteur der »Roten Fahne« und am »Freiheitssender 29,8«. Im September 1939 interniert, gelang ihm im Juni 1940 die Flucht in die unbesetzte Zone Frankreichs. Am 12.Dezember 1941 in Marseille verhaftet, konnte am 1. September 1942 erneut fliehen und war in der Résistance aktiv. Im November 1945 kehrte er nach Deutschland zurück. Zunächst Chefredakteur beim Berliner Rundfunk, bei Gründung der SED wurde Beling Leiter der Abteilung Organisation im ZS des PV. Der II. SED-Parteitag im September 1947 wählte ihn in den Parteivorstand und in dessen ZS, bis zu seinem Ausscheiden 1950 verantwortlich für die Parteikasse und alle Geschäftsangelegenheiten der SED. Im Zusammenhang mit der Noel-H.-Field-Affäre verlor Beling im August 1950 sämtliche Ämter. Wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe schwer erkrankt, blieb er bis November 1951 arbeitsunfähig, dann als Normensachbearbeiter in den VEB Kranbau Eberswalde abgeschoben, später dort Vizedirektor. Nachdem das 28. ZK-Plenum im Juli 1956 die Parteistrafen von August 1950 auch formal annullierte, ohne eine wirkliche Rehabilitierung vorzunehmen, kam Beling als Hauptabteilungsleiter in das DDR-Außenministerium. Von 1959 bis 1965 war er Ständiger Vertreter der DDR bei der UNO-Wirtschaftskommission für Europa in Genf. Als Parteiveteran erhielt er u. a. 1969 den Karl-Marx-Orden. Walter Beling starb am 31. Mai 1988. Seine Frau Theodora (Thea) Beling, geborene Brey (* 11. 11. 1909 in Gelsenkirchen), war die Tochter eines Bergarbeiters, nach kaufmännischer Ausbildung Kassiererin. Seit 1927 Mitglied des KJVD, seit 1930 der KPD, arbeitete sie 1932 für die RGO-Leitung Ruhrgebiet. Im Dezember 1932 heiratete sie Anton Saefkow, (die Ehe wurde 1939 geschieden). 1933 in Hamburg mehrere Monate verhaftet, danach als Detacheuse in einer chemischen Reinigung in Hamburg. 1935 emigrierte sie zunächst nach Prag, dann in die Sowjetunion, wo sie von November 1935 bis November 1937 Kursantin der Internationalen Leninschule in Moskau war. 1937 nach Frankreich geschickt, arbeitete sie an der »Deutschen Volks-Zeitung«. Im Mai/Juni 1940 im Lager Gurs interniert, danach in der Résistance. Als Mitarbeiterin des Verbindungsdienstes für die illegale Wehrmachtarbeit sammelte sie unter dem Namen Mado wichtige Informationen und gab sie an die Résistance weiter, dann enge Mitarbeiterin von Harald Hauser, dem Generalsekretär des Komitees Freies Deutschland in Frankreich. Im Mai 1945 Rückkehr nach Deutschland, zunächst Instrukteurin der KPD-BL Niederrhein, später Redakteurin der »Volkszeitung« in Dortmund. 1948 Übersiedlung in die SBZ, 1950 Heirat mit Walter Beling. SED-Funktionärin, Leiterin der Abteilung Schulung der DEFA, ab 1955 der Abteilung Kontrolle in der Hauptverwaltung Film des Ministeriums für Kultur. Thea Beling starb am 17. März 1990 in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth /

Handbuch Deutsche Kommunisten

Belleville, Fritz

* 30.12.1903 – ✝ 3.5.1994

Geboren am 30. Dezember 1903 in Berlin. Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Frankfurt. Korrektor in Druckereien, 1919 Eintritt in die Kommunistische Jugend, 1922 in die KPD. Aktiver Funktionär und Anhänger der Linken, 1925 für Karl Korsch in Frankfurt a. M. tätig. 1926 wegen »Linksabweichung« Parteiausschluß aus der KPD. Seit Gründung des Leninbundes Führungsmitglied, zeitweise Mitglied der Reichsleitung, 1932 in der Führung der deutschen Trotzkisten der »Linken Opposition« (LO). 1933 Emigration nach Basel, studierte dort Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie und engagierte sich in der marxistischen Studentengruppe. In Deutschland steckbrieflich gesucht, fahndete der ORA nach ihm. 1933 bis 1934 gehörte Belleville der Marxistischen Aktion an, während des Krieges zeitweise in Arbeitslagern interniert. 1940 von den NS-Behörden ausgebürgert, erhielt er erst 1954 die schweizerische Niederlassungsbewilligung. Nach 1945 Korrektor und Referent bei der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale und Präsident der Ortsgruppe Basel der Freidenker. 1977 nahm er wieder die deutsche Staatsangehörigkeit an. Fritz Belleville starb am 3. Mai 1994 in Basel.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Benario-Prestes, Olga

