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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Klemm, Otto

* 23.9.1882 – ✝ 12.6.1952

Geboren am 23. September 1882 in Lindenstadt/Provinz Posen. Sohn eines Bauunternehmers. Seit 1902 in Berliner Großbetrieben als Metallhobler beschäftigt. 1906 Eintritt in die SPD, wurde Klemm 1908 bei Daimler-Benz in Berlin-Marienfelde gemaßregelt. Von 1909 bis 1916 bei der AEG in Schöneweide, hier Obmann der Vertrauensleute. 1917 ging er zur USPD und schloß sich der Spartakusgruppe an. Zum Militärdienst eingezogen, wegen politischer Unzuverlässigkeit dann Kohlenarbeiter. Klemm war in Berlin u. a. für Hugo Eberlein tätig und war 1918/19 an den Revolutionskämpfen beteiligt. Bis 1923 (Cuno-Streik) hauptamtlicher Arbeiterrat bei der Firma Autogen in Berlin-Lichtenberg. Seit 1919 Mitglied und Funktionär der KPD, war er von Oktober 1923 bis April 1924 Reichskurierleiter im zentralen AM-Apparat der KPD. Zunächst koordinierte er von Dresden, dann von Berlin die Einsätze der Kuriere der Zentrale. Im Mai 1924 flüchtete Klemm in die Sowjetunion, nahm dort gemeinsam mit Joseph Gutsche, Heinz Neumann u. a. am ersten Lehrgang an der M-Schule der Komintern teil. Anschließend in Moskau, in der Wolgadeutschen Republik und in Leningrad Metallarbeiter, Mitglied der KPdSU. Im August 1926 Rückkehr nach Deutschland, zehn Tage später wurde er festgenommen und im kleinen »Tschekaprozeß« vom Reichsgericht in Leipzig zu zwei Jahren und neun Monaten Festung verurteilt. Belastungszeuge war Felix Neumann. Nach seiner Freilassung wurde er Mitarbeiter des ZK im Büro von Leo Flieg und Eugen Schönhaar, übernahm erneut Aufgaben im AM-Apparat, war zugleich Fraktionsvorsitzender der KPD in der Bezirksversammlung Berlin-Tempelhof. Am 28. Februar 1933 Festnahme und bis 1934 »Schutzhaft«. Anschließend Metallhobler, im November 1939 und im August 1944 jeweils mehrwöchige Haft. Im Mai 1945 Polleiter der KPD Berlin-Tempelhof, dort im Juni 1945 Dezernent (Stadtrat) für Sozialwesen. Von April 1947 bis Februar 1951 als SED-Mitglied Angestellter der Deutschen Zentralverwaltung für Verkehr, zuletzt bei der Generaldirektion der Reichsbahn in Ost-Berlin. Otto Klemm starb am 12.Juni 1952 in Lehnitz/Krs. Oranienburg.

Wer war wer in der DDR

Klering, Hans

* 8.11.1906 – ✝ 30.10.1988

Geb. in Berlin; Stiefvater Arbeiter, Mutter Arbeiterin; Gemeinde- u. Fortbildungsschule in Berlin; 1921/22 Soz. Proletarierjugend, dann KJVD; 1921 – 24 Lehrling; 1924 – 28 Gelegenheitsarbeiten u. erwerbslos, u. a. Hafenarb. in Hamburg u. Bremen, Schriftmaler u. Plakatzeichner in Köln; 1926 KPD; Mitgl. der Agitpropgr. »Rote Raketen« u. »Blaue Blusen« in Köln u. Berlin; ab 1930 bei der »Kolonne Links« (UBL Berlin-Mitte der KPD); blieb 1931 nach einem Gastspiel in der UdSSR; Plakatmaler im…

Wer war wer in der DDR

Klier, Freya

* 4.2.1950

Geb. in Dresden; Vater Dekorateur, Mutter Arbeiterin; 1953 nach Verhaftung des Vaters in einem staatl. Kinderheim; POS, 1968 Abitur mit Ausbildung zur Maschinenbauzeichnerin; Verurteilung zu 16 Mon. Haft wegen »versuchter Republikflucht«, vorz. entlassen; anschl. Postangest., Kellnerin, Disponentin im Dresdener Puppentheater; 1970 – 75 Schauspielstudium an der Theater-HS Leipzig u. im Staatstheater Dresden, Dipl.; ab 1975 Schauspielerin am Theater Senftenberg; 1978 – 82 Regiestudium am Inst. für…

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Klinkowski, Maximilian

* 24.5.1904 – ✝ 22.6.1971

Geb. in Berlin; Vater Schneidermstr.; Realgymnasium; landw. Lehre, 1924 – 27 Studium an der Landw. HS Berlin, Dipl.-Landwirt; 1929 Prom. zum Dr. agr.; 1929 – 39 wiss. Mitarb. der Dienststelle für Botanik bzw. für angewandte Vererbungslehre der Biolog. Reichsanstalt für Land- u. Forstw. in Berlin-Dahlem; 1939 – 41 Wehrmacht; 1940 NSDAP; 1941 – 44 Aufbau des Pflanzenschutzes in den okkupierten balt. Staaten, Dir. des Inst. für Pflanzenkrankheiten der Landw. Forschungsanstalt in Riga; 1943 Habil.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Klose, Willi

* 9.6.1902 – ✝ 18.1.1946

Geboren am 9. Juni 1902 in Berlin, Sohn eines Maurers; lernte Maschinenschlosser. Seit 1919 in der FSJ, seit 1923 in der KPD, schon früh für den Nachrichtendienst der Komintern (OMS) und den sowjetischen Geheimdienst tätig. Offiziell bis 1930 bei der sowjetischen Botschaft in Berlin beschäftigt, er unterhielt enge Kontakte zu Alexander Abramow (Mirow), dem OMS-Vertreter (1937 Opfer des Stalin-Terrors), der zeitweise Leiter der Paßabteilung der Botschaft war. Klose gehörte der von Richard Großkopf geleiteten Paßfälscherwerkstatt der KPD an, war 1930 Leiter der Wiener Paßfälscherzentrale, dort am 3.November 1931 festgenommen und am 23.März 1932 vom österreichischen Landgericht zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Anschließend Abschiebung nach Berlin, im Juli 1932 ging er in die Sowjetunion und studierte an der KUNMS. Klose wurde am 16. Januar 1938 in Moskau vom NKWD verhaftet, nach vierzehn Monaten U-Haft am 28.März 1939 entlassen, über Finnland und Schweden an Deutschland ausgeliefert. Am 31.Oktober 1939 in Saßnitz von der Gestapo festgenommen, dann am 5.November 1940 vom VGH zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Während der Haft umfangreiche Aussagen bei der Gestapo. Bis 1942 war er im Zuchthaus Brandenburg-Görden inhaftiert, anschließend Flugzeugschlosser in Berlin-Adlershof. Nach Evakuierung des Betriebes nach Kamenz erneute Festnahme und drei Wochen Haft im Lager Radeburg bei Dresden. Nach der Freilassung zog Klose zur Familie seiner Frau nach Jößnitz bei Plauen. Eine Anerkennung als OdF wurde im Oktober 1945 abgelehnt. Er wurde am 21.September 1945 in Berlin verhaftet und am 6.Dezember 1945 aufgrund Art. 58-2 des Strafgesetzbuches der RSFSR vom Sowjetischen Militärtribunal der Garnison Berlin zum Tode durch Erschießen verurteilt. Vorwurf: Kriegsverbrechen. Das Urteil wurde am 18.Januar 1946 vollstreckt.

