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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Müller, Erich

* 7.5.1907 – ✝ 20.1.1992

Geb. in Havelberg; 1921 – 24 Lehre als Glasmaler; 1924 – 42 Tätigkeit in versch. Betrieben, u. a. in der Werkstatt Richard Süßmuth, Penzig (Oberl.); 1946 – 52 Zeichner in der Glashütte Fürstenberg; 1952 – 57 Techn. Zeichner u. Teilkonstrukteur im VEB Eisenhüttenkombinat Ost Eisenhüttenstadt; 1957 – 60 künstler. Mitarb. im Inst. für angewandte Kunst Berlin; hier 1960 – 63 Ltr. der Arbeitsgr. Gefäße, verantw. für Glas u. Keramik; 1963 – 72 wiss. Mitarb. im ZI für Gestaltung Berlin; 1966 – 75…

Wer war wer in der DDR

Müller, Fritz

* 7.1.1919

Geb. in Salzheim (Krs. Sensburg, Ostpr. / Polen); Vater Landarb.; Volksschule; Ausbildung zum Elektroschweißer; 1934 – 39 Landarb. in Salzheim; 1938/39 RAD; 1939 – 45 Wehrdienst, Uffz.; 1945 Kriegsgefangenschaft in Polen u. UdSSR. Rückkehr nach Dtl.; 1946 – 48 Elektroschweißer in Weimar; 1947 KPS; 1948 LPS; 1949 – 51 Schulltr. MAS-Landesschule bzw. der Vereinigung Volkseigener Güter (VVEG) Thür. in Bad Frankenhausen; 1951 Gebietsltr. VVEG in Erfurt; 1953 – 55 u. 1958 – 62 Sekr. der SED-BL Erfurt…

Wer war wer in der DDR

Müller, Gerhard

* 4.2.1928

Geb. in Chemnitz; Vater u Stiefvater Arbeiter, Mutter Kaffeeköchin; 1934 – 41 Volksschule in Bad Brambach; 1942 – 44 HJ, Oberkameradschaftsführer; kommis. Gefolgschaftsführer; 1942 Handelsschule in Oelsnitz (Vogtl.); 1942 – 45 Lehrerbildungsanstalt in Auerbach (Vogtl.), ohne Abschl.; 1945 RAD, Arbeitsmann; Landarb. in Landwüst (Vogtl.). 1946 SPD/SED; 1946 Neulehrerausbildung in Bad Elster; 1946 – 48 Neulehrer; 1948 – 50 Schulltr. in Breitenfeld (Vogtl.); 1950 KPS in Schilbach; 1950 – 52…

Wer war wer in der DDR

Müller, Gustav Alfred

* 7.12.1895 – ✝ 20.3.1978

Geb. u. aufgewachsen in Dresden; Lehre u. Arbeit als Lithograph; Soldat im 1. Weltkrieg; 1914/15 u. 1919 – 27 Studium an der Kunstgewerbeschule u. der Akad. der Bildenden Künste in Dresden, u. a. bei Otto Dix; Gründer der »Gruppe 30«, einer Abspaltung von der »Asso«, ab 1932 in der »Dresdner Sezession«; trat in Anlehnung an Dix mit einem Antikriegs-Triptychon (»Selbstzerfleischung«) u. eigenständig mit sozialkrit. Gemälden u. Zeichnungen hervor (Fabrik- u. Stadtlandschaften, Milieu-Studien,…

Wer war wer in der DDR

Müller, Heinrich

* 18.2.1916 – ✝ 22.5.1973

Geb. in Berlin; Vater Mechaniker; Grund- u. Oberschule; 1929 ATSB; 1932 Lehre als Werkzeugmacher; 1933 – 38 Studium an der FS für Maschinenbau, Abschl. als Werkzeugmacher; 1938 – 45 Teilkonstrukteur, Werkzeugkonstrukteur im Werkzeugkonstruktionsbüro Gema in Berlin-Köpenick. 1945/46 KPD/SED; 1945 – 50 Transportarb., Werkzeugkonstrukteur, Betriebs- u. Werkltr. im Werk für Fernmeldewesen Berlin-Oberschöneweide; 1951 Studium an der LPS der SED; 1952 Instrukteur bzw. Ltr. der Abt. Wirtschaft in der…

Wer war wer in der DDR

Müller, Jens

* 6.7.1965

Geb. in Torgau (Elbe); Mutter Labortechnikerin; 1973 mit dem Rennschlittensport im TZ Ilmenau begonnen; ab 1976 KJS; Mitgl. des ASK Vorwärts Oberhof (Trainer: Bernd Jäger u. Norbert Hahn); 1983 Spartakiadesieger; 1984 Junioren-WM; 1984 – 89 SED; Spezialdisz.: Herren-Einsitzer; bei den Weltmeisterschaften 1987, 1989 u. 1999 2. Platz; 1988 Olymp. Spiele: Sieger; 1988 Ehrenbürger der Stadt Ilmenau; VVO. Ab 1990 Mitgl. des BSR Oberhof; Angeh. der Bundeswehr; Mitinhaber eines Sportartikelgeschäfts in…

