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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Nowak, Leopold

* 17.3.1929

Geb. in Magdeburg; Studium der Theol. in Erfurt u. auf der Huysburg bei Halberstadt; 1956 Priesterweihe in Magdeburg; 1956 – 58 Vikar in Seehausen; 1958 – 60 Kuratus in Großkorbetha; 1960 – 65 Vikar in Lützen u. Jugendseelsorger für das Dekanat Halle; 1965 – 67 Pfarrvikar in Ziesar u. Jugendseelsorger für das Dekanat Burg; 1967 – 72 Vikar in Stendal u. Pastoralref. für das Dekanat Stendal; 1972 – 75 Ref. für die Erwachsenenseelsorge im Erzbischöfl. Kommissariat Magdeburg; 1975 – 90 Ltr. des…

Wer war wer in der DDR

Nowotny, Kurt

* 1.12.1908 – ✝ 1.6.1984

Geb. in Heynitz (Landkrs. Meißen); Vater Schlosser; Ausbildung zum Tischler u. Zimmermann; 1928 – 31 Studium an der Akad. für Kunstgewerbe in Dresden u. 1931 – 33 an der Akad. der Bildenden Künste Dresden; 1934 – 36 Architekt im Büro Fritz Steudtner in Dresden, Meisterschüler von Heinrich Tessenow; 1936 – 38 Planung des Flughafens Nohra (b. Weimar) für das Luftgaukommando III (Dresden-Weimar); 1938 Architekt im Reichspostmin. in Chemnitz; 1942 – 45 Kriegsdienst. 1945 – 49 Bauleiter in der UdSSR;…

Wer war wer in der DDR

Nussbaum, Helga

* 3.8.1928 – ✝ 17.5.2015

Geb. in Berlin; Vater Metallarbeiter, Mutter Schneiderin; 1935 – 39 Grundschule in Klein-Besten, 1939 – 46 Jungen-Gymnasium in Königs Wusterhausen (b. Berlin), Abitur; 1946 – 52 Studium der Chemie, Physik u. Pädagogik an der HU Berlin; 1952/53 Assistentin an der HU Berlin für das Grundstudium im Fach Polit. Ökon.; 1953 – 60 Oberassistentin mit Lehrauftrag für Grundlagen der Polit. Ökon. an der Kunst-HS Berlin; 1960 – 64 Aspirantur an der DAW in Berlin, 1964 Prom. auf dem Gebiet der…

Wer war wer in der DDR

Obermann, Karl

* 22.9.1905 – ✝ 10.7.1987

Geb. in Köln; Vater Fabrikarb.; tätig als Techniker, seit 1928 arbeitslos; Arbeit als freischaff. Journalist; Gasthörer an der Kölner Univ. (Soziol., Wirtschaftsgeschichte); 1931 SPD; zeitw. SAP; 1933 Emigr. nach Frankreich; 1936 KPD; Gasthörer an der Sorbon- ne; tätig als freier Journalist, Veröff. erster hist. Aufsätze; 1939 – 41 Internierungslager; 1941 – 46 Emigr. in die USA; 1943 – 46 Red. der antifa. Ztschr. »The German American«. Okt. 1946 über die UdSSR Rückkehr nach Dtl.; SED; 1947 – 49…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ochel, Ewald

* 3.10.1875 – ✝ 8.12.1957

Geboren am 3. Oktober 1875 in Dortmund. Nach Besuch des Gymnasiums Steinbildhauer, schloß sich um die Jahrhundertwende der SPD an. Er übersiedelte nach Düsseldorf. In der SPD aktiv, gehörte zum linken Flügel, als Kriegsgegner 1916 zur Spartakusgruppe. Im Frühjahr 1917 verweigerte er den Fronteinsatz, flüchtete nach Holland, kehrte Mitte November 1918 nach Düsseldorf zurück. Von Rosi Wolfstein wurde er als Funktionär im Spartakusbund gewonnen und mit ihr zusammen von der USPD in den Arbeiter- und Soldatenrat kooptiert. Ochel zählte rasch zu den führenden Kommunisten im Düsseldorfer Raum, wo es Anfang 1919 zu schweren, auch bewaffneten Auseinandersetzungen radikaler Arbeiter gegen die Staatsmacht kam, er war einer der Wortführer der bewaffneten Arbeiterwehr. Im Februar mußte er als ein bekannter »Rädelsführer« fliehen, ging nach München, wirkte im April 1919 in der Bayerischen Räterepublik und saß nach deren Niederschlagung längere Zeit im Gefängnis. Mitte der zwanziger Jahre kehrte er nach Düsseldorf zurück, wurde KPD-Stadtverordneter, Redakteur der »Freiheit« (zeitweise Chefredakteur) und Mitglied der BL Niederrhein. Ochel stand auf dem rechten Parteiflügel. Überraschend trat er am 1. Mai 1929 aus der KPD aus und zur SPD über, was großes Aufsehen erregte. Bis 1933 in der SPD aktiv, kam er danach mehrfach in »Schutzhaft«. Sein Sohn Peter wurde 1935 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und Ochel selbst erneut ins KZ gesperrt. Er überlebte die NS-Diktatur, war nach 1945 wieder in der KPD, trat aber politisch nicht mehr in Erscheinung. Ewald Ochel starb am 8.Dezember 1957 in Düsseldorf. Erstaunlicherweise wurde 1958 in einem SED-Band mit Erinnerungen zur Novemberrevolution ein Erlebnisbericht von Ochel über Düsseldorfs »Rote Volkswehr« veröffentlicht (ohne nähere Quellenangabe). Seine darin erwähnten alten Freunde waren als »Abweichler« in der SED verfemt (Rosi Wolfstein, Gustav Triebel, Erich Melcher u. a.), nun erschienen ihre Namen jedoch in einer DDR-Darstellung.

Wer war wer in der DDR

Oehlke, Horst

* 7.11.1931

Geb. in Oberheinsdorf (Vogtl.); 1951 – 54 Studium an den Vereinigten Textillehranstalten in Chemnitz u. an der FS für angewandte Kunst Heiligendamm; 1954 – 57 Textilgestalter am Inst. für Bekleidungskultur Berlin; 1957 – 61 Studium an der HS für bildende u. angewandte Kunst Berlin-Weißensee; 1961 – 65 Formgestalter im VEB Secura-Werke Berlin, im VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt u. im Wiss.-Techn. Zentrum der VVB Büromaschinen Karl-Marx-Stadt; 1965 – 68 Formgestalter im Inst. für…

Wer war wer in der DDR

Oelßner, Alfred Franz (auch: Oelssner)

