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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Blecha, Johanna

* 28.1.1916 – ✝ 22.3.2000

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Schneider; Volks- u. Mittelschule; kaufm. Lehre u. Arbeit als Bürobotin, 1934 – 45 Sekr. u. Stenotypistin im elterl. Geschäft, im Landmaschinengroßhandel »Weide« Breslau sowie bei der Siemens-Bau-Union in Pillau, Graudenz u. Bromberg. 1945 – 47 Dienststellen-Ltr. des Jugendamtes Schwerin; 1945 KPD, 1946 SED; 1947 – 49 Ltr. der Hauptabt. Umsiedl. in der Landesreg. Mecklenb.; 1949 – 53 OB von Schwerin (Nachf. von  Christoph Seitz); 1950 – 52 Vors. des DSF-LV…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bleier, Oswald

* 17.12.1889 – ✝ 9.5.1936

Geboren am 17. Dezember 1889 in Voigtsgrün bei Neudeck als Sohn eines Tagelöhners. Lehre und anschließend Tätigkeit als Porzellanschleifer, die er aus gesundheitlichen Gründen aufgeben mußte. Bleier zog 1907 nach Riesa und arbeitete hier im Stahlwerk. 1912 Einberufung zum Militärdienst, im Weltkrieg nach schwerer Verwundung an der russischen Front Entlassung als Kriegsbeschädigter, lebte er in Riesa. Bereits vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD, trat er 1917 zur USPD über und schloß sich 1920 der KPD an. Ab September 1920 lange Zeit erwerbslos, fand er nach einer mehrmonatigen Tbc-Heilkur 1925 Arbeit in einer Riesaer Brauerei. Von 1924 bis 1926 dort Stadtverordneter der KPD, 1926 Abgeordneter des Landtags von Sachsen. Bei der Spaltung der Fraktion Anfang 1929 blieb er mit der Mehrheit auf der ZK-Linie, wurde aber trotzdem 1929 nicht mehr als Landtagskandidat aufgestellt. Bleier wurden zwar »versöhnlerische Tendenzen« vorgeworfen, er blieb aber weiter in der KPD aktiv. Er war von 1926 bis 1930 Sekretär des UB Riesa-Oschatz-Großenhain und bis 1930 Mitglied der BL Westsachsen. Im März 1933 wurde Bleier verhaftet und ins KZ überführt. Nach seiner Freilassung Ende 1933 reihte er sich in den illegalen Widerstandskampf ein. Am 2. Oktober 1934 erneut verhaftet und am 8.Juli 1935 durch das OLG Dresden zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Bleier, inzwischen als staatenlos erklärt, sollte auf Antrag der Polizei Dresden nach der Haft mit seiner Ehefrau aus Deutschland ausgewiesen werden. Doch schon am 9. Mai 1936 ist Oswald Bleier im Zuchthaus Waldheim an Lungentuberkulose gestorben.

Wer war wer in der DDR

Bloch, Ernst

* 8.7.1885 – ✝ 4.8.1977

Geb. in Ludwigshafen (Rhein); Vater Eisenbahnbeamter; 1905 – 08 Studium der Philos. mit den Nebenfächern Musik u. Physik an den Univ. München u. Würzburg, 1908 Prom. mit einer Arbeit über »Rickert u. das Problem der mod. Erkenntnistheorie«; zwischen 1908 u. 1912 Bekanntschaft mit Georg Lukács, Georg Simmel u. Max Weber; 1914 – 17 entstand das Werk »Geist u. Utopie« (Veröff. 1918); 1917 – 19 Journalist in der Schweiz, publizist. Arbeiten gegen den Krieg; 1924 – 26 längere Reisen nach Italien,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blücher, Heinrich

* 29.1.1899 – ✝ 31.10.1970

Geboren am 29. Januar 1899 in Berlin, der Vater starb vor seiner Geburt, die Mutter war Wäscherin. Seine Ausbildung im Lehrerseminar wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen und nie abgeschlossen. Als Nichtjude trat er der zionistischen Jugendgruppe Blau-Weiß bei. 1917 zum Kriegsdienst eingezogen, konnte er wegen einer Gasvergiftung nicht an einem Offizierslehrgang teilnehmen. Während der Revolution Mitglied eines Soldatenrates, 1919 trat er der KPD bei. Mitarbeiter der Orgabteilung der BL Berlin-Brandenburg, unter dem Decknamen Larsen für den Nachrichtendienst der KPD tätig, Angestellter der Politischen Ost-West-Nachrichtenagentur. Er war (mit seinem lebenslangen Freund Robert Gilbert) in Kabarett-, Operetten- und Filmprojekten aktiv. Als Freund Heinrich Brandlers kritisierte er die zunehmende Stalinisierung, blieb aber KPD-Mitglied und gehörte zu den Versöhnlern. 1933 zunächst Instrukteur der illegalen KPD-BL Berlin-Brandenburg, emigrierte er im Juli 1933 nach Prag, 1934 nach Frankreich. Er wurde 1936 aus der KPD ausgeschlossen. Nach zwei Ehen begegnete Blücher 1936 Hannah Arendt in Paris, die er am 16. Januar 1940 heiratete. Von September bis Dezember 1939 interniert, flohen beide 1941 über Spanien nach Lissabon und später nach New York, wo sie im Mai ankamen. Blücher hielt ab 1950 Vorlesungen an der New School for Social Research in New York City. 1952 wurde er Professor für Philosophie am Bard College in Annandale-on-Hudson, New York, und erhielt im August 1952 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Heinrich Friedrich Ernst Blücher starb am 31. Oktober 1970 in New York an einem Herzinfarkt.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blume, Franz

* 26.9.1905 – ✝ 30.1.1988

Geboren am 26. September 1905 in Hamburg. Tischler, seit 1922 SAJ-Mitglied, 1926 Übertritt zum KJVD, Instrukteur und Mitglied der KJVD-BL Wasserkante. Von 1927 bis 1929 wegen »Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Rädelsführerschaft« zu Gefängnisstrafen verurteilt. Er war von 1931 bis 1933 Mitarbeiter des AM-Apparats der KPD-BL Wasserkante, besuchte 1932 die M-Schule der Komintern in Moskau, Schulname Michael. Ab Anfang 1933 illegale Arbeit in Hamburg, er wurde bereits Ende April 1933 festgenommen, am 4. Februar 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, saß bis Anfang Juni 1936 in Hamburg-Fuhlsbüttel. Anfang Dezember 1936 erneut verhaftet, am folgenden Tag jedoch wieder entlassen, emigrierte Blume im Januar 1937 nach Dänemark, war ab März 1938 in Spanien Angehöriger der Internationalen Brigaden, wurde schwer verwundet. Interniert in St.Cyprien, Frankreich, kam 1940 in einer Arbeitskompanie, flüchtete nach Marseille, kämpfte ab 1942 bei der Résistance und war mitverantwortlich für die Herausgabe der Zeitung »Soldat am Mittelmeer«, die sich an deutsche Soldaten richtete. Im August 1945 Rückkehr nach Hamburg, wieder Funktionär der KPD. 1948 Archivar bei der HVZ, dann Leiter der Kaderabteilung der KPD-Landesleitung Hamburg, später auch Orgsekretär. Wegen »Westemigration« mußte er Ende 1951 in die DDR übersiedeln, dort SED-Mitglied, von 1952 bis 1957 Instrukteur der IG Bau-Holz des FDGB in Dresden. Ab Oktober 1957 Mitarbeiter beim ZK der illegalen KPD der Bundesrepublik in Ost-Berlin. Franz Blume starb am 30. Januar 1988 in Ost-Berlin.

