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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

dissidenten.eu

Šabata, Jaroslav

* 1927 – ✝ 2012

Jaroslav Šabata wurde 1927 im südmährischen Tullnitz (Dolenice) geboren und entstammte einer katholischen Bauernfamilie. Er wuchs in einem deutsch-tschechischen Umfeld auf, seine Mutter war Deutsche. Šabata ging in Brünn (Brno) aufs Gymnasium, musste das letzte Jahr des Zweiten Weltkrieges jedoch Zwangsarbeit leisten. Nach Kriegsende 1945 und Abitur 1946 studierte er Philosophie, Geschichte und Psychologie an der Brünner Masaryk-Universität, wo er 1953–1964 als Dozent am Lehrstuhl für…

Wer war wer in der DDR

Sachs, Horst

* 27.3.1927

Geb. in Magdeburg; dort 1933 – 37 Grundschule, 1937 – 44 OS; 1943/44 Luftwaffenhelfer, danach Arbeitsdienst, ab Nov. 1944 Kriegsdienst bei der Infanterie; bis Juli 1947 Kriegsgefangenschaft. 1948 Abitur in Magdeburg; 1948 – 53 Studium der Mathematik u. Physik an der MLU Halle, Schüler von Herbert Camillo Grötzsch, Diplomarbeit zu einem Problem der algebraischen Zahlentheorie; 1953 – 63 Assistent an der MLU; 1958 Prom. mit einer Diss. über isoperimetr. Ungleichungen in der Math. Physik, 1963…

Wer war wer in der DDR

Sackmann, Horst

* 3.2.1921 – ✝ 2.11.1993

Geb. in Freiburg i. Br.; Vater Revisor; Oberrealschule in Offenburg (Baden); 1939 – 45 Chemiestudium an den Univ. Halle u. Freiburg i. Br., unterbrochen durch Wehr- bzw. Kriegsdienst. 1945 Dipl.-Examen an der MLU Halle; 1946 hier wiss. Assistent am Inst. für Physikal. Chemie; 1950 Prom.; 1954 Habil.; Doz.; 1958 Prof. mit Lehrauftrag, 1959 Prof. mit vollem Lehrauftrag, 1963 – 86 ord. Prof. für Physikal. Chemie u. 1963 – 69 Dir. des Inst. für Physikal. Chemie der MLU; 1986 em.; 1965 Mitgl., 1971…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sager, Hans

* 15.2.1909 – ✝ 23.3.1939

Geboren am 15. Februar 1909 in Reichenbach bei Chemnitz, Sohn einer ledigen Schneiderin, wuchs bei einer Pflegemutter auf; lernte Fräser und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Hausierer. 1924 Mitglied der KJD, 1925 der KPD, Polleiter der KJD in Chemnitz-Ost. Im Herbst 1928 in Chemnitz aktiv bei der Ausschaltung der Rechten, er unterstützte voll den Kurs Ernst Thälmanns. Ab Januar 1929 hauptamtlicher Angestellter beim KJVD, Polleiter des KJVD-Bezirks Chemnitz-Erzgebirge-Vogtland, im November in die Stadtverordnetenversammlung von Chemnitz gewählt. Sager war bei der Reorganisation der Partei in Sachsen 1929/30 eingesetzt, wurde dann Polleiter in Duisburg, gehörte der BL Ruhr an, Polleiter im wichtigen UB Essen, wo er sich bis Anfang Mai 1933 illegal aufhielt. Sager emigrierte in das Saargebiet, anschließend nach Frankreich und in die Tschechoslowakei, wo er bis März 1939 aktive Grenz- und Kurierarbeit leistete. Am 23.März 1939 in Prag von der Gestapo festgenommen, kam Hans Sager dort drei Tage später, am 26.März 1939, in der Haft ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Salié, Hans (Oscar Hans Emil)

* 6.4.1902 – ✝ 1.8.1978

Geb. in Leipzig; Vater kaufm. Angestellter; 1920 Abitur; anschl. Studium der Math. u. Physik an der Univ. Leipzig; ab 1925 Lehrer im Schuldienst in Leipzig; 1932 Prom. mit der Arbeit »Zur Abschätzung der Fourierkoeffizienten ganzer Modulformen« bei Otto Hölder u. Leon Lichtenstein an der Univ. Leipzig; im 2. Weltkrieg Soldat. Ab 1949 Mitarbeiter in der Redaktion des Biograph.-literar. Handwörterbuchs der exakten Naturwiss. (Poggendorff) der Sächs. AdW auf Vorschlag  Ernst Hölders; 1952…

Wer war wer in der DDR

Sammer, Matthias

* 5.9.1967

Geb. in Dresden; Vater Klaus S. Nationalspieler u. später Trainer von Dynamo Dresden; Besuch der KJS Dresden, 1972 – 90 Fußballer bei Dynamo Dresden, ab 1985 in der Oberliga-Mannschaft, Mittelfeldspieler, 1989 DDR-Mstr. u. Halbfinalist im UEFA-Pokal, 1990 DDR-Mstr. u. FDGB-Pokalsieger, 39 Tore in 102 Oberligaspielen, 20 Europapokalspiele; 1986 – 90 DDR-Nationalspieler, 23 Einsätze, 6 Tore. 1990 – 92 beim VfB Stuttgart, 1992 Dt. Mstr.; 1992/93 kurzzeitig bei Inter Mailand; 1993 – 98 Libero bei…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sandtner, Augustin (Gustl)

* 8.8.1893 – ✝ 11.10.1944

(* 1893 – † 1944) Geboren am 8. August 1893 in München, Sohn eines Marmorschleifers; lernte Bäcker. 1912 zur Kriegsmarine einberufen, schloß sich während des Krieges der Gruppe Internationale bzw. der Spartakusgruppe an. Im November 1918 nahm Sandtner am Matrosenaufstand in Kiel teil, trat Anfang 1919 der KPD bei. Als Angehöriger der bayerischen »Roten Armee« drohte ihm nach Niederschlagung der Räterepublik die standrechtliche Erschießung, Ende 1919 wurde er aber aus der Haft entlassen. Dann Hilfsarbeiter, zeitweise Arbeiterratsvorsitzender, ab Ende 1920 gehörte er zur KPD-BL Südbayern. Sandtner wurde 1922 zu dreieinhalb Jahren Festungshaft wegen Teilnahme am Mitteldeutschen Aufstand verurteilt. Nach seiner Freilassung hauptamtlicher Funktionär der KPD in Berlin-Moabit und Berlin-Wedding, 1926 kam er wegen »antimilitaristischer Arbeit unter Reichswehrangehörigen« wieder in Untersuchungshaft. Nach einer Amnestie entlassen, übernahm er 1927 die Leitung der Reichsemigrantenabteilung im ZK der KPD, anschließend bis Dezember 1931 Polleiter des KPD-Unterbezirks Nord der BL Berlin-Brandenburg. Im Februar 1932 wurde Sandtner Polleiter der KPD-BL Schlesien und im April 1932 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt. Im Februar 1933 noch Teilnehmer der illegalen Tagung von KPD-Führern in Ziegenhals bei Berlin, bereits am 27. April 1933 in Breslau festgenommen und im Januar 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er saß zunächst im Zuchthaus Brieg, anschließend im KZ Sachsenhausen. Dort wurde Gustl Sandtner wegen illegaler Tätigkeit zusammen mit Ernst Schneller, Matthias Thesen und weiteren 21 Funktionären sowie drei französischen Häftlingen am 11. Oktober 1944 von der SS erschossen.

Wer war wer in der DDR

Särchen, Günter

* 14.12.1927 – ✝ 19.7.2004

Geb. in Wittichenau (Oberlausitz); Vater Schneidermstr.; 1934 – 39 Volksschule Wittichenau, 1939 – 42 OS Hoyerswerda, 1942 – 44 Handelsschule Senftenberg; Jan. 1945 Einberufung zum Militär; amerik. Kriegsgefangenschaft in Rheinhessen. Landarb. in Rossbrunn bei Würzburg; Jan. 1946 Rückkehr nach Wittichenau; bis 1947 Textil-Fachverkäufer in Hoyerswerda; 1946 – 48 CDU; kurzfr. Verhaftungen durch die SMAD wegen kath. Jugendarbeit; 1948 – 52 Studium der kath. Sozialpädagogik im Westteil Berlins;…

Wer war wer in der DDR

Saß, Katrin

* 23.10.1956

Geb. in Schwerin; Vater Angest. des Rates des Bez. u. Hausmann, Mutter Volksschauspielerin plattdt. Mundart (Marga Heiden); OS, Abitur; Lehre als Telefonistin (Facharbeiter für Fernsprechverkehr); nach Ablehnung an der Berliner Schauspielschule 1975 – 78 Studium an der Schauspielschule Rostock; nebenher am Theater in Schwerin; 1978 von Regisseur  Heiner Carow für den Film entdeckt (»Bis daß der Tod euch scheidet«, 1979); Engagement am Kleist-Theater in Frankfurt (O.), vor allem in…

