x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Christian

* 20.7.1934

Geb. in Halbau (Krs. Sprottau, Niederschles./ Iłowa, Polen); Vater Lehrer; bis 1949 Besuch der Grundschule an versch. Orten, 1953 Abitur in Löbau; bis 1955 Studium der Fotografik an der HS für Grafik u. Buchkunst Leipzig; Wechsel an die Dt. HS für Filmkunst Potsdam-Babelsberg, Fachrichtung Kamera; arbeitete an den Filmen  Jürgen Böttchers mit, der während dieser Zeit an der HS Regie studierte; 1959 Diplom als Kameramann; 1959 – 61 im DEFA-Studio für Dok.-Filme Assistent des Kameramanns Wolfgang…

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Nikolaus Joachim

* 15.3.1921 – ✝ 27.6.1998

Geb. in Camina (Oberlausitz); Vater Sägewerkbesitzer; Kath. OS in Bautzen, 1939 Abitur; 1940 – 45 (mit Unterbrechung durch Wehrdienst) Studium der Techn. Physik u. Mathematik an der TH Dresden, Dipl.-Ing. 1948 Dr.-Ing.; 1951 Dr.-Ing. habil. mit mathemat. Untersuchungen; seit 1947 Lehraufträge; 1952 Doz.; 1953 ord. Prof. für angewandte Mathematik an der TH Dresden; 1956 Gründungsdir. des Inst. für Maschinelle Rechentechnik (ab 1968 Wiss.-Bereich Mathemat. Kybernetik u. Rechentechnik, Sekt.…

Wer war wer in der DDR

Lehnert, Martin

* 20.6.1910 – ✝ 4.3.1992

Geb. in Rixdorf (heute Berlin) in einer Tischlerfam.; 1930 Abitur am Realgymn. Berlin-Köpenick; 1930 – 36 Stud. der Anglistik, Germanistik u. Romanistik an der Berliner Univ.; 1935 Prom. über »Die Grammatik des engl. Sprachmeisters John Wallis 1616 – 1703«; 1936 Lehrtätigkeit am Engl. Seminar der Berliner Univ.; 1937 NSDAP; 1937 Prof. in Greifswald; ab 1939 Wehrmacht, zuletzt als Ofw. 1948 – 51 wieder Prof. in Greifswald, 1950 / 51 dort Ltr. der Philosoph. Fak.; ab 1951 Inh. des Lehrstuhls für…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Leibbrand, Robert

* 1.5.1901 – ✝ 25.1.1963

Geboren am 1. Mai 1901 in Suttgart, Sohn eines Straßenbahnarbeiters; lernte Modelltischler. Im April 1919 Mitglied der FSJ und der KPD. Leibbrand war ab 1922 hauptamtlicher Sekretär der KJD-BL in Ostpreußen, 1923 in das ZK der KJD gewählt, war er Sekretär des Bezirks Halle-Merseburg. Von 1924 von Ende 1926 gehörte er dem Sekretariat des ZK des KJVD an. Als Vertreter der Mittelgruppe übernahm er 1924 das Ressort Bildung. Ende 1926 reiste er nach Moskau, dort bis 1928 deutscher KJVD-Vertreter im Präsidium des EK der KJI. Wegen Auseinandersetzungen innerhalb der KJVD-Führung, namentlich mit Kurt Müller und Heinz Neumann, schied Leibbrand im Herbst 1929 aus dem Apparat des KJVD aus, 1929 auch nicht mehr ins ZK gewählt. Seit Oktober 1929 erwerbslos, lebte er vom Verdienst seiner Frau Anna Leibbrand. Im Mai 1931 wurde er Redakteur im Verlag für Literatur und Politik in Berlin und im Oktober 1932 Instrukteur der BL Hannover für den UB Braunschweig. Leibbrand wurde am 24. März 1933 in Braunschweig verhaftet, bis März 1935 U-Haft, anschließend Überführung in das KZ Dachau, im Juni 1939 entlassen. Zwei Monate Modelltischler in Stuttgart, dann bei Kriegsausbruch verhaftet und in das KZ Buchenwald eingeliefert, wo er bis zur Befreiung im April 1945 gefangengehalten wurde. Leibbrand kehrte nach Stuttgart zurück und gehörte sofort zur Führung der KPD Württemberg, im April 1949 1. Sekretär der KPD-Landesleitung Württemberg-Baden, von 1946 bis 1950 MdL von Württemberg-Baden, dort zeitweise Fraktionsvorsitzender, sowie 1949/50 Abgeordneter des ersten Deutschen Bundestages. Im Januar 1951 wurde er wegen »politischer Fehler und opportunistischer Abweichungen« seiner Funktionen enthoben und mußte in die DDR übersiedeln. Zunächst Referent, dann stellvertretender Leiter der Abteilung Schulung im Landesausschuß der Nationalen Front Mecklenburg. 1953 Leiter der SED-Bezirksparteischule der BL Schwerin. Von 1956 an war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, Sektorleiter und zuletzt stellvertretender Leiter der Abteilung Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung am Ostberliner IML. Er erhielt 1957 den VVO in Silber. Robert Leibbrand starb am 25. Januar 1963 in Ost-Berlin. Seine zweite Frau Gertrud Leibbrand, geborene Schneck, verheiratete Strohbach (* 31. 12. 1911 – † 12. 7. 2002), mit der er seit 1945 zusammenlebte, war Tochter des bekannten württembergischen Kommunisten Karl Schneck, sie arbeitete als Stenotypistin. 1927 trat sie in den KJVD ein und war nach 1933 zeitweise inhaftiert. Ab 1945 Funktionärin der KPD in Stuttgart, wurde sie im Mai 1951 Abgeordnete des Deutschen Bundestages und arbeitete nach ihrer Übersiedlung in die DDR im Ausschuß für Deutsche Einheit.

Wer war wer in der DDR

Leibnitz, Eberhard

* 31.1.1910 – ✝ 24.1.1986

Geb. in Hannover-Hainholz; Vater Obering.; 1916 – 22 Volksschule u. humanist. Gymnasium, 1922 – 28 Friedrich-Schule in Berlin-Friedrichshagen; 1928 – 32 Chemiestudium an der TH Berlin; 1931 SPD; 1933 Prom.; 1932/ 33 Hilfsassistent u. 1933 – 35 Ing. an der TH; 1935 – 37 Privatassistent von Eduard Ubbelohde, 1937 wegen seines jüd. Großvaters fristlos entlassen; 1938 – 45 Chemiker in der Lackfabrik Frenkel in Leipzig-Mölkau. 1945 – 47 Chemiker im techn. Büro der SMAD; 1947 SED; 1947/48 Treuhänder…

Wer war wer in der DDR

Lemme, Udo

* 19.9.1941

Geb. in Gießmannsdorf; 1960 Abitur; 1960 – 62 Wehrdienst; 1962 – 67 Studium an der MLU Halle-Wittenberg, Dipl.-Jur.; 1965 SED; 1967 Einstellung beim MfS, BV Halle, Abt. XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund); 1970 Versetzung zur Rechtsstelle des MfS Berlin; 1977 Prom. zum Dr. jur. an der JHS Potsdam-Eiche; 1978 stellv. Ltr., 1981 Ltr. der Rechtsstelle; 1986 Oberst; 1990 Entlassung.Jens Gieseke

Wer war wer in der DDR

Lengsfeld, Vera

* 4.5.1952

Geb. in Sondershausen, aufgew. in Berlin; Vater Offz., Mutter Lehrerin; 1970 Abitur; 1970/ 71 Studium der Philos. an der KMU Leipzig, 1972 – 75 an der HU Berlin; 1975 SED; 1975 – 80 wiss. Mitarb. an der AdW; 1981 – 83 Lektorin im Verlag Neues Leben; Herbst 1981 Mitbegr. des Pankower Friedenskrs. u. des dortigen Ökokrs.; 1983 SED-Ausschl. wegen öffentl. Stellungnahme gegen die Stationierung nuklearer Mittelstreckenraketen in der DDR, Berufsverbot; anschl. Imkerin, Übersetzerin; 1985 – 88 Studium…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lenz, Walter