* 12.2.1908 – ✝ 4.5.1942

Geboren am 12. Februar 1908 in München, Tochter eines jüdischen sozialdemokratischen Rechtsanwalts; lernte Verkäuferin. Sie wurde Mitglied der KJD und übersiedelte 1925 nach Berlin, gehörte der KJVD-BL Berlin-Brandenburg an, mit dem kommunistischen Funktionär Otto Braun liiert. Olga Benario war maßgeblich beteiligt, als Otto Braun am 11. April 1928 durch einen Handstreich gewaltsam aus der Untersuchungshaft befreit wurde, und sie floh gemeinsam mit ihm nach Moskau. Sie wurde Funktionärin der Kommunistischen Jugend-Internationale, erhielt eine militärische und politische Ausbildung, war im Auftrag der Komintern in Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Ende 1934 beauftragt, den brasilianischen Revolutionär Luis Carlos Prestes (* 3. 1. 1898 – † 7. 3. 1990), der seit 1931 im Exil in Moskau war, nach Brasilien zu begleiten. Mit ihm und anderen Komintern-Funktionären wie Arthur und Elise Ewert und Jonny de Graaf sollte der bewaffnete Aufstand organisiert werden. Fortan lebten Prestes und Olga zusammen. Der Putsch vom 27. November 1935 gegen das diktatorische Regime unter Staatspräsident Getúlio Dornelles Vargas schlug fehl, Prestes und Olga Benario wurden später verhaftet. Sie und Elise Ewert wurden von den brasilianischen Behörden nach Nazi-Deutschland ausgeliefert. Im Berliner Frauengefängnis Barnimstraße kam am 27. November 1936 ihre Tochter Anita zur Welt. Anfang 1938 von ihrer Tochter getrennt, kam sie in das Frauenkonzentrationslager Lichtenberg, dann drei Jahre ins KZ Ravensbrück. Olga Benario-Prestes wurde am 4.Mai 1942 in der »Heil- und Pflegeanstalt« Bernburg mit Zyklon B ermordet. 1999 veröffentlichte Linde Apel eine biographische Skizze über Olga Benario.

Wer war wer in der DDR

Bendig, Heinz

* 30.1.1921 – ✝ 21.12.2016

Geb. in Bremen; Vater Ziegelei- u. Werftarb.; 1927 – 35 Volksschule; 1935 – 1941 Lehre u. Arbeit als Maurer, 1941 – 43 Wehrmacht; 1943 – 45 Bautechniker. 1945 / 46 KPD / SED; 1945 Angest. in der Stadtverw. Stavenhagen; 1945 / 46 Ltr. des Antifa-Jugendaussch. in Schwerin; 1946 Sekr. für Kultur der Arbeitsgebietsltg. der KPD bzw. SED in Stavenhagen; Studium an der SED-LPS in Klein Trebbow; 1947 Ltr. der KPS der SED in Waren; 1947 – 49 polit. Mitarb. im SED-LV Mecklenb.; 1949 / 50 stellv.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Becker, Karl Albin

* 19.11.1894 – ✝ 1.12.1942

Geboren am 19. November 1894 in Hannover als Kind einer sozialistischen Familie; von Beruf Schriftsetzer. Auch seine Geschwister waren später Kommunisten ( Ernst Becker, Lina Becker). Mit 15 Jahren 1909 Mitglied der sozialistischen Jugendorganisation, 1912 der SPD. Während des Weltkrieges gehörte er zunächst in Dresden, dann in Bremen zu den führenden Köpfen der Bremer Linksradikalen. Deswegen 1917 verhaftet, erst durch den Ausbruch der Novemberrevolution wieder frei. Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates Dresden, Delegierter der Internationalen Kommunisten Deutschlands auf dem Gründungsparteitag der KPD. 1919 Funktionär der KPD, Mitglied des »Bremer 21er Ausschusses«. Bei der Spaltung 1919 zunächst beim linken Flügel, Anhänger der Allgemeinen-Arbeiter-Union. Im März 1920 Abkehr von der Opposition, wurde er 1921 führend in der Hamburger KPD und Chefredakteur der »Hamburger Volkszeitung«. Auf dem VIII. Parteitag im Januar 1923 als einer der Jüngsten zum Mitglied der Zentrale gewählt, sogar ins Polbüro berufen, mußte nach dem Parteiverbot 1923 – steckbrieflich gesucht – untertauchen. Vorübergehend in Schlesien und bis zum IX. Parteitag (1924) wieder Chefredakteur der »Hamburger Volkszeitung«. In den Auseinandersetzungen nach 1923 gehörte er zu den Rechten ( Heinrich Brandler, August Thalheimer, Jacob Walcher). Er lebte einige Zeit in Moskau, schloß sich nach seiner Rückkehr im Jahre 1925 eng an die Gruppe um Ernst Meyer an und gelangte mit dieser Gruppe 1926 wieder in leitende Positionen. Becker arbeitete in der Gewerkschaftsabteilung des ZK, war von 1927 bis Anfang 1928 Chefredakteur der KPD-Gewerkschaftszeitung »Kampf«. Vom XI. Parteitag 1927 wieder als Mitglied ins ZK gewählt, 1928 zum KPD-Abgeordneten des Preußischen Landtags. Bei den innerparteilichen Auseinandersetzungen 1928 einer der Wortführer der Versöhnler und mit diesen aus allen wichtigen Funktionen verdrängt, 1929 kam er nicht mehr ins ZK. Becker kapitulierte und betätigte sich in Nebenorganisationen der KPD (Rote Hilfe, Kampfbund gegen den Faschismus). Von 1931 bis 1933 in Berlin Landessekretär des Bundes der Freunde der Sowjetunion. 1933 ging Becker in die Illegalität, emigrierte im Oktober 1934 zunächst nach Prag, dann nach Amsterdam. Er arbeitete später für die KPD in Frankreich, übernahm 1937 beim Weltkomitee der Freunde der Sowjetunion in Paris eine führende Funktion. Am 18. Juni 1941 wurde Becker gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin seit 1932, Elsa Arnold, in Paris verhaftet, das Vichy-Regime hat beide an Deutschland ausgeliefert. Am 4. September 1942 wurde Karl Albin Becker vom VGH zum Tode verurteilt und am 1. Dezember 1942 in Plötzensee hingerichtet. Im letzten Brief an Elsa Arnold schrieb er: »Ich sterbe aufrecht, wie ich gelebt habe, wie ein Soldat für mein Ideal.« Elsa Arnold, geborene Sens (* 9. 10. 1903 in Hamburg), arbeitete als Stenotypistin und Übersetzerin. Seit 1919 Mitglied der SAJ, gehörte sie 1924 der Monistischen Jugend und ab 1925 der KPD an. Mit ihrem ersten Mann, Dr. jur. Arthur Arnold, einem Mitarbeiter der sowjetischen Handelsvertretung, lebte sie von 1926 bis 1930 in Paris, war dort bei der französischen Gewerkschaft C.G.T.U. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland Angestellte der RGO, der IAH und beim Weltkomitee der Freunde der Sowjetunion, wo sie zuletzt der Reichsleitung angehörte. 1933 emigrierte sie nach Amsterdam, Zusammenarbeit mit August Creutzburg, ab 1936 in Paris enge Mitarbeiterin von Paul Bertz. Mit Karl Albin Becker im Weltkomitee der Freunde der Sowjetunion tätig. Elsa Arnold wurde gemeinsam mit Becker angeklagt und im Prozeß vor dem VGH im September 1942 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Mai 1945 aus dem Zuchthaus Waldheim befreit, wurde sie 1946 Sekretärin der KPD/SED-KL Berlin-Spandau, ab 1950 Instrukteurin im ZK der SED. 1953 wegen »kleinbürgerlichen Verhaltens« in die Filmfabrik nach Wolfen versetzt, wurde sie 1954 Abteilungsleiterin der SED-BL Halle, war zuletzt bei der Deutschen Notenbank. Elsa Arnold starb am 16. Mai 1986 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Beckers, Paul