Wer war wer in der DDR

Müller, Kurt

* 13.12.1903 – ✝ 21.8.1990

Geb. in Berlin-Wedding; Eltern Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zum u. Arbeit als Werkzeugmacher; Feb. 1919 FSJ bzw. KJV u. 1920 KPD; 1921 Funktionär des KJV in Berlin; 1926/27 Red. der Ztschr. »Junge Garde«; 1927/28 Mitarb. der KJI in Moskau; 1928 Mitgl. des ZK des KJVD, Sekr. für Gewerkschaftsfragen in Berlin; 1929 Vors. des KJVD u. Mitgl. des ZK der KPD; ab 1931 zum EKKI delegiert; 1932 als Anhänger des »Abweichlers« Heinz Neumann aller Funktionen enthoben; nach Gorki verbannt, dort Arbeit… Am 13. Dezember 1903 in Berlin geboren, entstammte einer Arbeiterfamilie; lernte Werkzeugmacher. Er trat im Februar 1919 der FSJ und 1920 der KPD bei, der auch seine Schwester angehörte. Kurt Müller, von seinen Freunden seit den zwanziger Jahren »Kutschi« genannt, wurde Funktionär der kommunistischen Jugend (KJD) in Berlin. Er arbeitete zunächst ehrenamtlich, bis 1922 Gruppenleiter in der Rosenthaler Vorstadt, 1923/24 UB-Leiter Berlin-Mitte und gehörte von 1924 bis 1926 der KJVD-BL Berlin an. 1926 entsandte ihn das ZK des KJVD als Instrukteur nach England, anschließend kam er als Sekretär in die Gewerkschaftsabteilung des Exekutivkomitees der KJI in Moskau. Zurückgekehrt nach Deutschland, war er 1926/27 Redakteur der Zeitung »Junge Garde« und 1928 Mitglied der Zentrale des KJVD. Mitte 1929 wurde Kurt Müller Vorsitzender dieser kommunistischen Organisation (als Nachfolger Walter Häbichs) und ins ZK sowie mit beratender Stimme ins Polbüro der KPD aufgenommen. Als Mitglied des Präsidiums des Exekutivkomitees der KJI wurde er vom XI. EKKI-Plenum 1931 auch zum Kandidaten des EKKI-Präsidiums gewählt. Im Sommer 1931 nach Moskau ins Jugend-EKKI versetzt, dort verantwortlich für chinesische Fragen. Als Anhänger Heinz Neumanns 1932 auf dem XII. Plenum des EKKI der KI aller Funktionen enthoben und dem ZK der KPdSU(B) überwiesen, wurde er als Arbeiter ins Autowerk Gorki verschickt. In der KPD hieß es offiziell, damit sei ein Schlußstrich gezogen »unter die Auseinandersetzungen der parteifeindlichen Gruppe der Gen. Neumann, Kurt Müller usw., die versucht hatten, den Jugendverband in einen Gegensatz zur Linie und Führung der Partei zu bringen«. Nachdem Müller im Februar 1934 wieder dem deutschen ZK übergeben wurde, kehrte er nach Deutschland zurück und leitete die illegale Arbeit der KPD in Südwestdeutschland mit Sitz in Mannheim. Im September 1934 in Weinheim durch Verrat des ehemaligen kommunistischen Reichstagsabgeordneten Nikolaus Thielen verhaftet. Zunächst nach Berlin-Moabit überführt, saß er von Oktober bis Dezember 1934 im Untersuchungsgefängnis Kassel. Zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Kassel verbüßte, kam er 1940 ins KZ Sachsenhausen, wo er bis 1945 gefangengehalten wurde. 1945 ließ sich Müller in Hannover nieder, wurde Vorsitzender der KPD in Niedersachsen und Mitglied des Niedersächsischen Landtags. Im April 1948 stellvertretender Vorsitzender der KPD in Westdeutschland und im September 1949 in den ersten Deutschen Bundestag gewählt. Am 22. März 1950 zum ZK der SED nach Ost-Berlin geladen, wurde Kurt Müller dort unter dem Vorwand, er müsse zu einer Besprechung nach Karlshorst, vom MfS festgenommen. Er kam als erster führender Kommunist bis März 1953 ins MfS-Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen und sollte für einen DDR-Schauprozeß »präpariert« werden. Offiziell erklärte die KPD und SED, Müller sei als »Agent entlarvt« worden, er habe mit dem Ostbüro der SPD zusammengearbeitet, sei für die Engländer tätig gewesen; es wurden also die üblichen stalinistischen Vorwürfe erhoben. Schließlich durch ein sowjetisches Fernurteil zu 25 Jahren Haft verurteilt und in die Sowjetunion überführt, war er von April 1953 bis Oktober 1955 in Wladimir inhaftiert. Im Oktober 1955 konnte Kurt Müller (im Zusammenhang mit der Freilassung deutscher Kriegsgefangener) in die Bundesrepublik zurückkehren, wurde 1957 Mitglied der SPD und war von 1960 bis 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Leiter der Abteilung Außenpolitik und DDR-Forschung. Ein Brief Kurt Müllers aus dem Jahre 1956 an den DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl wurde im August 1990 erstmals in »Aus Politik und Zeitgeschichte«, der Beilage der Wochenzeitung »Das Parlament«, veröffentlicht. Darin beschrieb er nicht nur die unmenschlichen Verhöre durch den damaligen MfS-Staatssekretär Erich Mielke, sondern forderte auch seine öffentliche Rehabilitierung und die strafrechtliche Verfolgung der Schuldigen in der DDR. Auf sein Schreiben von 1956 hat Müller nie eine Antwort erhalten. Kein Wunder, denn in Ost-Berlin war der von ihm Beschuldigte Erich Mielke schon 1957 zum Minister für Staatssicherheit aufgestiegen, und gehörte noch bis November 1989 dem Politbüro der SED an. Kurt Müller starb am 21. August 1990 in Konstanz.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Müller, Max

* 20.6.1899 – ✝ 25.7.1977

Geb. in Chemnitz; Vater Fabrikarb.; 1905 – 13 Volksschule in Chemnitz; 1913 – 16 Lehre als Maschinenschlosser in Chemnitz, gleichz. Fach- u. Fortbildungsschule Chemnitz; 1913 SAJ, DMV; 1917 Umzug nach Bayern, dort Schlosser u. Monteur in versch. Betrieben; 1919 Teiln. an der Errichtung der Bayer. Räterep.; 1919 KPD, 1926 – 33 Mitgl. der UBL Chemnitz; 1929 – 33 unbesoldeter Stadtrat in Chemnitz; ab 1933 illeg. polit. Arbeit in Chemnitz u. Umgebung, mehrfach inhaftiert, Zuchthaus Cottbus; 1944 KZ;…

Wer war wer in der DDR

Müller, Vincenz

* 5.11.1894 – ✝ 12.5.1961

Geb. in Aichach (Bayern); Vater Gerbermstr.; Kloster-Gymnasium; seit 1.10.1913 Berufssoldat; Offz. im 1. Weltkrieg; 1914 EK II; danach Grenzschutz u. Reichswehr; ab 1923 Mitarb. der Organisationsabt. des Reichswehrmin., u. a. Adj. bei Gen. Kurt von Schleicher; 1933 – 37 im Gen.-Stab; 1937 – 39 Gen.-Stabsakad., Oberst; 1940 – 43 Chef des Stabs des Armeeoberkommandos 17 in Zakopane; 1943 Gen.-Ltn., Kommandierender Gen. eines Armeekorps u. zul. stellv. Oberbefehlshaber der 4. Armee; 1944…

Wer war wer in der DDR

Müller, Wilhelm

* 2.2.1908 – ✝ 27.10.1983

Geb. in Hamburg; Vater Arbeiter; Volks- u. Realschule; Berufsschule, Lehre u. Arbeit als Bankangest.; ab Jan. 1926 Angest. bei der Hamburger Hausmaklerfirma J. L. Völkers & Sohn; 1922 SAJ, 1925 KJVD, 1930 KPD; ab 1933 illeg. antifasch. Arbeit, Okt. 1936 Verhaftung, Febr. 1938 Verurteilung durch den VGH wg. »Vorbereitung zum Hochverrat« zu sechs Jahren Zuchthaus, Haft im KZ Fuhlsbüttel, ab Nov. 1942 KZ Sachsenhausen. 1945 Angest. des OdF-Hauptaussch. in Berlin, ab Nov. Mitarb. der KPD-BL…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Carl H.

