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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Platzeck, Matthias

* 29.12.1953

Geb. in Potsdam; Vater Arzt, Mutter med.-techn. Assistentin; 1972 Abitur an der Erw. Spezial-OS in Kleinmachnow; 1972 – 74 NVA; 1974 – 79 Studium der Biomed. Kybernetik an der TH Ilmenau, Dipl.-Ing., 1982 – 87 postgraduiertes Studium der Umwelthygiene an der Akad. für Ärztl. Fortbildung Berlin; 1979/80 wiss. Mitarb. am Inst. für Lufthygiene Karl-Marx-Stadt; 1980 – 82 Dir. für Technik u. Ökon. im Krs.-Krankenhaus Bad Freienwalde; 1982 – 90 Abt.-Ltr. für Umwelthygiene in der Potsdamer…

Wer war wer in der DDR

Plenzdorf, Ulrich

* 26.10.1934 – ✝ 9.8.2007

Geb. in Berlin-Kreuzberg; Vater Maschinenbauer; 1946 – 49 Volksschule in Berlin-Kreuzberg; 1950 Umzug nach Ost-Berlin; 1949 – 52 Besuch des Schulfarm-Internats Scharenberg in Himmelpfort (b. Fürstenberg); 1954 Abitur in Berlin-Lichtenberg; 1954/55 Marx.-Lenin.-Studium am Franz-Mehring-Inst. Leipzig; 1955 – 58 Bühnenarb. bei der DEFA; 1958 Mitgl. der SED; 1958/59 NVA; 1959 – 63 Studium an der Film-HS Potsdam-Babelsberg; ab 1964 Szenarist u. Filmdramaturg bei der DEFA; 1964 erster Filmerfolg mit…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Plievier, Theodor

* 17.2.1892 – ✝ 12.3.1955

Als Theodor Plivier am 17. Februar 1892 in Berlin-Wedding geboren, durchlebte als Proletarierkind eine harte Jugend. 1909 brach er seine Lehre als Stukkateur ab, begab sich auf Wanderschaft durch Europa, fuhr als Matrose nach Australien und Südamerika. Im Weltkrieg bei der Kriegsmarine auf dem Hilfskreuzer »Wolf«, beteiligte sich dann am Matrosenaufstand 1918 in Wilhelmshaven. Ab Ende 1920 lebte er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Redner wieder in Berlin. Plivier war im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller aktiv und galt als kommunistischer Autor. Sein Erstlingswerk »Des Kaisers Kulis. Roman der deutschen Kriegsflotte« (1930) wurde in 18 Sprachen übersetzt. In seinem zweiten Roman »Der Kaiser ging, die Generäle blieben« (1932 ) schilderte der sozialkritische Schriftsteller den Zusammenbruch 1918. Ab 1933 nannte er sich Plievier. Nach einigen Wochen illegalen Aufenthalts in Berlin ging er nach dem Reichstagsbrand in die Tschechoslowakei. Seine Bücher wurden 1933 in Deutschland öffentlich verbrannt, und 1934 entzogen ihm die Nazi-Behörden die deutsche Staatsbürgerschaft. Aus der âSR emigrierte Plievier über verschiedene europäische Staaten in die Sowjetunion. Hier arbeitete er an einem Roman über die Wolgadeutschen, wäre fast in die Säuberungen geraten und fühlte sich – vom Stalinismus desillusioniert – gezwungen, Manuskripte, darunter einen Roman, zu verbrennen. 1945 wurde er Verlagsleiter in Weimar und Vorsitzender des Kulturbundes in Thüringen, zählte zunächst zur Kulturprominenz der SBZ. Sein Roman »Stalingrad« (1945), eine Anklage gegen den Krieg, erreichte eine millionenfache Auflage. 1947 brach er jedoch mit der SED und kehrte nach einer Vortragsreise in Westdeutschland nicht mehr in die SBZ zurück, 1953 ging er in die Schweiz. Seine Romane »Moskau« (1952) und »Berlin« (1954) sind durch die Abkehr vom Kommunismus geprägt. Theodor Plievier starb am 12. März 1955 in Avegno in der Schweiz.

Wer war wer in der DDR

Plötner, Klaus Otto Gustav

* 8.9.1940

Geb. in Stadtroda; Vater Versicherungsinspektor; nach dem Abitur 1959 – 65 Studium Landmaschinentechnik an der TU Dresden; 1964 SED; 1965 – 71 Ass. im Inst. für Landtechnik der WPU Rostock, Aufbau u. Ltg. eines Landmaschinenlabors, 1970 dort Prom.; 1971 / 72 Zusatzstudium an der HS für Ingenieure der Landw. Prod. in Moskau; 1972 Hochschuldoz. für Landmaschinentechnik an der WPU, 1976 dort Prom. B zum Dr. sc. techn. mit Untersuchungen zur Methodik der Entw. von Landmaschinen; 1976 – 82 Prorektor…

Wer war wer in der DDR

Poche, Klaus

* 18.11.1927 – ✝ 9.1.2007

Geb. in Halle; Vater Angest.; Volksschule, Oberrealschule; Wehrmacht, 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft. Nach 1945 Krankenpfleger, Lehrer u. Zeichenlehrer; 1950 journalist. Arbeit, Red. beim »Nachtexpress« (Berlin); dann Red. u. Zeichner bei der »BZ am Abend«; 1954 – 79 freischaff. Schriftst. u. Grafiker (Romanillustrationen, Schutzumschläge, Filmplakate) in Berlin; verf. anfangs Reportagen u. Kurzgeschichten (»Das OKW gibt nicht mehr bekannt«, 1961 zus. mit Hans-Oliva Hagen); 1965 erster Roman…

Wer war wer in der DDR

Pohl, Horst

* 1.3.1923 – ✝ 4.8.2013

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre als Industriekaufm.; 1941 – 45 Wehrmacht; 1945 – 48 sowj. Kriegsgef. 1948 Rückkehr nach Dtl.; 1949 SED; 1949 Arbeit in einer Ziegelei in Eisenberg; später Ltr. einer Ziegelei; 1950 Abg. u. Stadtverordnetenvorsteher in Eisenberg; 1953 – 55 Bürgermstr. von Eisenberg; 1955 – 59 Vors. des Rats des Krs. Rudolstadt; 1960 – 62 Stud. an der PHS der SED, Dipl.-Gesellschaftswiss; 1962 – 1988 OB von Gera (Nachf. von  Wilhelm Weber);…