Wer war wer in der DDR

Sattler, Hans-Ulrich

* 15.10.1935 – ✝ 17.9.2019

Geb. in Pößneck, Volks- und landw. Fachschule in Stadtroda, Ausbildung zum staatl. geprüften Landwirt; dann Agrarökonom; dreijährige Ausbildung zum Industriekfm.; FDJ; 1958 SED; FDJ-Funktionär in Pößneck; 1960 2. Sekr. der FDJ-KL Pößneck; 1961 1. Sekr. der FDJ-KL Gera-Land u. danach Org.-Sekr. der FDJ-BL Gera; 1965 Abschl. eines Fernstudiums als Agarökonom; 1965 – 69 1. Sekr. der FDJ-BL Gera; 1969 – 76 Vors. der ZRK des ZR der FDJ; seit 1976 Kand., seit 1981 Mitgl. der ZRK der SED; 1976/77…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sauer, Fritz

* 1904 – ✝ 1938

  Geboren am 23. August 1904 in Clausthal/Zellerfeld Kreis Goslar in Niedersachsen; Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, Gymnasium, anschließend Tätigkeit im väterlichen Geschäft, studierte Nationalökonomie an der Handelshochschule, anschließend an der Universität in Freiburg/Breisgau. In der kommunistischen Studentenbewegung aktiv, wurde er Mitglied der Reichsleitung der Kostufra. 1926 Diplom, 1929 Promotion in Frankfurt/M. mit der Dissertation »Wesen, Funktionen und Entwicklungstendenzen der Sozialpolitik und die Stellung der Sozialdemokratie zur Sozialpolitik bis 1914«. Mitglied des KJVD, trat 1927 der KPD bei. Als Publizist tätig, soll Sauer 1929 auch dem AM-Apparat angehört haben. 1930 Übersiedlung in die UdSSR, wurde Mitarbeiter des Marx-Engels-Lenin-Instituts (MELI), Abteilung Werke von Marx und Engels. Nach der Verhaftung des Leiters David Rjasanow im März 1931 wurde er im Zuge von Parteisäuberungen in die Komintern versetzt, dann Rückkehr ins MELI. 1931 von der KPD in die KPdSU überführt, dort 1933 wegen »versöhnlerischer Haltung« gerügt, dann aus der Partei ausgeschlossen. Im September 1936 wurde er aus dem MELI entlassen und sofort vom NKWD verhaftet. Fritz Sauer wurde als Opfer der Stalinschen Säuberungen am 28. Mai 1938 in Butowo erschossen. Seine Frau Irma, geb. Ginsberg (* 1907 – † 1974), und beider Sohn Ernst (* 1935 - †  1988) wurden 1943/44 aus Moskau ausgewiesen und nach Nowosibirsk verbannt, wo sie bis zu ihrem Tod lebten.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Scariot, Camillo

* 13.9.1902 – ✝ 14.5.1982

Geboren am 13. September 1902 in Essen, Sohn des aus Italien stammenden Bergarbeiters Peter Scariot; zunächst Gärtnergehilfe, dann Gießereiarbeiter in Essen. Wegen politischer Aktivitäten gemaßregelt, war er später wie seine Brüder Kaminbauer. 1921 Mitglied der KJD, 1928 der KPD. Ab Mitte der zwanziger Jahre einer der führenden Funktionäre des KJVD im Ruhrgebiet, Mitglied der sogenannten Plenar-Zentrale des KJVD. Ab 1929 hauptamtlicher Funktionär in der BL Ruhrgebiet, u. a. UB-Sekretär in Bielefeld, beauftragt, trotzkistische Gruppen in Gütersloh und Paderborn zu »liquidieren«. Scariot nahm im Oktober 1930 unten den Decknamen Harry und Iwanow am zweiten Kurs der M-Schule der Komintern in Moskau teil. Nach seiner Rückkehr wurde er Leiter des UB Essen und gehörte zur Leitung des BB-Apparates der BL Ruhrgebiet. Er hatte 1932 mit dem Nachfolger von Wilhelm Florin, Max Opitz, politische und persönliche Auseinandersetzungen, legte seine Funktion nieder und wurde wieder Kaminbauer. Von März bis November 1933 in »Schutzhaft« in Kleve, betätigte er sich nach seiner Freilassung illegal für die KPD. 1936 erneut verhaftet und im Februar 1937 durch das OLG Hamm zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, im September 1940 entlassen, wurde er am 15. Mai 1943 abermals festgenommen und saß bis zur Befreiung im KZ Buchenwald. Nach Essen zurückgekehrt, wurde er Mitarbeiter der Essener Stadtpolizei und Vorsitzender der Entnazifizierungskommission. 1946 übersiedelte Scariot in die SBZ, zunächst Kaminbauer, dann Offizier der Volkspolizei in Thüringen. Wegen einer schweren Tbc ab 1950 nur noch hauptamtlicher DSF-Funktionär, ab 1958 Rentner. Camillo Scariot starb am 14. Mai 1982 in Wilhelmshorst, Krs. Potsdam. Sein Bruder Gurino Scariot (*12.12. 1905), wie er Mitglied und Funktionär des KJVD, kämpfte ab 1936 auf seiten der Spanischen Republik und fiel als Offizier der XI.Internationalen Brigade am 9.Juli 1937 in der Nähe der Stadt Brunete.

dissidenten.eu

Šabatová, Anna

* 1951

Anna Šabatová wurde 1951 als Tochter von Jaroslav Šabata in Brünn (Brno) geboren. Nach dem Abitur 1969 studierte sie Philologie und Geschichte am Philologischen Institut der Brünner Universität. Vor den Parlamentswahlen im Herbst 1971 wurde sie, wie schon ihr Vater und ihre beiden Brüder, für die Verbreitung von Flugblättern verhaftet, auf denen sie geschrieben hatte, dass Wahlen keine Pflicht, sondern ein Recht seien. Anschließend wurde sie wegen „umstürzlerischen Verhaltens“ zu drei Jahren…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sachs, Rudolf

* 26.5.1891 – ✝ 11.8.1947

Geboren am 26. Mai 1891 in Braunschweig, Sohn eines Arbeiters; Metallarbeiter. Aktiv in der sozialistischen Jugend Braunschweigs, trat 1909 in die SPD ein. Während des Krieges Anschluß an die Spartakusgruppe und führend im Braunschweiger Jugendausschuß. Sachs war Ende 1918 Delegierter auf dem Gründungsparteitag der KPD. Ab 1919 Parteisekretär der KPD, zunächst in Braunschweig, dann im Bezirk Halle-Merseburg. 1922 wurde er Sekretär für Gewerkschaft der BL Halle-Merseburg, im Februar 1927 in dieser Funktion bestätigt, gehörte er der engeren BL an. Im März 1933 verhaftet, von Mai bis November 1933 im KZ Lichtenburg. Sachs hatte später über Ernst Graul und Georg König Kontakt zur Widerstandsgruppe um Georg Schumann. 1945 wieder Mitglied der KPD und ab 1946 örtlicher SED-Geschäftsführer. Rudolf Sachs starb am 11. August 1947 in Halle.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Saefkow, Anton

* 22.7.1903 – ✝ 22.6.1944

Geboren am 22. Juli 1903 in Berlin, entstammte einer sozialistischen Arbeiterfamilie. Als Schlosserlehrling trat er 1920 der KJD bei und war seit 1923 Mitglied in deren ZK. Ab 1924 in der KPD; im August 1924 in Bayern mit falschen Papieren verhaftet (Ferdinand Merker) und im November zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. 1927 Parteisekretär, zunächst in Berlin, dann Sekretär für Gewerkschaftsfragen in Ostsachsen, ab April 1929 in der BL Ruhr in Essen. Nach Gründung der RGO von 1929 bis Mitte 1932 Leiter dieser Organisation im Ruhrgebiet, danach Polleiter des KPD-Bezirks Wasserkante in Hamburg. Am 16. April 1933 wurde Saefkow mit seiner Frau Thea, geborene Brey, verhaftet, sie wurde freigelassen, emigrierte später nach Frankreich, ihre Ehe wurde 1938 geschieden. Anton Saefkow war bis April 1934 im KZ Fuhlsbüttel eingesperrt, wurde dann zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt und nach Strafverbüßung 1936 ins KZ Dachau eingeliefert. Dort zu weiteren zwei Jahren Haft wegen »kommunistischer Zellenbildung« bestraft, weil er im KZ eine Gedächtnisfeier für Edgar André veranstaltet hatte. Im Juni 1939 freigelassen, arbeitete er bei einer Autovermietung in Potsdam, heiratete 1941 Änne Thiebes. Saefkow wirkte wieder illegal und baute während des Krieges in Berlin die neben der Schumann-Gruppe größte und bedeutendste illegale Widerstandsorganisation der KPD auf. Er hatte auch Verbindung zu den Kreisen des 20. Juli, kam gemeinsam mit Franz Jacob am 22. Juni 1944 in Berlin mit Julius Leber und Adolf Reichwein zusammen. Die Gestapo, über einen Spitzel informiert, verhaftete Saefkow am 4. Juli 1944. Mit Jacob und Bernhard Bästlein am 5. September 1944 vom VGH zum Tode verurteilt, wurde Anton Saefkow am 18. September 1944 in Brandenburg hingerichtet. Seine zweite Frau Änne Saefkow, geb. Thiebes (* 12. 2. 1902), seit 1922 Mitglied der KPD, war u. a. Stenosekretärin im ZK der KPD und beim RGO-Reichskomitee, bis Ende 1933 im illegalen Apparat des ZK Mitarbeiterin von Theodor Neubauer. Nach dessen Verhaftung bis 1944 Stenotypistin und Korrespondentin bei verschiedenen Firmen, am 5. Juli 1944 verhaftet, beim Evakuierungsmarsch aus dem KZ Ravensbrück am 1. Mai 1945 von der Roten Armee befreit. Bis 1952 stellvertretende Vorsitzende der Kommission für Staatliche Kontrolle von Ost-Berlin, von 1950 bis zur Auflösung der VVN (Februar 1953) Vorsitzende des Landesverbandes Groß-Berlin und Abgeordnete der Volkskammer. Änne Saefkow starb am 4. August 1962 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Sagert, Horst

