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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

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Parek, Lagle

* 1941

Lagle Parek wurde 1941 in Pärnu (Pernau) geboren. Ihr Vater Karl Parek war Hauptmann der estnischen Armee und wurde im gleichen Jahr vom NKWD erschossen. Im März 1949 wurde ihre Familie in den Oblast Nowosibirsk deportiert. Erst 1954 erhielt sie die Erlaubnis, nach Pärnu zurückzukehren. Parek studierte an der Technischen Hochschule in Tallinn (Reval) Bauwesen. Nach dem Abschluss 1960 spezialisierte sie sich auf Glastechnologie. Sie arbeitete zunächst im Institut für Ländliches Bauen, später im…

Wer war wer in der DDR

Paryla, Katja

* 25.1.1940 – ✝ 25.08.2013

Geb. in Zürich; Vater Schauspieler u. Regisseur Emil P. (Ps. Emil Stöhr); ab 1946 aufgew. in Wien; kam 1956 mit ihren Eltern nach Berlin u. studierte an der HS für bildende u. angewandte Kunst in Berlin-Weißensee Modegestaltung, Dipl.-Modegestalterin; 1961 – 63 Studium an der Schauspielschule Berlin; 1963 – 67 Engagement an der Volksbühne Berlin, 1967 – 77 am Maxim-Gorki-Theater Berlin; 1977 – 90 am Dt. Theater Berlin; 1990 am Schauspielhaus Zürich. 1991 am Schiller-Theater in Berlin; 1994 –…

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Pastier, Oleg

* 1952 – ✝ 2018

Oleg Pastier wurde 1952 im südslowakischen Tekovská Nová Ves (heute Nová Dedina) geboren. Nach seinem Abitur 1970 arbeitete er als Heizer. Pastier war Mitglied einer Pressburger Gruppe von Undergroundkünstlern, die jede staatliche Kontrolle der Kultur ablehnten. 1980 gab er mit anderen die politisch unabhängige Zeitschrift *„Kontakt“ heraus und war Teil ihres ersten Redaktionsteams. Die Idee zur Herausgabe der Zeitschrift entstand während der Treffen mit Unterzeichnern der *Charta 77 und Prager…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Patzschke, Kurt

* 22.2.1898 – ✝ 23.12.1968

Geboren am 22. Februar 1898 in Großzschocher bei Leipzig, Arbeitersohn; Maurer, von 1916 bis 1919 Soldat. 1918 Mitglied der USPD, 1919 der KPD. Bis Ende 1933 Instrukteur der BL Sachsen, übernahm unter dem Decknamen der »Dicke« nach der Liquidierung der illegalen BL unter Karl Ferlemann die Leitung des Bezirks. Gemeinsam mit Walter Philippi (Orgleiter) und der Oberberaterin Maria Krollmann bemühte sich Patzschke, die illegalen Strukturen im Bezirk Sachsen wiederaufzubauen. Im August 1934 reiste er mit Philippi nach Prag zu einer Beratung mit Vertretern der KPD-Auslandsleitung. Beide wurden auf der Rückreise am 5.September 1934 beim Grenzübertritt in Bad Schandau festgenommen. Nach schweren Mißhandlungen durch die Gestapo machte Patzschke auch Aussagen über die illegale BL. Am 21.November 1935 vom OLG Dresden zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, er kam ins Zuchthaus Waldheim, ab 1943 ins Untersuchungsgefängnis Leipzig. Im Juni 1944 lehnte der Generalstaatsanwalt beim OLG Dresden einen Antrag auf Bewährung ab. Nach Kriegsende Funktionär der KPD/SED und 2. Sekretär der IG Bau-Holz in Leipzig, dann im Sekretariat der IG Bau-Holz im FDGB in Berlin tätig. Nach einer parteiinternen Untersuchung wegen seines Verhaltens bei der Aufrollung der illegalen BL wurde er im Oktober 1947 beim ZV der IG Bau-Holz entlassen. Er arbeitete zunächst als Maurerpolier, dann bis 1960 als BGL-Vorsitzender im Hoch-Ingenieur und Tiefbau. Im Frühjahr 1953 von der ZPKK wegen »falschen Verhaltens vor der Gestapo« aus der SED ausgeschlossen. Nach seiner Rehabilitierung im Juni 1957 erhielt er 1958 die Medaille »Kämpfer gegen den Faschismus«. Kurt Patzschke starb am 23.Dezember 1968 in Leipzig.

Wer war wer in der DDR

Paul, Elfriede

* 14.1.1900 – ✝ 30.8.1981

Geb. in Köln; Vater Lithograph; Lyzeum in Harburg; Lehrerinnenseminar; 1921 – 23 im Schuldienst; anschl. bis 1926 Ltr. eines Kinderheims; 1926 – 33 Med.-Studium in Hamburg u. Berlin, hier 1936 Prom.; 1934 – 38 Schulärztin; seit 1936 auch ärztl. Privatpraxis in Berlin; 1936 – 42 Mitarbeit in der antifa. Widerstandsgr. »Rote Kapelle«; 1942 wegen »Hochverrats« zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, ihr Lebensgefährte Walter Küchenmeister wurde zum Tode verurteilt u. 1943 hingerichtet. 1945 in…

Wer war wer in der DDR

Pauly, Charlotte E.

* 6.12.1886 – ✝ 24.3.1981

Geb. in Stampen (Krs. Oels, Schles. / Stepin, Polen); Vater Großpächter; Gymnasium u. Abitur in Breslau; 1908 – 13 Studium der Biol., Lit., Archäol. u. Kunstgeschichte in Breslau, Heidelberg, Berlin u. Freiburg; 1914 Italien-Reise; 1915 Prom. »Der venezianische Lustgarten« an der Univ. Würzburg; während des Krieges Krankenschwester in Oels; 1917 Studium an der Stuttgarter Kunstschule bei Bernhard Pankok; 1925 – 31 Aufenthalt in Spanien u. Portugal, Reisen nach Paris u. Span.-Marokko; 1927…

Wer war wer in der DDR

Pechel, Rudolf

* 30.10.1882 – ✝ 28.12.1961

Geb. in Güstrow; Vater Gymnasiallehrer; Volksschule u. Gymn., 1901 Abitur; Militärdienst (Seekadett); 1902 – 08 Studium der Philos., Germanistik, Anglistik u. Volkswirtschaft an den Univ. Göttingen u. Berlin, 1906 Prom. zum Dr. phil.; wiss. Mitarb. am Goethe-u.-Schiller-Archiv in Weimar; anschl. freier Schriftsteller; ab 1911 Ltr. der Red. »Dt. Rundschau«; später Ass. am Märkischen Museum Berlin u. Red. des »Literarischen Echos«; 1914 – 18 Angeh. des Marinekorps in Flandern u. Kdr. einer…