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Bobek, Felix

* 21.8.1898 – ✝ 22.1.1938

Geboren am 21. August 1898 in Prag. Sohn eines Universitätsprofessors, lebte mit seiner Mutter im Haus der Großeltern in Nürnberg, anschließend in Graz. Nach dem Abitur im Sommer 1916 studierte er Chemie und Physik, wurde 1917 zum Heer eingezogen, Offiziersanwärter. Während des Studiums schloß er sich der Naturfreundebewegung an. Nach dem Krieg studierte er zunächst in München, ab 1920 in Berlin und promovierte 1924 an der philosophischen Fakultät. Anschließend war er im Versuchslabor der Firma Osram beschäftigt. Bobek arbeitete seit 1932 für den Nachrichtendienst der KPD und hatte enge Kontakte zu Wilhelm Bahnik, dem Leiter des Betriebs-Berichterstattungs-Apparats, seinen Mitarbeitern Hans Israel und Ewald Jahnen. Er fotografierte Berichte über geheime Rüstungsvorhaben und übergab diese den Mitarbeitern des BB-Apparates. Das propagandistisch verwertbare Material erhielt die KPD-Führung, die technisch relevanten Informationen gelangten zur IV. Abteilung des Generalstabs der Roten Armee. Wegen seiner »nichtarischen Abstammung« wurde Bobek im Sommer 1933 bei Osram entlassen. 1934 war er für mehrere Monate beim Luma-Konzern in Stockholm tätig. Bobek wurde im Mai 1935 in Berlin verhaftet, ihm gelang jedoch im Oktober 1935 die Flucht aus der Untersuchungshaft. Zwei Wochen konnte er sich in der Umgebung Berlins verstecken, dann erneut festgenommen, vom VGH am 10. März 1937 wegen »Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Verrat militärischer Geheimnisse« zum Tode verurteilt. Felix Bobek wurde am 22.Januar 1938 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Bobek war seit 1926 mit Gertrud Bobek, geborene Denner (* 15. 11. 1898), verheiratet, die 1928 promoviert hatte. Sie gehörte wie ihr Mann ab 1932 dem AM-Apparat der KPD an. Ihr gelang 1935 mit den beiden Töchtern die Flucht in die Sowjetunion, dort später Mitarbeiterin am Geographischen Institut der AdW der UdSSR. 1938 erhielt Gertrud Bobek eine Parteistrafe wegen »mangelnder Wachsamkeit« und wurde 1941 nach Alma-Ata evakuiert. Im Sommer 1944 Rückkehr nach Moskau, im Mai 1945 Heimkehr nach Deutschland, ab Oktober 1946 Kreisrat für Volksbildung in Bautzen, von 1954 bis 1958 Vizeministerin für Volksbildung, dann bis 1963 Direktorin der Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen in Leipzig. Gertrud Bobek starb am 25. Juni 2000 in Bautzen. Unter dem Titel »Erinnerungen an mein Leben« hatte sie 1998 einen Bericht veröffentlicht. Siegfried Grundmann veröffentlichte 2004 eine Biographie über Felix Bobek.

Wer war wer in der DDR

Bochmann, Manfred

* 15.3.1928 – ✝ 18.11.2011

Geb. in Zschorlau (Krs. Aue-Schwarzenberg); Vater Arbeiter; Volks- u. Gewerbeschule; Ausb. zum Werkzeugmacher, im Beruf tätig; 1945 RAD u. Wehrmacht; Mai/Juni 1945 amerikan. Kriegsgefangensch. 1945 – 46 Werkzeugmacher in Aue; 1946 – 49 Studium an der Städt. Ing.-Schule in Aue u. dem Bergtechnikum Freiberg; 1946 Mitgl. der SPD/SED; 1949 – 53 Techniker bzw. Reviermechaniker bei der SDAG Wismut; 1953 Studium an der PHS; 1954/55 Mitarb. der Abt. Sicherheit der SED-Gebietsparteiltg. Wismut; 1955 –…

Wer war wer in der DDR

Böck, Willibald

* 30.12.1946

Geb. in Bernterode (Krs. Heiligenstadt); Grundschule, 1961 – 65 EOS in Worbis, Forstfacharbeiter mit Abitur; 1965 – 69 Studium an der Pädagog. HS Erfurt, Dipl.-Lehrer für Dt. u. Kunstgeschichte; 1969 – 85 Lehrer in Dingelstädt (Krs. Warbis) u. Deuna (Krs. Warbis); seit 1965 Mitgl. der CDU; Febr. 1984 – 90 Bürgermeister in Bernterode; Febr. 1990 1. Stellv. des Landrats in Worbis; März – Okt. 1990 Abg. der Volkskammer u. Sprecher der Landesgr. Thür. der CDU/DA-Fraktion; März 1990 Initiator einer…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Boelke, Richard

* 7.3.1868 – ✝ 27.11.1943

Geboren am 7. März 1868 in Halle/Saale; Tischler. 1919 Mitglied der USPD. Boelke wurde am 6. Juni 1920 als USPD-Abgeordneter in die Bremer Bürgerschaft gewählt. Ende 1920 ging er mit der Minderheit der Bremer USPD in die VKPD. Am 1. Februar 1924 kam er als Nachrücker erneut für die KPD in die Bremer Bürgerschaft. Als im Mai 1924 die Fischer-Maslow-Führung mit Eugen Eppstein, und Max Kranz eine linke BL in Bremen installierte und namhafte langjährige Bremer Kommunisten wie Wilhelm Dantz, Wilhelm Deisen und Adolf Ehlers ausschloß, verließ Boelke die KPD im Juni des gleiches Jahres aus Protest gegen die neue Linie. Er gehörte bis zum Ende der Legislaturperiode am 6. Dezember 1924 der Bürgerschaft als fraktionsloser Abgeordneter an, danach trat er politisch nicht mehr hervor. Richard Boelke starb am 27. November 1943 in Bremen.