* 1.11.1878 – ✝ 27.4.1965

Geb. in Magdeburg; Orchestermusiker (Flöte, Oboe), ab 1899 auch Chargendarsteller am Magdeburger Theater, dann Mitgl. der sächs. Herrensängerges. Tymian; von 1927 – 30 eigene Ges. »Beckers Bunte Bühne«; Soloauftritte, Rundfunk; gastierte in allen bekannten dt. Varietés, u. a. 25mal im Berliner »Wintergarten«. 1945 – 61 nur noch Soloauftritte, v. a. in Varietés u. Kabaretts; gest. in Leipzig. Verkörperte den Typ des sächs. Komikers; bes. bekannt seine Sketche »Fliegentütenheinrich« u. »Das…

Wer war wer in der DDR

Behling, Heinz

* 9.10.1920 – ✝ 5.6.2003

Geb. in Berlin-Prenzlauer Berg; Volksschule; 1934 – 39 Kinoreklamemaler; zugleich Karikaturen, u. a. in »Roter Stern«; 1939 – 45 Wehrmacht, sowj. Kriegsgef., Antifaschule. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1949 – 50 Stahlwerker in Hennigsdorf; 1950 – 53 Studium an der HS für angewandte Kunst Berlin-Weißensee; ab 1953 Pressezeichner bei der Ztschr. für Humor u. Satire »Frischer Wind«, Mitbegr. des 1954 daraus hervorgegangenen »Eulenspiegels«; gilt als Schöpfer des Staatswappens der DDR (1953); lebte u.…

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Armin

* 29.6.1934

Geb. in Osterode (Ostpr./Ostroda, Polen); Vater Tischler; bis 1953 OS in Grevesmühlen, Abitur; 1953 – 57 Studium der Geschichte an der HU Berlin, Dipl.-Hist.; 1958 LDPD; 1957 – 66 Red., ab 1958 Ltr. der Abt. Pol. der Ztg. »Der Morgen«; 1966 – 82 persönl. Mitarb. des LDPD-Vors.  Manfred Gerlach; 1968 Prom. zum Dr. phil. mit einer Diss. über  Wilhelm Külz; 1981 in den ZV der LDPD koopt.; ab 1982 Mitgl. des Präs.-Rats des KB, des EK der Liga für die Vereinten Nationen in der DDR u. des DDR-Komitees…

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Holger

* 29.1.1964

Geb. in Schönebeck (b. Magdeburg); 1974 Beginn mit dem Turntraining im TZ Schönebeck, 1975 KJS in Brandenb. (Trainer: Paul Müller), ab 1983 beim ASK Vorwärts Potsdam (Trainer: Bernd Jäger, dann Reinhard Rückriem); 1985 – 90 SED; WM 1987: 3. Platz am Reck; EM 1987: 2. Platz am Barren, 3. Platz im Sprung; 1988 Olympiasieger an den Ringen, 3. Platz am Reck u. 2. Platz mit der Mannschaft; VVO; Studium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; Obltn. der NVA a. D. 1990 – 94 Bundesliga-Turner beim OSC…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Behrendt, Konrad (Konni)

* 4.8.1902 – ✝ 20.5.1943

Geboren am 4. August 1902 in Berlin, arbeitete als Bäcker und Arbeiter. Er trat nach dem Ersten Weltkrieg zuerst der USPD bei und kam über die SPD 1924 zur KPD. Im Kaufhaus Wertheim in Berlin-Kreuzberg beschäftigt, wurde Bezirksverordneter in Berlin-Kreuzberg. Behrendt gehörte mit der Mehrheit Berliner Funktionäre der KPD zu den Linken und unterschrieb noch im Herbst 1926 den oppositionellen »Brief der 700«, kapitulierte aber dann wie zahlreiche Funktionäre vor der Thälmann-Leitung. Von 1929 bis 1933 in der KPD-Fraktion der Berliner Stadtverordnetenversammlung, war er später bei der Berliner Verkehrsgesellschaft beschäftigt und gehörte als Betriebsrat deren Aufsichtsrat an. Zunächst Organisationsleiter der RGO in Berlin-Wedding, ab 1932 Mitglied im Berliner Bezirkskomitee der RGO und maßgeblich am BVG-Streik im November beteiligt. In der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, blieb er bis September 1933 in »Schutzhaft«. Bis zu seiner erneuten Verhaftung am 5. März 1935 arbeitete er ab Mai 1934 als Organisationsleiter der illegalen RGO Berlin, betreute zeitweise den Berliner Kurier- und Materialverteilungsapparat der KPD. Am 29. April 1936 vom Volksgerichtshof zu einer achtjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Er kam zunächst in das Zuchthaus Luckau, dann nach Börgermoor, Esterwegen und nach Brandenburg-Görden. Schließlich wieder nach Luckau verlegt. Konrad Behrendt starb am 20.Mai 1943 als Opfer des NS-Terrors, angeblich an Lungentuberkulose.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Behring, Joseph