Wer war wer in der DDR

Peet, John Scott

* 27.11.1915 – ✝ 26.7.1988

Geb. in London; Vater Journalist, Mutter Lehrerin; 1920 – 27 Privatunterricht; 1927 – 34 Schulausbildung in Yorck; ab 1934 Lokalreporter; 1935 Mitgl. der KP Großbritanniens; 1935 Rekrut des königl. Garde-Regiments, Abbruch auf eigenen Wunsch; 1935 / 36 Englischlehrer u. freischaff. Journalist in Wien; 1936 / 37 Englischlehrer in Prag; Aug. 1937 von London über Paris nach Spanien; Sept. 1937 – Dez. 1938 Soldat im Brit. Bataillon der Internat. Brigaden (15. Brigade); Anwerbung für das NKWD; Dez.…

Wer war wer in der DDR

Penck, A. R.

* 5.10.1939 – ✝ 2.5.2017

Geb. in Dresden; Mutter Lehrerin; Volksschule; 1953/54 Mal- u. Zeichenkurs bei  Jürgen Böttcher (Strawalde) an der VHS Dresden; 1955 – 56 Lehre als Zeichner bei der DEWAG, abgebrochen; 1956/57 Teiln. an Abendkursen der HS für Bildende Künste Dresden bei  Bernhard Kretzschmar,  Wilhelm Rudolph u.  Gerhard Kettner; ab 1956 viermalige erfolglose Bewerbung an der HS für Bildende Künste Dresden u. der HS für bildende u. angewandte Kunst Berlin-Weißensee; 1957 – 59 plast. Arbeiten, gem. Atelier mit…

Wer war wer in der DDR

Perten, Hanns Anselm

* 12.8.1917 – ✝ 29.11.1985

Geb. in Bromberg (Weichsel / Bydgoszcz, Polen), aufgew. in Hamburg; gelernter Schriftsetzer; Gasthörer an der Univ. Hamburg (Kunst- u. Lit.-Geschichte); Schauspielunterricht; Schauspieler u. Regisseur in Hamburg; 1938 Verhaftung, KZ, Arbeitsdienst, Wehrmacht, Verwundung; 1944 Schauspieler in Neustrelitz; in den letzten Kriegsmon. erneut Wehrmacht u. Gefangenschaft. 1945 KPD; Mitbegr. der Agit.-Prop.-Gruppe »Laternenanzünder« in Hamburg; 1945/46 Schauspieler in Hamburg; 1946 von  Willi Bredel…

Wer war wer in der DDR

Peschke, Paul

* 3.12.1890 – ✝ 4.12.1983

Geb. in Berlin; Mutter Metallarb.; Volksschule; Gürtlerlehre; Maschinenschlosser; Maschinenbau-FS in Berlin, beim Militär Waffenmeisterschule Döberitz; 1908 DMV; 1912 SPD; 1915 Wehrdienst; 1916 USPD; 1918 Vors. eines Soldatenrats in Estland; 1920 KPD; 1921 KPD-Bez.-Ltr. in Berlin; 1923 militärpol. Instrukteur der KPD; 1926 hauptamtl. Parteiarb.; 1930 – 33 Vors. des Einheitsverb. der Metallarb. von Berlin; ab Jan. 1933 Mitarb. der RGI in Moskau, stellv. Ltr. der mitteleurop. Sekt.; Mitgl. der… Geboren am 3. Dezember 1890 in Berlin, Sohn einer alleinerziehenden Metallarbeiterin (Vater unbekannt), wuchs ab dem ersten Lebensjahr bei Pflegeeltern (Hermann und Anna Schulz) auf; Gürtlerlehre, später Maschinenschlosser. 1912 Mitglied der SPD, ab 1915 Soldat im Weltkrieg, ging 1917 zur USPD und war im November 1918 Vorsitzender eines Soldatenrates in Estland. Zurück in Berlin, nahm er dort an den Januarkämpfen 1919 teil. Er kam Ende 1920 mit dem linken Flügel der USPD zur KPD. Bei der Vorbereitung des Oktobers 1923 mit militärischen Aufgaben betraut, berief ihn die Zentrale im September 1923 zum »Revolutions-Kommissar« für Waffen. Anschließend war er unter Ruth Fischer als militärpolitischer Instrukteur tätig. Längere Zeit erwerbslos, arbeitete dann wieder als Schlosser bei Siemens. Mit der Mehrheit der Berliner Funktionäre gehörte Peschke zur Fischer-Maslow-Richtung, mit diesen wandte er sich 1925 gegen den »Offenen Brief« der Komintern. Als Leiter des UB Berlin-Prenzlauer Berg trat er noch Ende 1925 gegen Ernst Thälmann auf, doch einige Wochen später schwenkte er zum ZK über. 1925 in die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin gewählt, kam er im Oktober 1926 in die Orgabteilung des ZK, war später Mitarbeiter in der Gewerkschaftsabteilung. Ab November 1930 Vorsitzender des Einheitsverbandes der Metallarbeiter von Berlin und Brandenburg und Mitglied der RGO-Reichsleitung. Ende Januar 1933 ging Peschke in die Sowjetunion, wo er bis 1936 Mitarbeiter der RGI und stellvertretender Leiter des mitteleuropäischen Sekretariats in Moskau war, hier in die KPdSU(B) übernommen, reiste er für sechs Monate illegal als RGI-Instrukteur nach Österreich. 1936 Redakteur bei der »Deutschen Volkszeitung« in Prag, führte dort 1937/38 die KPD-AL. Er flüchtete 1939 nach Schweden, war 1939/40 in der KPD-AL Mitte in Stockholm zusammen mit Karl Mewis. Dann verhaftet, er kam in ein Internierungslager. Ab Sommer 1943, 600 Kilometer nördlich von Stockholm, Werkzeugmacher. Peschke kehrte im Januar 1946 über Danzig nach Berlin zurück, war von Juni 1946 bis Oktober 1949 Vorsitzender des ZV der IG Metall in der SBZ. Bei Bildung der DDR-Regierung wurde er Staatssekretär im Ministerium für Arbeit u. Gesundheitswesen, von 1951 bis 1954 Leiter der ostdeutschen Sozialversicherung, im Sommer 1953 wegen »unsensiblen Verhaltens gegenüber der Ärzteschaft« abberufen, ab Anfang 1955 Leiter der Abteilung für Arbeiterfragen im Ausschuß für Deutsche Einheit. Er erhielt zum 75.Geburtstag 1965 den Karl-Marx-Orden. Paul Peschke starb am 4. Dezember 1983.Michael F. Scholz