Wer war wer in der DDR

Bogdanow, Semjon Iljitsch

* 17.8.1894 – ✝ 12.3.1960

Geb. in St. Petersburg; Vater Arbeiter; 1915 – 18 Militärdienst; ab 1918 Berufssoldat, versch. Kommandoposten; 1938/39 grundlos inhaftiert; 1942 KPdSU; 1943 – 45 Kdr. der 2. Garde-Panzerarmee; 1944 u. 1945 Held der Sowjetunion; 1945 Marschall der Panzertruppen. 1945 – 47 Chef der SMAD-Landesverw. Brandenb.; 1947 Kdr. der Panzer- u. der mechanisierten Verbände der Gruppe der sowj. Besatzungstruppen in Dtl.; 1947/48 Erster Stellv. u. 1948 – 53 Kdr. der Panzer- u. der mechanisierten Verbände der…

dissidenten.eu

Bohley, Bärbel

* 1945 – ✝ 2010

Geboren wurde Bärbel Bohley am 24. Mai 1945 in Berlin, wo sie mit Ausnahme eines halben Jahres während ihres Zwangsexils 1988 im Westen auch bis zum Ende der DDR lebte. Ihr Vater war Techniker, die Mutter Hausfrau, Politik spielte in der Familie keine nennenswerte Rolle. Bohley machte 1963 Abitur und verdiente sich in den kommenden Jahren mit verschiedenen Aushilfstätigkeiten ihren Lebensunterhalt, bis sie schließlich 1969 zum Studium der Malerei an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee…

Wer war wer in der DDR

Böhm, Georg

* 26.3.1923

Geb. in Willomitz (ČSR/Vilémov, Tschechien); Vater Arzt; Volks- u. Oberschule, 1940 – 42 landw. Lehre; 1.9.1942 NSDAP; Jungbauer in Bensen (Sudetenland); Wehrmacht; sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule. 1950 – 90 DBD, bis 1951 Krs.-Instrukteur bzw. Jugendref. des LV Mecklenb. u. Mitgl. des LV, später des BV Schwerin; 1951 – 54 Ltr. der Parteischule der DBD in Bad Kleinen; 1951 – 55 Fernstudium an der DVA bzw. der DASR Potsdam, Dipl.-Wirtsch.; 1955 – 60 HA-Ltr. Schulung u. Aufklärung des PV…

Wer war wer in der DDR

Blecha, Kurt

* 25.2.1923 – ✝ 1.3.2013

Geb. in Aussig (ČSR / Ústí nad Labem, Tschechien); Sept. 1941 NSDAP; Wehr- macht (Offz.), 1943 sowj. Kriegsgefangenschaft, NKFD, Antifa-Schulen in Gorki u. Krasnogorsk. 1945 Rückkehr nach Dtl.; Teiln. am 1. Journalisten-Lehrgang der PHS; 1946 SED; 1947 –52 Red. der »Schweriner Volksztg.«, Abt. Prop.; dann Mitarb. des Amts für Information; 1953 – 58 stellv. Ltr., 1958 – Nov. 1989 Ltr. des Presseamts beim Vors. des Min.-Rats (Nachf. von  Fritz Beyling); 1953 – 89 Mitgl. des Vorst. des VDP; 1958…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blenkle, Konrad

* 28.12.1901 – ✝ 20.1.1943

Geboren am 28. Dezember 1901 in Berlin, Sohn des Schlossers und späteren Gastwirts Reinhold Blenkle. Der gelernter Bäcker wurde 1919 Mitglied der FSJ, später der kommunistischen Jugend und 1920 der KPD. 1921 Anstellung bei der diplomatischen Vertretung der RSFSR in Berlin. Auf dem 7. Reichsjugendkongreß im März 1923 ins ZK des KJD gewählt, er wurde Wortführer der Linken. Bis September 1923 Polleiter des Bezirksverbandes Berlin-Brandenburg, im Dezember 1923 kam Blenkle ins Sekretariat des ZK des Jugendverbandes und war bis August 1924 für Pressearbeit zuständig. Dann bis April 1925 Einsatz in Moskau beim EKKI der KJI, dem er seit dem IV. Weltkongreß (Juli 1924) als Mitglied angehörte. In Berlin trat Blenkle bereits Ende April 1925 neben Hermann Jacobs faktisch an die Spitze der KJD und wurde am 22.Mai 1925 vom ZK der KPD förmlich mit der politischen Leitung der kommunistischen Jugend betraut. Als Vorsitzender des KJVD gehörte er in den folgenden Jahren auch dem ZK der KPD an. 1925 zählte Blenkle mit der Mehrheit des KJVD zu den unbedingten Anhängern des EKKI, er trat bereits auf dem X. Parteitag 1925 gegen die Ruth-Fischer-Führung auf. Deswegen vor allem von Ottomar Geschke heftig attackiert, aber doch wieder ins ZK gewählt. Nach dem »Offenen Brief« war Blenkles Stellung gefestigt, er wurde als Jugendvertreter Mitglied des Polbüros und auch der XI. Parteitag 1927 wählte ihn erneut als Mitglied ins ZK der KPD. Clara Zetkin fand Blenkle allerdings »unklar und unreif« und kritisierte seinen »Drang«, sich »radikal« und »links« zu geben. 1928 kam er als jüngster Abgeordneter in den Reichstag und wurde auf dem VI. Weltkongreß der Komintern 1928 Mitglied des EKKI. Im Zusammenhang mit der Wittorf-Affäre stimmte das Büro des ZK des KJVD unter Führung Blenkles einstimmig den Beschlüssen des ZK der KPD zu, die Funktionen Ernst Thälmanns bis zur Klärung ruhen zu lassen. Auch als das ZK des KJVD am 12. Oktober 1928 geschlossen die neuen Moskauer Direktiven zur Wiedereinsetzung Thälmanns bejahte, blieben Zweifel an der unbeirrbaren Treue Blenkles zu Thälmann. Diese wurden noch verstärkt, als das Büro des ZK des KJVD unter Blenkles Vorsitz am 17. Oktober 1928 den BL des Jugendverbandes mitteilte, daß es mit einigen Fragen des EKKI-Beschlusses nicht einverstanden sei, aber im Interesse der Liquidierung aller fraktionellen Gruppierungen zugestimmt habe. Anfang November 1928 konstatierte das Sekretariat des ZK der KPD, Blenkle trage für die »politischen Schwankungen« im KJVD die Hauptverantwortung, deshalb sei er abzulösen und durch Walter Häbich, den bisherigen Orgleiter, zu ersetzen. Eine Reichskonferenz des KJVD beschloß dies am 10./11. November 1928, doch wählten die Delegierten Blenkle zum Ehrenmitglied. Er gehörte weder zu den Versöhnlern noch zu den Rechten, aber ihm schien die Methode falsch, mit der die Korruption vertuscht worden war. Deshalb wurde er degradiert. In der Folgezeit war Blenkle Redakteur der »Jungen Garde«, des Organs des KJVD, außerdem betätigte er sich im illegalen RFB. Ins ZK (1929) und in den Reichstag (1930) wurde er nicht mehr gewählt. 1931 wegen Pressevergehens zu eineinhalb Jahren Festung verurteilt, hat ihn die Parteiführung nach seiner Freilassung 1932 in Oberschlesien eingesetzt. Ab März 1933 illegale Arbeit in Berlin, im April 1934 flüchtete er in das Saargebiet, im Sommer 1934 nach Amsterdam, dort war er bis Dezember 1936 Instrukteur der AL Nordwest. Im November 1937 in der Schweiz verhaftet; Blenkes Auslieferung nach NS-Deutschland konnte erst in letzter Minute verhindert werden. Ab 1938 2. Leiter der KPD-AL Nord in Kopenhagen, die für Norddeutschland zuständig war. Nach der Verhaftung Heinrich Wiatreks im Mai 1941 wurde Blenkle faktisch Leiter der kommunistischen Parteigruppe in Kopenhagen. Dort am 16. Dezember 1941 festgenommen und dann vom VGH am 25. November 1942 zum Tode verurteilt. Konrad Blenkle wurde am 20.Januar 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Bloch, Friedrich