Wer war wer in der DDR

Pohl, Wolfgang

* 10.2.1940

Geb. in Königsberg (Ostpr./Kaliningrad, Rußland); Vater Arbeiter; 1946 – 54 Volksschule im Krs. Weimar; 1954 – 57 Ausbildung zum Stahlschiffbauer; 1956 FDJ; 1957 – 60 Wehrdienst (Bereitschaftspolizei); 1960 SED; 1961/ 62 Verw.-Schule Staßfurt; 1964 Abitur; 1965 – 70 Studium der Rechtswiss. an der HU Berlin, Dipl.-Jur.; 1970 – 74 stellv. OB von Magdeburg; 1974 – 77 Studium an der PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1978 – 89 1. Sekr. der SED-Stadt-BL; Magdeburg-Nord; 13.11.1989 1. Sekr. der SED-BL Magdeburg…

Wer war wer in der DDR

Polak, Karl

* 12.12.1905 – ✝ 27.10.1963

Geb. in Westerstede bei Oldenburg; Vater Schlächter, Händler, Mittelbauer; jüd. Pensionsschule in Oldenburg, Abitur; 1925 – 29 Studium der Rechtwiss. an den Univ. Heidelberg u. Frankfurt (Main); 1927 – 29 Mitgl. einer Roten Studentengr.; Erstes jurist. St.-Ex.; anschl. Referendar am Kammergericht Berlin; Besuch der MASCH; 1932 Prom. zum Dr. jur. in Freiburg; 1.4.1933 wegen jüd. Abstammung aus dem Justiz-Vorbereitungsdienst entlassen; Emigr. nach Dänemark; Okt. 1933 auf Einladung der AdW zu…

Wer war wer in der DDR

Polte, Wilhelm

* 11.1.1938

Geb. in Niegripp (Krs. Burg); Lehre u. Ar- beit als Maschinenschlosser, 1955 – 58 Stud. im Fach Maschinenbau; 1958 – 60 Techno- loge; Hochschulstud., 1965 Dipl.-Ing.; 1965 –68 Projektierungsing. in einem Großbetrieb in Leipzig, anschl. in einem Magdeburger Forschungsinst. im Bereich Technol. tätig; 1978 –90 wiss. Mitarb. an der TU Magdeburg; 1989 Gründungsmitgl. der SDP in der DDR, 1990 SPD-Vors. im Bez. Magdeburg; März – Okt. 1990 Abg. der Volkskammer. 1990 – 2001 OB von Magdeburg (Nachf. von…

Wer war wer in der DDR

Pommer, Kurt

* 5.5.1904 – ✝ 13.8.1993

Geb. in Schmölln; Vater Reichsbahnassistent; Volks- u. Realschule, Lehre u. Arbeit als Schlosser; 1922 – 25 Studium an der Staatl. Akad. für Technik in Chemnitz, Ing. für Maschinenbau; 1925 – 29 Konstrukteur bei Siemens & Halske in Berlin-Siemensstadt; 1929 – 36 Studium der Elektrotechnik an der TH Darmstadt, Dipl.-Ing.; 1936/37 Assistent, Prom. zum Dr.-Ing.; ab 1937 Versuchsing. in den Sachsenwerken Dresden-Niedersedlitz. 1946 SED; 1946 – 52 Haupting. u. GD sowie Ltr. der techn.-wiss. Arbeiten…

Wer war wer in der DDR

Poppe, Gerd

* 25.3.1941

Geb. in Rostock; Vater Ing., Mutter Sekr.; 1958 Abitur; 1959 – 64 Physikstudium in Rostock; 1965 – 76 Physiker im Halbleiterwerk Stahnsdorf; seit 1968 Engagement in opp. Krs.; liter. Abende mit krit. Autoren; Mitarb. in versch. Friedenskrs.; 1975 sechs Mon. Bausoldat; 1976 Rücknahme eines Einstellungsversprechens der AdW wegen Protests gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns; 1977 – 84 Maschinist in einer Berliner Schwimmhalle; 1980 – 89 Auslandsreiseverbot; 1984 – 89 Ing. im Baubüro des Diakon.…

dissidenten.eu

Poppe, Ulrike

* 1953

Ulrike Poppe wurde 1953 in Rostock geboren und wuchs in wohlsituierten Verhältnissen in Hohen-Neuendorf bei Berlin auf. Ihr Vater arbeitete als Historiker zunächst am neu gegründeten Museum für Deutsche Geschichte in Berlin, später an der Akademie der Wissenschaften. Ihre Mutter hatte Slawistik und Anglistik studiert und arbeitete als Übersetzerin. Poppe legte 1971 in Oranienburg bei Berlin das Abitur ab. Schon während ihrer Schulzeit begann sich bei ihr eine kritische Einstellung zum System…

Wer war wer in der DDR

Pleißner, Marie

* 17.5.1891 – ✝ 21.12.1983

Geb. in Chemnitz; Besuch der Volksschule, der höheren Schule u. des Lehrerseminars; ab 1911 Lehrerin, zunächst Privatlehrerin, 1912 im Schuldienst; 1912 Mitgl. im Lehrerverein, dort Vorstandsmitgl.; 1919 DPD; 1928 – 33 Vors. des DFD; 1934 Entlassung als Lehrerin; Gelegenheitsarb.; 1939 – 40 KZ Ravensbrück. 1945/46 Mitbegr. der LDPD in Chemnitz; 1946 Vors. des LDPD-Krs.-Verb. Chemnitz/ Karl-Marx-Stadt; Lehrerin an einer OS in Chemnitz; Schuldir.; 1953 pensioniert; zeitw. Doz. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pless, Philipp