Wer war wer in der DDR

Kluge, Volker

* 14.10.1944

Geb. in Altenburg (Thür.); Vater Justizinspektor; 1951 – 63 OS, Abitur; 1963 – 65 Schriftsetzerlehre; 1965 – 67 Volontariat bei der Ztg. »Junge Welt«; 1967 – 71 Journalistikstudium KMU Leipzig; 1970 SED; 1971 – 80 Sportred. der »Jungen Welt«; 1980 – 90 Abt.-Ltr., Ressortchef; ab 1982 Mitgl. des Kolleg., 1971 – 89 Organisator der »Junge Welt« – Umfrage nach dem »DDR-Sportler des Jahres«; 1980 - 89 als IM "Frank" des MfS erf.; 1982 – 90 Mitgl. des Präs. u. Pressechef des NOK; 1984 – 90 Mitgl. des…

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Knapp, Wilhelm

* 6.1.1898 – ✝ 4.4.1984

Geboren am 6. Januar 1898 in Bremen, Sohn einer Arbeiterfamilie; kaufmännische Lehre. Von 1916 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. 1919 Mitglied der KPD, von 1921 bis 1923 Angestellter des Versorgungsamtes in Oldenburg. Ab 1923 hauptamtlich im Apparat der KPD, war Knapp 1923/24 Orgleiter der BL Nordwest und gehörte während der Aufstandsvorbereitung im Herbst 1923 dem sogenannten Direktorium in Bremen an. Dann führend im Verlagswesen der KPD tätig, 1924 Leiter des Verlages »Thüringisches Volksblatt« in Gotha, ab 1926 der »Südwestdeutschen Arbeiter-Zeitung« in Frankfurt/M. und von 1929 bis 1932 der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« in Stuttgart. 1932 vom ZK nach Wien entsandt, wo er bis 1934 den Verlag der »Roten Fahne« für die KPÖ leitete. Im Auftrag des ZK auch »Reichskurier« und 1934/35 Verlagsleiter der »Arbeiterzeitung« in Saarbrükken. 1935 in Berlin verhaftet und 1936 zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Luckau und Brandenburg verbüßte. 1945 zunächst Personaldirektor der BVG in Groß-Berlin, ab 1948 Hauptdirektor der Ostberliner Verkehrsbetriebe, anschließend im Außenhandel der DDR tätig. 1961 wurde er nach Rom entsandt und leitete dort bis 1964 die DDR-Handelsvertretung in Italien. Er erhielt 1983 den Karl-Marx-Orden. Wilhelm Knapp starb am 4.April 1984.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knief, Johann

* 23.4.1880 – ✝ 6.4.1919

Geboren am 23. April 1880 in Bremen; wurde nach dem Besuch des Lehrerseminars 1901 Volksschullehrer. Als Mitglied des Vereins junger Lehrer kam er in Kontakt zur Sozialdemokratie, schloß sich aber erst 1906 der SPD an, nachdem er vorher weitgehend unpolitisch war. Bis 1911 Lehrer, dann arbeitete Knief von November 1911 bis Dezember 1916 als Redakteur an der sozialdemokratischen »Bremer Bürgerzeitung« und wurde der führende Kopf der Bremer Linken. Seit Anfang August 1914 Soldat, kam Knief nach den Kämpfen an der Westfront schon im Oktober 1914 mit schwerem Nervenleiden nach Bremen zurück. Nach seiner Gesundung 1915 Führer der Bremer Linksradikalen, der neben dem Spartakusbund wichtigsten Gruppe der radikalen Linken in Deutschland. Im Januar 1916 nahm Knief an der ersten Reichskonferenz der Gruppe Internationale in Berlin teil. Von Juni 1916 bis März 1919 gab er zusammen mit Paul Frölich in Bremen die »Arbeiterpolitik« heraus, das einzige legale Blatt der radikalen Linken im Krieg. Knief stand in enger Verbindung zu Lenin und den Bolschewiki und begrüßte deren Oktoberrevolution. In seiner Parteikonzeption unterschied er sich aber völlig von Lenin und gehörte zu den Anhängern eines radikal-revolutionären Kommunismus. Im Januar 1918 wegen illegaler Arbeit festgenommen, blieb Knief bis zur Novemberrevolution in »Schutzhaft«. Seine »Briefe aus dem Gefängnis« wurden 1920 publiziert. Er trat für die Schaffung einer eigenen linksradikalen Partei ein. Daher stand Knief während des Krieges im Gegensatz zu Rosa Luxemburg und Leo Jogiches, die eine selbständige Partei der äußersten Linken ablehnten und die Spartakusgruppe zum Eintritt in die USPD veranlaßt hatten. Als Wortführer der Bremer Linksradikalen, die sich im November 1918 in Internationale Kommunisten Deutschlands (IKD) umbenannt hatten, wandte sich Knief zunächst gegen die Verschmelzung der IKD mit dem Spartakusbund. Er stimmte unter dem Druck seines Freundes Karl Radek dann doch zu, so daß die KPD Ende 1918 gegründet werden konnte. Obwohl der schwerkranke Knief kaum noch Anteil an den politischen Ereignissen nehmen konnte, wurde er in Abwesenheit im Januar 1919 zum Volksbeauftragten der Bremer Räterepublik gewählt. Johann Knief starb nach einer Blinddarmoperation am 6.April 1919 in Bremen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knittel, Fritz

* 5.6.1905 – ✝ 8.12.1980

Geboren am 5. Juni 1905 in Halle, Sohn eines Transportarbeiters; lernte Bäcker, anschließend Gießereiarbeiter. Er trat im Mai 1921 in die KJD ein, wurde Vorsitzender der KJD in Halle, im Oktober 1925 Sekretär der KJVD-BL Halle-Merseburg. 1925 Mitglied der KPD, im April 1926 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau, danach Sekretär der KJVD-BL Niederrhein. Auf dem Hamburger KJVD-Kongreß 1927 in das ZK des Jugendverbandes gewählt. Bis zum RFB-Verbot im Mai 1929 leiteten er und Emil Paffrath als Nachfolger des im Februar 1929 ausgeschlossenen Werner Jurr die Rote Jungfront, die Jugendorganisation des RFB. Ab 1929 gehörte Knittel dann dem Büro bzw. dem Sekretariat des ZK des KJVD an. Er war gemeinsam mit Rudolf Mießner zunächst unter den KJVD-Vorsitzenden Kurt Müller, dann Artur Becker für das Ressort Agitation und Propaganda zuständig. Als Kandidat des EK der KJI hielt er sich in den Fraktionskämpfen in der KPD bzw. KJVD-Führung zurück. Ab April 1932 in Moskau, in der Abteilung Agitprop des EK der KJI, im April 1934 als KJI-Vertreter in Österreich. Dort im August 1934 verhaftet, kehrte er nach achtmonatiger Polizei- und Gefängnisstrafe im Mai 1935 nach Moskau zurück, lehrte hier an der Internationalen Leninschule, später wirkte er vornehmlich auf dem Gebiet der Presse- und Rundfunkpropaganda. 1936 erhielt Knittel eine Rüge von der IKK »wegen Verletzung der Regeln der Konspiration«, weil er 1934 beim Verhör in Wien seine richtige Wohnung angegeben hatte. Dort fand die Polizei ein Buch mit dem Namen eines illegal lebenden Genossen, der dann verhaftet wurde. Von 1942 bis 1946 war Knittel Angehöriger des Ministeriums des Innern der UdSSR, Instrukteur in deutschen Kriegsgefangenenlagern und 1946/47 an der Zentralen Antifaschule in Taliza. Ende September 1947 Rückkehr nach Deutschland, er wurde Hauptreferent für Schulung in der Deutschen Verwaltung des Innern der SBZ, dann von 1948 bis 1950 Leiter der SED-Landesparteischule Wettin/Sachsen-Anhalt. Nach längerer Krankheit leitete Knittel ab November 1951 bei der Landesregierung Sachsen-Anhalt das Sekretariat des Ministerpräsidenten Werner Bruschke. Von 1952 bis 1954 Stellvertretender Vorsitzender des Rates des Bezirks Halle, dann bis 1962 stellvertretender Direktor des IML. Er erhielt 1980 den Karl-Marx-Orden. Fritz Knittel starb am 8.Dezember 1980 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knöchel, Johann

* 25.12.1903 – ✝ 14.1.1986

Geboren am 25. Dezember 1903 in Obernsee/ Bayern, Sohn eines Bergarbeiters; wurde Gemeindearbeiter in der Stadtverwaltung Oelsnitz/Erzgebirge. 1920 Mitglied der KPD, ab Januar 1929 Leiter des UB Oelsnitz und dort 1927 Stadtverordneter, im Juni 1929 Delegierter zum XII. Weddinger Parteitag in Berlin. Im September 1930 wurde Johann Knöchel im Wahlkreis Chemnitz-Zwickau als Abgeordneter in den Reichstag gewählt, dem er bis 1932 angehörte. Nach 1933 im KZ Colditz, von 1940 bis 1945 mußte er zur Wehrmacht. 1945 wieder Mitglied der KPD, 1946 der SED. Bürgermeister in Hartenstein, später Landrat des Kreises Zittau. Ab 1951 Leiter der Hauptabteilung Forstwirtschaft im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der Landesregierung Sachsen, später Vorsitzender des Rates des Kreises Dresden bzw. Kaderleiter im VEB »Planeta«, dann Parteiveteran. Johann Knöchel starb am 14. Januar 1986 in Radebeul.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knoll, Josef