* 21.1.1904 – ✝ 10.4.1996

Geb. in Ballenstedt (Harz); Gymnasium, Abitur; 1922 – 25 Stud. der Rechtswiss. u. Volkswirtschaftslehre; zur Finanzierung des Studiums Arbeit auf dem Bau, in einer Bank u. im Lohnbüro einer Weberei; 1925 – 29 Referendar beim Gericht in Gera, gleichzeitig für die Stadtverw. und eine Geraer Anwaltskanzlei tätig; 1930 Assessor-Examen u. Prom. zum Dr. jur.; 1937 aus polit. Gründen aus dem Staatsdienst entlassen; ab 1938 Mitarb. bei einem Wirtschaftstreuhänder in Frankfurt (Main). 1945…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bludau, Wilhelm

* 10.5.1896 – ✝ 23.7.1941

Geboren am 10. Mai 1896 in Hörde (1928 zu Dortmund); lernte Maschinenschlosser. Mitglied der KPD (zeitweise der KAPD), gehörte zwischen 1920 und 1923 im Ruhrgebiet zu den Führern der Hungerrevolten. Deswegen mehrfach inhaftiert, galt er als »kleiner Max Hoelz«. Im Erwerbslosenausschuß des Ruhrgebiets trat Bludau 1925 als linker Kritiker gegen die KPD auf und wurde 1926 aus der Partei ausgeschlossen. Vorwürfe einer Verbindung zur politischen Polizei waren offensichtlich zu seiner Isolierung ausgestreut. In Polizeiakten wird er als »redegewandt mit sicherem Auftreten« bezeichnet; er stand unter polizeilicher Beobachtung. Nach 1933 in kleinen Gruppen im Widerstand aktiv gegen die NS-Diktatur, wurde er im »Bludau-Prozeß« 1936 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt und Ende 1937 im KZ Buchenwald inhaftiert. Wilhelm Bludau kam dort am 23. Juli 1941 ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Blume, Renate

* 3.5.1944

Geb. in Bad Wildungen (Hessen); 1956 Umzug der Familie nach Dresden; Schülerin im Kinderballett der  Palucca Schule, dann Abitur an der EOS, anschl. bis 1965 Studium an der HS für Schauspielkunst in Berlin; noch während des Studiums 1964 erste Filmhauptrolle in »Der geteilte Himmel« (R:  Konrad Wolf); 1965 – 70 Mitgl. des Dresdner Stadttheaters; 1970 – 91 Mitgl. des Schauspielensembles des DFF; 1965 – 74 verh. mit dem Regisseur  Frank Beyer, 1981 – 86 verh. mit dem Sänger  Dean Reed; Hauptrollen…

Wer war wer in der DDR

Bobeth, Wolfgang

* 15.2.1918 – ✝ 2.4.1996

Geb. u. aufgewachsen in Löbau; Vater Germanist; 1937 Abitur; Maschinenbaustudium, Fachrichtung Textiltechnik in Breslau, Aachen u. Dresden; 1941 – 45 Assistent u. wiss. Mitarb. am Lehrstuhl für Faserstoffkunde der TH Dresden, 1943 dort Prom. zum Dr.-Ing. 1945 – 50 Tätigkeit in der Industrie in Löbau u. Bautzen; 1950 – 55 wiss. Mitarb. u. Abt.-Ltr. am Inst. für Technol. der Fasern der DAW in Pirna u. Dresden sowie Lehrbeauftragter an der TH Dresden; 1955/56 wiss. Mitarb. im Min. für…

Wer war wer in der DDR

Bochow, Frank

* 12.8.1937 – ✝ 10.4.2012

Geb. in Dresden; Vater kfm. Angest.; OS, Abitur; Freundschaftsratsvors. der Jungen Pioniere; 1951 FDJ, 1955 FDGB, 1956 SED; 1955 – 61 Studium am Inst. für Internat. Beziehungen in Moskau, Dipl.-Staatswiss.; 1962/63 hauptamtl. u. pol. Mitarb. im ZR der FDJ, 1963 – 65 Vertreter der FDJ im WBDJ, 1965 – 76 Sekr. für internat. Verbindungen im ZR der FDJ; 1973 VVO; 1976/77 Mitarb. im Min. für Ausw. Angelegenh.; 1977 – 81 Botschafter in Portugal (Nachf. von Erich Butzke); Apr. 1982 – Nov. 1989 Sekr.…

Wer war wer in der DDR

Bodag, Wolfram (»Boddi«)

* 3.5.1950

Geb. in Bad Freienwalde; Vater Literaturwiss.; POS in Falkenberg, 1968 Abitur in Bad Freienwalde; studierte zeitw. Klavier an der Musikschule Berlin-Friedrichshain u. Kulturwiss. an der HU Berlin; zunächst Mitarb. in den Bands »Mobil« u. »Pardon«; 1975 Begr. u. seitdem Bandchef (Sänger, Pianist, Komponist u. Texter) der Gruppe »Engerling«, die in den folgenden Jahren mit inzwischen legendären Titeln wie »Tommy Simpson«, »Mama Wilson« u. »Narkose Blues« zur populärsten ostdt. Blues- u.…

Wer war wer in der DDR

Boenheim, Felix

* 17.1.1890 – ✝ 1.2.1960

Geb. in Berlin; Vater Kfm.; Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf; 1909 – 14 Med.-Studium in München, Berlin u. Freiburg i. Br.; 1914 Prom. in Berlin (b. Friedrich Kraus) über »Chinolinderivate u. Harnsäureausscheidung«; 1914 – 16 Militärdienst (Arzt); 1916 – 18 Assistenzarzt an der Med. Univ.-Poliklinik Rostock; 1918/19 in Nürnberg u. München Beteiligung an den pol. Auseinandersetzungen nach der Novemberrev., u. a. Wahl in den Nürnberger Arbeiter- u. Soldatenrat, der USPD nahestehend, 1923 Mitbegr.…

dissidenten.eu

Bogoras, Larissa

* 1929 – ✝ 2004

Валерий Фёдорович Абрамкин Valerij Fëdorovič Abramkin Larissa Bogoras (auch Bogoras-Bruchman) wurde am 8. April 1929 in Charkow (Charkiw) geboren. Ihre Eltern waren Parteimitglieder und arbeiteten im sowjetischen Partei- und Staatsapparat. Ihr Vater wurde 1936 unter dem Vorwurf sogenannter trotzkistischer Umtriebe zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. Während ihres Studiums der Linguistik ab 1946 an der Universität in Charkow lernte sie ihren Kommilitonen Juli Daniel kennen, den sie nach ihrem…

Wer war wer in der DDR

Bohley, Bärbel

* 24.5.1945 – ✝ 11.9.2010

Geb. in Berlin; Vater Konstrukteur; 1963 Abitur; anschl. Lehre als Industriekfm., Beschäftigung als Lehrausbilderin sowie im Kulturbereich; 1969 Studium an der Kunst-HS Berlin-Weißensee; seit 1974 freischaff. Malerin, mehrere Ausstellungen u. a. in der Bundesrep. Dtl. u. auf der IX. Kunstausstellung der DDR 1982/83 in Dresden; 1979 Mitgl. der Sekt.-Ltg. Malerei u. des Bez.-Vorst. Berlin des VBK; 1982 Gründungsinitiator des unabh. Netzwerks »Frauen für den Frieden«, Eingabe beim Staatsratsvors.…