Handbuch Deutsche Kommunisten

Petermann, Werner

* 31.1.1906 – ✝ 1942

Geboren am 31. Januar 1906 in Berlin, Sohn eines Angestellten und einer Schneiderin. Nach der Mittelschule Ausbildung als Statistiker. 1926 Funktionär der KPD, 1930 Übersiedlung in die Sowjetunion, Mitglied der KPdSU und Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Später arbeitete er im Apparat der Komintern, u.a. als Nachfolger von Helene Glatzer im Mitteleuropäischen Ländersekretariat. Danach war Petermann als Mitarbeiter im Moskauer Sekretariat von Palmiro Togliatti (Ercoli) beschäftigt. 1940 wurde er vom NKWD verhaftet und am 23. Dezember 1940 wegen »Teilnahme am antisowjetisch-rechtstrotzkistischen Block« zu fünf Jahren Lager verurteilt. Werner Petermann wurde im September 1942 in der Sowjetunion erschossen. Seine Frau Erna Petermann, geborene Saar (*5.7. 1904 – † 8. 1. 1981), war von 1919 bis 1930 Stenotypistin, seit 1927 in der KPD. Sie folgte ihrem Mann in die UdSSR, war dort im Komintern-Apparat beschäftigt und wurde ebenfalls vom NKWD festgenommen und im Dezember 1940 zu fünf Jahren Lager verurteilt, später in Kasachstan Kolchosarbeiterin. Ende 1955 kam sie in die DDR, war in der Redaktion der Zeitschrift »Probleme des Friedens und des Sozialismus« tätig. In ihrem Antrag auf Anerkennung als »Verfolgte des Naziregimes« schrieb sie, daß Werner Petermann 1942 »als Partisan« in der UdSSR gefallen sei.

Wer war wer in der DDR

Paris, Helga

* 21.5.1938 – ✝ 5.2.2024

Geb. in Gollnow (Hinterpomm. / Goleniów, Polen); 1956 Abitur in Zossen (b. Berlin); 1956 – 60 Studium der Modegestaltung an der FS für Bekleidung Berlin; kurzz. Doz. für Kostümkunde an einer Berufsschule; Tätigkeit als Gebrauchsgrafikerin bei der DEWAG Berlin; 1964 – 74 verh. mit  Ronald P.; ab 1965 intensive fotogr. Arbeiten, autodidakt. Aneignung der Grundlagen; 1967/68 Fotolaborantin, Übergang zur freiberufl. Arbeit; ab 1972 VBK; 1975 Fotografien der Inszenierung von  Benno Besson an der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Paschke, Richard

* 20.5.1901 – ✝ 17.2.1938

Geboren am 20. Mai 1901 in Berlin; Metallarbeiter. Er trat 1919 der USPD bei und kam 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Zunächst Parteifunktionär in Berlin, dann Mitarbeiter der sowjetischen Agentur TASS und illegal im AM-Apparat des ZK der KPD tätig. Von 1933 bis 1935 besuchte er die KUNMS in Moskau, war dann dort leitender Redakteur der »Deutschen Zentral-Zeitung« (DZZ). Am 17. Februar 1938 wurde er vom NKWD verhaftet, der Spionage beschuldigt und am 27. März 1938 zum Tode verurteilt. Richard Paschke wurde am 7. April 1938 in der UdSSR erschossen und im September 1957 »rehabilitiert«.

Wer war wer in der DDR

Paterna, Erich

* 19.2.1897 – ✝ 22.4.1982

Geb. in Genschmar (Oderbruch); Vater Postagent; 1916 – 18 Vizefw. im 1. Weltkrieg; 1919 Beendigung der 1916 abgebrochenen Volksschullehrerausbildung; 1920 – 27 Volksschullehrer; 1927 Attestation als Mittelschullehrer; 1927 – 32 SPD, seit 1932 KPD; 1927 – 30 Mittelschullehrer; 1930 – 33 Rektor einer weltl. Schule in Frankfurt (Oder); 1933 Entlassung; Aug. 1933 – 1936 Lehrer in der Niederlausitz; 1933 – 36 Rottenführer in der SA-Brigade 122 in Sorau; zugl. aktiv im illeg. Widerstand, 1936…

Wer war wer in der DDR

Pau, Petra

* 9.8.1963

Geb. in Berlin; POS; 1979 – 83 Ausbildung zur Pionierltr. u. Unterstufenlehrerin für Dt. Sprache u. Kunsterziehung am ZI der Pionierorg. »Ernst Thälmann« in Droyßig; 1983 SED; Lehrerin u. Pionierltr. in Berlin-Prenzlauer Berg; 1985 – 88 Studium an der PHS der SED, Dipl.-Gesellschaftswiss.; 1988 – 90 Mitarb. im ZR der FDJ, 1990 zuständig für die Auflösung der Pionierorg.; Jan. – Okt. 1990 PDS-Bezirksvors. u. Mai 1990 – 95 Abg. der Bezirksverordnetenversamml. Berlin-Hellersdorf. 1991 stellv., 1992…

Wer war wer in der DDR

Paul, Rudolf

* 30.7.1893 – ✝ 28.2.1978

Geb. in Gera; Gymnasium; Studium der Staats- u. Rechtswissensch. in Berlin u. Leipzig; 1919 Referendarsexamen, danach Prom. zum Dr. jur.; 1922 Assessor; Staats- u. Rechtsanwalt in Gera; 1922 DDP; 1925 – 33 Vors. des Landesverb. Thür.; 1933 Berufsverbot; 1934 – 45 Landwirt. 7.5.1945 vom amerikan. Stadtkommandanten als OB von Gera eingesetzt; April 1946 SED; ab 16.7.1945 Präs. der Landesverw., 1946/47 Min.-Präs. des Landes Thür. (Nachf. von  Hermann Brill); 9.10.1947 Flucht nach Berlin (West),…

Wer war wer in der DDR

Pech, Cyrill

* 23.8.1938

Geb. in Neudörfel (Krs. Kamenz); Vater Landwirt, Sorbe; OS, 1956 Abitur; 1956 – 63 Theol.- u. Philosophiestudium an der MLU Halle; 1963 Priesterweihe; danach Pfarrer in Riesa bzw. Berlin; 1952 DSF; 1979 – Dez. 1989 CDU; 1981 – 84 Abg. des Bez.-Tags Dresden; 1985 – 89 Mitgl. des Bez.-Vorst. Berlin der CDU u. des Krs.-Vorst. Berlin-Marzahn der DSF; Mitw. im Friedensrat; 1990 ehrenamtl. Vors. des ZA der DSF (Nachf. von  Heinz Kuhrig); mit der Liquidation der DSF beauftragt; stellv. Vors. der…