* 7.8.1884

Geboren am 7. August 1884 in Gelsenkirchen, schloß sich vor dem Ersten Weltkrieg der SPD an und trat 1917 zur USPD über. Er kam mit der linken USPD 1920 zur KPD und wurde Parteisekretär im Bezirk Wasserkante. Von 1921 bis 1924 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, trat danach in den Hintergrund. Sein weiterer Lebensweg ließ sich nicht ermitteln.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Beimler, Hans

* 2.7.1895 – ✝ 1.12.1936

Geboren am 2. Juli 1895 in München, Sohn eines Landarbeiters; Schlosser und Metallarbeiter. Von 1914 bis 1918 Soldat, 1918 Mitglied des Spartakusbundes, dann der KPD, Teilnehmer an den Kämpfen der Bayerischen Räterepublik. 1921 Verhaftung und im Juni Verurteilung zu zwei Jahren Festung. Nach der Entlassung in einer Lokomotivfabrik in München beschäftigt, dort Mitglied des Betriebsrates. Im August 1925 Teilnehmer der ersten deutschen Arbeiterdelegation in die UdSSR, danach hauptamtlicher Funktionär der BL Südbayern. Von April 1928 bis 1932 Leiter des UB Augsburg. Im Frühjahr 1932 wurde Beimler Polleiter der BL Südbayern, im Juli 1932 im Wahlkreis Oberbayern-Schwaben in den Reichstag gewählt und im November 1932 noch zusätzlich in den Bayerischen Landtag. Er nahm im Februar 1933 an der illegalen Funktionärstagung in Ziegenhals teil. Am 11.April 1933 verhaftet und nach brutalen Folterungen in das KZ Dachau gebracht, dort gelang ihm in der Nacht vom 8. zum 9.Mai 1933 die Flucht. Emigration in die Schweiz, später nach Frankreich, in die âSR bzw. die Sowjetunion. Beimler veröffentlichte hier die Broschüre »Im Mörderlager Dachau – vier Wochen in den Händen der braunen Banditen«. Im August 1936 wurde er zur politischen Arbeit unter den deutschen Emigranten nach Spanien entsandt, zunächst am deutschsprachigen Sender in Barcelona und beim Aufbau der »Centuria Thälmann«. Unklar sind die Umstände seines Todes. Bis heute ist umstritten, ob Hans Beimler bei einem Aufenthalt in der Gefechtsstellung des »Thälmann-Bataillons« am 1.Dezember 1936 bei Madrid durch einen Schuß eines Scharfschützen der Franco-Truppen ums Leben kam oder ob der sowjetische Geheimdienst NKWD in diesen Fall verstrickt war. Tatsache ist, daß sein am 28. April 1921 in München geborener Sohn Johann Beimler 1937 in Moskau wegen angeblicher Teilnahme an der Vorbereitung eines Attentates auf Stalin verhaftet, später freigelassen wurde und nach Mexiko fliehen konnte. Seine zweite Frau (seit Juli 1930), Centa Beimler (* 12. 3. 1909 – † 19. 8. 2000), war Sekretärin in der Redaktion der KPD-Zeitung »Neue Zeitung« in München. Im April 1933 wurde Centa verhaftet, anschließend war sie im Frauen-KZ Moringen. 1942 erneut festgenommen und vom OLG München zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. 1945 wurde sie hauptamtliche Funktionärin in der VVN und der KPD in Bayern.

Wer war wer in der DDR

Bellag, Lothar

* 27.11.1930 – ✝ 8.8.2001

Geb. in Berlin; 1947 – 49 Schauspielstudium an der Mendelssohn-Akad. Leipzig; 1949 – 51 Schauspieler in Rostock, 1951 – 53 in Berlin, Theater der Freundschaft; 1954 – 62 Schauspieler u. Regisseur am Berliner Ensemble (1957 Regie gem. mit  Palitzsch, Rülicke, Swinarski u. Weber bei »Furcht u. Elend des Dritten Reiches« von  Bertolt Brecht); seit 1960 gelegentl. Regie beim DFF bzw. Fernsehen der DDR, seit 1962 dort festangestellt; 1958 Vize-, 1980 – 89 Präs. des Verb. der Film- u.…

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Bellmann, Rudi

* 6.11.1919 – ✝ 6.1.2002

Geb. in Lengefeld (Erzgeb.); Vater Arbei- ter; Volksschule; 1934 – 37 Rechtsanwaltslehr- ling u. Prozeßagent; 1937 – 44 Wehrmacht; 1944 – 46 sowj. Kriegsgefangenschaft; Besuch einer Antifa-Schule, Mitgl. des NKFD. 1946 Rückkehr nach Dtl.; SED; Presselektor in der Dt. Verw. für Volksbildung; 1947 – 49 Abt.-Ltr. in der Informationsverw. der SMAD; 1949 – 53 Abt.-Ltr. im Amt für Information u. Verlagswesen bzw. Amt für Lit. u. Verlagswesen (Ltr. der Abt. Informationskontrolle, Ltr. der Abt.…

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Benary, Arne

* 10.2.1929 – ✝ 10.10.1971

Geb. in Greifswald; Vater Arzt; Studium der Wirtschaftswiss. an der Univ. Leipzig, anschl. wiss. Assistent, Prom. zum Dr. oec.; ab 1954 Oberassistent an der Wirtschaftswiss. Fak. der Univ. Leipzig; folgte 1955 seinem Lehrer  F. Behrens an das neugegr. Inst. für Wirtschaftswiss. der DAW in Berlin; 1956 Auslieferungssperre des gem. mit Behrens verfaßten Buches »Zur ökon. Theorie u. ökon. Politik in der Übergangsperiode«, wegen der dort enthaltenen Kritik am bürokrat.-zentralist. Wirtschaftssystem…

