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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Magritz, Kurt

* 13.11.1909 – ✝ 15.6.1992

Geb. in Johanngeorgenstadt; Vater Oberzollinsp.; 1917 – 28 Schulbesuch in Dresden; 1928 – 35 Studium der Architektur u. künstler. Ausbildung in Dresden, 1931 – 32 künstler. Ausbildung in Berlin; 1933 Hausdurchsuchungen u. Verhöre seiner Frau Johanna Leonore, Emigr. nach Prag u. Florenz, Rückkehr über Wien, Ende 1933 nach Dresden; 1935 – 45 Arbeit bei einer Baufirma in Dresden; 1941 wegen antifaschist. Betätigung unter Aufsicht gestellt; 1944 Hausdurchsuchung u. Verhöre durch die Gestapo; März…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Mahlow, Bruno

* 1.5.1899 – ✝ 3.2.1964

Geboren am 1. Mai 1899 in Göhren/Krs. Crossen, Sohn eines Mittelbauern; lernte Buchdrucker. 1916 Soldat, »wegen Widerstandes gegen Vorgesetzte« zu sieben Jahren Festung verurteilt, 1918 amnestiert. Im März 1918 Mitglied des Buchdruckerverbandes und der Spartakusgruppe. Mahlow war Delegierter des Gründungsparteitages der KPD Ende 1918 in Berlin. Von 1919 bis 1922 Funktionär der Banknotendruckergewerkschaft Berlins, verschwieg die Parteizugehörigkeit und trat erst 1922 offiziell der KPD bei. Nun Mitglied der engeren BL Berlin-Brandenburg. 1925 Anhänger der Ultralinken um Werner Scholem, war deren Vertreter im Berliner Verwaltungsbezirk Kreuzberg. Mitte 1926 trennte er sich von der linken Opposition und wurde Ende 1927 hauptamtlicher Mitarbeiter des ZK (Gewerkschaftsabteilung). Seit 1929 Mitglied der Reichsleitung der RGO, Sekretär und Redakteur des graphischen Blocks (RGO). Im März 1933 emigriert, zog sich Mahlow beim illegalen Grenzübertritt eine schwere Rückenmarkverletzung zu. Ab Ende Juni 1933 in Moskau, war dort nach einem Krankenhausaufenthalt seit Oktober 1933 als Referent im Mitteleuropäischen Büro der Profintern (RGI), dann ab 1934 verantwortlicher Sekretär der Internationalen Kommission der Arbeiter der Polygraphischen Industrie bei der RGI sowie Mitarbeiter der Gewerkschaftsabteilung des EKKI. 1937 wurde Mahlow vom NKWD verhaftet, zu dieser Zeit litt er an einer schweren Infektionskrankheit, war zeitweilig gelähmt, deswegen 1938 aus der Haft entlassen. Am 29.August 1941 mit der Familie nach Astrachan verbannt, im September nach Taschkent, wo er bis Frühjahr 1947 blieb. Mahlow kam im Mai 1947 schwerkrank nach Deutschland zurück und trat der SED bei, keine hauptamtlichen Funktionen, nur engagiert im »Arbeitskreis verdienter Gewerkschaftsveteranen«. Er erhielt 1957 den VVO in Silber. Bruno Mahlow starb am 3.Februar 1964 in Ost-Berlin. Mahlows Sohn Bruno (* 27. 6. 1937) war bis 1989 stellvertretender Leiter der Abteilung Internationale Verbindungen des ZK der SED.

Wer war wer in der DDR

Maizière, Lothar de

* 2.3.1940

Geb. in Nordhausen (Harz); Vater Rechtsanwalt; 1956 CDU; 1958 Abitur im Gymnasium Zum Grauen Kloster Berlin; 1959 – 65 Studium an der HS für Musik Berlin, Fach Viola; 1965 – 75 Musiker in Orchestern, u. a. Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, aus gesundheitl. Gründen Berufswechsel; 1969 – 75 Jura-Fernstudium an der HU Berlin, Dipl.-Jur.; ab 1976 Rechtsanwalt im Kolleg. der Rechtsanwälte in Berlin, ab 1987 stellv. Vors. des Kolleg.; ab 1985 Mitgl., ab 1986 Vizepräses der Synode des Bunds der Ev.…

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Makowski, Johann

* 19.7.1878 – ✝ 15.4.1938

Geboren am 19. Juli 1878 in Neuteich/Krs. Marienburg; von Beruf Schleifer. Übersiedelte ins Ruhrgebiet und gehörte vor dem Ersten Weltkrieg der SPD, dann der USPD an und war seit 1920 in der KPD aktiv. 1924 Stadtverordneter in Essen, wurde einer der Begründer des RFB und leitete diesen 1927 im Ruhrgebiet, war zugleich Mitglied der BL. Auf dem X. KPD-Parteitag 1925 vertrat er den Bezirk Ruhr in der Kommunalkommission. Nach dem Verbot des RFB führte er eine Zeitlang eine Nachfolgeorganisation, die AFO (Antifaschistische Organisation), hatte dann in Essen untergeordnete Funktionen. Im September 1930 vor Gericht gestellt, saß er kurze Zeit in Haft und vom 28. Februar bis November 1933 im KZ. Johann Makowski starb am 15. April 1938 in Essen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Malkowski, Hans

* 29.4.1901 – ✝ 1938

Geboren am 29. April 1901 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Elektriker und arbeitete in seinem Beruf. 1919 Mitglied der KPD, ging 1920 mit der Mehrheit der radikalen Berliner Organisation zur KAPD. Er war bis 1923 Funktionär dieser Partei, trat nach Differenzen aus und kehrte 1924 in die KPD zurück. Instrukteur der Partei, zunächst im UB Berlin-Südost, dann im AM-Apparat tätig. Im Juni 1933 flüchtete er nach Prag und kam dort in die Emigrationsleitung, anschließend im Oktober in die Sowjetunion emigriert. Hier wurde Hans Malkowski im Mai 1937 vom NKWD in Moskau verhaftet und kam 1938 im Gulag ums Leben.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Malzahn, Heinrich