* 30.8.1879 – ✝ 13.6.1962

Geb. in Greiz (Vogtl.); Vater Buchbindermstr.; 1886 – 1894 Bürgerschule in Greiz; Ausbildung zum Buchbinder; 1897 – 1900 Wanderschaft; 1902 – 17 Mitgl. der SPD in Leipzig; 1903 – 06 dort Besuch der SPD-Parteischule; 1903 Geburt des Sohnes  Fred O.; 1904 Streikltr. der Leipziger Buchbinder, gemaßregelt; 1909 Expeditient des »Halleschen Volksblatts« in Weißenfels; dort Mitgl. des SPD-Krs.-Vorst. u. 1911 – 14 Parteisekr.; Aufsichtsratsvors. des »Volksboten«; 1912 wegen »Majestätsbeleidigung«… Geboren am 30. August 1879 in Greiz als ältester Sohn eines Buchbindermeisters; lernte Buchbinder, von 1897 bis 1900 Wanderschaft. Im Januar 1902 trat er in die SPD ein, besuchte 1906 die Parteischule der SPD. Ab 1910 Expedient beim sozialdemokratischen »Volksboten« und Leiter der Parteibuchhandlung in Weißenfels, anschließend hauptamtlicher Sekretär der SPD in Weißenfels. Von 1914 bis 1917 Armierungssoldat, 1917 Vorsitzender des Gewerkschaftskartells in Weißenfels und Übertritt zur USPD, 1919/20 Sekretär der USPD in Weißenfels. Dort in der Revolution 1918 Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates. Oelßner nahm an beiden Reichsrätekongressen teil. 1920 Delegierter des Spaltungsparteitages, ging mit der linken USPD zur KPD. Anfang 1921 KPD-Sekretär im Bezirk Halle-Merseburg. Nach der März-Aktion 1921 polizeilich gesucht, bis 1923 Bezirkssekretär der KPD für Schlesien und Oberschlesien. Auf dem VIII. Parteitag 1923 in die Beschwerde- und Orgkommission und für Schlesien in den ZA gewählt. Am 18. Juni 1924 vom Reichsgericht zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zentralgefängnis Cottbus verbüßte. 1925 aufgrund der »Hindenburg-Amnestie« vorzeitig entlassen, danach in der Orgabteilung des ZK tätig. Oelßner wurde 1925 Vorsitzender des Parteischiedsgerichts und war aktiv am Kampf gegen die linke und später die rechte Opposition beteiligt. 1928 Bundeskassierer des RFB, von 1929 bis 1932 Leiter des Versandhauses »Arbeiterkult« und der »Proletarischen Schallplattenzentrale« in Berlin, 1932/33 Reichskassierer des Kampfbundes gegen den Faschismus. Nach 1933 zunächst als Anlaufstelle für Instrukteure des ZK der KPD tätig, zog er sich von aktiver illegaler Arbeit zurück und blieb bis 1945 Buchbinder in Berlin. 1945 trat Alfred Oelßner wieder der KPD bei, wurde im Juni 1945 von Walter Ulbricht als Kassierer des ZK der KPD eingesetzt und war von April 1946 bis Juli 1950 Hauptkassierer der SED. Auf dem III. Parteitag der SED 1950 zum Vorsitzenden der Zentralen Revisionskommission gewählt, er blieb bis März 1954 in dieser Funktion, danach Parteiveteran, erhielt 1959 den Karl-Marx-Orden. Alfred Oelßner starb am 13. Juni 1962 in Ost-Berlin. Sein Sohn Fred Oelßner (* 27. 2. 1903), bis 1921 Leiter der Sozialistischen Proletarierjugend bzw. der KJD in Halle-Merseburg, trat 1920 in die KPD ein. Ab 1921 Volontär, dann Redakteur kommunistischer Zeitungen. Im Dezember 1923 verhaftet und im September 1924 vom Reichsgericht wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, er saß bis 1925 im Zentralgefängnis Cottbus. 1925/26 Redakteur in Remscheid und Aachen, von 1926 bis 1929 Kursant an der Internationalen Leninschule, anschließend war Fred Oelßner am Institut der Roten Professur in Moskau. 1932/33 Mitarbeiter der Agitpropabteilung des ZK der KPD in Berlin. Er emigrierte im Dezember 1933 nach Paris, im März 1935 nach Moskau, dort Lektor an der Internationalen Leninschule. Anfang Oktober 1936 wegen »ideologischer Abweichung« entlassen, von 1936 bis 1938 Übersetzer, anschließend Arbeiter in einer Moskauer Papierfabrik, ab 1941 Leiter der Deutschland-Abteilung des Moskauer Rundfunks. Im Mai 1945 als Mitglied der Gruppe um Anton Ackermann Rückkehr nach Deutschland, Leiter der Agitpropabteilung des ZK der KPD, ab 1946 Leiter der Abteilung Parteischulung des SED-PV. 1947 Mitglied des PV, dann bis 1958 Mitglied des ZK. 1949 bzw. 1950 als Vertrauter Ulbrichts in das Sekretariat und das Politbüro berufen, galt er eine Zeitlang als »Chefideologe der SED«. Oelßner sympathisierte nach dem XX. Parteitag der KPdSU mit Karl Schirdewan und Ernst Wollweber, die Ulbricht absetzen wollten, er wurde deshalb im Februar 1958 wegen »wiederholter Verletzung der Disziplin des Politbüros« aus dem obersten Machtzirkel ausgeschlossen und auf dem folgenden V. Parteitag der SED nicht wieder in das ZK gewählt. Er erhielt 1973 den Karl-Marx-Orden. Fred Oelßner starb am 7. November 1977.Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ohlhof, Fritz

* 3.12.1889 – ✝ 18.2.1946

Geboren am 3. Dezember 1889 in Hamburg; Anwaltslehre und Bürogehilfe in Hamburg und Mainz. Ab 1908 Kontorist der Konsumgenossenschaft und Vorsitzender der Filiale des Handlungsgehilfenverbands in Mainz. Von 1912 bis 1921 Angestellter des Handlungsgehilfen- bzw. des Angestelltenverbands in Berlin, er gehörte zeitweilig dem Vorstand im SPD-Wahlverein Berlin-Charlottenburg und der Pressekommission des »Vorwärts« an. Wegen eines körperlichen Leidens kriegsdienstuntauglich, dann aber als Armierungssoldat eingezogen. 1917 Übertritt zur USPD und zur Spartakusgruppe, wurde Ende 1920 Bezirkssekretär der VKPD Pommern und auf dem Vereinigungsparteitag der USPD (Linke) und der KPD im Dezember 1920 in Berlin zum Mitglied des Zentralausschusses gewählt. Im Zusammenhang mir der Levi-Krise 1921 ( Paul Levi) trat Ohlhof aus der KPD aus, wurde wieder SPD-Mitglied und arbeitete bis 1931 als Redakteur der »Volkszeitung« in Mainz. Von 1924 bis 1933 dort auch Stadtverordneter. 1931 verließ er die SPD und wurde Mitbegründer der SAP-Ortsgruppe Mainz, gehörte deren BL Hessen/Hessen-Nassau an. Im November 1931 in den Hessischen Landtag gewählt, im Juni 1932 nicht wiedergewählt. Ab 1931 Vertreter der Dreiturm-Seifen-Industrie GmbH in Schlüchtern, im März 1933 kam Ohlhof für vier Wochen in »Schutzhaft«. Er leistete danach weiterhin illegale Arbeit gegen das NS-Regime, deshalb am 4. Mai 1936 wegen »Weiterführung der SAP in Frankfurt am Main und Mainz« festgenommen und am 7. Oktober 1936 vom OLG Kassel zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Haftzeit in Frankfurt am Main und im Zuchthaus Butzbach Ende 1943 in das KZ Buchenwald eingeliefert. Im Mai 1945 kehrte er nach Mainz zurück, Mitglied der KPD, Redakteur beim überparteilichen »Neuen Mainzer Anzeiger«. Er war aktiv am Aufbau einer demokratischen Verwaltung in Mainz beteiligt. Am 18. Februar 1946 kam Fritz Ohlhof bei einem Autounfall ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Olbrich, Johanna

* 26.10.1926 – ✝ 18.2.2004

Geb. in Lauban (Niederschles./Lubań, Polen); Vater Eisenbahner, Mutter Hausfrau; 1933 – 42 Schulbesuch; 1942 – 45 Lehrerausb. in Neustadt (Neiße), Nikolai (Schles.) u. Löbau (Sachsen). 1945 Lehrerin in Löbau, Ebersbach u. Görlitz; 1946 – 2000 SED bzw. PDS; 1950 – 60 Pädagogik-Fernstudium am der PH Potsdam; 1960 – 66 Mitarb. im Min. für Volksbildung; 1962 – 88 als IM »Anna« für die HV A II/1 erf.; 1966 als »Sonja Lüneburg« über Frankreich Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.; 1966 – 69…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ollrogge, Albert

* 14.2.1896 – ✝ 6.12.1970

Geboren am 14. Februar 1896 in Gudow/Krs. Herzogtum Lauenburg, Sohn eines Landarbeiters; graphischer Hilfsarbeiter. 1919 Eintritt in die USPD, Ende 1920 der VKPD. Ollrogge arbeitete in der Druckerei der »Hamburger Volkszeitung«, ab 1923 in Lübeck. 1924 Orgleiter der KPD Lübeck, von 1929 bis 1932 dort in der Bürgerschaft. Von Ende 1928 bis 1931 hauptamtlicher Sekretär der KPD in Itzehoe, Ollrogge wurde 1932 wegen »Unterstützung der Neumann-Fraktion« aus der KPD ausgeschlossen. Im März 1933 in Lübeck inhaftiert und im Juli durch das Sondergericht Altona wegen des »Versuchs der gemeinschaftlichen Sprengung einer Eisenbahnbrücke zwischen Wilster und Burg/Dithmarschen im Jahre 1931« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Haft ab 1939 Bauhilfsarbeiter in Lübeck. 1944/45 unterstützte er Zwangsarbeiter und wurde am 23. März 1945 nochmals inhaftiert und in das Zuchthaus Bützow-Dreibergen überführt, aus dem ihn die Rote Armee befreite. Ollrogge trat der KPD bei und gehörte seit Anfang der fünfziger Jahre der KPD-Landesleitung Schleswig-Holstein an. Ab 1957 war er Herausgeber des »Volksboten«, der Zeitung der illegalen KPD in Schleswig-Holstein. Albert Ollrogge starb am 6.Dezember 1970 in Lübeck.

Wer war wer in der DDR

Opitz, Kurt

* 2.9.1918 – ✝ 6.8.1991

Geb. in Venusberg (Krs. Zschopau); Vater Maurer; Volksschule; 1933 – 39 Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1939 RAD, Wehrmacht, bis 1943 Militärmusiker, dann Einsatz an der Ostfront. 1945/46 sowj. Gefangenschaft; 1946 SED; 1946 – 49 Tanzmusiker; 1949 Kulturltr. in einer MAS; Jan. 1952 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Marienberg; Febr. 1952 Krs.-Dienststelle Bautzen; Aug. 1952 Abt. Politkultur der BV Dresden; 1953 1. Sekr. der SED-PO der BV Dresden; 1954 stellv. Allgemein des Ltr. der…

Wer war wer in der DDR

Opitz, Willi

* 25.7.1928 – ✝ 20.3.2011

Geb. in Goddula-Vesta (b. Merseburg); Vater Konditor u. Maurer, Mutter Landarb.; Volksschule; 1943 – 47 Lehre als Verw.-Angest.; dazwischen 1944 RAD, 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 KPD/SED; 1948 Einstellung bei der VP, Krs.-Amt Merseburg; 1951 Einstellung beim MfS, Länderverw. Sachsen-Anh.; dann Objekt-Verw. Wismut, Abt. Pol.-Kultur bzw. KL der SED; 1954 stellv. Ltr. der Abt. V, 1955 der Abt. C; 1957 Ltr. der Objekt-Dienststelle Aue; 1959 Lehrer, 1960 Lehrstuhlltr. an der HS des MfS…