Wer war wer in der DDR

Benecke, Günter

* 26.11.1923

Geb. in Magdeburg; Vater Fotograf; 1945 – 46 Maurerpraktikum; 1946 – 49 Studium an der Staatl. Ing.-Schule Magdeburg; 1950 Mitarb. im Architekturbüro Wernecke; 1951 / 52 Mitarb. im VEB Industrieentwurf; 1953 / 54 Mitarb. im Entwurfsbüro Hoch- u. Industriebau; 1954 – 69 stellv. Chefarchitekt im VEB Hochbauprojektierung Magdeburg; stellv. Dir. des Wohnungsbaukombinats Magdeburg; 1963 – 66 Architekturstudium an der HAB Weimar, Dipl.; 1969 – 86 wiss. Mitarb. im Büro für Städtebau Suhl; 1969…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Becker, Karl

* 3.9.1896 – ✝ 5.12.1961

Geboren am 3. September 1896 in Gülchen/ Schlesien; Schmied. 1913 bis 1918 Militärdienst und Soldat im Weltkrieg. Seit 1919 Mitglied des DMV und Mitglied der KPD, Becker gehörte in den zwanziger Jahren zu den führenden KPD-Funktionären im Waldenburger Bergbaugebiet in Niederschlesien. 1929 Gemeindevertreter in seinem Heimatort Dittersbach, wo er als Schmied arbeitete. Er wurde im September 1930 für den Wahlkreis Breslau in den Reichstag gewählt, dem er bis März 1933 angehörte. 1933 lebte er zehn Monate illegal in Schlesien, floh im Dezember 1933 in die âSR. Im Februar 1939 ausgewiesen, emigrierte er nach Großbritannien, wo er von 1940 bis 1942 insgesamt 20 Monate interniert war. Becker gehörte in Großbritannien dem Vorstand der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter an, war von 1941 bis 1945 außerdem Mitglied der Bergarbeiter-Internationale. 1946 im Arbeitsausschuß freigewerkschaftlicher Bergarbeiter Deutschlands in Paris, im gleichen Jahr kehrte er nach Deutschland zurück, zunächst war er von Juni bis November 1946 Sekretär der IG Bergbau Bezirk Gelsenkirchen-Buer, von Dezember 1946 bis Dezember 1948 Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der IG Bergbau Bochum und von Januar 1949 bis Dezember 1951 Sekretär in der Hauptverwaltung der IG Bergbau in Bochum, verantwortlich für Schulung und Bildung, er wurde Mitglied der SPD. Karl Becker starb am 5. Dezember 1961 in Gelsenkirchen.

Wer war wer in der DDR

Beckert, Herbert

* 12.10.1920 – ✝ 24.3.2004

Geb. in Colmnitz (b. Freiberg in Sachsen); Vater Rangieraufseher; Studium der Math. u. Physik an der TH Dresden u. der Univ. Leipzig, dort 1947 Prom. mit der Arbeit »Existenz- u. Eindeutigkeitsbeweise für das Differenzenverfahren zur Lösung des Anfangswertproblems, des gemischten Anfangs-, Randwert- u. des charakterist. Problems einer hyperbol. Differentialgleichung 2. Ordnung mit zwei unabh. Variablen« bei  Ernst Hölder; 1949 Habil. u. 1951 ord. Professor für Math., 1959 – 69 Dir. des Mathemat.…

Wer war wer in der DDR

Behnke, Erich

* 10.8.1893 – ✝ 16.11.1977

Geb. in Berlin; Vater Schlosser; Volksschule; kaufm. Lehre; 1910 Gewerkschaft, 1912 SAJ; 1911 / 12 Angest. im Gewerkschaftshaus Berlin; 1912 – 15 Arbeiter in versch. Betrieben; ab 1915 Militärdienst; 1920 KPD, ab 1926 hauptamtl. Fkt., 1926 / 27 Sekr. des KPD-Unterbez. Bitterfeld, 1924 – 33 KPD-Stadtverordn. in Wittenberg u. Halle, 1927 Red. der KPD-Ztg. »Klassenkampf«; 1929 / 30 Kursant an der Internat. Leninschule in Moskau, anschl. Chefred. der Ztg. »Klassenkampf« u. Mitgl. der KPD-BL… Geboren am 10. August 1893 in Berlin als Sohn eines Schlossers; kaufmännische Lehre. 1910 Mitglied der Gewerkschaft, 1912 der Arbeiterjugend. 1911 Gewerkschaftsangestellter in Berlin, anschließend Arbeiter. Von 1915 bis 1919 Soldat. Er trat im Mai 1920 der KPD bei und war ab 1926 hauptamtlicher Funktionär, 1926/27 Sekretär des UB Bitterfeld. Von 1924 bis 1933 war Behnke Stadtverordneter in Wittenberg und Halle, ab 1927 Redakteur an der KPD-Zeitung »Klassenkampf«. Von September 1929 bis September 1930 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Nach seiner Rückkehr übernahm er von Fritz Rau die Chefredaktion der Zeitung »Klassenkampf« und gehörte dem Sekretariat der BL Halle-Merseburg an. Er wurde bereits im April 1933 inhaftiert und war bis Februar 1935 im KZ Lichtenburg, danach Tiefbauarbeiter in Halle. Von September 1939 bis April 1940 im KZ Buchenwald, später hatte er Kontakt zur Widerstandsgruppe um Georg Schumann. Von Mai 1945 bis Mai 1946 Leiter des Personalamtes der Stadtverwaltung Halle, zeitweilig stellvertretender Oberbürgermeister. Behnke wurde im August 1949 Chefredakteur der SED-Zeitung »Freiheit«, 1952 zunächst Pressereferent beim Rat des Bezirkes und ab Februar 1953 politischer Mitarbeiter der BL Halle. Zuletzt arbeitete er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er erhielt 1973 den VVO in Gold. Erich Behnke starb am 16.November 1977.Andreas Herbst