* 22.11.1903 – ✝ 1936

Geboren am 22. November 1903 in Berlin; gelernter Schriftsetzer. Lenz trat 1922 der KPD bei, wurde als hauptamtlicher Funktionär Redakteur der »Roten Fahne« und war zeitweise für die politische Redaktion verantwortlich. Da Lenz zu den rechten Kommunisten gezählt wurde, 1929 aus der KPD ausgeschlossen, nach der Kapitulation vor dem ZK 1931 aber Wiederaufnahme. Er wurde im AM-Apparat eingesetzt, 1932 in die Sowjetunion geschickt und war dort in der Komintern tätig. Im September 1936 vom NKWD verhaftet, wurde Walter Lenz noch im selben Jahr erschossen. Nach 1956 wurde er vom Obersten Gericht der Sowjetunion »rehabilitiert«.

Wer war wer in der DDR

Leonhard, Rudolf

* 27.10.1889 – ✝ 19.12.1953

Geb. in Lissa (Westpr./Leszno, Polen); Vater Rechtsanwalt u. Notar; Gymnasium in Lissa; Studium der Rechtswiss., Germanistik u. Philos. in Göttingen, München u. Berlin, jurist. St.-Ex.; Referendar in Straußberg u. Berlin; Veröff. erster »mystischer« Gedichte; 1914 – 18 Kriegsfreiw.; Veröff. der ersten Antikriegsarbeit; 1918 – 19 Teiln. an der Novemberrev.; kurzz. im Auswärt. Amt; USPD; 1919/20 KPD; 1921/22 KAPD; dann parteilos bei dauerhafter Nähe zur kommunist. Bew.; 1919 Uraufführung des…

Wer war wer in der DDR

Leppin, Rudolf

* 9.8.1923

Geb. in Ichtershausen (Krs. Arnstadt); Vater Arbeiter; Volksschule; 1938 – 41 Lehre als Dreher; 1941 – 45 Wehrmacht; 1945 kurzzeitig in amerikan. Kriegsgef. 1945 – 48 Dreher, Schlosser u. Sägereiarb.; 1948 SED; 1948 / 49 Dienst in der DVP; 1949/ 50 Dreher bzw. ehrenamtl. SED-Parteisekr. im RFT-Fernmeldewerk Arnstadt; 1950 / 51 Sekr. der SED-BPO im Hauptamt Arnstadt; 1951 Lehrgang an der LPS; 1952 – 54 Parteiorganisator des ZK der SED in der Maxhütte Unterwellenborn; 1954 VVO; 1954 – 57 Studium…

Wer war wer in der DDR

Leschnitzer, Franz

* 12.2.1905 – ✝ 16.5.1967

Geb. in in Posen (Poznań, Polen); Vater Apotheker; Volksschule u. Humanist. Augusta-Gymnasium in Berlin-Charlottenburg; nach dem Abitur 1924 kurzz. Lehrling in einer Berliner Ölfirma; Okt. 1924 – 30 Studium der Nationalökon. u. Jura, Nebenfächer Germanistik u. Philos. an der Univ. Berlin; ab 1925 ständ. Mitarb. der satir. Wochenschr. »Der Drache«, der Wochenschr. »Die Weltbühne«, »Die Neue Generation«, »Die Friedenswarte« u. a. Ztgn.; Mitgl. der Dt. Friedensges.; Juni 1926 Mitgl. der Gruppe Rev.… Geboren am 12. Februar 1905 in Posen, Sohn einer jüdischen Apothekerfamilie; studierte Nationalökonomie, Germanistik, Jura und Philosophie. Er schloß sich der Deutschen Friedens-Gesellschaft und 1926 der Gruppe Revolutionärer Pazifisten an. Seit 1925 ständiger Mitarbeiter der satirischen Wochenschrift »Der Drache«, der Zeitschriften »Weltbühne«, »Die Neue Generation« u.a. Blätter. Ende 1930 Mitglied der IAH, 1931 Redaktionssekretär der Zeitschrift »Der Rote Aufbau«. Er wurde im Oktober 1931 Mitglied der KPD und des BPRS. Ab März 1932 Sekretär des Kampfkomitees gegen Faschismus und Krieg, im März 1933 emigrierte er nach Wien, später in die âSR und gehörte zu den ersten Mitarbeitern der Zeitung »Der Gegen-Angriff«. Ende Mai 1933 kam Leschnitzer in die Sowjetunion, wurde Redakteur bei der Zeitschrift »Internationale Literatur« und der DZZ, ab 1934 Mitglied des sowjetischen Schriftstellerverbandes. Einem 1936 von Leschnitzer und Jolan Kelen-Fried gemeinsam erstellten »Literatur-historischen Lesebuch« wurden vulgär-soziologische Tendenzen unterstellt. Im Oktober 1941 nach Taschkent evakuiert, im August 1942 »wegen Mangels an Wachsamkeit gegenüber sowjetfeindlichen Elementen« aus der KPD ausgeschlossen. Er blieb bis Sommer 1948 als Hochschullehrer in Taschkent, dann Rückkehr als Übersetzer nach Moskau. Ende 1959 Ausreise in die DDR, Aufnahme in die SED, lebte als freischaffender Autor und Übersetzer, wurde 1960 Mitglied des DDR-Schriftstellerverbandes und promovierte 1964 mit »Goethes Faust und die sowjetische Literatur«. Franz Leschnitzer starb am 16. Mai 1967 in Ost-Berlin. Sein erste Frau Hildegard, geborene Samson (*30. 7. 1904 – † 5. 12. 1974), Tochter eines jüdischen Fotografen, war Stenotypistin, u. a. bei der »Weltbühne«. Im Sommer 1933 Emigration über Prag in die Sowjetunion, Mitarbeit bei den Zeitschriften »Internationale Literatur« und »Das Wort«, später Stenotypistin bei der RGI und im Volkskommissariat für Außenhandel. 1941 Evakuierung nach Tomsk und in einer landwirtschaftlichen Genossenschaft eingesetzt. August 1947 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SED, zunächst Mitarbeiterin der Zeitschrift »Theater der Zeit«, 1949 der »Täglichen Rundschau«, später beim »Neuen Deutschland«.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Lessing, Gottfried

* 14.12.1914 – ✝ 11.4.1979

Geb. in St. Petersburg; Vater Hüttening.; Schwester  Irene Gysi; 1918 Auswanderung der Familie nach Dtl., da der Großvater als Industrieller enteignet worden war; Volksschule, 1928 – 33 Gymnasium in Berlin-Zehlendorf; 1933 – 38 Studium der Rechtswiss. u. Nat.-Ökon. an der Univ. Berlin; Nov. 1937 Prom. zum Dr. jur.; Jan. 1938 als rass. Verfolgter Emigr. nach Großbritannien; 1938/39 Volontär bei »The London Assurance«; März 1939 Versicherungsagent bei »The London Assurance« in Salisbury…

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Dieter

* 19.9.1928

Geb. in Dresden; Vater Tischler, Mutter Verkäuferin; Volksschule; 1943 – 46 Lehre als Tischler. 1946 Arbeit als Tischler-Geselle; SED; 1948 Einstellung bei der VP Dresden; 1949 K 5 (pol. Polizei); Einstellung bei der Verw. zum Schutz der Volkswirtschaft Sachsen (ab Febr. 1950 Länderverw. Sachsen des MfS), Abt. IV (Spionageabwehr); 1952 Versetzung zur Abt. KuSch der BV Dresden; 1953 Lehrer an der Schule des MfS Potsdam-Eiche; dann Versetzung, später Ltr. der Abt. VII (MdI/DVP) der BV Dresden;…