Wer war wer in der DDR

Nowak, Siegfried

* 17.4.1930 – ✝ 7.9.2013

Geb. in Wählitz (Krs. Hohenmölsen); Vater Ziegelbrenner; Volksschule; Lehre als Industriekfm.; FDJ, 1948 SED; ABF-Besuch; 1951 – 56 Chemiestudium an der Moskauer Univ., Dipl.; 1956 – 59 Mitarb. am Inst. für Verfahrenstechnik der organ. Chemie der DAW in Leipzig; 1959 Prom. an der KMU Leipzig; danach Gruppenltr. u. stellv. Dir. am o. g. Inst.; 1971 Habil.; Prof.; 1972 stellv., 1974 – 87 Dir. des ZI für Organ. Chemie der AdW in Berlin (Nachf. von Günter Hilgetag); 1973 Korr. u. 1978 Ord. Mitgl.…

Wer war wer in der DDR

Nowotny, Paul (Pawol)

* 6.1.1912

Geb. in Bautzen; Vater Arbeiter; Kath. Aufbauschule, Abitur; 1931 – 33 Studium der Pädagogik u. Volkskunde am Pädagog. Inst. in Dresden; 1933 – 37 Studium der Germanistik u. Anglistik an der Univ. Posen; wegen führender Tätigkeit in der sorb. Studentenbew. während der NS-Zeit Gefängnis- u. KZ-Haft. Nach 1945 Lehrer; 1947 SED u. Mitgl. des BV der Domowina; 1947/48 Gen.-Sekr. des Vorst.; 1948 Krs.-Schulrat; 1951 erster Dir. des Inst. für sorb. Volksforschung in Bautzen; erstellte 1956 die erste…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Obendiek, Wilhelm

* 3.5.1885 – ✝ 13.2.1955

Geboren am 3. Mai 1885 in Lage/Lippe, Sohn eines Bahnarbeiters; Zigarrenmacher, bis 1919 in diesem Beruf tätig. 1910 Mitglied der SPD, Vorsitzender des Gewerkschaftskartells und Funktionär der SPD in Pasewalk. Obendiek übersiedelte während des Krieges nach Stettin, war im April 1919 Delegierter zum 2. Reichsrätekongreß und gehörte der SPD-Fraktion an. Mitte 1919 wechselte er zur USPD, im Dezember 1920 zur VKPD. Von 1919 bis 1925 Abgeordneter des Provinziallandtags Pommern. Ab 1921 war er Parteisekretär des KPD-Bezirks Pommern in Stettin, gehörte zu den Linken. Auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921 für Pommern in den ZA berufen. Im Mai sowie im Dezember 1924 im Wahlkreis Pommern in den Reichstag gewählt. 1925 trat Obendiek von der Funktion als Polleiter in Pommern zurück, war aber weiterhin Sekretär der KPD. Anhänger der linken Opposition, er protestierte im März 1927 gegen den Ausschluß von Anton Grylewicz, Paul Schlecht u. a. und opponierte im August zusammen mit Karl Vierath und Hans Bohla gegen den Ausschluß von Georg Kenzler und Jakob Ritter. Er bekam dafür eine Parteirüge, doch während Vierath und Bohla die KPD verließen, blieb Obendiek in der Partei. Er ging nicht zu den linken Kommunisten, obwohl diese darauf gehofft hatten, denn mit Hilfe seines Mandates hätten sie im Reichstag Fraktionsstärke erlangt. Anfang 1928 brach Obendiek seine Beziehungen zur linken Opposition ab, verurteilte sie und wurde daraufhin für die KPD 1928 in den Preußischen Landtag gewählt, dem er bis April 1932 angehörte. Im Januar 1929 trat er jedoch aus der KPD aus, blieb zunächst fraktionslos und wurde im April 1929 Mitglied der SPD. 1933 kurze Zeit inhaftiert. Nach der Freilassung führte er in Pommern sein Zigarrengeschäft weiter, das er schon vor 1933 eröffnet hatte. Obendiek trat 1945 in Mecklenburg wieder der SPD bei und kam durch die Vereinigung in die SED. 1947 übersiedelte er nach Schierke/Harz, wo er als Gemeindevorsteher und ab 1948 als Bürgermeister fungierte. Er arbeitete eng mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammen und war für Regierungsmitglieder sowie Präsident Wilhelm Pieck verantwortlich, wenn diese ihren Urlaub in Schierke verbrachten. Bis 1952 Bürgermeister, dann Parteiveteran. Wilhelm Obendiek starb am 13.Februar 1955 in Schierke.

Wer war wer in der DDR

Oberück, Lothar

* 3.6.1927 – ✝ 18.3.2018

Geb. in Leipzig; Vater Kesselschmied; Grund- u. Mittelschule; 1944 RAD; 1945 Wehrmacht; brit. Kriegsgef. 1945 – 49 Schmiedehilfsarb.; 1946 – 48 Studium an der Wirtschaftsschule Mühlhausen; 1948 SED; 1949 – 60 Volontär bzw. Red. in der Kreisred. Heiligenstadt bzw. Saalfeld der Ztg. »Das Volk«; 1956 – 63 Fernstud. an der Fak. für Journalistik der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1960 stellv. Chefred., 1964 – 89 Chefred. der SED-Bezirksztg. »Volkswacht« in Gera (Nachf. von  Rolf Lehnert); 1967 – 89…

Wer war wer in der DDR

Oder, Helmut

* 26.5.1940

Geb. in Eisfeld (Krs. Ohlau, Schles. / Stanowice, Polen); Vater Schmiedemeister; Volks- u. Berufsschule; Lehre als Schlosser, 1958 – 61 Stud. an der Ingenieurschule Wildau, Ing., 1972 Dipl.-Ing.; 1963 SED; 1964 Werkltr. im VEB Reißzeug- u. Gerätebau Bad Liebenwerda; 1965 – 70 Mitarb. im Bezirkswirtschaftsrat Cottbus; 1970 – 72 Abt.-Ltr. im Konsortium Schwerin-Süd; 1973 – 75 Bereichsltr. Anlagenbau, Baustelle Schwerin; 1975 – 77 zeitw. Dir. der Großbaustelle Schwerin-Süd des VEB INEX Berlin; 1977…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Oehring, Otto

* 17.11.1892 – ✝ 1945

Geboren am 17. November 1892 in Hamburg; kaufmännischer Angestellter. Im Oktober 1914 zur Infanterie an die Westfront, nach Verwundung im Januar 1915 bis August 1916 an der flandrischen Front. Danach wegen schwerer Erkrankung bis Juni 1919 in Kriegslazaretten. Im Frühjahr 1920 Übersiedlung nach Berlin, arbeitete bis 1928 bei verschiedenen Firmen. Nach längerer Arbeitslosigkeit fand er 1929 Anstellung beim Arbeitsamt und von 1930 bis 1933 zeitweilig bei der Berliner Stadtbank. Seit 1924 in der KPD, wurde er 1928 als Rechter ausgeschlossen, da er gegen die Gewerkschaftsspaltung sowie das Fehlen innerparteilicher Demokratie opponierte. Er trat der KPO bei und arbeitete im Büro der IHV, der Internationalen Hilfsvereinigung der KPO, mit. 1933 als Angestellter der Stadtbank entlassen, er nahm aktiv teil an der illegalen Arbeit der KPO im Berliner Unterbezirk Süd. Ab März 1935 Mitglied der illegalen KPO-Reichsleitung, mit den anderen Leitungsmitgliedern am 22. Februar 1937 verhaftet und am 24.November 1937 vom VGH wegen »Vorbereitung zum Hochverrat unter erschwerenden Umständen« zu acht Jahren Zuchthaus und acht Jahren Ehrverlust verurteilt. Otto Oehring kam ins Zuchthaus Sonnenburg und wurde Ende Januar 1945 von der SS ermordet.