* 20.3.1909 – ✝ 24.1.1971

Geboren am 20. März 1909 in Griesbäckerzell/ Oberbayern; Sattler und Polsterer. Nach der Wanderschaft arbeitete er von 1928 bis 1932 in Lörrach als Lokomotivheizer. Knoll trat 1930 der KPD bei, nach »Schutzhaft« im März/April 1933 leitete er von Lörrach und Haltingen aus die Grenz- und Kurierarbeit in Südbaden. Im Frühsommer 1935 absolvierte er in Moskau einen Schulungskurs des AM-Apparates. Er nahm unter dem Parteinamen Erwin Dirks bzw. Boxer am VII. Weltkongreß der Komintern teil und war Delegierter Südbadens auf der »Brüsseler Konferenz« in Moskau, wo er für die Taktik des »Trojanischen Pferdes« eintrat. In Deutschland Anfang Mai 1936 verhaftet, wurde Knoll am 5.November 1936 durch das OLG Karlsruhe zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, saß bis 1939 im Zuchthaus Ludwigsburg und Lager Aschendorfer Moor, danach bis Kriegsende in München Hausmeister und Kraftfahrer. 1945 kehrte er nach Lörrach zurück und war bis 1971 Angestellter der Stadt. Wieder Mitglied der KPD und 1968 der DKP, baute er in Lörrach die Betreuungstelle für die Opfer des Faschismus auf und gehörte zu den Mitbegründern der VVN Südbadens. Als geachtete Persönlichkeit war er u.a. Vorsitzender des Südbadischen Schwerathletikverbandes. Josef Knoll starb am 24. Januar 1971 in der Universitätsklinik Freiburg im Breisgau.

Wer war wer in der DDR

Knoppe, Reinhold

* 6.4.1908 – ✝ 30.5.1983

Geb. in Bernstein (Bayern); Vater Schmied; Volksschule; 1922 – 24 Ausbildung zum Glaser; 1924 – 27 Gelegenheitsarb.; 1927 Redaktionsbote, dann Zeitungsfahrer; 1929 KPD; 1932 arbeitslos; 1933 Emigr. in die ČSR; 1937 – 39 Interbrigadist im span. Bürgerkrieg; 1939 – 41 Internierung in Frankreich; 1941 Übergabe an die Gestapo, dann KZ Sachsenhausen. 1945 Ltr. des OdF-Heims in Lehnitz; dann VP; 1950 Einstellung beim MfS, ltd. Mitarb. beim personellen Aufbau des MfS, Ltr. der HA III (Sicherung der…

Wer war wer in der DDR

Klemperer, Victor

* 9.10.1881 – ✝ 10.2.1960

Geb. in Landsberg / Warthe (Gorzów Wielkopolski, Polen); Vater Prediger der jüd. Reformgemeinde Berlin; Abitur; 1899 – 1904 Studium der germanist. u. romanist. Philol. an den Univ. Berlin, München, Genf, Paris u. Rom; 1903 ev. Taufe; 1904 – 12 freischaff. Schriftst. u. Publizist; 1912 Dr. phil. u. 1914 Habil. an der Univ. München; 1914/15 Lektor an der Univ. Neapel; 1915 – 19 Privatdoz.; Soldat im 1. Weltkrieg; 1919 a. o. Prof. der Univ. München; 1920 – 35 Prof. für romanist. Philol. u.…

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Klett, Eveline

* 9.10.1949

Geb. in Vielau (Krs. Zwickau); OS; 1964 FDJ; 1966 – 68 Ausbildung als Dreherin; seit 1968 Dreherin bzw. Mstr. einer Jugendbrigade im VEB Zwickauer Maschinenfabrik; 1969 SED; 1971 Mitgl. der ZPL; seit 1976 Mitgl. der SED-KL Zwickau-Stadt; 1976 DFD; 1979/80 Besuch der BPS; 1976 – März 1990 Abg. der Volkskammer, Mitgl. des Jugendaussch.; 1986 – 89 Mitgl. des Staatsrats; lebt in Neuplanitz (b. Zwickau).Die Staatsrätin. In: Die Zeit, 19.6. 1992.

Wer war wer in der DDR

Kling, Wilhelm

* 7.2.1902 – ✝ 17.11.1973

Geb. in Bammental (Krs. Heidelberg); Vater Mühlenarb., Mutter Heimarb.; Volksschule; 1916 – 21 Ausbildung zum Kfm. in Heidelberg; 1919 ZdA-Jugend; Hrsg. der Ztschr. »Aktivist«; 1921 – 24 Angest. in Dortmund; 1922 – 24 Mitgl. u. Sekr. im »Verein zur Abwehr des Antisemitismus in Dtl.«; 1923 Mitarb. im AM-Apparat der KPD Ruhrgeb.; 1925 KPD, versch. Funktionen im UB Dortmund; 1925 – 28 Arbeiter bei Baufirmen, Betriebsrat; 1926/ 27 Besuch der KPD-Schule Ruhrgeb.; 1928/29 arbeitslos; journalist.…

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Klinz, Werner

* 25.12.1901 – ✝ 22.4.1969

Geboren am 25. Dezember 1901 in Halle/Saale, Sohn einer Arbeiterfamilie. Nach einer kaufmännischen Lehre Schreiber in Rechtsanwaltskanzleien und von 1921 bis 1924 beim thüringischen Ministerium für Volksbildung in Weimar. Seit 1921 in der KPD, war er von Oktober 1924 bis November 1929 Sekretär der KPD-Fraktion im Thüringer Landtag. Wegen Kritik am ultralinken Kurs 1929 Ausschluß aus der KPD, Mitglied der KPO. Bis 1933 erwerbslos, im März 1933 verhaftet, einige Wochen im KZ Nohra, danach wirkte er in der Illegalität. Im März 1935 erneut festgenommen und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Ab 1939 bei einem Akademischen Verlag beschäftigt, wurde Klinz im Mai 1944 zum Strafbataillon 999 eingezogen. Von 1945 bis Mai 1951 Sekretär der KPD bzw. SED-KL Saalkreis. Im Zuge der Parteiüberprüfungen als früherer »Abweichler« abgelöst, kam er als Hauptsachbearbeiter zum Konsum in Halle und wurde am 1. September 1957 Leiter des Heimatmuseums Halle. Im Mai 1961 bestätigte die ZPKK seine KPD-Mitgliedschaft ab 1921. Werner Klinz starb am 22. April 1969 in Halle.

Wer war wer in der DDR

Klotz, Sibyll-Anka

* 4.3.1961

Geb. in Berlin; Vater Chemiker; Mutter Gastronomin; 1967 – 75 POS, 1975 – 79 EOS in Strausberg, Abitur; 1975 – 83 FDJ; 1979 – 84 Studium der Philos. an der HU Berlin; 1983 – 89 SED; 1984 – 90 wiss. Mitarb. an der Charité in Berlin; 1989 Gründungsmitgl. des UFV; 1990 Prom. zum Dr. phil. an der HU mit einer Arbeit zu August Bebels »Die Frau u. der Sozialismus«. Jan. 1991 – 2006 Mitgl. des Berliner Abg.-Hauses (anfangs für den UFV); 1997 Mitgründerin der Berliner Initiative »Europa ohne Rassismus«;…

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Kmiec, Paul

* 10.8.1893 – ✝ 25.3.1946

Geboren am 10. August 1893 in Dessau, Sohn einer Arbeiterfamilie; Lehre und Arbeit als Schmied in Uelzen und Hannover, Wanderschaft. 1914 Einberufung zum Kriegsdienst, als Heizer bei der Marine. Anfang 1919 Rückkehr nach Dessau, wurde Mitglied der KPD. Er arbeitete in Wolfen und Dessau, war zeitweise Vorsitzender des Betriebsrates. Kmiec gehörte von 1924 bis 1933 dem Landtag von Anhalt an, war ab 1930 Vorsitzender des Kampfbundes gegen den Faschismus und Mitglied der BL Magdeburg. Am 17. März 1933 auf dem Dessauer Hauptbahnhof verhaftet, kam in »Schutzhaft« und wurde im Juni 1934 in das KZ Oranienburg überführt, von dort in das KZ Roßlau. Danach wieder Arbeiter, aber 1944 erneut inhaftiert und in das KZ Buchenwald eingeliefert. Kmiec kam im Juni 1945 nach Dessau zurück, wo er 1945/46 Sekretär des KPD-UB Dessau wurde. Paul Kmiec starb am 25. März 1946 in Dessau. Marion Goers veröffentlichte 2005 eine biographische Skizze über Paul Kmiec.