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Gerhard

* 3.4.1929 – ✝ 26.9.2006

Geb. in Potsdam; 1943 Ausbildung als Theatermaler in Berlin, Schauspielunterricht; 1946 – 48 Arbeit als Filmarchitekt; 1948 – 53 Erster Theatermaler am Hans-Otto-Theater Potsdam; 1949 Zulassung als Bühnenbildner; 1953 – 56 Puppengestalter u. Animator am DEFA-Studio in Potsdam-Babelsberg sowie am DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden; 1956 – 91 Puppengestalter u. Regisseur beim DFF in Berlin; 1958 Gründung des Puppenstudios des DFF, ab 1959 als Autor, Regisseur, Szenenbildner u. Animator, Entw.…

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Horst

* 16.12.1910 – ✝ 29.11.1975

Geb. in Lanz b. Lenzen (Krs. Westpriegnitz); Vater Friseur, später Chemiearb.; Mutter Näherin; 1917 – 25 Volksschule in Halle ; 1925 – 30 Ausbildung zum u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1926 ADGB, Naturfreunde, RFB, ATSB; 1927 – 31 Schlosser bei Wegelin & Hübner in Halle; 1931 – 34 arbeitslos; 1931 KPD; ab 1933 illeg. Arbeit für die KPD-Halle (»Herbert«); 1934 Landhelfer in Hundeluft (Landkrs. Wittenberg); Juli 1934 – 39 Emigr. in die ČSR, hier Jugendheimltr. u. Instrukteur in der…

Wer war wer in der DDR

Behrens, Friedrich (Fritz)

* 20.9.1909 – ✝ 16.7.1980

Geb. in Rostock; Vater Seemann; ab 1924 Ausbildung zum Maschinenbauer auf der Neptun-Werft; 1924 – 28 SAJ, 1926 – 31 SPD; 1928 Maschinenassistent bei der Handelsmarine, Heim-VHS in Leipzig; 1931 SAP; nach Begabtenprüfung 1931 – 35 Studium der Volkswirtschaftslehre u. Statistik an der Univ. Leipzig, Dipl.-Volksw.; 1932 KPD; 1935 Prom. an der Univ. Leipzig mit der Arbeit »Das Geldkapital in den Wechsellagen«, anschl. wiss. Hilfsref. im Statist. Reichsamt in Berlin; 1939 Statistiker für Preis- u.…

Wer war wer in der DDR

Beier, Wilhelm (Willi) Ferdinand Hermann

* 13.8.1905 – ✝ 19.2.1988

Geb. in Berlin; Vater Schlosser, Mutter Näherin; Besuch der Volks- u. Realschule in Berlin; 1919 Buchdruckerfachschule; 1921 – 23 Studium an der Kunstgewerbeschule Berlin u. 1923 – 28 an der Staatl. Kunsthochschule Berlin-Schöneberg, daneben 1924 – 26 Zeitschriftenred. (»Hackebeils Illustrierte«, »Hausfrau« u. »Sportschau«); 1926 – 31 Graphiker u. Hersteller bzw. Werbefachmann in versch. Berliner Betrieben; 1929 KPD; 1931 – 39 als Drucker u. Fälscher (Stempelmacher für Pässe) in versch.…

Wer war wer in der DDR

Bein, Richard

* 6.6.1920 – ✝ 19.9.2003

Geb. in Meerane (Sachsen); Vater Eisendreher, Mutter Spulerin; Volksschule; 1934 Textilschule, 1935 – 37 Ausbildung zum Weber; 1937 Angest. in einem Textilbetrieb, 1939 stellv. Betriebsltr.; 1940 – 43 Wehrmacht; 1943/44 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule in Gorki, 1944 NKFD-Beauftr. an der Karelischen Front, 1945 an der 1. Weißruss. Front. 1945/46 KPD/SED; 1945 Ltr. des Jugendaussch. beim Magistrat Berlin-Schöneberg; 1946 Personalltr. beim Mitteldt. Rundfunk, Sender Leipzig; 1949 Sekr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bellemann, Franz

* 30.8.1899 – ✝ 30.3.1987

Geboren am 30. August 1899 in Heilbronn; lernte Buchbinder und war in diesem Beruf tätig. 1919 USPD, 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD, in der er zunächst wiederum dem linken Flügel angehörte. Nach dem IX. Frankfurter Parteitag 1924 trat er in Württemberg in den Vordergrund. Auf dem X. Berliner Parteitag 1925 Mitglied der Politischen Kommission. Ab 1925 Leiter des RFB in Württemberg und zugleich Mitglied der BL, 1926/27 arbeitete er eng mit dem neuen Polleiter Karl Fugger zusammen. Bellemann wurde auf dem XI. Parteitag 1927 als Kandidat ins ZK gewählt. Während der Auseinandersetzung nach der Wittorf-Affäre stand er bei den Versöhnlern, nach der Auflösung dieser Gruppe wurde er Agitpropsekretär in Württemberg. Zusammen mit dem Polleiter Joseph Schlaffer und Orgleiter Karl Schneck wurde Bellemann im Januar 1932 vom ZK-Beauftragten Walter Ulbricht abgesetzt. Er konnte sich im März 1933 der Festnahme entziehen, wurde jedoch am 16.Juni 1933 durch die Gestapo verhaftet und am 28. September 1933 vom Landgericht Stuttgart zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung weiter illegal tätig, gehörte er der Widerstandsgruppe um Stefan Lovacz u. a. an, wurde am 25. Januar 1936 erneut festgenommen und am 9. November 1937 vom OLG Stuttgart zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, ab Januar 1943 bis 1945 im KZ. Nach 1945 wieder als Buchbinder tätig; er war nicht mehr hauptamtlich für die KPD aktiv, soll aber Mitglied der Partei gewesen sein. Franz Bellemann starb am 30.März 1987 in Stuttgart.