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Otto

* 25.9.1913 – ✝ 1.7.1991

Geb. in Sandersdorf (Krs. Bitterfeld); Vater Arbeiter; Volksschule; 1927 DMV; KJVD; 1927 – 30 Ausbildung z. Elektriker; 1930 – 33 arbeitslos; 1932 KPD; 1933/34 RAD; 1934 – 39 Elektroinstallateur in der Elektroschmelze in Zschornewitz (Krs. Bitterfeld); anschl. Elektriker in der Filmfabrik Wolfen; 1939 – 43 Kriegsdienst (Nachrichten-Abt.), Uffz.; 1943 – 49 sowj. Gefangenschaft, Mitgl. des NKFD, 1948 Kursant, später Assistent u. Lehrer an einer Antifa-Schule. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1950 FDGB;…

Wer war wer in der DDR

Lehnert, Rolf

* 17.3.1930

Geb. in Ostrau (Krs. Pirna); Vater Feinmechaniker; Volks- u. Realschule; 1946 FDJ, 1947 SED; 1947 – 49 Lehrling u. Volontär in der Druckerei des Sachsen-Verlags in Dresden; 1949 Red.-Ass. bei der Ztschr. »Zeit im Bild« Dresden; 1949 / 50 Red. der FDJ-Ztg. »Junge Welt«, 1950 – 55 Mitgl. des Red.-Koll. u. Abt.-Ltr. bei der »Jungen Welt«; 1953 – 61 Fernstud. an der Sektion Journalistik der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1954 / 55 Stud. an der HS des Komsomol in Moskau; 1955 – 60 Redaktionssekr.,…

Wer war wer in der DDR

Leiberg, Helge

* 27.10.1954

Geb. in Dresden; Vater Angest.; 1960 – 70 Schulbesuch; 1971 – 73 Lehre als Positivretuscheur bei der DEWAG; 1969 – 73 Abendstudium an der HS für Bildende Künste Dresden, 1973 – 78 dort Studium bei  Gerhard Kettner; ab 1978 freischaff.; VBK; Mitarb. in der Künstlergr. für Ausstellungen im Leonhardi-Museum; erste eigene Bücher u. Mappen in Zusammenarbeit mit  Sascha Anderson,  Uwe Kolbe,  Frank-Wolf Matthies u.  Bert Papenfuß-Gorek im Selbstverlag; Ltr. der AG Junge Künstler im VBK; Beschäftigung…

Wer war wer in der DDR

Leich, Werner

* 31.1.1927 – ✝ 17.12.2022

Geb. in Mühlhausen (Thür.); Vater Bürgermeister; »Nationalpolit. Erziehungsanstalt« Schulpforte u. Gymnasium Ernestinum in Gotha; 1942 – 44 Luftwaffenhelfer, Kriegsteiln. an der Ostfront. Ab 1945 Beschäftigung in einem Bergwerk, Schlosserlehre; 1947 – 51 Studium der Theol. in Marburg u. Heidelberg bei Rudolf Bultmann u. Edmund Schlink; anschl. bis 1953 Vikar in Angelroda; 1951 Ordination; ab 1954 Pfarrer in Wurzbach (Thür.); seit 1960 Synodale, 1967 – 78 Vizepräs. der Synode der Ev.-Luth.…

Wer war wer in der DDR

Lemmer, Ernst

* 28.4.1898 – ✝ 18.8.1970

Geb. in Remscheid; Vater Architekt; Realgymnasium in Remscheid, Notabitur; 1914 – 18 Kriegsfreiw., Wehrdienst, zul. Ltn.; 1918 Mitgl. eines Soldatenrats, Delegierter zum Kongreß der Arbeiterräte Essen; 1919 Mitgl. der Jungdemokraten, Vors.; Mitbegr. des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold; Mitgl. der DDP, ab 1930 Dt. Staatspartei; 1919 – 22 Studium der Theol., Gesch. u. Nationalök. in Marburg u. Frankfurt (Main); Volontariat bei der »Frankfurter Ztg.« u. a. Ztgn.; 1922 – 33 Gen.-Sekr. des…

Wer war wer in der DDR

Lenski, Arno von

* 20.7.1893 – ✝ 4.10.1986

Geb. in Czymochen (Krs. Oletzko, Ostpr./Cimochy, Polen); Vater Gutsbesitzer; 1900 – 03 Volksschule in Czymochen, 1903 – 08 Kadettenhaus Köslin, 1909 – 12 Kadettenkorps Groß Lichterfelde (b. Berlin), Abitur; 1912/13 Kriegsschule Hetzfeld, Offiziersexamen; 1913 Ltn.; während des 1. Weltkriegs eingesetzt in Rußland u. Frankreich; danach in versch. Offiziersstellungen in Bromberg u. Demmin; 1921 – 24 Schüler, 1925 – 29 Reitlehrer der Kavallerieschule in Hannover; 1929 – 33 Schwadronchef in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lenz, Wilhelm

* 16.3.1897 – ✝ 10.8.1969

Geboren am 16. März 1897 in Gießen-Klein Linden, Sohn eines Bergmanns; wurde Feinmechaniker. 1916 zum Militärdienst eingezogen, machte den Weltkrieg als Soldat in Rußland und Frankreich mit. 1923 trat er in die KPD ein und übte verschiedene Funktionen aus. Lenz war 1931/32 KPD-Abgeordneter im Hessischen Landtag. 1933 »Schutzhaft«, nach sechs Wochen entlassen, wegen illegaler Arbeit für die KPD im Juni 1935 erneut verhaftet und im November 1935 vom OLG Darmstadt zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Anschließend in das KZ Buchenwald eingeliefert, aus dem er im April 1945 befreit wurde. Für die US-Militärregierung tätig, später Fuhrunternehmer in Gießen, er trat politisch nicht mehr hervor. Wilhelm Lenz starb am 10. August 1969 in Gießen-Wieseck.

Wer war wer in der DDR

Leonhard, Wolfgang

* 16.4.1921 – ✝ 17.8.2014

Geb. in Wien; Vater Schriftst.  Rudolf L.; 1931/32 Karl-Marx-Schule in Berlin, 1932 – 33 Landschulheim Herrlingen (Ulm); 1933 – 35 Schulbesuch in Stockholm (Schweden); 1935 UdSSR, 1935 – 37 Karl-Liebknecht-Schule in Moskau, anschl. bis 1940 an einer sowj. Schule; 1939 Komsomol; 1939/40 Vorbereitungskurs, 1940 – 41 Studium am Lehrerinst. für Fremdsprachen Moskau; Sept. 1941 im Zuge der Deportation der dt. Minderheit Zwangsumsiedl. nach Kasachstan; 1940/41 Kurse im ZK der MOPR; 1941/42 Studium an…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Leps, Georg

* 24.11.1892 – ✝ 19.2.1961

Geboren am 24. November 1892 in Berlin; lernte Klempner. 1910 Mitglied der SPD und der Gewerkschaft. Soldat im Weltkrieg. 1918 Übertritt zur USPD, kam 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Von 1925 bis 1929 war er Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin. Leps arbeitete bis 1928 als Klempner und übte verschiedene ehrenamtliche Funktionen aus. 1925 zunächst aktiv für die linke Opposition, ging er zum Thälmann-ZK über. 1928 Parteisekretär der KPD in Berlin-Kreuzberg, im selben Jahr Abgeordneter des Preußischen Landtags. 1929 UB-Leiter Berlin-Nord. Bis 1932 Sekretär der BL Berlin-Brandenburg, u. a. für Wirtschaftsfragen zuständig. 1932 nicht mehr als Kandidat für die Landtagswahl aufgestellt, er schied auch aus dem hauptamtlichen Parteiapparat aus. Im Februar 1933 verhaftet, saß Leps bis Oktober 1933 im KZ Sonnenburg. Nach der Freilassung in seinem Beruf tätig, dann im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 erneut inhaftiert und bis Dezember 1944 im KZ Sachsenhausen eingesperrt. 1945 wieder Mitglied der KPD. Ab September 1945 in der BL Brandenburg für Wirtschaftspolitik verantwortlich. 1946 Sekretär der SED-Landesleitung Brandenburg, zugleich Abgeordneter des Brandenburgischen Landtags, 1948 kam Leps als Vertreter Brandenburgs in die DWK. Er erhielt im April 1951 von der ZPKK eine Parteistrafe wegen »Unklarheiten über seine Vergangenheit in den Jahren 1925/26« und spielte keine politische Rolle mehr. Er wohnte als Parteiveteran in Potsdam, wo Georg Leps am 19. Februar 1961 starb.

