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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Benjamin, Hilde

* 5.2.1902 – ✝ 18.4.1989

Geb. in Bernburg; Vater Prokurist u. Dir.; Volksschule, Lyzeum u. Studienanstalt Berlin-Steglitz, Abitur; 1921 – 24 Studium der Rechtswiss. an den Univ. Berlin, Heidelberg u. Hamburg; Mitgl. im Soz. Studentenbund; 1924 Referendarsexamen in Berlin-Wedding; 1926 Heirat mit Georg Benjamin; 1927 Assessor-Examen; Nov. 1927 KPD; 1928 – 33 Rechtsanwältin in Berlin-Wedding (Sozius ihrer Anwaltskanzlei war  Götz Berger), u. a. Verteidigerin einer Beklagten im Mordfall Horst Wessel; Anwältin der RH;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Benscheid, Gustav Adolf

* 9.9.1888 – ✝ 26.10.1961

Geboren am 9. September 1888 in Remscheid, Sohn eines Feilenhauers. Schlosser, von 1914 bis 1918 Soldat einer Pionierkompanie, anschließend bis 1920 in seinem Beruf tätig. Seit 1907 Mitglied der Gewerkschaft und der SPD. 1910 Funktionär der Ortsverwaltung Remscheid des DMV. Er trat 1914 aus Protest aus der SPD, schloß sich während des Krieges der Spartakusgruppe an und wurde Mitglied der KPD bei deren Gründung. Benscheid arbeitete von 1920 bis 1923 als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär, doch 1923 wurde er aus dem DMV ausgeschlossen. Danach Redakteur der KPD-Zeitung »Bergische Volksstimme« und Agitator der KPD im Rheinland, 1924 im Wahlkreis Westfalen-Süd in den Preußischen Landtag gewählt. Auf dem X. KPD-Parteitag 1925 Mitglied der Politischen Kommission. Mitte 1926 wurde Benscheid nach München-Gladbach geschickt, um dort den Einfluß des Ultralinken Heinrich Schlagewerth einzudämmen. Delegierter des XI. Parteitages 1927, auf dem er gegen die linke Opposition auftrat. Seit Oktober 1927 Sekretär des UB Koblenz. Auch 1928 wieder in den Landtag gewählt, diesmal im Wahlkreis Koblenz, Trier. Auf dem XII. Parteitag in Berlin-Wedding 1929 wandte er sich nicht nur scharf gegen die Versöhnler, sondern warf der Partei auch »Brandlerismus« vor, weswegen ihn Ernst Thälmann angriff. Die Delegation des Bezirks Mittelrhein distanzierte sich von Benscheid, und in der Folgezeit trat er etwas in den Hintergrund. 1932 Instrukteur der KPD in Braunschweig, zur Landtagswahl in Preußen 1932 jedoch nicht mehr als Kandidat aufgestellt. 1933 wurde er verhaftet und war einige Zeit im KZ Dachau, danach bei der Aktion »Gewitter« am 22. August 1944 erneut inhaftiert. Nach der Entlassung wieder als Feilenhauer in Heimarbeit beschäftigt, eröffnete er nach dem Krieg eine kleine Fabrik in Remscheid. 1946 Kandidat der KPD für die Wahlen zum Remscheider Stadtparlament, wurde er später aus der KPD ausgeschlossen und war seit 1950 1. Vorsitzender der BVN in Remscheid. Gustav Adolf Benscheid starb am 26.Oktober 1961 in Remscheid.

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Benz, Irene

* 1899 – ✝ 23.9.1937

Geboren 1899 in Rußland, ihr ursprünglicher Name war Rosa Hartmann. Sie war Angestellte und seit 1924 Mitglied der KPD. Von 1923 bis 1930 bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin und auch im illegalen Apparat der KPD tätig. 1930 in die Sowjetunion zurückgerufen, arbeitete sie 1931 in der Bauern-Internationale. Danach im Apparat der Komintern eingesetzt, ab 1934 in deren »Verbindungsdienst« der »Abteilung SS«. Im August 1937 vom NKWD verhaftet und in einer Sitzung der KPD-Führung am 23. September 1937 aus der Partei ausgeschlossen. Vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR wurde Irene Benz (Rosa Hartmann) am 1.November 1937 zum Tode verurteilt und erschossen.

Wer war wer in der DDR

Bereska, Henryk

* 17.5.1926 – ✝ 11.9.2005

Geb. in Kattowitz-Schoppinitz, Schles. (Katowice-Szopienice, Polen), wo er zweisprachig aufwuchs; Vater Lokomotivführer im Bergbau; 1940 Landdienst; Verwaltungslehre; 1944 / 45 Pilotenausbildung in Fürstenfeldbruck. 1945 nach kurzer amerik. Kriegsgef. Gelegenheitsarb., Schiffbauhelfer, Landarb.; 1947 / 48 Abitur an einer Vorstudienanstalt in Berlin; 1948 – 52 Stud. der Germanistik, Polonistik u. Slawistik an der HU Berlin; 1953 – 55 Lektor für poln. Lit. beim Aufbau-Verlag; ab 1955 freiberufl.…

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Berg, Romanus

* 9.8.1894 – ✝ 8.10.1978

Geboren am 9. August 1894 in Lebehnke/Krs. Deutsch-Krone; von Beruf Bauarbeiter, seit 1919 Mitglied der KPD, 1928 Leiter des KPD-UB Schneidemühl. Berg wurde sowohl im Juli 1932 als auch im November 1932 im Wahlkreis Frankfurt/O. in den Reichstag gewählt. Am 15.März 1933 in Schneidemühl verhaftet, bis September 1934 in den KZs Hammerstein, Lichtenburg und Papenburg-Esterwegen in »Schutzhaft«. Nach seiner Entlassung Gelegenheitsarbeiter und von 1940 bis August 1944 Wehrmachtsangehöriger, zuletzt Oberbootsmaat (Hafen-Kommandant von Nizza). Nach 1945 lebte er in Niedersachsen, er trat politisch nicht mehr hervor. Romanus Berg starb am 8. Oktober 1978 in Stade.