* 22.9.1879 – ✝ 7.9.1953

Geboren am 22. September 1879 in Stuttgart, Sohn eines Malers; lebte vor dem Weltkrieg in der Schweiz, wo er sich der sozialistischen Bewegung anschloß. Als Maler und Schriftsteller tätig, führte er ein Bohemien-Leben. Nach dem Krieg Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der USPD, ab April 1920 Parteisekretär der USPD in Weingarten. Delegierter des USP-Spaltungsparteitages 1920, mit der linken USPD 1920 zur KPD. Carl Müller – ein bekannter Volksredner in Württemberg – war 1920 für die USPD in den Württembergischen Landtag eingezogen, wurde 1924 dann für die KPD erneut Landtagsabgeordneter. Im Januar 1924 verhaftet, jedoch bald wieder freigelassen, kam es im Landtag zu einer scharfen Debatte, weil die Polizei Müllers Post überwachte. Die Postkontrolle wurde mit dem Verdacht auf Hochverrat begründet; die Polizei erklärte aber, der Briefwechsel sei fast ausschließlich erotischer Natur übelster Art gewesen. Carl Müller, einige Zeit Redakteur des KPD-Organs »Süddeutsche Arbeiterzeitung«, stand auf dem rechten Parteiflügel; er wurde im Januar 1927 aus der KPD ausgeschlossen. Die SPD hatte Müller bereits zuvor in einem Flugblatt beschuldigt, er habe 1912 in Basel Gelder (600 Franken) des Arbeitervereins »Eintracht« unterschlagen und sei während des Krieges für die deutsche Spionage tätig gewesen. Ein Brief des Schweizer Kommunisten und Lenin-Freundes Fritz Platten aus Moskau untermauerte angeblich die Vorwürfe, so daß Carl Müllers Parteiausschluß vom ZK der KPD bestätigt wurde. Der Ausschluß erfolgte wegen »Nichtdurchführung von Parteibeschlüssen« und weil Müller ein »moralisch korruptes Element« sei. Die Rechten sahen im Ausschluß des fähigen und beliebten Genossen jedoch einen politischen Schachzug. Müller lebte eine Zeitlang mit der Hauptkassiererin und Orgleiterin der württembergischen KPD Anna Stegmaier (*4. 11. 1899 – † 27. 7. 1973) zusammen. Er trat später politisch nicht mehr hervor, emigrierte 1933 zunächst nach Frankreich, dann lebte und arbeitete er als Kunstmaler in Österreich. Carl Müller starb am 7. September 1953 in Mödling.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Gustav

* 8.8.1875 – ✝ 5.6.1946

Geboren am 8. August 1875 in Halberstadt, Sohn eines Bahnbeamten; nach dem Besuch des Realgymnasiums bis 1893 Kupferschmied, später Rechtsanwaltsgehilfe. Die Wanderschaft führte ihn außer durch Deutschland nach Dänemark und Holland. Von 1895 bis 1897 leistete er seinen Militärdienst in Altona, übersiedelte 1902 nach Berlin und besuchte von 1909 bis 1912 die Arbeiterbildungsschule und die Humboldt-Hochschule. Seit 1900 Mitglied der SPD, war Müller auch Referent für die Partei. 1917 trat er zur USPD über und lebte illegal in Berlin, da er den Kriegsdienst verweigerte. 1920 ging er mit dem linken Flügel in die VKPD, war ab 1922 hauptamtlicher Sekretär der BL Berlin-Brandenburg für die Abteilung Land, ab 1923 Polsekretär für die KPD in Frankfurt/Oder. Im Mai 1924 zog Gustav Müller als Abgeordneter in den Reichstag ein, nach Auflösung des Reichstages und des Preußischen Landtages 1924 für beide Parlamente als Spitzenkandidat der KPD (für den Wahlkreis Frankfurt/Oder) aufgestellt und im Dezember 1924 in den Preußischen Landtag gewählt. Im Juni 1924 Delegierter des V. Kongresses der Komintern in Moskau, schloß sich nach dem »Offenen Brief« des EKKI 1925 aktiv der linken Opposition an. Er unterschrieb im Juni 1926 den oppositionellen »Brief der 700«. Daraufhin wurde Gustav Müller (zusammen mit 34 seiner Anhänger) am 18. Mai 1927 aus der KPD ausgeschlossen, er gehörte zu den Mitbegründern des Leninbundes. Die Reichstagung des Leninbundes im April 1928 wählte Gustav Müller (neben Hugo Urbahns und Guido Heym) in das Präsidium dieser Organisation. Bis 1933 war er für den Leninbund, aber auch den KPD-nahen Siedlerbund aktiv, dort stellvertretender Vorsitzender, Schriftleiter der Bundeszeitschrift und Leiter der zentralen Rechtsberatungsstelle. Im Sommer 1932 stellte Müller den Antrag auf Wiederaufnahme an die KPD Berlin-Brandenburg. Nach Rücksprache mit Hans Pfeiffer und ausdrücklicher Unterstützung Wilhelm Piecks wurde Gustav Müller wieder in die Partei aufgenommen. Nach 1933 wirkte er in einer Widerstandsgruppe »Zelle Küstrin« in Alt-Landsberg-Seeberg, die im April 1944 durch Verrat aufflog. Müller tauchte unter. Er lebte 1946 in Berlin-Kreuzberg und wurde als Opfer des Faschismus anerkannt. Gustav Müller starb am 5.Juni 1946 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Müller, Erich

* 4.10.1921 – ✝ 16.2.1996

Geb. in Massanei (b. Döbeln, Sachsen); Vater Maschinenschlosser, Mutter Näherin; nach Besuch der Volksschule Schlosserlehre; 1940 NSDAP; Kriegsdienst bei der Luftwaffe, Mai – Dez. 1945 Internierung in Nordnorwegen u. amerik. Kriegsgefangenschaft in Darmstadt. 1946 – 49 Gelegenheitsarb. u. Schlosser am Forschungsinst. für chem. Technologie in Meinzberg (b. Waldheim); 1949 SED; 1949/50 Vors. des Ortsvorst. der IG Chemie Döbeln; 1950 Instrukteur des ZV der IG Chemie; 1951/ 52 Vorstandsmitgl. u.…

Wer war wer in der DDR

Müller, Fritz

* 3.12.1920 – ✝ 15.4.2001

Geb. in Forst (Lausitz); Vater Zigarettenmacher; Mittelschule; 1937 – 39 Ausbildung zum Kfm.; 1938 NSDAP; 1939 – 45 Wehrmacht, zul. Fw.; Mai 1945 – Dez. 1947 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifazirkel, Lager Nishni Tagil, Arbeit im Bergbau. Ende Dez. 1947 Rückkehr nach Dtl.; Febr. – Okt. 1948 Sachbearb. beim Rat des Krs. Forst; 1948 – 50 Abt.-Ltr. Planung beim Rat des Krs. Forst; 1950/51 Abt.-Ltr. Planung beim Rat des Krs. Frankfurt (Oder); 1951/52 Instrukteur für Planung in der Abt.…

Wer war wer in der DDR

Müller, Gerhard Kurt

* 1.10.1926

Geb. in Leipzig; 1941 – 43 Lehre als Tiefdruckretuscheur; 1943 – 48 Soldat, französ. Kriegsgefangenschaft. 1948 – 52 Studium an der HS für Grafik u. Buchkunst (HGB) Leipzig bei  Kurt Massloff u.  Elisabeth Voigt; 1953 Aspirantur; 1955 – 68 Ltr. der Fachklasse freie Grafik u. Illustration; Lehrtätigkeit, 1961 Prof., 1964 – 68 Rektor der HGB (Nachf. von  Bernhard Heisig); seitdem freischaffend, 1970 – 72 u. 1976 Gastprof. an der HGB; ab 1970 Ltr. der Holzschnitt-Werkstatt der HGB; 1970 – 72 Vors.…

Wer war wer in der DDR

Müller, Hanfried

* 4.11.1925 – ✝ 3.3.2009

Geb. in Celle; Vater Richter; nach dem Abitur 1943 – 45 Kriegsteiln.; Gefangenschaft. 1945 – 52 Studium der Theol. an den Univ. Bonn u. Göttingen; 1949 Delegierter zum III. Dt. Volkskongreß, 1950 Gründungsmitgl. der HS-Gruppe der FDJ in Göttingen; Vors. des Komitees junger Friedenskämpfer in Niedersachsen; 1952 Disziplinarverfahren u. Ablehnung des Prüfungsantrags, anschl. Übersiedl. in die DDR u. 1. theolog. Examen bei der Ev. Kirche Berlin-Brandenb.; Aspirantur u. 1956 Prom. an der HU Berlin;…