Wer war wer in der DDR

Lesser, Gerhard

* 12.11.1938

Geb. in Wernshausen (Landkrs. Herrschaft Schmalkalden); Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule; 1952 FDJ; 1956 Abitur; ab 1956 Praktikant im VEB Hartmetallwerk Immelborn, anschl. Studium an der TH Dresden, 1963 Dipl.-Ing.; Mitarb., Gruppenltr., Ass, zuletzt Dir. für Prod., Kooperation u. Materialwirtschaft im VEB Hartmetallwerk Immelborn; 1967 SED; 1970 / 71 Lehrgang an der SED-BPS; 1981 – 84 Dir. für Prod., 1984 1. Stellv. des GD u. Dir. für Plandurchführung, 1986 – 90 GD des VE Kombinat…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Letsch, Paul

* 5.9.1893 – ✝ 12.10.1954

Geboren am 5. September 1893 in Friedberg/ Hessen, Sohn eines Weißgerbers und späteren Gewerkschaftsangestellten. Buchdrucker, einige Semester Studium der Nationalökonomie an der Freien Hochschule in Frankfurt/M. 1910 Mitglied der SPD, von 1910 bis 1914 Privatsekretär bei Dr. Max Pönsgen Alberti, einem Lehrer an der SPD-Parteischule. Letsch war von 1915 bis 1918 Soldat, 1917 Mitglied der USPD, 1920 der KPD, 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Königsberg, dort Polizeipräsident, 1919 letzter Leiter der Volksmarinedivision in Berlin. Aktiv an der Gründung der Union der Hand- und Kopfarbeiter beteiligt, zeitweise deren Vorsitzender, bis 1923 Sekretär des Mitteleuropäischen Büros der Komintern und Mitarbeiter in der Abteilung Genossenschaftswesen. 1925/26 war Letsch Mitarbeiter der sowjetischen Handelsvertretung, 1927/28 hauptamtlicher Sekretär der KPD-BL Berlin-Brandenburg und zeitweise Beauftragter des ZK in Schlesien. Anschließend führend beim Aufbau des zentralen Literaturvertriebs des ZK tätig. Nach 1933 Gewerbetreibender, wiederholt festgenommen. Am 1. September 1939 in das KZ Sachsenhausen gebracht, 1940 entlassen, von 1943 bis 1945 bei der Wehrmacht. 1946/47 1. Bürgermeister in Berlin-Mitte; 1947/48 Mitarbeiter im ZS des SED-PV. Von Dezember 1948 bis März 1949 Leiter der Hauptverwaltung Post- und Fernmeldewesen der DWK. Im März 1949 übernahm Letsch als Nachfolger von Karl Hans Bergmann den Deutschen Filmverlag und wurde Ende 1949 Geschäftsführer im Verlag Die Wirtschaft, aus dem er im Oktober 1950 nach scharfer Kritik seitens der SED-Leitung abberufen wurde. Zuletzt Abteilungsleiter in der SED-Holding Zentrag. Paul Letsch starb am 12. Oktober 1954.

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Edgar Theodor

* 25.3.1905 – ✝ 24.11.1990

Geb. in Berlin; Vater Innenarchitekt; Realgymnasium; 1925 – 30 Studium der Geogr., Geol., Geschichte u. Philos. an der Univ. Berlin; hier 1930 Prom. u. 1930 – 33 Hilfsassistent; 1933 – 50 am Bibliograph. Inst. Leipzig, Ltr. der Kartograph. Anstalt; 1940 NSDAP; 1939 – 45 Mitgl. des Forschungsbeirats für Vermessungstechnik u. Kartogr. beim Reichsamt für Landesaufnahme. 1950 – 53 beim VEB Dt. Buch- u. Landeskartendruckerei (vormals Bibliograph. Inst.) Leipzig, Ltr. der Kartograph. Anstalt; 1950 –…

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Paul

* 21.9.1923

Geb. in Berlin; Vater kfm. Angest.; 1930 – 38 Volksschule; Maschinenschlosserlehre; 1941 – 47 Kriegsdienst, Gefangenschaft. 1947 Beginn des Studiums an der Berliner HS für angewandte Kunst, Fachrichtung Bühnenbild bei Heinrich Kilger; Assistenzarbeit bei »Fliegen« (R: Joachim Fehling), »Faust« (R:  Wolfgang Langhoff), »Mutter Courage« (R:  Bertolt Brecht); 1949 – 56 Bühnenbildner Landesbühne Stralsund, Nationaltheater Weimar, Landesbühne Eisenach, Theater Potsdam; 1956 – 90 Szenenbildner im…

Wer war wer in der DDR

Lehweß-Litzmann,  Walter (urspr. Walter Lehweß)

* 5.6.1907 – ✝ 16.9.1986

Geb. in Bromberg (Westpr. / Bydgoszcz, Polen); Vater Regierungsbaumeister u. Architekt, Mutter Generalstochter Amelie Lehweß, geb. Litzmann; ab 1908 aufgew. in Berlin; 1913 – 18 Privatunterricht, 1918 – 25 Reform-Realgymn. in Berlin-Zehlendorf; 1925 – 28 Fahnenjunker in Fürstenwalde; 1925 / 26 Besuch der Infanterieschule Dresden u. der Kavallerieschule Hannover; Jan. 1929 Ltn. im Reiter-Rgt. 4 in Potsdam; 1932 Oltn.; 1933 Ausbildung beim Aeroklub Dtl. in Berlin-Staaken; ab 1933 Doppelname; Sept.…

Wer war wer in der DDR

Leibholz, Siegfried

* 5.8.1925 – ✝ 1.2.2005

Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Inhaber eines Konfektionsgeschäfts, Mutter Schneiderin; Volksschule, Ausschl. vom Gymnasium wegen jüd. Herkunft u. KPD-Zugehörigkeit des Vaters; 1939 – 41 Schlosserlehre, Abendschule, 1942 Abitur; 1941 – 43 Hilfsarb.; 1943 – 45 illeg. Aufenthalt in Sommerfeld (Osthavelland). 1945 Einstellung bei der VP, Krs. Osthavelland; 1946 SPD/SED; Besuch der Provinzialpolizeischule Mark Brandenb.; 1947 Lehrer an der VP-Anwärterschule Luckenwalde; dann Ltr. der Schutzpolizei…