Wer war wer in der DDR

Oelßner, Fred (Larew)

* 27.2.1903 – ✝ 7.11.1977

Geb. in Leipzig; Sohn des Gewerkschafts- u. KPD-Funktionärs  Alfred O.; Mutter Falzerin; Mittelschule in Weißenfels; 1917 – 19 Lehre als Kfm. u. Müller im Mühlenwerk Beuditz (b. Weißenfels); gleichz. Fortbildungsschule; 1917 SAJ; 1918 FSJ; wegen pol. Tätigkeit nach eineinhalb Jahren Entlassung aus der Lehre; 1919 – 21 Kontorist im Genossenschaftsdienst in Halle; 1919 – 21 Bez.-Ltr. der Soz. Proletarierjugend bzw. KJVD in Halle-Merseburg; Mai 1919 USPD, Dez. 1920 KPD; März 1921 Teilnehmer des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ohnsmann, Gustav

* 16.12.1881 – ✝ 26.10.1924

Geboren am 16. Dezember 1881; lernte Schlosser. Er trat 1904 der SPD bei und wurde vor dem Weltkrieg Gewerkschaftsangestellter in Esslingen. Im Krieg war er in der Spartakusgruppe aktiv, seit 1919 in der KPD. Ohnsmann war Delegierter auf dem 1. Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin. Er stand auf dem rechten Flügel der KPD, wurde aber als bekannter Gewerkschafter im Mai 1924 für die Partei als Abgeordneter in den Württembergischen Landtag gewählt. Gustav Ohnsmann starb bereits am 26. Oktober 1924 in Stuttgart.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Olbrysch, Karl

* 24.11.1902 – ✝ 30.7.1940

Geboren am 24. November 1902 in Essen-Katernberg, Sohn eines Arbeiters, wurde streng religiös erzogen; Bergmann. 1921 Mitglied der KPD, 1925 hauptamtlicher Sekretär der Roten Jungfront (RJ) in Berlin, 1926 Vorsitzender der RJ im Reich. 1927 Mitglied der KPD-BL Berlin-Brandenburg und Gauführer des RFB in Berlin, 1928 Sekretär der Reichsleitung. Delegierter des VI. Weltkongresses der Komintern in Moskau 1928. In Wien half er 1928 beim Aufbau des RFB für Österreich, wurde aber ausgewiesen. Ende 1928 besuchte Olbrysch für ein halbes Jahr einen Führerkurs in Moskau. Nach seiner Rückkehr übernahm er Mitte 1929 nochmals die Leitung der (illegalen) RJ und wurde im gleichen Jahr auch Stadtverordneter in Berlin. Ab 1930 wieder Sekretär des RFB, verlangte er gemeinsam mit Hans Jendretzky eine Untersuchung gegen den RFB-Führer Willy Leow, da die Gerüchte über dessen finanzielle Verfehlungen nicht verstummten. Daraufhin wurde Olbrysch vom RFB zur KPD versetzt, zunächst Sekretär in Hamburg. 1931 mußte er für drei Monate ins Gefängnis. Im Juli 1932 zog er als Abgeordneter in den Reichstag ein, dem er bis März 1933 angehörte. Er wurde anstelle von Albert Kuntz (der als Anhänger der Neumann-Gruppe abgesetzt worden war) Orgleiter des Bezirks Berlin und kam Anfang 1933 in den ZK-Apparat. Im Juni 1933 verhaftet, soll er nach Angaben des »Völkischen Beobachters« ein umfassendes Geständnis abgelegt haben und wurde am 20. November 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Strafverbüßung freigelassen, da er sich nach zweitägiger Bedenkzeit bereit erklärt hatte, »für eine interne Arbeit« der Gestapo tätig zu sein. Olbrysch ging nach Prag, gab aber der Gestapo »außer Auskunftsbestätigungen keine Meldung« und wurde als »rückfällig« registriert. Er meldete der KPD sofort, auf welchem Wege er freigekommen war, wurde dennoch am 8. August 1938 aus der Partei ausgeschlossen. Karl Olbrysch gelangte nach England und fand den Tod, als das Schiff, auf dem er nach Kanada reisen sollte, am 30. Juli 1940 versenkt wurde.

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Olszak, Gerd

* 5.9.1929 – ✝ 21.1.2004

Geb. in Eythra (b. Leipzig); Vater Bergarbeiter; 1936 – 46 Schulbesuch; 1946 – 49 Elektriker-Lehre; 1949 – 52 ABF Halle, dort Abitur; 1952 – 57 Studium der Geophysik u. Geol. an der KMU Leipzig, Dipl.-Geophysiker; anschl. wiss. Ass. im VEB Geophysik Leipzig; 1960 SED; 1960 / 61 Zusatzstudium am Erdöl- bzw. Gubkin-Inst. in Moskau; 1961 / 62 stellv. Ltr. der Abt. Forsch. u. Entw. im VEB Geophysik Leipzig; 1962 / 63 Chefgeophysiker im VEB Erdöl-Erdgas Gommern; 1962 als IM »Gerd« des MfS erf.; 1963…

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Opitz, Max

* 11.9.1890 – ✝ 7.1.1982

Geb. in Bernsdorf (Erzgeb.); Vater Bergarb.; Volksschule; 1905 – 08 Ausbildung zum Tischler, Gewerbeschule; 1908 Dt. Holzarbeiterverb. (DHV); Soldat im 1. Weltkrieg; 1918 Mitgl. des Soldatenrats des Ulanenregt. 21 in Chemnitz; 1919 Mitbegr. der KPD-Ortsgr. in Gersdorf (b. Chemnitz); 1920 Verzug nach Chemnitz; Ltr. des Stadtbez. West der KPD; Fraktionsltr. des DHV für Chemnitz u. für den Bezirk; ab 1923 Mitgl. u. ab 1926 Org.- bzw. Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Erzgeb.-Vogtl.; 1928 Teiln. am VI. Kongreß… Geboren am 11. September 1890 in Bernsdorf/ Krs. Glauchau, viertes von zehn Kindern einer Arbeiterfamilie; lernte Tischler. Von Oktober 1911 bis 1913 und von 1914 bis 1918 Soldat bei den Ulanen, Träger des EK II, mehrfach verwundet und deshalb ab 1915 nur noch garnisonsdienstfähig. Im November 1918 Mitglied des Soldatenrates in Chemnitz. Im Februar 1919 Mitbegründer der KPD-Ortsgruppe Gersdorf bei Chemnitz, seit 1923 Mitglied der BL Erzgebirge-Vogtland. Er zog 1926 für die KPD in den Sächsischen Landtag ein, in dem er bis 1930 blieb. 1927 Orgleiter des Bezirks Erzgebirge-Vogtland, gehörte zur linken Gruppe um Paul Bertz (Chemnitzer Linke). 1928 Polleiter von Erzgebirge-Vogtland, Delegierter des VI. Weltkongresses der Komintern in Moskau. Er wurde auf dem XII. Parteitag im Juni 1929 als Kandidat ins ZK der KPD gewählt. Als Mitglied der Spitzenführung der KPD übernahm er (mehrmals wegen der Zugehörigkeit zur Chemnitzer Linken angegriffen) verschiedene leitende Funktionen, Ende 1929 (nach dem Zusammenschluß der drei sächsischen Bezirke) Sekretär für kommunalpolitische Arbeit. Im Februar 1931 wurde Opitz Sekretär im Bezirk Niederrhein, im Herbst Polleiter in Hessen-Frankfurt. 1932 schickte ihn das ZK als Polleiter ins Ruhrgebiet. Im April 1932 in den Preußischen Landtag und im März 1933 noch in den Reichstag gewählt. Auf dem Bezirksparteitag Ruhr am 8. Januar 1933 diffamierte Opitz die SPD als »Hauptstütze der faschistischen Diktatur«. Bis April 1933 illegale Arbeit im Ruhrgebiet, anschließend Leiter der BL Württemberg. Am 2. November 1933 verhaftet, 1934 zu drei Jahren und einem Monat Zuchthaus verurteilt, er wurde im Oktober 1936 nach Essen verlegt und bis Pfingsten 1938 von der Gestapo verhört. Wegen der Ermordung eines Polizeiangestellten durch einen Arbeiter im Rheinland im Jahr 1932 sollte er erneut vor Gericht. Er bekam in Essen wegen »Totschlags« zusätzlich vier Jahre Zuchthaus, das OLG Hamm bestätigte das Urteil. Opitz wurde dann am 20. Juni 1941 aus dem Zuchthaus Ludwigsburg der Gestapo übergeben, die ihn in ein kleines Lager nach Welzheim/Württemberg brachte. Vermutlich hat die Furcht vor weiterer »Schutzhaft« in einem KZ Opitz veranlaßt, im Juni 1941 einen Brief an das RSHA der Gestapo zu richten, in dem es hieß: »Im Laufe der Jahre habe ich die Feststellung machen können, daß der Führer in ungeahnter Weise die großen, das Wohlergehen des Volkes angehenden Fragen gelöst hat. Ich erkenne vorbehaltlos Adolf Hitler als Führer der Deutschen an. Man kann eine Gesinnung selbstverständlich nicht von heute auf morgen ablegen, sondern muß sich eine andere Meinung erkämpfen ... Ich habe die Überzeugung gewonnen, daß nur Adolf Hitler die für Deutschland und darüber hinaus für Europa brennenden Fragen lösen kann und wird. Zur Frage meiner Inschutzhaftnahme kann ich nur sagen, daß es sehr bitter für mich wäre, wieder in Haft genommen zu werden ... Durch Inschutzhaftnahme ist mir jede Möglichkeit genommen, zum Beweis meiner positiven Gesinnung für das Dritte Reich etwas zu tun bzw. meiner jetzigen ablehnenden Haltung gegenüber dem Kommunismus Ausdruck zu verleihen ...« (Brief-Abschrift in HStA Düsseldorf [Gestapoakten], Nr. 32 938). In den ersten Jahren nach 1933 hätte die NSDAP sicherlich mit Freude zugegriffen und ein solches Überlaufen eines ehemaligen prominenten Kommunisten propagandistisch ausgewertet, 1941 schien ihr das offenbar nicht mehr vonnöten oder möglich, die Behauptung, seine Gesinnung geändert zu haben, reichte nicht aus. Opitz wurde nicht freigelassen, sondern kam im Oktober 1941 in das KZ Sachsenhausen, wo er bis 1945 blieb. Er wurde während des »Todesmarsches« bei Flecken Zechlin in Brandenburg am 1. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit. Von Juni 1945 bis 1949 war Opitz, inzwischen wieder der KPD bzw. der SED beigetreten, Polizeipräsident in Dresden, von 1949 bis 1951 Oberbürgermeister in Leipzig und bis zur Bildung der LPKK Vorsitzender des Landesparteischiedsgerichts der SED in Sachsen. Er leitete von 1951 bis 1960 als Staatssekretär und Chef die Präsidialkanzlei des Präsidenten der DDR Wilhelm Pieck. Nach dem Tode Piecks Stellvertretender Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe der DDR. Er erhielt 1960 den Karl-Marx-Orden, 1970 den VVO in Gold. Zu Opitz 75. Geburtstag (am 11. September 1965) wurde bei einer Gratulationscour in der Volkskammer sein »standhaftes Verhalten während der zwölf Jahre Haft in faschistischen Zuchthäusern und KZ« gerühmt. Max Opitz starb am 7. Januar 1982 in Ost-Berlin. Er war seit August 1946 in zweiter Ehe mit der Witwe des noch im März 1945 von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfers Albert Hähnel, Erna Opitz-Hähnel, geborene Baldauf (*13.6. 1911 – † 26. 2. 1967), verheiratet gewesen. Klaus Kühnel veröffentlichte 2006 eine biographische Skizze über Max Opitz.Andreas Herbst /