Wer war wer in der DDR

Pechstein, Claudia

* 22.2.1972

Geb. in Berlin; begann vierjährig mit Eiskunstlauf beim Trainingszentrum Dynamo Berlin-Hohenschönhausen; 1982 Wechsel zum Eisschnellauf; KJS Berlin, SC Dynamo Berlin bzw. SC Berlin (Trainer:  Joachim Funke, seit 1991  Joachim Franke); 1985 Spartakiadesiegerin 1.500 m; Junioren-WM: 1988 (Silber), 1989 u. 1990 (4. Pl.); 1989 DDR-Juniorenmstr.; seit 1993 Angeh. des Bundesgrenzschutzes bzw. der Bundespolizei; 1995 – 97 beim EC Berlin, 1997 – 99 beim Berliner Schlittschuh-Club v. 1893, 1999 – 2001…

Wer war wer in der DDR

Pehnert, Horst

* 3.11.1932 – ✝ 1.4.2013

Geb. in Neukirchen (Krs. Borna); Vater Schneider; Grund- u. Berufsschule; 1947 – 50 Ausb. z. Buchdrucker; 1946 FDJ, 1955 SED; 1950 Jungkorrespondetenlehrgang, 1950 – 54 Journalist bei der »Jungen Welt«; 1954 – 57 Studium der Journalistik an der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1956 Red., 1962 – 66 stellv. Chefred., 1966 – 71 Chefred. der »Jungen Welt« (Nachf. von  Dieter Kerschek); 1965 –71 Mitgl. des Büros des ZR der FDJ; 1967 – 72 Mitgl. des ZV des VdJ; 1968 VVO; 1971 – 76 stellv. Vors. des…

Wer war wer in der DDR

Penka, Rudolf

* 29.3.1923 – ✝ 16.1.1990

Geb. in Mährisch-Trübau (ČSR/Moravská Trebová); Vater u. Mutter Weber; Volksschule u. Staatsrealgymnasium; 1933 Mitgl. der »Roten Falken«, 1938 des KJV der ČSR; nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Herbst 1938 aus polit. Gründen von der Schule relegiert; ab 1939 Tätigkeit als kaufm. Angest., Bau- u. Speditionsarb., Kraftfahrer; 1939 – 42 illeg. antifasch. Tätigkeit, u. a. als Kurier; 1941 RAD, Frühjahr 1942 Wehrmacht; Dez. 1942 Verhaftung, Jan. 1943 Verurteilung wegen »Zersetzung der Wehrkraft«…

Wer war wer in der DDR

Perwuchin, Michail Georgijewitsch

* 14.10.1904 – ✝ 22.7.1978

Geb. in Jurjuzan (Gebiet Tscheljabinsk, Ural); Vater Schmied; 1919 Mitgl. des Komsomol u. der KPdSU; Schulinstrukteur u. Red.; nach Abendschulen 1922 – 29 Ausbildung zum Elektroing. am Plechanow-Inst. in Moskau; 1930 – 37 Ing., zul. Dir. in der Elektroerzeugung; ab 1937 Dir. der HV für Elektrizitätswerke (»Glawenergo«) beim Volkskommissariat für Schwerindustrie der UdSSR; 1938/39 stellv. Volkskommissar für Schwerindustrie der UdSSR; 1939/40 Volkskommissar für Elektrokraftwerke u. -industrie der…

Wer war wer in der DDR

Peter, Erich

* 17.7.1919 – ✝ 11.10.1987

Geb. in Salza (Krs. Nordhausen); Vater Schmied, Mutter Heimarb.; 1925 – 33 Volksschule; 1933 – 36 Ausbildung zum Schlosser in Nordhausen; 1936/37 Arbeiter in Zinn (b. Gotha); 1937/38 RAD, Obervormann; 1938/39 Schlosser u. Maschinenarb. in Nordhausen; 1939 – April 1945 Wehrmacht (Panzer), Uffz.; bis 13.6.1945 amerik. Kriegsgefangenschaft in Remagen (Rheinl.). 1945 arbeitslos; 1945/46 KPD/SED; KPS; 1945/46 Schlosser in Nordhausen; 1946 Eintritt in die VP, Einzelposten; 1946/47 Gruppenführer u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Petermeier, Karl

* 12.10.1899 – ✝ 2.4.1938

Geboren am 12. Oktober 1899 in München; studierte Volkswirtschaft, wurde 1916 zum Militär eingezogen, war Flugzeugführer und kam verwundet in ein Münchner Lazarett. Während der dortigen Räterepublik 1919 war Petermeier Adjutant des Stadtkommandanten von München. 1919 Mitglied der KPD, er wurde wegen Beteiligung an der Münchner Räterepublik gesucht und in Abwesenheit zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Kurzzeitig Mitglied der KAPD und Funktionär der AAU, er reiste 1921 als Delegierter der AAU zum Gründungskongreß der RGI nach Moskau. Petermeier trennte sich von der AAU, wurde 1921 Mitarbeiter der »Roten Fahne« und der sowjetrussischen Handelsvertretung in Berlin. 1922/23 kam er unter dem Decknamen Winokurow in den Apparat der KPD-Zentrale zu August Kleine (Samuel Guralski) und war im AM-Apparat an der Vorbereitung des geplanten bewaffneten Aufstandes im Oktober 1923 beteiligt. Wegen drohender Verhaftung flüchtete er aus Deutschland und erhielt eine Anstellung in der sowjetischen Handelsvertretung in London, wurde aber ausgewiesen. Von 1924 bis 1926 im Auftrag der Komintern in Italien tätig, übersiedelte dann in die Sowjetunion, wurde Mitglied der KPdSU und Referent im Volkskommissariat für Außenhandel. Ab 1931 Lehrstuhlleiter am Institut der »Roten Professur« zu Fragen der Weltwirtschaft und Weltpolitik. Petermeier war zuletzt Leiter der Internationalen Bibliothek in Moskau und gehörte zum Freundeskreis des 1933 als Trotzkist »entlarvten« Erich Wollenberg. Karl Petermeier wurde am 27. Juli 1937 vom NKWD verhaftet, am 2. April 1938 durch das Militärkollegium des Obersten Gerichts wegen »Spionage« zum Tode verurteilt und am gleichen Tag in Butowo erschossen. Das Oberste Gericht der UdSSR hat Petermeier am 22. Juli 1965 rehabilitiert.