Wer war wer in der DDR

Lekschas, John

* 10.10.1925 – ✝ 8.7.1999

Geb. in Memel (Litauen/Klaipeda); Vater Kapitän der Küstenschiffahrt; Schulbesuch in Königsberg; 1943 – 45 Kriegsdienst in der Marine, amerik. Gefangenschaft. Ab 1945 Maurerlehre zunächst in Hamburg, dann in Waldheim (Sachsen); vom dortigen Baubetrieb 1947 zum Studium an die ABF Halle delegiert; 1947 SED; 1947 – 51 Studium der Rechtswiss. an den Univ. Halle u. Berlin; 1952 Prom. zum Dr. jur. mit einer Arbeit zum Strafrecht; anschl. Doz. an der MLU Halle; 1955 – 57 nebenamtl. Richter am…

Wer war wer in der DDR

Lemmnitz, Alfred

* 27.6.1906 – ✝ 23.9.1994

Geb. in Taucha (b. Weißenfels); Volksschule; Ausbildung zum Schriftsetzer, im Beruf tä- tig; VHS, Begabtenprüfung, kurzes Studium der Volkswirtschaft an der Univ. Leipzig; 1927 – 31 SPD; Jugendltr. in der SAJ in Moers; 1930 inoffiz. Übertritt, 1931 offiz. Übertritt zur KPD u. zum KJVD; Pol.-Ltr. des KJVD-UB Duisburg-Hamborn; 1932/33 Mitgl. u. Agitprop.-Ltr. der RGO-BL Ruhrgeb.; 1932 Agitprop.-Ltr. im KPD-UB Duisburg-Hamborn; März 1933 Wahl zum Stadtverordn. von Duisburg; Febr. 1933 illeg.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lentzsch, Rudolf

* 7.11.1900 – ✝ 27.4.1945

Geboren am 7. November 1900 in Torgelow/ Krs. Uckermünde, Sohn eines Modellschlossers; Eisenformer. Im April 1919 gehörte er zu den Mitbegründern der KPD in Torgelow und stand im März 1920 an der Spitze des Widerstandes gegen den Kapp-Putsch. Ende 1924 übersiedelte er nach Berlin und wurde Funktionär der Branchenleitung der Eisenformer und Berufsgenossen im DMV, aus dem er 1928 ausgeschlossen wurde. 1929 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, nach der Rückkehr Mitbegründer des kommunistisch gelenkten Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlin (EVMB). 1930 Bezirksleiter des RGO in Halle-Merseburg und Mitglied der RGO-Reichsleitung, Ende 1932 Leiter des EVBM in Berlin. Am 22. März 1933 verhaftet, blieb Lentzsch sieben Wochen in »Schutzhaft«, Mitte Dezember erfolgte die erneute Inhaftierung, im Juni 1934 wurde er vom 4. Strafsenat des Kammergerichts Berlin zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, saß in Brandenburg-Görden und im KZ Sachsenhausen. Ende 1938 entlassen, stand er unter Polizeiaufsicht und arbeitete im Widerstand gegen die Nazidiktatur. Lentzsch heiratete 1940 Ella Wolke (* 19. 9. 1905 – † 25. 2. 1982), die ebenfalls wegen ihrer kommunistischen Tätigkeit drei Jahre im Zuchthaus und im KZ saß. Sie war 1945 Mitarbeiterin im ZK der KPD. Am Abend des 27. April 1945 wurde Lentzsch unter dem Vorwand, ihm Brot und Speck für die Hausgemeinschaft zu geben, auf die Straße gelockt. Dort entriß ihm ein sowjetischer Soldat die Lederjacke und gab einen Schuß auf ihn ab. An dessen Folgen starb Rudolf Lentzsch am 29.April 1945.

Wer war wer in der DDR

Lenz, Klaus

* 22.3.1940

Geb. in Berlin; spielt bereits in der Schulzeit Trompete; Ausbildung am Konservatorium der späteren HS für Musik »Hanns Eisler« in Berlin; erste spielprakt. Erfahrungen in den Orchestern von Eberhard Weise u. Max Reichelt; Absolvent der Musikschule Berlin-Friedrichshain; seit Anfang der 60er Jahre als Trompeter, Arrangeur, Komponist u. Bandleader Pionier des Rock-Jazz in der DDR; ab 1961 eigenes »Quintett 61«; 1962 – 69 Klaus-Lenz-Sextett mit wechselnden Besetzungen (u. a. Klaus-Lenz-Combo) u.…

Wer war wer in der DDR

Leopold, Otto

* 23.2.1901 – ✝ 5.9.1975

Geb. in Ihringshausen bei Kassel; Vater Arbeiter, Mutter Hausangestellte; Volks- u. Höhere Gewerbeschule; 1916 – 22 Lehre u. Arbeit als Dreher in Leipzig; 1919 – 22 KPD; kaufm. Angest., Verkäufer u. Vertreter in Leipzig u. Berlin, ab Apr. 1933 erwerbslos; 1928 erneut Mitglied der KPD, ab 1933 illegale Arbeit, Aug. 1933 – Juni 1935 »Schutzhaft« u. Verurteilung wg. »Vorbereitung zum Hochverrat« zu 18 Monaten Gefängnis, Haft in Leipzig u. im Zuchthaus Waldheim; 1935 – 38 Bau- u. Waldarbeiter, unter…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lesch, Fritz

* 16.3.1898 – ✝ 12.2.1937

Geboren am 16. März 1898 in Eberswalde, Bruder von Kurt Lesch; zunächst Heizer, später Sportlehrer und Bademeister. Marinesoldat im Weltkrieg, 1918 Teilnahme am Kieler Matrosenaufstand. 1920 Mitglied der KPD, führender Funktionär der Arbeitersportbewegung, Mitglied der Reichsleitung der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit (KG); 1931 Sekretär der RSI. Nach 1933 zunächst illegaler Reichsleiter der Kampfgemeinschaft, emigrierte dann in die Niederlande. Bis zur Auflösung der KG unternahm er mehrere Reisen nach Deutschland. Unter dem Decknamen Axel bemühte er sich, in Deutschland wirkende Kader der Kampfgemeinschaft anzuleiten. Im Herbst 1936 ging er nach Spanien, war Offizier und Kommandant einer Panzereinheit der Internationalen Brigaden. Fritz Lesch fand dort am 12. Februar 1937 den Tod.

Wer war wer in der DDR

Lesser, Wolfgang

* 31.5.1923 – ✝ 27.9.1999

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Kfm.; Realgymnasium in Berlin; Metallarbeiterlehre; 1938 Musikstudium am Sternschen Konservatorium Berlin; 1939 Emigr. nach London; 1940 Internierungslager Isle of Man; 1942 KPD; 1943 – 47 Angeh. der brit. Armee. 1947 Rückkehr nach Berlin; SED; Arbeit in der FDJ; 1950 – 54 Studium an der HS für Musik Berlin; 1954 – 61 Komponist u. Pädagoge im Staatl. Volkskunstensemble der DDR; seit 1961 freischaff.; 1964 – 68 2. Sekr., 1968 – 78 1. Sekr. des VDK (Nachf.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Letz, Hermann

* 11.4.1884

Geboren am 11. April 1884 in Berlin. Kaufmännische Lehre, arbeitete als Buchhalter bzw. Bankangestellter bei verschiedenen Firmen in Berlin. Anfang Mai 1905 begann er als Buchhalter bei der damaligen Aktiengesellschaft Berliner Elektrizitätswerke und kam bei der Übernahme der Werke durch die Stadt Berlin in den städtischen Dienst. Er war Mitglied der SPD, der USPD, von 1920 bis 1930 der KPD. Seit der ersten Gemeindevertreterwahl nach der Revolution im Februar 1919 Gemeindevertreter in Friedrichsfelde. Bei Auflösung der Vertretung im Juni 1920 in die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin gewählt, der er dann noch einmal von 1925 bis 1929 angehörte. Von 1921 bis 1924 und 1930/31 auch unbesoldeter Stadtrat im Magistrat. Gemeinsam mit Erich Raddatz gehörte er im Februar 1930 zu den 60 Berliner Funktionären, die sich in einem »Offenen Brief« gegen die KPD-Linie und die These des »Sozialfaschismus« wandten. Daraufhin aus der KPD ausgeschlossen, leitete er mit Raddatz die »Gruppe 60«. Im Februar 1931 war er einer jener 30 ehemaligen KPD-Funktionäre und Mandatsträger, die ihren Übertritt zur SPD erklärten. Sein weiterer Lebensweg konnte nicht ermittelt werden.