Wer war wer in der DDR

Kneifel, Josef

* 15.11.1942

Geb. in Weißig (Niederschl.); Eltern Gewerbetreibende; aufgew. bei Pflegeeltern in Sachsen; Pflegevater KPD-Funktionär; Lehre als Fleischer, später als Dreher; 1957 – 63 FDJ; freiw. Helfer der VP; Kand. des MfS-Wachregt.; 1968 Protestflugblätter gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die ČSSR; ab 1972 mehrere Ausreiseanträge; 1975 erste Verurteilung wegen »Staatsverleumdung« zu zehn Mon. Freiheitsentzug, anschl. Schikanen durch staatl. Behörden; nach dem Einmarsch der Roten Armee in…

Wer war wer in der DDR

Kniepert, Andreas

* 11.4.1950

Geb. in Löbau; Grund- u. EOS in Löbau, 1968 Abitur u. Abschluß als Mechaniker, im Beruf tätig; 1970 – 74 Studium der Verfahrenstechnik an der TU Dresden, Dipl.-Ing.; 1974 – 91 u. 1995 wiss. Ass. an der HAB in Weimar, Prom. zum Dr.-Ing., 1985 Habil.; NDPD; Eintritt in die FDP; Juli 1990 – 94 Landesvors. der FDP Thür., Mitgl. im FDP-Bundesvorst. 1990 – 94 MdL u. Vors. der FDP-Fraktion im Thür. Landtag; 1995 wiss. Ass. an der HAB in Weimar; 1999 – 2002 Landesvors. der FDP Thür.; akad. Mitarb. in…

Wer war wer in der DDR

Knoblich, Herbert

* 11.6.1939

Geb. in Alt Jauer (Krs. Jauer, Niederschles./ Stary Jawor, Polen); OS in Cottbus, 1957 Abitur; 1957 – 61 Studium der Math. u. Physik an der TH Dresden; Fernstudium an der PH Dresden, Dipl.-Lehrer; 1961 – 70 Lehrer; 1970 – 90 Assistent, Oberassistent u. Doz. für Festkörperphysik. an der PH Potsdam; 1985 Prom., 1986 Habil. mit einer Arbeit über Generation u. Transport elektr. Ladungsträger; Aufenthalt an der Univ. Riga (Lett. SSR); Ltr. des Bereichs Techn. Systeme der Sektion Polytechnik an der PH…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knöchel, Wilhelm

* 8.11.1899 – ✝ 12.6.1944

Geboren am 8. November 1899 in Offenbach/Main; Dreher, Grubenschlosser, 1919 Mitglied der SPD, 1923 der KPD, Funktionär der KPD in Dortmund-Brunninghausen, Von 1924 bis 1930 Mitglied der Leitung des UB Dortmund, ab 1930 Funktionär in Offenbach. Von 1932 bis 1934 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, danach ab 1934 Oberberater für den illegalen KPD-Bezirk Wasserkante in Hamburg. Auf der »Brüsseler Konferenz« im Oktober 1935 wurde Knöchel zum Kandidaten des ZK gewählt und 1936 zum Aufbau der Abschnittsleitung West nach Amsterdam geschickt. Er war Mitbegründer und Sekretär des kommunistischen Ausschusses freigewerkschaftlicher Bergarbeiter Deutschlands, 1938 Wahl zum Mitglied der Exekutive der Bergarbeiterinternationale. Knöchel nahm im Januar 1939 an der »Berner Konferenz« teil und wurde Vollmitglied des ZK der KPD. Infolge des Hitler-Stalin-Paktes und der Auflösung aller Abschnittsleitungen Beauftragter der KPD für die Niederlande, Belgien und die Schweiz. Im Januar 1942 reiste er illegal über das Ruhrgebiet nach Berlin und bemühte sich, die sogenannte operative Leitung der KPD aufzubauen. Knöchel hatte, wenn auch eingeschränkt, Verbindungen zum in Moskau sitzenden ZK der KPD, stand aber dessen Direktiven immer kritischer und zuletzt ablehnend gegenüber. An seine Lebensgefährtin Cilly Hansmann (* 15 6. 1908 – † 1. 10. 1984), die für ihn Kurierdienste leistete, schrieb er: »Sitzen die in Moskau auf dem Mond?« Am 30. Januar 1943 wurde Knöchel in Berlin verhaftet. Damit gelang der Gestapo ein entscheidender Schlag gegen den kommunistischen Widerstand. Der Gruppe um Knöchel war es als einziger gelungen (entsprechend einem Beschluß der KPD-Führung vom Ende 1939), aus der Emigration zurückzukehren und in Deutschland ein Widerstandszentrum, gewissermaßen eine »Reichsleitung« unter Anleitung des ZK in Moskau, zu organisieren. Deswegen wurde Knöchel später von der DDR-Geschichtsschreibung lange Zeit besonders positiv hervorgehoben und gewürdigt, um die erfolgreiche Anleitung des Widerstandes durch die Moskauer Exilführung zu »beweisen«. Seit den achtziger Jahren wurde sein Name verschwiegen, und zwar wegen seines (auch vorher bekannten!) Anteils an der Zerschlagung der Gruppe, die die Tragödie kommunistischer Widerstandskämpfer im Nazi-Deutschland während des Krieges zeigt. Aufgrund von Hinweisen des Gruppeninstrukteurs Alfons Kaps, der Anfang 1943 festgenommen worden war, konnte die Gestapo am 20. Januar 1943 den wichtigen Funktionär Willi Seng verhaften. Nach »verschärfter Vernehmung« – also fürchterlicher Mißhandlung – gab Seng nicht nur seine Kenntnisse preis, sondern war bereit, die Gestapo zu einem Treffen mit Knöchel in Berlin zu führen. Dies mißlang, weil der schwerkrank im Bett lag und nicht zu dem Termin kam. Als Knöchel schließlich am 30. Januar festgenommen wurde und wohl ähnlichen Torturen unterworfen war, bot auch er am 17. Februar der Gestapo die Zusammenarbeit als V-Mann an. Er ging diesen Schritt, obwohl er an schwerer Tbc litt, also ohnehin nur noch eine geringe Lebenserwartung hatte. Was ihn zum Verräter machte, ist kaum zu beurteilen. Waren es die Torturen oder der inzwischen gebrochene Glaube an Moskau oder ein verzweifelter Versuch, Zeit zu gewinnen, um freizukommen und zu fliehen? Der Fall Knöchel beweist, daß die einzigen Funktionäre, die den Widerstandsgruppen im Krieg »Weisungen« des ZK hätten überbringen sollen, das gar nicht konnten. Es war eine SED-Legende, die ab 1961 verbreitet wurde und Walter Ulbricht zum Führer des Widerstandes gegen Hitler machen sollte. Knöchel wurde zunächst im KZ Scheveningen festgehalten, dann nach Berlin überführt und am 12. Juni 1944 vom VGH zum Tode verurteilt. Auch die übrigen Mitglieder der Gruppe (Seng, Kaps, Alfred Kowalke und Wilhelm Beuttel) erhielten die Todesstrafe. Die Verteidigung der Angeklagten, sie hätten mitgeholfen, einen Spionagering unschädlich zu machen, wies der Vorsitzende des VGH, Roland Freisler, zynisch zurück: Das »wissen wir nicht«. Auch ein Gnadengesuch Sengs wurde abgelehnt, dieser hatte darin nochmals betont, seine Aussagen seien »der Schlüssel« zur Aushebung der Gruppe gewesen. Wilhelm Knöchel wurde am 24. Juli 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.