* 10.12.1884 – ✝ 9.4.1957

Geboren am 10. Dezember 1884 in Mühlheim/ Ruhr, Sohn eines Maurers; Schlosser- und Maschinenbaulehre, wobei er noch zwei Jahre eine Fachschule absolvierte. Schlosser in Berlin, 1906 trat Malzahn in die SPD und in die Gewerkschaft ein. 1917 wurde er Mitglied der USPD und gehörte in Berlin zu den Revolutionären Obleuten. Im Dezember 1918 war er Delegierter zum 1. Reichsrätekongreß und saß von Januar bis August 1919 im Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte und leitete einige Zeit die Zentrale der Betriebsräte Groß-Berlins. Im Juni 1920 wurde er im Wahlkreis Berlin in den Reichstag gewählt, in dem er bis Mai 1924 blieb. Mit dem linken Flügel der USPD setzte er sich für die Vereinigung mit der KPD ein und zählte Ende 1920 zu jenen Abgeordneten der USPD-Reichstagsfraktion, die mit Paul Levi und Clara Zetkin die VKPD-Fraktion bildeten. Neben seiner Tätigkeit in der Reichstagsfraktion arbeitete er auch für die Gewerkschaftsabteilung der Zentrale. Im April 1921 war er einer der acht prominenten KPD-Funktionäre, die sich an die Seite Paul Levis stellten und seine Kritik an der Zentrale wegen der März-Aktion unterstützten. Auf Wunsch Lenins nahm Malzahn noch am III. Kongreß der Komintern teil und trug dort die Ansichten der Opposition vor. In der Folgezeit bejahte Malzahn auch die Kritik Ernst Reuter-Frieslands an der Politik der Zentrale und an der Komintern. Im Januar 1922 aus der KPD ausgeschlossen, ging er zur KAG. Malzahn gehörte zu den wenigen KAG-Mitgliedern, die Ende 1922 wieder mit der KPD kooperierten. Er war bis 1924 Hospitant der KPD-Reichstagsfraktion, vertrat diese im sozialpolitischen Ausschuß und reiste im Auftrag der Zentrale als Referent nach West- und Süddeutschland. Sein Antrag auf Wiedereintritt in die KPD verhinderte die Führung um Ruth Fischer, im April 1924 wurde ihm von Werner Scholem mitgeteilt, daß er nicht mehr KPD-Mitglied sei. Bis 1929 als Maschinenschlosser tätig, wurde er dann Mitarbeiter im Jugendamt des Bezirksamts Berlin-Wedding und trat 1930 in die SPD ein. Im Mai 1933 entlassen, kam im Oktober 1933 für zehn Tage in Polizeihaft und arbeitete ab November 1934 als Maschinenrevisor in Berlin-Marienfelde. Wegen Verbindungen zur Widerstandsgruppe um Wilhelm Leuschner wurde Malzahn im Februar 1940 vom Sondergericht Berlin zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. 1945 trat er in die KPD ein, ab April 1946 Mitglied der SED. Bis September 1948 Jugendpfleger im Bezirksamt Berlin-Wedding, während der Berlin-Blockade entlassen. Anschließend Vorsitzender des FDGB-Bezirksausschusses Berlin-Wedding, er gehörte bis 1951 der SED-KL Berlin-Wedding an. Heinrich Malzahn starb am 9. April 1957 in West-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Mann, Dieter

* 20.6.1941 – ✝ 3.2.2022

Geb. in Berlin-Tiergarten; Vater Arbeiter; 1947 – 55 Schulausbildung; bis 1958 Ausbildung zum u. Tätigkeit als Dreher im VEB Schleifmaschinenwerk; Abitur an der ABF in Berlin; nebenbei Kleindarsteller am Berliner Ensemble; Volontariat an der Volksbühne Berlin; 1962 – 64 Studium an der Staatl. Schauspielschule Berlin (auch FDJ-Sekretär); danach Engagement am Dt. Theater (DT), erste Rolle in »Unterwegs« von Victor Rossow (R:  Friedo Solter), weitere Rollen u. a.: Tempelherr in »Nathan der Weise«…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Mannshardt, Konrad

* 22.8.1904 – ✝ 7.3.1968

Geboren am 22. August 1904 in Hamburg als Arbeitersohn; Lackierer, Schiffsheizer, bis 1923 Kaiarbeiter im Hamburger Hafen. Seit 1923 Mitglied der KPD, während des Hamburger Aufstandes schwer verwundet und festgenommen. Im Juni 1925 vom Reichsgericht zu fünf Jahren Festung verurteilt, kam nach Gollnow/ Pommern, durch Amnestie 1926 freigelassen. Von 1926 bis 1929 Hafenarbeiter und bis 1931 Lagerkontrolleur bei der sowjetischen Handelsvertretung in Hamburg. Mitbegründer des RFB Gau Wasserkante. Von Januar bis September 1932 war Mannshardt unter dem Schulnamen Gregor Kursant der M-Schule der Komintern in Moskau. Nach Rückkehr Mitglied der BL Wasserkante, er leitete als Nachfolger von Edgar André den illegalen RFB und war AM-Mitarbeiter der BL Wasserkante. Im Mai 1933 Festnahme, Anklage vor dem Sondergericht Berlin, der Prozeß wurde jedoch ausgesetzt und Mannshardt bis November 1938 im KZ Fuhlsbüttel gefangengehalten. Anschließend bei der Reichsbahn dienstsverpflichtet, 1942 zur Wehrmacht eingezogen, desertierte er aus einem Strafbataillon. Im August 1943 in Hamburg festgenommen und am 13. Oktober 1944 vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt, wegen eines Bombenangriffes wurde die Vollstreckung ausgesetzt und im Januar 1945 das Urteil in 15 Jahre Zuchthaus umgewandelt. Überführung in das KZ Kiel-Hassee. Am 2. Mai 1945 befreit, kehrte er im August nach Hamburg zurück und übernahm die Büroleitung des »Komitees ehemaliger politischer Gefangener« in Hamburg. Er trat wieder in die KPD ein und war von 1947 bis 1949 Leiter der Hamburger Kraftverkehrsgesellschaft. Anschließend bis 1951 Sekretär der KPD in Hamburg und dann hauptamtlicher Mitarbeiter des KPD-PV. 1960 Übersiedlung in die DDR, 1960/61 Mitarbeiter der ZK-Abteilung Verkehr, später im Rat des Stadtbezirks Dresden beschäftigt. 1964 zog Konrad Mannshardt nach Wismar, wo er am 7. März 1968 starb.

Wer war wer in der DDR

Marchwitza, Hans

* 25.6.1890 – ✝ 17.1.1965

Geb. in Scharley (Krs. Beuthen, Oberschles./ Szarlej, Polen); Vater Bergarb.; Volksschule; ab 1904 Kohlenschlepper; 1910 Bergarb. im Ruhrgeb.; 1915 – 18 Militärdienst; 1918 Mitgl. der Republikan. Soldatenratswehr; 1919 USPD; 1920 Zugführer in der Roten Ruhrarmee, aktiv gegen den Kapp-Putsch; KPD; 1924 nach einem Streik entlassen, danach arbeitslos; Straßensänger, Gelegenheitsarbeiten; Arbeiterkorrespondent von »Ruhr-Echo« u. »Rote Fahne«; 1930 erster Roman »Sturm auf Essen«; Mitgl. im BPRS; 1933… Geboren am 25. Juni 1890 in Scharley bei Beuthen/Oberschlesien, Sohn eines Bergarbeiters. Kohlenschlepper, ab 1910 Bergarbeiter im Ruhrgebiet. 1915 Soldat im Weltkrieg, 1918 Mitglied der Republikanischen Soldatenratswehr, 1919 der USPD. Marchwitza war während des Kapp-Putsches Zugführer in der Roten Ruhrarmee und war in der AAU aktiv, später trat er der KPD bei. Nach einem Streik 1924 erwerbslos, begann er trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten und ohne jegliche Literaturkenntnis als Arbeiterkorrespondent am »Ruhr-Echo« und später auch an der »Roten Fahne«. Marchwitza war im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller aktiv und leitete dessen Gruppe in Essen. Sein erster Roman »Sturm auf Essen« erschien 1930 und machte ihn in linken Kreisen sofort bekannt. 1933 emigrierte Marchwitza in die Schweiz. 1934 kam sein Roman »Die Kumiaks« heraus. 1936 Offizier der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, 1938 ging Marchwitza nach Frankreich, ab 1941 in den USA, in New York Straßen-, Bau- und Gelegenheitsarbeiter. 1946 Rückkehr nach Deutschland, er lebte zunächst in Stuttgart, 1947 Übersiedlung nach Potsdam-Babelsberg, hier veröffentlichte er den Roman »Meine Jugend«. Er gehörte 1950 zu den Mitbegründern der Akademie der Künste und war von 1950 bis Mai 1951 Botschaftsrat der DDR in Prag. 1960 erhielt er den Karl-Marx-Orden und wurde Ehrendoktor der Humboldt-Universität. Hans Marchwitza starb am 17. Januar 1965 in Potsdam. Seine erste Frau Hilde Marchwitza, geborene Stern, geschiedene Schottländer (*1900 – † 1961), kam aus einer Breslauer jüdischen Familie. Ihr Vater Wilhelm ist der Begründer der Differenziellen Psychologie. Sie studierte am sozialpädagogischen Institut in Hamburg. 1922 Heirat mit dem Philosophen Rudolf Schottländer (* 1900 – †1988), 1926 Trennung. 1933 als Angestellte im Hamburger Arbeitsamt entlassen, für die jüdische Gemeinde aktiv, unter dem Decknamen Edith Stahl Widerstand gegen das NS-Regime. 1935 festgenommen und verurteilt, sie kam in das Frauengefängnis Lübeck. Im Februar 1937 emigrierte sie in die USA. In New York lernte sie 1942 Hans Marchwitza kennen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im DFD aktiv, bis 1950 2. Landessekretärin des DFD in Brandenburg.Leonore Krenzlin / Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten

Marker, Wilhelm

* 31.10.1899 – ✝ 8.12.1937

Geboren am 31. Oktober 1899 in Alsfeld/Hessen, Sohn einer Landarbeiterin; Bauarbeiter. 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Marker, der als Funktionär im RFB und im AM-Apparat im Waffenressort tätig war, zog im November 1929 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung ein. 1930 reiste er nach Moskau, absolvierte einen militärpolitischen Lehrgang und war nach seiner Rückkehr wieder im AM-Apparat tätig; 1933 zweimal inhaftiert, flüchtete er im Oktober 1933 über Prag in die Sowjetunion. Er besuchte unter dem Parteinamen Alfred Rohde die KUNMS und arbeitete anschließend als Schlosser. Im August 1937 vom NKWD in Moskau verhaftet, wurde Wilhelm Marker am 8. Dezember 1937 erschossen.

Wer war wer in der DDR

Markov, Walter

* 5.10.1909 – ✝ 3.7.1993

Geb. in Graz; Vater kfm. Angest.; Gymnasien in Lubljana, Kranj, Belgrad, 1927 Abitur in Susak; 1927 – 34 Studium der Geschichte, Geographie, Kirchen- u. Religionsgeschichte, Philos., Orientalistik u. Slawistik in Leipzig, Köln, Berlin, Hamburg u. Bonn; 1934 Prom. an der Univ. Bonn mit einer Arbeit über »Serbien zw. Österreich u. Rußland 1897 – 1908«; 1934 KPD; Assistent an der Univ. Bonn; dort Gründung einer Widerstandsgr.; Hrsg. einer illeg. Ztschr.; 1935 Verhaftung u. Verurteilung zu zwölf…

Wer war wer in der DDR

Markowski, Paul

* 1.6.1929 – ✝ 6.3.1978

Geb. in Magdeburg; Vater Schleifer; 1935 – 40 Volksschule; seit 1939 Dt. Jugend bzw. HJ, 1940 – Ende 1945 (mit Unterbrechungen 1944/ 45) Mittelschule, 1946 – 48 OS, Abitur; 1948 – 50 Studium der Sprachwissenschaften (Engl., Frz., Russ.) an der Univ. Rostock; 1949 FDJ, FDGB, DSF; 1950 sechswöchiger Sonderlehrgang an der FDJ-Landesschule Bärenklau (b. Velten) zur Ausbildung als Dolmetscher für das Dtl.-Treffen der FDJ; 1950 Kand. u. seit 1952 Mitgl. der SED; 1950 – 51 Instrukteur im ZR der FDJ in…

Wer war wer in der DDR

Mahle, Hans (eigtl.: Heinrich August Ludwig Mahlmann&

* 22.9.1911 – ✝ 18.5.1999

Geb. in Hamburg, Sohn einer Arbeiterfamilie; Vater Mitbegr. der KPD in Hamburg; Volksschule; Lehre als kfm. Angest.; 1926 KJVD; 1928 Pionierltr. in Hamburg u. Ltr. des UB Nordwest des KJVD; 1931 Mitgl. der »Reichs-Pionier-Ltg.«, verantwortl. für die Herausg. der Ztg. die »Trommel«; Koopt. in das ZK des KJVD; 1932 KPD; 1. Sekr. der Pionierorg. in Dtl.; 1932 – 35 Mitgl. des ZK des KJVD; Okt. 1932 dt. Vertreter im »Internat. Kinderbüro« in Moskau; ab Juli 1933 illeg. Arbeit in Berlin, Sachsen u. im… Geboren am 22. September 1911 in Hamburg als Hans Mahlmann, Sohn einer Arbeiterfamilie (sein Vater – Mitbegründer der KPD in Hamburg – wurde am 28. Februar 1945 im KZ Buchenwald ermordet); wurde kaufmännischer Angestellter. Als Mitbegründer der kommunistischen »Jungen Pioniere« und 1928 ihr Leiter in Hamburg gehörte er von 1931 bis Ende 1932 der Reichsleitung der »Jungen Pioniere« in Berlin an und wurde in das ZK des KJVD kooptiert. Im Dezember 1932 reiste er in die Sowjetunion, arbeitete bis August 1933 im Internationalen Kinderbüro in Moskau und war zugleich deutscher Vertreter in der KJI. Im August 1933 kehrte Mahle zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurück, bis Februar 1936 KJVD-Instrukteur in Sachsen, in Berlin und im Ruhrgebiet. Dann über Prag erneut in der Sowjetunion, begann als Referent bei der KJI und war von Juni 1936 bis September 1937 Seminarleiter an der Internationalen Leninschule. Bis Ende 1941 Redakteur für deutschsprachige Sendungen beim Moskauer Rundfunk, später bis September 1944 stellvertretender Chefredakteur des Senders Freies Deutschland. Mahle wurde in Abwesenheit vom Reichskriegsgericht wegen »Hochverrats« zum Tode verurteilt. Von September 1944 bis April 1945 Kursant eines »speziellen« Lehrgangs an der Parteischule der KPD bei Moskau, kehrte Ende April 1945 mit der Gruppe Ulbricht nach Deutschland zurück. Der sowjetische Stadtkommandant Nikolai Bersarin beauftragte ihn im Mai 1945 mit der Leitung des Berliner Rundfunks, dem er bis August 1946 als Intendant vorstand. Mahle war Mitunterzeichner des Aufrufs der KPD vom 11. Juni 1945, wurde in das ZK der KPD kooptiert, ab April 1946 Mitglied des SED-PV, dem er bis zum II. Parteitag 1947 angehörte. Von Mai 1949 an Generalintendant des Deutschen demokratischen Rundfunks. Da er sich beharrlich sträubte, aus dem Westberliner Bezirk Steglitz in den Ostsektor umzuziehen, wurde er am 14. Juli 1951 unter dem Vorwurf, »mit dem Klassenfeind kooperiert zu haben«, abgesetzt. Danach bis August 1952 für die Entwicklung des DDR-Fernsehens in Berlin-Adlershof abgestellt, wurde er dort für »Havarien« verantwortlich gemacht und auf »Bewährung« als Gelegenheitsarbeiter nach Mecklenburg geschickt. Später rückte er in den Vorstand des Konsumvorstandes auf, Anfang November 1954 Chefredakteur der »Schweriner Volkszeitung« und Mitglied der BL Schwerin. Im Februar 1959 zur Leitung der Zeitung »Die Wahrheit«, Organ der erst kurz zuvor geschaffenen Sozialistischen Einheitspartei Westberlin (SEW), nach Berlin beordert. Schritt für Schritt rehabilitiert, gehörte Mahle der SEW-Leitung an, er erhielt 1981 den Karl-Marx-Orden. In den neunziger Jahren war er als PDS-Mitglied aktiv. Hans Mahle starb am 18. Mai 1999 in Berlin. 2003 veröffentlichte Katharina Riege eine Hans-Mahle-Biographie.Peter Erler