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Helmut

* 1.12.1882 – ✝ 9.2.1959

Geb. in Berlin; Vater Schriftst.; 1888 – 97 Volks- u. Mittelschule in Straßburg u. Berlin; 1897 – 99 Ausbildung zum Zimmermann in Schöneiche (b. Berlin); 1900 – 03 Krankenkassen- u. Gewerkschaftsangest.; 1903 SPD; 1903 – 07 Abt.-Ltr. der Allg. Ortskrankenkasse Berlin; Gründer u. Vors. des Vereins der Lehrlinge u. jugendl. Arbeiter Berlins; 1905 – 13 Red. der »Dt. Angest. Ztg.«; Hrsg. u. Autor von Publ. für die Sozialversicherung; 1914 – 33 geschäftsf. Vors. des Hauptverb. Dt. Krankenkassen in…

Wer war wer in der DDR

Lehmann, Robert

* 23.11.1910 – ✝ 24.6.1993

Geb. in Hannover; Vater Werkzeugmacher; Volksschule; 1925 – 28 Ausbildung zum Maler, danach im Beruf tätig; 1926 Gewerkschaft; SAJ; 1929 KJVD u. Mitgl. seiner BL Hannover-Braunschweig; 1932 KPD; Besuch der Internat. Lenin-Schule in Moskau; Febr. 1934 Rückkehr nach Dtl. u. illeg. Jugendarbeit in Leipzig, ab Juli in Berlin; Dez. 1934 Mitgl. des ZK des KJVD; 1935 Teiln. am VII. Weltkongreß der KI; 1935 Emigr. nach Prag u. Paris; von Febr. 1939 – 45 illeg. in Amsterdam. Sept. 1945 Rückkehr nach… Geboren am 23. November 1910 in Hannover, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte von 1925 bis 1928 Maler. 1929 Mitglied des KJVD, 1932 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Im Februar 1934 zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurückgekehrt, war er von März bis Juli Leiter des KJVD in Leipzig und von Juli 1934 bis Juli 1935 Mitglied der illegalen KJVD-Leitung Berlins. 1934 noch in Moskau in das ZK des KJVD kooptiert, reiste Lehmann im Juli 1935 wieder in die UdSSR und nahm sowohl am VII. Weltkongreß der Komintern als auch im Oktober an der »Brüsseler Konferenz« der KPD in Moskau teil. Von 1935 bis 1939 Instrukteur des ZK in Prag und Paris, anschließend bis 1945 illegal in Amsterdam. Im September 1945 kam Lehmann wieder nach Deutschland und wurde Mitglied der KPD-BL Hannover-Braunschweig, später der Landesleitung Niedersachsen. Er war zeitweise Chefredakteur der »Niedersächsichen Volksstimme« und von 1947 bis 1951 Abgeordneter des Niedersächsischen Landtags. Im Zuge der Parteisäuberungen und Überprüfungen der Westemigranten erhielt Lehmann 1950 einen »Verweis« und mußte 1951 in die DDR übersiedeln. Von 1952 bis 1957 war er Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes Gera. 1957 wurde der 47jährige in Ost-Berlin Vorsitzender des Kinderverbandes, der Pionierorganisation »Ernst Thälmann«, war von 1958 bis 1967 Mitglied des ZK der SED, von 1964 bis 1967 Stellvertreter des Ministers für Kultur und von 1967 bis 1972 Direktor des Kulturfonds der DDR. Er übernahm 1972 für zehn Jahre den Vorsitz der Volkssolidarität und erhielt 1980 den Karl-Marx-Orden. Robert Lehmann starb am 24. Juni 1993 in Berlin.Andreas Herbst /

Handbuch Deutsche Kommunisten

Leibbrand, Anna

* 2.5.1902 – ✝ 24.7.1972

Geboren als Anna Wiedemann am 2. Mai 1902 in München, Tochter eines Druckers; wurde 1917 technische Angestellte. Seit 1923 mit Robert Leibbrand verheiratet, trat 1924 in die KPD ein und gehörte in Königsberg, Danzig, Halle/S. und Berlin den jeweiligen KJVD-BL an. Sie reiste Ende 1926 mit ihrem Mann nach Moskau und arbeitete dort bis 1929 als Stenotypistin bei der Komintern. Dann Instrukteurin bzw. Frauenleiterin der BL Berlin-Brandenburg. Als eine bekannte Berliner Kommunistin und Rednerin war sie bis 1933 Abgeordnete der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Pankow und Redakteurin der Zeitschrift »Arbeiterin«. Bis Juli 1933 Mitglied der illegalen BL Berlin-Brandenburg, im September 1933 Emigration in die Schweiz, dort Dienstmädchen, später Arztgehilfin. Sie gehörte bis 1948 der KP der Schweiz bzw. PdA an, gründete 1937 die »Centrale Sanitaire Suisse« und führte illegale Aufträge für die KP Italiens aus. 1938 von Robert Leibbrand geschieden, heiratete sie 1939 den Schweizer Arzt Hans von Fischer und wurde Schweizer Staatsbürgerin. Im Oktober 1948 Übersiedlung in die SBZ, im Februar 1949 Mitglied der SED. Von Juni 1949 bis Anfang August 1951 Redakteurin bei der Zeitung »Tägliche Rundschau« für Sachsen in Dresden. Sie lebte inzwischen mit Friedrich Schlotterbeck (dem Autor des bekannten Buches »Je dunkler die Nacht, desto heller die Sterne«, einem Bericht über die Verfolgung der Familie Schlotterbeck durch die Nazis) zusammen und geriet mit ihm in die Säuberungen. Anfang 1951 wegen »Spionageverdachts« aus der SED ausgeschlossen, von der ZPKK der SED beschuldigt, sie habe 1941 Noel H. Field zahlreiche Adressen von Emigranten verschiedener Nationalitäten übergeben und zugleich in freundschaftlicher Verbindung zu Herta Jurr-Tempi gestanden. Anna Leibbrand und Friedrich Schlotterbeck mußten sich durch »hervorragende Arbeit bei der SDAG Wismut bewähren«. Am 15. Februar 1953 wurden beide vom MfS verhaftet und am 27. April 1954 vom 1. Strafsenat des Bezirksgerichts Rostock wegen »Verbrechens gemäß Artikel 6 der DDR in Verbindung mit einem Vergehen gegen die Kontrollratsdirektive 38« zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Eine Berufungsverhandlung minderte das Urteil lediglich um ein Jahr, beide wurden 1956 aus der Haft entlassen. Es folgten die übliche nichtöffentliche Rehabilitierung und Wiederaufnahme in die SED. Bis zu ihrem Tode lebte Anna Schlotterbeck mit ihrem Mann in Groß Glienicke bei Potsdam, sie arbeiteten gemeinsam als Schriftsteller und Hörspielautoren. Die (während der DDR-Zeit aufgeschriebenen) Erinnerungen Anna Schlotterbecks unter dem Titel: »Die verbotene Hoffnung«, worin sie über ihre Haft- und Leidenszeit in der DDR ergreifend berichtete, veröffentlichte der 1984 in die Bundesrepublik ausgereiste Ostberliner Schriftsteller Hans Noll 1990 in Hamburg. Anna Leibbrand (Schlotterbeck) starb am 24. Juli 1972.