Wer war wer in der DDR

Belter, Herbert

* 21.12.1929 – ✝ 28.4.1951

Geb. in Greifswald in einer Arbeiterfam.; 1936 – 45 Mittelschule in Rostock; 1946 – 48 Ausbildung zum kaufm. Angest. in Rostock, anschl. Statistiker bei der Hafenverwaltung Rostock; 1948 SED; 1949 Abitur an der Vorstudienanstalt Rostock, anschl. Aufnahme eines Studiums an der Gesellschaftswiss. Fak. an der Univ. Leipzig; 4.10.1950 zusammen mit anderen krit. eingestellten Studenten Verteilung von selbstgefertigten Flugblättern gegen den undemokrat. Charakter der bevorstehenden Volkskammerwahlen…

dissidenten.eu

Bence, György

* 1941 – ✝ 2006

Geboren in Budapest, studierte György Bence in den Jahren 1961–66 Philosophie an der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest. Ab 1962 war er gemeinsam mit János Kis Schüler des bekannten ungarischen Soziologen György Márkus. 1966 erhielt er eine Anstellung als Assistent im Institut für Philosophie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Als er 1967 in die Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei (MSZMP) eintreten wollte, wurde er als Mitglied abgelehnt. Nachdem ein Jahr später die Akademie…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Benedum, Fritz

* 20.2.1902 – ✝ 25.12.1965

Geboren am 20. Februar 1902 in Kusel, von Beruf Kraftfahrer. Benedum war Mitglied der KPD und seit 1929 Mitglied der BL Pfalz, im November 1932 für den Wahlkreis Pfalz in den Reichstag gewählt. Im Frühjahr 1933 Emigration in das Saargebiet. Da er sich zunächst weigerte, zur illegalen Arbeit nach Deutschland zu gehen, aus der KPD ausgeschlossen. Schließlich wurde er nach seiner Rückkehr nach Deutschland am 8. Juni 1933 verhaftet und bis Juli 1933 in »Schutzhaft« genommen. Bei Kriegsausbruch im September 1939 erneut inhaftiert, blieb er bis Januar 1940 im KZ Buchenwald. Nach der Entlassung wieder Arbeiter in Kusel. Von Januar 1942 bis 1945 Wehrmacht, zuletzt Obergefreiter. 1945 wieder Mitglied der KPD, 1946 Mitglied der KL Kusel und in den Kreistag gewählt, 1948 zusätzlich Mitglied des Stadtrates von Kusel. Im September 1949 noch Kandidat zur Bundestagswahl, trennte sich Benedum von der KPD und ging 1950 zur UAPD über, später trat er politisch nicht mehr hervor. Fritz Benedum starb am 25. Dezember 1965 in Kusel.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Becker, Lina Maria

* 22.3.1898 – ✝ 3.11.1975

Geboren am 22. März 1898 in Hannover als Kind einer sozialistischen Arbeiterfamilie; schloß sie sich wie ihre Brüder Ernst Becker und Karl Albin Becker nach 1918 der KPD an und war in Hamburg aktiv. Von 1924 bis 1927 vertrat sie die KPD in der Hamburger Bürgerschaft. Verheiratet mit Emil Unfried; Übersiedlung nach Berlin. Wie ihre Brüder und ihr Mann stand sie den rechten Kommunisten nahe. Sie zog sich später aus der Politik zurück, starb am 3.11.1975, wohlhabend durch den Kinobesitz ihres Mannes Emil Unfried, in Bremen.

Wer war wer in der DDR

Beckmann, Hans

* 1.2.1915 – ✝ 6.3.1982

Geb. in Lebus (Krs. Seelow); Vater Reichsbahnangest.; 1922 – 29 Volksschule in Lebus; 1929 – 33 Ausbildung zum Tischler u. Geselle in Frankfurt (Oder); 1933 / 34 arbeitslos; 1934 – 36 Tischler in Rangsdorf (b. Berlin); 1936 Arbeitsmann im RAD-Lager 7 / 92 in Groß-Besten; Nov. 1936 – Febr. 37 arbeitslos; März – Nov. 1937 Modelltischler in Frankfurt (Oder); Dez. 1937 zur Wehrmacht eingezogen, nach Ausbildung Flugzeugmechaniker in der Heeresfliegerstaffel Cottbus; später Fluglehrer an versch.…

Wer war wer in der DDR

Behnke, Wilhelm

* 7.3.1914 – ✝ 9.5.1979

Geb. in Stettin (Szczecin / Polen); Vater Arbeiter; Volks- u. Berufschule; 1928 – 31 Bäckerlehre; 1931 KJVD u. KPD, Polit. Ltr. des KJVD-Bez. Stettin; 1933 illegale Arbeit; 1934 festgenommen u. u. a. in den KZ Sachsenhausen u. Dachau inhaftiert; 1944 Soldat in einer Strafkompanie, 1945 Desertion in sowj. Kriegsgefangenschaft. 1945 Arbeit als Bäcker; 1946 SED; 1946 – 51 Offizier der DVP; 1951 – 53 Kulturdir. im VEB Karl-Marx-Werk in Potsdam-Babelsberg; 1954 Sekr. der SED-KL Brandenburg; 1954 – 57…

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Heinz Karl

* 23.5.1913 – ✝ 26.2.2003

Geb. in Potsdam; 1939 – 45 Wehrmacht (Luftnachrichtenregt. 24), Uffz. 1946 SED; Textilien-Kalkulationsprüfer bei der Landesreg. Brandenb.; 1951 Ltr. HA Industrie im Min. für Wirtschaft u. Arbeit bzw. Arbeit u. Berufsausbildung Brandenb.; 1952/53 stellv. Vors. des Rats des Bez. Cottbus; 1953 – 58 Vizepräs. der IHK; 1958 – 65 Ltr. der HA u. Bevollm. für den Innerdt. Handel im Min. für Außenhandel u. Innerdt. Handel, Verhandlungspartner der Treuhandstelle für den Interzonenhandel mit der Bundesrep.…