* 13.10.1934 – ✝ 8.5.2014

Geb. in Dramburg (Pommern / Drawsko, Polen); Vater Bäcker; 1945 Übersiedl. nach Hagenow (Mecklenb.); 1953 Abitur u. Beginn des Studiums an der Kunst-HS Berlin-Weißensee, Schüler von  Heinrich Kilger; 1958 Dipl. als Bühnenbildner; anschl. Aspirantur (abgebrochen) u. freischaff. Tätigkeit in Berlin; 1963 Engagement am Dt. Theater Berlin (DT); dort 1963 Ausstattung für »Rote Rosen für mich« (R: Ernst Kahler) u. »Der Tartüff« (R:  Benno Besson), dazu zahlr. Figurinen u. szen. Tableaus als selbst.…

dissidenten.eu

Salum, Vello

* 1933 – ✝ 2015

Vello Salum wurde im Dorf Elistvere im Bezirk Tartu (Dorpat) geboren. 1952 beendete er die Höhere Schule in Jõgeva und studierte danach bis 1957 an der Estnischen Landwirtschaftsakademie im Fachbereich Melioration. Von 1957 bis 1959 war er als leitender Meliorationsfachmann bei einer Station für Landwirtschaftsmaschinen beschäftigt. Am 10. Mai 1960 wurde er verhaftet. Man warf ihm vor, in der Stadt Põltsamaa rote Fahnen abgerissen zu haben. Das Bezirksgericht ließ ihn im Juni in die Psychiatrie…

Wer war wer in der DDR

Sandberg, Herbert

* 18.4.1908 – ✝ 18.3.1991

Geb. in Posen (Poznań, Polen); 1925 – 28 Studium an der Kunstakad. Breslau, b. Otto Mueller; 1928 – 33 Mitarb. an Berliner Ztg.; 1929 Mitgl. der ASSO; 1930 KPD; 1934 – 45 Zuchthaus Brandenb.-Görden u. KZ Buchenwald. 1945 – 50 Hrsg. des »Ulenspiegels« (gem. mit Günther Weisenborn); 1947 – 61 Bühnenbildner für versch. Berl. Theater; 1954 – 57 Chefred. der Ztschr. »Bildende Kunst«; danach freischaff. in Berlin; 1972 Prof.; 1973 u. 1983 NP; 1983 AdK. Werke: Holzschnitte u. Zeichnungen: Versch.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sandtner, Hanna

* 26.8.1900 – ✝ 26.2.1958

Geboren am 26. August 1900 in München als Hanna Ritter, Tochter eines Chauffeurs; Arbeiterin in einer Kartonagenfabrik bzw. Kontoristin. 1918 Mitglied des Spartakusbundes, gehörte sie der KPD seit Gründung an. 1919 wegen Beteiligung an den Kämpfen der Bayerischen Räterepublik zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt, saß sie von 1921 bis 1923 wegen »Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz« (Beteiligung am Mitteldeutschen Aufstand) eineinhalb Jahre im Frauenzuchthaus in Aichach. Später Polleiterin in München und Frauenleiterin der KPD-BL Südbayern, wo sie ihren späteren Mann Augustin Sandtner kennenlernte und heiratete. 1923 Übersiedlung nach Berlin, dort Angestellte in der sowjetischen Handelsvertretung, ab 1931 hauptamtliche Funktionärin der KPD-BL Berlin-Brandenburg und bis Februar 1933 Berliner Stadtverordnete. Hanna Sandtner kam im Juli 1931 als Nachrückerin in den Reichstag, dem sie bis November 1932 als Abgeordnete angehörte. Ab Februar 1933 illegal als Instrukteurin im Berliner UB Nord. In einer Einschätzung der Politbüro-Kader vom Juli 1933 hieß es über sie: »Auf alle Fälle scheint Hanna Sandtner im Verlauf ihres politischen Lebens immer wieder in unklare Zusammenhänge verwickelt zu werden. Da das nun schon Tradition ist, müßte man sich mal ernsthaft damit beschäftigen.« 1934 Flucht nach Moskau, Kursantin an der Internationalen Leninschule, reiste bereits im Dezember 1934 unter falschem Namen nach Österreich, wirkte in der Leitung der Wiener KPÖ. Am 30. Oktober 1935 als Anna Gelb in Wien verhaftet und im März 1936 zu eineinhalb Jahren schwerem Kerker verurteilt. Im Juli 1936 amnestiert, kam sie 1937 in die Tschechoslowakei, arbeitete bis zur deutschen Besetzung in Prag und flüchtete dann nach Polen. Später ging Hanna Sandtner nach Norwegen und 1940 nach Schweden, dort zunächst interniert, danach Reinemachefrau und Metallarbeiterin. Anfang März 1946 nach Berlin zurückgekehrt, wurde sie Referentin in der Abteilung Arbeit und Sozialfürsorge im SED-Parteivorstand. Ab Mai 1949 VP-Kommandeurin und Leiterin der Pressestelle des Ostberliner Polizeipräsidiums, wurde sie Ende 1950 aufgrund des Befehls Nr. 2 wegen ihrer Westemigration, aber auch wegen einer schweren Krankheit abberufen. Hanna Sandtner lebte seit ihrem Exil in Schweden mit dem deutschen Kommunisten Paul Jahnke zusammen, war über dessen Absetzung 1951 verbittert und versuchte daraufhin, andere Emigranten und einstige Mitgenossen zu denunzieren. Als ihr Mann Jahnke Ende Oktober 1951 starb, wurde sie mißtrauisch und wandte sich deswegen an Hermann Matern von der ZPKK. Schließlich vom MfS überwacht, erhielt sie 1954 durch die ZPKK eine Rüge wegen »parteischädigenden Verhaltens«. Zuletzt war sie Leiterin der Fachschule des VEB Textil-Mode in Berlin-Friedrichshain. Hanna Sandtner starb am 26. Februar 1958 in Ost-Berlin.

dissidenten.eu

Särchen, Günter

* 1927 – ✝ 2004

Die deutsch-polnischen Beziehungen gestalteten sich nach dem Zweiten Weltkrieg, der mit dem deutschen Überfall auf Polen begann, aus verständlichen Gründen sehr schwierig. Die heutigen guten Kontakte zwischen beiden Ländern sind nicht allein das Ergebnis der letzten Jahre, sondern basieren auf jahrzehntelangen Bemühungen von Privatpersonen und Organisationen, die sich für die deutsch-polnische Versöhnung engagierten. Eine solche Arbeit gab es auch in der DDR, obwohl dies dort kein leichtes…

Wer war wer in der DDR

Sasse, Gertrud

* 24.2.1902 – ✝ 13.8.1994

Geb. in Berlin; Vater Beamter der Oberpostdirektion; Lyzeum u. Oberlyzeum in Berlin, 1921 Abitur; 1922/23 Höheres Lehrerinnenseminar; 1923/24 Chefsekr. in Berlin; 1924/25 Lehrerin in Belzig; 1925 – 33 Privatlehrerin für Fremdsprachen in Wernigerode; 1933 – 45 Berufsverbot. 1945 LDPD; Mitgl. ihres Krs.-Vorst. Wernigerode u. Krs.-Vors. des KB; Mitgl. des antifa. Frauenbunds; 1946 FDGB; 1946 – 49 Lehrerin, zul. stellv. Dir. der Gerhart-Hauptmann-OS in Wernigerode; 1947 DFD; ab 1949 Abg. der (Prov.)…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sattler, Karl