Wer war wer in der DDR

Leibner, Alfred

* 16.3.1922 – ✝ 5.1.1997

Geb. in Chemnitz; Vater Arbeiter; Volks- u. Berufssschule; Lehre u. Arbeit als Maurer u. Eisenflechter; 1941 RAD, Wehrmacht; 1944 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1949/50 Krankenpfleger; 1950/51 Schulungsltr. bei der HO; 1951 – 53 ABF, Abitur; Volksrichterlehrgang an der HS der Justiz in Bad Schandau; 1953 Assistent des Ersten Juristenlehrgangs an der HS für Offz. Dresden; 1954 Untersuchungsführer beim Untersuchungsbüro Berlin; 1954 – 60 Staatsanwalt im Kdo.…

Wer war wer in der DDR

Lembke, Hans

* 28.5.1877 – ✝ 7.3.1966

Geb. in Malchow (Insel Poel, Mecklenb.); Vater Landwirt; Volks- u. Realschule in Wismar; 1893 – 95 landw. Lehre; 1895 – 1905 Verwalter versch. Güter; 1905 Übernahme des väterl. Hofs, Ausgestaltung zu einem beispielgebenden Saatzuchtgut; Neuzüchtung von Winterraps, Futterpflanzen u. v. a. Kartoffeln, Entwicklung von produktiven Methoden des Klee- u. Grassamenanbaus; 1925 Dr. h. c. der Univ. Rostock. 1945 Enteignung bei der Bodenreform; 1945 – 59 Ltr. des staatl. Saatzuchtguts bzw. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lengnink, Gustav

* 29.8.1894 – ✝ 23.11.1983

Geboren am 29. August 1894 in Kallnen/Krs. Labiau/Ostpreußen, Sohn eines Zimmermanns. Erlernte das Malerhandwerk und ging als Geselle von 1911 bis 1915 auf Wanderschaft. 1912 wurde er Mitglied der SPD. Während des Weltkrieges von 1915 bis 1918 als Soldat an der Front, erhielt mehrere Auszeichnungen. 1919 in Labiau Mitglied der USPD. Im Februar 1920 verhaftet, während des Kapp-Putsches befreit, wurde der Name Lengnink zur »Kampfparole«. Als Vorsitzender der Ortsgruppe führte er Ende 1920 fast die gesamte USPD Labiau zur KPD. 1920 Abgeordneter des Kreistages und des Provinziallandtages, von 1922 an hauptamtlicher Parteisekretär, zunächst in der BL Ostpreußen für Landarbeiterfragen zuständig. 1923 Leiter des AM-Apparats der KPD in Ostpreußen. Anhänger der Linken, wurde im Juni Polleiter des Bezirks Ostpreußen. Bereits am 20. Juli 1924 verhaftet, als Leiter der »Partisanengruppen« angeklagt und im Prozeß (19. bis 23. November 1924) zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Insterburger Zuchthaus im Jahre 1927 zunächst Maler in Königsberg. Er gehörte (zusammen mit Oskar Seipold) der linken Opposition in Ostpreußen an, kapitulierte dann aber vor dem ZK. Lengnink übernahm Ende 1928 den Literaturvertrieb in Königsberg. Anschließend Sekretär der Roten Hilfe im Bezirk Ostpreußen und 1931 ins das ZK der RHD gewählt, arbeitete dann im KPD-Verlagswesen. Ende 1932 ging er zurück nach Königsberg und wurde Polleiter der RGO-Industriegruppe Bau des Bezirks Ostpreußen. Am 1.März 1933 in Königsberg von der SA verhaftet, schwer mißhandelt, saß er bis zum 4. April 1934 im KZ, von 1935 bis 1945 wieder als Maler in Königsberg. Nach dem Einmarsch der Roten Armee bis 1948 Lektor im deutschen Klub in Königsberg. 1948 übersiedelte Lengnink in die SBZ, trat der SED bei und wurde politischer Mitarbeiter der SED Schwerin, im Oktober 1949 offziell politischer Mitarbeiter der Landesregierung Mecklenburg, war aber bis Juli 1952 1. SED-Sekretär in der MfS-Landesverwaltung Mecklenburg, danach bis 1956 1. Sekretär der SED Parchim. Als Parteiveteran erhielt er im Oktober 1974 den Karl-Marx-Orden. Gustav Lengnink starb am 23. November 1983 in Schwerin.

Wer war wer in der DDR

Lentzsch, Bruno

* 14.11.1903 – ✝ 14.11.1972

Geb. in Torgelow; Vater Schlosser; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Schlosser u. Holzfäller; 1919 SPD; 1920 DMV; 1921 KJVD; 1923 KPD; nach 1933 illeg. Arbeit; 1935/36 inhaftiert. 1945 Ltr. des Ernährungsamtes Oranienburg; Vors. der Kreis-KG Oranienburg; 1946 – 48 Landrat in Luckau; 1946 SED; 1948/49 Ltr. der Landeskommission für Staatl. Kontrolle beim Min.-Präs. von Brandenb.; 1949 – 52 Minister des Innern der Landesreg. Brandenb. (Nachf. von  Bernhard Max Bechler); Mitgl. der SED-LL…

Wer war wer in der DDR

Leonard, Hans

* 12.9.1902 – ✝ 8.12.1966

Geb. in Berlin; Vater Komponist u. Kapellmeister Hugo Levyson (unter dem Namen Leonard), Mutter Schauspielerin lla Gragert; Gymn.; 1920 Volontär bei der »Weltbühne«; anschl. Angest. in einem Musikverlag; nach 1933 Verfolgung aus rassischen Gründen, lebte halblegal unter dem Namen Leonard, Tätigkeit als Lagerarbeiter in einer Landkartendruckerei. 1945 KPD, 1946 SED; 1945 zunächst Ltr. der Rationierungskartenstelle, anschl. Ltr. des Gesundheitsamts im Bezirksamt Berlin-Pankow; 1946 gemeinsam mit…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Leow, Willy