Wer war wer in der DDR

Böhm, Horst

* 11.5.1937 – ✝ 21.2.1990

Geb. in Zwickau; Vater Bäcker, Mutter Handschuhmacherin. 1954 SED; 1955 Abitur u. Eintritt in das MfS; Zweijahreslehrgang an der JHS Potsdam-Eiche; 1961 stellv. Ltr. der Krs.-Dienststelle Stollberg; 1962 stellv. Ltr. der Krs.-Dienststelle Hohenstein; 1962 – 67 Fernstudium der Ges.-Wiss. an der KMU Leipzig, Dipl.-Lehrer für Marx.-Lenin.; 1966 stellv. Ltr. der Arbeitsgr. Anleitung u. Kontrolle der BV Karl-Marx-Stadt, 1974 stellv. Operativ des Ltr. der BV Karl-Marx-Stadt; 1981 Offz. für…

Wer war wer in der DDR

Blechinger, Beate

* 22.5.1947

Geb. in Dresden; 1964 Abitur; 1964 – 69 Lehrerstudium an der EMAU Greifswald (Math. u. Russ.), Dipl.-Lehrerin; 1969 – 72 Lehrerin in Bad Sulza (Krs. Apolda), 1972 – 86 in Fredersdorf (Krs. Strausberg); FDGB; 1986 – Apr. 1990 Ing. für Betriebsorg. u. Datenverarb. im Rechenzentrum in Neuenhagen (Krs. Strausberg); Jan. – Juni 1990 DSU, ab Febr. stellv. Parteivors. u. Mitgl. des Präs. der DSU; April – Okt. 1990 Ltr. des Ministerbüros des Min. für wirtsch. Zusammenarb., 3. – 27.10. 1990 Referatsltr.…

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Blessing, Klaus

* 24.9.1936

Geb. in Liegnitz (Niederschles./Legnica, Polen); Vater kfm. Angest.; Volks- u. Oberschule, Studium an der KMU Leipzig, 1958 Dipl.-Wirtsch.; 1958 – 66 Betriebswirtsch. im VEB Maxhütte; 1966 Studium an der Ingenieurschule Henningsdorf; 1966/68 Ltr. einer Abt. im VEB Eisenerz-Roheisen; 1967 SED; 1968 – 70 Bereichsltr. im VEB Eisenhüttenkombinat, 1970 – 79 Ltr. der Abt. Planung u. Ökon. u. 1980 – 86 Staatssekr. im Min. für Erzbergbau, Metallurgie u. Kali; 1979/80 Studium an der PHS; 1986 – 89 Ltr.…

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Block, Heinz

* 11.2.1925

Geb. in Aschersleben; Vater Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zum Industriekaufm. u. Arbeit als kaufm. Angest.; 1943 – 45 RAD u. Wehrmacht. 1945 – 52 Einkaufs- u. Verkaufsltr., Treuhänder, 2. Geschäftsf. bzw. kaufm. Ltr. in einer Fa. in Aschersleben; 1952 SED, 1952 / 53 Innenrevisor u. Ltr. für Abwicklung beim Konsumverband Aschersleben; 1953 / 54 kaufm. Dir. des VEB Optima Aschersleben; Fernstud. an der Finanzschule Brandis u. an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1954 – 59 Sekr. bzw. 1.…

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Bluhm, Carola

* 16.11.1962

Geb. in Berlin; 1969 – 79 POS; 1982 Abitur mit Berufsausb. zur Facharb. für Obstprod.; 1982 SED; 1982 – 87 Studium der Soziol. an der HU Berlin, Dipl.-Soziol.; 1987 – 91 wiss. Ass. an der HfÖ Berlin; Mai – Dez. 1990 Mitgl. der Stadtverordnetenvers. Berlin, PDS-Fraktion. Seit Jan. 1991 Mitgl. des Berliner Abg.-Hauses; 1995 – 2001 Vors., dann stellv. Vors. der PDS-Fraktion; hat 2005 wieder ihren Geburtsnamen Bluhm angenommen 2004/05 Mitgl. der Enquete-Kommission des Abg.-Hauses »Eine Zukunft für…

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Bobach, Carl

* 13.4.1898 – ✝ 8.5.1965

Geb. in Waldenburg (Sachsen); Vater Töpfer, später Bauhilfsarb., Mutter Näherin, Wasch- u. Scheuerfrau; 1901 Umzug der Fam. nach Chemnitz; 1904 – 12 Volksschule; Handelslehrling in einer Tapetenfabrik; 1912 SAJ; ab 1914 Arbeit in der Automobilfabrik »Presto« u. in der Stahlgießerei Krautheim in Chemnitz; 1914 Zentralverb. der Handlungsgehilfen; 1916 wegen antimilitarist. Einstellung Ausschluß aus der SAJ, danach Spartakusbund; 1917 Soldat, jedoch wegen »schwächlicher Konstitution« kein… Geboren am 13. April 1898 in Waldenburg/ Sachsen, Sohn eines Töpfers. Handelslehrling, anschließend Freistelle in der öffentlichen Handelslehranstalt Chemnitz, 1916 Hilfsarbeiter. Seit 1912 in der Arbeiterjugend organisiert, 1917/18 Soldat im Ersten Weltkrieg. 1918 trat er in die FSJ und die USPD, 1919 in die KPD ein. Er wurde Jugendleiter des KJD-Bezirks Chemnitz-Erzgebirge. Von 1921 bis 1923 Packer in den Diamant-Fahrradwerken, 1924 Volontär der KPD-Zeitung »Der Kämpfer«, ab 1928 politischer Redakteur. 1929 vom Reichsgericht zu einem Jahr Festungshaft verurteilt, anschließend erneut Redakteur, dann Ende 1932 beim KPD-Pressedienst. 1933 Kurier der KPD Sachsen, später Agitpropleiter von Westsachsen. Am 9. November 1933 festgenommen und im Juli 1934 durch das OLG Dresden zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, saß er bis 1939 im Zuchthaus Waldheim und in den KZs Sachsenburg und Buchenwald. Im April 1939 freigelassen, wurde Bobach 1944 zum Strafbataillon 999 eingezogen und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr Abteilungsleiter im SED-LV Sachsen, von 1952 bis 1961 Chefredakteur der »Sächsischen Zeitung« Dresden. Carl Bobach starb am 8. Mai 1965 in Dresden.Bernd-Rainer Barth

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Bobrowski, Johannes

* 9.4.1917 – ✝ 2.9.1965

Geb. in Tilsit (Ostpr. / Sowjetsk, Rußland); Vater Eisenbahnangest.; 1930 Mitgl. des Bundes dt. Bibelkrs.; Gymnasium in Rastenburg u. bis 1937 in Königsberg, Abitur; 1938 in Berlin Studium der Kunstgeschichte; Kontakt zur Bekennenden Kirche u. zum christl. Widerstand; 1938 RAD; 1939 – 45 Wehrmacht; 1941 erste Gedichte; 1945 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft, Arbeit in Bergwerken im Don-Gebiet u. der mittleren Wolga, Besuch von Antifa-Schulen. 1949 Rückkehr nach Dtl. (Berlin); ab 1950 Lektor im…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bock, Max