Wer war wer in der DDR

Paris, Ronald

* 12.8.1933 – ✝ 17.9.2021

Geb. in Sondershausen (Thür.); Vater Theaterschauspieler u. Sänger, Mutter Weißnäherin u. Hausfrau; 1948 – 50 Lehre als Kunstglaser u. Glasmaler in Weimar; 1950/51 ABF Jena; 1952 SED; 1952/53 Restauratorenlehrgang am Schloßmuseum in Gotha; 1953 – 58 Studium an der HS für bildende u. angewandte Kunst in Berlin-Weißensee; seit 1958 freischaff.; 1960/ 61 Studienaufenthalt in der LPG Wartenberg b. Berlin; 1961 VBK; 1963 – 66 Mstr.-Schüler b.  Otto Nagel an der AdK; 1964 – 74 verh. mit  Helga P.;…

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Pasnjak, Sjanon

* 1944

Sjanon Pasnjak wurde 1944 in dem in der Zwischenkriegszeit zu Polen gehörenden Dorf Subotniki im Bezirk Grodno (Hrodna) geboren. Sein Großvater war Redakteur der in belarussischer Sprache erscheinenden christdemokratischen Zeitung „Krynica“. Nach dem sowjetischen Angriff auf Polen im September 1939 und der Eingliederung des heute westlichen Teils des Landes in die Belarussische SSR wurde er festgenommen und erschossen. Pasnjaks Vater fiel 1944 als Soldat der Roten Armee. 1967 schloss Pasnjak…

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Patočka, Jan

* 1907 – ✝ 1977

Jan Patočka wurde 1907 in Turnau (Turnov) geboren. Sein Vater war Gymnasiallehrer für klassische Sprachen, seine Mutter Opernsängerin. Ab 1925 studierte er Philosophie, Romanistik und Slawistik an der Karls-Universität in Prag. 1928–29 studierte er im Ausland, unter anderem an der Pariser Sorbonne, wo er das erste Mal Edmund Husserl begegnete. 1931 erhielt er den Doktorgrad in der Philosophie. Ein Jahr später ging er zum Studium nach Berlin und danach nach Freiburg, wo er Vorlesungen von Martin…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Paul, Ernst

* 4.9.1902 – ✝ 31.10.1939

Geboren am 4. September 1901 in Berlin, Sohn eines Arbeiters, der im Weltkrieg gefallen ist. Paul lernte Dreher und arbeitete in diesem Beruf. 1919 Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend, 1922 der KPD. Zunächst arbeitslos, war er ehrenamtlich und dann hauptamtlich bei der »Roten Fahne« beschäftigt. 1927 kam er als Kursant an die Internationale Leninschule in Moskau und sollte nach der Rückkehr Ende 1928 in den AM-Apparat aufgenommen werden, aber als Brandler-Anhänger wurde Paul aus der KPD ausgeschlossen. Bis 1933 erwerbslos; aktiver Funktionär der KPO. Als Mitglied des Berliner Komitees der KPO wurde er im Februar 1937 verhaftet und am 24. November 1937 vom 2. Senat des VGH zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 15. Oktober 1939 schwerkrank (Krebs) aus der Haft im Zuchthaus Brandenburg-Görden entlassen, starb Ernst Paul am 31. Oktober 1939. Sein Zwillingsbruder Fritz (* 4. 9. 1902 –  † 10. 12. 1954) wird Maschinenbauer. Seit 1920 Mitglied der KPD; tritt er in den Kommunistischen Pressedienst ein, zunächst technischer Helfer, dann Redaktionsvolontär, später Redakteur im Ruhrgebiet und später in Baden, u.a. Redakteur bei der „Mannheimer Arbeiterzeitung“.  Anschließend bis Ende 1928 Lektor im Verlag für Literatur und Politik, dann in der Vertriebsabteilung des Neuen Deutschen Verlags in Berlin und Breslau. Auch er wird Mitglied der KPO. Nach 1933 im Widerstand, hat er Kontakt zur Saefkow-Gruppe, kommt dreimal in „Schutzhaft“ u. a. in das KZ Sachsenhausen. 1945 Mitglied der KPD, 1946 der SED wird er Bezirksvorsteher, danach Pressereferent im Bezirksamt Schöneberg bzw. Wedding. Zuletzt Redakteur beim „Berliner Rundfunk“.

Wer war wer in der DDR

Paulick, Richard

* 7.11.1903 – ✝ 4.3.1979

Geb. in Roßlau (Krs. Zerbst); Vater Red., SPD-Funktionär, Landtagspräs. von Sachsen-Anh.; Gymnasium u. pol. Arbeit in linken Gruppen; 1923 – 27 Architekturstudium an der TH Dresden u. in Berlin (u. a. bei Hans Poelzig), Dipl.-Ing.; 1925 SPD; 1927 – 30 Assistent von Walter Gropius in Dessau; 1930 – 33 selbst. Architekt in Dessau u. Berlin; 1933 Mitbegr. der SAP; 1933 Emigr. nach Shanghai (China); 1933 – 46 ltd. Architekt für das Entwurfs- u. Ausführungsbüro Bauwesen u. Innenarchitektur »The…

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Pech, Ottomar

* 2.1.1914 – ✝ 13.12.2000

Geb. in Weißenfels (Saale); Mittelschule; 1928 – 31 Lehre u. Arbeit als Stricker; Funktionär in der SAJ; 1931 – 34 erwerbslos; 1934/35 u. 1937 – 39 Stricker; 1935 – 37 u. 1939 – 45 Wehrmacht. 1945/46 KPD/SED; Juli 1945 Einstellung bei der Polizei Chemnitz; 1946 Sekr. der SED-Betriebsgr. im Polizeipräs. Chemnitz; 1948 Kdr. der Schutzpolizei in Berlin; 1949/50 Sonderlehrgang in der UdSSR; danach 1950 MfS; 1951 Ltr. der Abt. VII (MdI/DVP); 1952 Ltr. der Abt. VII/G (Abwehr Grenzpolizei); 1953…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pechulla, Hans

* 24.4.1906 – ✝ 14.7.1975

Geboren am 24. April 1906 in Roschwitz; Landarbeiter im Kreis Osternberg. Ende der zwanziger Jahre Mitglied der KPD, für sie unter Landarbeitern aktiv. Pechulla wurde noch am 5. März 1933 für die KPD als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt, aber bereits am 8.März verhaftet und bis April im Gefängnis Spandau festgehalten. Anschließend kam er in »Schutzhaft« ins KZ Sonnenburg, wurde dort im November 1933 freigelassen. Er trat politisch nicht mehr hervor, war wieder als Landarbeiter beschäftigt. Hans Pechulla starb am 14. Juli 1975.