Wer war wer in der DDR

Behrendt, Jutta

* 15.11.1960

Geb. in Berlin; Vater Ing., Mutter Ing.-Ökonom; 1967 – 80 EOS, Abitur; KJS, anschl. Sportstudium an der DHfK Leipzig; seit 1975 aktiv im Rudern, zuerst bei der BSG Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow, ab 1981 beim SC Dynamo Berlin (Trainerin: Rita Bludau); ab 1980 Sportstudium an der DHfK Leipzig; 1985 Eintritt in die DVP; 1988 Olympiasiegerin (Einer), fünfmal WM: 1983 (Einer), 1985 (Doppelvierer), 1986 (Einer), 1987 u. 1989 (Doppelvierer), zweimal Vize-WM: 1981 (Doppelzweier), 1982…

Wer war wer in der DDR

Behrens, Manja

* 11.04.1914 – ✝ 18.01.2003

Geb. in Dresden; Vater Kgl. Sächs. Hofsyndikus, Rechtsanwalt u. Notar, Mutter Maria Lichtenegg Kgl. Sächs. Hofschauspielerin; ab 1930 privater Schauspielunterricht bei Kammersänger Waldemar Staegemann, später bei Erich Ponto; Tätigkeit als Zahnarzthelferin; 1935 – 54 Engagement am Staatstheater Dresden, zunächst jugendl. Liebhaberin u. Naive in zahlr. Boulevard-Stücken; seit 1936 Filmrollen (»Stärker als Paragraphen«, »Susanna im Bade«), keine Filmkarriere, weil von Goebbels ausgegrenzt wegen…

Wer war wer in der DDR

Beier-Red, Alfred

* 1.11.1902 – ✝ 3.2.2001

Geb. in Berlin; Vater Maler, Mutter Näherin; Volks- u. Berufsschule; 1917 – 23 Lehre u. Tätigkeit als Buchdrucker; 1918 FSJ; 1923 KPD; 1927 – 29 Studium an der Berliner Kunstgewerbeschule-Ost (Schule für Graph. Gewerbe), März 1929 Abschluß als Graphiker; seit 1924 freischaff. polit.-satir. Zeichner, der die Linie von Kollwitz, Baluschek u. Zille fortsetzte u. in der Tradition des Berliner Realismus von Chodowiecki, Schadow u. Hosemann stand; Aufträge vornehml. für die Blätter der Arbeiterpresse,…

Wer war wer in der DDR

Beleites, Michael

* 30.9.1964

Geb. in Halle; Vater Pfarrer; 1971 – 82 POS in Trebnitz (b. Zeitz); 1981 – 83 Ausbildung zum zoolog. Präparator in Gera u. Berlin; aufgrund einer Intervention des MfS nicht zum Abitur u. Studium zugelassen; seit 1976 Teiln. an Naturschutzarbeiten u. Vogelberingung, seit 1982 Mitarb. in versch. kirchl. Friedens- u. Umweltgr., 1982 – 84 im Vorbereitungskrs. der Radsternfahrten kirchl. Umweltgr. nach Potsdam-Hermannswerder; 1982 – 89 vom MfS im OV »Entomologe« erf.; 1983 Mitgl. der Ltg. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bellert, August

* 3.7.1877 – ✝ 25.2.1951

Geboren am 3. Juli 1877 in Langenzenn/Fürth in Bayern als Sohn eines Drechslers. Lehre und bis 1908 Arbeit als Drechsler. Ab 1908 hauptamtlicher Angesteller der Stockarbeiter-Branche im Deutschen Holzarbeiterverband in Solingen. Bellert war von 1908 bis 1917 Sekretär der SPD in Solingen. 1917 trat er der USPD bei und führte die Mehrheit der Solinger USPD als ihr Vorsitzender im Dezember 1920 in die VKPD. Während der Novemberrevolution Mitglied im geschäftsführenden Ausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates in Solingen. 1919/1920 gehörte er der Verfassunggebenden Preußischen Versammlung an. August Bellert, der seit 1920 in Nürnberg wohnte, trat politisch nicht mehr hervor, er starb am 25. Februar 1951.

dissidenten.eu

Bembel, Aleh

* 1939

Aleh Bembel wurde 1939 in Minsk geboren. Nach dem Abschluss der Oberschule studierte er einige Jahre an der Fakultät für Energietechnik des Belarussischen Polytechnischen Instituts in Minsk. 1959–63 erhielt er eine musikalische Ausbildung und studierte anschließend am Konservatorium, das er 1969 abschloss. Beeinflusst von seiner strenggläubigen Tante wandte er sich der Religion zu. Seit Mitte der 60er Jahre beschäftigte er sich mit christlicher Philosophie und orthodoxer Geisteswelt. Er bemühte…

dissidenten.eu

Benda, Václav

* 1946 – ✝ 1999

Václav Benda wurde in Prag geboren. Nach Abschluss des Gymnasiums im Jahr 1964 begann er ein Studium der Bohemistik und Philosophie an der Prager Karls-Universität. 1968 war er in der Studentenbewegung aktiv, Vorsitzender des Studentenrats an der philosophischen Fakultät sowie Gründer des Klubs der katholischen Jugend. 1970 promivierte er mit einer Arbeit über den Schriftsteller und Philosophen Ladislav Klíma. Václav Benda studierte außerdem an der Fakultät für Mathematik und Physik der…

Wer war wer in der DDR

Bengsch, Alfred

* 10.9.1921 – ✝ 13.12.1979

Geb. in Berlin; Vater Postbeamter, Mutter Schneiderin; 1932 – 40 Gymnasium in Berlin; 1940 – 41 Theol.-Studium in Fulda; 1941 – 44 Wehrmacht; 1944 – 46 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 – 50 Theol.-Studium in Neuzelle; 1950 Priesterweihe, 1950 – 54 Kaplan in Berlin; 1954 – 56 Studium der Theol. in München u. Erfurt, 1956 Prom. zum Dr. theol. in Erfurt; 1957 – 59 Doz. für Dogmatik u. Homiletik in Neuzelle; 1959 Regens des Priesterseminars in Erfurt, Mai 1959 Ernennung zum Weihbischof von Berlin…