Wer war wer in der DDR

Berger, Christfried

* 7.1.1938 – ✝ 19.11.2003

Geb. in Posen (Poznań, Polen); Vater Pfarrer; 1945 Flucht nach Gotha (Thür.). 1956 dort Abitur; 1956 – 61 Studium der Theol. an der HU Berlin, anschl. bis 1963 kirchl. Ausbildung mit Vikariat in Zeuthen u. am Predigerseminar in Brandenb. u. a. bei  Albrecht Schönherr; Auseinandersetzung mit staatl. Stellen nach Verhaftungen von Mitgl. der Jungen Gemeinde in Schmöckwitz 1961; 2. Theolog. Examen mit der Arbeit »Krieg, Kriegsdienst u. Kriegsdienstverweigerung bei Dietrich Bonhoeffer«, anschl.…

Wer war wer in der DDR

Berger, Götz

* 26.1.1905 – ✝ 6.3.1996

Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Familie; Vater Studienrat; Volksschule u. Gymnasium; Studium der Rechts- u. Staatswiss. sowie der Volksw. an den Univ. Berlin u. Freiburg i. Br.; 1923 Kommunist. Studentengr.; 1925 KJVD; 1927 KPD, RH u. Internat. Juristenvereinig. (dort Mitgl. des dt. LV); 1929 Prom. zum Dr. jur.; Referendartätigkeit in Berlin; 1932 Rechtsanwalt in der Kanzlei  Hilde Benjamins in Berlin-Wedding; Mai 1933 nach einjähriger Rechtsanwaltstätigkeit »wegen kommunist. Betätigung,…

Wer war wer in der DDR

Berger, Rolf

* 29.12.1936 – ✝ 29.7.2009

Geb. in Leipzig; Vater Elektriker; Oberschule, Abitur; 1951 FDJ, 1955 SED; 1955 – 58 Ausbildung zum Flugzeugführer an der Offiziersschule »Franz Mehring« in Bautzen, Ernennung zum Ultn., Angeh. des Jagdfliegergeschwaders »Wilhelm Pieck«, Fluglehrerlizenz; 1960/61 Polit-Stellv. der Fliegerstaffel FG-7; 1961 – 64 Studium an der Militärakad. »Friedrich Engels« in Dresden, Dipl.-Militärwiss.; 1964/65 Ltr. Lufttaktik/Luftschießen des Jagdflieggeschwaders JG-9, 1965 – 68 Stellv. des Kdr. für flieger.…

Wer war wer in der DDR

Berghaus, Ruth

* 2.7.1927 – ✝ 25.1.1996

Geb. in Dresden; Volksschule, Gymnasium; 1944 Mitgl. der NSDAP. Studium an der  Palucca-Schule Dresden; Mstr.-Schülerin von  Wolfgang Langhoff an der DAK, prägende Begegnung mit  Bertolt Brecht; 1951 – 64 Regieassistentin u. Choreographin an der Palucca-Schule, an versch. Berliner Bühnen (u. a. Dt. Theater, Theater der Freundschaft); 1954 Heirat mit  Paul Dessau; 1962 SED; 1964 – 77 am Berliner Ensemble (BE), 1970 stellv. Intendantin, Juli 1971 – April 1977 Intendantin des BE (Nachf. von  Helene…

Wer war wer in der DDR

Bergmann, Christine

* 7.9.1939

Geb. in Berlin; 1957 Abitur; 1957 – 63 Studium der Pharmazie an der KMU Leipzig, Staatsexamen; 1963 – 67 Arbeit in der Christburger Apotheke Berlin; 1967 – 77 freiberufl. Mitarb. beim »Zentralblatt für Pharmazie, Pharmakotherapie u. Laboratoriumsdiagnostik«; 1977 – 89 FDGB; 1977 – 90 wiss. Mitarb. im Inst. für Arzneimittelwesen der DDR; Ltr. des Red.-Sekr. beim »Zentralblatt für Pharmazie«; 1989 Prom. mit einer Untersuchung zur Effektivität der Arzneimittelinformation in der DDR an der HU…

Wer war wer in der DDR

Bergner, Christoph

* 24.11.1948

Geb. in Zwickau; 1961 Umzug nach Saalfeld, dort 1964 – 67 Berufsausb. zum Rinderzüchter mit Abitur; 1967 – 69 Studium der Landwirtsch. an der FSU Jena, 1969 – 71 an der MLU Halle (Saale); 1971 CDU; 1972 – 74 Forschungsstudium u. Prom. an der MLU; 1974 – 90 wiss. Mitarb. am Inst. für Bio- chemie der Pflanzen der AdW in Halle (Saale); 1986 – 91 Gemeindekirchenrat der Petrusgemeinde Krollwitz; Sept. 1989 – Jan. 1990 Neues Forum; 1990 Ressortchef in der Bez.-Verwaltungsbehörde Halle (Saale). 1990 –…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bergtel, Rudolf

* 25.12.1897 – ✝ 18.7.1981

Geboren am 25. Dezember 1897 in Immenhof/Ostpreußen, Sohn einer Arbeiterfamilie. Gehilfe in einer Gastwirtschaft, ab 1913 in Berlin. 1915 Soldat im Ersten Weltkrieg, trat Bergtel Anfang 1919 in die USPD ein und wurde 1923 Mitglied der KPD. 1932 Instrukteur des RGO Bezirksausschusses Berlin, bis November 1933 illegal in Charlottenburg. Wegen drohender Festnahme Flucht in die âSR, nach kurzer Schulung zur illegalen Arbeit nach Deutschland, hier Orgleiter der RGO für Berlin. Zusammenarbeit mit Erich Hanke und Wienand Kaasch. Am 8. August 1935 festgenommen, am 10. Mai 1936 vom VGH im Prozeß zusammen mit Kaasch u. a. angeklagt und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Er kam ins Zuchthaus Luckau, dann in die Lager Aschendorfer Moor und Esterwegen. Im Juni 1939 gelang ihm die Flucht in die Schweiz, dort interniert, konnte er im Oktober 1945 nach Berlin zurückkehren. Mitarbeiter bei der BVG und 2. Sekretär der SED-Gesamtbetriebsgruppe. Rudolf Bergtel starb am 18. Juli 1981 in Ost-Berlin. Seine zweite Frau Lotte Schleif (* 4. 7. 1903 – † 26. 2. 1965) war Bibliothekarin in Berlin-Neukölln. Sie half Rudolf Bergtel bei seiner Flucht in die Schweiz und arbeitete selbst eng mit Wilhelm Guddorf u. a. zusammen. Am 18. September 1942 festgenommen, am 6. Februar 1943 durch das Reichskriegsgericht zu acht Jahren Zuchthaus (Strafantrag Todesstrafe) verurteilt. Im April 1945 durch die US-Armee befreit. 1945/46 in der Abteilung Volksbildung des Magistrats von Berlin tätig. Als Mitglied der SED ab 1950 Dozentin der Berliner Fachschule für Bibliothekswesen.