* 29.10.1881 – ✝ 15.3.1946

Geboren am 29. Oktober 1881 in Altona, Sohn eines Gastwirts; lernte Schmied. Während seiner Wanderschaft schloß er sich 1904 in der Schweiz der Sozialdemokratie an und war von 1911 bis 1915 Gewerkschaftssekretär in Zürich und Basel. 1916 kehrte er nach Deutschland zurück und war noch bis 1918 als Soldat im Krieg. 1917 Mitglied der USPD, für diese war er nach 1918 als Sekretär in Südbaden aktiv. 1918/19 Sekretär des Arbeiter- und Soldatenrates in Lörrach, 1919 Mitglied der Landeszentrale (Elfer-Ausschuß) der Arbeiter-, Bauern- und Volksräte in Baden. Delegierter zum 2. Reichsrätekongreß im April 1919 in Berlin, USPD-Fraktion, und 1920 Delegierter des USPD-Spaltungsparteitags. Mit der linken USPD trat Bock im Dezember 1920 zur KPD über, war Delegierter des Vereinigungsparteitages, der ihn in den ZA wählte. Seit 1921 vertrat er die KPD im Badischen Landtag und war von 1922 bis 1924 Stadtrat in Lörrach. Er wurde im Zusammenhang mit den KPD-Aufständen in Süd- und Mittelbaden im Oktober 1923 verhaftet, aber im April 1924 wieder freigelassen. Als »Nurparlamentarier« beteiligte sich Bock nicht an den inneren Parteiauseinandersetzungen und blieb auch in den folgenden Perioden (1925, 1929) Vorsitzender oder stellvertretender Vorsitzender der KPD-Gruppe im Badischen Landtag. Nach 1933 lebte er – einige Male für kürzere Zeit verhaftet – in Heidelberg und arbeitete als Holzschnitzer. 1945 trat er wieder der KPD bei. Im Januar und Februar 1946 war Bock der erste Arbeitsminister von Württemberg-Baden. Er mußte sein Amt wegen schwerer Krankheit aufgeben. Max Bock starb am 15.März 1946 in Heidelberg.

Wer war wer in der DDR

Bodenstein, Christel

* 13.10.1938

Geb. in München; zog 1949 mit der Mutter nach Leipzig; 1952 – 55 Ballettschule; 1952 FDJ, FDGB, DSF; Mitgl. des ZV der DSF; 1955 Tänzerin am Landestheater Halle; Filmdebüt 1956 in  Slátan Dudows »Der Hauptmann von Köln«; bis 1959 Schauspielstudium an der HS für Film u. Fernsehen Potsdam-Babelsberg; 1959 – 73 Mitgl. des Schauspielensembles der DEFA; erlangte Popularität durch Rollen in Märchenverfilmungen wie »Das singende, klingende Bäumchen« (1957); 1960 vom Jugendmagazin »Neues Leben« zur…

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Bofinger, Manfred

* 5.10.1941 – ✝ 8.1.2006

Geb. in Berlin; Vater Entwurfsgrafiker u. Plakatmaler, Mutter Verkäuferin u. Lageristin. 1959 Abitur; 1951 – 61 Ausbildung zum Schriftsetzer; 1961 – 68 Typograph bei der satir. Ztschr. »Eulenspiegel«, danach freiberufl. tätig; als Künstler Autodidakt, Arbeit als Cartoonist, Buchillustrator u. Grafiker (Plakate); 1963 – 89 SED; 1972 – 89 VDJ, dort ab 1979 als Vertreter der Cartoonisten Vorst.-Mitgl. in Berlin; 1974 – 90 VBK, danach Mitgl. im Verb. der Grafik-Designer; illustrierte über 300…

dissidenten.eu

Boguta, Grzegorz

* 1952

Grzegorz Boguta wurde 1952 in Warschau geboren, wo er 1976 sein Chemiestudium abschloss. 1976/77 war er am Institut für Biochemie und Biophysik der Polnischen Akademie der Wissenschaften tätig. Auf Anregung von Piotr Naimski schloss sich Boguta dem Komitee zur Verteidigung der Arbeiter (Komitet Obrony Robotników; *KOR) an. Er gehörte zur Gruppe von Mirosław Chojecki, die nach Radom fuhr, um dort den wegen ihres Protests im *Juni 1976 verfolgten Arbeitern und ihren Familien zu helfen. Er und…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Böhm, Erich

* 29.11.1902 – ✝ 24.10.1987

Geboren am 29. November 1902 in Königsberg, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Buchdrucker und Schriftsetzer. Er trat 1919 in die KPD ein, wurde 1922 wegen »Zersetzungsarbeit in der Reichswehr« verhaftet, bis 1924 im Gefängnis. Danach Korrektor und Redakteur an der KPD-Zeitung »Echo des Ostens« in Königsberg, ab 1925 zunächst Setzer, dann Redakteur der »Roten Fahne« in Berlin, anschließend bis 1930 der »Neuen Zeitung« in München. Böhm wurde 1931 vom Reichsgericht wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu einer neunmonatigen Festungsstrafe verurteilt. Nach seiner Freilassung 1932 Instrukteur des ZK in Baden und Danzig, ab 1933 illegal im Ressort Polizeizersetzung des AM-Apparates. Bereits im Dezember 1933 festgenommen, nach längerer Untersuchungshaft 1935 keine Anklage, aber bis 1937 im KZ Lichtenburg eingesperrt. Von 1937 bis 1939 Korrektoraushilfe, bei Kriegsausbruch kam Böhm erneut in Haft, 1941 aus dem KZ Sachsenhausen entlassen, bis Kriegsende war er Druckfachmann für Werbung in Berlin. 1945 Bezirksbürgermeister in Berlin-Reinickendorf, ab Ende 1946 als SED-Funktionär Chefredakteur beim Funkverlag, später Chefredakteur beim Berliner Rundfunk. 1954 stellvertretender Chefredakteur der »Wochenpost«, ging Böhm im September 1954 als ADN-Korrespondent nach Bonn. Aus politischen Gründen – Böhm kritisierte die Politik Walter Ulbrichts und die Ausschaltung Karl Schirdewans, seines einstigen Mithäftlings und Kampfgefährten aus dem KZ Sachsenhausen – weigerte er sich Ende 1961, nach Ost-Berlin zurückzukehren. Nach seinem Austritt aus der SED verunglimpfte ihn das »Neue Deutschland« im Januar 1962, er sei vom »amerikanischen Geheimdienst gekauft«. Als Journalist tätig, trat er 1970 in die SPD ein, schrieb unter dem Pseudonym Walter Osten im »Vorwärts« und wohnte zuletzt in Bad Honnef. Erich Böhm starb am 24.Oktober 1987.