* 16.3.1906 – ✝ 7.12.1973

Geboren am 16. März 1906 in Frankfurt am Main; Dreher. Seit 1919 Mitglied der FSJ, dann der KJD und seit 1922 in der BL der KJD Hessen-Frankfurt. 1927/28 Besuch der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main. 1927 Eintritt in die KPD, wurde aber bereits im November 1928 wegen seiner Kritik an der RGO-Politik der Thälmann-Führung als »Versöhnler« ausgeschlossen. Er ging zur KPO und gehörte mit Heinrich Galm und Alwin Heucke der BL der KPO an. Nach 1933 leitete er im Raum Frankfurt-Offenbach die Widerstandsgruppe »Einheit« und gab regelmäßig die gleichnamige illegale Druckschrift heraus. Im Februar 1934 emigrierte er mit seiner Familie ins Saargebiet, später nach Frankreich. Arbeiter in einem Eisenhüttenwerk, nach Kriegsausbruch interniert und erst 1945 wieder freigelassen. Im Oktober 1945 Rückkehr nach Frankfurt am Main, Mitbegründer der Deutschen Journalisten-Union. Er war seit 1946 Vorsitzender der Frankfurter Ortsgruppe und Sekretär der Arbeiterpartei (AP) um Heinrich Galm. Nach vergeblichen Versuchen eine eigenständige marxistische Partei zu gründen, traten Pless und seine Anhänger 1952 der SPD bei. Pless wurde Redaktionsmitglied des DGB-Organs »Welt der Arbeit«, 1958 für die SPD in den hessischen Landtag gewählt, blieb er bis 1973 MdL. Von 1967 bis 1972 Landesvorsitzender des DGB Hessen, in den sechziger Jahren aktiv in der Ostermarsch-Bewegung. Philipp Pless starb am 7. Dezember 1973 in Frankfurt am Main. Seine Frau Toni Pless, geborene Elsinger (* 19.8. 1910 – † 18. 12. 1999), war Stepperin in Schuhfabriken. 1925 Mitglied des KJVD, 1930 ebenfalls wegen »Rechtsabweichung« ausgeschlossen und Mitglied der KPO, 1933 illegale Arbeit, folgte ihrem Mann ins Saargebiet, später nach Frankreich. Dort kurz interniert, im Oktober 1945 nach Frankfurt am Main zurückgekehrt.

Wer war wer in der DDR

Plitt, Walter

* 1.11.1905 – ✝ 9.11.1956

Geb. in Gnadenfrei an der Eule (Krs. Reichenbach, Schles./Pilawa Gorna, Polen); Va- ter Gutsgärtner; Volksschule, Realgymnasium in Reichenbach; 1921 – 23 Ausbildung zum Bankangest. in Nimtsch (Bez. Breslau); 1923 – 25 im Beruf tätig in Reichenbach; Mitgl. im »Wandervogel«; 1925 – 28 Studium der Volks- u. Betriebswirtschaft an der HS für Wirtschaftswiss. in Berlin; journalist. Arbeiten für versch. Ztgn.; 1926 Abitur in Berlin; 1925/26 Mitgl. des Soz. Studentenbunds; 1926 – 30 SPD u. »Rev.…

Wer war wer in der DDR

Pludra, Benno

* 1.10.1925 – ✝ 27.8.2014

Geb. in Mückenberg (Niederlausitz); Vater Metallgußformer; Mittelschule; 1942 – 45 Schiffsjunge auf dem Segelschulschiff »Padua« bei der Handelsmarine, dann Vollmatrose. 1945 Rückkehr nach Riesa; KPD; 1946 Neulehrerkurs in Riesa, kurzz. Neulehrer; 1947/48 ABF; 1948 erste Kurzgeschichten u. Reportagen veröff.; 1948 – 50 Studium der Germanistik, Geschichte u. Kunstgeschichte an Univ. in Halle u. Berlin, abgebrochen; gleichz. Zeitungsreporter; 1950 – 52 Red. u. Journalist der Ztschr. »Der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Podubecky, Rudolf

* 23.5.1896 – ✝ 14.12.1941

Geboren am 23. Mai 1896 in Karlsruhe; bei Kriegsausbruch als Gymnasiast Freiwilliger, kam an die Front und diente bis zu seiner Verwundung als Leutnant der Feldartillerie. Er wurde Kriegsgegner und schloß sich dem radikalen Flügel des Sozialismus an. Kurz nach Beginn seines Philologiestudiums trat er im Februar 1919 in die USPD ein und beteiligte sich an der Errichtung der kommunistischen Räterepublik in München. Er leitete im Generalstab der Roten Armee das Post- und Fernmeldewesen. Podubecky wurde am 4.Mai 1919 in München verhaftet und zu dreijähriger Festungshaft verurteilt, die er in Niederschönenfeld verbüßen mußte. Noch während seiner Haft trat er zur KPD über. 1922 freigelassen, war er zunächst Hilfsarbeiter in einer Nähmaschinenfabrik, kam dann in Mannheim als Volontär zur »Arbeiter-Zeitung«. Bei der Vorbereitung des bewaffneten Aufstandes wurde er 1923 in die Oberleitung Süd-West berufen und war führend im AM-Apparat in Südwestdeutschland. Am 4.Mai 1924 verhaftet und vom Staatsgerichtshof wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er von 1926 bis 1930 als Redakteur an der Frankfurter »Arbeiter-Zeitung« und war Mitglied der BL Hessen-Frankfurt, ab 1928 wieder im AM-Apparat tätig. Weil Podubecky in Deutschland polizeilich gesucht wurde, wies ihn das ZK 1930 an, in die Sowjetunion überzusiedeln. Hier wirkte er bis zum Januar 1937 für die OMS der Komintern und wurde in Deutschland und der Schweiz als Spionage-Funker eingesetzt. In Moskau lebte er unter dem Parteinamen Franz Riedel. Am 26. Juli 1937 wurde er vom NKWD verhaftet und am 4. Mai 1939 vom Militärkollegium des Obersten Gerichts zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Rudolf Podubecky wurde ins Lager Norilsk verbannt, wo er am 14. Dezember 1941 ums Leben kam. Seine Ehefrau Berta Podubecky (* 9. 2. 1900), geborene Cotiaux aus Karlsruhe, Bankangestellte, seit 1920 Mitglied des KJVD und 1924 in der KPD, war eine Zeitlang Sekretärin von Karl Wittfogel und ging mit ihrem Mann in die Sowjetunion, studierte an der Moskauer KUNMS unter dem Parteinamen Irene. Zwei Tage nach Rudolf Podubecky ebenfalls verhaftet und am 14. Mai 1939 zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Auch Berta Podubecky kam im Gulag ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Pohl, Johannes

* 27.7.1951

Geb. in Heidenau bei Dresden; 1970 Abitur; NVA; 1972 – 76 Studium der Wasserwirtschaft an der TU Dresden; Engagement in der kath. Studentengemeinde; 1976/77 Projektierungsing. beim Komplexen Wohnungsbau in Dresden; 1977 – 90 Verfahrens- u. Projekting. bei der Firma Trinkwasseraufbereitungsanlagen; seit 1980 Mitarb. an den Friedensseminaren in Meißen; Engagement für Wehrdienst- u. Reservistendienstverweigerer, Solidaritätsaktionen für verhaftete Verweigerer u. Aktionen im Kontext von »Schwerter…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pohl, Käthe (Rabinowitsch)