Wer war wer in der DDR

Mahlow, Bruno

* 27.6.1937 – ✝ 22.2.2023

Geb. in Moskau; Vater Arbeiter, aus Dtl. emigriert; 1947 Rückkehr der Familie nach Berlin; OS, ABF Halle, 1955 Abitur; 1955 – 61 Studium am Inst. für Internat. Beziehungen Moskau, Dipl.-Staatswiss.; 1957 SED; 1962 – 64 Mitarb. im MfAA; 1964 – 67 1. Sekr. an der DDR-Botschaft in China; 1967 – 73 Mitarb. im ZK der SED; Aug. 1973 – Nov. 1989 dort stellv. Ltr. der Abt. Internat. Verbindungen; 1976 VVO; 1974 – 89 Mitgl. des Zentralvorst. der DSF; 1976 – 81 Kand., 1981 – 89 Mitgl. der ZRK der SED;…

Wer war wer in der DDR

Makarow, Wassili Jemeljanowitsch

* 14.2.1903 – ✝ 1.9.1975

Geb. in Moskau; bis 1926 Studium an der Arbeiterfak., bis 1930 am Moskauer Inst. für Industrie u. Ökon.; 1928 Mitgl. der KPdSU; 1933 Aspirant am Moskauer Inst. für Planung u. Industrie; 1933 – 37 Doz. am Inst. für sowj. Genossenschaftshandel; ab 1937 Parteifunktionär; ab 1938 Mitgl. des ZK der KPdSU; ab 1940 stellv. Volkskommissar für Staatskontrolle der UdSSR; nach 1941 Mitgl. versch. Kriegsräte bzw. Chef pol. Abt.; zul. ab 1944 pol. Mitgl. des Kriegsrats der 3. Weißruss. Front; 1944 Gen.-Ltn.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Malachinski, Paul

* 15.12.1885 – ✝ 26.7.1971

Geboren am 15. Dezember 1885 in Danzig, Sohn eines Stauermeisters; lernte Schlosser. Bis zur Einberufung zum Militär im Jahre 1904 Werftarbeiter in Danzig, 1907 wurde er Mitglied des DMV, 1915 trat er in die SPD ein. 1915 in die Danziger Gewehrfabrik dienstverpflichtet, war dort 1917 Mitorganisator des »Danziger Brotstreiks«. 1918 Mitglied der USPD, mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Bis 1921 Werftarbeiter, dann offiziell Angestellter der russischen Handelsgesellschaft (Dura) in Danzig, tatsächlich aber Kurier der KPD-BL Danzig. Zunächst aktiver Anhänger der linken Opposition. Von 1924 bis 1933 hauptamtlich bei der BL Danzig tätig, wurde 1925 als Nachrücker in den Volkstag und die Stadtvertretung Danzigs gewählt, der er bis 1927 angehörte. Von 1933 bis 1937 Akquisiteur bei der »Freiheit« und der »Volksstimme« in Danzig. Im September 1939 verhaftet, saß bis 1941 im KZ Stutthof bei Danzig. Anschließend selbständiger Kaufmann, leistete illegale KPD-Arbeit. 1944 flüchtete er nach Zoppot und hielt sich bis zum Einmarsch der Roten Armee versteckt. 1945 baute Malachinski zunächst KPD-Ortsgruppen in Zoppot, Danzig u.a. auf und wurde anschließend Leiter des ersten Umsiedlerzugs nach Güstrow in Mecklenburg. Bis 1947 war er Bürgermeister in Bellin im Kreis Güstrow, ab 1947 Arbeitsgebietsleiter der SED Güstrow und von 1948 bis 1951 Kreissekretär der VVN. Er erhielt 1966 den VVO in Bronze. Paul Malachinski starb am 26. Juli 1971 in Güstrow.

Wer war wer in der DDR

Mally, Heribert

* 23.11.1929 – ✝ 24.2.1995

Geb. in Wießen (Krs. Podersam, ČSR / Besno, Tschechien); Vater Dachdecker; OS; 1946 Umsiedl. nach Schönebeck (Elbe); 1946 – 48 Ausbildung zum Dachdecker; 1948 Eintritt in die VP; 1948 – 51 Verkehrsüberwacher, dann Sachbearb. für Kfz-Zulassung in der Abt. Verkehrspolizei (VK) des VP-Präs. Magdeburg; 1949 FDJ; 1951 SED; Absolvent des ersten Lehrgangs an der Zentralschule der VK in Magdeburg; 1951 – 65 Stellv. bzw. Ltr. einer Abt. in der HA VK im MdI; 1959 – 61 Fernstudium an der Ing.-Schule…

Wer war wer in der DDR

Mangelsdorf, Werner

* 8.12.1925 – ✝ 1977

Geb. in Schönebeck (Elbe); Vater Bäcker u. Fräser, KPD; Volksschule; 1940 – 42 Dreherlehre; 1943 RAD, Einberufung zur Wehrmacht, Infanterist in Italien u. Frankreich, ab Okt. 1944 zunächst amerikan., dann brit. Kriegsgefangenschaft in Frankreich u. Großbritannien. 1948 Rückkehr nach Schönebeck, Dreher bei der SAG Gerätebau; 1949 VP, Nov. 1950 Entlassung als Oberkommissar; 1949 gescheiterter Versuch, als Polizist im Westen zu arbeiten; erneut Dreher im SAG Gerätebau, 1952 fristlose Entlassung,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Mannbar, Artur