Wer war wer in der DDR

Müller, Helmut

* 12.6.1930 – ✝ 19.7.2019

Geb. in Reichenberg (ČSR / Liberec, Tschechien); Vater Textilarb.; Besuch der Volks- u. Hauptschule in Kratzau (ČSR); 1944 – 46 Drogistenlehre in Reichenberg. Jan. 1946 Umsiedl. in die SBZ; FDJ; 1946 – 48 Bauarb. in Merkers (Thür.); 1947 SED; 1948/ 49 Sekr. für Junge Pioniere der FDJ-KL Eisenach; April 1948 Lehrgang FDJ-Landeshelferschule der Kindervereinigungen Thür. (Vorläufer der Pionierorg.); 1949/50 stellv. Abt.-Ltr. für Junge Pioniere im Landesvorst. Thür.; Juli 1950 dort Sekr. für…

Wer war wer in der DDR

Müller, Jutta

* 13.12.1928 – ✝ 2.11.2023

Geb. in Chemnitz; Vater Eisenbahner; Volksschule; 1931 Ballett-Unterricht; Ausbildung zur Sekr. 1946 SED; 1946 – 48 Studium am Lehrerbildungsinst.; 1948 – 51 Neulehrerin für Lesen, Schreiben, Rechnen, Heimatkunde u. Sport; 1949 DDR-Mstr. im Damen-Paarlauf; 1951 – 55 Sachbearb. in Berlin u. Karl-Marx-Stadt; Studium an der DHfK Leipzig; seit 1955 Eiskunstlauf-Trainerin, Erfolge mit ihrer Tochter  Gabriele Seyfert (1968 Olympiazwei- te), Sonja Morgenstern, Günter Zöller, Jan Hoffmann…

Wer war wer in der DDR

Müller, Kurt

* 7.12.1924 – ✝ 10.8.2009

Geb. in Schönheide (Erzgeb.); Volks- u. Handelsschule, 1939 – 41 Verw.-Angest. in der Gemeinde Stützengrün (Erzgeb.); 1942 – 45 Wehrmacht (Marine), 1945 / 46 brit. Kriegsgef. in Wilhelmshaven. 1946 Kassenltr. der Gemeinde Unterstützengrün; 1946 SED; 1946 – 48 Bürgermstr. von Stützengrün, 1948 – 50 Sekr. im Rat des Krs. Aue, 1950 – 52 Bürgermstr. der Gemeinde Lößnitz, 1952 – 54 Bürgermstr. u. Vors. des Rats der Stadt Aue, 1954 / 55 Vors. des Rats des Krs. Aue; 1955 – 60 Fernstudium an der…

Wer war wer in der DDR

Müller, Rainer

* 26.9.1966

Geb. in Borna (b. Leipzig); Vater Hauptbuchhalter, Mutter Hauptbuchhalterin; aufgewachsen in Benndorf (b. Frohburg); 1973 – 76 Schule in Nenkersdorf, 1976 – 83 POS »Maxim Gorki« in Frohburg; aktiv in der Jungen Gemeinde, wg. Tragens des Aufnähers »Schwerter zu Pflugscharen« nicht zur Abiturausbildung zugelassen; Lehre als Maurer beim VEB Verkehrs- u. Tiefbaukombinat Leipzig, wg. Verweigerung der Unterschrift unter eine offizielle polit. Petition nicht durch den Ausbildungsbetrieb übernommen;…

Wer war wer in der DDR

Müller, Werner

* 20.5.1928 – ✝ 2.8.1996

Geb. in Schmölen (Krs. Grimma); Vater Schlosser, Mutter Arbeiterin; Volks- u. Berufsschule; 1942 – 44 Elektrikerausbildung in Wurzen; 1944/45 Wehrertüchtigungslager, RAD u. Gefangenschaft. 1945 – 48 Betriebselektriker; 1946 SED; 1946 – 48 Mitgl. der Ortsltg. der SED Bennewitz; 1948/49 Pol. Mitarb. der SED-KL Grimma; 1948 – 51 Mitgl. der SED-KL u. Sekr. der KL Grimma; 1949/50 Ltr. der Organisationsabt. u. Mitgl. des Sekr. der SED-KL Grimma; 1950 LPS Ottendorf; 1950/51 2. Sekr. der SED-KL Grimma;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Alexander (Sascha)

* 29.1.1892 – ✝ 5.5.1956

(* 1892 – † 1956) Geboren am 29. Januar 1892 in Moskau, seine Eltern waren Deutsche, daher besaß auch er die deutsche Staatsangehörigkeit. Müller übersiedelte 1912 nach Berlin und studierte bis 1913 an der Technischen Hochschule und 1921/22 Nationalökonomie an der Universität Berlin. 1919 in der USPD, ab 1920 in der KPD aktiv. Zunächst Angestellter im Ernährungsamt, 1922/23 wurde er Übersetzer im Verlag der Jugendinternationale, dann bis 1926 Übersetzer bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Er gehörte (in Berlin-Wedding wohnend) zu den Führern der Weddinger Opposition, unterschrieb 1926 den »Brief der 700« Oppositionellen und näherte sich den Ideen Trotzkis an. Müller übersetzte 1929 Trotzkis Buch »Die Internationale Revolution und die Kommunistische Internationale« ins Deutsche (von Hans Weber herausgegeben). Mit einigen Anhängern der Weddinger Opposition kam Sascha Müller zur LO der Trotzkisten, wurde auf deren 1. Konferenz im Oktober 1930 in die Reichsleitung gewählt. Er war ein Anhänger des österreichischen Trotzkisten Kurt Landau und verließ nach Landaus Ausschluß aus der Führung der deutschen Trotzkisten die Leitung der LO. Müller stand lange in einem regen Briefwechsel mit Trotzki und gehörte nach 1933, u. a. mit Oskar Hippe, einer Berliner Widerstandsgruppe der Linken Opposition an. Am 27. Januar 1934 in der Wohnung des bereits inhaftierten Hippe festgenommen, kam er in »Schutzhaft«, wurde dort im Januar/Februar schwer gefoltert und war danach Invalide. Im Prozeß im November 1934 wurde er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt (Hippe zu zwei Jahren Zuchthaus). Nach der Freilassung schwerbehindert und von seiner Frau Frida (1892-1954), mit der er seit 1923 verheiratet war, versorgt. 1945 wohnte er als Schwerbehinderter (seine Frau mußte ihm sogar den Antrag als Opfer des Faschismus ausfüllen) weiter in Wedding. Alexander Müller trat 1945/46 der KPD/SED bei, trennte sich jedoch recht schnell wieder von ihr. Er starb am 5. Mai 1956 in Berlin-Wedding.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Erna

* 6.8.1903 – ✝ 31 bis 193

Geboren am 6. August 1903 in Berlin, Tochter eines Angestellten; Handelsschule, Stenotypistin, Schreibkraft und Kontoristin. Seit 1921 in der KPD, war sie bis 1927 technische Mitarbeiterin im »Führer-Verlag« bzw. beim MEB der RGI. Sie lebte 1927 in Wien und ab Anfang 1928 in der Sowjetunion, dort arbeitete sie unter dem Parteinamen Lucie (Lydia) Otto Rontke bzw. Lucie Müller zunächst als Stenotypistin in der Frauenabteilung des EKKI. Von 1931 bis 1937 war sie Gehilfin des Leiters, dann stellvertretende Leiterin des Büros des EKKI-Sekretariats. Sie wohnte zuletzt im Hotel »Lux«, dort wurde sie am 26.Juli 1937 vom NKWD verhaftet und der »Spionage« beschuldigt. Vom Militärkollegium des Obersten Gerichts am 14. September 1937 zum Tode verurteilt, Erna Müller wurde noch am selben Tag erschossen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Herbert

