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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reichert, Minna

* 22.9.1869 – ✝ 3.4.1946

Geboren am 22. September 1869 im schlesischen Nieder-Bielau als Minna Fettke, Tochter einer Arbeiterfamilie. Bereits vor dem Weltkrieg unter dem Namen Reichert im sozialdemokratischen Frauenverein Berlin aktiv, 1906 Funktionärin im 6. Groß-Berliner SPD-Wahlkreis, ab 1914 im SPD-Zentralvorstand Groß-Berlin. 1915 nahm Minna Reichert an der »Zimmerwalder Konferenz« teil und wurde 1917 Mitglied der USPD. Sie setzte sich für den Anschluß an die Komintern und die Verschmelzung mit der KPD ein und war von Oktober bis Dezember 1920 in der Kontrollkommission der USPD (Linke). Im Dezember 1920 Mitglied der VKPD und ab Frühjahr 1921 hauptamtliche Sekretärin für Frauenarbeit im KPD-Bezirk Halle-Merseburg. Minna Reichert gehörte von Juli 1920 bis Anfang 1921 für die USPD der Preußischen Landesversammlung (als Nachrückerin für den in den Reichstag gewählten Kurt Rosenfeld) an. Sie blieb bis 1933 Referentin und Instrukteurin des ZK der KPD, u. a. in Mecklenburg. Nach Kriegsende wohnte sie in Berlin-Heiligensee. Minna Reichert starb am 3. April 1946 in Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reimann, Else

* 6.9.1893 – ✝ 6.9.1975

Geboren am 6. September 1893 in Barleben/Krs. Wolmirstedt als Else Drähne, Tochter eines Malermeisters. Von 1908 bis 1913 Dienstmädchen in Magdeburg, danach Arbeiterin. 1914 trat sie der SPD bei, war später Putz- und Waschfrau. 1917 Hauptkassiererin der USPD in Magdeburg. Gemeinsam mit den Delegierten Albert Wildt und Ernst Kindl nahm sie als Gast am Gründungsparteitag der KPD 1918 in Berlin teil. Sie war 1919 Mitglied der KPD und nahm 1920 am Frauenkongreß in Mannheim teil. Nach dem II. Parteitag 1919 in Heidelberg verließ sie unter dem Einfluß Karl Plättners die KPD und blieb bis 1923 Mitglied der KAPD, danach unorganisiert. 1945 wurde sie Mitglied der KPD, 1946 der SED, ab 1950 Stadtbezirksvorsitzende der Wohnparteiorganisation in Werder/Magdeburg. Else Reimann starb am 6. September 1975. Ihr Mann, Karl Reimann (* 25. 2. 1886 – † 13. 2. 1950), gehörte neben Karl Baier, Jacob Draisbach mit seiner Frau Else sowie Albert Vater zu den Begründern der Ortsgruppe Magdeburg der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Im Juli 1920 verurteilte ihn das Landgericht Magdeburg wegen Beteiligung an der versuchten Entführung des Reichsjustizministers Otto Landsberg zu einer Gefängnisstrafe. Von 1921 -1923 gehörte er wie seine Frau der KAPD und der „Plättner-Gruppe“an, danach warer unorganisiert. 1945 Mitglied der KPD, 1946 der SED, leitete er die SED-Ortsgruppe Magdeburg-Werder.

Wer war wer in der DDR

Reimann, Brigitte

* 21.7.1933 – ✝ 20.2.1973

Geb. in Burg (b. Magdeburg); Vater Journalist; OS, 1951 Abitur; 1951 – 53 Lehrerin; später in versch. Berufen tätig; 1953 Mitgl. der AG Junger Autoren des SV in Magdeburg; 1956 erste Erzählung »Die Frau am Pranger«; ab 1956 freischaff. Schriftst.; Mitgl. der SED u. des DSV; 1960 in Hoyerswerda Zusammenarbeit mit einer Brigade des Kombinats »Schwarze Pumpe«; ihre Erzählung »Ankunft im Alltag« (1961) reflektiert Alltagskonflikte der DDR-Ges. u. gilt als Prototyp der sog. Ankunftslit.; 1963 Mitgl.…

Wer war wer in der DDR

Reinelt, Joachim

* 21.10.1936

Geb. in Neurode (Niederschl./Nowa Ruda, Polen); Studium der Theol. in Erfurt u. Neuzelle; 1961 Priesterweihe in Bautzen; 1961 – 64 Kaplan in Gera u. Freiberg; 1964 – 66 Pfarradjutor in Ebersbach (Sachsen); 1966 – 70 Kaplan in Dresden; 1970 – 74 Pfarradministrator in Freiberg; 1974 – 86 Pfarrer u. Dekan (ab 1980) in Altenburg (Thür.); Mitgl. der Focolare-Bew.; 1986 – 88 Ordinariatsrat u. Diözesancaritasdir. des Bistums Dresden-Meißen in Dresden; Jan. 1988 Ernennung zum Bischof der Diözese…

Wer war wer in der DDR

Reinhardt, Rudolf

* 11.4.1914 – ✝ 9.8.2004

Geb. in Chemnitz; Vater Ingenieur; Volks- u. Oberrealschule; 1931 KJVD, 1932 / 33 Mitarbeit an der KPD-Ztg. »Kämpfer«; 1933 Abitur; 1933 – 35 kaufm. Lehre; ab 1936 Arbeit als Werbeltr. u. Reklamefachmann; 1944 / 1945 Wehrmacht (Ersatz-Grenadier-Bat. 514 Dresden). 1945 Red. der »Dresdener Nachrichten«; anschl. bis 1955 Red. u. Sonderkorresp. der »Täglichen Rundschau«; 1947 SED; 1948 – 50 Pressereferent in der Landesreg. Sachsen; 1955 – 57 Red. u. Sonderkorresp. des »Neuen Deutschlands«; ab 1950…

Wer war wer in der DDR

Reinisch, Rica

* 6.4.1965

Geb. in Seifhennersdorf (Lausitz); 1976 mit dem Schwimmsport begonnen, Mitgl. des SC Einheit Dresden (Trainer: Uwe Neumann); 1980 Olymp. Spiele: Siegerin (100 m u. 200 m Rücken, 4 x 100-m-Lagenstaffel), dabei vier WR aufgestellt; 1982 sportl. Laufbahn krankheits- u. verletzungsbedingt abgebrochen; 1989 nach Koblenz übergesiedelt. 1991 Comeback beim SSV Rhenania Köln versucht; hat sich 1994 zur Einnahme von Dopingmitteln während der aktiven Laufbahn bekannt.Olaf W. Reimann

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reischmann, Maria

* 4.3.1905 – ✝ 13.3.1989

Geboren am 4. März 1905 in Wertheim/Main, Tochter einer Arbeiterfamilie; besuchte die Handelsschule, anschließend Textilarbeiterin und Stenotypistin. 1923 Mitglied der KPD, von 1924 bis 1929 in der BL Württemberg, zunächst Stenotypistin, dann Leiterin der Frauenabteilung. Ab Dezember 1930 Stenotypistin im ZK der KPD, stieg zur Mitarbeiterin der Frauenabteilung des ZK auf. Mitte Februar 1933 arbeitete Maria Reischmann illegal an der Seite von Walter Beling, dem Leiter der Kasse des ZK der KPD. Im Juli 1934 emigrierte sie über Frankreich, wo sie zeitweise im »Thälmann-Komitee« in Paris aktiv war, nach Moskau. Dort Sekretärin im Apparat der Komintern, zeitweilig auch von Wilhelm Pieck. Sie nahm 1935 an der »Brüsseler Konferenz« teil und war nach Auflösung der Komintern am Institut 205. Im Juni 1945 kehrte sie nach Deutschland zurück, in Sachsen Leiterin der Kasse des SED-LV. Von Januar 1950 bis 1952 in der DDR-Botschaft in Budapest, von 1957 bis 1964 in der Abteilung Finanzverwaltung des ZK der SED tätig, sie erhielt den VVO in Gold. Maria Reischmann war seit Mitte der zwanziger Jahre mit Max Gohl verheiratet. Sie trennten sich 1929. Dann 1931/32 zeitweilig Lebensgefährtin von Willi Kreikemeyer und in Moskau Partnerin eines ungarischen KP-Funktionärs, der Opfer der Stalinschen Säuberungen wurde. Maria Reischmann starb am 13. März 1989 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Rembte, Adolf