Wer war wer in der DDR

Benkowitz, Gerhard

* 2.6.1923 – ✝ 29.6.1955

Geb. in Sudshenka (UdSSR) als Sohn einer Wolgadt. u. eines dt. Offiziers, der 1915 in russ. Kriegsgefangenschaft geraten war; 1924 Umzug nach Weimar; 1929 Einschulung, 1931 Internatsschule bei Stuttgart, ab 1938 wieder in Weimar, 1941 dort Abitur; anschl. Offiziersanw. der Wehrmacht, Juli 1943 Verwundung in der Schlacht am Kursker Bogen; 1944 ein Semester Medizinstudium an der Univ. Jena. Nach 1945 Verhaftung des Vaters durch sowj. Geheimpolizei (Schicksal bis heute ungeklärt); Arbeit als…

Wer war wer in der DDR

Benser, Günter

* 12.1.1931

Geb. in Heidenau (Sachsen); Ausbild. zum Industriekfm.; ABF; Studium der Geschichte an der Univ. Leipzig; 1952/3 Mitarb. beim Rat des Bez. Leipzig; 1955 – 89 wiss. Mitarb. am IML beim ZK der SED, zuletzt stellv. Abt.-Ltr.; 1964 Prom. am IfG beim ZK der SED mit einer Arbeit über Strategie u. Taktik der marxist. dt. Arbeiterparteien 1945 – 49; 1966 VVO; 1969 Prof. für Gesch. der Sozialdemokratie vor 1917 u. SED-Gesch.; Mitgl. des Rats für Geschichtswiss. u. des Nationalkommitees der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Benzmann, Walter Friedrich Wilhelm

* 2.10.1885 – ✝ 10.2.1945

Geboren am 2. Oktober 1885 in Traventhal/Krs. Segeberg. Vor dem Ersten Weltkrieg als Kraftfahrer bei verschiedenen Firmen beschäftigt, danach Kraftfahrer für das Städtische Rettungsamt Berlin. Seit 1923 Mitglied der KPD, gehörte Benzmann deren Geheimapparat an, wurde 1924 verhaftet und am 13. November 1925 vom Staatsgerichtshof zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Bis 1928 in Haft, anschließend sechswöchiger Erholungsurlaub auf der Krim. Von 1930 bis Februar 1933 offiziell in der Hausdruckerei des Karl-Liebknecht-Hauses angestellt, arbeitete Benzmann im Paßfälscherapparat von Richard Großkopf und war Bezirksverordneter in Berlin-Wilmersdorf. Walter Benzmann wurde am 27.Februar 1933 festgenommen und am 11.Januar 1935 vom VGH zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Benzmann kam zunächst in das Zuchthaus Brandenburg, dann nach Sonnenburg. Er wurde am 21. Februar 1942 entlassen und stand weiter unter  Polizeiaufsicht. Am 10. Februar 1945, wenige Woche vor Kriegsende und Befreiung starb er an den Folgen der Haft in seinem Wohnort Nassenheide bei Berlin.

Wer war wer in der DDR

Berg, Helene (Lene)

* 10.4.1906 – ✝ 21.2.2006

Geb. in Mannheim; Vater Müller, später Holzfabrikarb., Mutter Dienstmädchen; 1912 – 20 Volksschule in Mannheim; 1920 – 23 Ausbildung zur Schneiderin in Mannheim, 1923 – 28 im Beruf bei versch. Schneiderfirmen in Mannheim tätig; 1922 Mitgl. der Gewerkschaft; 1921 – 24 Mitgl. der SAJ, 1924 – 27 des KJV, Teiln. an »antimiltarist. Arbeit« unter den französ. Besatzungstruppen in der Pfalz, »Zersetzungsarbeit« bei der dt. Polizei; 1926 Besuch der Volksheim-HS des ADGB in Tinz; Okt. 1927 Mitgl. der… Geboren am 10. April 1906 in Mannheim als Tochter eines Müllers. Helene Veser war von Beruf Schneiderin, seit 1921 in der SAJ und ab 1922 im Deutschen Bekleidungsarbeiter-Verband organisiert, trat 1924 zur KJD über und wurde Mitglied der erweiterten BL Baden. Ab 1927 Mitglied der KPD, im selben Jahr Bezirksfrauenleiterin. 1929 bis 1931 Kursantin der Leninschule in Moskau, anschließend Mitarbeiterin in der Agitpropabteilung des ZK in Berlin, Ende 1932 als Bezirksagitpropsekretärin in der BL Hannover. Dann illegale Arbeit u. a. als Nachfolgerin von Max Opitz Polleiter des KPD-Bezirks Württemberg, mit Decknamen Lotte 1934/35 Instrukteurin der KPD-BL Saar. 1935 über Frankreich in die Sowjetunion emigriert, bekam sie den Parteinamen Helene Berg. Von 1935 bis 1937 stellvertretende Leiterin des deutschen Sektors der Internationalen Leninschule (Lene Neckar). Ab 1938 Mitarbeiterin des Info-Radios in Moskau, bis 1941 gemeinsam mit Rudolf Lindau Sammlung von Materialien zur KPD-Geschichte, übernahm bei Kriegsausbruch die Leitung der deutschen Gruppe an der Komintern-Schule. Anschließend Leiterin des deutschen Sektors an der Antifa-Schule in Taliza bzw. an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau. Im April 1946 Rückkehr nach Deutschland, war Helene Berg zunächst Lehrerin an der Parteischule in Liebenwalde. Von 1946 bis 1951 Funktionen im SED-LV Sachsen-Anhalt. 1951 kommissarische Direktorin der PHS, übernahm sie bis 1958 die Leitung des Instituts für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. Dann bis 1972 Vertreterin der SED in der Redaktion der Zeitschrift »Probleme des Friedens und des Sozialismus« in Prag. Anschließend bis 1979 Direktorin des Instituts für Meinungsforschung beim ZK der SED. Sie war von 1954 bis zum Herbst 1989 Kandidatin bzw. Mitglied des ZK der SED, erhielt 1966 den Karl-Marx-Orden. Helene Berg starb fast 100jährig am 21. Februar 2006 in Berlin.Bernd-Rainer Barth /

Wer war wer in der DDR

Bergander, Rudolf

* 22.5.1909 – ✝ 10.4.1970

Geb. in Meißen; Vater Werkzeugmacher; 1923 – 28 Ausbildung zum Porzellanmaler u. Arbeit in der Staatl. Porzellanmanufaktur Meißen; 1929 – 33 Studium an der Akad. für bildende Künste Dresden, Lehrer Richard Müller; Mstr.-Schüler von Otto Dix; 1928 KPD; 1929 Mitgl. der ASSO; 1933 – 40 freischaff. in Meißen; 1940 – 45 Wehrmacht, Kartenzeichner. 1946 KPD/SED; 1949 – 53 Lehrtätigkeit (Prof.); 1953 – 58 (Nachf. von  Fritz Dähn) u. 1964/65 Rektor der HS für bildende Künste Dresden (Nachf. von  Paul…