Wer war wer in der DDR

Böhm, Karl Ewald

* 5.3.1913 – ✝ 16.5.1977

Geb. in Nürnberg; Vater Buchbindermstr., Mutter Kartonagenarb.; 1919 – 32 Volks- u. Oberrealschule in Nürnberg, Abitur; 1930 – 32 Schülergr. des KJVD, ab 1932 KJVD; 1932/33 Studium der Wirtschafts- u. Ztgs.-Wiss. an der Handels-HS in Nürnberg; ab 1933 illeg. pol. Arbeit; im Parteiauftrag zur Tarnung Mitgl. einer Burschenschaft; Sommer 1933 Anlaufstelle für KPD-BL-Nordbayern, Wiederaufbau der BL (zus. mit  Georg Klaus); Okt. 1933 verhaftet; 1934 vom OLG München wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu…

Wer war wer in der DDR

Bleck, Martin

* 12.6.1919 – ✝ 15.4.1996

Geb. in Altdamm (Krs. Stettin/Dąbie, Polen); Vater Eisenbahnarbeiter, Mutter Näherin; Volksschule; 1933 – 39 Ausbildung zum Kfm., anschl. Handlungsgehilfe u. Angest. in Stettin; 1939 RAD; 1939 – 45 Wehrmacht, Ofw. 1945 Landarbeiter in Kochstedt (Krs. Aschersleben); 1945 – 48 Polizeipostenltr. u. Revierltr. VPKA Wismar; 1945/46 KPD/SED; 1948 Lehrgang an der Landespolizeischule Mecklenb.-Vorpom. u. Kommandoltr. der VP-Bereitschaft Schwerin; 1948/49 Stabschef der VP-Bereitschaft Schwerin/Rostock;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blinn, Klara

* 14.9.1895 – ✝ 27.12.1977

Klara Guntwolf wurde am 14. September 1895 in Rapperswil/Schweiz als Tochter eines Heizers geboren. Der Vater, ein Württemberger, war Sozialist, der mit der Familie durch die Lande zog. Nach der Schulentlassung arbeitete Klara Guntwolf fünf Jahre in der Schweiz und ein Jahr in Luxemburg als Hausmädchen. Sie kam dann nach Emmendingen im Schwarzwald, wo die Eltern seit 1908 wohnten, und fand Arbeit in einer Schuhfabrik. 1919 heiratete sie einen Arbeiter namens Blinn, im gleichen Jahr trat sie der USP bei und kam mit der linken USP 1920 zur KPD. Ab Mitte der zwanziger Jahre Mitglied der BL Baden, wurde sie vom XII. Parteitag 1929 als Kandidatin ins ZK gewählt. Seit 1931 erwerbslos, gehörte sie bis 1933 ehrenamtlich dem ZK an. 1933 einige Wochen verhaftet, danach wieder als Arbeiterin tätig und 1944 nochmals kurz inhaftiert. 1945 wieder Mitglied der KPD, ab 1969 der DKP, war sie für die Partei im lokalen Rahmen aktiv. Klara Blinn starb am 27.Dezember 1977 in Emmendingen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blödorn, Karl

* 26.10.1906

Geboren am 26. Oktober 1906 in Stettin; Schiffskoch. Seit 1924 Mitglied der KPD, führender Funktionär des AM-Apparates in Pommern. 1932 Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau, Schuldeckname Theodor Silber. Im September 1932 kehrte er nach Stettin zurück und übernahm von Friedrich Wetzel die Leitung des AM-Apparates der BL Pommern. Im Juli 1933 in Stettin verhaftet, soll er bis zum Prozeß auf freien Fuß gesetzt worden sein. Im Dezember 1934 vom VGH zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. KPD-interne Quellen bezeichnen ihn als »Verräter«, nach 1945 soll er in Hamburg gelebt haben.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blum, Maria

* 27.10.1890 – ✝ 11.5.1965

Geboren am 27. Oktober 1890 in Schwabmünchen bei Augsburg als Maria Holl, Tochter einer Heimarbeiterfamilie (Bürstenmacher); Lehrmädchen in einer Stickerei, Bauernmagd. Zuletzt Verkäuferin in München, wo sie ihren Mann, den Sozialdemokraten Jakob Blum, kennenlernte. 1912 Übersiedlung nach Berlin, ab 1914 aktiv in der Antikriegsarbeit, dienstverpflichtet in den Munitionswerken in Berlin-Spandau. Im August 1917 zog sie nach Bad Kreuznach, dem Heimatort ihres Mannes. Dort trat sie in die USPD ein und gehörte während der Revolution zu den führenden USPD-Funktionären. Sie schleuste von der Polizei gesuchte Revolutionäre nach Luxemburg und übersiedelte im August 1920 selbst dorthin. Ende 1920 nahm Maria Blum an der Gründung der KP Luxemburgs teil, 1921 deshalb ausgewiesen. Sie ging nach Köln, wurde Mitglied der KPD, war in der Frauenabteilung des Bezirks Mittelrhein. 1923 besuchte sie die Reichsparteischule in Jena. 1926 gehörte sie zeitweilig der linken Opposition an. Zunächst Redakteurin in Aachen, 1928 zweite politische Redakteurin der »Thüringer Volkszeitung« in Jena und später in Erfurt. 1928 vom Reichsgericht in Leipzig verurteilt wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu eineinhalb Jahren Festung. Da Maria Blum im September 1930 im Wahlkreis Thüringen in den Reichstag gewählt wurde, konnte sie an den Sitzungen teilnehmen. Durch eine Amnestie einige Monate früher entlassen, kam sie 1931 nach Berlin, nun in die Reichsfrauenabteilung des ZK. Im November 1932 gelangte sie über den Reichswahlvorschlag wieder ins Parlament. Bis Juni 1933 illegale Tätigkeit, dann festgenommen und in der Untersuchungshaft schwer mißhandelt. Nach der Freilassung Ende 1933 in die Sowjetunion emigriert, war sie von 1934 bis 1936 unter dem Parteinamen Maria Herbst Kursantin an der West-Universität, 1937 Lehrerin an der Abendschule für deutsche Arbeiter. Ab 1938 in einem Emigrantenheim tätig, wurde sie 1941 nach Tomsk/Westsibirien verbannt. Im August 1947 Rückkehr nach Deutschland, sie behielt weiterhin den Namen Maria Herbst, trat in die SED ein und arbeitete nach einem längeren Sanatoriumsaufenthalt ab Januar 1948 an der SED-Landesparteischule Wiligrad. Von 1954 bis 1958 Mitarbeiterin am IML, sie betreute dort den Thälmann-Nachlaß. Maria Blum (Herbst) starb am 11. Mai 1965 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Bobach, Günther

* 7.8.1930 – ✝ 22.3.2012

Geb. in Taucha; Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule; 1947 SED; 1950 Abitur; 1950 – 52 Stud. an der Fak. für Journalistik der Univ. Leipzig; 1953 / 54 dort wiss. Ass., Dipl.-Journalist; 1954 – 60 Red., 1960 stellv. Chefred. der SED-Bezirksztg. »Freiheit« in Halle, 1963 – 67 Chefred. (Nachf. von  Rudolf Singer); Mitgl. der SED-BL Halle; 1967 – 89 Mitarb. im ZK der SED u. Mitgl. der Agitationskommission; Mitgl. des Zentralvorst. des VDJ.Andreas Herbst