* 29.1.1896 – ✝ 8.5.1945

Geboren am 29. Januar 1896 in Mainz, Sohn eines Tagelöhners; Maschinenschlosser in Köln, trat 1922 in die KPD ein und gehörte seit 1925 der RFB-Gauleitung Mittelrhein an. Ab März 1929 war er Vorsitzender des Erwerbslosen-Bezirksausschusses und Mitglied der BL Mittelrhein. Im November 1929 in die Kölner Stadtverordnetenversammlung gewählt, war er 1930 KPD-Spitzenkandidat zu den Reichstagswahlen im Wahlkreis Köln-Aachen. Seine Kandidatur erregte Aufsehen, nachdem die sozialdemokratische »Rheinische Zeitung« enthüllte, daß Sattler in den Jahren 1918 bis 1921 wegen Betrugs, Unterschlagung und Diebstahls zu insgesamt zwei Jahren Gefängnis rechtskräftig verurteilt worden war. Die KPD hielt an Sattlers Kandidatur fest und verharmloste seine Vergehen als Jugendsünde. Er wurde am 14. September 1930 in den Reichstag gewählt, dem er bis Juli 1932 angehörte. Im September 1931 wegen Beleidigung des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Auf einer Parteiarbeiterkonferenz am 11. April 1932 wurde Sattler heftig kritisiert, für den Stimmenrückgang bei den Preußischen Landtagswahlen vom Vortage verantwortlich gemacht und als UB-Leiter nach Aachen versetzt. Nach dem Reichstagsbrand inhaftiert, saß er bis Anfang April 1934 in »Schutzhaft«, wurde dann im März 1937 vom OLG Hamm zu viereinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Anfang Januar 1941 zwar an seinen Wohnort Alsdorf bei Aachen entlassen, aber am 22. August 1944 im Zusammenhang mit der Gestapoaktion »Gewitter« erneut festgenommen. Karl Sattler war zuletzt Häftling im KZ Bergen-Belsen, wo er am 8. Mai 1945 umgekommen sein soll. Dieses Todesdatum wurde 1950 vom Amtsgericht Aachen festgesetzt.

Wer war wer in der DDR

Sauerbruch, Ferdinand

* 3.7.1875 – ✝ 2.7.1951

Geb. in Barmen; Vater Angest. einer Weberei; Gymnasium in Elberfeld u. Mülheim (Ruhr); 1895 – 1901 Med.-Studium in Marburg, Jena u. Leipzig; hier 1902 Prom.; 1901 – 03 Assistenzarzt in Erfurt u. am Patholog. Inst. des Krankenhauses Berlin-Moabit; 1903 – 05 Assistenzarzt an der Chirurg. Univ.-Klinik in Breslau (b. Johann v. Mikulicz); hier 1905 Habil. über die »Chirurgie des Brustteils der Speiseröhre«; seine Experimente mit einer Unterdruck-Operationskammer bereiteten den Weg für die…

dissidenten.eu

Schabanow, Eldar

* 1940 – ✝ 2020

Eldar Schabanow wurde 1940 in dem Dorf Mischor (Mishor) unweit von Jalta auf der Krim geboren. Sein Vater starb während des Zweiten Weltkriegs. 1944 wurde die Familie nach Bekabad (Bekobod) in Usbekistan deportiert. 1959–63 diente Schabanow in der Baltischen Flotte. Nach seiner Entlassung aus dem Militär arbeitete er als Busfahrer. Schabanows Engagement für die krimtatarische Nationalbewegung begann Mitte der 60er Jahre. Anfang 1966 nahm er zum ersten Mal an einer Beratung von Vertretern…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sach, Emil (* ? – † ?)

* 19 zur – ✝ 19 zur

Die Frühzeit des Berliner Arbeiters Sach ist unbekannt, er war bis 1918 in der SPD, kam 1919 zur KPD und gehörte dort mit der übergroßen Mehrheit der Berliner Mitglieder und Funktionäre zur linken Opposition. Unter dem Pseudonym Erdmann wurde er einer der Führer der KAPD, Organisationsleiter und Kassierer. Er begrüßte z. B. als Mitglied des Hauptausschusses der KAPD deren außerordentlichen Parteitag im September 1921 in Berlin. Sach wurde zusammen mit Karl Schröder aus der KAPD ausgeschlossen. Danach zählte er kurze Zeit zur »Essener Richtung« der Partei. Doch 1923 zog Sach sich aus der Politik zurück und lebte in Westdeutschland, sein weiteres Schicksal war nicht zu ermitteln.

Wer war wer in der DDR

Sachse, Helmut »Joe«

* 28.10.1948

Geb. in Mittweida; 1973 – 78 Studium an der Musik-HS Weimar; Mitgl. versch. Gruppen von  Manfred Schulze (Praxis II, Schulze-Formation); 1976 eigenes Quartett mit  Manfred Hering, Bassist Christoph Winckel u. Schlagzeuger Wolfram Dix, 1977 durch Pianist Hannes Zerbe zum Quintett Osiris erweitert (auf Tournee mit Gastsolisten wie Charlie Mariano, Leo Wright, Carmell Jones, Toto Blanke, Rudolf Dašek u.  Uwe Kropinski); 1978/79 Gitarrenduos mit Blanke, Dašek u. Kropinski; seit Anfang der 1980er…

Wer war wer in der DDR

Saeger, Uwe

* 3.1.1948

Geb. in Ueckermünde (Mecklenb.); Vater Fischer; 1966 Abitur; 1966 – 70 Studium der Pädagogik an der EMAU Greifswald; 1970 – 76 Lehrer in Ueckermünde; 1972 – 73 Armeedienst; seit 1976 freischaff. Schriftst. (Dramatik, Prosa, Essays, Hörspiele, Filmszenarien); erster Prosaband »Grüner Fisch mit gelben Augen«; 1983 UA des erfolgr. Theaterstücks »Flugversuch« in Leipzig (1986 in Osnabrück); 1987 Ingeborg-Bachmann-Preis für »Aus einem Herbst jagdbaren Wildes«, Glasnost-Geschichte über einen…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sahling, Hans

* 29.8.1904 – ✝ 24.11.1984

Geboren am 29. August 1904, Sohn der ledigen Schneiderin Liane Henriette Sahling; lernte Zimmermann. 1923 wurde er Mitglied der KJD und nahm am Hamburger Aufstand teil. 1925 Mitglied des RFB, 1927 der KPD. 1929/30 Angestellter bei der deutsch-sowjetischen Handelsgesellschaft Derutra in Hamburg. Ab 1929 Mitglied der BL Wasserkante, Sahling arbeitete von 1930 bis 1933 als hauptamtlicher KPD-Funktionär in Hamburg, Mitglied der Gauleitung des illegalen RFB. Von 1930 bis Anfang 1933 Sekretär für Propaganda bzw. Orgleiter der KPD-BL Wasserkante. Im September 1931 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, der er aber nur ein Jahr angehörte. Bereits am 3. März 1933 inhaftiert, saß er bis Anfang 1934 im KZ Fuhlsbüttel, am 21. März 1934 erneut festgenommen und im November 1935 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 21. März 1941 freigelassen, arbeitete Sahling bis 1945 als Zimmermann. Vom Sommer 1945 bis Frühjahr 1947 hauptamtlicher Sekretär der KPD in Hamburg, übersiedelte dann in die SBZ. Dort Mitglied der SED und seit Juni 1947 Leiter der Polizei in Greifswald, 1949 Chef der Kriminalpolizei Mecklenburg und ab 1950 Chef der Kriminalpolizei in Sachsen. Im September 1951 wurde Sahling aus dem Polizeidienst entlassen, da er aus den Westzonen kam. Er war 1953 in der Staatlichen Versicherung Dresden, dann Leiter der Staatlichen Versicherung im Bezirk Karl-Marx-Stadt, ab Mai 1955 1. Sekretär der SED-Stadtleitung Karl-Marx-Stadt. 1960 abgelöst und bis 1962 Kaderleiter in der VVB Baustoffversorgung in Karl-Marx-Stadt, er erhielt 1980 den VVO in Gold. Hans Sahling starb am 24. November 1984 in Karl-Marx-Stadt.