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Oppermann, Lothar

* 23.10.1930

Geb. in Glogau (Głogów, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; 1945 Umsiedl. in die SBZ; OS in Grimma, 1949 Abitur; 1950 SED; Studium der Mathematik u. Physik an der Univ. Leipzig, 1956 St.-Ex. u. Abschl. als Dipl.-Lehrer; Lehrer an versch. OS; später wiss. Assistent u. Lehrbeauftr. am Inst. für Pädagogik; zeitw. Lehrbeauftr. für Schulprakt. Übungen u. polytechn. Ausbildung an der KMU Leipzig; 1961 Prom. zum Dr. paed.; 1962/63 stellv. Dir. des DPZI, Oberstudienrat; 1963 – 89 Ltr. der Abt.…

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Nowojski, Walter

* 12.11.1931 – ✝ 8.11.2012

Geb. in Annahütte (Niederlausitz); Vater Bergarb.; Volksschule, 1946 Wirtschaftsschule, 1948 Verwaltungsschule; 1949 Besuch der ABF Potsdam; 1952 – 56 Germanistikstudium an der HU Berlin; SED; 1956 Lektor im Verlag Neues Leben; 1959 Red., später Ltr. der Red. Lit. u. Kulturpol. von Radio DDR; 1966 Chefdramaturg des Staatl. Rundfunkkomitees; 1969 stellv. Ltr., später Ltr. des Bereichs dramat. Kunst des Fernsehens der DDR; 1974 nach pol. Differenzen Entlassung u. Hausverbot; 1975 – 90 Chefred. der…

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Nuding, Hermann

* 3.7.1902 – ✝ 31.12.1966

Geb. in Oberurbach (Württemb.); Vater Fabrikarb.; 1909 – 16 Volksschule in Oberurbach; Ausbildung zum Weißgerber u. Lederarb.; 1918 Mitgl. des Zentralverb. der Lederarbeiter Dtl. u. des Spartakusbunds; dann KPD; 1919 Mitgl. der Freien Soz. Jugend; Mitbegr. von KPD-Ortsgr. in Württemberg; Vors. der KPD Oberurbach; 1920 Mitgl. der KJVD-BL Württemberg; Sept. 1923 – Dez. 1924 im Auftrag der IAH in den USA eingesetzt (»Jimmy Hill«), 1923/24 Mitgl. der KP der USA; bis 1925/26 führend im KJVD in… Geboren am 3. Juli 1902 im württembergischen Ober-Urbach, Sohn einer Arbeiterfamilie; Lehre und Arbeit als Weißgerber. 1919 Mitglied der FSJ und der KPD. Nuding gehörte bis 1926 der KJVD-BL Württemberg an. Im Auftrag der IAH reiste er 1923 als Instrukteur in die USA. Nach seiner Rückkehr 1925 Polleiter des KJVD in Württemberg und Mitglied der dortigen KPD-BL, sowie Mitglied des ZK des KJVD. 1927/28 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, danach Polleiter des KPD-UB Hagen, von Mai bis Dezember 1929 Instrukteur des ZK in Oberschlesien, anschließend Polleiter des UB Chemnitz. Nach längerer Krankheit im Oktober 1931 Agitpropsekretär der Reichsleitung des »Verbandes der proletarischen Freidenker«. Unter Walter Ulbricht war Nuding von Mai bis Dezember 1932 Orgleiter der BL Berlin-Brandenburg, Ende 1932 bis zum Reichstagsbrand Leiter der Orgabteilung des ZK. Am 28.Februar 1933 verhaftet, blieb er bis Anfang Juli 1934 in »Schutzhaft«, dann Emigration in die âSR, anschließend in die Sowjetunion. Im EKKI tätig und von 1935 bis 1938 Mitarbeiter des ZK der KPD für Kader und Abwehrfragen, nach Ablösung Hans Kippenbergers für die Überprüfung des AM-Apparates zuständig. Unter dem Parteinamen Claus Degen 1935 Teilnehmer der »Brüsseler Konferenz« der KPD, 1935/36 instruierte er von Zürich aus die illegale KPD in Württemberg. Das Politbüro beschloß am 28. Februar 1937, Nuding habe Leo Flieg im Auslandssekretariat des ZK der KPD in Paris abzulösen. Diese Tätigkeit mußte Nuding bereits Ende 1938 aufgeben, denn wegen »schwerwiegender Wachsamkeitsvergehen« wurde er sämtlicher Funktionen entbunden. 1939/40 im Lager Gurs interniert, Landarbeiter in Südfrankreich. Unter dem Namen Jean Bauer beteiligte sich Nuding an illegaler Arbeit der Résistance und der Bewegung »Freies Deutschland«. 1945 wurde Nuding 2. Vorsitzender der KPD Württemberg, später Baden-Württemberg. Er war von April 1948 bis Juli 1950 Mitglied des Sekretariats des PV der KPD (verantwortlich für Arbeit und Soziales), bis 1950 Abgeordneter des Landtags Baden-Württemberg und im September 1949 in den Deutschen Bundestag gewählt. Auf dem III. Parteitag der SED im Juli 1950 von Wilhelm Pieck öffentlich kritisiert, wurde Nuding »schwerer opportunistischer Fehler« (u. a. versöhnlerisches Verhalten gegenüber Kurt Müller, Ablehnung der Arbeitsgemeinschaft SED-KPD usw.) bezichtigt. Die Empfehlung der PKK, ihn wegen »parteischädigenden Verhaltens« aus der KPD auszuschließen, wurde aber vom Sekretariat abgelehnt. Im Oktober 1950 schwer erkrankt, widersetzte er sich der dringenden »Empfehlung« auf Übersiedlung in die DDR und zog sich aus der aktiven politischen Arbeit zurück. Hermann Nuding starb am 31.Dezember 1966 in Stuttgart. Er war von 1923 bis 1947 mit Paula Kopp (*1902 – †1980), spätere Paula Rueß, verheiratet, einer bekannten württembergischen Kommunistin. Sie war 1923 Redakteurin der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« in Stuttgart, später u. a. Kurier zwischen dem KJVD und der KJI. Nach 1933 im Auslandssekretariat des ZK in Frankreich, im Januar 1940 verhaftet, schloß sie sich der Résistance an. Am 1. November 1943 in Paris festgenommen, schwer gefoltert, kam in das KZ Ravensbrück. 1945 Frauensekretärin des DGB Heidelberg, später aktive Arbeit für die KPD/DKP und die VVN.Bernd-Rainer Barth

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Oberdorf, Fritz

* 30.5.1898 – ✝ 15.7.1976

Geb. in Gerchsheim (Amt Tauberbischofsheim; Baden), Vater Bauer; Volksschule, Landw.-Schule, 1912/13 Ackerbauschule in Triesdorf (Bayern); 1915 – 17 landw. Praxis; 1917/18 Kriegsdienst; ab 1919 Gutsbeamter, Zuchtgartenverwalter u. Techniker in versch. Saatzuchtwirtschaften der Firma Rabbethge u. Giesecke; 1931 – 43 in Puchow bei Penzlin (Mecklenb.); 1940 – 42 Studium an der Landw. HS Berlin, Dipl.-Landwirt; Prom. mit einer Diss. zur Bodenkunde; 1943 – 49 Hauptsaatzuchtltr. auf dem Gut bzw.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Obitz, Gustav