* 21.7.1902 – ✝ 4.11.1937

Geboren am 21. Juli 1902 in Kirchsteinbig/Krs. Stormann; Lehre als Bäcker, später Gelegenheitsarbeiter. Anfang 1919 Mitglied der SAJ, nach anderthalb Jahren trat er wieder aus, 1922 Mitglied der KPD. Als Teilnehmer am Hamburger Aufstand wurde er nach längerer Untersuchungshaft am 23. März 1925 wegen »Beihilfe zum Hochverrat« zu zweieinhalb Jahren Festungshaft verurteilt. Anfang 1926 zunächst als Volontär, dann als Redakteur bei der »Hamburger Volkszeitung«. Von November 1927 bis zum Frühjahr 1930 war Rembte Kursant an der Internationalen Leninschule, danach im Herbst 1930 am Institut für Geschichte und Recht in Moskau. Im Sommer 1931 begann er als Kursusleiter und Lehrer an der Reichsparteischule »Rosa Luxemburg« in Berlin-Fichtenau. Im August 1931 wurde Rembte in Stuttgart verhaftet, am 8. Juni 1932 vom Reichsgerichts wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zwei Jahren Festung verurteilt, kam im Dezember 1932 durch Amnestie frei. Nach der Besetzung des Karl-Liebknecht-Hauses 1933 illegal, traf Rembte sich mehrmals mit dem Politbüromitglied Hermann Schubert, der ihn als Polleiter nach Halle-Merseburg schickte. In diesem Bezirk von Juni bis November 1933 Oberberater unter dem Decknamen Rudolf, dann ging er im Dezember 1933 unter den Decknamen Poser bzw. Oskar als Polleiter der illegalen BL Niederrhein nach Düsseldorf. Mitte Mai 1934 wurde er in Berlin anstelle von Wilhelm Kox Mitglied der illegalen Landesleitung, die sich in jener Zeit aus Otto Wahls und Philipp Daub bzw. Paul Merker zusammensetzte. Da Wahls ein Anhänger von Schubert war, wurde Rembte an dessen Stelle Ende 1934 nach Moskau gerufen, um als Vertreter der Landesleitung den neuen Kurs zu unterstützen. Er reiste Anfang Februar 1935 von Moskau nach Prag, traf sich täglich mit Robert Stamm und mit Herbert Wehner, um die neue Landesleitung in Berlin vorzubereiten. Rembte kam am 2. März 1935 in Berlin an, hier wurde er bereits am 27. März 1935 zusammen mit Käthe Lübeck, Robert Stamm und Max Maddalena verhaftet, dann im Juni 1937 vom VGH zum Tode verurteilt. Adolf Rembte wurde am 4. November 1937 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Renckwitz, Fritz

* 12.3.1921

Geb. in Sautzschen (Krs. Zeitz); Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Tischler; 1940/41 RAD, 1941 – 45 Wehrmacht; 1945 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft, 1947 Antifa-Schule, anschl. Lehrer. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1949 Schüler bzw. Assistent an einer KPS; 1949 – 51 Abt.-Ltr. bzw. 2. Sekr. der SED-KL Zeitz; 1951 Eintritt in das MfS; 1951 Politinstrukteur in der MfS-LV Sachsen-Anh.; 1951 – 54 Lehrer bzw. stellv. Lehrstuhlltr. an der Schule des MfS; 1954/55 Studium an der PHS; 1955…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Renner, Heinz

* 6.1.1892 – ✝ 11.1.1964

Geboren am 6. Januar 1892 in Lückenburg/Krs. Bernkastel an der Mosel, Sohn eines Volksschullehrers. Besuchte das Gymnasium, lernte Dentist. 1913 Mitglied der SPD, von 1914 bis 1918 Weltkriegsteilnehmer, schwer verwundet. Ab 1918 selbständiger Dentist in Essen. 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD, bis 1933 Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe Essen. Von 1923 bis 1933 Leiter des Gaus Rheinland und Westfalen des Internationalen Bundes der Opfer des Krieges und der Arbeit. Von 1922 bis 1933 Stadtverordneter in Essen und ab 1924 auch des Provinziallandtages Rheinland. Im Mai 1933 emigrierte Renner in das Saargebiet, war im Apparat der IAH bzw. von 1937 bis 1939 Mitarbeiter im Sekretariat der KPD-Auslandsleitung in Paris. Von 1939 bis 1943 in Frankreich interniert, dann Auslieferung an die Gestapo, bis April 1945 in Haft. Nach der Befreiung führender Funktionär der KPD im Ruhrgebiet, von der britischen Militärverwaltung im Februar 1946 zum Oberbürgermeister von Essen berufen (bis Oktober 1946), von August bis Dezember 1946 war Renner Sozialminister der ersten Nordrhein-Westfälischen Landesregierung. Von 1946 bis 1949 MdL in NRW und 1948/49 Mitglied des Parlamentarischen Rates. Seine Unterschrift zum Grundgesetz verweigerte er am 23. Mai 1949 (gemeinsam mit Max Reimann) mit den Worten: »Ich unterschreibe nicht die Spaltung Deutschlands.« Renner war von 1949 bis 1953 Bundestagsabgeordneter und bis zum KPD-Verbot 1956 Leiter des Parlamentarischen Büros der KPD in Bonn. Im März 1960 vom Generalbundesanwalt angeklagt, übersiedelte Renner in die DDR und erhielt 1961 den Karl-Marx-Orden. Renner gehörte zu den bekanntesten westdeutschen Kommunisten, seine Wortgefechte mit Bundeskanzler Adenauer in der frühen Bundesrepublik wurden legendär. Heinz Renner starb am 11. Januar 1964 in Ost-Berlin. 2000 veröffentlichte Günter Gleising eine Biographie über Renner.

Wer war wer in der DDR

Rentmeister, Maria

* 27.1.1905 – ✝ 10.5.1996

Geb. in Oberhausen-Sterkrade (Ruhr); Vater Schneider; Volks- u. Handelsschule in Oberhausen; Ausbildung zum Kfm.; 1927 SAJ; 1929 – 32 Arbeiterin in den USA; Rückkehr nach Dtl.; 1932 KPD u. Frauenltr. des UB Oberhausen; KPD-Stadtverordn.; nach 1933 illeg. pol. Arbeit im Saargeb.; Herbst 1934 Emigr. nach Paris; Mitarb. im Weltkomitee gegen Krieg u. Fasch.; administrativ verantw. für die Ztg. »Weltfront«; Mitarb. im Weltfrauenkomitee; 1936 Emigr. in die Niederlande; dort Schulungsarbeit; Mitarb. an…

Wer war wer in der DDR

Rescher, Wilhelm (Willi)

* 1.3.1911 – ✝ 25.9.1983

Geb. in Forst (Lausitz); Vater Arbeiter; 1912 – 20 Volksschule in Forst; kaufm. Lehre, abgebrochen; anschl. ungelernter Arbeiter in der Textilind. u. Landwirtschaft; 1925 KJVD; 1931 – 33 Mitgl. der Unterbezirksltg. des KJVD Forst; 1932 Verhaftung in Forst; Ende 1932 KPD; Febr. – Okt. 1933 Haft im KZ Sonnenburg; 1934 – 36 KPD-Kurier nach Prag; 1936 Emigr. in die ČSR; 1939 in Prag verhaftet, 1941 vom VGH zu 7 Jahren Haft verurteilt, Haft im Zuchthaus Brandenburg-Görden; Apr. 1945 Befreiung durch…

Wer war wer in der DDR

Reichert, Rudi

* 17.11.1922 – ✝ 7.8.1999

Geb. in Güstin (Rügen); Vater Landarb.; Volksschule auf Rügen; 1937 – 41 Ausbildung zum Metallarb. u. Flugzeugbauer in Leipzig u. Lübeck; anschl. Kriegsteilnehmer, zul. Uffz. der Luftwaffe. 1945/46 KPD/SED; 1946 – 48 Krs.-Vors. der FDJ Neustrelitz u. Kaderref. der FDJ-LL Mecklenb.; 1948 – 50 Vors. des Landessportaussch. Mecklenb.; 1950 – 52 Sekr. u. 1952 – 57 Ltr. des DS; 1950 – 57 Präs. des Dt. Seglerverb.; 1951 Mitgl. des NOK; 1952 Mitgl. des Staatl. Komitees für Körperkultur u. Sport; 1955 –…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reimann, Günter

* 13.11.1904 – ✝ 5.2.2005

Geboren am 13. November 1904 in Angermünde als Hans Steinicke, Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Nach dem Gymnasium studierte er in Berlin von 1923 bis 1927 Nationalökonomie. Hier erhielt er 1926 sein Diplom als Volkswirt und 1927 als Diplom-Kaufmann. Hans Steinikke, der sich zunächst in einer radikal-pazifistischen Jugendorganisation betätigte, trat 1923 in die KJD, 1925 in die KPD ein und stand 1925/26 an der Spitze des Revolutionären Studentenbundes in Berlin. Ab 1925 Mitarbeiter in der Wirtschaftsredaktion der »Roten Fahne« unter dem Pseudonym Günter Reimann. Er galt bald als ausgewiesener Experte der kapitalistischen Weltwirtschaft, schrieb auch für die Zeitschrift »Die Internationale« und blieb bis 1930 Redakteur der »Roten Fahne«, reiste u. a. in die Sowjetunion. Ab 1930 freier Schriftsteller. Reimann soll 1932 zu einer Gruppe gehört haben, die mit Unterstützern der Komintern angeblich Jossif Stalin durch Nikolai Bucharin ablösen wollte. Inzwischen von der KPD entfremdet, soll er in Berlin eine Widerstandsgruppe aus oppositionellen Sozialdemokraten und Kommunisten gebildet haben. 1933 flüchtete Reimann über Wien nach Paris und London, trennte sich 1935 endgültig von der KPD. Er kam in die USA und war von 1940 bis 1947 Mitarbeiter bei International Statistical Bureau. Bekannt wurde Reimann als Autor mehrerer Bücher zu Fragen der Weltfinanzwirtschaft. Die von ihm 1947 gegründete Agentur International Reports on Finance and Currencies leitete er bis 1983. Ein Briefwechsel zwischen Günter Reimann und Herbert Wehner wurde 1998 veröffentlicht. Am 5.Februar 2005 verstarb Günter Reimann in der Nähe von New York.