Wer war wer in der DDR

Berger, Eduard

* 22.6.1944

Geb. in Posen (Poznań, Polen); Ausbildung zum Elektroinstallateur; 1963 Aufnahme des Studiums der Theol. an der MLU Halle; 1965 Verurteilung wegen versuchter Republikflucht zu 15 Mon. Haftstrafe; nach der Entlassung Forts. des Studiums am Katechet. Oberseminar in Naumburg (Saale) u. am Sprachenkonvikt in Berlin, anschl. Vikar in Halle; Inspektor eines Wohnheims der Theol.-Studenten in Halle; 1973 Ordination, Pfarrer in Kakerbeck (Altmark); 1978 Pfarrer an der Weinbergskirchengemeinde in Dresden;…

Wer war wer in der DDR

Berger, Karl-Heinz

* 28.7.1928 – ✝ 25.11.1994

Geb. in Köln; Vater Angest., Mutter Schneiderin; nach dem Abitur 1947 – 52 Studium der Germanistik, Geschichte u. Anglistik an der HU Berlin, u. a. bei  Alfred Kantorowicz; 1952 – 57 Lektor im Verlag Neues Leben; 1957 / 58 Studium am Lit.-Inst. »Johannes R. Becher« in Leipzig; gehörte 1956 zum »Donnerstagskreis«, einer Gruppe junger, kritischer Intellektueller um den Lit.-Wissenschaftler Fritz J. Raddatz; infolgedessen vom MfS jahrelang in verschiedenen OV erfasst (OV »Stachel«, OV »Zersetzer«,…

Wer war wer in der DDR

Berger, Siegfried

* 24.7.1918 – ✝ 29.1.2002

Geb. in Sebnitz (Sächs. Schweiz); Vater Metallarb. u. Bäcker, seit 1920 Mitgl. der KPD; Dresdener Versuchsschule, 1930 Stipendium für die Höhere Versuchsschule, Mitgl. der Arbeiterjugendorg. »Kinderfreunde«, Arbeitersportverein, Arbeiter-Mandolinenbund, SAJ; Lehre als Elektro-Maschinenbauer, 1938 – 40 Ing.-Studium, anschließend dienstverpflichteter Ziviling. Okt. 1945 Entlassung aus amerikan. Internierungslager; ab Nov. 1946 Arbeit als Ing., zuletzt im SAG-Betrieb »Sachsenwerk« Radeberg; Mitgl.…

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Berghofer, Wolfgang

* 25.2.1943

Geb. in Bautzen; Vater Bauschlosser; bis 1959 OS; 1957 FDJ; 1959 – 62 Ausbildung zum u. 1963/64 Arbeit als Maschinenbauer; 1964 SED; 1964 – 67 Krs.-Sportlehrer, Mitarb. des DTSB-Krs.-Vorst. Bautzen, ab 1967 dessen stellv. Vors.; 1968/69 Sekr. der FDJ-KL Bautzen; 1969/70 Jugend-HS; ab 1970 Mitarb. des ZR der FDJ, u. a. stellv. Ltr. des Org.-Büros der Weltfestspiele der Jugend u. Studenten in Berlin 1973, 1978 – 85 dort Abt.-Ltr.; 1971 – 81 als IM »Falk« für das MfS erf.; 1985 Dipl.-Hist.; Jan.…

Wer war wer in der DDR

Bergmann, Karl Hans

* 17.3.1910 – ✝ 19.8.2007

Geb. in Berlin; Vater Arzt, Mutter Hausfrau; Volksschule u. Gymn. in Berlin; 1929 – 32 Studium der Gesch. u. Theaterwiss. in Berlin u. München; ab 1930 Regieass. an der Volksbühne Berlin; 1931 KPD; 1932 RGO, Mitgl. des Reichskomitees der RGO, Dez. 1932 Ltr. der RGO-Gruppe Film-Bühne-Musik; 1933 – 35 illeg. Arbeit für die RGO; ab 1934 Hrsg. der illeg. Ztschr. »Die Rampe«; 1935 Verhaftung in Berlin, 1935 – 39 Haft in den KZ Dachau u. Sachsenhausen; danach illegal in Berlin, 8.10.1942 Flucht über… Geboren am 17. März 1910 als Sohn eines Arztes; März 1929 Abitur, 1929 bis 1932 Studium der Geschichte und Theaterwissenschaften. 1931 Dramaturgie-Assistent an der Volksbühne Berlin, ab 1931 in der KPD, Mitglied des Reichskomitees der RGO und ab Ende 1932 Leiter der RGO-Gruppe Film-Bühne-Musik. Von 1933 bis 1935 illegale Arbeit als UB-Leiter und Instrukteur der BL in Berlin. Am 27. März 1935 verhaftet, 5./6. Januar 1936 Verurteilung zu zwei Jahren Gefängnis, von 1937 bis 1939 in den KZs Dachau und Sachsenhausen, danach in der Widerstandsgruppe um Beppo Römer, Oktober 1942 Flucht in die Schweiz, Redakteur der Zeitung »Freies Deutschland«. Im Oktober 1945 kehrte er nach Deutschland zurück, Mitarbeiter im ZK der KPD, 1946 bis 1949 Lizenzträger und Direktor der DEFA, später des Deutschen Filmverlages. Im März 1949 Austritt und Bruch mit der SED, war bis 1950 freier Mitarbeiter an »Der Neuen Zeitung«. Von 1952 bis 1968 Geschäftsführer der Freien Volksbühne Berlin. Im Jahre 2003 veröffentlichte Karl Hans Bergmann unter dem Titel: »Der Schlaf vor dem Erwachen. Stationen der Jahre 1931-1949« seine Lebenserinnerungen. Bianka Aybar veröffentlichte 2005 einen biographischen Artikel über Karl Hans Bergmann. Karl Hans Bergmann starb am 19. August 2007 in Berlin.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Bergner, Dieter

* 5.2.1928 – ✝ 7.10.1984

Geb. in Bautzen; Vater Arbeiter; 1943 – 46 Luftwaffenhelfer, RAD; Kriegsgefangenschaft. 1946 – 48 LDP; 1947 Abitur in Bautzen; 1948 – 53 Studium der Geschichtswiss. mit den Nebenfächern Philos. u. Germanistik; 1949 SED; 1953 Aspirant am Philosoph. Seminar der MLU Halle, dann mit  Georg Mende Wechsel an die FSU Jena; 1956 dort Prom. an der Philosoph. Fak. mit der Arbeit »Die Behandlung der nat. Frage in Dtl. durch den Patrioten J. G. Fichte«; danach Lehrbeauftr. für ML im ges.-wiss. Grundstudium;…