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Knöll, Hans

* 7.1.1913 – ✝ 26.6.1978

Geb. in Wiesbaden; Vater Telegraphenoberinstrukteur; 1931 – 35 Med.-Studium in Frankfurt (Main); 1932 NSDAP; 1932 – 35 SA; 1935 – 38 wiss. Assistent am Paul-Ehrlich-Inst. für Experiment. Therapie in Frankfurt (Main), 1938 Prom.; 1938 – 50 am Bakteriolog. Laboratorium (1944 Inst. für Mikrobiol. u. experiment. Therapie) des Jenaer Glaswerks Schott & Gen. 1950 Habil.; Prof. für Bakteriol. an der FSU Jena; 1950 – 53 zugl. Werkltr. des VEB Jenapharm; 1949 u. 1952 NP; 1955 Ord. Mitgl. der DAW; 1956 –…

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Knorr, Friedrich

* 17.9.1904 – ✝ 6.5.1995

Geboren am 17. September 1904 in Fürth/Bayern als Sohn eines Schuhmachers; Metalldrücker, Bauarbeiter und in der Möbelbranche beschäftigt. 1921 Mitglied der KJD und der KPD, Leiter des KJD-UB Nürnberg/Fürth, Angehöriger des Ordner-Dienstes (OD – d. i. der Parteiselbstschutz). Von Ende 1923 bis Mitte August 1924 Untersuchungshaft auf der Festung Niederschönenfeld, nach Entlassung erneut Leiter des KJD-UB Nürnberg/Fürth. Flucht und illegaler Aufenthalt bis März 1925 in Berlin. Zeitungsverkäufer, Arbeiter bei Siemens und anderen Firmen. Bis 1927 KJVD-Funktionär in Berlin-Spandau, anschließend Geschäftsführer der Arbeiter-Buchhandlung und Herausgeber der »Spandauer Volkszeitung«. Von Januar bis März 1931 Lehrgang an der Reichsparteischule Berlin-Fichtenau, danach Orgsekretär des UB Berlin Nord-West. 1932 Propagandasekretär der BL Berlin-Brandenburg, ab August 1932 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau, danach kehrte er illegal nach Deutschland zurück und wurde Instrukteur des ZK in Frankfurt/M. Im März 1934 zeitweise festgenommen, arbeitete Knorr dann als Angestellter in einem von seiner Frau geführten Lebensmittelgeschäft. Er war im November 1939 und von Juli bis September 1944 im KZ Sachsenhausen eingesperrt. Seit Mai 1945 war Knorr Leiter der Polizei-Inspektion in Berlin-Spandau, anschließend Angehöriger der Kriminalpolizei in der Provinz Brandenburg, später Dozent an der Verwaltungsschule in Beelitz bzw. Bürgermeister von Beelitz. Ab 1949 Mitarbeiter beim SNB, dann beim Staatlichen Rundfunkkomitee der DDR. Er erhielt 1964 den VVO in Bronze. Friedrich Knorr starb am 6.Mai 1995 in Berlin.

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Klenner, Hermann

* 5.1.1926

Geb. in Erbach (Odenwald) in einer An- gest.-Familie; Realgymnasium, 1944 Abitur; NSDAP; 1944/45 Kriegsdienst, verwundet. 1945/46 Bauarb.; SPD/SED; 1946 – 49 Studium der Jurisprudenz an der Univ. Halle; anschl. Aspirant an der Univ. Leipzig u. Lehrtätigkeit an der DVA; 1951 Wahrnehmungsdoz. für Staats- u. Rechtstheorie an der Jurist. Fak. der HU Berlin; 1952 dort Prom. zum Dr. jur. mit der Arbeit »Formen u. Bedeutung der Gesetzlichkeit als einer Methode in der Führung des Klassenkampfes«…

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Kley, Gerry

* 10.5.1960

Geb. in Eisenach; 1966 – 74 POS; 1974 – 78 EOS »Ernst Abbe« in Eisenach, 1978 Abitur; 1981 – 86 Studium der Biol. an der MLU Halle, Dipl.-Biol.; 1986 – 90 Ass. am Wiss.-Bereich Genetik der MLU Halle; 1989 LDPD, 1990 Vors. des FDP-Kreisvorst. Halle u. Vors. der Jungen Liberalen Sachsen-Anh.; März – Okt. 1990 Mitgl. der Volkskammer. Okt. – Dez. 1990 MdB; 1990 – 94 u. seit 2002 MdL Sachsen-Anh., Vors. des Aussch. für Bundes- u. Europaangelegenh.; seit 1994 Stadtrat in Halle, dort 1999 – 2002 Vors.…

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Klinger, Leo

* 19.2.1890

Geboren am 19. Februar 1890 in Danzig, Volksschule, 1903 Übersiedlung der Familie nach Ostpreußen, Lehre und Arbeit als Tischler in Heilsberg/Ostpr.. Ab 1908 Mitglied des Deutschen Holzarbeiter Verbandes (DHV) und des sozialdemokratischen Wahlvereins in Königsberg. 1909 wegen politischer Tätigkeit entlassen, anschließend Wanderschaft durch Österreich und der Schweiz. Vom 1.10.1909 bis 15.8.1910 stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Arbeitervereins in Basel. 1910 Rückkehr nach Heilsberg, 1911 bis 1913 Militärdienst in Königsberg. 1914 bis 1919 Kriegsteilnehmer, im Ersten Weltkrieg Verbindungsmann der Spartakusgruppe in Danzig. Klinger war Delegierter des Gründungsparteitages der KPD Ende 1918 sowie auf dem III. und V. Parteitag der KPD 1920. Der Vereinigungsparteitag mit der USPD und der VII. Parteitag 1921 wählten ihn für Danzig in den Zentralausschuss. Vom 1.10.1920 bis 1.8.1922 hauptamtlicher Parteisekretär der VKPD in Danzig. 1922 lehnte er die Parteilinie ab und wurde als Oppositioneller aus der KPD ausgeschlossen. Er wurde 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Heilsberg des Holzarbeiter Verbandes, ferner Vorsitzender im Freidenkerverband. Von Januar 1920 bis Januar 1924 Mitglied des ADGB-Vorstands in Danzig und bis Anfang 1926 2. Bevollmächtigter im Holzarbeiterverband Danzig. Ende 1925 Wahl zum 1. besoldeten Vorsitzenden der Ortsgruppe Königsberg/Ostpr. des Deutschen Holzarbeiter Verbandes, bis 1933 in dieser Funktion. Ab 1929 Mitglied der SPD, zeitweise auch Stadtverordneter der SPD in Königsberg. Von Juli bis November 1933 Haft im Arbeitslager Tiedmannsdorf/Ostpr., anschließend Arbeit als Handlungsgehilfe und Lagerarbeiter. 1945 bis 1948 Landarbeiter in Ostpreußen bzw. Hausmeister im Gebietskrankenhaus Ripkau-Wehlaus/Ostpr. bzw. Kaliningrad. Ende 1948 Übersiedlung in die SBZ, ab 1949 Mitglied der SED und des FDGB, Sachbearbeiter des Mitteilungsblattes „Der Holzarbeiter“, zeitweise Leiter der Abteilung Presse beim ZV der IG Bau Holz.