Wer war wer in der DDR

Reimann, Max

* 31.10.1898 – ✝ 18.1.1977

Geb. in Elbing (Westpr./Elbląg, Polen); Vater Kellner; 1904 – 12 Volksschule in Elbing; 1912 – 16 Nieter in Elbing; 1913 Mitgl. des DMV u. deren Jugendltg.; der SAJ; 1916 Spartakusbund; 1918/19 wegen Teiln. an Kämpfen gegen das Freikorps von der Goltz in Elbing zu einem Jahr Festungshaft verurteilt, Haft in Königsberg; 1920 Bergarb. in Ahlen; Mitgl. des Dt. Bergarbeiterverb.; Pol.-Ltr. der KPD Ahlen; ab 1921 hauptamtl. KPD-Funktionär; 1923 Teiln. an den bewaffneten Kämpfen im Ruhrgeb., deswegen… Geboren am 31. Oktober 1898 in Elbing/Westpreußen, Sohn eines Kellners; Werftarbeiter, Soldat im Weltkrieg. 1919 Mitglied der KPD, Bergarbeiter im Revier von Hamm, 1926 Mitglied der RGO-Leitung des Bergarbeiterverbandes, 1931 UB-Leiter der RGO in Hamm, 1932 Sekretär der RGO Ruhr. Ende 1933 Flucht in das Saargebiet, im Mai 1934 in die âSR, dort Mitarbeiter im Auslandssekretariat der KPD und im Juli/August 1935 Teilnehmer am VII. Weltkongreß in Moskau. Anfang April 1939 inhaftiert, im Mai 1940 vom OLG Hamm zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, ab 1942 im KZ Sachsenhausen. Nach der Befreiung 1945 bis zum Sommer im FDGB in Brandenburg, Reimann übersiedelte im September 1945 in die britische Zone. Er war bis 1947 1. Vorsitzender der KPD-BL Ruhrgebiet und gehörte von 1946 bis 1948 als KPD-Vertreter dem SED-PV an. Von April 1947 bis Juni 1954 Abgeordneter des Landtages von NRW, von 1949 bis 1953 auch MdB. Ab 1948 bis zum Verbot 1956 war Reimann Vorsitzender der KPD der Bundesrepublik. In dieser Funktion war er maßgebend an der Stalinisierung der KPD und ihrer Ausrichtung an den jeweiligen programmatischen wie organisationspolitischen Vorgaben des SED-Politbüros beteiligt. Wegen laufender Ermittlungen und Haftbefehlen (u. a. Mitwirkung an der Freiheitsberaubung Kurt Müllers) hielt er sich bereits ab 1952 ständig in Ost-Berlin auf, leitete ab 1956 als 1.Sekretär des ZK die illegale KPD in der Bundesrepublik. Nach Aufhebung des Haftbefehls (Verfolgungsverjährung) kehrte Reimann im Oktober 1968 in die Bundesrepublik zurück. 1971 trat er in die DKP ein und wurde später deren Ehrenvorsitzender. Max Reimann starb am 18. Januar 1977 in Düsseldorf.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Reingruber, Hans

* 30.4.1888 – ✝ 14.1.1964

Geb. in Wuppertal; Vater Chemiker; Gymnasium; 1908 – 12 Studium des Bauingenieurwesens u. a. an der TH Hannover; 1924 Prom. zum Dr.-Ing.; 1920 Reg.-Baurat bei der RBD Hannover; 1916 – 33 Ministerialrat im Reichsverkehrsmin.; 1933 Weigerung, der NSDAP u. ihren Gliederungen oder Verbänden beizutreten; 1934 – 45 Prof. für Eisenbahn- u. Verkehrswesen an der TH Dresden. 1945 KB; 1946 Stadtverordn. in Dresden (parteilos, SED-Liste); Vors. des Bau- u. Verkehrsaussch.; Mitgl. im Ratsaussch. für den…

Wer war wer in der DDR

Reinhold, Johannes

* 15.6.1897 – ✝ 22.8.1971

Geb. in Zoppot (b. Danzig / Sopot, Polen); Vater Buchdrucker; Realgymnasium; 1914 – 16 Gärtnerlehre; 1916 – 19 Militärdienst; 1919 – 22 Studium an der Höheren Gärtnerlehranstalt in Berlin-Dahlem u. 1921 – 24 an der Landw. HS Berlin, 1926 – 28 Landw.-Studium an den Univ. Kiel u. Königsberg, Dipl.-Landwirt; Prom. zum Dr. phil. mit einer Diss. zur Wertabschätzung der Obstbäume; 1922 – 37 Angest. der Lehr- u. Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem; ab 1925 mit der Ltg. des Versuchsfelds…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reinke, Ernst

* 28.11.1891 – ✝ 28.4.1943

Geboren am 28. November 1891 in Adlig-Schmelz (Memel)/Ostpreußen; Arbeiter, seit 1920 Mitglied der KPD. Aktive Arbeit für die KPD in Tilsit, beteiligt am großen Eisenbahnerstreik, deshalb entlassen, 1925 Übersiedlung nach Berlin. Im September 1930 im Wahlkreis Berlin als Abgeordneter in den Reichstag gewählt, aber bereits am 30. Juni 1931 durch Hanna Sandtner ersetzt. Unter Hermann Remmele war Reinke Sekretär des am 28. September 1930 gegründeten Kampfbundes gegen den Faschismus bzw. der Antifaschistischen Aktion und Mitglied der RGO-Reichsleitung. Schon am 28. Februar 1933 verhaftet, kam Reinke in das Polizeipräsidium am Alexanderplatz und wurde nach schweren Mißhandlungen in das KZ Esterwegen gebracht. Im August 1934 entlassen, arbeitete er dann als Mischer bei Siemes-Plania. Hier bemühte sich Reinke um den Aufbau einer illegalen Zelle. Bei Kriegsausbruch im September 1939 erneut inhaftiert, zunächst in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, im April 1940 in das KZ Flossenbürg/Oberpfalz überstellt, wo Ernst Reinke am 28. April 1943 von der SS ermordet wurde.

Wer war wer in der DDR

Reißig, Rolf

* 28.9.1940

Geb. in Gelenau (Erzgeb.); Vater Maschinenschlosser, Mutter Strumpfnäherin; Lehrabschl. als Werkzeugschlosser u. Reifeprüfung; 1958 SED; 1958 – 62 Studium der Philos. u. Geschichte an der KMU Leipzig; anschl. bis 1964 Assistent an der MLU Halle; ab 1967 Aspirant am Franz-Mehring-Inst. Leipzig; 1968 dort Prom. mit einer Arbeit über die Funktion von Gewerkschaften in westl. Industrieges.; 1970 Doz. an der Sekt. Philos./Wiss. Soz. der KMU Leipzig, Aufbau u. bis 1978 Ltg. eines Lehrstuhls für…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Remmele, Helmut

* 13.1.1910 – ✝ 21.1.1938

Geboren am 13. Januar 1910 in Mannheim als Sohn von Anna und Hermann Remmele. 1920 mit den Eltern nach Berlin übergesiedelt, wo er nach dem Abschluß der Realschule Werkzeugmacher lernte. Helmut Remmele trat 1924 in die KJD und 1928 in die KPD ein. Ab 1927 hielt er sich in Moskau auf, besuchte hier eine Berufsschule und wurde Mitglied des Komsomol. 1929 nach Berlin zurückgekehrt, begann er in Berlin-Wedding seine hauptamtliche Karriere als KJVD-Funktionär. Von 1929 bis 1932 war Helmut Remmele Mitglied des ZK des KJVD und Redakteur an der Zeitschrift »Junge Garde«. Weil er in der KJVD-Führung im Sommer 1932 die Position Heinz Neumanns vertrat und die Kritik seines Vaters an Ernst Thälmann unterstützte, wurde Helmut Remmele wegen »Zugehörigkeit zur Neumann-Remmele-Opposition« von seiner Funktion im ZK des KJVD entbunden. An der Jahreswende 1932/33 war er noch KPD-Funktionär im Berliner UB Süd-West und Süd-Ost. Im Februar ging er in die Illegalität, emigrierte später nach Frankreich und kam Anfang 1934 in die Sowjetunion. Von Februar 1934 bis Anfang 1936 konnte Helmut Remmele durch Protektion von Wilhelm Knorin an der KUNMS studieren. Anschließend Schlosser in Magnitogorsk; dort verlor er seine Arbeit, als auf NKWD-Befehl vom Juli 1937 alle in der Rüstungsindustrie beschäftigten Deutschen entlassen wurden. Helmut Remmele wurde am 19.September 1937 vom NKWD verhaftet, am 21. Januar 1938 vom Militärtribunal des Obersten Gerichts in Moskau zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tag erschossen.