* 12.9.1893 – ✝ 17.10.1950

Geboren am 12. September 1893 in Berlin, Sohn eines Fabrikarbeiters. Nach der Handelsschule kaufmännische Lehre, dann Milchausträger, Hilfsarbeiter bei Korrespondenten ausländischer Zeitungen. Seit 1912 SPD-Mitglied, ging 1917 zur USPD, 1920 zur KPD. 1920 Sekretär der USPD, dann bis 1922 Sekretär der KPD-Reichstagsfraktion, anschließend Redakteur der »Internationalen Presse-Korrespondenz«, danach ein halbes Jahr lang Chefredakteur der »Süddeutschen Arbeiter-Zeitung« in Stuttgart, später in KPD-Verlagen (»Führer-Verlag«, »Arbeiterwille« Suhl, »Arbeiterstimme« Stettin) tätig. Zuletzt Redaktionssekretär der von Willi Münzenberg herausgegebenen Zeitung »Berlin am Morgen«. Nach 1933 arbeitslos, 1934 Arbeitszuweisung als Hilfsschreiber. 1935/36 inhaftiert, Anklageerhebung wegen illegaler Arbeit für die KPD, im August 1936 aus »Mangel an Beweisen« freigelassen. Danach Angestellter in einem Patentbüro bzw. bei der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft. Er wurde Ende 1945 Redakteur im ZK der KPD und dann stellvertretender Chefredakteur der SED-Funktionär-Zeitschrift »Neuer Weg«. «. Zuletzt Chefredakteur der Zeitschrift „Das Handwerk“.  Gustav Obitz starb am 17.Oktober 1950 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Odpadlik, Paul

* 2.1.1902 – ✝ 21.3.1973

Geb. in Neu-Titschein (Mähren / Nový Jičin, Tschechien); Vater Arbeiter; Volks- u. Bürgerschule; Lehre als Dreher; ab 1916 Kursant an der österr. Marine-Unteroffiziersschule in Pola; anschl. Schiffsjunge bei der österr. Kriegsmarine; 1918/19 Minensuchflotte in Wilhelmshaven; 1919 Handelsmarine; ab 1920 in der Fremdenlegion, Einsätze in Algerien, Marokko u. Syrien; 1926 Desertion nach Transjordanien u. Rückkehr in die ČSR; Militärdienst; anschl. Hutarb.; Angest. beim städt. Bauamt Neu-Titschein,…

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Oelschlegel, Vera

* 5.7.1938

Geb. in Leipzig; Abitur an der Thomas-Schule in Leipzig; Studium an der Film-HS Potsdam-Babelsberg; dort FDJ-Sekr.; 1958 – 61 am Theater Putbus; 1961 am Ensemble des DFF; 1966 Gründung des »Ensembles 66«; Auslandsgastspiele in mehr als 20 Ländern mit Chansons u. Liedern von  Bertolt Brecht,  Peter Hacks,  Erwin Strittmatter u. den Komponisten Kurt Weill,  Hanns Eisler,  Paul Dessau u. a.; 1975 Gründung des Theaters im Palast (TiP), Intendantin, zugl. Schauspielerin u. Regisseurin; in erster Ehe…

Wer war wer in der DDR

Oertel, Heinz Florian

* 11.12.1927 – ✝ 27.3.2023

Geb. in Cottbus; Vater Weber; 1934 – 44 Mittel- u. Oberrealschule; 1944/45 Kriegsdienst; 1945/46 brit. Gefangenschaft. 1946 – 48 Schauspieler am Stadttheater Cottbus; 1946 SED; 1948 – 50 Lehrer; 1950 – 52 freier Mitarb. am Landessender Potsdam; 1952 – 90 Sportreporter beim Berliner Rundfunk u. freier Mitarb. des DDR-Fernsehens, u. a. Moderator von »Sieben bis zehn – Sonntagmorgen in Spree-Athen«, »He-he-he – Sport an der Spree«, »Porträt per Telefon«, »Ein Kessel Buntes«; 1982 Prom. zum Dr. rer.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Olberg, Valentin

* 26.6.1907 – ✝ 5.1.1936

Geboren am 26. Juni 1907 in Zürich, Sohn des bekannten menschewistischen Publizisten Paul Szmuszkewicz, später Olberg. Valentin kam 1927 nach Berlin, studierte Geschichte und trat der KPD bei. Er tendierte zur Weddinger Opposition, hatte Verbindungen zu Alexander Müller, war zeitweilig Redakteur der »Inprekorr«, blieb aber im Hintergrund. Anfang 1930 begann Olberg einen intensiven Briefwechsel mit Trotzki und nahm im März 1930 als ein Vertreter der Weddinger Opposition an der gemeinsamen Tagung mit der Leninbund-Opposition teil, wurde in die Reichsleitung der LO gewählt und war danach führend bei den deutschen Trotzkisten aktiv. Besonders von Kurt Landau gefördert, sammelte er offenbar eifrig Nachrichten über den Trotzkismus. In einem Brief an Trotzki warnte Franz Pfemfert vor Olberg: »Wir müssen doch die Stalin-Horde nicht unterschätzen ... Sie wird nichts unversucht lassen, um in unseren Reihen Spitzel zu haben ... Gerade weil die deutsche Gruppe winzig ist ..., ist Vorsicht dreimal und hundertmal geboten ... Vielleicht ist der O. Journalist und noch kein Agent Stalins. Aber ... er ist ein hysterischer, aufdringlicher Typ ... O. hat bei Ihnen dort nichts zu suchen ...« Olberg wurde nicht, wie er geplant hatte, Sekretär bei Trotzki, sondern arbeitete im Auftrag Landaus in der KPD, bis diese ihn Anfang 1932 als »Trotzkist« ausschloß. Im März 1933 übersiedelte er in die âSR, dann in die Sowjetunion, war dort als Ingenieur tätig. Am 5. Januar 1936 vom NKWD verhaftet, mußte er im August 1936 als Angeklagter beim ersten großen Schauprozeß gegen Sinowjew u. a. vor Gericht. Wie Fritz David, Alexander Emel (Lurje) oder Hans Stauer (Berman-Jurin), die in der KPD aktiv gewesen waren, gestand Olberg alle »Verbrechen«. Da er tatsächlich zu den Trotzkisten gehört hatte, eignete er sich in der Konstruktion des Staatsanwalts Wyschinski als »Kronzeuge« gegen Trotzki, obwohl er seit 1932 keinerlei Verbindung mehr zu Trotzkisten hatte. Entsprechend den Anweisungen der sowjetischen Geheimpolizei und Anklage gestand er seine »Verbindungen mit der Gestapo«. Sein ebenfalls vom NKWD verhafteter Bruder Paul Olberg (der dann im Oktober 1936 erschossen wurde), belastete Valentin und »bestätigte« diese Legende. Alles sei von Trotzki angeordnet worden, auch die befohlenen »Terrorakte«, »gestand« Valentin Olberg. Stalin sollte von ihm ermordet werden, aber auch Kliment Woroschilow, Andrej Shdanow, Lasar Kaganowitsch, ebenso Stanislaw Kossior und Pawel Postyschew. Diese vom Ankläger Andrej Wyschinski zusammengestellte Namensliste mußte in den nächsten Prozessen geändert werden, weil Kossior und Postyschew tatsächlich umgebracht worden waren, aber im Zuge der Stalinschen Säuberungen. In seinem Schlußwort im August 1936 bat Olberg um Gnade, um »wenigstens zum Teil meine ungeheuren Verbrechen wieder gut zu machen«. Da Wyschinski in seinem Schlußplädoyer gefordert hatte, »diese tollgewordenen Hunde allesamt zu erschießen«, wurde auch Valentin Olberg wie alle 16 Angeklagten am 24. August zum Tode verurteilt und am 25. August 1936 erschossen. Seine erste Frau Sulamith Olberg, geborene Braun (* 1909 – † 1937), kam im Juli 1932 von Berlin nach Moskau, Stenotypistin und Übersetzerin beim EKKI. Nach Valentin Olbergs Festnahme 1936 verhaftet, kam sie in den Gulag von Solowki, im Oktober 1937 nach Karelien überführt und neben weiteren 1110 Häftlingen nach NKWD-Beschluß am 3. November 1937 ermordet. Die zweite Ehefrau Betty, geborene Siermann (* 10. 4. 1906 in Neuruppin – †18. 10. 1945), wurde 1936 zu zehn Jahren Gulag verurteilt und im Februar 1940 an NS-Deutschland ausgeliefert. Sie lebte bis Kriegsende bei ihren Eltern in Forst/L. Bezüglich Valentin Olbergs Rolle in Deutschland, insbesondere bis 1933 bei den Trotzkisten, ist sich die Forschung nicht darüber einig, ob er bereits damals ein Agent der sowjetischen Geheimpolizei war.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Oldenburg, Emil

* 1901 – ✝ 11.5.1938

Geboren 1901 in Büdersdorf bei Rendsburg; lernte Schlosser und arbeitete in Hamburg als Motorenschlosser. Er trat 1927 der KPD bei und übte in der BL Wasserkante verschiedene Funktionen aus, war u. a. im AM-Apparat tätig. Im Frühjahr 1933 in »Schutzhaft«, konnte Oldenburg nach der Entlassung im November 1933 nach Dänemark flüchten, dann emigrierte er in die Sowjetunion und ist dort in die stalinistischen Säuberungen geraten. Er soll als Angehöriger des Apparats von Hans Kippenberger bereits am 11. Oktober 1936 inhaftiert worden sein, am 10. Juni 1937 wurde er zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt und anschließend in den Gulag Jagajewo (Nordost) eingeliefert. Am 11. Mai 1938 wurde Emil Oldenburg von einer »Troika« des NKWD zum Tode verurteilt und am 22. Mai 1938 in der Sowjetunion erschossen.