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Klix, Friedhart

* 13.10.1927 – ✝ 22.9.2004

Geb. in Oberfriedersdorf (b. Löbau); Vater Landwirt; 1946 Abitur; kurzz. Hilfslehrer; 1948 – 53 Psychologiestudium an der HU Berlin; Prom. über Probleme der Wahrnehmungskonstanz; 1960 Habil. zur Psychophysik der Raumwahrnehmung; 1960 Prof. für Psychol. der FSU Jena u. kommissar. Dir. des Psycholog. Inst.; 1965 Ord. Mitgl. der DAW; ab 1966 Prof. für Psychol. an der HU Berlin; 1968 – 75 Vors. der Ges. für Psychol.; 1969 NP; 1970 Vors. des Wiss. Rats für Psychol.; 1970 Mitgl. der Leopoldina u. der…

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Klötzler, Rolf

* 11.1.1931

Geb. in Chemnitz; Vater Posthelfer, 1937 – 45 Grundschule u. 1945 – 49 Oberschule in Chemnitz, 1949 Abitur; anschl. Studium der Mathematik, Physik u. Astronomie an der Univ. Leipzig, Schüler von Ernst Hölder; 1953 Dipl.; 1953 – 56 Aspirantur, 1956 Prom. mit der Arbeit »Beiträge zur Theorie mehrdimensionaler Variationsprobleme mit geknickten Extremalen«; 1956 – 59 Assistent, ab 1958 Oberassistent am Inst. für reine Mathematik der DAW in Berlin; 1959 – 62 Doz. für Mathematik an der HS für Bauwesen…

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Knab, Peter Alois

* 23.12.1895 – ✝ 22.7.1963

Geboren am 23. Dezember 1895 in Köln, Sohn eines Schreiners. Besuch des Lehrerseminars, während des Krieges Soldat, dabei schwer verwundet. 1918 Mitglied der USPD, Schriftführer der Kölner Ortsgruppe, 1920 mit der linken USPD Übertritt zur KPD und stellvertretender Vorsitzender der Kölner Ortsgruppe. Knab war Lehrer an einer weltlichen Schule in Köln. Nach dem Ausschluß Paul Levis aus der KPD Mitglied der KAG, einer der Initiatoren des »Putsches« gegen die KPD-Zeitung »Sozialistische Republik«. Mit der KAG zunächst Mitglied der USPD, kehrte aber 1922 in die KPD zurück. Von 1924 an Mitglied der BL Mittelrhein und Abgeordneter des Provinziallandtages der Rheinprovinz sowie bis 1927 Kölner Stadtverordneter. Bei der Wahl im Mai 1924 kandidierte Knab auf der Reichsliste der KPD, wurde zunächst nicht gewählt, rückte nach dem Ausscheiden Friedrich Jendroschs im September 1924 in den Reichstag nach, dem er bis zur Auflösung im Oktober 1924 angehörte. Im Dezember 1924 nicht wiedergewählt. Nach dem »Offenen Brief« 1925 schloß sich Knab der linken Opposition an und mußte im Juli 1926 alle Ämter in der Partei niederlegen. Er trat im Dezember 1927 aus der Partei aus, angeblich nicht nur aus politischen Gründen (im November 1927 wurden ihm finanzielle Verfehlungen vorgeworfen). Dann war Knab nicht mehr politisch aktiv, hielt aber Verbindung zu linken Kreisen. Nach 1933 einige Zeit inhaftiert, wurde er Ende der dreißiger Jahre Mitglied der NSDAP, um seinen Lehrerberuf weiter ausüben zu können. Gleichzeitig soll er sich aber in einer Widerstandsgruppe betätigt haben. Nach 1945 war Knab in keiner Partei mehr organisiert, bekam erst nach langen juristischen Kämpfen eine Wiedergutmachung. Er war Vorsitzender des Bürgervereins in Köln-Höhenhaus und wohnte seit seiner Pensionierung Ende 1953 in Enkirch/Mosel, wo Peter Alois Knab am 22.Juli 1963 starb.

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Knepler, Georg

* 21.12.1906 – ✝ 14.1.2003

Geb. in Wien in einer jüd. Fam.; Vater Komponist Paul K.; Volksschule u. Gymnasium in Wien; seit 1926 Studium des Klavierspiels u. der Musikwiss. in Wien; ab 1929 Korrepetitor u. Kapellmstr. der Wiener Volksoper, des Wiener Stadttheaters sowie an Theatern in Mannheim u. Wiesbaden; 1928 – 31 pianist. Begleiter von Karl Kraus; 1931 Prom. zum Dr. phil. an der Univ. Wien mit einer Arbeit über Johannes Brahms; Kapellmeister u. Dirigent der Wiener Volksoper, Dirigent versch. Arbeiterchöre in Wien;…

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Knigge, Wilhelm

* 16.12.1906 – ✝ 20.12.1995

Geb. in Bremen; Vater Hafenarb.; Volksschule; Ausbildung zum Maurer; 1921 Mitgl. des Dt. Baugewerksbunds; 1924 RFB; 1927 KPD u. RHD; Ltr. der RJ im RFB; 1928 Besuch der Reichsführer-Schule in Einsiedel (b. Chemnitz); 1928 – 32 Maurer u. Hafenarb. in Bremen; ab 1930 Ltr. der wehrpol. Ausbildung im Kampfbund gegen den Fasch.; Mitgl. der Baugewerkschaft, 1931 Ausschl.; 1932 Pol.-Ltr. der IAH-LL Gau Nord-West; 1932/33 arbeitslos; 1933 Mitgl. der Bremer Bürgerschaft; 1933 illeg. Arbeit in Bremen…

Wer war wer in der DDR

Knobloch, Günther

* 10.5.1926 – ✝ 27.1.2014

Geb. in Ebersbach (Sachsen); Vater Lokführer; 1944 Abitur; Luftwaffenhelfer, RAD, Kriegsteiln. als Panzergrenadier, zul. Uffz. 1945/46 SPD/SED; Reichsbahn-Inspektorenanwärter; 1947 Reichsbahninspektor; 1948 – 50 Sachbearb. im Reichsbahnamt (RBA) Bautzen; 1950 – 52 Abt.-Ltr. im RBA Riesa; 1952 – 55 Dezernent u. Abt.-Ltr. in der Reichsbahndirektion (RBD) Cottbus u. in der RBD Halle; dann Amtsvorstand des RBA Cottbus u. 1955/ 56 Vizepräs. der RBD Cottbus; 1956 – 63 Präs. der RBD Dresden; anschl.…

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Knodt, Hans

* 21.3.1900 – ✝ 7.4.1941

Geboren am 21. März 1900 in Essen, stammte aus einem bürgerlich-katholischen Elternhaus, der Vater war Gewerbetreibender und Inhaber eines Restaurants. Knodt besuchte das katholische Lehrerseminar. 1918 legte er das Abitur ab und wurde noch im selben Jahr zum Kriegsdienst einberufen. Er hatte sich 1918 der »Entschiedenen bürgerlichen Jugendbewegung« angeschlossen, wurde 1919 Mitglied der USPD und ein Jahr später der KPD. Seit 1921 als Redakteur für die KPD tätig, zunächst bei der Frankfurter »Arbeiter-Zeitung«, wechselte er Ende 1921 zur »Hamburger Volkszeitung«, 1922/23 nach Thüringen. Während der Ruhrbesetzung war Knodt Redakteur in Duisburg und Parteisekretär in Münster. Ende 1923 für kurze Zeit aus der hauptamtlichen Funktion entlassen, führte er während des Parteiverbots Anfang 1924 die KPD in Hamborn/Oberhausen. 1924 Chefredakteur der Frankfurter »Arbeiter-Zeitung«, dann in gleicher Funktion bei der »Sächsischen Arbeiterzeitung« in Leipzig. Da in Sachsen ein Haftbefehl gegen ihn lief, tauchte er 1925 unter, bis das Verfahren wegen Landesverrats 1926 eingestellt wurde. Anfang 1927 übernahm Knodt zunächst die Chefredaktion der »Niederrheinischen Arbeiterzeitung« in Duisburg, als diese ein Kopfblatt wurde, kam er im Mai 1927 als politischer Redakteur ans »Ruhr-Echo« nach Essen, zusätzlich war er Agitpropleiter des UB Essen. Wegen seiner Verbindung zu den Versöhnlern im Ruhrgebiet im Dezember 1928 nach Köln versetzt, Chefredakteur der »Sozialistischen Republik«. Knodt, der seit langem mit Ernst Thälmann befreundet war, wurde Ende Mai 1932 (anläßlich der Auseinandersetzung mit der Neumann-Gruppe) nach Berlin geholt, anstelle von Alexander Abusch Chefredakteur der »Roten Fahne«. Mitte 1933 ging er ins Saargebiet und war dort bis 1934 Chefredakteur der illegalen »Roten Fahne«. Zusammen mit seiner Frau, Elisabeth Gill (*10.5. 1905), lebte er in Paris. 1935 in die Sowjetunion abkommandiert, wurde Knodt unter dem Pseudonym Horn Mitarbeiter bei der Abteilung Massenorganisationen der Komintern. Vom NKWD 1937 verhaftet, wurde er am 7.April 1941 durch ein Sondertribunal beim NKWD zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt. Hans Knodt kam im Gulag ums Leben. Das Militärtribunal des Moskauer Militärbezirks rehabilitierte ihn posthum am 26. März 1956. Elisabeth Gill heiratete nach der Verhaftung ihres Mannes einen amerikanischen Staatsbürger und entkam so der drohenden Verhaftung. Sie lebte Anfang der neunziger Jahre in den Vereinigten Staaten.