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Salzsieder, Karl

* 16.5.1885 – ✝ 8.2.1963

Geboren am 16. Mai 1885 in Pielburg/Krs. Neustettin, Sohn eines Eisenbahners; Landarbeiter, 1901 übersiedelte er nach Köln, war in der Holzindustrie tätig. Von 1905 bis 1907 Militärdienst, anschließend Arbeiter in Duisburg, ab 1910 in Berlin. 1912 Krankenpfle- ger an der Fachschule für Bade- und Massagewesen, 1914 an der Heil- und Pflegeanstalt in Berlin-Buch. Im August 1914 zum Sanitätsdienst eingezogen, nach Kriegsende zurück nach Berlin-Buch, trat im Januar 1919 der KPD bei, war aber gleichzeitig Leiter der USPD-Ortsgruppe Berlin-Buch. Von Dezember 1920 bis 1932 führte er dort die KPD. Salzsieder gehörte 1924 zu den Mitbegründern des RFB und war eineinhalb Jahre lang Geschäftsführer der RFB-Bundesleitung. 1925 von Ernst Thälmann und Willy Leow abgesetzt, kam er im Mai 1926 in den Magistratsdienst nach Berlin-Buch und wurde im November 1929 in die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin gewählt. Im Juni 1931 aus dem Magistratsdienst entlassen wegen eines Tumults in der Sitzung der Berliner Stadtverordnetenversammlung am 27.November 1930: Als die KPD-Abgeordneten von der Teilnahme ausgeschlossen werden sollten, hatte sich Salzsieder durch »Verwendung von Stuhlbeinen als Wurfgeschosse« besonders heftig gegen den Ausschluß zur Wehr gesetzt. Anschließend Funktionär der KPD-nahen Kleingärtner- und Siedlerbewegung, wurde dort 1.Vorsitzender der Reichsorganisation. Am 28.Februar 1933 verhaftet, saß er bis Ende August 1933 in Berlin-Spandau in »Schutzhaft«. Aus dem Ortsteil Berlin-Buch 1936 ausgewiesen, von 1938 bis 1944 Betriebssanitäter in Berlin-Tempelhof. 1938 und im August 1944 zeitweilig inhaftiert, u. a. im KZ Sachsenhausen, Anfang Mai 1945 kehrte Salzsieder nach Berlin-Buch zurück. Dort von der sowjetischen Kommandantur Mitte Mai zum Verwaltungsleiter der Krankenanstalt ernannt, von Juni 1945 bis Oktober 1947 geriet er in NKWD-Haft. Danach wieder Verwaltungsangestellter in Berlin-Buch. Karl Salzsieder starb am 8. Februar 1963 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Sanderling, Kurt

* 19.9.1912 – ✝ 17.9.2011

Geb. in Arys (Krs. Johannisburg, Ostpr. / Orzysz, Polen) in einer jüd. Familie; Vater Kfm.; 1916 erster Klavieruntericht; 1922 Gymnasium Königsberg; Klavier- u. Theorieuntericht; 1926 Übersiedl. nach Berlin; Forts. des Unterrichts, Abitur; 1931 – 33 pianist. Tätigkeit, Korrepetitor an der Städt. Oper Berlin; 1933 als »Nichtarier« entlassen, Berufsverbot, versch. künstler. Tätigkeiten im Jüd. KB Berlin-Charlottenburg, Dirigent des jüd. Orchesters; 1935 Emigr. in die Schweiz; Nov. 1935 Aberkennung…

Wer war wer in der DDR

Sanke, Heinz Friedrich Wilhelm

* 28.3.1915 – ✝ 25.3.1997

Geb. in Berlin; Vater Werbekaufm.; ab 1921 Volks-, Real- u. Friedrich-Ebert-Oberrealschule Berlin, 1934 Abitur; anschl. Studium der Betriebswirtschaft u. Wirtschaftsgeographie an der Wirtschaftshochschule Berlin, 1938 Dipl.-Kaufm., 1941 Dr. rer. pol.; 1941 – 45 Wehrmacht. Okt. 1945 – Aug. 1946 Lehrer an der Berufsschule u. Volkshochschule Werneuchen, danach Doz. an der Bundesschule des FDGB in Bernau; 1945 / 46 KPD / SED; 1948 – 50 Mitarb. der Dt. Verwaltung für Volksbildung Berlin; 1950 Habil.…

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Sarge, Günter

* 30.12.1930 – ✝ 5.3.2019

Geb. in Gutenfeld (Krs. Samland, Ostpr./Lugovoe, Rußland); Vater Arbeiter; 1937 – 45 Volks- u. Mittelschule; 1945 Landarb. im Krs. Nauen; 1946 FDJ; ab 1948 VP, Pol.-Offz.; 1950 SED; 1953 Juristenlehrgang; 1955 – 58 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Jur.; ab 1954 Militärjurist in der KVP, ab 1956 in der NVA; 1961 Dr. jur. an der HU Berlin; 1963 – 77 Vors. des Militärkolleg. des Obersten Gerichts; 1966 – 71 Fernstudium an der PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1971 – 77 Vizepräs., 1977 – 86 1. Vizepräs.,…

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Sasse, Ernst

* 17.11.1897 – ✝ 20.6.1945

Geboren am 17. November 1897 in Potsdam; Maschinenschlosser, Meisterprüfung. 1913 Mitglied des DMV. 1916/17 Soldat im Weltkrieg, Verwundung am linken Bein. Ab 1920 wieder in seinem Beruf tätig, trat Sasse in die KPD ein und wirkte als Funktionär im UB Berlin-Pankow. Seit 1927 hauptamtlicher Funktionär im ZK der KPD (Abteilung Technik), arbeitete er von 1931 bis Anfang 1934 als Korrespondent in der sowjetischen Handelsvertretung. Ab 1933 illegal im Widerstand, wohnte bei Genia Bischowski, einer Angestellten der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Im März 1935 emigrierte er nach Prag, war dort zeitweise Polleiter der Emigrantenheime in Stodulky und Strasni?ce. Ab 1936 in Kopenhagen Mitarbeiter der Emigrationsleitung. Sasse wurde am 24. September 1937 in Kopenhagen verhaftet und vor einem dänischen Gericht wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« angeklagt, jedoch nicht nach Deutschland ausgeliefert. Von Februar 1938 bis November 1939 »zweiter Mann« der Emigrationsleitung, arbeitete eng mit dem Leiter der AL Nord Heinrich Wiatrek zusammen, war u. a. verantwortlich für die Einschleusung illegaler Druckschriften nach Deutschland. Im Sommer 1938 nahm er noch als Vertreter der KPD-Emigration für Dänemark an einer Konferenz der skandinavischen Emigrationsleitungen in Helsingborg teil, soll aber im Frühjahr 1940 aus der KPD wegen »Sammlung von Unterlagen über die Tätigkeit der AL Nord« ausgeschlossen worden sein. Am 26. Juli 1940 wurde Sasse erneut in Kopenhagen inhaftiert, Anfang 1941 nach Deutschland gebracht und hier am 23. Juni 1942 durch den VGH zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Zuchthaus Brandenburg schwer erkrankt, kam er im Februar 1944 mit einer offenen Lungentuberkulose in die Krankenstation und war bei Kriegsende auf 41 Kilogramm abgemagert. Ernst Sasse starb am 20. Juni 1945 in Brandenburg/Havel.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sauber, Fritz

* 20.8.1884 – ✝ 24.4.1949

Geboren am 20. August 1884 in Friedrichsgmünd, Sohn einer ledigen Arbeiterin; Gastwirtsgehilfe, trat 1907 der Gewerkschaft bei. Ab April 1911 war er Geschäftsführer des Gastwirtsgehilfenverbandes bzw. des späteren Verbands der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter in Nürnberg, München und Frankfurt/M. Sauber wurde 1917 Mitglied der USPD, gehörte ab November 1918 dem Landessoldatenrat und dem provisorischen Nationalrat Bayerns an. Im Dezember 1918 war er Delegierter zum 1. Reichsrätekongreß in Berlin, aktiv in der Bayerischen Räterepublik. Im Juni 1920 auf der Liste der USPD in den Bayerischen Landtag gewählt, ging er Ende 1920 zur VKPD und bildete mit den vier weiteren zur VKPD übergewechselten USPD-Abgeordneten ( Franz Aenderl, Rosa Aschenbrenner, August Hagemeister und August Schmidt) sowie den KPD-Abgeordneten Josef Eisenberger und Otto Graf die VKPD-Fraktion im Landtag in München. Obwohl Abgeordneter, wurde er 1919 zu zwölf Jahren Festungshaft verurteilt und saß bis zu seiner Amnestierung 1925 in Niederschönenfeld. Er ging dann nach Frankfurt/M. und war Gewerkschaftsfunktionär. Dem Bayerischen Landtag gehörte Sauber offiziell bis 1924 an. Nach 1933 emigrierte er zunächst in das Saargebiet, im Juli 1935 nach Frankreich, wurde 1941 vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert und zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1945 aus dem KZ Dachau befreit, baute er in Fürth die KPD auf und arbeitete später für die VVN in Frankfurt/M. Fritz Sauber, der infolge der Haft zwei Schlaganfälle erlitten hatte, starb am 24.April 1949 in Frankfurt/ Main.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sauerland, Kurt