Wer war wer in der DDR

Berlau, Ruth

* 24.8.1906 – ✝ 16.1.1974

Geb. in Kopenhagen (Dänemark); Vater Kaufmann; Klosterschule, 1919 vorzeitig wegen Schwangerschaft verlassen; Schauspielunterricht u. Arbeit am Königlichen Theater in Kopenhagen, dort erste Rolle im Experimentiertheater in »Trommeln in der Nacht« von Brecht; Heirat mit dem Arzt Robert Lund (Scheidung 1936); 1926 Fahrradtour nach Paris; 1930 in die Sowjetunion; Berichte in dän. Tageszeitungen; 1930 Mitgl. der KP Dänemarks; 1933 erste Begegnung mit  Bertolt Brecht auf der Insel Thurö; Gründung des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Benkwitz, Max

* 23.7.1889 – ✝ 12.10.1974

Geboren am 23. Juli 1889 in Groitschen/Thüringen; lernte Former. 1909 Mitglied der Gewerkschaft und 1912 der SPD, 1917 der USPD; trat mit der linken USPD 1920 zur KPD über. Benkwitz spielte eine führende Rolle in Zeitz, wo er sich nach dem Krieg als Bergarbeiter niedergelassen hatte. Nach den Unruhen der Bergarbeiter im Zeitzer Gebiet (1923), bei denen es elf Tote gab, mußte er fliehen. Danach Parteisekretär in Schlesien und Oberschlesien, dort im November 1923 in Breslau (die Polizei war durch Alfred Hamann genau informiert) verhaftet. Weil Benkwitz im Mai 1924 zum Reichstagsabgeordneten der KPD gewählt wurde, aus dem Gefängnis entlassen. Als Anhänger der Ruth-Fischer-Führung Mitglied der BL und Leiter des UB Zeitz. Im Dezember 1924 nicht mehr in den Reichstag gewählt. Nach dem »Offenen Brief« 1925 schloß sich Benkwitz der linken Opposition an und faßte noch im August 1927 als Polleiter die linken Funktionäre in Zeitz zu Fraktionssitzungen zusammen, auf denen Hugo Urbahns sprechen konnte. Er löste sich von der Opposition, wohl nicht zuletzt deshalb, weil ihm 1927 ein Prozeß vor dem Reichsgericht bevorstand. Die KPD-Führung drohte ihm die Entziehung jeder Unterstützung an, falls er sein »fraktionelles Treiben« nicht aufgäbe. Benkwitz erhielt zwei Jahre Festung (wegen Zersetzung der Schupo und Vorbereitung zum Hochverrat), die er teilweise auf der Festung Gollnow absaß. 1928 Mitglied des Provinziallandtags von Halle-Merseburg. Leiter des RFB HalIe-Merseburg, den er (nach dessen Verbot 1929) illegal weiterführte. 1930 bis 1933 war Benkwitz Filialleiter des Neuen Deutschen Verlages in Halle, Leipzig, Berlin und Hamburg. Da er 1933 illegal für die KPD weiterarbeitete, schon im Mai 1933 inhaftiert und bis 1937 im KZ. Anschließend Arbeiter in einer Kiesgrube. Am 1. September 1939 erneut verhaftet, war er bis 1945 im KZ Buchenwald. 1945 wurde Benkwitz Leiter der KPD in Zeitz und Stadtrat, von 1946 bis 1950 einer der beiden Vorsitzenden der SED in Zeitz. Von 1950 bis 1952 gehörte er der LPKK Sachsen-Anhalt an und war 1950 Kandidat der ZPKK. Bis 1958 Abteilungsleiter beim Rat der Stadt Halle bzw. beim Rat der Stadt Zeitz tätig. Als Arbeiterveteran erhielt er 1973 den Karl-Marx-Orden. Max Benkwitz starb am 12.Oktober 1974 in Zeitz.

Wer war wer in der DDR

Benthien, Bruno

* 12.4.1930 – ✝ 5.11.2015

Geb. in Schwerin; Vater Gärtnermstr.; OS, Abitur; 1948 FDJ; 1949 FDGB; 1949 – 52 Studium der Geographie, Anglistik u. Pädagogik an der Univ. Rostock, 1952/53 der Geographie an der EMAU Greifswald, Dipl.-Geograph; 1953 – 58 dort wiss. Assistent, 1956 Dr. rer. nat.; 1958/59 Oberassistent, 1959 Dr. rer. nat. habil.; 1960 – 62 Doz.; 1962 LDPD; 1962 a. o. Prof., 1969 ord. Prof. für allg. u. regionale Ökon. der soz. Staaten; 1970 Dr. sc. nat.; 1968 – 89 Dir. bzw. ab 1986 Ltr. des Wiss.-Ber. Ökon.…

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Berdsenischwili, Lewan

* 1953

Lewan Berdsenischwili wurde in Batumi geboren. Sein Vater war Präsident des Obersten Gerichts der Adscharischen ASSR, seine Mutter unterrichtete georgische Sprache und Literatur. Berdsenischwili studierte von 1970 bis 1972 an der Fakultät für Automatik und Telemechanik des Staatlichen Polytechnischen Instituts Tiflis und nahm anschließend ein Studium der Klassischen Philologie an der Universität Tiflis auf, das er 1977 abschloss. In den Jahren 1978 und 1979 war er Redakteur der Schriftenreihe…

Wer war wer in der DDR

Berg, Hermann von

* 29.3.1933 – ✝ 21.3.2019

Geb. in Mupperg (Krs. Sonneberg); Vater Metallarbeiter; 1945 Volkssturm. 1946 FDJ, 1950 SED; einjähriger Lehrgang an der Jugend-HS »Wilhelm Pieck«, anschl. 1. Sekr. der FDJ-KL Eisenach u. Mitgl. der SED-KL, zugl. Besuch der Abenduniv. in Erfurt; ab 1954 Studium der Geschichte, Ökon. u. Philos. am Franz-Mehring-Inst. der KMU Leipzig, stellv. Ltr. des Gesamtdt. Studentenkomitees der KMU Leipzig u. Tätigkeit für die Abt. Internat. Verbindungen des FDJ-ZR, erste Kontakte zu westdt.…

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Bergemann, Sibylle

* 29.8.1941 – ✝ 1.11.2010

Geb. in Berlin; Vater Lehrer, Mutter Sekr.; 1950 – 58 Schule in Blankenfelde (b. Berlin); 1958 – 60 Ausbildung zum Kfm.; 1960 – 65 Bürotätigkeit; 1965 – 67 Arbeit in der Red. der Ztschr. »Magazin«; ab 1966 fotograf. Ausbildung bei  Arno Fischer; seit 1967 freischaff. als Fotografin; 1967 Mitgl. der Gruppe »Direkt«; ab 1969 Fotos für die Wochenztg. »Sonntag«, ab 1973 für die Modeztschr. »Sibylle« u. das »Magazin«; Fotografin für den Buchverlag Der Morgen u. den Greifenverlag; erste…