Wer war wer in der DDR

Knolle, Rainer

* 3.10.1918 – ✝ 6.8.1986

Geb. in Reichardtsdorf (Krs. Stadtroda); Vater Maurer; Volksschule; 1933 – 38 Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1938 / 39 RAD; 1939 – 41 Schlosser; 1941 – 45 Wehrmacht; 1945 – 48 sowj. Kriegsgef., Besuch von Antifa-Schulen. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1948 – 50 Instrukteur, 1950 / 51 Abt.-Ltr., 1951 / 52 2. Sekr. der SED-KL Gera-Stadt; 1952 – 56 1. Sekr. der SED-KL Gera-Land; 1956 / 57 Lehrgang an der SED-PHS; 1957 Instrukteur der SED-BL Gera; 1957 – 59 1. Sekr. der SED-KL Jena-Land;…

Wer war wer in der DDR

Knorr, Erich

* 24.10.1912 – ✝ 23.9.2012

Geb. in Claußnitz (Sachsen); Vater Arbeiter; Volksschule; 1927 – 31 Schlosserlehre; 1927 SAJ; 1928 SPD; 1931 KJVD u. KPD; 1931 fünf Mon. Lehrgang an der Heim-VHS Leipzig; 1934/35 Pol.-Ltr. des illeg. KPD-UB Burgstädt-Rochlitz; 1935 Verhaftung u. Verurteilung, bis 1940 Zuchthaushaft in Zwickau u. Waldheim; 1943 – 45 Strafbat. 999 (ab April 1944 Mitgl. der Widerstandsgr. Karl König), nach Lazarettaufenthalt in eine Wehrmachtseinheit an der Neißefront, Ende April 1945 Flucht. Mai 1945 Heimkehr…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Klepper, Julius

* 12.3.1897 – ✝ 21.7.1960

(* 1897 – † 1960) Als Sohn eines Postamtmannes am 12. März 1897 in Köln geboren; besuchte das Gymnasium, machte 1915 das Notabitur in Limburg/Lahn. Von 1915 bis 1921 studierte er mit Unterbrechungen Nationalökonomie. 1916 Soldat im Weltkrieg, bei Verdun verwundet. Während der Revolution Bahnhofskommandant in Wiesbaden. Im März 1919 trat er der Sozialistischen Studentengruppe bei, promovierte 1921 in Köln zum Dr. rer. pol. mit der Dissertation: »Das Gesetz der ursprünglichen Akkumulation und seine wirtschaftspolitische Auswertung«. 1919 Mitglied der USPD, im Dezember 1920 Übertritt zur KPD. Von 1920 bis 1923 Angestellter beim Zentralverband der deutschen Metallindustrie in Köln. 1924 politischer Redakteur, ab 1926 Chefredakteur des KPD-Organs »Sozialistische Republik« in Köln. Im August 1928 wurde Klepper auf einer NSDAP-Versammlung in der Diskussion niedergeschlagen und erlitt schwere Verletzungen. 1928/29 war er Sekretär der Reichstagsfraktion. Im April 1929 vom Reichsgericht wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu einem Jahr Festung verurteilt, Haft in Gollnow in Pommern. Da Klepper 1927 gegen sektiererische Tendenzen in der Gewerkschaftsfrage aufgetreten war, kritisierte ihn Polleiter Jean Winterich als Versöhnler. Daraufhin grenzte sich Klepper in einem »Offenen Brief«, den Arthur Golke im Herbst 1929 dem ZK übergab, scharf von den Versöhnlern ab, die wiederum meinten, er leide an einer Haftpsychose. 1931 noch Redakteur an der Zeitung »Berlin am Morgen« und der »Frankfurter Arbeiter-Zeitung«, dann reiste Klepper in die Sowjetunion, war bis Ende 1932 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Marx-Engels-Institut in Moskau, dann Leiter der Informationsabteilung im Staatsinstitut zur Projektierung von Werken der Buntmetallindustrie. 1936/37 Redakteur in der Hauptverwaltung für Literatur, ab 1938 in der VAA bzw. in der Informationsabteilung der Komintern. Klepper wurde während der Stalinschen Säuberungen 1937 verhaftet, 1938 jedoch wieder entlassen. Dann im Sommer 1941 mit Frau und Kind nach Bugulma in die Tatarische ASSR verbannt, dort Ende Februar 1942 erneut inhaftiert. Seine Frau Gertrud richtete ein Bittgesuch an Wilhelm Pieck, der sich zunächst bei Dimitroff für die Freilassung von Klepper einsetzte. Da sich Gertrud Klepper im Frühjahr 1941 zwecks Rückreise nach Deutschland an die deutsche Botschaft in Moskau gewandt hatte, änderte die Parteiführung jedoch ihre Haltung. Seine Frau wandte sich nochmals an Pieck und obwohl sich dieser 1943 erneut für den schwer lungenkranken Klepper einsetzte, wurde er am 25. März 1944 zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Exakt auf den Tag genau, fünf Jahre nach seiner Verhaftung, wurde Klepper am 23.Februar 1947 freigelassen und konnte nach Deutschland zurück, wurde Mitglied der SED und nach einem längeren Sanatoriumsaufenthalt ab Juni 1948 Hauptreferent bei der DWK, kam im Oktober 1949 ins Deutsche Wirtschaftsinstitut und war später noch publizistisch tätig. Julius Klepper wohnte als Parteiveteran in Berlin-Köpenick, wo er am 21. Juli 1960 starb. Seine Frau Gertrud (Heirat 1922), geborene Schmitz (* 10. 10. 1897 in Heinsberg/Rheinprovinz), Tochter eines Lehrers, besuchte die höhere Mädchenschule. Sie war Mitglied der RH und der IAH. Im März 1934 Emigration in die Sowjetunion, Korrektorin und Hilfsredakteurin im VAA bzw. an der DZZ. Im Sommer 1941 Verbannung in die Tatarische ASSR, Arbeiterin in Kasan. Im Juli 1948 kehrte sie nach Moskau, im September nach Berlin zurück. Sie zog später in die Bundesrepublik, wo sie am 21. Januar 1968 in Essen starb.

dissidenten.eu

Klier, Freya

* 1950

Am 4. Februar 1950 wurde Freya Klier als Kind einer Arbeiterin und eines Dekorateurs in Dresden geboren. Als ihr Vater 1953 in einem Gerangel seine Frau verteidigte und einen Mann schlug, kam er für ein Jahr ins Gefängnis – wie sich herausstellte, war der Geschlagene ein Volkspolizist. Freya und ihr Bruder mussten für ein Jahr in ein Wochenheim für Kinder, weil ihre Mutter strafversetzt im Schichtsystem arbeiten musste. Dieses Jahr prägte die beiden nachhaltig, zumal beide als Kinder eines…

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Klinkmann, Horst

* 7.5.1935

Geb. in Teterow (Mecklenb.), als Waise in einem Kinderheim aufgew.; 1954 bis 1959 Med.-Studium in Rostock; 1960 – 66 Facharztausbildung an den Physiolog. Inst. der Univ. Rostock u. Budapest, der Univ.-Poliklinik Rostock u. der Nierenklinik in Lund (Schweden); 1969 Habil.; 1969 – 71 Research Prof. of Medicine and Surgery u. Dir. des Center for Artificial Kidney der Univ. Utah (USA); 1971 Prof. für Innere Med.; 1974 SED; ab 1974 Dir. der Klinik für Innere Med. der WPU Rostock; 1980 Präs. des Rats…

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Klopfer, Heinz

* 15.11.1919 – ✝ 2011

Geb. in Werdau (Sachsen); Vater Schlosser, Mutter Spinnerin; 1925 – 34 Volks- u. Oberrealschule; Kameradschaftsführer der HJ; DAF; 1934 – 37 Ausbildung zum Industriekfm. in Werdau; 1937 – 39 HJ; 1937 – 39 kfm. Angest. im Fahrzeugwerk Schumann in Werdau; 1939/40 RAD; 1940 – 45 Wehrmacht, Artillerie, Oberwachtmstr.; 1945 – 47 sowj. Kriegsgefangenschaft in Ishewsk, Hlinka u. Glasow. Aug. 1947 Rückkehr nach Dtl.; 1947/48 Neulehrer in Werdau; 1948 SED; 1948/49 Einkaufsltr., 1949 – 53 kfm. Ltr. beim…