* 12.1.1905 – ✝ 22.3.1938

Geboren am 12. Januar 1905 in Köln, Sohn eines Oberpostbeamten. Nach dem Realgymnasium studierte er Ökonomie, Geschichte und Philosophie. 1923 trat er in die KPD ein und war von Mai 1923 bis Anfang 1927 im Nachrichtendienst der KPD tätig. Vom Sommer 1927 bis Sommer 1928 arbeitete Sauerland im Landesvorstand der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) in Köln und im Ortsvorstand der »Liga gegen Imperialismus«. Im Oktober 1928 zum Leiter des Internationalen Sozialpolitischen Archivs beim ZK der IAH berufen, gehörte er von März 1929 bis Januar 1931 dem Sekretariat des ZK der IAH an. Im Mai 1929 wurde er Chefredakteur der Zeitschrift »Roter Aufbau« – ein Blatt des »Münzenberg-Konzerns«. Während eines Aufenthaltes in London verhaftet und ausgewiesen. Ab Oktober 1931 offiziell Mitglied des Reichsvorstandes der IAH, galt Sauerland als einer der stalinistischen »Chefideologen« der KPD, er veröffentlichte 1932 das Pamphlet »Der dialektische Materialismus«. Ende März 1933 emigrierte er nach Paris, war dort Redakteur an der Zeitschrift »Unsere Zeit« und zugleich freier Schriftsteller. Im August 1934 kam er in die Sowjetunion, wurde als Emigrant anerkannt und Referent im Verlag des EKKI. Als deutsches Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR unter dem Parteinamen Karl Stockinger Mitarbeiter in der Abteilung von Bela Kun. Er wohnte mit seiner Frau und seinem Sohn im berühmt-berüchtigten Moskauer Hotel »Lux«. Kurt Sauerland wurde am 15. Mai 1937 verhaftet, am 22. März 1938 vom Militärtribunal des Obersten Gerichts der UdSSR wegen »Teilnahme an konterrevolutionärer terroristischer Tätigkeit« zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Seit 1928 war Kurt Sauerland mit Friedel Lange (*17. 10. 1905) verheiratet, Tochter eines Handwerkers. 1924 Mitglied der KPD, bis Anfang 1933 im Neuen Deutschen Verlag bzw. beim Verlag Roter Aufbau. Sie emigrierte mit ihrem Mann nach Frankreich und 1934 in die Sowjetunion, wo sie an der KUNMS studierte. Am 8.Juni 1936 wurde der gemeinsame Sohn Karl geboren. Sie blieb auch nach der Verhaftung Kurt Sauerlands von Mai 1938 bis März 1940 im Gorki-Institut beschäftigt. Friedel Sauerland, die sich ständig nach dem Schicksal ihres Mannes erkundigte, erhielt 1939 die Auskunft, daß er sich in einem fernen Lager mit Schreibverbot befinde. Vom NKWD getäuscht und zur Mitarbeit gezwungen, wurde sie mit der Lüge, dort ihren Mann zu treffen, nach Berlin geschickt. Hier begann sie 1940 als Verlagsbuchhändlerin beim Nibelungen-Verlag und heiratete im Januar 1943 Kurt Becker. 1945 KPD-Mitglied, kam sie im November 1948 in der SBZ in den Vorstand des Verbandes Deutscher Konsumgenossenschaften (VDK), dort Hauptsekretärin, zeitweise Leiterin der Presseabteilung. Sie heiratete 1950 den aus schwedischer Emigration nach Deutschland zurückgekehrten Paul Friedländer. Da sie sich weiterhin um Aufklärung des Schicksals ihres ersten Mannes Kurt Sauerland bemühte, wurde sie Anfang September 1949 Gegenstand einer parteiinternen Untersuchung. Philipp Daub, der Leiter der Kaderabteilung im SED-Parteivorstand, schrieb an Walter Ulbricht: »Die Genossin Becker wurde als Schülerin für die Parteihochschule vorgeschlagen ... Die Genossin ist eine geborene Lange. Sie war mit Kurt Sauerland verheiratet, mit dem sie 1934 nach Moskau ging. Kurt Sauerland wird Dir ja kein Unbekannter sein, man hat ihn im Jahre 1937 beim Wickel genommen. Friedel Becker war nicht verhaftet. Sie arbeitete – nach ihrer Darstellung – von 1938 bis Anfang 1940 im Gorki-Institut und kehrte Anfang März des gleichen Jahres mit einem deutschen Paß der deutschen Botschaft nach Deutschland zurück. In ihren Unterlagen sowie auf erneutes Befragen erklärte sie, im Auftrage einer bestimmten russischen Stelle gefahren zu sein ... Da also eine Überprüfung ihrer Angaben unsererseits nicht möglich ist, sahen wir uns veranlaßt, die Genossin Becker nicht für die Parteihochschule vorzuschlagen ... Wir bitten nun um Deine Entscheidung und um Deinen Vorschlag, was wir tun sollen.« Nachdem sie bis Ende der fünfziger Jahre vom ZK hingehalten worden war, wandte sie sich 1962 selbst an den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Dieser teilte ihr im Mai 1963 mit, Kurt Sauerland sei am 22. März 1938 verstorben. Empört schrieb sie am 5. Januar 1964 an den ZPKK-Vorsitzenden Hermann Matern: »In diesem Brief geht es um meinen Mann Kurt Sauerland, der mir im Mai 1963 vom Deutschen Roten Kreuz als tot gemeldet worden ist ... Am 15. Mai 1937 wurde er unter falschem Namen von uns, meinem Sohn und mir, weggeholt, 10 Monate später, als 32jähriger Mann, tot. 26 Jahre bemühte ich mich, Licht in das Dunkel zu bringen. Nun steht fest, daß Kurt Sauerland die Moskauer Gefängnismauern nie verlassen hat. Jetzt fügt sich ein Mosaikstein an den anderen, und das Bild steht plastisch vor mir. Oft habe ich Euch gebeten, Nachricht über Kurt Sauerland einzuholen. Immer wieder wurde ich vertröstet. Im Jahre 1962, nach 25 Jahren, erhielt ich von Euch die Empfehlung, selbst zu forschen, da alle Eure Bemühungen erfolglos geblieben seien. Ich tat es. Schon im Mai 1963 bekam ich Antwort vom Roten Kreuz. Bitte, sage mir, wie soll ich noch glauben, daß Ihr alles getan habt, um aus Moskau Nachricht zu bekommen? Genosse Matern, ist das aufopferungsvolle Leben Kurt Sauerlands in den Reihen der deutschen kommunistischen Partei und in der Komintern so wenig Wert gewesen? Ist es nicht unaussprechlich hart, unschuldig in der Emigration, der sowjetischen Emigration, sterben zu müssen und auch noch vergessen zu werden?« Kurt Sauerland wurde auf Beschluß der ZPKK vom 24. April 1964 zwar »rehabilitiert«, Friedel Friedländer-Sauerland im Oktober 1964 aber darüber nur mündlich informiert. Friedel Friedländer-Sauerland starb am 28. Oktober 1994 in Berlin. (Karol) Sauerland (* 8. 6. 1936 in Moskau) lebt in Polen. In den fünfziger Jahren studierte er an der Ostberliner Humboldt-Universität Philosophie und gehörte 1956 zu den oppositionellen Studenten. Er beantragte seine Exmatrikulation und übersiedelte 1957 aus weltanschaulich-politischen Gründen nach Polen, wurde Professor für Philosophie in Warschau und Torun.

Wer war wer in der DDR

Schablinski, Barbara

* 11.5.1941

Geb. in Sondershausen; Vater Postangest.; Grund- und Oberschule; 1959 – 60 Arbeiterin im VEB Braunkohlenkombinat Hoyerswerda; 1960 / 61 Praktikantin bei der Ztg. »Das Volk« in Erfurt; 1961 SED; 1961 – 65 Studium an der Sektion Journalistik der KMU Leipzig, Dipl.-Journalistin; 1966 – 71 Red. im ADN-Büro in Bonn (zus. mit Ehemann  Rolf S.); 1971 / 72 Vorbereitung auf Auslandseinsatz in Moskau, 1972 – 75 ADN-Korresp. in Moskau; 1975 Red., 1981 – 83 Abt.-Ltr. für Leserprobleme bei der…

dissidenten.eu

Sacharow, Andrei

* 1921 – ✝ 1989

Andrei Sacharow kam 1921 in einer Familie der Moskauer Intelligenz zur Welt. Sein Vater war Pädagoge und Verfasser von Lehr- und populärwissenschaftlichen Büchern zur Physik. 1942 beendete Andrei Sacharow sein Physikstudium an der Moskauer Universität. 1942–47 arbeitete er als Ingenieur in einer Militärfabrik in Uljanowsk und machte mehrere Erfindungen auf dem Gebiet der Kontroll- und Messtechnik. 1945–47 absolvierte er ein Doktorandenstudium am Institut für Physik der Akademie der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sachse, Willy