* 18.7.1913 – ✝ 30.12.2002

Geboren am 18. Juli 1913 in Landweiler/Saar, Sohn eines Bergarbeiters. Nach dem Gymnasium kaufmännische Lehre, Angestellter. Von 1931 bis 1935 Expedient, Redaktionsvolontär bzw. Redakteur der »Arbeiterzeitung«, dem Organ der KPD in Saarbrücken. 1934 Eintritt in die KPD, für die er ab 1935 illegal als Instrukteur in Paris, Moskau und Kopenhagen arbeitete. Von 1935 bis 1937 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Zuletzt Instrukteur der AL Nord unter Heinrich Wiatrek, er unternahm mehrmals illegale Reisen nach Hamburg. Im Mai 1940 in Dänemark verhaftet, im Juni an die Gestapo ausgeliefert und am 3. September 1942 vom VGH zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1945 aus dem Zuchthaus Brandenburg-Görden befreit, war Mannbar bis 1949 Leiter der Hauptabteilung Nachrichten und Kommentator beim Berliner Rundfunk. Ab 1946 Mitglied der SED, wurde er nach einer Untersuchung 1947 wegen seines »Verhaltens in der Gestapo-Untersuchungshaft« ausgeschlossen. Im Mai 1949 nach Leipzig zum MDR versetzt, von 1953 bis 1955 Redakteur des ADN-Büros in Leipzig. 1956 Wiederaufnahme in die SED, bis 1978 Chef vom Dienst, später Chefredakteur des ADN in Ost-Berlin. 1974 erhielt er den VVO in Gold. Er war 1975 gemeinsam mit Max Frenzel Mitherausgeber des Buches »Gesprengte Fesseln« über den antifaschistischen Widerstandskampf im Zuchthaus Brandenburg. Darin blieb nicht nur ihr Mithäftling Robert Havemann unerwähnt, sondern die Geschichte der inhaftierten Kommunisten im Zuchthaus Brandenburg wurde insgesamt verfälscht. Deswegen veröffentlichte acht Jahre später ihr Brandenburger Mithäftling Walter Uhlmann unter dem Titel: »Leben um zu sterben« in Köln eine Sammlung von Erinnerungsberichten. Artur Mannbar starb am 30. Dezember 2002 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Mansfeld, Karl

* 30.7.1939

Geb. in Dresden; 1945 – 57 Grund- u. Oberschule in Dresden, Abitur; Studium der Germanistik u. Geogr. an der KMU Leipzig, ab 1963 der Geogr. an der TU Dresden, 1963 Dipl.-Geogr.; 1964 – 66 wiss. Mitarb. im Büro für Territorialplanung Dresden; 1966 – 92 wiss. Mitarb. an der Sächs. AdW zu Leipzig, Arbeitsgr. »Naturhaushalt u. Gebietscharakter« Dresden; 1971 Prom. zum Dr. rer. nat. an der TU Dresden; 1974 CDU; 1974 – 84 Abg. der Stadtbezirksvers. Dresden-Nord u. Vors. der Kommission Landeskultur u.…

Wer war wer in der DDR

Marcusson, Erwin

* 11.6.1899 – ✝ 29.1.1976

Geb. in Berlin; Vater kfm. Angest., Mutter Kinderärztin; Falk-Realgymnasium in Berlin; 1917/18 Militärdienst; 1918/19 Mitgl. eines Arbeiter- u. Soldatenrats; Jan. 1919 Teiln. am Spartakusaufstand, verhaftet; 1919 KPD; 1919 – 25 Med.-Studium in Würzburg, Freiburg, München u. Heidelberg, 1925 hier Prom.; 1925 Tbc-Behandlung in der Schweiz; zunächst internist. Fachausbildung; 1927 – 30 Stadtschularzt in Altenburg u. Gewerbearzt in Magdeburg; 1930 – 33 ärztl. Praxis u. Assistenzarzt am Städt.…

Wer war wer in der DDR

Markert, Rolf

* 24.1.1914 – ✝ 30.1.1995

Geb. in Werdau (Sachsen); Vater Maurer; Volksschule; Lehre als Klavierbauer, nach Entlassung als Maurer; 1928 KJVD; 1929 – 31 Ltr. des Untergaus Zwickau der RJ; 1931 Wanderschaft in Litauen u. Lettland, dann Sowjetunion; Arbeit als Ofenbauer in Swerdlowsk, Komsomol; 1932/33 Gewerkschaftsmitarb., Anleitung von Wolgadt.; Kand. der KPdSU; 1934 Besuch der Schule der KJI in Chotkowa bei Moskau; 1934 Rückkehr über Prag nach Berlin; illeg. Arbeit, Verhaftung; 1935 dreieinhalb Jahre Zuchthaus Luckau…

dissidenten.eu

Markow, Georgi

* (1929 – ✝ 78)

Georgi Markow wurde 1929 in Sofia geboren. Er studierte Industriechemie und arbeitete nach dem Studium zunächst einige Jahre in seinem Beruf. Ab 1959 lebte er von seiner literarischen Tätigkeit. Beeindruckender Start seiner Schriftstellerkarriere war 1962 der Roman „Măže“ (Männer), den die junge Generation als kollektives autobiografisches Dokument begriff. Der kritische Geist und der moralische Maximalismus Markows ließen sich jedoch nicht in Übereinstimmung mit den Anforderungen bringen, die…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Marks, Arthur

* 19.6.1892 – ✝ 15.5.1932

Geboren am 19. Juni 1892 in Duisburg; dort Arbeiter und seit 1912 in der SPD. Im Weltkrieg Soldat, er gehörte der starken Duisburger linken Oppositionsgruppe um Karl Minster an, die sich mit Ullrich Rogg dem Spartakusbund anschloß. Seit Gründung in der KPD galt Marks als einer der bekanntesten Duisburger Kommunisten. Der V. Parteitag der KPD im November 1920 wählte ihn in den ZA. Er wurde noch Ende 1920 inhaftiert, kam aber durch eine Amnestie 1921 wieder frei. Noch einige Zeit für die KPD aktiv, zog er sich bald aus der Politik zurück. Arthur Marks starb am 15. Mai 1932.

Wer war wer in der DDR

Mahler, Christian

* 12.11.1905 – ✝ 30.5.1966

Geb. in Hamburg; Vater Werftarb., Mutter Arbeiterin; Volkschule u. Schiffbauerlehre in Hamburg; 1924 KPD u. RFB; Agitprop.-Ltr. im Stadtteil Elmsbüttel; Polit.-Ltr. im RFB Hamburg, Mitarb. des M-Apparats der BL Wasserkante; Aug. 1933 Verhaftung u. Verurteilung »wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit schwerem Landfriedensbruch u. Vergehen gegen das Schußwaffengesetz« zu fünf Jahren Zuchthaus; nach Strafverbüßung im Okt. 1938 bis 1943 inhaftiert im KZ Sachsenhausen, anschl. im…

Wer war wer in der DDR

Mahlsdorf, Charlotte von

* 18.03.1928 – ✝ 30.04.2002

Schulbesuch in Berlin; ab 1945 Arbeit als Haushaltshilfe u. bei Haushaltsauflösungen; 1946 – 48 museale Ausstellung von Möbeln u. Haushaltsgegenständen im Schloß Berlin-Friedrichsfelde, Bewahrung des Schlosses vor dem Abriß durch Bewohnen u. Instandsetzen; 1948 Bemühungen um die Erhaltung des Schlosses Dahlwitz; 1949 Dolmetscherexamen; 1949 – 53 Ausbildung als Museumskonservator am Märk. Museum; 1953 – 71 freiberufl. Tätigkeit als Konservator; ab 1959 Bemühungen um den Erhalt des abrißbedrohten…

Wer war wer in der DDR

Makosch, Ulrich

* 17.3.1933 – ✝ 16.5.2008

Geb. in Wittenberge; Vater Arbeiter; OS, Abitur; 1952 – 55 Studium an der Fak. für Journalistik der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1952 – 90 VDJ; 1955/56 Red. am Landessender Schwerin; 1956 – 64 Red. u. Reisekorrespondent in der HA Außenpol. des Staatl. Komitees für Rundfunk; 1963 SED; 1963 – 71 Mitgl. im Königl. Schriftst.-Verb. Kambodschas; 1965 – 71 Korrespondent für Rundfunk u. Fernsehen der DDR in Asien (Djakarta u. Singapur); er berichtete 1965 vom Putsch in Indonesien und später vom…