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Berger, Franz

* 1.6.1900 – ✝ 1938

Geboren am 1. Juni 1900 in Halle/Saale; lernte Schlosser, gehörte seit 1914 der Arbeiterjugend an und trat 1919 der KPD bei. Von 1924 bis 1927 Sekretär des Gewerkschaftskomitees, wurde nach dem Besuch einer Parteischule Polsekretär in Wittenberg-Bitterfeld bzw. in Schwarzenberg/Sachsen. Er gehörte 1928 zu den Versöhnlern, arbeitete 1929/1930 in Chemiebetrieben Mitteldeutschlands und war dann wieder in Bitterfeld UB-Sekretär. 1930 als Sekretär in die Genossenschaftsabteilung des ZK der KPD in Berlin berufen, übersiedelte er 1932 unter dem Namen Willi Leibrandt nach Moskau zur Genossenschaftsabteilung der Komintern. 1934 Rückkehr nach Deutschland, illegale Arbeit, Abschnittsinstrukteur der KPD-BL Berlin. Ab Herbst 1935 wieder in Moskau, wurde Berger 1936 in die KPdSU(B) überführt. Nach einem dreimonatigen Sanatoriumsaufenthalt kam er nach Engels zur Arbeit im Staatsverlag. Im Juli 1937 vom NKWD verhaftet, verurteilt zu Besserungsarbeitslager, vermutlich 1938 erschossen. Seine Frau Berta Dausacker (* 30. 5. 1905 in Bülach/Schweiz) lernte in Berlin Verkäuferin. Seit 1930 KPD-Mitglied, folgte sie ihrem Lebensgefährten 1932 in die Sowjetunion. Sie wurde 1940 mit der Tochter Helga (* 1. 7. 1935) nach Nazi-Deutschland ausgewiesen, an der Grenze festgenommen und einige Zeit inhaftiert. Mitglied der SED, arbeitete als Buchhalterin und Personalleiterin, zuletzt Kaderleiterin des HO-Kreisbetriebes in Berlin-Weißensee. Berta Dausacker starb am 10. Juni 1986 in Ost-Berlin.

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Berger, Max

* 11.7.1893 – ✝ 25.5.1970

Geb. in Freiwaldau (Krs. Sagan, Niederschles./ Gozdnica, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; Kartonagenschneider; 1907 Arbeiterjugend, 1915 – 18 Militärdienst; 1912 – 24 SPD, 1926 KPD; 1920 – 23 Rechtsvertreter im Berliner Mieterverein »Königstor«, anschl. bis 1926 deren Vors.; später Angest. in der Inseraten-Expedition für Arbeiterztg.; 1925 – 33 eigene Praxis als Rechtsbeistand; 1932/33 Ltr. der Jur. Abt. der »Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit«; 1933/34 illeg. pol. Arbeit in…

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Berger, Uwe Ludwig

* 29.9.1928 – ✝ 16.2.2014

Geb. in Eschwege (Hessen); Vater Reichsbankdirektor; aufgew. in Emden, Augsburg u. ab 1939 in Berlin; 1939 – 44 Oberschule; 1944 / 45 Flakhelfer, Marineoffiziersanwärter; setzte nach der Entlassung aus dem Militärdienst die Schule fort; Abitur; 1947 – 49 Studium der Germanistik u. Kunstwiss. an der HU Berlin; 1949 FDGB, FDJ, KB; 1950 DSF; 1949 – 51 Mitarbeiter beim Verlag Volk u. Wissen; 1951 – 55 Lektor beim Aufbau-Verlag; seitdem freiberufl. Schriftsteller; 1970 – 86 vom MfS als IM »Uwe«…

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Bergmann, Hermann

* 31.12.1892 – ✝ 1938

Geboren am 31. Dezember 1892 in Küstrin als Sohn eines Bankdirektors. Nach dem Studium arbeitete Bergmann als Arzt. 1918 Mitglied der USPD, 1920 der KPD, 1920/21 Mitglied der Zentrale des KJVD, außerdem ehrenamtlich für die KPD im Parteibezirk Berlin-Brandenburg tätig. 1933 zunächst nach Prag, anschließend in die UdSSR emigriert. Hier Arzt im Kreml-Krankenhaus, in der IRH und als Oberinspektor im Moskauer Volkskommissariat für Gesundheitswesen tätig. Im November 1936 wurde er vom NKWD verhaftet und am 16. August 1937 zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Er kam in das Lager Magadan, wo er 1938 starb. Bergmann war von 1917 bis 1933 mit Franziska Hentschel (* 6. 4. 1894 – † 25. 2. 1971) verheiratet. Franziska Bergmann, die ebenfalls der Zentrale des KJVD angehörte, war Redakteurin der Zeitung »Junge Garde«, später bei Eugen Varga in der sowjetischen Botschaft in Berlin. Im April 1933 mit Hermann Bergmann in die UdSSR emigriert, später heiratete sie dort den Arzt Joseph Rubens (* 1900 – †1969), der von März 1938 bis November 1939 ebenfalls in der UdSSR in Haft war. Der mit in die Sowjetunion emigrierte Sohn Peter Bergmann (* 10. September 1921) wurde am 10. September 1941 unter dem Vorwurf des Verdachtes der Spionage verhaftet. Franziska Bergmanns Bemühungen, ihren Sohn zu retten, waren vergebens. Peter Bergmann wurde als »sozialgefährliches Element« am 13. Juni 1942 zu fünf Jahren Verbannung verurteilt, er starb am 4. Juli 1942 im Lager Krasnojarsk. Franziska und Joseph Rubens kamen 1948 in die SBZ. Sie war zunächst in der Abteilung Politkultur der HVDVP, später Mitarbeiterin im ZK der SED, zuletzt am IML. Hermann Bergmann wurde 1957 »rehabilitiert«.