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Peiper, Albrecht

* 23.10.1889 – ✝ 7.10.1968

Geb. in Greifswald; Vater Erich P., Prof. für Pädiatrie; 1902 – 08 Gymnasium in Greifs- wald; studierte von 1908 – 13 Med. in Freiburg i. Br., München u. Greifswald; 1914 Prom.; 1914 – 18 Kriegsdienst als Militärarzt; 1919 Assistenzarzt an der Kinderklinik der Berliner Charité bei Adalbert Czerny; 1924 Habil. u. 1930 a. o. Prof.; zeitw. Dir.-Vertr. an den Kinderkliniken in Greifswald u. Bonn; 1934 – 43 Ltr. des Städt. Kinderkrankenhs. in Wuppertal-Barmen; 1937 NSDAP; 1943 – 46 ord. Prof. für…

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Peplinski, Franz

* 14.2.1910 – ✝ 12.11.1991

Geb. in Samotschin (Krs. Kolmar, Posen / Szamocin, Polen); Vater Zimmermann; Volksschule; 1925 – 33 Lehre als Mechaniker u. Zimmermann; 1927 RGO, 1928 KJVD; 1932 Jugendltr. des KJVD Berlin-Brandenburg; 1934 – 38 Arbeit als Zimmermann; 1939 – 45 Elektromonteur in den Siemens-Werken Berlin; nach 1933 illeg. Tätigkeit, u. a. 1933 / 34 als Betriebsinstrukteur des KJVD in Siemensstadt (Berlin-Marienfelde); 1934 KJVD-Schulung in Prag, Kontakte zur Widerstandsgr. um Anton Saefkow; 1938 / 39 19 Monate…

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Peschel, Karl Horst

* 29.9.1909 – ✝ 11.4.1989

Geb. in Dresden; Vater Vermessungstechniker Adolf P.; ab 1928 Studium der Geodäsie an der TH Dresden, dort 1932 Dipl.-Ing., anschl. dort wiss. Ass. bei Paul Werkmeister, 1936 Prom. zum Dr.-Ing.; 1933 / 34 Mitarb. am Geodät. Inst. Potsdam; 1936 – 38 Referendariat im Landesvermessungsamt Sachsen; 1937 NSDAP; 1938 / 39 Lehrtätigkeit an der TH Dresden, 1940 / 41 dort wiss. Ass. bei Reinhard Hugershoff; 1939 – 44 zugl. öffentl. bestellter Vermessungsing. in Dresden u. Kriegsdienst; 1945 / 46…

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Peter, Fritz

* 28.12.1927

Geb. in Bralitz (Krs. Bad Freienwalde); Vater Fleischer u. Landwirt; Volks-, dann Landw.-Schule; 1942 – 44 Landw.-Gehilfe; 1944/45 Wehrmacht (Infanterie); 1945 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 24.9.1948 Polizeibereitschaft Brandenb. (Havel); Kursant; Gruppen- u. Zugführer; 1949 VP-Kommissar; bis 1951 stellv. Ltr. der Bereitschaft Brandenb., dann Löbau u. Apolda; 1951/52 militär. Sonderlehrgang in Privolsk (UdSSR), VP-Rat; 1952 – 55 Oberadj. bzw. Ltr. der Adjutantur…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Peters, Bruno

* 18.1.1884 – ✝ 12.3.1960

Geboren am 18. Januar 1884 in Berlin, Sohn eines Schuhmachermeisters; wurde Werkzeugmacher. Er trat 1908 der SPD bei und gehörte von 1910 bis 1916 zur Leitung der 3. Gruppe des sozialdemokratischen Wahlkreises Berlin-Charlottenburg, in dem im Januar 1916 die Opposition die Führung übernahm. 1916/17 Schlosser in Berlin, stand in Verbindung zu den Revolutionären Obleuten. Ab 1916 gehörte er zur Spartakusgruppe, 1917 trat er der USPD bei. Peters war ein Vertrauter von Leo Jogiches und half u. a. bei der Verbreitung der »Spartakusbriefe«. Im April 1917 anläßlich des Berliner »Brotstreiks« zeitweilig inhaftiert, wurde dann zum Militärdienst eingezogen. Zusammen mit Jogiches wurde er u. a. wegen Beteiligung am Januarstreik verhaftet und wegen »Hoch- und Landesverrats« angeklagt, Mitte Oktober 1918 entlassen. Im November 1918 war Peters 1. Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Frankfurt/Oder. Gemeinsam mit Wilhelm Michalski nahm er als Delegierter Charlottenburgs am Gründungsparteitag der KPD teil und wurde Mitglied der Revisionskommission der Partei. Peters wurde auf dem IV. Parteitag im April 1920 als Kassenrevisor der Zentrale der KPD gewählt, ebenso im Dezember 1920 vom Vereinigungsparteitag von KPD und USPD (Linke). Auf dem VII. Parteitag 1921 in Jena legte er sein Mandat als Obmann der Revisionskommission nieder. Bis Anfang 1933 betätigte er sich nur noch ehrenamtlich als Referent der BL Berlin-Brandenburg. Er arbeitete als Abnahmeingenieur bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Ab 1933 lebte er einige Monate illegal, wurde 1934 erstmals kurzzeitig inhaftiert. Peters kam ab März 1941 als Abnahmeingenieur zur Deutschen Reichsbahn, hatte konspirativen Kontakt zu Werner Seelenbinder, wurde 1944 verhaftet und wegen »Zersetzung der Wehrkraft« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Sein Bruder Max wurde noch im Februar 1945 hingerichtet. Ab Juni 1945 arbeitete Bruno Peters wieder im Reichsbahnzentralamt und als ehrenamtlicher KPD-Funktionär in Berlin-Charlottenburg, war zuletzt Leiter des Abnahmeamtes bzw. des Technischen Zentralamts der Deutschen Reichsbahn. 1953 übersiedelte er nach Berlin-Pankow, erhielt 1958 als Parteiveteran den VVO in Silber. Bruno Peters starb am 12. März 1960. Seine Frau Lucie Peters, geborene Schulz (*18.9. 1888 – † 7. 7. 1967), war Kontoristin, 1908 Mitglied der SPD und 1919 der KPD. Von 1926 bis 1930 Sekretärin im Berliner Büro der IAH und 1930/31 in der »Liga gegen den Imperialismus«. 1931/32 Frauensekretärin der Berliner Organisation der IAH, ab 1933 illegale Arbeit für die KPD. Nach 1945 Mitglied des SED-Kreisvorstandes in Berlin-Charlottenburg, ab 1953 Veteranin in Ost-Berlin.