dissidenten.eu

Olszewski, Jan

* 1930

Jan Olszewski wurde 1930 in Warschau geboren. Ab 1943 war er in den sogenannten Grauen Reihen (Szare Szeregi) der Pfadfinder aktiv, die mit der *Heimatarmee (Armia Krajowa; AK) zusammenarbeiteten. 1946/47 unterstützte er den Wahlkampf der in Opposition zu den Kommunisten stehenden und von Stanisław Mikołajczyk geführten Polnischen Bauernpartei (Polskie Stronnictwo Ludowe; PSL). 1953 schloss er sein Jurastudium an der Universität Warschau ab, arbeitete bis 1954 im Justizministerium (die Stelle…

Wer war wer in der DDR

Opitz, Roland

* 23.5.1934 – ✝ 1.1.2015

Geb. in Stollberg (Sachsen); Vater Korrektor, Mutter Stenotypistin, Hausfrau; 1940 – 51 Schulbesuch in Leipzig, 1951 Abitur; 1951 / 52 Stud. der Slawistik in Leipzig; 1952 – 57 Stud. der Russistik in Moskau; 1957 – 75 wiss. Mitarb. an der KMU Leipzig; 1962 Diss. über Michail Lermontow; 1972 Dr. sc. mit einer Habilitationsschrift über Leonid Leonow; 1975 Prof. für Russ. Lit. u. Literaturtheorie an der KMU, außerdem 1967 – 90 Seminare zur russ. Lit. am Inst. für Lit. »Johannes R. Becher« in…

dissidenten.eu

Orbán, Viktor

* 1963

Viktor Orbán wurde 1963 in Székesfehérvár geboren. 1981/82 leistete er seinen Wehrdienst, 1982–87 studierte er Rechtswissenschaft an der Loránd-Eötvös-Universität Budapest. 1983 wirkte er an der Einrichtung des Geisteswissenschaftlichen Kollegs mit. 1984 war er einer der Mitbegründer und Herausgeber der teilweise unabhängigen Studentenzeitschrift „Századvég“ (Jahrhundertende). Nach dem Hochschulabschluss 1987 wohnte er zwei Jahre in Szolnok. Er arbeitete kurzzeitig als Aspirant des Instituts…

Wer war wer in der DDR

Nowotny, Joachim

* 16.6.1933 – ✝ 15.1.2014

Geb. in Rietschen (Oberlausitz); Vater Arbeiter; aufgew. bei den Großeltern; Lehre als Zimmermann; SED; 1951 – 54 Abitur an der ABF, 1954 – 58 Stud. der Germanistik an der KMU Leipzig; danach Lektor im Leipziger Fachbuchverlag; 1963 – 67 freier Schriftst.; 1967 – 70 Oberass., 1970 – 82 Doz. am Leipziger Lit.-Inst. »Johannes R. Becher«; seit 1982 wieder freischaff.; seit Mitte der 1970er Jahre bis 1981 vom MfS als IM »Dozent« erfaßt; ab 1974 im Präsidium des SV, 1978 – 89 dessen Vizepräs., Vors.…

Wer war wer in der DDR

Nuschke, Otto

* 23.2.1883 – ✝ 27.12.1957

Geb. in Frohburg (b. Leipzig); Vater Druckereibesitzer; Bürgerschule in Frohburg; Besuch der Akad. für graph. Künste in Leipzig; 1897 –1901 Ausbildung zum Buchdrucker in Leipzig; 1902 Volontär, 1904 – 08 Chefred. der von Hellmut von Gerlach hrsg. »Hessischen Landesztg.« Marburg; 1902 Mitgl. des Nat.-sozialen Vereins, 1903 der Freisinnigen Vereinigung, 1906 deren Gen.-Sekr. in Marburg; 1908 in Hessen-Nassau u. Waldeck; 1910 Gen.-Sekr. der Fortschrittl. Volkspartei in Kassel; 1910 – 15 Red. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Oberdörster, Ernst

* 6.4.1888 – ✝ 19.9.1972

Geboren am 6. April 1888 in Leichlingen/Krs. Solingen, Sohn eines sozialdemokratischen Arbeiters; lernte Lackierer. 1910 Mitglied der SPD. Soldat im Krieg, 1916 Übertritt zur USPD und mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Von 1920 bis 1922 Sekretär der Freien Gewerkschaften in Solingen. Als Kommunist entlassen, arbeitete er dann als Lackierer bei der Reichsbahn in Opladen, wo er von 1919 bis 1926 Stadtverordneter war. 1922 Delegierter des IV. Weltkongresses der Komintern. Mitte 1923 als hauptamtlicher Funktionär Orgleiter des Bezirks Niederrhein. Oberdörster gehörte zur Mittelgruppe, blieb aber auch 1924 in seiner Funktion und schloß sich dann den Linken an. Von 1924 bis 1927 Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtages, bis 1926 Orgleiter für den Bezirk Niederrhein in Düsseldorf. 1927 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau. Nach seiner Rückkehr zog er 1928 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag ein. Sekretär in Düsseldorf, ab 1929 Mitarbeiter des ZK (Sozialpolitische Abteilung) in Berlin. 1932 Reichsleiter der IAH, aber nicht mehr in den Landtag gewählt. Oberdörster wurde am 28. Februar 1933 während einer Versammlungstour in Ost-Thüringen in Greiz verhaftet. Er blieb bis zum 1. September 1934 im KZ und war dann bis 1937 erwerbslos. 1937 erneut festgenommen, wurde aber bald wieder freigelassen, da nach einer Anweisung der Berliner an die Düsseldorfer Gestapo nichts gegen ihn unternommen werden sollte (»die Stapo Berlin ist über O. genauestens unterrichtet«). Am 28. Juni 1944 wurde Oberdörster zur Wehrmacht eingezogen, er desertierte Ende April 1945 und kam am 2. Mai noch kurzzeitig in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1945/46 Referent im ZK der KPD bzw. SED für Ernährungsfragen. Anschließend in der Konsumgenossenschaft Berlin beschäftigt, ab 1954 Angestellter beim VE Versorgungs- und Lagerungskontor der Lebensmittelindustrie – Pflanzliche Erzeugnisse. Politische Bedeutung erlangte er nicht mehr. Ernst Oberdörster starb am 19. September 1972 in Ost-Berlin. Sein Sohn Friedrich Oberdörster (* 22. 12. 1915 – † 8. 3. 1984) war Mitglied des KJVD, nach 1945 studierte und promovierte er, ab 1956 Leiter der Verwaltung Medizinische Dienste im DDR-Ministerium des Innern. Später als Dozent und Professor für Medizinische Epidemiologie an der Humboldt-Universität, 1970 Direktor des Staatlichen Kontrollinstituts für Seren und Impfstoffe. 1973 wurde Friedrich Oberförster als international anerkannter Mikrobiologe und Hygieniker Präsident der Gesellschaft für die gesamte Hygiene der DDR.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Obuch, Gerhard

* 14.3.1884 – ✝ 17.2.1960

Geboren als Sohn eines Justizrates und einer adligen Mutter am 14. März 1884 in Lauenburg/ Pommern; besuchte das humanistische Gymnasium und studierte an den Universitäten Königsberg, Berlin und Leipzig Jura und Sozialwissenschaften. 1906 Mitglied der SPD. Er ließ sich 1912 als Rechtsanwalt in Düsseldorf nieder. 1914 Heirat und Übersiedlung nach Berlin. Als Gegner der Kriegskreditbewilligung geriet er in Opposition zur SPD und schloß sich 1917 der USPD an. Während des Krieges arbeitete Obuch ein Jahr lang bei der deutschen Verwaltung Ober-Ost. Nach der Revolution 1918 Mitglied des Reichsausschusses des zentralen Vollzugsrates der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin. Im Januar 1919 für die USPD in die Preußische Landesversammlung gewählt. Auf dem USPD-Parteitag im März 1919 Vertreter und Sprecher des linken Flügels, Vertrauter Georg Ledebours. 1921 Abgeordneter des Preußischen Landtags, dem er ununterbrochen bis 1933 angehörte. Bei der Spaltung der USPD blieb Obuch zunächst – als Gegner des Anschlusses an die Komintern – bei der USPD. Als sich die USPD 1922 mit der SPD verschmolz, stemmte er sich gemeinsam mit Ledebour gegen diese Vereinigung. Obuch trat 1922 zur KPD über. Nach 1923 aktiv in der Roten Hilfe tätig und Mitglied der Juristischen Zentralstelle der KPD. Zusammen mit seinem Associé Hermann Horstmann (der Opfer der Stalinschen Säuberung wurde) machte er sich vor allem als Verteidiger kommunistischer Angeklagter einen Namen. 1933 verhaftet und bis Ende 1933 im KZ Sonnenburg. Weihnachten 1933 entlassen, mußte er als Arbeitslosenfürsorge-Empfänger im Straßenbau arbeiten. 1935 konnte er in einem Umschulungskurs Buchhaltung lernen und ab 1936 als Buchhalter tätig sein. In den NS-Juristenbund wurde er nicht aufgenommen, so daß er nicht als Rechtsanwalt praktizieren durfte. 1938 hatte sein Bemühen, Rechtsberater in der Industrie zu werden, Erfolg. Politisch trat er nicht mehr hervor. Nach 1945 lebte er in Westdeutschland, war politisch nicht mehr aktiv. Gerhard Obuch starb am 17. Februar 1960 in Rauenthal im Rheingau.