* 21.7.1892 – ✝ 23.2.1948

Dr. phil.; geboren am 21. Juli 1892 in St. Petersburg als Lydia Rabinowitsch, Tochter einer begüterten Familie; studierte und promovierte zum Dr. phil. Im Ersten Weltkrieg schloß sie sich den Bolschewiki an. Nach dem Krieg mit August Kleine verheiratet, zog 1920 nach Deutschland. Hier spielte sie in der KPD eine vielfältige und wichtige Rolle. Sie wurde 1922 Sekretärin des Polbüros (neben Leo Flieg) und hatte 1923, zusammen mit ihrem Mann, erheblichen Einfluß innerhalb der Partei. Obwohl von den Linken 1924 abgelöst, kam noch 1924 im KPD-Verlag ihre weitverbreitete Broschüre heraus: Käthe Pohl: »Ebert oder Lenin? Der Bankrott der sozialdemokratischen Politik«. Käthe Pohl wurde 1923 von Kleine geschieden, sie soll einige Zeit mit Emil Höllein zusammengelebt haben, heiratete dann in Hamburg Hans Westermann und gehörte mit ihm zunächst zu den Versöhnlern. Nach ihrer Trennung von dieser Oppositionsgruppe arbeitete Käthe Pohl, die als ein sehr kluger, aber »diktatorischer Typ« galt, bei der Peuvag, 1932 leitete sie die Rote Hilfe in Hamburg. Anfang 1933 flüchtete sie – als Jüdin und Kommunistin besonders gefährdet – aus Deutschland in die Sowjetunion und war dort bei der Komintern beschäftigt. Vom NKWD 1936 zeitweise verhaftet, hat sie später im Institut 99 (einer Parteischule der KPD) sowie in der Antifaschule Krasnogorsk als Lehrerin gearbeitet. Sie starb am 23. Februar 1948 in Moskau.

Wer war wer in der DDR

Pollack, Peter

* 30.8.1930 – ✝ 20.10.2017

Geb. in Dresden; 1949 Abitur in Dresden; 1949 – 52 Landwirtschaftsgehilfe; 1952 – 55 Studium der Landwirtsch. an der MLU Halle, Dipl.-Landw.; 1955 – 63 wiss. Mitarb. im Inst. für Futterbau u. Kulturtechnik, Außenstelle Falkenberg (Krs. Osterburg); 1963 – 68 wiss. Mitarb. der Forschungsstelle Altmärk. Wische in Falkenberg; 1969 – 90 Dir. des Wiss. Zentrums für landwirtsch. Vorbereitung von Meliorationen für den Bez. Magdeburg in Falkenberg; 1964 Prom. an der MLU mit einer Diss. über…

Wer war wer in der DDR

Polzin, Gerhard

* 8.1.1945

Geb. in Lietzow (Rügen); Vater Angestellter; Grundschule und EOS für Sehgeschädigte in Königs Wusterhausen, Abitur; 1965 – 70 Pädagogikstudium mit den Fachrichtungen Russisch / Englisch an der KMU Leipzig, Dipl.-Fremdsprachenlehrer für Erwachsenenbildung; 1970 – 84 pädagog. Mitarb. beim Rat des Krs. Rügen; 1973 – 84 Vors. des KV Rügen des Blinden-u.-Sehschwachen-Verbandes (BSV); 1980 SED; 1984 Dir. des Rehabilitationszentrums für Blinde »Ernst Puchmüller« in Neukloster (Krs. Wismar); 1981 – 84…

Wer war wer in der DDR

Pommeranz-Liedke, Gerhard

* 12.12.1909 – ✝ 27.6.1974

Geb. in Mewe (Krs. Marienwerder, Westpr. / Gniew, Polen); Vater Apotheker; 1910 Tod des Vaters, Mutter Hausfrau; Stiefvater Apotheker; Realschule in Mewe, Humanist. Gymnasium in Marienwerder u. Oppeln; 1927 Reifeprüfung; 1927 – 31 Studium der Malerei an der Kunstakad. Breslau, dann an der Staatl. Akad. für graph. Künste u. Buchgewerbe in Leipzig; zugleich journalist. tätig; 1934 – 40 freischaff. Maler u. Journalist; 1940 / 41 Wehrmacht; März – Juni 1941 Pressereferent im Ausw. Amt; ab Juni 1941…

Wer war wer in der DDR

Poppe, Helmut

* 8.10.1926 – ✝ 26.7.1979

Geb. in Niederhannsdorf (Krs. Glatz, Niederschl./Jaszkowa Dolna, Polen); Vater Arbeiter; Grundschule; Elektrikerlehre; 1944/45 Wehrmacht; 1945 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule in Gorlowka. Sept. 1948 Rückkehr nach Dtl.; Eintritt in die DVP; Kursant an der VP-Schule Apollensdorf; VP-Kommissar, 1949/50 Zugführer bzw. Kompaniechef an der VP-Schule Naumburg (Saale); 1950 VP-Oberkommissar u. VP-Rat; 1950 SED; 1950/51 Lehrgangsltr. der VP-Dienststelle Weißenfels; 1951 Kompaniechef an der…

Wer war wer in der DDR

Porombka, Vinzent

* 2.1.1910 – ✝ 28.11.1975

Geb. in Hindenburg (Oberschles./Zabrze, Polen); Vater Bergmann (1945 im KZ Groß-Rosen ermordet); 1925/26 Molkereiarb.; 1926 – 30 Bergarb.; 1927 RFB; 1930 – 35 Erwerbslosigkeit u. Kurzarbeit; 1930 KJVD; 1931 zehn Mon. Haft wegen Landfriedensbruchs; 1933 KPD; März 1933 U-Haft, Juni 1933 Überführung in das KZ-Lager II Esterwegen, Dez. 1933 Entlassung; danach illeg. Tätigkeit; Ltr. des KPD-UB Beuthen in Oberschles.; Instrukteur des ZK des KJVD; Aug. 1935 Flucht in die ČSR; Steinarb. in Steinau;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Plenge, Oskar