* 25.1.1887 – ✝ 3.10.1937

Geboren am 25. Januar 1887 in Brandenburg/ Havel; lernte Tischler. Anschließend auf Wanderschaft, besuchte Arbeiterbildungsschulen und siedelte nach Berlin über. 1904 Mitglied der SPD und der Gewerkschaft. War innerhalb der USPD aktiv bei der Organisierung der Spartakusgruppe, schloß sich dieser während des Krieges an. Im April 1918 zusammen mit Leo Jogiches, Willi Budich u. a. verhaftet und erst beim Ausbruch der Revolution im November 1918 befreit. Seit Gründung der KPD Mitglied und Funktionär der Partei. In den zwanziger Jahren zunächst Parteisekretär in Berlin-Nordwest, dann Pförtner des Karl-Liebknecht-Hauses, dem Sitz der KPD-Zentrale. Delegierter des VII. Jenaer Parteitages 1921. Nach Gründung des RFB auf dem 1.Reichskongreß dieser Organisation im Mai 1925 zum 2. Bundesvorsitzenden gewählt, Vorsitzender war Ernst Thälmann. Nachdem dieser im Oktober 1925 KPD-Führer wurde, stieg Leow praktisch zum Leiter des RFB auf. Auf dem XI. Parteitag 1927 wurde Leow als Kandidat ins ZK gewählt, im selben Jahr unternahm er eine längere Reise in die Sowjetunion. Im Mai 1928 zog er auf der Reichswahlliste der KPD in den Reichstag ein, dessen Abgeordneter er ununterbrochen bis 1933 blieb. Während der Wittorf-Affäre 1928 verdichteten sich Gerüchte – die bis 1933 immer wieder auftauchten –, daß Leow im RFB eine Korruptions- und Mißwirtschaft betreibe. Doch als Thälmann durch Stalin wieder in seine Funktion eingesetzt wurde, festigte sich auch die Stellung seines Vertrauensmannes Leow. Obwohl nach vielen Berichten ein ungehobelter Funktionär, sogar ein Trinker, stieg er dennoch rasch in die höchsten Positionen auf. Der XII. Parteitag 1929 wählte Leow als Mitglied ins ZK, der illegale RFB wurde von ihm geleitet. 1933 emigriert, kam Leow 1934 in die Sowjetunion, trug dort den Namen Leow-Hofmann. Zunächst arbeitete er als Redakteur im deutschen Staatsverlag in Engels (Wolgarepublik) bzw. war zuletzt dessen Leiter. Am 26. Februar 1936 wurde er in Engels vom NKWD verhaftet und am 3. Oktober 1937 wegen »Organisation einer trotzkistisch-terroristischen Gruppe« vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR zum Tode verurteilt. Willy Leow wurde noch am selben Tag erschossen. Er wurde durch eine Verfügung des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR erst im Januar 1989 »rehabilitiert«. Er war seit 1909 verheiratet mit Anna, geborene Diwan (* 28. 10. 1889 – † 4. 4. 1974), sie war Schneiderin. Seit 1919 in der KPD, von 1922 bis 1933 Telefonistin in der sowjetischen Botschaft in Berlin. Anfang März 1933 festgenommen, kam sie bis Januar 1934 in das Frauenkonzentrationslager Moringen. Sie emigrierte in die Sowjetunion, ließ sich später von ihrem Mann scheiden und nahm ihren Mädchennamen Diwan an. Sie durfte erst 1957 in die DDR. Ihr gemeinsamer Sohn Hans Leow (* 18. 8. 1907 in Brandenburg/Havel) war von Beruf Maschinensetzer. Ab 1926 Mitglied der KPD, ging er bereits 1931 in die Sowjetunion, war dort bei der VAA beschäftigt. Hans Leow wurde im September 1937 vom NKWD verhaftet und am 3.November 1943 in Butowo erschossen. Seine Frau Martha, geborene Langrock (* 8. 9. 1909 – † 17. 4. 1967), folgte ihm in die Sowjetunion, bis 1933 bei der DZZ, später Korrektorin in Moskau. Nach der Verhaftung ihres Mannes Verbannung nach Tjumen, 1943 zur Arbeitsarmee im Ural eingezogen. Erst 1956 kam sie in die DDR.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lesch, Kurt

* 7.7.1904 – ✝ 29.1.1942

Geboren am 7. Juli 1904 in Berlin, Bruder von Fritz Lesch; gelernter Schriftsetzer. Seit 1924 in der Kommunistischen Jugend, 1926 Mitglied der KPD. Er war Funktionär in Berlin-Baumschulenweg und kam nach der ultralinken Wende der KPD 1929 in den hauptamtlichen Apparat, u. a. als Redakteur an verschiedene KPD-Zeitungen. 1933 in die Sowjetunion emigriert, wurde Lesch Redakteur in der VAA in Leningrad, 1937 nach Engels (Wolgarepublik) abgeschoben und dort am 28. Februar 1938 verhaftet. Am 23. Dezember 1940 zu acht Jahren Lager verurteilt, kam Kurt Lesch am 29.Januar 1942 im Gulag im Nord-Ural ums Leben.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lessig, Herbert

* 5.7.1902 – ✝ 18.8.1966

Geboren am 5. Juli 1902 in Dresden, verbrachte seine ersten Lebensjahre in Leipzig, seit 1911 in Berlin, absolvierte nach dem Schulbesuch eine Lehre als Buchdrucker. Seit 1919 gewerkschaftlich organisiert, schloss er sich 1924 der Roten Hilfe an und trat 1929 in die KPD ein. Lessig arbeitete als Buchdrucker in der City-Druckerei der „Roten Fahne“. Ernst Schneller warb Lessig 1931 für den AM-Apparat. Ende 1932 reiste Herbert Lessig nach Moskau und besuchte die M-Schule der Komintern in Moskau. Nach vorzeitiger Beendigung des Kurses kehrte er über die Tschechoslowakei nach Deutschland zurück und übernahm zunächst Aufgaben als Instrukteur in den Berliner Unterbezirken Schöneberg, Wilmersdorf und Charlottenburg. In dieser Zeit hatte er Kontakt zu Walter Ulbricht und August Creutzburg. Wegen Beteiligung an einer Schießerei in der Schleiermacherstraße in Berlin festgenommen, kam er nach einigen Tagen wieder frei. Das gegen ihn eingeleitete Verfahren wurde eingestellt. Lessig schwieg später in Prag über diese nur wenige Tage währende Verhaftung, um nicht von der illegalen Arbeit im Apparat ausgeschlossen zu werden. Ewald Jahnen überbrachte Lessig Ende 1934 die Anweisung des ZK, die Arbeit in Berlin sofort zu beenden und nach Prag zu reisen. Hier wurde er zunächst vom Salda-Komitee unterstützt und übernahm nach Liquidierung des Apparates von Hans Kippenberger unter dem Decknamen „Bert“ zunächst die Abwehrabteilung und im August 1935 die gesamte Kaderabteilung in der tschechischen Emigration. Im Januar 1936 wurde Lessig stellvertretender Leiter des nun von Hermann Nuding geführten Abwehrapparates, deren Sekretärin Ella Schwarz (* 1907 – 2002) war. Er war nach Aussage von Nuding ein äußerst zuverlässiger Mann, beschaffte u. a. die NS-Anklageschrift gegen Ernst Thälmann und organisierte die Flucht des gefährdeten Thälmann-Anwaltes Friedrich Roetter samt dessen Barvermögen von 42 000 Reichsmark. Lessig wurde später jedoch als Gestapoagent denunziert und im September 1937 zur Berichterstattung nach Paris bestellt. Gegen den Einspruch von Nuding wurde Lessig durch die Mitglieder des Pariser Auslandssekretariat der KPD (Paul Bertz, Franz Dahlem und Paul Merker) 1938 wegen angeblicher Mitarbeit für die Gestapo aus der KPD ausgeschlossen. Lessig schreibt in seinem Lebenslauf dass ihm Walter Ulbricht diese Information Anfang 1938 ohne nähere Begründung übermittelte. Durch Vermittlung von Dr. Konrad Reissner, dem Sekretär der Liga für Menschenrechte in Paris, erhielt Lessig Unterkunft und Verpflegung im jüdischen Asyl für Obdachlose. Bei Kriegsausbruch interniert, gelang es Lessig im Juni 1940 nach Casablanca zu fliehen. Bis 1943 in verschiedenen Lagern interniert, wurde er durch Vermittlung der Quäker entlassen und meldete sich freiwillig zur englischen Armee, aus der er 1947 in Ehren entlassen wurde. Herbert Lessig lebte später in London, arbeitete als Buchdrucker und bemühte sich in den fünfziger und sechziger Jahren um eine Anerkennung als NS-Verfolgter durch den Senat von West-Berlin. Er starb am 18. August 1966 in London.

Wer war wer in der DDR

Leube, Heinz

* 5.4.1921

Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule; 1933 Rote Falken; Lehre u. Arbeit als Dekorationsmaler; 1941 Wehrmacht; 1945 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1949/50 Jugendsachbearb. bzw. Ltr. eines Verw.-Bez. beim Rat der Stadt Leipzig; 1950 SED; 1951 Studium an der Landesverw.-Schule Sachsen; 1951/52 Mitarb. der SED-LL Sachsen bzw. der SED-BL Leipzig; 1952 – 57 Instrukteur der Abt. für Sicherheitsfragen des ZK der SED; 1957 – 50 Studium an der…