Wer war wer in der DDR

Renft, Klaus

* 30.6.1942 – ✝ 9.10.2006

Geb. in Jena; 1957 Gründung des Klaus-Renft-Quartetts, ab 1961 Klaus-Renft-Quintett; 1963 – 65 Ltr. der Butlers; 1969 Klaus Renft Progressiv; ab 1971 Ltr. der Klaus Renft Combo (später nur Renft), Besetzung: Thomas »Monster« Schoppe (Ges., Git.),  Peter »Cäsar« Gläser (Ges., Git.), Christian »Kuno« Kunert (Ges., Keyboards), K. R. (Baßgit.), Peter »Pjotr« Kschentz (Ges., Flöte, Sax.), Jochen Hohl (Schlagzeug); enge Zusammenarbeit mit dem Liedermacher  Gerulf Pannach (Texte, gem. Auftritt); erste…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Renner, Rudolf

* 27.3.1894 – ✝ 30.7.1940

Geboren am 27. März 1894 in Beule/Krs. Schwelm, Sohn eines Bierhändlers; lernte Steindrucker. 1910 Eintritt in die Gewerkschaft und die sozialistische Jugend. Bei Kriegsausbruch zur Infanterie eingezogen, später Flugzeugbeobachter an der Front. 1916 schloß er sich der Spartakusgruppe an. Kurz vor Kriegsende wegen illegaler politischer Betätigung festgenommen, durch die Revolution befreit und in den Soldatenrat gewählt. Anfang 1919 zog Renner nach Elberfeld, Mitglied der KPD. Als geschickter Redner, der sich eine gute Allgemeinbildung angeeignet hatte, von der Parteiführung schon 1919 als Sekretär eingesetzt, zunächst in einigen Städten des Rheinlands. 1920 ging er nach Sachsen, wurde Volontär bei der Chemnitzer KP-Zeitung »Kämpfer«, übernahm dann in Dresden das »Volksblatt« (ein Kopfblatt des »Kämpfers«). Als jüngster Abgeordneter zog er 1921 für die KPD in den Sächsischen Landtag ein, dem er ununterbrochen bis 1933 angehörte. Renner war bald einer der führenden Kommunisten in Ostsachsen. 1923 Kursant eines Halbjahreslehrgangs an der Internationalen Leninschule. Anfangs Anhänger der Brandler-Führung, wechselte er in der Ruth-Fischer-Ära zu den Linken und wurde nach dem »Offenen Brief« 1925 Gefolgsmann des Thälmann-ZK. Von 1925 bis 1928 war er in Dresden Chefredakteur der neuen KPD-Zeitung für Ostsachsen, der »Arbeiterstimme«. Der XII. Parteitag 1929 wählte Renner zum Mitglied des ZK. Von 1928 bis 1933 Vorsitzender der Landtagsfraktion und dort bekannt als schlagfertiger Parlamentarier. Als ihn z. B. der NSDAP-Abgeordnete Studentowski beschimpfte: »Du mit deiner Glatze!«, antwortete ihm Renner prompt: »Wenn ich so viel Mist im Kopf hätte wie du, würden mir wahrscheinlich auch Haare wachsen.« Anfang 1929 als Kommissar des ZK nach Leipzig geschickt, löste er den Versöhnler Georg Schumann als Polleiter ab, doch bereits im Februar 1929 übergab er diese Funktion Jean Winterich. Renner ging nach Berlin, um die Leitung des Pressedienstes der KPD zu übernehmen. Nach der Zusammenlegung der sächsischen Bezirke Ende 1929 wieder Chefredakteur der »Sächsischen Arbeiterzeitung«, dann 1932 vom ZK in die Redaktion der »Roten Fahne« nach Berlin berufen und Ende 1932 erneute Rückkehr nach Leipzig. Hier wurde Renner am 11. April 1933 verhaftet und schwer mißhandelt. Im April 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, wurde er nach Ablauf der Strafe in die KZs Sachsenburg, Oranienburg und zuletzt nach Buchenwald gebracht, wo Rudolf Renner am 30.Juli 1940 ums Leben kam.

Wer war wer in der DDR

Rentzsch, Egon

* 28.9.1915 – ✝ 28.7.1992

Geb. in Mobschatz (b. Dresden); Vater Schneidermstr.; Volks- u. Bürgerschule; kfm. Lehre; SAJ; 1930 KJVD; 1933 illeg. Arbeit; Nov. 1934 Verhaftung, 1933 – 36 Haft im Zuchthaus Bautzen, anschl. KZ Sachsenberg, Sept. 1936 entlassen; April 1937 erneut verhaftet, bis April 1939 Haft in den KZ Sachsenberg, Sachsenhausen u. Buchenwald; »wehrunwürdig«, bis 1945 Arbeit als Lagerist u. Monteur in Dresden. 1945/46 KPD / SED; Ltr. der KPD-LPS Sachsen in Ottendorf; 1946 – 48 Stadtrat für Volksbildung in…

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Reschke, Erich

* 14.3.1902 – ✝ 21.11.1980

Geb. in Dortmund; Volksschule; Ausbildung u. Arbeit als Stahlbauschlosser auf der Hamburger Werft Blohm & Voss; 1922 KPD; 1923 Teiln. am Hamburger Aufstand; 1925 RFB; Abt.-Ltr. des RFB in Hamburg-Altona; Mitgl. der RFB-Gaultg. Wasserkante; 1933 – 35 U-Haft, verurteilt zu fünf Jahren Zuchthaus, inhaftiert in Rendsburg, dann Straflager Esterwegen u. KZ Lichtenburg, 1938 – 44 KZ Buchenwald (zeitw. Lagerältester I), danach Strafgefängnis Ichtershausen. 1945/46 Chef der Landespolizei Thür.; 1946 SED;…

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Reider, Sybille

* 8.10.1949

Geb. in Wengelsdorf (Krs. Weißenfels); Ausbildung zur Krankenschwester; 1968 Abitur; 1968 – 72 Studium der Rechtswiss. an der MLU Halle, Dipl.-Jur.; 1972 – 80 Justitiarin der Interhotels Leipzig; ab 1980 Lehrerin für Recht an der FS für Gaststätten u. Hotelwesen Leipzig; 1985 FS-Pädagogin; Jan. 1990 SDP, dann SPD; März – Okt. 1990 Mitgl. der Volkskammer; April – Aug. 1990 Ministerin für Handel u. Tourismus in der Reg.  de Maizière (Nachf. von  Bruno Benthien); Aug. 1990 Austritt aus der SPD;…

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Reimann, Karl

* 21.5.1900 – ✝ 20.7.1973

Geboren am 21. Mai 1900 in Ilmenau; lernte Gürtler. Seit 1917 Mitglied der USPD und enger Weggefährte von Walter Stoecker. 1918 Funktionär der FSJ bzw. der KJD im Bezirk Halle-Merseburg, seit 1919 Mitglied der KPD. Er nahm am Mitteldeutschen Aufstand im März 1921 teil, konnte flüchten und lebte kurze Zeit in Berlin unter dem Namen Willi Setzkorn. Reimann fand Anschluß an die Plättner-Gruppe ( Karl Plättner) und war an deren Bandenaktionen beteiligt. Im Dezember 1921 festgenommen und vom Schwurgericht Halle-Dresden zunächst zu drei Jahren, dann vom Staatsgerichtshof zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, die er in Bautzen und Cottbus verbüßte. Ab 1926 Leiter der RHD Thüringen, leistete er nach 1933 illegale Arbeit, 1934 festgenommen und zu einer zweieinhalbjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, anschließend in das KZ Lichtenburg bzw. in das KZ Buchenwald überführt. Nach der Befreiung Mitarbeit in der Such- und Auskunftsstelle für ehemalige KZ-Häftlinge in Erfurt. 1946 Mitglied der SED und Viehprüfer im Kreis Erfurt-Weißensee. Ab 1947 Sekretär der Landesleitung Thüringen der Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft, später Sekretär der VVN Thüringen, 1953 Mitarbeiter im Rat des Kreises Erfurt. Karl Reimann starb am 20. Juli 1973 infolge eines Unfalls in Erfurt.

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Reimers, Johann

* 5.4.1885 – ✝ 4.5.1947

Geboren am 5. April 1885 in Wittmund/Ostfriesland, Sohn eines Maurers; lernte Maurer. Von 1923 bis 1925 gehörte er der KPD-Fraktion im Oldenburger Landtag an. 1925 trat er aus der KPD aus, zeitweilig Mitglied der USPD, Ende 1932 wieder KPD-Mitglied. 1931 beim Gartenamt der Stadt Rüstringen beschäftigt, nach 1933 wurde er aus dem städtischen Dienst entlassen. 1935/36 Maurer, von Oktober 1939 bis Juni 1942 Arbeiter auf der Kriegsmarinewerft in Wilhelmshaven, dann Invalide, 1945 Maurer bei der Stadt Wilhelmshaven. Mitglied der KPD, ohne Funktionen anzunehmen. Johann Reimers starb am 4. Mai 1947 in Wilhelmshaven.

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Reinhard, Fritz

* 3.3.1904 – ✝ 1954

Geboren am 3. März 1904 in Mannheim, Sohn eines Eisenbahners; kaufmännischer Angestellter. Seit 1921 Mitglied der kommunistischen Jugend, im gleichen Jahr wurde er bei einer Demonstration durch Schüsse schwer verletzt. Reinhard war seit 1922 in der BL Baden der KJD, dann wurde er nach Berlin ins ZK der Jugendorganisation berufen. 1925 Vertreter des KJVD beim Exekutivkomitee der KJI in Moskau, blieb bis 1928 in dieser führenden Funktion. Dann wurde er wegen seiner engen Beziehungen zu Heinrich Brandler und August Thalheimer nach Berlin zurückbeordert und 1929 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen. 1929 in der KPO-Jugend aktiv; 1930 wurde er Werbeleiter einer Firma in Berlin, 1936 in Wien. Aus der Politik zurückgezogen, starb Fritz Reinhard 1954 in Wien.