* 7.1.1896 – ✝ 7.6.1944

Geboren am 7. Januar 1896 in Leipzig, Sohn eines Böttchers und späteren Gastwirts; besuchte ein Technikum. Im Oktober 1914 zur Marine eingezogen, Oberheizer auf dem Linienschiff »Friedrich der Große«. Anhänger der USPD, er spielte bei der Flottenmeuterei 1917 eine beachtliche Rolle. Zusammen mit Max Reichpietsch, Albin Köbis, Hans Beckers und Willy Weber wurde Sachse am 26. August 1917 zum Tode verurteilt, Reichpietsch und Köbis wurden erschossen, die Strafen der anderen Verurteilten in Zuchthausstrafen umgewandelt, Sachse erhielt 15 Jahre Zuchthaus. Durch die Revolution 1918 befreit, schloß er sich der USPD an und war zunächst Mitglied des Zentralrats der revolutionären Matrosen, dann des Arbeiter- und Soldatenrates in Leipzig. Er kam mit der linken USPD 1920 zur KPD, war führend an der März-Aktion 1921 in Mitteldeutschland beteiligt und ab 1922 hauptamtlicher Sekretär im UB Bitterfeld. Der VII. Jenaer Parteitag 1921 und der VIII. Leipziger Parteitag 1923 wählten ihn in den ZA der KPD. Im Februar 1923 als Nachfolger von Georg Schumann Polleiter des Bezirks Halle-Merseburg, 1924 von der linken Führung als Polleiter in den Bezirk Hessen (Frankfurt) gesandt, dort wirkte er unter dem Pseudonym Schuhmann. Ab 1925 in Hamburg (Pseudonym Willy Halle), von Oktober 1925 bis Januar 1926 Polleiter des Bezirks Wasserkante, anschließend Orgleiter. Das SPD-Organ »Hamburger Echo« brachte am 6. März 1926 Auszüge aus einem unterwürfigen Gnadengesuch, das Sachse 1917 angeblich an den Kaiser geschrieben haben soll. Obwohl er versicherte, daß die Gnadengesuche gar nicht von den Verurteilten stammten, wurde Sachse vom ZK abgelöst, da er in Hamburg ohnehin einen schweren Stand hatte. Nach Aufenthalt in Moskau Mitarbeiter an verschiedenen KP-Zeitungen. Die 1925 von Sachse (Pseudonym Anti-Nautikus) verfaßte und mit einem Vorwort von Ernst Thälmann veröffentlichte Broschüre »Deutschlands revolutionäre Matrosen« wurde im Januar 1926 beschlagnahmt. Ein Prozeß gegen ihn endete im April 1928 mit einem Freispruch. Seit Mai 1926 war er unter Paul Böttcher Kultur- und Feuilletonredakteur an der Leipziger KP-Zeitung »Sächsische Arbeiterstimme«. Sachse wurde Ende 1928 wegen Rechtsabweichung aus der KPD ausgeschlossen, wieder Techniker. Er trat in Leipzig der KPO bei, von der er sich aber 1932 wieder entfernte, war kurze Zeit Angestellter beim »Münzenberg-Konzern«. Während der Nazizeit publizierte Sachse Reise- und Abenteuerromane, die auch ins Französische übertragen wurden. Die Reichsschrifttumskammer schloß ihn aus, weil er es ablehnte, ein Buch über die Seefahrt im nationalsozialistischen Sinne zu schreiben. Ab 1939 Techniker in einer chemischen Fabrik, lernte er über Alexander Graf Stenbock-Fermor Josef (Beppo) Römer kennen und übernahm die Gruppe Nord, einer von Römer gegründeten illegalen Widerstandsgruppe. Am 2. Februar 1942 verhaftete die Gestapo Sachse, dessen Sohn zu dieser Zeit als Soldat fiel. Nach zweijähriger Untersuchungshaft im Polizeigefängnis und KZ am 7.Juni 1944 vom VGH zum Tode verurteilt, wurde Willy Sachse am 21.August 1944 in Brandenburg als Opfer der NS-Diktatur hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Sägebrecht, Willy

* 21.2.1904 – ✝ 8.4.1981

Geb. in Groß Schönebeck (Krs. Niederbarnim); Vater Ziegelbrenner; 1910 – 18 Volksschule in Groß Schönebeck u. Liebenwalde; anschließend Land- u. Industriearb.; 1920 Dt. Holzarbeiterverb. u. SAJ; 1923 KJVD; Aug. 1925 KPD; 1928 – 32 Stadtverordn. in Liebenwalde u. Abg. des Krs.-Tags Niederbarnim; 1929 – 31 Ltr. des UB Nord der KPD-BL Berlin-Brandenb.; 1930/31 Teiln. am Kurs der M-Schule in Moskau; 1931 – 33 Instrukteur der KPD-BL Berlin-Brandenb.; 1932/33 Abg. des Preuß. Landtags; 1933 – 45 wegen… Geboren am 21. Februar 1904 in Groß-Schönebeck/Krs. Niederbarnim, Sohn eines Landarbeiters; Land- und Fabrikarbeiter u. a. im Ruhrgebiet. 1923 Mitglied der KJD, 1925 der KPD. Er tendierte zur Weddinger Opposition, wandte sich aber nach einiger Zeit von ihr ab und gehörte ab 1927 zur KPD-BL Berlin-Brandenburg. Im November 1929 zum Stadtverordneten in Liebenwalde und zum Abgeordneten des Kreistages Niederbarnim gewählt. Ende 1929 Instrukteur im AM-Apparat der BL Berlin-Brandenburg, 1930/31 Kursant an der M-Schule in Moskau, anschließend hauptamtlicher Polleiter des UB Nord. Am 24. April 1932 wurde Sägebrecht in den Preußischen Landtag gewählt, dort am 21. Mai 1932 beteiligt an einer wüsten Saalschlacht zwischen KPD- und NSDAP-Abgeordneten. Von August Creutzburg erhielten er und Max Herm Ende 1932 den Auftrag, eine eigenständige BL Brandenburg zu bilden, Anfang 1933 Mitglied deren Sekretariats. Sägebrecht wurde bereits am 4. April 1933 mit Herm verhaftet und nach Mißhandlungen in einer SA-Kaserne in das KZ Sonnenburg eingeliefert, aus dem er Ende Oktober 1933 entlassen wurde. Er knüpfte Kontakte zum ehemaligen KPD-Reichstagsabgeordneten Albert Kayser, arbeitete illegal in Berliner Unterbezirken. Am 17. Dezember 1934 erneut festgenommen, im Januar 1936 vom VGH zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, war er bis 1945 ununterbrochen in verschiedenen Zuchthäusern und KZs. Beim Todesmarsch aus dem KZ Sachsenhausen nach Schwerin von sowjetischen Truppen befreit. Sägebrecht war Mitte Mai 1945 Mitarbeiter von Walter Ulbricht. Anschließend Angestellter in der Abteilung Sozialwesen, danach beteiligt am Aufbau der KPD-Provinzialleitung Brandenburg in Potsdam. Er gehörte zu jenen 19 Funktionären, die auf der Parteikonferenz der KPD am 2./3. März 1946 in das ZK der KPD kooptiert wurden. Bis 1949 stand er paritätisch mit Friedrich Ebert, nach dessen Weggang als Oberbürgermeister nach Ost-Berlin dann bis Sommer 1952 mit Paul Bismark an der Spitze der SED Land Brandenburg. Er wechselte 1954 zur KVP und wurde als Oberst Leiter der Verwaltung Koordinierung (Tarnbezeichnung für den militärischen Nachrichtendienst der NVA). 1959 offiziell aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden. Im Ruhestand veröffentlichte er 1968 seine Erinnerungen unter dem Titel: »Nicht Amboß, sondern Hammer sein«, 1979 erhielt er den Karl-Marx-Orden. Willy Sägebrecht starb am 8. April 1981 in Ost-Berlin. Bettina Engels veröffentlichte 2003 eine biographische Skizze über Willy Sägebrecht.Bernd-Rainer Barth /

Wer war wer in der DDR

Sakowski, Helmut

* 1.6.1924 – ✝ 9.12.2005

Geb. in Jüterbog; Vater Angest., Obersteuerinspektor beim Finanzamt; 1931 – 41 Volks- u. Mittelschule in Gera; 1941 – 43 Ausbildung zum Förster beim Forstamt Katzhütte u. Wasungen/Thür.; Sept. 1942 NSDAP; 1943 – 45 Wehrmacht (Div. »Hermann Göring«); 1945/ 46 Kriegsgefangenschaft in Kyborg (Dänemark). 1946 Rückkehr nach Dtl.; Hilfsförster in Mansfeld u. Bräunrode; 1947 SED; 1947 – 49 FS für Forstw. in Stollberg/Thür u. Kochstedt; 1949 – 51 Mitarb. im Min. für Land- u. Forstw.; 1951 – 58 Ltr. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sämisch, Arthur

* 21.2.1878 – ✝ 6.6.1940

Geboren am 21. Februar 1878 in Markranstädt/ Sachsen. Nach der Kürschnerlehre auf Wanderschaft in Deutschland und im Ausland. 1904 Eintritt in die SPD. Von 1909 bis Anfang 1914 Krankenkassenangestellter in Schkeuditz, dort ab August 1914 bis 1917 SPD-Parteisekretär. Er war 1917/18 Soldat im Weltkrieg, trat 1917 zur USPD über, deren Sekretär in Halle, 1914 bis 1919 Stadtverordneter in Schkeuditz, später besoldeter Sekretär des DMV des Kreises Merseburg. Im Januar 1919 wurde Sämisch für die USPD in die Preußische Nationalversammlung gewählt, war im Oktober 1920 Delegierter des Spaltungsparteitags der USPD, ging mit der linken USPD zur KPD und gehörte von 1922 bis 1926 als Mitglied und Kassierer der KPD-BL Halle-Merseburg an. Auf dem VIII. Parteitag 1923 in die Revisionskommission berufen und im Februar 1924 in die Stadtverordnetenversammlung von Merseburg gewählt. Sämisch wurde 1927 zum Reichsrevisor der KPD ernannt und war zugleich Mitarbeiter des ZK in Berlin. 1929 Rückkehr nach Halle, dort Sekretär für Gewerkschaft in der BL bis 1931. Im Juni 1933 verhaftet, kam in »Schutzhaft«, im KZ Lichtenburg an Tuberkulose erkrankt, erblindet und daraufhin freigelassen. Arthur Sämisch starb am 6.Juni 1940 in Merseburg.