Wer war wer in der DDR

Maleuda, Günther

* 20.1.1931 – ✝ 18.7.2012

Geb. in Altbeelitz (Krs. Friedeberg, Ostbrandenb. / Staro Bielice, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule. 1945 – 47 Landarb. in poln. Gutsbetrieb; 1947 Zwangsumsiedl. der Familie nach Thür.; Landarb.; ab 1949 in einem VEG; Besuch von Landw.-Schulen; 1950 DBD; 1950 – 52 FS für Landw. Weimar, staatl. gepr. Landwirt; 1952 – 55 Studium an der DASR Potsdam, Dipl.-Wirtsch.; 1955 – 57 Abt.-Ltr. beim DBD-Bez.-Vorst. Potsdam; 1957 – 67 stellv. Vors. des Rats des Krs. für Landw. bzw. stellv. Vors. des…

Wer war wer in der DDR

Malter, Frieda (Friedel)

* 1.11.1902 – ✝ 5.12.2001

Geb. in Breslau (Schles. / Wrocław, Polen); Vater Schriftsetzer; Volksschule; 1917 – 23 u. 1927 – 30 Weberin u. Hausangest.; 1925 in Wüstegiersdorf (Schles.) tätig; 1925 – 29 Dt. Textilarbeiterverb., ausgeschl.; 1927 – 30 Betriebsrat; 1926 Mitgl. der KPD u. der BL Schles., dort für Frauenfragen zuständig; 1926 – 30 Abg. des Provinziallandtags Schles. in Waldenburg u. 1931 – 33 des Preuß. Landtags; 1929 RGO; Juni 1933 wegen illeg. pol. Tätigkeit u. »Vorber. zum Hochverrat« verhaftet u. am…

Wer war wer in der DDR

Mangold, Ernst

* 5.2.1879 – ✝ 10.7.1961

Geb. in Berlin; Vater Gymnasialprof.; Gymnasium; 1897 – 1903 Studium der Med. u. Naturwiss. an den Univ. Gießen, Jena u. Leipzig; ärztl. Approbation u. Prom. zum Dr. med. mit einer Diss. über die postmortale Erregbarkeit der Muskeln; nach Assistenzzeit am Physiolog. Inst. der Univ. Jena 1905 Prom. zum Dr. phil. zool. bei Ernst Haeckel; 1906 Habil.; 1906 – 12 Privatdoz. an den Univ. Jena, Greifswald u. Freiburg; 1912 – 23 a. o. Prof. an der Univ. Freiburg, unterbrochen durch Kriegsdienst; 1923 –…

Wer war wer in der DDR

Männchen, Horst

* 3.6.1935 – ✝ 12.1.2008

Geb. in Berggießhübel (Krs. Pirna); Vater Eisenformer, Mutter Chemielaborantin; 1953 Abitur u. Einstellung beim MfS, Abt. V (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund) der BV Dresden; 1953/54 Besuch eines Funkerlehrgangs des MfS; 1954 Versetzung zur HA S (Funk) des MfS Berlin; 1954 SED; 1960 – 65 Fernstudium an der Ing.-Schule Berlin-Lichtenberg u. in Mittweida, Ing. für Hochfrequenztechnik; 1961 entlassen aus disziplinar. Gründen, bis 1963 jedoch inoffiz. Arbeit für das MfS; 1963 erneute…

Wer war wer in der DDR

Mansfeld, Klaus (Claus)

* 8.3.1902 – ✝ 14.1.1973

Geb. in Brekendorf (Krs. Eckernförde); Vater Bauer, Mutter Landarbeiterin; 1908 – 16 Volksschule in Brekendorf; 1916 – 20 Landarbei- ter bei den Eltern in Hüsbyfeld; 1920 – 24 Bootsbauerlehrling u. Geselle auf der Bootswerft Blackstein in Fürstenberg (Havel); 1920 ADGB; 1923 KPD, 1923 – 33 Polit.-Ltr. der KPD-Ortsgr. Fürstenberg, 1923 / 24 militär. Ltr. (M.-Ltr.) des RFB Fürstenberg; April 1924 Verhaftung in Fürstenberg, U-Haft im Reichsgerichtsgefängnis in Leipzig wg. »Vorbereitung zum…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Margies, Rudolf

* 25.2.1884 – ✝ 31.5.1937

Geboren am 25. Februar 1884 in Parchau/Krs. Jerichow, von Beruf Tischler. 1904 Mitglied des DHV und der SPD. Bereits vor 1914 soll Margies wegen diverser krimineller Delikte zu Haftstrafen verurteilt worden sein. Er war Soldat im Weltkrieg. Während der Novemberrevolution im Ruhrgebiet Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Margies wurde Angehöriger des AM-Apparats, 1922 wegen der Erschießung eines Polizisten auf einer KPD-Kundgebung in Bochum zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, dann aber amnestiert. Als führender Mitarbeiter des AM-Apparats von 1923 wurde er 1925 im Leipziger »Tscheka-Prozeß« zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Versuch, Margies ähnlich wie Otto Braun dann 1928 aus dem Gefängnis zu befreien, schlug fehl. Der XII. Parteitag 1929 wählte ihn (in Abwesenheit) in das Ehrenpräsidium. Im Oktober 1930 amnestiert, fand anläßlich seiner Entlassung eine große Feier der KPD in Essen statt. Anfang 1931 reiste er in die Sowjetunion, besuchte dort die M-Schule der Komintern, wurde Mitglied der KPdSU. Margies war in Moskau eng mit Max Hoelz befreundet, er soll zuletzt als Deutschlehrer gearbeitet haben und erhielt noch im September 1936 von Friedrich Fränken und Heinrich Wiatrek eine positive Beurteilung. Am 4.November 1936 als »Teilnehmer« der erfundenen »Hoelz-Wollenberg-Organisation« vom NKWD verhaftet, er wurde beschuldigt, Mitglied einer terroristischen trotzkistischen Gruppe unter Führung von Erich Wollenberg zu sein und einen Bombenanschlag auf Georgi Dimitroff geplant zu haben. Rudolf Margies wurde am 31. Mai 1937 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Seine Frau Stanislawa Margies (*1881) wurde 1937 ebenfalls verhaftet und verschwand im Gulag, ihr Sohn Gerhard (*1921) kam 1942 in einem sowjetischen Lager ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Markgraf, Martin

* 6.12.1907 – ✝ 7.2.1986

Geb. in Schmölln (Krs. Altenburg); Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; kaufm. Lehre u. Arbeit als Angest. in Schmölln u. Leipzig. 1945 – 51 kaufm. Ltr. des VEB Knopf- u. Bürstenmaschinenwerke Zwickau; 1946 SED; 1951 – 53 kaufm. Dir. u. 1953 – 58 Werkltr. des VEB MIHOMA Leipzig; Studium an der Ingenieurschule für Schwermaschinenbau Leipzig, 1961 Ing.-Ökonom; 1958 – 62 Hauptdir. der VVB Armaturen Halle; 1962 – 69 GD der VVB Regelungstechnik, Gerätebau u. Optik Berlin, ab 1970 GD des VEB…

dissidenten.eu

Markow, Georgi

* (1929 – ✝ 78)