* 13.9.1900 – ✝ 24.11.1994

Geboren am 13. September 1900 in Ludwigshafen/Rhein, Sohn eines Maurers und Sozialdemokraten; lernte Schriftsetzer. 1917 Vorsitzender der sozialistischen Jugend in Ludwigshafen und Mitbegründer der Freien Sozialistischen Jugend (später kommunistische Jugend) in der Pfalz. 1919 Mitglied der KPD, 1924 Parteivorsitzender der KPD in Ludwigshafen und Mitglied der BL Pfalz. 1924 (nach der Verhaftung Max Frenzels) einer der Leiter der anti-separatistischen Bewegung. Bis 1928 ehrenamtlicher Gewerkschaftsleiter der BL Pfalz, Herbert Müller war während der Auseinandersetzungen in diesem ultralinken Bezirk führender ZK-Anhänger. 1928 in den Bayerischen Landtag und den Ludwigshafener Stadtrat gewählt, ab 1929 als Orgleiter des Bezirks Pfalz hauptamtlicher Funktionär der KPD. Er blieb bis zur Zusammenlegung der Bezirke Baden und Pfalz (1931) Orgleiter der Pfalz, Landtagsabgeordneter bis 1933, ebenso bis 1933 Sekretär der KPD. Dann leitete er zusammen mit Franz Doll die illegale Arbeit der KPD im Bezirk Baden-Pfalz. Im Mai 1933 verhaftet, kam er für 23 Monate ins KZ Dachau. Nach der Freilassung im April 1935 arbeitete er wieder illegal und sollte erneut verhaftet werden. Müller floh ins Exil nach Frankreich, kämpfte während des Bürgerkriegs in Spanien. Als Kaderoffizier der Internationalen Brigaden und Stellvertreter Franz Dahlems an der Front verantwortlich für die deutschen, englischen, skandinavischen und österreichischen Einheiten, zuletzt im Range eines Hauptmannes, zugleich Parteisekretär. 1939 Flucht nach Frankreich, dort zum Spengler und Installateur umgeschult. Bei Kriegsausbruch interniert, entkam Herbert Müller 1940 nach Südfrankreich, lebte illegal in Toulouse und war in Frankreich verantwortlicher KP-Funktionär. Im August 1945 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Vorsitzender des KPD-Bezirks Pfalz bzw. bis 1948 Landesleiter der KPD Rheinland-Pfalz. Müller gehörte vom November 1946 bis April 1947 der Beratenden Landesversammlung Rheinland-Pfalz und von der 1. bis 6. Wahlperiode dem Landtag von Rheinland-Pfalz an, dort von Mai 1947 bis Januar 1949 Fraktionsvorsitzender der KPD. Im September 1949 verließ er die KPD, trat zur SPD über. Er erklärte: »Meine Hoffnung, eine Partei mitzuentwickeln, in der der Mensch zur Geltung kommt, in der der Wille der Mitgliedschaft oberstes Gesetz ist, hat sich nicht verwirklicht. Die Kommunistische Partei fällt von einem Extrem ins andere.« Daraufhin verfemte ihn die KPD-Leitung als »titoistischen Agenten«, unter dessen »zersetzende Tätigkeit« ein »Schlußstrich« gezogen werde. Müller wurde Schriftleiter und Lizenzträger der »Rheinpfalz«, Geschäftsführer beim Rheinverlag, und leitete von 1950 bis 1966 als Geschäftsführer den SPD-Unterbezirk Ludwigshafen. Er war bis 1971 Abgeordneter im Rheinland-Pfälzischen Landtag und Stadtrat in Ludwigshafen. Nach seinem Ausscheiden 1965 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, 1969 mit dem Ehrenring der Stadt Ludwigshafen geehrt, die ihm 1983 auch noch die Ehrenbürgerschaft verlieh. Herbert Müller starb am 24. November 1994 in Ludwigshafen/Rhein.

Wer war wer in der DDR

Müller, Fred

* 8.7.1913 – ✝ 11.10.2001

Geb. in Pawlowsk (Rußland); Vater Kaufmann u. Inh. eines orthopäd. Schuhgeschäfts in St. Petersburg, Mutter Russin; 1914 mit Kriegsbeginn Internierung im Gebiet Kamischlowsk / Ural; 1917 Rückkehr nach Petrograd; 1920 Übersiedl. nach Frankfurt (Main); Volks- u. Oberschule; 1931 Lehre als Orthopädie-Mechaniker; 1932 KPD; ab 1933 illeg. Tätigkeit; 19.6.1935 Verhaftung, 6.11.1935 Verurteilung »wg. Vorbereitung zum Hochverrat«, 2 Jahre Gefängnis in Preungesheim u. KZ Papenburg (»Moorsoldaten«); Mai…

Wer war wer in der DDR

Müller, Georg

* 13.10.1917 – ✝ 23.12.2004

Geb. in Budaörs (Ungarn); Vater Maurer; Volksschule in Budaörs; Bürgerschule in Budapest; 1937 Abitur an der Handelsschule Budapest; 1938 – 42 Studium der Agrarwiss. an der Techn. u. Wirtschaftswiss. Univ. Budapest; ab 1942 Pflanzenschutzinspektor im Pflanzenschutzdienst des Landkrs. Budapest; 1943 Militärdienst; 1945 sowj. Kriegsgef. 1947 Umsiedl. nach Sachsen; 1947 – 49 Erfassungsinspektor am Landratsamt Großenhain (Sachsen); 1949 – 50 Ltr. der Abt. Landwirtschaftl. Planung Großenhain; 1950…

Wer war wer in der DDR

Müller, Gottfried

* 16.8.1934

Geb. in Schweina (Krs. Meiningen); Vater Pfarrer; 1953 Abitur in Eisenach; Studium der ev. Theol. an der KMU Leipzig u. der FSU Jena; 1960 Dipl.-Theologe; 1964 Prom. zum Dr. theol.; 1960 – 72 Pfarrer in versch. Gemeinden der Ev.-Luth. Landeskirche in Thür.; 1972 CDU; zeitw. Mitgl. des Krs.-Vorst. Jena; Vors. der Arbeitsgr. »Christl. Krs.« beim Bez.-Aussch. Erfurt der NF; 1972 – 81 Ltr. der Altenburger Bibelanstalt; 1981 – 90 Chefred. der Kirchenztg. »Glaube u. Heimat«; 1987 – April 1990 Ltr. des…

Wer war wer in der DDR

Müller, Hans

* 4.3.1933 – ✝ 14.6.2020

Geb. in Reichenberg (ČSR / Liberec, Tschechien); Vater Kfm.; 1951 Abitur; anschl. bis 1958 Studium der Physik an der FSU Jena, Dipl. bei Wilhelm Schütz; 1958 – 64 Assistent am Inst. für Physikal. Chemie der FSU; 1963 Prom. bei Heinz Dunken (Fak.-Preis); 1964 –69 Oberassistent; 1968 Habil.; 1969 Berufung zum Hochschuldoz. u. 1971 zum ord. Prof. für Theoret. Chemie; 1969 Einführung des Spezialstudiums »Theoret. Chemie« (erstmals in der DDR); 1969 – 90 Ltr. des Wiss.-Bereichs Quantenchemie der FSU;…