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Reinhold, Otto

* 8.12.1925 – ✝ 27.4.2016

Geb. in Altrohlau (b. Karlsbad, ČSR/Stara Role, Tschechien); Vater Porzellanmaler; Ausbildung zum Schreibmaschinenmechaniker; 1945/46 KPD/SED; 1946 – 50 Studium der Wirtschaftswiss. an der FSU Jena u. der Univ. Berlin; 1950 – 53 Red. der SED-Ztschr. »Einheit«; zugl. 1951 Prof. für pol. Ökon. an der HU Berlin; 1953 Ltr. des Lehrstuhls Pol. Ökon. der PHS; ab Mai 1956 – Jan. 1961 stellv. Ltr. der Abt. Prop. des ZK der SED; 1959 VVO; Febr. 1961 – Mai 1962 Lehrstuhlltr. Pol. Ökon. u. stellv. Dir.,…

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Reinmuth, Ernst

* 11.3.1901 – ✝ 30.8.1986

Geb. in Heidelberg-Kohlhof; Vater Obstbautechniker; 1920 / 21 Studium der Naturwiss. an der Univ. Heidelberg; 1921 / 22 landw. Lehre; 1922 – 24 Studium der Landw. an den Univ. Jena u. Halle, Dipl. für Landw. sowie Saatzuchtinspektor-Examen; 1925 / 26 Fachlehrer an der Landwirtschaftsschule in Eppingen (Baden); 1926 – 31 Ass., anschl. Ltr. der Abt. Pflanzenkrankheiten der Landw. Versuchsstelle Rostock; 1929 Prom. an der Univ. Rostock; 1937 Ltr. des Mecklenburg. Pflanzenschutzamts; 1935 Habil. an…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reith, Wilhelm von der

* 3.7.1897 – ✝ 28.2.1967

(* 1897 – † 1967) Geboren am 3. Juli 1897 in Altenwerder bei Hamburg; Bauarbeiter, trat 1913 in die Arbeiterjugend und 1915 in die SPD ein. Während der Novemberrevolution Mitglied der USPD, ging 1919 zur AAU, wurde 1921 Mitglied der KPD und Polleiter eines Hamburger Stadtteils. 1930 Kursant der M-Schule der Komintern in Moskau. Reith kam 1930 als Nachrücker in die Hamburger Bürgerschaft und gehörte ihr bis 1933 an. Mitglied der BL Wasserkante, 1933 in Rostock für die Anleitung der illegalen mecklenburgischen Parteiorganisationen verantwortlich. Er emigrierte in die âSR, war 1936 in Spanien Angehöriger der XI. Internationalen Brigade, Kommissar für Kultur. Später in Djelfa in Nordafrika interniert, diente 1942 als Zivilbeschäftigter bei den britischen Streitkräften und gehörte zu der Gruppe deutscher Kommunisten, die Ende 1943 in die Sowjetunion reisen durften. Dort Politinstrukteur in Kriegsgefangenenlagern, 1946 kehrte er nach Hamburg zurück. Er war wieder in der KPD und arbeitete für die Hamburger kommunistische Wochenzeitung »Blinkfüer«. Wilhelm von der Reith starb am 28.Februar 1967 in Hamburg.

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Remmele, Hermann

* 5.11.1880 – ✝ 7.3.1939

Am 5. November 1880 in Ziegelhausen bei Heidelberg geboren, entstammte einer Müllerfamilie, sein Vater war Besitzer einer Bauernmühle. Hermann Remmele stieß ebenso wie sein Bruder Adam ([* 1877 – † 1951], später badischer SPD-Innenminister und Ministerpräsident) früh zur Arbeiterbewegung. Die Kindheit verlebte er in einem Bauerndorf im Odenwald und kam mit 14 Jahren nach Ludwigshafen/Rhein in eine Lehre als Eisendreher. 1897 Mitglied der Metallarbeitergewerkschaft und der SPD. Nach der Gesellenprüfung 1898 auf Wanderschaft. Remmele war einer der ersten, die 1901/03 in badischen Garnisonen illegal für die Sozialdemokratie warben, und er zählte zu den Mitbegründern der süddeutschen Arbeiterjugendbewegung. Die sozialistische Jugend Offenbachs delegierte ihn 1907 zum Jugendkongreß, er wurde Sekretär der Konferenz. 1907/08 besuchte er die SPD-Parteischule in Berlin, anschließend Parteifunktionär in Mannheim. Mitarbeiter der »Leipziger Volkszeitung«, ab 1910 Redakteur der Mannheimer SPD-Zeitung »Volksstimme«. Hermann Remmele stand auf dem linken Flügel der SPD, deren Mehrheit in Baden revisionistisch war. Am 12. August 1910 schrieb er in einem Brief an Karl Kautsky, die linken Delegierten bäten zum Badischen Parteitag um Unterstützung durch einen guten Referenten, nicht Hermann Müller oder Friedrich Ebert, sondern möglichst Hermann Molkenbuhr und betonte: »Selbstverständlich verkriechen wir uns nicht angesichts der großen Übermacht ins Mauseloch.« Von 1914 bis 1918 war Remmele als Soldat an der Front. Während eines Urlaubs 1916 sammelte er die Opposition der SPD in Mannheim. Delegierter auf dem Gründungsparteitag der USPD 1917, wurde er nach der Revolution 1918 zunächst Führer der USPD in Mannheim, Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates. Remmele war 1919 einer der Initiatoren und Organisatoren der kurzlebigen Räterepublik in Mannheim. Im Frühjahr 1919 Übersiedlung nach Stuttgart, hauptamtlicher Sekretär und Redakteur der USPD in Württemberg. 1920 für die USPD in den Reichstag gewählt. Delegierter des Spaltungsparteitages, Mitglied des Reichsausschusses, der Kontrollkommission und später des ZK der USPD. Mit dem linken Flügel der USPD kam er 1920 zur KPD. Auf dem Vereinigungsparteitag in die Zentrale der VKPD gewählt, gehörte Remmele seit dieser Zeit bis 1933 ununterbrochen der Zentrale bzw. dem ZK der KPD an. Als Zentralemitglied zog er nach Berlin, wo er verschiedene Funktionen im Orgapparat ausübte. Er war auch in der 1923 gewählten Brandler-Zentrale und beteiligte sich aktiv an der Vorbereitung des »Oktober 1923«. Als Kurier der Zentrale überbrachte er deren Aufstandsbefehl an die KP Hamburg. Nach der Niederschlagung von der Polizei gesucht (Steckbrief: »1,68 m groß, blaugraue Augen, volles, fahles Gesicht«), hielt er sich mit einem falschen Paß (Werner Luchholdt) in Deutschland auf. Remmele trennte sich von der Brandler-Spitze und wurde ein Wortführer der Mittelgruppe, die nach der Moskauer Beratung vom Januar 1924 die Parteileitung übernahm, er war bis April 1924 Vorsitzender der KPD. Auf dem IX. Parteitag 1924 geriet die Mittelgruppe zwar in die Minderheit, doch Remmele kam als ihr Vertreter auch in die neue, linke Zentrale. 1924 Mitglied des Polbüros; er gehörte bis 1932 zu diesem höchsten Parteigremium. Im Mai 1924 auch wieder in den Reichstag gewählt, behielt er das Mandat bis 1933. Hermann Remmele und Ernst Thälmann wurden 1924 von Grigori Sinowjew als »das Beste und Kostbarste, was die deutsche Partei besitzt ..., das Gold der Arbeiterklasse« bezeichnet. Seit Herbst 1925 Mitglied des EKKI-Präsidiums, übernahm Remmele 1925 auch die Chefredaktion der »Roten Fahne«. Nach dem »Offenen Brief« vom September 1925 gegen die Ruth-Fischer-Führung stieg sein Einfluß beträchtlich. Von November 1925 bis Juni 1926 war er Polleiter des Bezirks Berlin-Brandenburg. Vom VI. Weltkongreß der Komintern 1928 erneut ins EKKI-Präsidium berufen, hielt er sich als Vertreter der KPD längere Zeit in Moskau auf. Als das ZK der KPD wegen der Wittorf-Affäre 1928 Thälmann absetzte, wurde Remmele von Stalin nach Deutschland geschickt, um diesen Beschluß sofort rückgängig zu machen. In den folgenden Jahren spielte Remmele neben Thälmann und Heinz Neumann die entscheidende Rolle in der deutschen Partei, diese drei Mitglieder des Politsekretariats bildeten als Triumvirat von 1929 bis 1932 die eigentliche Parteiführung. Auf dem XII. Parteitag der KPD 1929 hielt Remmele ein Referat über die Verteidigung der Sowjetunion und wurde ebenso wie Thälmann begeistert umjubelt. 1930 dann zum Leiter des Kampfbundes gegen den Faschismus ernannt und in der KPD neben Thälmann immer deutlicher als Führer herausgestellt. An Remmeles 50. Geburtstag 1930 feierte ihn das ZK als »einen der Besten der eisernen bolschewistischen Garde«. Außer zahlreichen Broschüren veröffentlichte er das zweibändige Werk »Die Sowjetunion«, das von der KPD in über 30000 Exemplaren vertrieben wurde. Am 25. Mai 1931 wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zwei Jahren und neun Monaten Festung verurteilt; brauchte die Strafe aber als Reichstagsabgeordneter nicht abzusitzen. Neben Thälmann und Neumann trat Remmele als einer der Hauptverfechter des von der Komintern bestimmten ultralinken Kurses der KPD auf. Sein Versuch 1931/32, zusammen mit Neumann und der Mehrheit des Polbüros Thälmann abzusetzen und sowohl gegen Nationalsozialisten wie gegen die Sozialdemokraten einen schärferen Kurs zu steuern, mißlang. Im Zusammenhang mit der Maßregelung der Neumann-Gruppe wurde er ebenfalls verwarnt, doch während Neumann degradiert wurde, behielt Remmele seinen Platz im ZK und im Polbüro. Im Oktober 1932 mußte er aus dem Sekretariat des ZK ausscheiden, blieb aber bis 1933 in Berlin, emigrierte dann nach Moskau und wohnte im Hotel »Lux«. Nachdem sein Briefwechsel mit Neumann gefunden wurde (Neumann hatte ihm geraten »Liebknecht und nicht Haase zu sein«, es also zur Spaltung kommen zu lassen), war Remmeles politische Laufbahn beendet. Im Januar 1934 mußte er Selbstkritik üben und seine Theorien über den Faschismus widerrufen. Auch die »Behauptung, daß die deutsche Arbeiterklasse [1933] die schwerste Niederlage seit 1914 erlitten habe«, erklärte er nun als »falsch«. Hermann Remmele lebte mit seiner Frau Anna Remmele, geborene Lauer (* 22. 9. 1888), in Moskau; bis zu seiner Verhaftung durch das NKWD am 15. Mai 1937 war er dort Mitarbeiter der Agitation- und Propagandaabteilung der Komintern. Am 7. März 1939 wurde Hermann Remmele der »Teilnahme an einer konterrevolutionären terroristischen Organisation« beschuldigt, vom Militärkollegium des Obersten Gerichts zum Tode verurteilt und noch am selben Tag auf dem Donskoje-Friedhof erschossen. Anna Remmele wurde im Juli 1937 ebenfalls vom NKWD festgenommen, aus der Partei ausgeschlossen und nach achtzehn Monaten Haft Mitte Januar 1939 nach Sibirien verbannt, wo sie am 5. Juli 1947 im Tomsk starb. Der Sohn Helmut Remmele war schon vor dem Vater 1938 erschossen worden. Die Tochter Hedwig Remmele (* 20. 10. 1907 – †17.4. 1984) verlor nach der Verhaftung der Eltern ihre Arbeit im ZK der IRH, kam als Schlosserin in einen Moskauer Betrieb und wurde mit ihren beiden Töchtern im August 1941 ebenfalls nach Tomsk verbannt. Ende August 1956 durfte sie in die DDR ausreisen. Hermann Remmele wurde erst am 30.September 1988 durch Beschluß des Obersten Sowjet der UdSSR offiziell rehabilitiert.