Wer war wer in der DDR

Oechelhaeuser, Gisela

* 22.1.1944

Geb. in Schmauch (Ostpr./Skowrony, Polen); Vater Pfarrer, Mutter Seelsorgerin; Lehre als Uhrmacherin, 1965 – 73 Studium der Germanistik u. Romanistik an der KMU Leipzig, Dr. phil.; 1966 Mitbegr. des Kabaretts »academixer« (anfangs Amateurkabarett der KMU Leipzig, seit 1976 Berufskabarett); 1975 – 78 Hauptabt.-Ltr. Kultur, 1985 – 90 Doz. an der HS für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin; Auftritte als Kabarettistin, Regiearbeiten an der »Herkuleskeule« Dresden, an der »Distel« u. dem »Theater…

Wer war wer in der DDR

Oelsner, Oskar Walter

* 13.2.1902 – ✝ 13.8.1963

Geb. in Trier; Volksschule u. Realgymnasium in Dresden, 1921 Abitur; Hauer u. Fördermann im Steinkohlenrevier; 1924 – 27 Studium an der Bergakad. Freiberg, Dipl.-Bergbauing; 1927/28 Hilfsassistent am Geolog. Inst. der Bergakad.; 1928 – 39 Arbeit als Bergbauing. u. Montangeologe in der Türkei, 1928 – 33 Grubenbetriebsltr. in Camtas u. Istanbul; 1930 Prom. zum Dr.-Ing.; 1933 NSDAP; 1933/34 Betriebsobering. bei Paterson & Co in Izmir; 1934/35 erneut Grubenbetriebsltr. in Camtas u. Istanbul, 1935 –…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Oettinghaus, Walter

* 26.2.1883 – ✝ 17.9.1950

Geboren am 26. Februar 1883 in Gevelsberg/ Westfalen; Metallarbeiter, trat 1901 in die SPD ein. 1905 zunächst ehrenamtlich, ab 1910 hauptamtlicher Geschäftsführer des DMV in Gevelsberg. Oettinghaus wurde 1910 Gemeindevertreter in Milpse sowie Abgeordneter des Provinziallandtages Westfalen. Kurzfristig Soldat im Weltkrieg, ging 1917 zur USPD. Während der Novemberrevolution war er Volkskommissar des Kreises Hagen-Schwelm und Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates Milpse. Nach dem Kapp-Putsch gehörte Oettinghaus zur politischen Leitung der Roten Ruhrarmee. Im Juni 1920 im Wahlkreis Westfalen-Süd in den Reichstag gewählt, dem er bis 1924, zunächst als USPD-, ab 1922 als SPD-Abgeordneter angehörte. Vorsitzender der SPD-Kreisorganisation Schwelm, wurde im September 1930 erneut im Wahlkreis Westfalen-Süd in den Reichstag gewählt. Er stand auf dem linken Flügel der SPD, zählte zu den Kritikern der Tolerierungspolitik der SPD gegenüber der Brüning-Regierung. Im März 1931 stimmte er mit acht anderen SPD-MdR gegen den Marine-Etat und damit gegen den Bau des Panzerkreuzers A. Im Juni 1931 auf dem Parteitag in Leipzig Kandidat der Linksopposition für den SPD-Parteivorstand, aber nicht gewählt. Am 28. September 1931 erklärte Oettinghaus trotz seiner Kritik an deren RGO-Gewerkschaftspolitik demonstrativ seinen Übertritt zur KPD, um die Gründung der SAP zu verhindern. Im Oktober aus dem DMV ausgeschlossen, soll er später in der RGO-Reichsleitung gewirkt haben. Im Juli und November 1932 im Wahlkreis Westfalen-Süd nun für die KPD in den Reichstag gewählt. In der Nacht des Reichstagsbrandes ging Oettinghaus in die Illegalität und flüchtete im Mai zunächst in die Niederlande, später nach Frankreich. Er war im »Koordinationsausschuß deutscher Gewerkschafter« und arbeitete eng mit Willi Münzenberg zusammen. Nach Kritik an den Moskauer Prozessen und am Hitler-Stalin-Pakt wurde Oettinghaus aus der KPD ausgeschlossen. 1940 zeitweilig interniert, entkam er 1941 einem deutschen Auslieferungsersuchen über Algier nach Mexiko. Er erlitt einen Schlaganfall, übersiedelte in die USA und kehrte 1948 schwerkrank nach Deutschland zurück, war aber noch in der Gewerkschaft aktiv. Walter Oettinghaus starb am 17. September 1950 in Ennepetal.

Wer war wer in der DDR

Olbrich, Harald

* 14.5.1936

Geb. in Neustadt / Tafelfichte (ČSR); Vater Textiling., Mutter später Abt.-Ltr. bei der Sozialversicherung der DDR; aufgew. in Neustadt, Brno u. Potsdam; 1952 – 89 SED; 1954 Abitur an der Landes-OS in Wiesenburg/Mark; 1955 – 60 Studium der Kunstgeschichte an der Karls-Univ. Prag; dort 1960/61 wiss. Aspirant bei J. Pesina; 1961 – 67 wiss. Aspirant bzw. Assistent am Kunsthist. Inst. der KMU Leipzig; 1966 Prom. zum Dr. phil mit der Arbeit »Zur künstler. u. kulturpol. Leistung dt. bildender Künstler…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Oldenburg, Otto

* 21.6.1898 – ✝ 11.3.1942

Geboren am 21. Juni 1898 in Berlin; lernte Mechaniker und arbeitete u. a. bei Siemens. Nach dem Weltkrieg trat er in die FSJ ein und wurde bereits im Februar 1919 Mitglied der Zentrale des Jugendverbandes. 1919 Eintritt in die KPD. Der Siemenskonzern kündigte Oldenburg wegen »Aufhetzung der Arbeiter«; daraufhin bekam er eine Stelle zunächst als Registrator bei der russisch-österreichischen Handelsgesellschaft, später war er offiziell Korrespondent der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Oldenburg war für den AM-Apparat der KPD tätig. Er wurde 1926 verhaftet, vom 4. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig zusammen mit Otto Braun und Olga Benario angeklagt und wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu eineinhalb Jahren Festung verurteilt, im Juli 1928 wurde die Reststrafe durch Amnestie erlassen. Wieder in der KPD aktiv und ab November 1929 in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Als Oldenburg am 12. März 1933 erneut in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde, befand er sich bereits in »Schutzhaft« im KZ Sonnenburg und saß dort bis Juli 1934. Im April 1937 wegen des Verdachts illegaler Widerstandstätigkeit erneut festgenommen, saß er bis Juni 1937 im KZ Sachsenhausen. Am Tag des Kriegsausbruchs, am 1. September 1939, ein drittes Mal verhaftet und wieder ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Dort starb Otto Oldenburg am 11.März 1942 an den Entbehrungen der KZ-Haft.

Wer war wer in der DDR

Opitz, Heinrich

* 26.6.1929 – ✝ 15.7.2018

Geb. in Hindenburg (Oberschles. / Zabrze, Polen); Vater Former; Volksschule u. Gymnasium; 1945 Kriegsteiln. (RAD) u. amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946/47 Landw.-Gehilfe; 1948 – 52 hauptamtl. FDJ-Funktionär sowie Lehrer bzw. Ltr. der Landesjugendschule der FDJ in Waldbärenburg (Sachsen); 1952 – 60 Studium der Ges.-Wiss. u. Philos. an der PHS; daselbst 1965 Prom. zum Dr. phil. mit der Arbeit »Die Genesis des Marxschen Praxisbegriffs u. seine Bedeutung für die Begründung der Erkenntnistheorie des…

Wer war wer in der DDR

Opitz, Rolf

* 3.8.1929 – ✝ 11.5.2006

Geb. in Weißig (Krs. Freital); Vater ungelernter Arbeiter, Mutter Wäschereiarb.; 1936 – 47 Volks- u. Berufsfachschule, Lehre als Verwaltungsangestellter bei der AOK in Freital u. bei der SVK in Dresden. 1945 KPD, 1946 SED; 1948 / 49 Abt.-Ltr. in der Sozialversicherungsanstalt Dresden; 1949 –51 Pressereferent im Min. für Volksbildung bzw. Mitarb. im Min. für Gesundheitswesen der Landesreg. Sachsen; 1951 Personalltr. bei der DHZ in Dresden; 1952 – Stud. an der DASR Potsdam, Dipl.-Jurist; 1955 / 56…

Wer war wer in der DDR

Ordnung, Carl

* 18.10.1927 – ✝ 6.3.2012

Geb. in Lengenfeld (Vogtl.); Vater Verkaufsstellenltr.; Besuch der Höheren Handelslehranstalt in Reichenbach u. der Wirtschafts-OS in Plauen; 1944 RAD, 1944/45 Kriegsdienst in der Wehrmacht. 1946 Abschl. eines Neulehrerkurses; SPD/ SED; Eintritt in die Ev.-methodist. Kirche (EmK); 1948 – 51 Studium der Germanistik, Geschichte, Psychol. u. Theol. an der Univ. Leipzig; anschl. Lehrer in Reichenbach; 1950 Austritt aus der SED u. 1952 Eintritt in die CDU; 1957 Red. der Ztg. »Neue Zeit«; 1958…