Wer war wer in der DDR

Sandner, Ingo

* 12.1.1941

Geb. in Waldheim; 1957 – 61 ABF für Bildende Künste Dresden; 1961 – 63 Tätigkeit als Schrift- u. Plakatmaler; 1963 – 65 Stud. an der HS für Bildende Künste Dresden, Fachrichtung Malerei bei  Gerhard Bondzin, Günter Horlbeck, Hans Mroczinski; 1965 – 68 Stud. der Malerei u. Gemälderestaurierung am Surikow-Inst. Moskau u. in den Zentralen Restaurierungswerkstätten der RSFSR, Dipl.; 1968 – 74 Restaurator im Inst. für Denkmalpflege der DDR, Arbeitsstelle Dresden; 1969 – 74 Lehrauftrag an der…

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Sanneck, Albert

* 13.1.1901 – ✝ 11.4.1988

Geboren am 13. Januar 1901 in Scharfstorf/Krs. Grevesmühlen (heute Wismar) als sechstes Kind der Tagelöhnerwitwe Marie Sanneck; arbeitete selbst in der Landwirtschaft. Im Oktober 1921 Übersiedlung nach Hamburg, bis 1925 Kutscher, dann Speditionsarbeiter. 1920 trat er der KPD bei, ab 1927 hauptamtlicher Funktionär, zuerst Redakteur an der »Hamburger Volkszeitung«. Sanneck kam 1928 in die BL Wasserkante und wurde Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft, der er bis 1931 angehörte. Nach Differenzen mit der Parteiführung trat er 1930 aus der KPD aus und wurde im gleichen Jahr Mitglied der SPD, für die er noch ein Jahr lang sein Mandat ausübte. Am 15. September 1933 wurde Sanneck verhaftet, am 16. Oktober 1933 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend bis 6. August 1937 »Schutzhaft« im KZ Sachsenhausen. Dann Notstandsarbeiter, später Vorlader bei Mineralölwerken in Hamburg. Sanneck trat 1945 wieder der KPD bei und war von 1946 bis 1951 2. Vorsitzender der IG Chemie Hamburg. Seit 1951 im Baufach tätig, ab 1966 Rentner und dann im Juni 1969 Mitglied der DKP in Hamburg. 1980 beantragte er seine Übersiedlung in die DDR, deren Staatsbürgerschaft erhielt er im Juli 1981 und wurde in die SED übernommen. Albert Sanneck wohnte in Wismar, wo er am 11.April 1988 starb, beigesetzt auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf an der Seite seiner 1979 verstorbenen Ehefrau.

dissidenten.eu

Sarkin, Georgi

* 1940 – ✝ 1977

Georgi Sarkin wurde 1940 in dem Dorf Beli Iskar im Bezirk Sofia geboren. Kurz nach dem kommunistischen *Umsturz vom 9. September 1944 verlor er seinen Vater, der bei einer Massenhinrichtung von Intellektuellen im Luftkurort Borowez ermordet wurde. Georgi besuchte die Landwirtschaftsschule in Ichtiman und leistete seinen Armeedienst in militärischen Baueinheiten ab, in denen in erster Linie „verdächtige Elemente“ und Vertreter der Roma-Minderheit dienten. Ab 1963 arbeitete er als Fotoreporter für…

Wer war wer in der DDR

Sattler, Fritz

* 1.6.1896 – ✝ 1.11.1964

Geb. in Suhl; Vater Graveur, Mutter Dienstmädchen; Volksschule in Suhl; 1910 – 15 Lehre u. Arbeit als Verwaltungsangest. beim Magistrat der Stadt Suhl; 1915 / 16 Verwaltungsgehilfe beim Bürgermeisteramt Niederzwehren (bei Kassel); 1916 – 18 Kriegsdienst; 1918 / 19 Abwicklungsarbeiten im Rahmen der allg. Demobilisierung; 1919 USPD, 1920 KPD; 1919 / 20 Tätigkeit bei der Städtischen Sparkasse in Suhl; 1920 erneut Verwaltungsgehilfe beim Suhler Magistrat u. Ltr. des Lebensmittel- u.… Geboren am 1. Juni 1896 in Suhl, Sohn eines Graveurs; Verwaltungslehre, Angestellter in Suhl und Niederzwehren bei Kassel. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. Danach Verwaltungsgehilfe beim Magistrat der Stadt Suhl, schloß sich der USPD, Ende 1920 der KPD an. Ab Januar 1921 bis Ende 1927 war Sattler Geschäftsführer der Zeitung »Volkswille« Suhl. Nach Übernahme dieser Zeitung durch die Anhänger des Leninbundes gründete er im Auftrag des ZK der KPD 1928 den Verlag Arbeiterwille. 1929 übernahm er die Leitung des Thüringer Volksverlages, ab August 1930 den Tribüne-Verlag in Magdeburg, im Juni 1932 den Verlag der Zeitung »Kämpfer« in Chemnitz. Im Juni 1933 festgenommen, blieb Sattler bis Dezember 1933 in Haft, danach Leiter der illegalen KPD im Bezirk Chemnitz-Erzgebirge. Am 16.April 1935 erneut verhaftet, wurde er am 18.Oktober 1935 durch den VGH zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt, zuletzt im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Sattler wurde 1945 Leiter des KPD-UB Suhl, dort bis 1946 2. Bürgermeister. Von August 1952 bis 1958 Vorsitzender des Rates des Bezirks Suhl. Er erhielt 1955 den VVO in Silber. Fritz Sattler starb am 1.November 1964.Andreas Herbst

Wer war wer in der DDR

Säuberlich, Kurt

* 24.3.1904 – ✝ 23.7.1971

Geb. in Krölpa (Krs. Pößneck); Vater Land- u. Forstarb.; Oberrealschule; 1924 – 32 Studium (mit Unterbrechungen) an der Bergakad. Freiberg; 1930 NSDAP; 1932 – 34 wiss. Hilfsassistent bzw. Hilfsarb. am Braunkohlenforschungsinst.; 1935 stellv. Dir. der Bergtechn. Abt., Ltr. der Unterabt. für Braunkohlenbergbau u. Brikettiertechnik; 1937 Prom. zum Dr.-Ing.; 1937 SS; 1938 Ltr. des Außeninst. der Bergakad. Freiberg; 1939 Habil.; 1940 Doz.; 1943 Prof. 1949 Dir. des Forschungsinst. für…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Sawadzki, Johann (Hans)

* 10.6.1895 – ✝ 5.2.1958

(* 1895 – † 1958) Geboren am 10. Juni 1895 in Potsdam, Sohn einer Arbeiterfamilie; Universalfräser. 1909 Mitbegründer und Vorstandsmitglied der katholischen »Deutschen Jugendkraft«, wechselte Ende 1913 zur Arbeiterjugend. Von 1914 bis 1918 Soldat im Weltkrieg, beteiligte er sich aktiv an der Novemberrevolution und den Spartakuskämpfen in Berlin-Lichtenberg. Im Januar 1919 trat er in die USPD ein, wurde Ende 1920 Mitglied der VKPD. Seit Gründung des RFB gehörte Sawadzki dessen Bundesführung an und arbeitete im AM-Apparat der KPD, wurde dann bis 1932 zeitweise als Instrukteur des ZK im Reich eingesetzt. Ab 1925 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Nach der Verhaftung von Hans Pfeiffer wurde Sawadzki im Oktober 1932 Polleiter der BL Mecklenburg. Nach dem Reichstagsbrand einige Monate in »Schutzhaft«, im Oktober 1933 und im Juni 1935 erneut festgenommen. Seit der Freilassung arbeitete er bei der AEG und gehörte zur illegalen Saefkow-Widerstandsgruppe in Berlin. Im Juni 1945 Ortsgruppenleiter der KPD in Berlin-Treptow, ab September 1946 Leiter der Orgabteilung des SED-LV Groß-Berlin. Hans Sawadzki starb am 5. Februar 1958.

Wer war wer in der DDR

Schablinski, Rolf

* 5.10.1932

Geb. in Erfurt; Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule, Abitur; 1946 FDJ; 1951 Volontär bei der Ztg. »Das Volk« in Erfurt; 1951 – 57 Studium der Journalistik zunächst an der Univ. Leipzig, dann an der Shdanow-Univ. Leningrad, Dipl.-Journalist; 1954 SED; 1957 – 59 Red., 1959 – 65 Abt.-Ltr., Mitgl. des Red.-Kolleg. u. Chefred. des SED-Bezirksorgans »Das Volk« in Erfurt (Nachf. von  Erich Richter); 1965 / 65 Chef vom Dienst beim ADN; 1966 – 71 ADN-Korresp. in Bonn (zus. mit Ehefrau  Barbara S.); 1971…