Wer war wer in der DDR

Renk, Silke

* 30.6.1967

Geb. in Querfurt; begann als Leichtathletin bei der BSG MK Sangerhausen, 1979 KJS Halle, SC Chemie Halle, Spezialdisz. Speerwerfen; 1981, 1993 u. 1995 Spartakiadesiegerin; 1985 Silber bei den DDR-Juniorenmeisterschaften; 1988 – 90 DDR-Vizemstr.; 1989 Gold bei der Universiade; ab 1987 Studium an der DHfK bzw. der KMU, Dipl.-Sportlehrerin. 1990 – 98 beim SV Halle (Trainerin: Maria Ritschel); 1991 WM-Bronze; 1992 Olympiasiegerin; 1992 u. 1993 Dt. Mstr.; Bestleistung: 71,00 m (1988); 1992 Silbernes…

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Rennert, Jürgen

* 12.3.1943

Geb. in Berlin-Neukölln; Vater Gebrauchswerber, Mutter Kontoristin; aufgew. bei der Großmutter in Berlin (West); 1953 Übersiedl. zu den Eltern in die DDR; 1959 – 62 Schriftsetzerlehre, dann Hilfspfleger in einem Krankenhaus; 1963 erste Veröff. in der Ztschr. »Neue Dt. Lit.«; 1964 – 75 Werbetexter u. Red. im Verlag Volk u. Welt; dazw. 1966/67 Wehrersatzdienst als Bausoldat; 1966 Beiträge in der eingestampften Ausgabe der »Neuen Texte 6«; 1968 Beitrag in der nach Drucklegung makulierten Anthol.…

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Rentzsch, Hermann

* 27.5.1913 – ✝ 12.4.1978

Geb. in Schmiedeberg (Krs. Dresden); Va- ter techn. Angest.; 1919 – 27 Volksschule; 1927 – 30 Ausbildung zum Kunst-, Bau- u. Möbeltischler; 1927 – 33 SAJ u. Reichsbanner; 1931 – 34 im Beruf tätig, zeitw. arbeitslos; 1934 – 43 Reichswehr, dann Wehrmacht, 1941 – 43 in der Sowjetunion, zul. Obltn.; 29.1.1943 in Stalingrad mit 5.000 Soldaten übergelaufen; 1943 – 45 sowj. Kriegsgefangenschaft; 1943/44 Besuch der Marx. Schule; Mitgl. des NKFD, Frontbeauftr. u. Lektor an versch. Antifa-Schulen. Juni…

Wer war wer in der DDR

Reschke, Thomas

* 4.6.1932

Geb. in Danzig (Gdańsk, Polen); Vater Buchbinder, Mutter Hortnerin; Sept. 1945 Umsiedl. nach Ludwigslust; 1951 dort Abitur an der Goethe-OS; 1951 – 55 Studium der Slawistik an der HU Berlin, Dipl.-Slawist; 1955 – 90 Übersetzungsred. u. Lektor in den Verlagen Kultur u. Fortschritt sowie Volk u. Welt, Berlin, seit 1956 Übers. russ. Belletristik; 1965 – 90 Mitgl. des SV, Mitgl. der Ltg. seiner Berliner Bez.-Org., zul. stellv. Vors.; 1975 F.-C.-Weiskopf-Preis; 1987 Maxim-Gorki-Preis des sowj. SV.…

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Reimann, August

* 11.4.1895 – ✝ 11.6.1948

Geboren am 11. April 1895 in Striegau; lernte Steinmetz, als Soldat im Weltkrieg an der Front. 1918 Mitglied der USPD, 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Er übte zunächst in Niederschlesien verschiedene Funktionen aus, u.a. Sekretär der KPD im UB Striegau, dann Orgleiter der BL Schlesien und Orgleiter des RFB, 1925 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Reimann vertrat bei den Auseinandersetzungen mit den Rechten 1928/29 die Linie des ZK, blieb bis 1931 Orgleiter des Bezirks Schlesien. Anschließend Verlagsleiter der »Arbeiter-Zeitung«, Leiter der IAH und des illegalen RFB in Breslau. 1932 wegen Weiterführung des verbotenen RFB festgenommen. Reimann wurde im Februar 1932 aus der KPD ausgeschlossen und soll in die SAP übergetreten sein. 1933 verhaftet, schwer mißhandelt, er saß längere Zeit im KZ. Nach 1945 kam Reimann nach Sachsen, wurde zunächst Bürgermeister von Bad Brambach und im September 1947 Vorsitzender der SED in Oelsnitz. In einer Charakteristik äußerten Karl Schirdewan und Ernst Wollweber 1947 über Reimann: »August Reimann ist nicht frei vom Hang zur Intrige, jedenfalls ist die Art und Weise, wie er sich auftretende Meinungsverschiedenheiten mit anderen Genossen bewußt macht, nicht frei von starker Subjektivität.« Weihnachten 1947 erkrankt, schied er aus der hauptamtlichen Funktion aus. August Reimann starb am 11. Juni 1948 im Sanatorium Coswig an einem Lungenleiden.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reimann, Paul