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Bergmann, Werner

* 14.1.1921 – ✝ 25.10.1990

Geb. in Niederkaina (b. Bautzen, Lausitz); Vater Tischler u. Nachtwächter; Volksschule; Ausbildung als Porträt- u. Industriefotograf; 1938/39 Fotolaborant u. Kameraassistent bei Boehner-Film Dresden; ab 1939 als Soldat Kriegsberichterstatter für die »Dt. Wochenschau«, später Ltn. in einer Prop.-Komp. der Wehrmacht; drehte zahlr. Kriegssujets in Polen, Belgien, Frankreich u. der UdSSR, u. a. die Ausgrabungen im Wald von Katyn; Aug. 1943 Verlust des rechten Arms. Ab 1946 Kameramann bei der DEFA,…

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Bergner, Herbert

* 31.1.1907 – ✝ 16.6.1987

Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Ausbildung zum Buchbinder; 1926 SAJ u. SPD, 1931 KJVD u. KPD; Mitarb. an KPD-Betriebsztg.; 1933 illeg. Tätigkeit; April 1933 erste Verhaftung, KZ Colditz; nach Entlassung erneute illeg. Arbeit in Leipzig; 1934 erneut inhaftiert, Okt. 1936 durch den VGH zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, anschl. zwei Jahre KZ Sachsenhausen; 1940 nach Entlassung Polizeiaufsicht u. dienstverpfl. als Rüstungsarbeiter. 1945 Red. der »Sächsischen Volkszeitung« in Leipzig, anschl. der…

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Berndt, Herbert

* 28.2.1908 – ✝ 24.10.1992

Geboren am 28. Februar 1908 in Berlin, Sohn eines Schlossers; lernte selbst Schlosser und arbeitete als Elektromaschinenbauer in den Siemens-Schuckert-Werken. Seit 1923 in der KJD, ab Anfang 1927 Mitglied der KPD, er arbeitete ehrenamtlich im AM-Apparat des Berliner UB Berlin Prenzlauer Berg. Er besuchte die M-Schule in Moskau und arbeitete anschließend für den geheimen Nachrichtendienst der Komintern (OMS) und für das Auslandssekretariat des ZK in Paris. Bei Kriegsausbruch im September 1939 interniert. Nach der Besetzung Südfrankreichs flüchtete er nach Spanien, wurde dort am 10. April 1943 festgenommen und kam in ein Lager nach Miranda. Hier nannte er sich Henri Barré. Ende 1945 wurde Berndt auf Antrag der sowjetischen Vertreter in der Alliierten Repatriierungskommission gegen in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befindliche Angehörige der Blauen Division, einer spanischen Hilfsorganisation der deutschen Wehrmacht, ausgetauscht und kehrte über Italien nach Deutschland zurück. Er meldete sich im ZK der KPD und erhielt die Weisung, ab sofort wieder seinen bürgerlichen Namen Herbert Berndt anzunehmen. Bis Mai 1951 Referent in der Personalpolitischen Abteilung, ab Sommer 1948 Referent in der von Richard Stahlmann geleiteten geheimen Abteilung Verkehr des ZK der SED. Nach einem Unfall Kaderleiter der Außenhandelsfirma China Export, später Schulleiter der Nachrichtenschule der GST in Oppin (Saalkreis). Von 1955 bis 1957 Kaderleiter im Institut für Bekleidungskultur in Ost-Berlin, anschließend als Offizier für Funktechnik im Hauptstab Verwaltung 15 des Ministeriums für Nationale Verteidigung und 1962 kam er ins Ministerium des Innern. Er erhielt 1988 den Stern der Völkerfreundschaft in Gold. Herbert Berndt starb am 24. Oktober 1992 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Bennewitz, Fritz

* 20.01.1926 – ✝ 13.09.1995

Geb. in Chemnitz; Vater Lokomotivführer, Mutter Näherin. 1950 – 53 Studium Germanistik in Leipzig, Theaterwiss. am Dt. Theaterinst. Weimar, Dipl.-Theaterwiss.; 1953 Doz. für Ästhetik an der Theater-HS Leipzig; 1955 – 60 Oberspielltr. in Meiningen, 1960 – 75 Schauspieldir. am Dt. Nationaltheater Weimar, danach Regisseur in Weimar; half Ende 50er/Anf. 60er Jahre,  Bertolt Brechts Werke auf den Bühnen der DDR außerhalb Berlins durchzusetzen (Beginn Brechtrezeption »Die Dreigroschenoper« 1958 in…

Wer war wer in der DDR

Bentzien, Hans

* 4.1.1927 – ✝ 18.5.2015

Geb. in Greifswald; Vater Arbeiter; Volks- u. Oberschule; 1. Lehrerprüfung; 1944 RAD, Wehrmacht; 20.4.1944 NSDAP; 1945 brit. Kriegsgefangenschaft. 1945/46 KPD/SED; 1946 – 48 Neulehrer in Greifswald; 1948 – 50 Studium der Geschichte an der EMAU Greifswald u. FSU Jena; zeitw. Assistent des Kulturdir. des VEB Carl Zeiss Jena; Instrukteur für Kultur der SED-LL Thür.; 1. Sekr. der SED-KL Jena-Stadt; 1954/55 Sekr. für Kultur u. Volksbildung der SED-BL Gera (Nachf. von Bruno Kiebs), zeitw. auch 1.…

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Berends, Ernst

* 20.10.1901 – ✝ 17.1.1975

Geb. in Zehdenick; Vater Schmied; Volks- u. Mittelschule; Lehre u. Arbeit als Buchdrucker; Präparandenanstalt, Lehrerseminar, 1920 – 32 Red. bei versch. Ztg., u. a. »Zehdenicker Tageblatt«, »Laubaner Neueste Nachrichten« u. »Neumärkische Tägliche Nachrichten« sowie Mitarb. in der Pressestelle des Polizeipräs. Berlin; 1920 Mitgl. des Buchdruckerverban-des u. des Reichsverbandes der Dt. Presse, 1926 DDP, 1931 SPD; 1933 – 40 kaufm. Angest.; 1940 – 45 Wehrmacht, brit. Kriegsgef. 1945 / 46 SPD / SED;…

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Berg, Peter

* 7.4.1886

Geboren am 7. April 1886 in Simmern; übersiedelte früh ins Ruhrgebiet. Vor dem Ersten Weltkrieg Mitglied der SPD in Essen, danach im Spartakusbund aktiv. In der KPD Anhänger der Linken, war Berg Mitbegründer der KAPD im April 1920. Er wurde in Essen Sekretär dieser Partei und 1922 Bezirksleiter. Bei der faktischen Spaltung der KAPD in die Berliner und die Essener Richtung gehörte er zu deren Führung, blieb aber im Hintergrund. Bis 1924 Redakteur der »Kommunistischen Arbeiterzeitung – Essener Richtung«, dann verliert sich die Spur von Peter Berg.