Wer war wer in der DDR

Müller, Horst

* 24.11.1933

Geb. in Mühlhausen (Thür.); Vater Angest.; 1949 SED; 1952 Abitur; 1952 – 56 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1956 Planungsing. in Böhlen; 1959 Einstellung beim MfS, HVA-Abt. V (Wirtschaftsspionage); 1960/61 Lehrgang an der HVA-Schule; 1971 Versetzung zur HVA-Abt. XIII (Atom-, Kosmosspionage); 1973 HVA-Abt. III (legal abgedeckte Residenturen); 1978 stellv. Ltr., 1981 Ltr. der HVA-Abt. XIV (Elektronikspionage); 1982 Oberst; 1989 zugl. stellv. Ltr. des HVA-Sektors Wissenschaft u. Technik;…

Wer war wer in der DDR

Müller, Karl

* 26.11.1903 – ✝ 26.9.1972

Geb. in Zell i. W. (Krs. Lörrach, Baden); Vater Textilarb.; Volks- u. Handelsberufsschule; Lehre u. Arbeit als Weber / Textilarb.; 1926 – 31 Friseurgehilfe; 1931 – 36 Damenfriseur in Stuttgart u. Berlin, zeitw. auch in der sowj. Handelsvertr. in Berlin; 1925 KPD; zeitw. Mitgl. der Reichsltg. der RGO Gemeindeverkehr; 1933 illeg. Arbeit im Abwehrapparat der KPD-BL Berlin-Brandenb.; Nov./ Dez. 1933 »Schutzhaft«; Juni 1936 inhaftiert; 1936 Verurteilung zu sieben Jahren Zuchthaus, Haft im Zuchthaus…

Wer war wer in der DDR

Müller, Margarete

* 10.2.1921 – ✝ 26.2.2011

Geb. in Petershain (Krs. Calau); Vater Glasmaler; Volksschule; 1936 – 43 Hausgehilfin u. Köchin; 1944/45 als Telefonistin dienstverpflichtet. 1945 Heimarb. in Freiberg; 1945/46 KPD/ SED, 1946 FDGB, 1947 DFD, 1946 – 49 Metallarb.; 1949/50 Sachbearb. u. Abt.-Ltr. beim Arbeitsamt Freiberg; 1950/51 Ref. beim DFD-Vorst. Dresden; 1952 SED-BPS Dresden; 1952/53 Abt.-Ltr. der SED-BL Dresden, 1954 dort Sektorenltr.; 1954 – 57 Instrukteur der SED-BL Berlin; 1957 – 60 PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1960 – 63 Sekr.…

Wer war wer in der DDR

Müller, Richard

* 17.7.1903 – ✝ 7.7.1999

Geb. in Hartha / Döbeln; Vater Angest.; 1910 – 14 Volksschule in Hartha, anschl. Gymnasium in Waldheim u. Döbeln, dort 1923 Abitur; 1923 – 31 Chemiestudium an der Univ. Leipzig, dort 1928 Verbandsexamen, 1931 Prom. mit der Arbeit »Beiträge zur Kenntnis des Systems Nickeloxyd-Sauerstoff-Wasser«; ab 1931 Mitarb. der Chem. Fabrik von Heyden AG in Radebeul, 1933 Aufbau u. Ltg. der Forschungsabt. für Silikone sowie bis 1945 auch Betriebsltg. der kolloidchem. Abt. Nach der Demontage maßgeblich am…

Wer war wer in der DDR

Müller, Wilfried

* 8.5.1931

Geb. in Magdeburg; Vater Schuhmacher; Volksschule; 1945 Ausbildung zum Elektriker; 1948 Betriebselektriker im Thälmann-Werk Magdeburg; 1949 SED; 1952 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Magdeburg, Abt. VIII (Beobachtung/Ermittlung); 1954 Versetzung zur BV Magdeburg, Abt. V (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund); 1955 Ltr. der Abt. VII (Abwehr DVP); 1958/59 Besuch der BPS; 1964 – 66 Dreijahreslehrgang an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.; 1967 stellv. Operativ des Ltr., 1977 Ltr. der BV…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Anton

* 15.1.1888 – ✝ 25.8.1943

Geboren am 15. Januar 1888 in Wehringen/Krs. Augsburg; Lehre und Arbeit als Bäckergehilfe. Von 1910 bis 1912 Militärdienst in Mainz, anschließend Bäcker in Frankfurt am Main. Bereits vor 1914 Mitglied der SPD, bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg, Verwundung. Danach wieder Bäcker in Frankfurt am Main. Seit 1918 Mitglied der USPD, ab 1920 der KPD. 1931 Kursant der Reichsparteischule »Rosa Luxemburg« in Fichtenau bei Berlin. Im April 1932 für den Wahlkreis Hessen-Nassau in den Preußischen Landtag gewählt. Ab Februar 1933 hielt sich Müller einige Monate verborgen und leitete die RGO im Bezirk Hessen-Frankfurt. Später reiste er nach Mitteldeutschland, lebte zunächst illegal in Leipzig und war ab Dezember 1933 in Gera Leiter der illegalen RH für Thüringen, Deckname Theo. Am 2. Juni 1934 festgenommen und am 7. Januar 1935 vom Thüringischen OLG zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Anton Müller kam am 25. August 1943 im Zuchthaus Untermaßfeld ums Leben.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Franz

* 10.1.1896 – ✝ 25.8.1968

Geboren am 10. Januar 1896 in Berlin, Sohn eines Glasbläsers; lernte Schriftsetzer und war später Transportarbeiter. Seit 1910 Mitglied der Arbeiterjugend, von 1916 bis 1920 Kriegsdienst und Gefangenschaft. Ab 1920 in der KPD, von 1924 bis 1933 Schriftsetzer bei der »Roten Fahne«. 1925 Leiter der deutschen Delegation zur ersten internationalen Arbeiterspartakiade in Moskau. Ab 1929 1. Vorsitzender der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit Berlin-Brandenburg, er gehörte auch der KPD-BL Berlin-Brandenburg an. Von 1929 bis 1933 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung, am 12. März 1933 erneut gewählt, konnte er sein Mandat nicht mehr wahrnehmen. Bis 1935 Instrukteur der illegalen Landesleitung der kommunistischen Rot-Sport-Organisation. Während der Olympischen Spiele 1936 für einige Tage festgenommen, in den folgenden Jahren hatte er Verbindung zu den von Robert Uhrig und Anton Saefkow geleiteten Widerstandsgruppen. Ab 1945 wieder Mitglied der KPD/SED, leitete er von 1945 bis 1949 das Hauptsportamt des Berliner Magistrats. Er war später Verlagsleiter des Sport-Verlags und außerdem von 1957 bis 1960 stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport. Franz Müller starb am 25. August 1968 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Johannes (Hans)