* 10.4.1890 – ✝ 11.11.1944

Geboren am 10. April 1890 in Northeim; lernte Buchdrucker, dann Fabrikarbeiter. Als Handwerksbursche durchwanderte er 1910/11 Dänemark, Schweden und später Ungarn. 1912 kam er nach Iserlohn, wurde dort Leiter der Jungsozialisten. 1913 verpflichtete er sich als Maschinenmeister nach Petersburg, nach Kriegsausbruch 1914 festgenommen, lebte er bis 1917 als Zivilgefangener im Gouvernement Wologda. 1918 nach Solingen zurückgekehrt, schloß er sich der USPD an. Seine Niederschrift »Zivilgefangen in Rußland – Erlebnisse eines Solinger Arbeiters« erschien in einer Fortsetzungsreihe in der Solinger »Bergischen Arbeiterstimme«, wo er später Mitglied der Redaktion war. Als Vorsitzender der Betriebsräte des gesamten Solinger Gebietes leitete Plenge erfolgreich Streiks. Während des Kapp-Putsches im Ruhrgebiet von Freikorpstruppen verhaftet, konnte er dank seiner Geistesgegenwart entkommen. Die »Bergische Arbeiterstimme« hatte schon in großen Schlagzeilen verkündet: »Oscar Plenge tot!« Er war Delegierter der USPD auf dem Vereinigungsparteitag mit der KPD 1920. Im Februar 1921 wurde Plenge als Abgeordneter der KPD in den Preußischen Landtag gewählt, im gleichen Jahr von einem britischen Militärgericht in Solingen verhaftet, zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt und nach Siegburg zur Strafverbüßung gebracht. 1922 verfaßte er das Vorwort zu Richard Sorges Ausgabe von Rosa Luxemburgs Werk »Akkumulation des Kapitals«. Von 1923 bis 1925 Redakteur der »Bergischen Arbeiterstimme« in Solingen, auch von 1924 bis 1928 wieder im Preußischen Landtag. Nach dem »Offenen Brief« 1925 schickte ihn die KPD als Leiter der Peuvag-Druckereien nach Bremen, wo er im März/April 1926 für einige Wochen auch Polleiter des Bezirks Nordwest war. Längere Zeit Chefredakteur der Bremer »Arbeiterzeitung« und zugleich Abgeordneter der Bremer Bürgerschaft. 1928 kam er nicht mehr in den Landtag, leitete aber weiterhin die Peuvag-Betriebe in Bremen, bis er im Mai 1931 als Redakteur nach Dresden versetzt wurde. Ab 1933 illegal für die KPD tätig, wurde verhaftet und am 3. Mai 1934 vom OLG Dresden zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, kam danach für sechs Monate ins KZ Sachsenburg. Krank und abgemagert nach Leipzig zurückgekehrt, starb Oskar Plenge am 11.November 1944.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Plesse, Karl

* 13.2.1906 – ✝ 18.7.1978

Geboren am 13. Februar 1906 in Leipzig, Sohn eines Straßenbahners; wurde Kraftfahrer. Im August 1927 Mitglied der KPD, zunächst ehrenamtlich, übernahm er im Mai 1932 die Leitung des AM-Apparates für Sachsen. Bereits vorher war er im Nachrichtendienst der KPD tätig. Von November 1932 bis April 1933 war Plesse unter dem Decknamen Klaus Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland übernahm er den AM-Apparat in Essen. Im Januar 1934 ging er nach Leipzig und wurde dort am 9. März 1935 verhaftet. Nach schweren Mißhandlungen wurde Plesse am 27. Januar 1937 vom VGH zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend kam er ins KZ Buchenwald. Im August 1939 in die Gestapozentrale Prinz-Albrecht-Straße überführt und dort bis April 1940 als Kalfaktor eingesetzt. Zum Schein bot er sich als V-Mann der Gestapo an und wurde deshalb freigelassen. Plesse setzte seine antifaschistische Arbeit in Leipzig fort und hatte u. a. enge Kontakte zu Theodor Neubauer, Bruno Plache und Kurt Roßberg. Im Februar 1942 zur Wehrmacht einberufen, wurde er im August 1944 erneut verhaftet. Spätere Behauptungen, Plesse wäre nur deshalb von der Gestapo festgenommen worden, da sie ihn als V-Mann unter den Häftlingen einsetzen wollte, sind falsch. Am 9.März 1945 wurde Plesse von der Gestapo entlassen, er hielt sich bis zum Einmarsch der Amerikaner in Leipzig versteckt. 1945 zunächst Orgsekretär der KPD Leipzig, am 17. September 1945 wurde er gemeinsam mit Kurt Roßberg von allen Verwaltungs- und Parteifunktionen entbunden, ihnen wurde Zusammenarbeit mit der Gestapo vorgeworfen. Es begann eine Untersuchung durch sowjetische Organe und durch die KPD Sachsens. Die Anschuldigungen ließen sich nicht beweisen, aber beide durften keine Parteifunktionen mehr ausüben. Bis 1951 war Plesse Hauptdirektor der VVB Braunkohle in Welzow und von 1949 bis 1950 Abgeordneter der Volkskammer, 1949 Kursant eines Halbjahreslehrgangs an der PHS. Anfang der fünfziger Jahre gab es erneut Vorwürfe, er habe mit der Gestapo zusammengearbeitet. Deshalb am 1. September 1951 verhaftet, am 5. Dezember 1952 wegen »Verbrechens gegen die Menschlichkeit« durch das Bezirksgericht Cottbus zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 29. April 1956 aus der Haft entlassen, arbeitete er bis 1968 im VEB Kombinat »Schwarze Pumpe« bzw. VEB Kraftwerke Lübbenau/Vetschau. Er bemühte sich vergeblich um seine vollständige Rehabilitierung. Karl Plesse starb am 18. Juli 1978.

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Pljuschtsch, Leonid

* 1939 – ✝ 2015

Leonid Pljuschtsch wurde 1939 in der kirgisischen Kleinstadt Naryn in einfachen Verhältnissen geboren. Als Kind war er schwer krank und vier Jahre ans Bett gefesselt. Sein Vater fiel als Soldat im Zweiten Weltkrieg. 1956 schloss Pljuschtsch die Schule mit Auszeichnung ab und begann ein Studium an der Physikalisch-Mathematischen Fakultät der Universität Odessa, das er jedoch abbrach. Ein Jahr arbeitete er als Lehrer an einer Dorfschule und studierte dann weiter. 1962 schloss er die…

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Plum, Agnes

* 9.4.1869 – ✝ 9.8.1951

Geboren am 9. April 1869 in Bardenberg bei Aachen als Agnes Jansen; arbeitete nach der Schulentlassung als Dienstmädchen, war später Arbeiterin. 1905 im Ruhrgebiet Mitglied der SPD. Während des Krieges Übertritt zur USPD; 1920 Delegierte des Spaltungsparteitags, mit der linken USPD zur KPD. Agnes Plum gehörte zum linken Parteiflügel. 1924 Frauenleiterin der Bezirksleitung Ruhr, Mitbegründerin des RFMB. Delegierte des X. Parteitags 1925 in Berlin, rückte sie im Dezember 1925 für Arthur König, der sein Mandat niedergelegt hatte, in den Reichstag nach. Bis 1928 Reichstagsabgeordnete, seit 1927 in der IAH tätig. 1929 zog sie sich von der aktiven Politik zurück und war auch nach 1945 nicht mehr politisch organisiert. Agnes Plum starb am 9. August 1951 in Essen