Wer war wer in der DDR

Berger, Almuth

* 29.4.1943

Geb. in Tangermünde (Elbe), aufgew. in Jerichow, später in Berlin; Eltern Theologen; 1961 Abitur; 1961 – 66 Studium der Theol. an der HU Berlin; 1975 2. theolog. Examen u. Ordination; 1976 – 85 Pastorin in der St. Michaelis-Gemeinde Magdeburg, 1986 – 90 in der St. Bartholomäus-Gemeinde Berlin; ab 1976 Mitarb. in der Bezugsgr. Frieden bei der Studienabt. des Bunds der Ev. Kirchen, beteiligt an den Magdeburger Friedenssonntagen, Mitbegr. des Krs. »Frauen für den Frieden« in Magdeburg; erste…

Wer war wer in der DDR

Berger, Friedemann

* 13.4.1940 – ✝ 14.4.2009

Geb. in Schroda (Westpr./Środa Wielkopolska, Polen); Vater Pfarrer. 1945 Flucht nach Gotha; Schule in Gotha, im Zusammenhang mit dem »Fall  S. Schmutzler« vor dem Abitur relegiert; 1958 – 61 Theol.-Studium am Kirchl. Oberseminar in Naum- burg (Saale); 1961 – 66 Studium der Theol. u. Germanistik an der HU Berlin; parallel erste Veröff. als Lyriker, Mitgl. der Gruppe 47; 1966 – 68 freiberufl. Autor (Lit.-Kritik, Hörspiele); 1968 – 70 Ausbildung zum Buchhändler in Berlin; ab Herbst 1970 Lektor im…

Wer war wer in der DDR

Berger, Rolf

* 14.5.1921 – ✝ 30.12.1978

Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Volksschule; 1935 – 39 Ausbildung zum Werkzeugdreher, anschl. im Beruf tätig; 1942 – 45 Wehrmacht, Uffz.; bis Okt. 1945 brit. Kriegsgefangenschaft. 1945 Rückkehr nach Leipzig; wieder im Beruf tätig; 1945 FDGB; 1945/46 KPD/SED; Vors. des Aussch. der NF im Gemeindeverb. Klosterfelde; 1946 Vors. eines Betriebsrats; 1947 – 50 hauptamtl. Sekr. für Schulung im FDGB-Ortsvorst. Leipzig; 1948 Besuch von Gewerkschaftsschulen; 1951/52 Vors. des Ortsvorst. Leipzig der IG…

Wer war wer in der DDR

Berger, Wolfgang

* 24.8.1921 – ✝ 19.12.1994

Geb. in Leipzig; Vater Kellner; Volks- u. Berufsschule; Ausbildung zum Kfm. u. im Beruf tätig; Wehrmacht, 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1945/46 KPD/SED; Studium an der Univ. Leipzig, später Prom. zum Dr. rer. pol.; Ende der 40er Jahre Ref. in der HA Finanzen der DWK, anschl. wirtschaftspol. Mitarb.  Walter Ulbrichts in der Reg.-Kanzlei; 1951 – 53 Ltr. der Abt. Planung u. Finanzen des ZK der SED; 1953 – 71 persönl. Ref. von Walter Ulbricht; später Abt.-Ltr. in der ZV für Statistik.Andreas…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bergmann, Moische

* 30.4.1908 – ✝ 27.2.1995

Geboren in Przeworsk/Galizien (Südpolen) als Peter Moische Bergmann; übersiedelte 1919 mit den Eltern nach Berlin, lernte Druckereiarbeiter, trat 1920 der KPD bei und wurde 1925 Mitarbeiter in der Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD, zeitweise arbeitet er auch für den AM-Apparat. 1928 als „Rechter“ ausgeschlossen wurde er Mitglied der KPO. Peter Bergmann arbeitete nach 1933 als  Vertrauensmann sozialistischer Exilkreise. Als Kurier, arbeitete er mit auch Kurt Schmidt zusammen. Unter dem Decknamen „Karp“ knüpfte er 1936 und 1937 im Auftrag von SPD und der der Gruppe Neu Beginnen Kontakte zur „Deutschen Volksfront“ um Otto Brass. Er reiste dazu mehrmals zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland, insbesondere während der Olympiade im August 1936. Außerdem hatte er Treffen mit Ernst Jegelka und Hans Braun. Am 25. Juli 1937 wurde er bei einem erneuten Grenzübertritt von der Gestapo verhaftet und kam für mehrere Monate ins Gefängnis. Er wurde mit finanzieller Unterstützung seiner polnischen Familie freigekauft und emigrierte sofort, da er jüdischer Herkunft ist. Peter Moische Bergmann starb am 27. 2. 1995 in New York.

Wer war wer in der DDR

Bergmann-Pohl, Sabine

* 20.4.1946

Geb. in Eisenach, Vater Arzt; POS, ab 1960 in Berlin EOS, 1964 Abitur; nicht zum Studium zugelassen, 1964 – 66 Praktikum als Laborantin am Inst. für Gerichtsmed. der HU Berlin, 1966 – 72 dort Studium der Med., 1972 – 80 Facharztausbildung am Klinikum Berlin-Buch; 1980 Prom.; 1979 Fachärztin für Lungenkrankheiten, 1980 – 85 Ärztl. Ltr. der poliklin. Abt. für Lungenkrankheiten u. Tuberkulose in Berlin-Friedrichshain; 1981 CDU, Mitgl. des BV Berlin; 1985 – 90 Ärztl. Dir. der Bez.-Stelle für…

Wer war wer in der DDR

Bergold, Wolfgang

* 19.4.1913 – ✝ 14.8.1987

Geb. in Dresden; Vater Lithograph, Porzellanmaler, später Büchereiverwalter; 1919 – 32 Volksschule, Gymnasium, 1932 Abitur in Dresden; 1932/33 Studium der Volksw., Russ. u. Chinesisch an der TH Dresden; 1930 Mitbegr. des Soz. Schülerbund (SSB); 1930 KJVD, RH, Freisoz. Studentengr. Dresden; April 1933 – Juli 1934 Haft in Hohenstein; illeg. pol. Arbeit; Dez. 1934 erneut verhaftet, Nov. 1935 wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu einem Jahr Gefängnis verurteilt; 1935/36 Haft in Dresden u. im KZ…

Wer war wer in der DDR

Berndt, Georg Wilhelm

* 22.4.1880 – ✝ 2.7.1972

Geb. in Grabow (Krs. Stettin/Grabowo, Polen); Vater Schlossermstr.; Gymnasium; 1898 – 01 Physikstudium an der Univ. Halle-Wittenberg; 1900 – 04 Assistent an den Physikal. Inst. der Univ. Halle-Wittenberg u. Breslau, 1901 Prüfung für höheres Lehramt, Prom. mit einer Diss. »Über den Einfluß der Selbstinduktion auf die durch den Induktionsfunken erzeugten Metallspektra im Ultravioletten«; 1903 Habil. in Breslau mit der Arbeit »Beiträge zur Kenntnis der Gasspektra«; Privatdoz. an der TH Breslau;…