Markows Exilarbeit bestand hauptsächlich in einer aufklärerischen Enthüllungspublizistik, aber nicht nur. So gewann sein Theaterstück „Erzengel Michael“ 1974 den ersten Preis des Theaterfestivals in Edinburgh. Er schrieb auch weiter Erzählungen, einige Werke verfasste er gemeinsam mit David Phillips. Zugleich hatte er ein sehr kritisches Verhältnis zur Moral der osteuropäischen Exilanten, die sich in einer gewissen destruktiven Missgunst, in Rivalität und Intrigantentum äußerte. Gut zu erkennen…

Wer war wer in der DDR

Marlow, Willy

* 5.7.1928 – ✝ 17.5.2007

Geb. in Demmin; Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; Lehre u. Arbeit als Elektriker im Gaswerk Demmin; 1944 Matrosenhelfer; 1945 Wehrmacht; 1945 brit. Kriegsgefangenschaft. 1945 KPD, 1946 SED; 1948 – 49 Sekr. der SED-KL Demmin; 1949 – 51 1. Sekr. der SED-KL Neustrelitz u. Rostock; 1951 / 52 Studium an der SED-PHS; 1952 – 58 Mitarb., Sektorenltr. bzw. stellv. Ltr. der Abt. Leitende Organe der Parteien u. Massenorg. im ZK der SED; 1958 – 66 1. Sekr. der SED-KL Greifswald; Fernstudium an der WPU…

Wer war wer in der DDR

Mahler, Siegfried

* 28.10.1934

Geb. in Leipzig; Schauspielschule in Leipzig; 1954 – 87 Ensemblemitgl. der »Leipziger Pfeffermühle«, trat in Solo-Conferencen auf, führte auch Regie, ab 1960 einer ihrer führenden Autoren, seit den 1970er Jahren Zusammenarb. mit  Rainer Otto, als Autorengespann verfaßten sie die meisten Texte u. Programme der »Pfeffermühle«; seit 1987 freier Autor. 1995 Gründer des Kabaretts »Kleine Freiheit«, Eröffn. mit dem Programm »Noahs Tagebuch«; Mitwirkung in Spielfilmen u. Fernsehsendungen…

Wer war wer in der DDR

Maier, Lutz

* 26.4.1929 – ✝ 17.9.2005

Geb. in Meuselwitz (Krs. Altenburg); Vater Arbeiter; Volks- u. Oberschule; Lehre als Industriekfm.; 1946 FDJ u. SED; 1948/49 Lehrer bzw. Instrukteur an den FDJ-Schulen Mackersdorf u. Zeulsdorf; 1949 Studium an der LPS Blankenburg; 1950 Schulltr. an der Pionierschule Dreißigacker; 1951 Assistent u. Schulltr. an der LPS Blankenburg; 1951/52 Lehrer an der LPS Erfurt; 1953 – 55 Aspirant am IfG beim ZK der SED; 1955 – 59 Studium an der AfG beim ZK der KPdSU in Moskau, 1959 Prom. zum Dr. rer. oec.;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Makower, Hermann

* 7.6.1900 – ✝ 22.10.1989

Geboren am 7. Juni 1900 in Berlin, Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts; Gymnasium, 1917 Abitur. Seit April 1920 in der KPD, bis 1923 Mitarbeiter des AM-Apparates in der Zentrale der KPD, dann bis 1926 Auslandskorrespondent und Buchhalter verschiedener Betriebe. 1926 wegen »kommunistischer Agitation« vom Reichsgericht zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, nach 18 Monaten frei und 1927 wieder Korrespondent. Von 1929 bis 1931 Studium der Rechtswissenschaften an der Berliner Universität. Anschließend Mitarbeiter der Rechtsabteilung der sowjetischen Handelsvertretungen in Berlin und Riga. 1933 illegale KPD-Arbeit. Im Februar 1934 emigrierte er zunächst nach Norwegen, dann nach Finnland, lebte ab Ende 1935 in der Sowjetunion, Parteiname Hans Matey. Bis 1937 Jurist bei der Maschinenhandelsfirma Stankoimport. 1938 Parteiausschluß wegen »ungenügender Wachsamkeit und Verbindung mit feindlichen Elementen«, vorübergehend inhaftiert. Ab 1940 Mitarbeiter in der Moskauer Wissenschaftlichen Bibliothek, dann bis 1946 Sprachlehrer; u.a. an der Militärakademie, wo Makower sowjetische Offiziere in deutscher Sprache unterrichtete. Ende 1946 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SED, Mitarbeiter in der Zentralverwaltung für Handel und Versorgung, ab 1949 im Ministerium für Außen- und Innerdeutschen Handel. Nach Abberufung wegen »Verstoßes gegen die Staatsdisziplin« bis 1955 Abteilungsleiter in der Zentralstelle für wissenschaftliche Literatur, zuletzt im Ministerium für Außenwirtschaft beschäftigt. Hermann Makower starb am 22. Oktober 1989 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Malinin, Leonid Andrejewitsch

* 1907 – ✝ 1982

Geb. in Nowosibirsk; Bergmann; im Trans-portwesen tätig; Studium an der Zentralschule des NKWD; 1935 weiterhin im Transportwe-sen tätig; nach 1941 Chef der NKWD-BV in Odessa, ab 1943 in Nowosibirsk, 1944/45 in Ternopolskaja (Westukraine), Gen.-Major. 1946 – 48 Ltr. der sowj. Auslandsaufklärung in Dtl., getarnt als stellv. Pol. Berater der SMAD; sowj. Vertreter im Alliierten Kontrollrat u. im Koordinationsaussch.; Kontakte zu bürgerl. Politikern (Ps. »General Georgiew«); ab 1946 vom…

dissidenten.eu

Malý, Václav

* 1950

Václav Malý wurde 1950 in Prag geboren. 1969 begann er ein Studium an der Kyrill- und Method-Fakultät für Theologie in Leitmeritz (Litoměřice), das er zwischen 1971 und 1973 aufgrund des Grundwehrdienstes unterbrechen musste. Nach Abschluss seines Studiums 1976 wurde er in der Veitskathedrale zu Prag zum Priester geweiht und war danach als Kaplan im mittelböhmischen Vlašim und in Pilsen (Plzeň) tätig. Schon während des Studiums unterhielt Malý Kontakte zu Kreisen sogenannter nonkonformistischer…

Wer war wer in der DDR

Mann, Angelika

* 13.6.1949

Geb. in Berlin; Mutter Krankenschwester, Vater Arzt; POS; Apothekenfacharb.; 1969 – 73 Ausbildung an der Musikschule Berlin-Friedrichshain (Klavier u. Gesang); 1969 erste Auftritte in Amateurbands; 1971 von  Klaus Lenz entdeckt; 1971 – 77 Auftritte mit dem  Reinhard-Lakomy-Ensemble; Erfolgstitel: »Na und«, »Mir doch egal«, »Sieben Zwerge«, »Kutte«, »Schampus-Lied«, »Knutschlied«, »Komm, weil ich dich brauch«; 1978 Goldmed. beim IV. Interpretenwettbewerb der Unterhaltungskunst; zahlr.…