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Parthier, Benno

* 21.8.1932

Geb. in Holleben (Saalkrs.); Vater Landwirt; OS, Abitur; ab 1952 Biologiestudium an der MLU Halle; 1957 Dipl. bei  Kurt Mothes am Akad.-Inst. für Kulturpflanzenforschung in Gatersleben; 1958 – 61 Assistent am Inst. für Allg. Botanik der MLU, hier 1961 Prom. u. bis 1965 Oberassistent; 1965/66 Studienaufenthalt am Wenner-Gren-Inst. für experiment. Biol. der Univ. Stockholm bei Tore Hultin; 1966 wiss. Mitarb. am Inst. für Biochemie der Pflanzen (IBP) der DAW in Halle; 1967 Habil. an der MLU; ab…

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Passauer, Martin-Michael

* 20.1.1943

Geb. in Angerapp (Ostpr./Osjorsk, Rußland) in einer Pfarrersfamilie, aufgew. in Brandenb. (Havel); aus pol. Gründen nicht zur EOS zugelassen, ab 1957 Besuch eines ev. Gymnasiums in Berlin (West), nach Schließung der Grenze im Aug. 1961 Forts. der Ausbildung am Kirchl. Oberseminar in Potsdam-Hermannswerder; ab 1962 Studium der Theol. an der EMAU Greifswald, 1964 – 67 an der HU Berlin; anschl. Vikar in Bad Wilsnack (Prignitz); 1968/69 Besuch des Predigerseminars in Brandenb. (Ltg.  Gottfried…

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Pätzold, Kurt

* 3.5.1930 – ✝ 18.8.2016

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); 1948 – 53 Studium der Geschichte, Pol. Ökon. u. Philos. an der Univ. Jena; SED; 1953 – 63 dort Assistent u. Aspirant; Lehrtätigkeit an der ABF; als Mitgl. der SED-Parteiltg. u. zeitw. als Univ.-Parteisekr. an der FSU Jena v. a. von 1956 – 58 maßgebl. an der Verfolgung, Diskriminierung u. Ausgrenzung Andersdenkender beteiligt; 1963 Prom. über den Zeiss-Konzern in der Weltwirtschaftskrise 1929 – 33; 1963 – 67 wiss. Sekr. der Sekt. Geschichte bei der DAW; 1967 – 73…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Paul, Hugo

* 28.10.1905 – ✝ 12.10.1962

Geboren am 28. Oktober 1905 in Hagen/Westfalen, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Autoschlosser. Mitglied des KJVD, 1923 trat er der KPD bei und gehörte ab 1928 der KPD-BL Niederrhein an. 1929 Volontär in der Redaktion der »Freiheit« in Düsseldorf. Im Juli 1932 wurde Paul im Wahlkreis Düsseldorf-Ost in den Reichstag gewählt, dem er jedoch nur bis November angehörte. Ab Februar 1933 Instrukteur für die illegalen UB Düsseldorf und München-Gladbach, bereits am 22. Juni wurde er in Düsseldorf verhaftet, im November 1934 vom VGH zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, kam anschließend 1936 in »Schutzhaft«, dann in das KZ Sachsenhausen. Im April 1939 entlassen, arbeitete Paul als Schlosser. Im Januar 1943 erneut festgenommen und im August 1944 durch den 2. Senat des VGH zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, bis zur Befreiung 1945 im Zuchthaus Butzbach. Paul wurde 1949 1. Sekretär der KPD-BL Niederrhein, war 1946/47 als KPD-Vertreter auch im SED-PV, 1948/49 Vorsitzender der KPD Nordrhein-Westfalen und bis zum Parteiverbot 1956 Mitglied des KPD-PV. Im Dezember 1949 wurde Paul wegen »titoistischer Abweichungen« seiner Funktion als Landesvorsitzender der KPD enthoben. Er war von 1946 bis 1950 Abgeordneter des Nordrhein-Westfälischen Landtags, von 1946 bis 1948 Minister für Wiederaufbau in der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und gehörte von September 1949 bis Juli 1953 als Abgeordneter der KPD dem Deutschen Bundestag an. 1953 wurde er kurzzeitig inhaftiert, lebte später in der DDR. Hugo Paul starb am 12. Oktober 1962 in Ost-Berlin. Seine Frau Luise Paul, geborene Klesper (* 3. 4. 1912 – † 3. 11. 1998), war Stenotypistin bei der KPD-Leitung in Remscheid, Solingen und im Einheitsverband der Metallarbeiter (RGO). 1926 KJVD. Am 13. Oktober 1933 festgenommen und im November 1934 zu 17 Monaten Gefängnis verurteilt. Anschließend Stenotypistin und Kontoristin in verschiedenen Betrieben. Nach 1945 Mitglied der KPD, Kontoristin, u. a. im Garten- und Friedhofsamt in Remscheid. Ilse Faesekorn veröffentlichte 1998 eine biographische Skizze über Hugo und Luise Paul.

Wer war wer in der DDR

Paulus, Friedrich

* 23.9.1890 – ✝ 1.2.1957

Geb. in Breitenau (Guxhagen, Schwalm-Eder-Krs.); Vater Beamter; Gymnasium, 1909 Abitur in Kassel; 1910 kaiserl. Armee, Laufbahn als Berufsoffz., 1911 Ltn.; im 1. Weltkrieg in Stabs- u. Adjutantenstellungen; danach Grenzschutz Ost, 1919 Reichswehr, Hptm.; dann überwiegend Dienst als Gen.-Stabsoffz., 1.6. 1933 Obltn.; 1934 Major u. Kdr. der Kraftfahrabt. in Wünsdorf (b. Zossen); 1935 Chef des Gen.-Stabs des Kdo. Kraftfahrtruppen (Panzer) in Berlin, Oberst; Teiln. an den Überfällen Dtl. auf Polen,…

Wer war wer in der DDR

Pechauf, Peter

* 7.3.1941

Geb. in Sonneberg; Vater Buchhalter, Mutter Verkäuferin; 1947 – 59 Grund- u. EOS in Sonneberg, Abitur; 1959 – 63 Ausb. zum Fachlehrer für Dt. Geschichte am Pädagog. Inst. in Leipzig; 1966/67 Zusatzausb. zum Fachlehrer für Staatsbürgerkunde; 1969 – 75 2. Sekr. der FDJ-KL Sonneberg, dann 1. Sekr. der FDJ-KL Hildburghausen; 1975 – 78 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau, Dipl.-Gesellschaftswiss.; 1985 – 89 1. Sekr. der SED-KL Meiningen (Nachf. von Otto Pfaff); Nov. 1989 – Febr. 1990 1. Sekr. der…