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Kluge, Heinz

* 3.8.1924 – ✝ 27.6.2014

Geb. in Linderode (Krs. Sorau, Schles. / Lipinki, Polen); Vater Heizer u. Maschinist; Volks- u. kaufm. Berufsschule, Lehre u. Arbeit als Industriekaufm.; 1942 – 45 Wehrmacht; 1945 brit. Kriegsgef. 1946 / 47 Bauarb. bzw. Montagehelfer in Forst; 1947 / 48 Kursant am Päd. Inst. Cottbus; 1947 SED; 1948 – 51 Lehrer bzw. Dir. an Grundschulen in Forst; 1952 Referent für Lehrerbildung beim Rat des Krs. Cottbus; 1952 – 55 Referent für Lehrerbildung, Schulinspektor u. Ltr. der Abt. Volksbildung beim Rat…

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Knapp, Heinz

* 1.12.1929

Geb. in Mannheim in einem kommunist. Elternhaus; Vater Arbeiter, Mutter Angestellte; 1936 – 44 Volksschule in Schwetzingen; 1944/ 45 Schüler einer Lehrerbildungsanstalt, dort aktiv im antifasch. Widerstand. 1945 KPD, 1946 SED; 1946 – 49 Stud. an der Vorstudienanstalt der Univ. Berlin, danach journalist. Tätigkeit im Berliner Verlag (Volontär, Red.-Assist.); Red. u. Abt.-Ltr. bei der Ztschr. »Demokratischer Aufbau«, dann bei der »NBI«; 1954 – 56 Studium an der SED-PHS, Dipl.-Gesellschaftswiss.;…

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Kneschke, Karl

* 28.1.1898 – ✝ 16.2.1959

Geb. in Kratzau (Krs. Reichenberg, Nordböhmen / Chrastava, Tschechien); Vater Arbeiter; Volks- u. Bürgerschule; Former, Gießer, Tuchweber; 1915 Sozialdemokrat. Arbeiterpartei Österreichs; 1916 – 18 k. u. k. Armee; 1920 Mitbegr. des KJV; 1921 der KP der ČSR; 1921 – 29 Krs.-Sekr. der KPČ in Tetschen-Bodenbach, dann in Reichenberg; 1929 – 33 dort Bez.-Sekr.; 1929/30 inhaftiert wegen »Geheimbündelei«; 1930 Verb.-Sekr. des Arbeitersport- u. Kulturverb.; 1938 Emigr. nach England; Red. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knipschild, Heinrich

* 1.9.1894 – ✝ 6.5.1953

Geboren am 1. September 1894 in Elberfeld, Sohn eines Tischlers; Ausbildung an der Fachschule für Textilzeichner, Arbeit als Musterzeichner. Von 1914 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. 1921 Mitglied der KPD, ab 1921 Angestellter im Verlag der KPD in Berlin, 1928 im KPD-Verlag in Essen, dann in Köln. Von Februar 1931 bis Januar 1932 Leiter des Zeitschriftenverlages der KPD in Berlin, anschließend des Verlags Beck & Co, einem Tarnverlag für den Zentralen Literaturvertrieb der KPD. Ab März 1933 organisierte Knipschild die Einlagerung und den Versand von illegalen Parteimaterialien, anschließend technischer Instrukteur der illegalen Landesleitung in Berlin. Anfang 1934 emigrierte er nach Prag, im Oktober 1934 in die Sowjetunion. Er lebte von September 1935 bis September 1936 in Zürich und Paris, war in den Befreiungskomitees für Ernst Thälmann und Edgar André aktiv. Ab 1937 wieder in der Sowjetunion, wurde er im Oktober 1941 aus Moskau evakuiert. Von Juli 1942 bis 1948 Politinstrukteur unter deutschen Kriegsgefangenen. Nach einer schweren Tbc-Erkrankung kam er im Oktober 1950 in die DDR, arbeitete beim Verband der Journalisten. Heinrich Knipschild starb am 6. Mai 1953 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Knobloch, Heinz

* 3.3.1926 – ✝ 24.7.2003

Geb. in Dresden; Vater Fotograf; 1937 – 42 OS, 1942 Lehre als Verlagskfm.; 1935 Umzug der Fam. nach Berlin; 1943 Soldat, Einsatz in Frankreich; 1944 Desertion; 1944 – 48 Kriegsgef. in den USA u. in Schottland. 1948 Rückkehr nach Dtl.; seit 1948 Volontär der »Berliner Ztg.«, Bild- u. Textred. der Bildagentur »Illus« im Berliner Verlag; 1949 SED; ab 1953 bei der Ztschr. »Wochenpost«; dort 1957 – 65 Kulturred. (Feuilletonchef) u. 1968 – 88 wöchentl. Feuilletonrubrik »Mit beiden Augen«; 1954 – 60…

Wer war wer in der DDR

Knoener, Rudolf

* 4.1.1929 – ✝ 25.2.1990

Geb. in Leipe (Krs. Lübbenau); Volksschule; nach 1945 Traktorist; ab 1950 Abiturlehrgang an der ABF; 1953 – 58 Studium der Physik an der TH Dresden, Dipl.-Physiker; SED; 1963 Prom. zum Dr. rer. nat., 1963 – 70 Oberassistent an der TU Dresden, 1969 Habil., 1970 ord. Prof. für Ökon., Org. u. Planung der Bauindustrie an der TU Dresden; 1971 – 86 Kand. bzw. Mitgl. der SED-BL Dresden; 1973 – 79 Dir. der Sektion Physik, 1980 – 86 Rektor der TU Dresden (Nachf. von  Fritz Liebscher). K. baute dort die…

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Knöpfel, Walter

* 30.9.1903 – ✝ 15.3.1945

Geboren am 30. September 1903 in Hamburg; Maschinenbauer, trat 1919 in die SAJ ein, ging 1920 zur KJD, im Februar 1921 Mitglied der KPD. Wegen Beteiligung am Hamburger Aufstand wurde Knöpfel am 20. Februar 1925 vom Landgericht Hamburg zu einem Jahr und neun Monaten Festungshaft verurteilt, durch Amnestie vorzeitig entlassen. Übersiedlung nach Berlin, zunächst Redakteur der Zeitung »Junge Garde«, dann bei der KPD-Zeitung »Klassenkampf« in Halle. Ab Oktober 1926 Mitarbeiter in der Agitpropabteilung des ZK, im Juli 1927 Sekretär für Gewerkschaftsfragen der BL Halle-Merseburg. Er kam Anfang 1928 als Kursant an die Internationale Leninschule in Moskau, während dieser Zeit zur Unterstützung der kommunistischen Gewerkschaftsbewegung nach Großbritannien geschickt. Er wurde nach seiner Rückkehr Volontär im MEB der RGI. Im Februar 1932 zeitweise RGI-Instrukteur in der âSR, anschließend Mitarbeiter im Reichserwerbslosenausschuß und Mitglied der RGO-Reichsleitung. Im April 1933 kam er als RGO-Instrukteur nach Hamburg und Kiel und gehörte zuletzt der illegalen Hamburger BL an. Knöpfel wurde am 12. Dezember 1933 festgenommen und vom Hanseatischen OLG am 16. November 1934 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 9.November 1939 bedingt begnadigt, er zog nach Warschau, dann nach Lemberg und war ab Juli 1944 wieder in Hamburg. Walter Knöpfel starb am 15.März 1945 in Hamburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knoth, Johannes

* 20.11.1891 – ✝ 27.6.1930

Geboren am 20. November 1891 in Solz/Krs. Rotenburg an der Fulda. Eisenbahnschaffner in Frankfurt/M., 1917 Mitglied der USPD, Ende 1920 der KPD. Knoth wurde am 20. Februar 1921 im Wahlkreis Hessen-Nassau als Abgeordneter für die KPD in den Preußischen Landtag gewählt. Bei den Wahlen zum Preußischen Landtag am 7. Dezember 1924 wurde Knoth nicht mehr aufgestellt, in der KPD spielte er keine Rolle mehr. Über sein weiteres politisches Leben ist nichts bekannt. Johannes Knoth starb am 27. Juni 1930 in Frankfurt/M.