Wer war wer in der DDR

Pöffel, Adolf

* 11.12.1914 – ✝ 22.9.1961

Geb. in Bremen; Vater Arbeiter, Mutter Weberin; 1920 – 28 Volksschule in Bremen; 1926 – 29 Mitgl. des Holzarb.-Verb.; 1927 – 29 Jungspartakusbunds; 1929 – 33 Ausbildung zum Bautischler in Bremen; ab 1929 RH, RGO; 1929 – 39 KJVD; versch. örtl. Funktionen; 1932 U-Haft wegen »Vorber. zum Hochverrat«, mangels Beweisen freigesprochen; 1933 – 35 illeg. Arbeit für den KJVD u. den AM-Apparat der KPD; 1934 dreimonatiger Lehrgang in Moskau (»Ernst Apfel«); 1936/37 Interbrigadist in Spanien, verwundet;…

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Pohl, Siegfried

* 2.2.1928

Geb. in Lyck (Ostpr. / Ełk, Polen); Vater Reichswehr-Unteroffz. u. später Briefträger; Volks- u. Handelsschule, anschl. Finanzgehilfe u. Landarb.; 1944 RAD; 1945 Wehrmacht. 1945 Landarb.; 1946 KPD / SED; 1946 – 50 Gemeindesekr., 1950 / 51 Bürgermstr. von Wilmersdorf (Krs. Pritzwalk); 1951 / 52 Instrukteur, 1952 – 55 Sekr. für Agit. u. Prop. der SED-KL Kyritz u. Pritzwalk; 1955 – 58 1. Sekr. der SED-KL Brandenb.-Land; 1958 – 61 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau, Dipl.-Gesellschaftswiss.;…

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Pohler, Georg

* 23.11.1913 – ✝ 28.3.1997

Geb. in Kamenz (Schles./Kamieniec Zabkowicki, Polen) in einer Arbeiterfamilie; 1920 – 28 Volksschule; 1928 – 31 Lehre als Elektromechaniker; 1931 – 34 Ingenieurstudium am Technikum Mittweida, St.-Ex. Meßtechnik, Werkstofftechnik, Kabeltechnik; ab 1934 Meßing. bei der H. Römmler AG Spremberg; ab 1935 im Berliner AEG-Kabelwerk Oberspree (KWO) als Laboring., ab 1941 als Entwicklungsltr. im Laboratorium. 1945 – 49 Betriebsltr. der Wickeldrahtfabrik; 1949 – 52 Techn. Dir. im SAG-Betrieb KWO; 1952 –…

Wer war wer in der DDR

Pollak, Andrea

* 8.5.1961

Geb. in Schwerin; 1967 mit dem Schwimmsport in Berlin begonnen; ab 1968 Mitgl. des SC Dynamo Berlin (Trainer: Rolf Gläser); KJS »Werner Seelenbinder«; Spezialdisz.: Delphin; Olymp. Spiele 1976: Siegerin über 200 m u. mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel, 2. Platz über 100 m Delphin u. mit der 4 x 100-m-Freistilstaffel; bei den Weltmeisterschaften 1978: 2. Platz über 100 m u. mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel, 3. Platz über 200 m; 1979 EM über 100 m u. mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel; Olymp. Spiele 1980:…

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Pomeranz, Grigori

* 1918 – ✝ 2013

Grigori Pomeranz wurde 1918 in Wilna (Vilnius) im heutigen Litauen geboren und lebte seit seinem siebten Lebensjahr in Moskau. Er absolvierte ein Studium an der Fakultät für russische Literatur am Moskauer Institut für Philosophie, Literatur und Geschichte, das er 1940 abschloss. Während des Studiums beschäftigte er sich mit dem Werk von Fjodor Dostojewski, so auch in seiner Abschlussarbeit, die von seinen Hochschullehrern allerdings als antimarxistisch eingeschätzt wurde. Im Zweiten Weltkrieg…

Wer war wer in der DDR

Pommert, Hans-Joachim

* 26.1.1929

Geb. in Klostermansfeld (Krs. Eisleben); Vater Bergmann; Volksschule; 1943 – 45 Lehre als Dreher im Junkers-Werk Aschersleben. Juni – Dez. 1945 Landarb. auf der Domäne Klostermansfeld; Dez. 1945 SPD, 1946 SED; 1946 – 48 Lehre (Facharb.) u. Arbeit als Dreher im Walzwerk Hettstedt; Mai – Dez. 1948 Sachbearb. in der SED-LL Sachsen-Anh. in Halle; 1948 SED-LPS; 1949 / 50 Sekr. für Prop. der SED-BPO im VEB Walzwerk Hettstedt; Juli – Aug. 1950 Instrukteur der SED-LL Sachsen-Anh. in Halle; 1950 – 54…

Wer war wer in der DDR

Poppe, Ulrike

* 26.1.1953

Geb. in Rostock, aufgew. in Hohen Neuendorf (b. Berlin); Vater Historiker, Mutter Slawistin; 1971 Abitur; 1971 – 73 Studium der Kunsterziehung u. Geschichte an der HU Berlin (abgebrochen); anschl. versch. Tätigkeiten, u. a. Hilfserzieherin in einem Durchgangsheim für Kinder u. Jugendl., Hilfspflegerin in der Psychiatr. Klinik der Charité; 1976 – 88 Mitarb. im Museum für Dt. Geschichte in Berlin; 1980 Mitinitiatorin des ersten unabh. Berliner Kinderladens; 1982 Gründungsmitgl. des Netzwerks…

Wer war wer in der DDR

Porsch, Peter

* 15.10.1944

Geb. in Wien; Volksschule u. Gymnasium in Wien, Abitur; 1962 – 68 Studium der Germanistik, Anglistik u. Politol. in Wien u. 1968 – 72 an der FU Berlin; ab 1970 als IM »Christoph« beim MfS erf.; 1972 Prom.; 1973 Übersiedl. in die DDR; ab 1973 Assistent bzw. Oberassistent an der KMU Leipzig; 1982 SED; 1981 Habil., 1982 Doz. u. ab 1988 ord. Prof. für Dialektol. u. Soziolinguistik am Inst. für Germanistik der KMU; stellv. Vors. der Ges. für Germanistik; Mitgl. im Beirat der Ges. für Sprachwiss. Okt.…