* 12.11.1902 – ✝ 1.11.1976

Geboren am 12. November 1902 in Brünn als Pawel Reiman; besuchte das Gymnasium und studierte von 1921 bis 1923 an der Universität Leipzig. Er war seit 1921 Mitglied der KPD und der Kostufra und gehörte von 1921 bis 1923 deren Reichsleitung an. Reimann trat vor allem bei den kulturpolitischen Debatten der Partei, u.a. in der »Roten Fahne« hervor. 1923 ging er in die Tschechoslowakei zurück, wurde Mitglied der KSâ, Studium an der Deutschen Universität in Prag. Von 1924 bis 1926 Redakteur der âKK (âeskoslovenska kommunisti?cka korespondence), anschließend Chefredakteur des Parteiorgans »Vorwärts« in Reichenberg und Mitglied der dortigen Kreisleitung. Reimann war 1928 als führender deutscher Vertreter der linken (Gottwald)-Fraktion der KPâ auf dem VI. Weltkongreß der Komintern. 1929 wurde er zum Kandidaten des Politbüros gewählt und nach Moskau als Vertreter der KPâ in der Komintern delegiert, Kandidat des EKKI und Kandidat des Politsekretariats des EKKI (von 1929 bis 1931). Zugleich wurde er in die Redaktion der »Kommunistischen Internationale« aufgenommen. Im Januar 1931 aus dem EKKI ausgeschieden wegen rechtsopportunistischen Verhaltens. 1931/32 Chefredakteur des theoretischen Organs der KPâ »Kommunistische Revue« und Leiter der Agitpropabteilung des ZK, wurde aber 1933 wegen rechter Abweichung bei der Einheitsfrontpolitik nach Moskau gerufen und arbeitete dort im EKKI-Apparat. Später wieder im ZS der KPâ, nahm Reimann, einer der Hauptvertreter der linken deutschen Intelligenz in der Tschechoslowakei, nach 1933 aktiv am politischen und kulturellen Leben der reichsdeutschen Emigration teil. Mitarbeiter der »Rundschau«, des »Gegen-Angriffs« u. a. Emigrationsblätter und gehörte 1938/39 dem Nachrichtenapparat der illegalen KPâ an. Er emigrierte im April 1939 über Polen nach Großbritannien und war hier Redakteur des Organs »Einheit«, der Gruppe um den sudentendeutschen KPâ-Funktionär Gustav Beuer (* 24. 2. 1893 – †21.3. 1947). Im Dezember 1945 Rückkehr nach Prag, hier bis 1951 Mitarbeiter des ZK der KPâ, vorwiegend auf dem Gebiet der Kulturpropaganda. Von 1949 bis 1951 Chefredakteur des theoretischen Organs »Nova mysl«. Im Slánsk´y-Prozeß 1952 als Zeuge der Anklage zum Punkt Zionismus herangezogen. Ab 1952 Mitarbeiter, 1955 stellvertretender Direktor und von 1962 bis 1968 Direktor des Instituts für Geschichte der KPâ. Als korrespondierendes Mitglied der tschechoslowakischen AdW und Vorsitzender der Germanistenkommission war Reimann 1963 an der Organisation der Kafka-Konferenz in Libli?ce und der Prager Konferenz über die deutsche Literatur 1965 maßgeblich beteiligt. Hier wurde durch die Neubewertung der humanistischen Traditionen der bürgerlichen Literatur und ihre Integration in die »marxistische« Ideologie eine wichtige Voraussetzung des Prager Frühlings geschaffen. 1968 aktiv in der tschechoslowakischen Erneuerungsbewegung, er gehörte zu den Kritikern der sowjetischen Intervention vom August 1968. Im Mai 1969 noch zum Professor für deutsche Literatur an die Prager Karls-Universität berufen, wurde Reimann 1970 aus der KPâ ausgeschlossen und erhielt Berufsverbot. Seine Bücher wurden aus den Bibliotheken entfernt, aus Protest gegen die DDR, die den Einmarsch in die âSSR unterstützt hatte, gab er den ihm von der Karl-Marx-Universität Leipzig verliehenen Ehrendoktortitel zurück. Paul Reimann starb am 1.November 1976 in Prag. Sein Sohn Michal Reiman (* 1930) Historiker, wurde als Reformer 1970 ebenfalls aus der KPâ ausgeschlossen. Nach Berufsverbot übersiedelte er 1976 in die Bundesrepublik und wurde Professor an der Freien Universität Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reimers, Wilhelm

* 7.11.1897 – ✝ 4.2.1982

Geboren am 7. November 1897 in Hamburg-Altona, Sohn eines Zimmermanns; lernte Maschinenbauer. 1912 Mitglied des Arbeiter-Jugendbundes Hamburg, von Mitte 1916 bis Ende 1918 Soldat im Weltkrieg. 1919 trat er in die USPD, 1922 in die KPD ein, ab 1924 Stadtverordneter in Hamburg-Altona, von 1927 bis 1933 dort auch unbesoldeter Senator. Anfang 1929 Redaktionsvolontär der »Hamburger Volkszeitung«, nach einem halben Jahr Gewerkschaftsredakteur. Er wurde Ende 1930 Geschäftsführer des KPD-Unternehmens Norddeutscher Verlag, im Januar 1932 in Berlin Leiter der Verlagszentrale der KPD. Reimers gehörte damit automatisch der Gescha (Geschäftsabteilung) unter Leitung von Willi Budich an. Nach der Verhaftung von Budich übernahm er 1933 die Funktion des »Reichstechnikers« und arbeitete eng mit Eugen Schönhaar zusammen. Nachdem die meisten Bezirkstechniker festgenommen bzw. emigriert waren, gab es Gerüchte, daran sei Reimers schuld, Ende 1933 machte ihm Walter Ulbricht schwere Vorwürfe. Reimers kehrte nach Deutschland zurück, arbeitete dann in Prag unter dem Parteinamen Peter Dahlen und hatte in Paris Aussprachen mit Wilhelm Florin, Hermann Schubert und Wilhelm Pieck, wobei sie alle Vorwürfe Ulbrichts für grundlos erklärten. Anschließend Geschäftsführer der Saar-Nahe-Druck AG, einem von der KPD finanzierten Verlagsunternehmen. Im April 1935 in Frankreich, im Auftrag der Komintern reiste Reimers im Januar 1936 nach Kopenhagen, um den heruntergewirtschafteten Verlag der KP Dänemarks zu reorganisieren. Trotz erfolgreicher Arbeit bekam er Differenzen mit der KP Dänemarks. Hier wuchs auch seine Skepsis über die Moskauer Prozesse, den Spanischen Bürgerkrieg und über die Volksfrontpolitik. Um sich einer Befragung durch die IKK zu stellen, mußte Reimers im August 1937 nach Moskau, durfte im April 1938 wieder nach Kopenhagen, legalisierte sich und blieb dort auch nach der deutschen Besetzung. Er trennte sich von der KPD, stellte sich am 5. August 1940 der dänischen Polizei, wurde interniert und am 27. Mai 1941 an NS-Deutschland ausgeliefert. Hier wurde Reimers am 17. Dezember 1941 vom VGH zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. 1945 schloß er sich der SPD an, arbeitete als Journalist, Pressereferent und Gewerkschaftssekretär. Von 1955 bis 1964 war Reimers Geschäftsführer der SPD-Zeitungen »Hamburger Echo« und »Hamburger Morgenpost« und von 1949 bis 1957 SPD-Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft. Wilhelm Reimers starb am 4. Februar 1982 in Hamburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reinhardt, Philipp

* 15.2.1891 – ✝ 29.6.1968

Geboren am 15. Februar 1891 in Ludweiler (heute Völklingen)/Saar, Sohn eines Bergmanns; ging ebenfalls in den Bergbau. Von 1914 bis 1917 Soldat bzw. Unteroffizier im Weltkrieg. Nach der Rückkehr arbeitete er zunächst wieder als Bergmann, später war er Sekretär des lothringischen Bergarbeiterverbandes (zuständig für die Mitglieder im Saargebiet). 1920 wurde Reinhardt Mitglied der USPD, Ende des Jahres trat er der VKPD bei und war zeitweise Redakteur der »Arbeiterzeitung«. Von 1922 bis 1929 Vertreter der KPD im Landesrat Saar, da er zu den Rechten gehörte, wurde er am 30. Mai 1929 aus der KPD ausgeschlossen. Bis 1933 Mitglied der KPO und deren 2. Vorsitzender an der Saar, für die KPO Abgeordneter im Landesrat Saar, seit 1932 Hausmeister in einer Ludweiler Schule. Reinhardt reiste gemeinsam mit dem Polleiter der KPD von Ludweiler, Karl Ulrich, auf Einladung der Nationalsozialisten im November 1933 nach Berlin, dort wurden beide von Adolf Hitler zu einem Gespräch empfangen. Daraufhin schloß ihn die KPO aus. 1934 trat er im Saargebiet in die von den Nazis unterstützte »Deutsche Front« ein und redigierte die Zeitschrift »Der Rufer im Warndt«. Kurzzeitig Mitglied der NSDAP, wurde Reinhardt nach Auseinandersetzungen mit lokalen NSDAP-Funktionären aber auch hier wieder ausgeschlossen. 1945 durch die französischen Militärbehörden vorübergehend interniert, dann Mitglied der SPS und 1955 der SPD, von 1956 bis 1960 war er Abgeordneter des Kreistages Saarbrücken-Land. Philipp Reinhardt starb am 29. Juni 1968.