* 14.7.1912 – ✝ 7.1.1987

(* 1912 – † 1987) Geboren am 14. Juli 1912 in Leipzig, Sohn eines Bäckers; lernte Buchdrucker. 1927 Mitglied des KJVD, 1931 der KPD, ab 1932 Mitglied des Sekretariats der KJVD-BL Sachsen, zuletzt Bezirkskassierer. Von August bis Dezember 1933 »Schutzhaft« im KZ Colditz. Nach Freilassung illegale Arbeit, 1934 Emigration in die âSR, Grenzkurier, ab Januar 1937 Instrukteur des ZK. Er kam im Dezember 1937 nach Frankreich, dort im Juli 1938 festgenommen und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Im Januar 1939 ging er nach Malmö, als Mitarbeiter der AL Mitte unternahm Müller Kurierfahrten nach Deutschland, zuletzt nach Hamburg. Hier bei der Ankunft am 22. Juli 1940 festgenommen, im August 1941 durch den VGH zu lebenslanger Haft verurteilt, saß bis 1943 in den Zuchthäusern Brandenburg und Waldheim, anschließend im KZ Mauthausen. 1945/46 Sekretär des KPD-UB Leipzig, später bis 1952 Abteilungsleiter im DDR-Ministerium für Leichtindustrie bzw. im Innenministerium. Von 1952 bis 1981 Sektorenleiter des ZK der SED, Mitglied im Internationalen Mauthausen-Komitee und ab 1970 Vorsitzender der Lagerarbeitsgemeinschaft Mauthausen. Er erhielt 1982 die Ehrenspange zum VVO in Gold. Johannes Müller starb am 7. Januar 1987 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Müller, Fritz

* 28.11.1900 – ✝ 5.3.1973

Geb. in Elbing (Ostpr. / Elbląg, Polen); Vater Handwerker; bis 1921 Lehrerseminar; 1925 –29 Studium der Fächer Deutsch, Gesch. u. Geographie an den Univ. Jena u. Hamburg mit Staatsexamen für das höhere Lehramt u. Prom. zum Dr. rer. nat. mit spez. Studien zur Meteorol. u. Klimatol.; 1929 SPD; 1929 – 38 Studienassessor an einer Schule in Berlin-Neukölln, danach Studienrat am Arndt-Gymnasium in Berlin-Steglitz; ab 1940 Militärdienst. 1945 – 49 Hochschulreferent u. Ltr. der Hochschulabt. der…

Wer war wer in der DDR

Müller, Gerda

* 30.6.1895 – ✝ 26.4.1951

Geb. in Tornienen (Krs. Rößel, Ostpr. / Tarniny, Polen); Vater Kfm.; 1917 Unterricht bei Lucie Höflich, Hermine Körner u.  Eduard von Winterstein an der Max-Reinhardt-Schule des Dt. Theaters (DT) Berlin; 1918 Engagement am Schauspielhaus Frankfurt (Main); 1922 am Staatstheater Berlin u. bis 1928 Gastrollen an zahlr. Theatern in Dtl.; 1933 – 45 Auftrittsverbot wegen Verweigerung der Trennung von Hermann Scherchen. 1945 – 51 Mitgl. des Ensembles des DT; Mitarb. von  Fritz Wisten bei der…

Wer war wer in der DDR

Müller, Gustav

* 9.8.1919 – ✝ 11.5.1980

Geb. in Köln; Vater Schauspieler; Gesangs- u. Schauspielunterricht; Engagements u. a. in Köln; daneben Kabarettarbeit am »Kom(m)ödchen« Düsseldorf, an der »Barberina« München, an Willi Schaeffers »Kabarett der Komiker« in Berlin (West). 1950 Übersiedl. in die DDR; anfangs bei der »Kleinen Bühne«, seit Eröffnung der Berliner »Distel« 1953 einer ihrer profiliertesten Darsteller; Auftritte beim Fernsehen (z. B. »Da lacht der Bär«) u. Film (z. B. »Silvesterpunsch«); 1961 NP; gest. in…

Wer war wer in der DDR

Müller, Heiner

* 9.1.1929 – ✝ 30.12.1995

Geb. in Eppendorf (Sachsen); Vater Verw.-Angest. u. Jurist; OS, erste Schreibversuche; 1944 Reichsarbeitsdienst, 1945 Volkssturm, amerik. Kriegsgefangenschaft. 1945 – 47 Landratsamt Waren (Müritz), Arbeit in der Bibliothek; 1947 – 51 Frankenberg; Hilfsbibliothekar, Angest.; Abschl. der OS; 1947 – 52 SED; 1949 u. 1950 Schriftst.-Lehrgänge des KB zur demokrat. Erneuerung Dtl.; ab 1951 in Berlin; journalist. Tätigkeit, u. a. für den »Sonntag« u. Red. der FDJ-Ztschr. »Junge Kunst«; 1954/55 Wiss.…

Wer war wer in der DDR

Müller, Horst-Guido

* 13.4.1910 – ✝ 21.9.2002

Geb. in Halle; Vater Lehrer; dort 1928 Abitur am Reformrealgymnasium in Halle; anschl. Studium der Physik an der MLU Halle-Wittenberg, dort 1934 / 35 Ass. am Inst. für theoret. Physik, 1935 Prom. bei Adolph Smekal mit der Arbeit »Zur Natur der Rekristallisationsvorgänge«; 1935 – 1945 Mitarbeiter bzw. Laborltr. bei Siemens in Berlin. 1946 – 50 Ass. am Inst. für Angew. Physik an der MLU Halle, dort 1950 Habil. mit der Arbeit »Der metamikte Zustand« u. Doz. für Physik; ab 1953 Prof. für Physik an…

Wer war wer in der DDR

Müller, Karl Erich

* 19.9.1917 – ✝ 10.1.1998

Geb. in Halle; Vater Dekorationsmaler; 1932 – 38 Lehre u. Arbeit als Dekorationsmaler; 1938 – 43 Militärdienst; 1943 – 45 sowj. Gefangenschaft. 1945 – 47 Arbeit als Dekorationsmaler; 1946 – 48 Studium an der Kunstschule Burg Giebichenstein (bei Erwin Hahs); 1948 freischaff. in Halle; 1960 Studienreise in die UdSSR, 1961 nach Rumänien, 1964 nach Bulgarien; 1963 NP; 1965 Mitgl. der DAK; 1966 Studienreise in die UdSSR (Sibirien), 1966, 1968, 1972, 1978 Studienreisen nach Indien, 1975, 1977 nach Sri…

Wer war wer in der DDR

Müller, Margarete

* 18.2.1931

Geb. in Neustadt (Oberschles./Prudnik, Polen); Vater Kraftfahrer; 1937 – 45 Volksschule; 1946 – 48 Gärtnerin in Salow (b. Neubrandenb.); 1948 – 50 Traktoristin bei der MAS Salow; 1949 Besuch der MAS-Landesschule in Wickendorf (b. Schwerin); 1950 Lehrling auf dem Lehr- u. Versuchsgut Gustavshof; 1950 – 53 Studium an der FS für Landw. Demmin, ab 1951 in Schabernack; 1951 SED; 1953 – 58 Studium am Leningrader landwirtschaftl. Inst. in Puschkin; 1958 – 60 Agronom bei der MTS Brohm; 1960 – 72 Vors.…

Wer war wer in der DDR

Müller, Silvia

* 22.3.1953

Geb. in Berlin; Vater Polizist, Mutter Sachbearb.; 1971 Abitur; 1972 – 78 Studium der Kulturwiss. an der HU Berlin, zeitw. extern bei gleichz. Erwerbstätigkeit; 1978 – 80 Red. im Verlag Junge Welt; 1981 Dramaturgin am Puppentheater Frankfurt (Oder); Frühjahr 1981 erste Kontakte zur poln. Gewerkschaft Solidarność; seit Sommer 1981 Mitarb. im Friedenskrs. der ESG Berlin, ab 1983/84 Friedrichsfelder Friedenskrs.; Teiln. an Arbeitsgr. zu versch. Themen, u. a. Beteiligung an einer illeg.…