Wer war wer in der DDR

Plenikowski, Anton

* 19.11.1899 – ✝ 3.3.1971

Geb. in Zoppot (b. Danzig / Sopot, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; Präparandenanstalt u. Lehrerseminar in Langfuhr (b. Danzig); Militärdienst; 1918 Mitgl. des Soldatenrats in Breslau; 1919 Abschl. der Lehrerausbildung; ab 1920 im Beruf tätig; 1925 – 28 Gemeindevertreter in Liesau; 1926 SPD; 1926 – 30 Mitgl. des Krs.-Tags Groß-Werder (b. Danzig); 1927 KPD; 1928 – 37 Abg. des Danziger Volkstags, Vors. der KPD-Fraktion; 1937 – 46 Emigr. nach Schweden. März 1946 Rückkehr nach Dtl.; April – Okt.… Geboren am 19. November 1899 in Zoppot bei Danzig, Sohn eines Arbeiters; besuchte von 1914 bis 1917 die Präparandenanstalt und das Lehrerseminar in Danzig-Langfuhr. Mitglied der Arbeiterjugend. 1917 als Soldat eingezogen, schwer verwundet, Lazarettaufenthalt, wurde während der Revolution 1918 Mitglied des Soldatenrates in Breslau. Plenikowski setzte das Lehrerseminar fort und schloß sich 1920 kurze Zeit der Jugendorganisation der KAPD an. Von 1920 bis 1928 Volksschullehrer. 1926 Mitglied der Danziger Sozialdemokratie und von 1926 bis 1930 Abgeordneter des Kreistages Groß-Werder/Danzig, zunächst für die SPD, dann für die KPD. Am 1.August 1927 trat Plenikowski zur KPD über, wurde Mitglied der BL und Agitpropsekretär. Im Herbst 1927 in den Danziger Volkstag gewählt, dem er bis 1937 angehörte. Redakteur der »Danziger Volkszeitung«, 1929 Orgleiter der KPD Danzig. 1937 emigrierte er nach Schweden, zeitweilig Leiter der kommunistischen Emigranten, aber im Frühjahr 1939 nach einem Parteiverfahren von allen Parteifunktionen entbunden. Er war von März 1940 bis Juni 1941 interniert, anschließend Landarbeiter bzw. Angestellter an der landwirtschaftlichen Hochschule in Uppsala. 1944 rehabilitiert, Ende 1945 wurde Plenikowski Leiter der KPD-Parteigruppe. Im März 1946 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde im April Mitarbeiter im ZS der SED. Plenikowski war von 1954 bis 1967 Kandidat des ZK, von 1956 bis 1963 Leiter des Büros des Präsidiums des DDR-Ministerrats und Staatssekretär. Er erhielt 1969 den Karl-Marx-Orden. Anton Plenikowski starb am 3. März 1971 in Ost-Berlin.

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Plettner, Hans

* 9.12.1887 – ✝ 5.11.1961

Geboren am 9. Dezember 1887 in Berlin, Sohn eines Schlossers und Werkmeisters; Modelltischlerlehre, anschließend auf Wanderschaft, die ihn durch Deutschland, die Schweiz, Italien, Großbritannien und Frankreich führte. Bis 1919 Tischlergeselle in Berlin. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. Seit 1907 Mitglied der SPD und der Gewerkschaft, 1917 trat er in die USPD ein, war 1919 kurzfristig Funktionär in Berlin und wirkte von Mai 1919 bis Oktober 1920 als USPD-Sekretär in Hannover. Im Juni 1920 wurde Hans Plettner auf dem Reichswahlvorschlag der USPD in den Reichstag gewählt, dem er bis 1924 angehörte. Von Oktober bis Dezember 1920 Mitglied der Zentralen Kontrollkommission der USPD-Linken, trat für die Fusion mit der KPD ein. Er gehörte zu den USPD-Abgeordneten, die nach der Vereinigung des linken Flügels der USPD mit der KPD Ende 1920 zur VKPD eine gemeinsame kommunistische Reichstagsfraktion bildeten. Im Streit zwischen der Mehrheit der Zentrale und Paul Levi 1921 unterstützte er diesen und wurde deshalb aus der KPD ausgeschlossen. Im Januar 1922 trat Plettner gemeinsam mit Otto Brass und Emil Eichhorn zur Fraktion der KAG über. Drei Mo-nate später wurde er wieder Mitglied der SPD und übte in ihr verschiedene Funktionen aus. Nach 1933 gründete er ein Anzeigengeschäft, das 1936 aufgelöst wurde. Plettner war 1945 Funktionär der SPD in Berlin-Spandau, von 1946 bis 1950 Abgeordneter der Bezirksverordnetenversammlung, ab 1948 Fraktionsvorsitzender und Bürgerdeputierter der SPD in Spandau. Hans Plettner starb am 5. November 1961.

Wer war wer in der DDR

Ploog, Arthur

* 17.6.1904 – ✝ 26.7.1993

Geb. in Lübeck; Vater Schneider; Anfang der 1920er Jahre dreijährige Wanderschaft (»auf der Walz«); seit Mitte der 1920er Jahre in Berlin; Ausbildung zum Schriftsetzer; 1927 – 39 Hersteller u. Gestalter; 1939 – 45 Wehrmacht, Funker in Frankreich; Jan. 1945 wegen Wehrunwürdigkeit (Ehe mit jüd. Frau) entlassen; April 1945 Volkssturm. Sommer 1945 mit Gründung des Schulbuchverlags Volk u. Wissen dort tätig als Hersteller u. dann Technischer Dir., 1955 – 73 Hauptdir. des Verlags; 1950 NP, VVO,…

Wer war wer in der DDR

Pniower, Georg Bela

* 29.4.1896 – ✝ 19.3.1960

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Literaturhistoriker u. Dir. des Märk. Museums in Berlin; 1911 nach Schulabbruch Lehre als Gärtner; Gärtnergehilfe in der städt. Gartenverw. Trier u. in der Parkverw. Beuten (Oberschles.); 1916 – 20 Studium an der Staatl. Lehranstalt für Obst- u. Gartenbau in Proskau (Schles.), Abschluß als Gartentechniker; 1920 / 21 beim Gartenbauamt Hannover persönl. Ass. des Gartenbaudir. Hermann Kube; 1922 – 24 Ltr. des Entwurfsbüros der Baumschule Späth,…