Wer war wer in der DDR

Peck, Ulrich

* 20.1.1948

Geb. in Stilow (Krs. Greifswald); Vater Landarbeiter; POS; 1963 FDJ; Ausb. zum Elektromonteur; Studium der Elektrotechnik, Dipl.-Ing. für Elektrotechnik; 1967 – 70 NVA; 1969 SED; 1970/71 Sachgebietsltr. Materialverkauf auf der Peene-Werft Wolgast; 1971/72 Instrukteur der FDJ-KL Wolgast, 1972/73 Sekr. für Arbeiterjugend, 1973 – 75 2. Sekr.; 1975/76 Studium an der BPS »John Scheer« in Rostock; 1976 – 80 1. Sekr. der FDJ-KL Wolgast; 1980 – 82 Studium an der PHS beim ZK der KPdSU in Moskau,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pelz, Herbert

* 15.11.1909 – ✝ 27.9.1938

(* 1909 – † 1938?) Geboren am 15. November 1909 in Berlin. Nach dem Studium und der Promotion wurde er Assistenzarzt und Bakteriologe in Berlin. Aktiv in der kommunistischen Studentenarbeit, ab 1929 in der Kostufra-Reichsleitung, 1931 kurzzeitig deren Leiter. Pelz übersiedelte im November 1932 nach Moskau und war auch dort als Arzt tätig und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tropeninstitut des Volkskommissariats für Gesundheitswesen. Am 15. März 1938 vom NKWD verhaftet, wurde er als angeblicher Trotzkist vor Gericht gestellt, am 27. September 1938 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Seine Frau Lea Pels, geb. Engel (* 20. 10. 1909 - † k.A.) Tochter eines polnisch- jüdischen Kaufmanns, lebte seit 1914 mit den Eltern in Deutschland. Die gelernte Stenotypistin, Sekretärin und Korrespondentin arbeitete bei Berliner Handelsfirmen und lebte seit 1930 mit Herbert Pelz zusammen. Im April 1933 emigrierte sie in die Sowjetunion, arbeitete bei der Mopr, später war sie in einem Laboratorium tätig. Bei Kriegsausbruch Einberufung zur Roten Armee, später Evakuierung nach Nowosibirsk, Ende 1944 kam sie nach Leningrad, im Februar 1955 reiste sie in die DDR aus. Lea Pelz beantragte die Aufnahme als Kandidatin in die SED und arbeitete zunächst  als Referentin für den Bereich Sowjetinformation beim DSF-Zentralvorstand, dann war sie freie Mitarbeiterin bei der Zeitung „Wochenpost“. Ende November 1956 übersiedelte sie nach Israel zu Ihrer Mutter. Daraufhin schloss die ZPKK Lea Pelz im Juni 1957 aus der SED aus.

Wer war wer in der DDR

Perk, Willy

* 27.9.1905 – ✝ 9.12.1991

Geb. in Dortmund; Vater Stahlarb.; Volksschulabschl.; 1919 – 22 Lehre als Metallarb. bei Krupp in Essen; nach Abschl. der Lehre arbeitslos; erst unbezahlter, dann bezahlter Funktionär des KJVD, bzw. der KPD; seit 1920 Mitgl. der Jugendltg. des DMV in Essen; 1923 KJVD; 1926 Ltr. des UB Essen; Mitbegr. der RJ; 1926 Mitgl. der BL Ruhrgeb.; Agitprop-Sekr.; 1927 KPD; 1929 Mitgl. der BL Ruhrgeb.; 1930 – 31 Mitarb. der KI in Moskau; in dieser Zeit auch Teiln. an einem militärpol. Lehrgang; Rückkehr…

Wer war wer in der DDR

Peschel, Manfred

* 12.4.1932 – ✝ 26.2.2002

Geb. in Olbersdorf (b. Zittau); 1951 – 57 Studium der Physik u. Mathematik an der HU Berlin; anschl. bis 1963 in der Industrie; danach bis 1966 im Rechenzentrum der HU Berlin tätig, hier Prom.; 1966 ord. Prof. für Regelungstechnik an der TH Karl-Marx-Stadt; 1970 Habil. mit einer Arbeit zur Systemtheorie; 1972 Rückkehr nach Berlin; 1973 – 86 Ltr. des Forschungsber. Mathematik u. Kybernetik (später Mathematik u. Informatik) der AdW; 1979 Korr. Mitgl. der AdW; 1983 NP; 1986 –89 am Zentrum für wiss.…

Wer war wer in der DDR

Peter (sen.), Richard

* 10.5.1895 – ✝ 3.10.1977

Geb. in Schles. in einer Arbeiterfamilie; Lehre als Schmied; Arbeit als Bergmann; Soldat; Beginn als Amateurfotograf; Übersiedl. nach Halle; Tätigkeit im Leunawerk; 1920 KPD; Übersiedl. nach Dresden; es entstanden sozialdokumentar. Arbeiten; 1924 Fotokorrespondent der Arbeiterpresse, u. a. für »AIZ« u. »Roter Stern«; Betreuer der Dresdener Arbeiterfotografen; 1927 – 30 Aufenthalt als Bildreporter in Südamerika; 1933 – 39 Arbeitsverbot als Pressefotograf, Arbeit für die DEWAG; 1939/ 40 u. 1943…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Peters, Herbert

* 20.7.1904 – ✝ 3.2.1945

Geboren am 20. Juli 1904 in Zeitz; Arbeiter. Er trat 1923 der KPD bei und war für sie in Berlin aktiv. 1928 wurde er in den AM-Apparat der KPD übernommen und war Mitarbeiter des Verbindungsdienstes der Komintern. Nach 1933 illegal für den KPD-Apparat tätig, emigrierte er 1934 oder 1935 in die Sowjetunion und wurde dort (Pseudonym Hans Leo Hofmann) im Komintern-Apparat beschäftigt. Am 13. September 1938 vom NKWD verhaftet, wurde Peters im Juli 1940 zu drei Jahren Lager verurteilt. Durch eine Verfügung des NKWD vom 22. Juni 1941 blieb er weiter in Haft. Herbert Peters ist am 3.Februar 1945 dann im Lager Karaganda ums Leben gekommen.