Wer war wer in der DDR

Reinhold, Wolfgang

* 16.4.1923 – ✝ 2.9.2012

Geb. in Berlin-Friedrichshagen; Vater Kraftfahrer; Volksschule; 1938 – 40 kfm. Ausbildung; anschl. Bankangest.; 1941 – 45 Luftwaffe, Uffz. in einem Schlachtgeschwader; Mai 1945 – Juli 1949 sowj. Gefangenschaft, Antifa-Gebiets- u. -Zentralschule 999 bei Moskau, Mitgl. eines Lageraktivs. Juli 1949 Rückkehr nach Dtl.; Hilfsdreher u. Stanzer im VEB Pentacon in Dresden; 1949 – 51 Polit-Lehrer bzw. Ltr. der FDJ-Landesschule Zschorna; 1951/52 Sektorenltr. des ZR der FDJ; 1950 SED; Mai 1952 Eintritt in…

Wer war wer in der DDR

Reisch, Günter

* 24.11.1927 – ✝ 24.2.2014

Geb. in Berlin; Vater Bäcker; 1943 – 45 Kriegsdienst; danach amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 Gründung eines Kulturensembles der Antifa-Jugend mit sowj. Lizenz; 1947 Aufnahme in das Nachwuchsstudio der DEFA in Berlin, Unter den Linden; 1949 Regieassistent von Gerhard Lamprecht bei »Quartett zu fünft«; 1949 – 58 von  Kurt Maetzig bei »Rat der Götter« (1950), bei »Ernst Thälmann – Sohn seiner Kl./Führer seiner Kl.«, 1958 »Das Lied der Matrosen«; 1956 Regiedebüt mit »Junges Gemüse« (DEFA); 1956…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reitler, Anna

* 3.6.1894 – ✝ 23.6.1948

Geboren am 3. Juni 1894 in Liblar als Anna Schnitzler, Tochter eines Arbeiters; in ihrer Jugend Dienstmädchen. Sie kam nach Köln, wo sie einen Arbeiter namens Reitler heiratete. Anna Reitler schloß sich 1918 der USPD an und kam mit der linken USPD 1920 zur KPD, in der sie verschiedene ehrenamtliche Funktionen ausübte. Längere Zeit Frauenleiterin der BL Mittelrhein. Sie zeichnete vorrübergehend verantwortlich für die Kölner KPD-Zeitung »Sozialistische Republik«, 1923 Delegierte des VIII. Parteitages. Im Mai 1924 zog sie als kommunistische Abgeordnete in den Reichstag ein, wurde aber im Dezember des gleichen Jahres nicht wiedergewählt. Später trat sie politisch nicht mehr hervor und war auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr politisch tätig. Anna Reitler starb am 23. Juni 1948 in Markkleeberg bei Leipzig.

Wer war wer in der DDR

Renau, José

* 17.5.1907 – ✝ 11.10.1982

Geb. in Valencia (Spanien); Vater Maler u. Restaurator; erster Unterricht beim Vater; 1919 – 25 Studium an der Kunst-HS San Carlos in Valencia; anschl. als Werbegrafiker tätig; 1928 erste Ausstellung in Madrid; 1931 KP Spaniens; 1932 – 39 Prof. an der Kunst-HS Valencia; Wandbilder u. Fotomontagen; 1936 Dir. der KP-Ztg. »Verdad«; 1936 – 39 GD der Schönen Künste der span. Rep. u. pol. Komissar im Bürgerkrieg; 1938 Ltg. der bildkünstler. Prop. der Armee; 1939 Emigr. nach Mexiko; Mitarb. von David…

Wer war wer in der DDR

Renn, Ludwig

* 22.4.1889 – ✝ 21.7.1979

Geb. in Dresden; Vater Prof. für Math. u. Prinzenerzieher Johann V. v. G.; 1903 – 10 Königl. Gymnasium in Dresden, Abitur; 1910 – 20 Offz. im Leibgrenadierreg. 100 in Dresden, 1911 Ltn., 1914 Regt.-Adj., Einsatz an der Westfront, mehrere Auszeichn.; später Lehrer an einer Feldkriegsschule; 1918 zunächst Wahlführer eines Bat. der sozialdemokrat. ausgerichteten Sicherheitstruppe Dresdens, später Hundertschaftsführer der Sicherheitspolizei; weigerte sich, während des Kapp-Putsches auf Arbeiter zu… Geboren am 22. April 1889 als Arnold Friedrich Vieth von Golßenau in Dresden. Sein Vater, Johann Vieth von Golßenau, war Mathematikprofessor und Erzieher am Sächsischen Hof. Nach dem Abitur 1910 begann er eine Offizierslaufbahn, von 1914 bis 1918 zunächst Regimentsadjutant, dann Kompanie- und Bataillonsführer an der Westfront. 1919 kehrte er nach Dresden zurück, war 1920 Hundertschaftsführer der sozialdemokratisch ausgerichteten Sicherheitspolizei. Von 1920 bis 1923 studierte er Jura und Kunstgeschichte in Göttingen und München, danach im Kunsthandel tätig, 1926/27 setzte er in Wien sein Studium fort. Ab Januar 1928 in Berlin Mitglied der KPD, wurde auch Mitglied des RFB und des BPRS. Im September 1928 veröffentlichte die »Frankfurter Zeitung« Vorabdrucke seines Romans »Krieg«. Seinen Adelstitel aufgebend, nannte er sich fortan nur noch Ludwig Renn. Von 1928 bis 1932 war er Mitherausgeber der kommunistischen militärpolitischen Zeitschrift »Aufbruch« sowie – u. a. mit Johannes R. Becher – der Monatsschrift des BPRS »Die Linkskurve«. 1930 erschien Renns zweiter Roman »Nachkrieg«, in dem er die innenpolitischen Kämpfe von der Revolution bis zum Kapp-Lüttwitz-Putsch schilderte. Wegen »literarischen Hochverrats« wurde er 1932 während eines Vortrags verhaftet, Anfang Januar 1933 durch die Weihnachtsamnestie wieder freigelassen. In der Nacht des Reichstagsbrandes in »Schutzhaft« genommen, am 16. Januar 1934 zu dreißig Monaten Zuchthaus verurteilt. Über die Schweiz flüchtete Renn im Januar 1936 nach Spanien, wurde im Oktober 1936 Kommandeur des »Thälmann-Bataillons« und Stabschef der XI. Internationalen Brigade. Er wurde 1939 in Frankreich interniert, gelangte dann über Großbritannien und die USA nach Mexiko. Hier war er von 1941 bis 1946 Präsident der Bewegung Freies Deutschland. 1947 kehrte Renn über Murmansk nach Deutschland zurück, trat in die SED ein, wurde in Dresden Leiter des Kulturwissenschaftlichen Instituts und Professor für Anthropologie an der TH. Ab 1948 Vorsitzender des Kulturbundes Sachsen, erhielt 1949 die Ehrendoktorwürde der TH Dresden. Renn lebte ab 1952 als Schriftsteller in Berlin. In der Politik hielt sich Renn zurück, spielte oft den »Ahnungslosen«. Immerhin ließ er die Beziehungen zu Paul Merker nicht abreißen, selbst als dieser ab 1950 von der SED-Führung verfolgt wurde, er schickte Merker sogar Päckchen ins Gefängnis. Von 1969 bis 1975 war Renn Ehrenpräsident der DDR-Akademie der Künste, erhielt zweimal den Nationalpreis der DDR. Ludwig Renn starb am 21. Juli 1979 in Ost-Berlin. Renns Autobiographie »Anstöße in meinem Leben« erschien posthum 1980. Seine Werke erreichten in der DDR Millionenauflagen.Herbert Mayer / Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Rennhack, Heinz

* 5.3.1937

Geb. in Danzig (Gdańsk, Polen); Lehre u. ab 1954 Arbeit als Tischler, 1959 – 64 Operngesangsstudium an der HS für Musik »Carl Maria v. Weber« in Dresden, anschl. Engagements an der Staatsoperette in Dresden; ab 1968 Mitgl. des Schauspielensembles des DDR-Fernsehens, zahlr. Rollen, u. a. auch in Kinderfilmen u. Komödien, u. a. »Das tapfere Schneiderlein«, »Spuk im Hochhaus«, »Oben geblieben ist noch keiner«; Personality-Shows u. Moderation von Unterhaltungssendungen, u. a. »Ein Kessel Buntes«,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Repschläger, Wilhelm

* 17.3.1870 – ✝ 1945

Geboren am 17. März 1870 in Strasburg/Uckermark; lernte von 1884 bis 1887 das Zimmererhandwerk. Er bereiste Deutschland und ließ sich 1893 in Berlin nieder. 1894 Mitglied der Gewerkschaft und 1897 der SPD. Repschläger war aktiv im Zimmererverband tätig und übte viele Jahre ehrenamtliche Funktionen aus. 1917 trat er der USPD bei und kam mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Ab 1921 Vorsitzender des Zentralverbandes der Zimmerer Berlins und Umgebung und zugleich hauptamtlicher Sekretär dieser Gewerkschaft. 1925 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung berufen. Repschläger zog 1928 als Abgeordneter der KPD in den Reichstag ein, wurde aber 1930 nicht wiedergewählt. Seit 1929 leitete er den kommunistischen Zimmererverband in der RGO. Im November 1930 vor Gericht gestellt, da einige Artikel in einer KPD-Zeitung, für die Repschläger verantwortlich zeichnete, als »hochverräterisch« angesehen wurden. Dabei stellte sich heraus, daß er nur »Sitzredakteur« war, von Redaktionsarbeit nichts verstand, er wurde freigesprochen. Später trat er politisch nicht mehr hervor. Wilhelm Repschläger starb im Juli 1945 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Rettmann, Fritz

* 5.2.1902 – ✝ 20.7.1981

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zum Werkzeugmacher; 1916 DMV; 1919 Freie Soz. Jugend; 1920 – 28 KAPD u. Allg. Arbeiter-Union; 1920 – 30 Werkzeugmacher in Berlin, u. a. bei AEG, Siemens, C. Lorenz; 1921 – 28 Mitgl. des geschäftsf. Vorst. der Allg. Arbeiter-Union; 1928 KPD; Mitgl. der Betriebszelle der AEG Ackerstr.; 1929 Mitgl., 1930 – 33 Gewerkschaftssekr. des Einheitsverb. der Berliner Metallarb. (EVBM); danach illeg. Arbeit als Pol-Ltr. des EVBM u. Aug. 1933 – Mai 1943…