Wer war wer in der DDR

Müller, Wilhelm

* 17.2.1904 – ✝ 11.7.1970

Geb. in Ahlbeck (Usedom); Vater Fischer; Volksschule; 1918 – 21 Fischer; 1921 – 35 Lehre u. Arbeit als Fleischer; KPD; 1933 – 35 illeg. Parteiarbeit; 1935 Verhaftung, zweieinhalb Jahre Zuchthaus wegen »Vorber. zum Hochverrat«; 1937 – 40 Heizer; 1940 – 43 Fleischergeselle; 1943 Soldat, Verurteilung wegen »Wehrkraftzersetzung«, Versetzung zum Strafbat. der Org. Todt. Mai – Juli 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft; 1945 Einstellung bei der Polizei Mecklenb.; 1947 Ltr. der K 5 (pol. Polizei) u. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Bruno

* 15.12.1883 – ✝ 3.6.1960

Geboren am 15. Dezember 1883 in Olbernhau/Krs. Marienberg, Sohn eines Schlossers; Lehre als Tischler. Wanderschaft, danach von 1903 bis 1905 Militärdienst. 1905 wurde er Mitglied der SPD; 1906/07 Tischler in Berlin, nach erneuter Wanderschaft kam er Ende 1909 nach Deutsch-neudorf/Erzgebirge. Hier wurde er Bevollmächtigter der Zahlstelle des DHV und war von 1909 bis 1913 Berichterstatter der »Erzgebirgischen Volksstimme«. Ende 1913 zog er nach Blumenthal bei Bremen, Werftarbeiter auf der Vulkan-Werft. Im August 1914 Soldat, im Juli 1915 schwere Verwundung und Lazarettaufenthalt, danach legte er die Meisterprüfung in der Kunstgewerbeschule in Breslau ab. Von 1917 bis 1919 Zeichner auf der Vulkan-Werft in Bremen. 1917 Übertritt zur USPD, Oktober 1918 zu den IKD. Im November 1918 2. Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Vegesack. Müller war Delegierter des Gründungsparteitags der KPD. Als aktiver Teilnehmer an den Kämpfen der Bremer Räterepublik mußte er nach deren Niederlage im Februar 1919 nach Braunschweig flüchten, hier bei der sogenannten Roten Wehr unter Heinrich Dorrenbach. Im September 1919 Delegierter des II. KPD-Parteitags in Heidelberg, 1920 wurde Müller Vorstandsmitglied der KPD in Bremen und war zwei Jahre lang Geschäftsführer der Bremer KP-Zeitung »Der Kommunist«. Ab Ende 1921 in Chemnitz wohnhaft, hatte er in der KPD nur noch ehrenamtliche Funktionen. Am 8. November 1933 verhaftet und zu 14 Monaten Zuchthaus verurteilt, nach der Entlassung unter Polizeiaufsicht. Ab Juni 1945 war er Polleiter und Sekretär der KPD in Altchemnitz, wurde dort 1946 für einige Jahre Vorsitzender der SED-Stadtteilleitung. Bruno Müller starb am 3. Juni 1960 in Karl-Marx-Stadt.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Georg

* 19.11.1878 – ✝ 31.12.1963

Geboren am 19. November 1878 in Krappitz/ Oberschlesien; lernte Schuhmacher. 1905 Mitglied der SPD. Anfang 1914 Berichterstatter der SPD-Presse in Trier. Georg Müller kam 1920 über die USPD zur KPD. Seit 1921 Redakteur an verschiedenen KPD-Zeitungen, von 1924 bis Anfang 1927 Chefredakteur der Mannheimer »Arbeiter-Zeitung«. Kurze Zeit in Köln, war er dann 1928 Chefredakteur der »Volkswacht« in Rostock, Ende 1929 Redakteur in Dortmund, schließlich in Berlin. Bis 1933 in Breslau in der Freien Gewerkschaft aktiv, seit 1930 war Müller nicht mehr für die KPD tätig. 1938 dienstverpflichtet, als Arbeiter beschäftigt. Bei Kriegsende kam er nach Niedersachsen, wohnte in Northeim und war politisch nicht mehr organisiert. Georg Müller starb am 31. Dezember 1963 in Trier.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Oskar

* 25.7.1896 – ✝ 14.1.1970

Geboren am 25. Juli 1896 in Wohlau/Schlesien, Sohn eines Landwirtes; besuchte das humanistische Gymnasium. Im Weltkrieg als Offizier an der Front. Im November 1918 wurde er in den Soldatenrat gewählt, nach dem Weltkrieg Bankangestellter. 1922 Mitglied der KPD; im gleichen Jahr Leiter der Angestelltengewerkschaft in Frankfurt/M. 1924 hauptamtlicher Sekretär der KPD (Gewerkschaftsleitung der BL Hessen), Abgeordneter der KPD im Preußischen Landtag von 1924 bis 1933. 1928 Orgleiter des KPD-Bezirks Hessen, eine Funktion, die Müller mehrere Jahre ausübte. In der Illegalität noch Orgleiter des Bezirks Berlin-Brandenburg, am 22.November 1933 verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend kam er bis 1939 ins KZ Sachsenhausen. Von Juni 1939 bis August 1944 Angestellter in der Lederindustrie in Offenbach, dann erneut verhaftet und ins KZ Dachau gebracht, bis zur Befreiung durch die amerikanischen Truppen dort Lagerältester. In einer 1945 einstimmig angenommenen Dankadresse an Oskar Müller hatte das Internationale Lagerkomitee (dem Vertreter aller Nationen angehörten) erklärt: »Wenn in den letzten kritischen Tagen des SS-Regimes alle Kameraden der ernsten Situation entkommen konnten, so ist das zu einem sehr großen Teil Ihr Werk gewesen.« Auch der Pater Johannes Maria Lang bemerkte dazu in seinem Buch: »Christus in Dachau«: »Er [Oskar Müller] ist wirklich der einzige Mann im Lager, der die Ordnung noch retten kann. Er hat auch seinerzeit zwei Brüder aus Nürnberg heimlich aus dem Lager entsandt. Sie sollten die Amerikaner eiliger herbeirufen, zur Rettung des Lagers. Er kannte wie keiner die drohenden Gefahren. Der eine dieser Gesandten, Karl Riemer, erreichte sein Ziel. So wurden wir gerettet, drei Stunden vor der geplanten Niedermetzelung.« 1945 trat Oskar Müller wieder der KPD bei, zog für sie in den Hessischen Landtag und 1949 in den ersten Deutschen Bundestag ein. Von November 1945 bis Mai 1947 Minister für Arbeit und Wohlfahrt in Hessen. Im April 1948 Vorsitzender der KPD in Hessen, jedoch schon 1949 wieder abgesetzt. Dann Mitarbeiter des Parteivorstandes der KPD und bis 1953 Abgeordneter im Bundestag. 1953 kurz verhaftet, war er dann aktiv in der VVN und einer der vier Präsidenten der VVN. Oskar Müller starb am 14.Januar 1970 durch einen Unglücksfall.