Wer war wer in der DDR

Manneberg, Werner

* 19.6.1923 – ✝ 11.12.2000

Geb. in Breslau (Wrocław / Polen); Vater Gewerbetreibender, Mutter Verkäuferin; Volksschule; 1937 – 43 kaufm. Lehre u. Arbeit als Handlungsgehilfe in einer Breslauer Textilgroßhandlung; antifasch. Arbeit; im Aug. 1943 wg. »Zugehörigkeit zur bündischen Jugend« verhaftet u. bis Sept. 1943 in Polizeihaft, anschl. bis April 1945 im KZ Buchenwald inhaftiert. 1945 KPD, 1946 SED; 1945 – 49 Sekr. des Landrats in Döbeln; 1949 / 50 Kreisrat für Inneres beim Rat des Krs. Döbeln; 1950 Instrukteur in der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Marchlewski, Julian

* 17.5.1866 – ✝ 22.3.1925

Julian Balthasar Marchlewski wurde am 17. Mai 1866 in Wloclawek/Kongreßpolen als Sohn einer verarmten Getreidehändlerfamilie geboren. Er besuchte das Gymnasium und arbeitete anschließend als Färber in verschiedenen Textilfabriken Polens, Deutschlands und der Schweiz. 1891 von der zaristischen Polizei inhaftiert, emigrierte in die Schweiz und studierte von 1892 bis 1896 an der Universität Zürich Rechts- und Staatswissenschaften. 1896 promovierte er mit der Dissertation »Der Physiokratismus in Polen«. Zusammen mit Rosa Luxemburg und Leo Jogiches gründete Marchlewski 1893 die Sozialdemokratie des Königreiches Polen (ab 1900 Sozialdemokratie des Königreiches Polen und Litauens, SDKPiL). Er gehörte deren Hauptvorstand an und vertrat die Partei auf internationalen Kongressen. Von 1896 bis 1919 lebte Marchlewski mit Unterbrechungen in Deutschland. Als Ausländer zur halblegalen Arbeit gezwungen, war er unter einer Vielzahl von Pseudonymen, z.B. Karski, vor allem journalistisch tätig, ab 1902 als ständiger Mitarbeiter der »Leipziger Volkszeitung«. Wegen seiner Teilnahme an der Revolution 1905 in Rußland wurde Marchlewski in der Festung Modlin eingekerkert. 1908 zog er nach Berlin, gehörte zu den Führern der deutschen radikalen Linken, obwohl kein Mitglied der SPD. Mit Rosa Luxemburg und Franz Mehring wurde er 1913 aus der »Leipziger Volkszeitung« verdrängt und gab mit beiden bis Mitte 1915 die »Sozialdemokratische Korrespondenz« heraus. Im Juli 1914 für drei Monate eingesperrt, er gehörte zu den Mitbegründern der Gruppe Internationale, der späteren Spartakusgruppe. Marchlewski schrieb wichtige Flugschriften und verschiedene Artikel für die »Spartakusbriefe«. Von Mitte 1916 bis Mitte 1918 war er erneut inhaftiert. Nachdem ihn die Sowjetregierung gegen deutsche Kriegsgefangene austauschte, gehörte er dem Gesamtrussischen Zentralexekutivkomitee der Sowjets in Moskau an. Im Januar 1919 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde in die Zentrale der KPD kooptiert und arbeitete illegal für die junge Partei im Ruhrgebiet, dort im Februar 1919 auf einer Konferenz aller Arbeiter- und Soldatenräte in den Beirat für die Sozialisierung im rheinisch-westfälischen Industrierevier gewählt. Im April 1919 mußte Marchlewski aus Deutschland fliehen, gehörte zu den Unterzeichnern des Aufrufs zur Gründung der Kommunistischen Internationale und war dann Mitbegründer der Kommunistischen Arbeiterpartei Polens. Im Auftrag der Sowjetregierung war er von 1919 bis 1922 an Friedensverhandlungen mit Polen, Litauen, Finnland, Japan und China beteiligt. Von Juni 1922 bis März 1925 Rektor der KUNMS, die später seinen Namen erhielt; auch Mitbegründer und Vorsitzender der IRH. Julian Marchlewski starb während eines Kuraufenthaltes am 22. März 1925 in Nervi (Italien). Seinem letzten Willen entsprechend wurde seine Urne nach Deutschland überführt und am 5. April 1925 in Berlin-Friedrichsfelde in unmittelbarer Nähe des Grabes von Rosa Luxemburg beigesetzt. Im Mai 1950 wurde Julian Marchlewskis Urne dann nach Polen gebracht.

dissidenten.eu

Maria, Doina

* 1929 – ✝ 2018

Doina Maria Cornea wurde 1929 in Kronstadt (Brașov) in Siebenbürgen geboren. Sie studierte französische Philologie an der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg (Cluj) und schloss das Studium 1952 mit Diplom ab. 1952–58 arbeitete sie als Französischlehrerin am Gymnasium in Zalău. Ab 1958 war sie Dozentin für französische Sprache und Literatur an der Universität Klausenburg. 1983 wurde ihr gekündigt, weil sie Werke westlicher Philosophen und religiöse Literatur in die Lehrveranstaltungen einbezogen…

Wer war wer in der DDR

Markgraf, Paul

* 17.7.1910 – ✝ 7.4.1993

Geb. in Berlin; Vater Angest.; Volksschule, Ausbildung zum Bäcker in Westfalen; ab 1931 Berufssoldat, Unteroffizierslaufbahn bei der Infanterie; 1941 Ltn.; 1942 Obltn.; 1943 als Hptm. der mot. Panzerjäger-Abt. 40 bei Stalingrad in sowj. Kriegsgefangenschaft geraten; Antifaschüler; NKFD. 1945 Rückkehr nach Dtl.; 1945 – 49 Polizeipräs. zunächst von Gesamt-, ab 26.7.1948 von Berlin (Ost); 1946 SED; 1950 Besuch der Militärakad. in der Sowjetunion; danach Kommandeur einer VP-Bereitschaft; Oberst der…

Wer war wer in der DDR

Markowitsch, Erich

* 9.4.1913 – ✝ 9.4.1991

Geb. in Berlin in einer Arbeiterfamilie; Volks- u. Oberschule in Frankfurt (Main); Hafen- u. Lagerarb.; 1929 KJVD, 1930 KPD, RGO; ab 1932 pol. in Hamburg tätig; April 1933 verhaftet u. zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, Haftverbüßung in Fuhlsbüttel, anschl. KZ Sachsenhausen; 1942 – 44 Zwangsarb. im IG-Farben-Lager Buna-Monowitz bei Auschwitz, 1944/45 KZ Buchenwald; Mitgl. illeg. Lagerkomitees. 1945 VP; Ltr. des Kriminalamts Thür.-Ost, dann Ltr. einer Polizeischule; 1946 SED; Kaderltr. der…

Wer war wer in der DDR

Maron, Karl

* 27.4.1903 – ✝ 2.2.1975

Geb. in Berlin-Charlottenburg; Vater Kutscher, Mutter Reinemachefrau; 1910 – 17 Volksschule; 1917 – Nov. 1921 Ausbildung als Maschinenschlosser; bis 1929 im Beruf tätig, dann arbeitslos; 1919 aktiver Ringer in der Arbeitersportbew.; Jan. 1926 KPD; 1927/28 Mitgl. der KPD-Ltg. in den Siemens-Werken in Berlin; 1931 Mitgl. der Reichsltg. der Kampfgem. für Rote Sporteinheit; April 1932 Vors. des Arbeitersportvereins »Fichte« u. des Arbeiter Sport- u. Kultur-Kartells Groß Berlin; 1933 illeg.…