Wer war wer in der DDR

Pohl, Gerhard

* 16.8.1937 – ✝ 30.5.2012

Geb. in Guben; Vater Webmeister u. mittelständ. Unternehmer; 1953 – 55 Ausb. zum Tuchmacher; 1953 FDGB; 1955 – 58 Studium an der Ing.-Schule für Textiltechnik in Forst; anschl. Betriebsassistent, dann Technologe im VEB Vereinigte Feintuchwerke Forst; 1959 CDU; 1963 – 69 Fernstudium an der TU Dresden, Dipl.-Ök.; 1967 – 77 Ing. für Chemiefasern bei der VVB Volltuch Cottbus, dort 1969 – 77 Abt.-Ltr.; 1972 – 90 Vors. des CDU-KV Forst; 1977 Dir. für Forschung u. Erzeugnisentw. im VEB Forster…

Wer war wer in der DDR

Pohl, Sieghard

* 11.9.1925 – ✝ 13.6.1994

Geb. in Breslau (Schles./Wrocław, Polen); Rudolf-Steiner-Schule; 1943 RAD, danach Wehrmacht, verwundet; Kriegsgefangenschaft. 1947 Abitur; anschl. Neulehrer; 1951 – 55 Studium am Inst. für Kunsterziehung Leipzig bei Prof.  Elisabeth Voigt u. Prof. Dr. Hans Schulze; 1961 erste u. 1965 zweite Inhaftierung wegen »staatsfeindl. Bilder«, zwischenzeitl. als freischaff. Maler tätig; 1965 Haftentlassung u. Freikauf; Verlust seines künstler. Werks von 20 Jahren; bis 1987 in Berlin (West) Kunsterzieher im…

Wer war wer in der DDR

Pohlmeyer, Heinz-Alois

* 05.08.1893 – ✝ 18.05.1956

Geb. in Münster (Westfalen); Vater Arbeiter; Volksschule, Gymn., Abitur; 1920 / 21 u. 1923 / 24 Studium der Nationalökon., Literaturgesch., Sozial- u. Arbeitsrechtswesen am Staatswiss. Inst. der Univ. Münster; 1912 SPD; 1912 – 15 Volontär, Lokal- u. polit. Red. beim »Volksblatt« in Mühlhausen, bei der »Volkszeitung« in Ibbenbühren u. der »Volkswacht« in Herford; 1915 – 18 Soldat im Ersten Weltkrieg; 1918 / 19 Vors. des Soldatenrats auf dem Truppenübungsplatz in Zossen / Wünsdorf; 1919…

Wer war wer in der DDR

Pollatschek, Walther

* 10.9.1901 – ✝ 1.3.1975

Geb. in Neu-Isenburg; Vater Ing.; Grund- u. Oberschule in Harburg, Worms, Amsterdam, Heidelberg; studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Theater- u. Musikgesch. in Heidelberg, München u. Frankfurt (Main); 1924 Prom. über »Hofmannsthal u. die Bühne« zum Dr. phil.; anschl. Red. u. Kritiker in Schwelm (Westfalen), 1933 entlassen; 1934 Übersiedl. nach Berlin; Verhaftung durch die Gestapo, nach der Haftentlassung Emigr. nach Spanien; 1936 erneut vorübergehend verhaftet; 1936 / 37 in…

Wer war wer in der DDR

Pommer, Heinz

* 24.3.1929 – ✝ 24.11.2004

Geb. in Gera; Vater Heizer; Volksschule; 1943 – 46 Ausbildung u. Arbeit als Bauschlosser; 1947 Bau- u. Transportarb.; 1948 Einstellung bei der VP, Inspektion Thür./Ost; 1948 SED; 1949/50 Besuch der VP-Schule für Kriminol.; 1951 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Gera; dann Abt. IX (Untersuchungsorgan) der Länderverw. Thür.; 1952 stellv. Abt.-Ltr.; 1954 Ltr. der Abt. IX der BV Leipzig; 1960 – 63 Fernstudium an der DASR Potsdam, 1964 – 66 an der HU Berlin, Dipl.-Jur.; 1964 stellv. Operativ…

Wer war wer in der DDR

Poppe, Eberhard

* 12.9.1931

Geb. in Wiesenburg (Krs. Zwickau) in einer Angest.-Familie; Besuch einer FS für Wirtschaft u. Verw., 1950 Abitur; 1950 – 54 Studium der Rechtswiss. an der Univ. Leipzig; 1952 SED; 1956 – 59 Assistent u. Oberassistent zunächst an der KMU Leipzig, dann an der MLU in Halle; 1958 Prom. mit der Arbeit »Volkssouveränität u. Abgeordneten-Stellung«; 1959 – 64 Doz. für Staatsrecht; 1963 Habil.; 1965 Prof. mit Lehrauftrag für Verfassungstheorie u. Staatsrecht an der MLU in Halle; bis 1968 zugl. Prorektor…

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Poppe, Gerd

* 1941

In Rostock am 25. März 1941 geboren, legte Gerd Poppe 1958 das Abitur ab. Von seinem Elternhaus – sein Vater war Ingenieur, seine Mutter Sekretärin – wurde er politisch nicht nachhaltig beeinflusst. Allerdings erfuhr er insbesondere durch seine Mutter kulturelle Prägungen, die sich in Poppes vielseitigen Interessen für Literatur, Musik und Film widerspiegeln. Freunde und Wegbegleiter von ihm schätzen seine geradezu frappierenden Kenntnisse der Musik- und Filmgeschichte. 1959 begann er an der…

Wer war wer in der DDR

Pöschel, Hermann

* 28.9.1919 – ✝ 30.12.2007

Geb. in Zeitz; Vater ungelernter Arbeiter; Mittelschule; 1935 – 38 Ausbildung zum Schlosser; 1938 – 40 Studium an der Höheren Techn. Lehranstalt Magdeburg; 1940 – 45 Versuchsingenieur in den Junkers-Flugzeugwerken Dessau. 1945 Schlosser, Vorarbeiter, Werkmstr. in Dessau; 1945/46 SPD/SED; 1946 – 50 Techn. Ltr. im VEB Zeitzer Kinderwagenfabrik; 1951 SED-LPS Ballenstedt; 1952 HA-Ltr. in der Landesreg. Sachsen-Anh.; 1952/53 Abt.-Ltr. im Rat des Bez. Halle; 1953/54 Instrukteur, 1954 – 56…