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bochert, Alfred Max

* 20.6.1887 – ✝ 8.1.1975

Geboren am 20. Juni 1887 in Schmiedefeld/Krs. Schleusingen als Sohn eines Geigenbauers; er erlernte das Schneiderhandwerk in Bad Ilmenau, 1907 bis 1909 Militärdienst. 1910 trat Bochert der SPD bei, ab 1911 war er selbständiger Schneidermeister. Von 1914 bis 1919 Soldat. 1919 Mitglied der USPD, 1921 der KPD, er wurde Vorsitzender der KPD in Pößneck und KPD-Kreistagsmitglied in Saalfeld. Auf dem VII. Parteitag 1921 wurde Bochert in die Statutenkommission und als Mitglied in den ZA gewählt, dem er bis 1923 angehörte. Von 1922 bis 1925 hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Pößneck, anschließend bis 1928 dort Schneidermeister. Er war von 1928 bis zu seiner Entlassung 1932 einer der wenigen kommunistischen Bürgermeister (in Katzhütte). Von 1921 bis 1926 KPD-Landtagsabgeordneter in Thüringen. Bochert zählte zu den Versöhnlern und trat nach 1928 in der KPD nicht mehr hervor. Er wurde 1932 Gauleiter des Internationalen Bundes der Opfer des Krieges in Hamburg, kehrte im April 1933 nach Pößneck zurück und arbeitete wieder als Schneider. Am 22. August 1944 ins KZ Buchenwald eingeliefert, wo er bis April 1945 inhaftiert blieb. 1945 wurde Bochert als Bürgermeister von Pößneck eingesetzt, trat wieder der KPD bei. 1946 Ortsvorsitzender der SED in Pößneck, von 1948 bis 1950 Landrat des Kreises Saalfeld. Als Parteiveteran erhielt er 1959 den VVO in Silber. Alfred Max Bochert starb am 8. Januar 1975.

Wer war wer in der DDR

Bock, Siegfried

* 26.9.1926 – ✝ 1.1.2019

Geb. in Meerane (Sachsen); Ausbildung zum u. Arbeit als Textilkfm.; 20.4.1944 NSDAP. 1945 – 50 Studium an der Univ. Leipzig, Dipl.-Jur.; 1946 SED; 1951 – 61 Mitarb. im Min. für Ausw. Angelegenh., u. a. Abt.-Ltr. Rechts- u. Vertragswesen; 1955 Prom. an der KMU Leipzig zum Dr. jur.; 1959 jur. Berater der DDR-Delegation bei der Genfer Außenministerkonferenz; 1962 – 66 Botschaftsrat in Rumänien; 1967 – 77 Ltr. der Abt. Grundsatzfragen im Min. für Ausw. Angelegenh. (Nachf. von Gerhard Herder), 1972…

Wer war wer in der DDR

Boegelsack, Uwe

* 2.12.1939

Geb. in Gommern; Vater Angest.; Grund- u. Oberschule, Abitur; 1958 / 59 Stanzer u. Hilfsarbeiter; 1959 – 61 Studium; 1961 / 62 Setzer u. Feiler; 1962 – 66 Technologe; 1966 SED; Fernstudium an der Ingenieurschule Magdeburg, Ing.; 1966 – 68 Bereichsltr., 1968 – 70 Dir. für Prod., 1970 – 78 Ltr. der Hauptabt. Prod. im VEB Elektromotorenwerk Wernigerode; Fernstudium an der TH Magdeburg, 1971 Dipl.-Ing.; 1978 / 79 Dir. für Prod. u. Material, ab 1979 Betriebsdir. des VEB Elektromotorenwerk…

Wer war wer in der DDR

Bogatzky, Hans-Erich

* 12.6.1927 – ✝ 27.1.2009

Geb. in Berlin-Wilmersdorf; Vater Architekt; 1937 – 44 Fichte-Gymn. Berlin-Steglitz; 1944 Luftwaffenhelfer in der Wehrmacht, 1945 wg. Kriegsverletzung entlassen. 1945 Grafikerschule in Berlin; 1949 – 52 Ausbildung an der Meisterschule für Tischler u. Innenarchitektur Berlin (unter der Ltg. des Vaters); 1952 beim VEB (Zentrale) Projektierung Berlin; 1958 Innenausbau Ostflügel Humboldt-Universität Berlin; 1959 – 61 Innenausbau beim Wiederaufbau Altes Museum, Berlin; 1961 Stellv. des Kollektivltr. …

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bohla, Hans

* 26.1.1891 – ✝ 8.1.1928

Geboren am 26. Januar 1891 in Herreth/Oberfranken, Sohn eines Oberlehrers. Besuchte das Gymnasium in Erlangen, anschießend Studium in Leipzig. 1918 Mitglied der USPD, trat mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD über. Seit 1919 Redakteur am »Volksblatt«, dem USPD-Organ für Halle, nach der Vereinigung von USPD und KPD beim »Klassenkampf« in Halle, ab April 1921 Redakteur des »Kommunist« in Stuttgart (unter dem Pseudonym Ernst Kunert). 1922/23 arbeitete Bohla als KPD-Sekretär in der Pfalz, bis ihn die französischen Behörden auswiesen. Er stand auf dem linken Parteiflügel und wurde 1924 von der Ruth-Fischer-Führung als Polleiter in den rechten Bezirk Württemberg entsandt. Dort arbeitet er unter dem Namen Meyer und stieß auf großen Widerstand seitens der Parteiorganisation. Im September 1924 wurde er in Stuttgart verhaftet; nach seiner Wahl in den Reichstag, im Dezember 1924, jedoch wieder freigelassen. Bohla schloß sich 1925 den Ultralinken an, er übte verschiedene Funktionen aus, wurde aber nach dem »Offenen Brief« im August 1925 aus dem hauptamtlichen Apparat verdrängt. Im Reichstag gehörte er ab 1926 zur Gruppe der linken Kommunisten. Am 3. August 1927 trat er aus der KPD aus, um sich mit Georg Kenzler und anderen gemaßregelten Linken zu solidarisieren. Hans Bohla starb am 8.Januar 1928.

Wer war wer in der DDR

Böhm, Alfred

* 23.8.1913 – ✝ 12.10.1982

Geb. in Leipzig; Vater Brunnenbauer; Volksschule; 1928 – 31 Tischlerlehre; 1931 KPD; 1931 – 35 arbeitslos; 1935 – 44 Zuchthaus, dann KZ Sachsenhausen; 1944/45 Strafbat. Dirlewanger, dann sowj. Kriegsgefangenschaft. 1947 SED; Einstellung bei der VP, K 5; 1950 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Leipzig; 1951 Versetzung zur Abt. VI des MfS Berlin, 1953 dort Kommissar. Ltr., dann Mitarb. der Kontroll-Inspektion; 1956 Stellv. Operativ des Ltr. der BV Neubrandenb. (Nachf. von  Gustav Szinda);…

Wer war wer in der DDR

Böhm, Rudolf

* 28.8.1917

Geb. in Schles.; Vater Werkmstr. bei der DR; Mitgl. in der kath.-bünd. Jugend; 1936 Abitur; anschl. Studium der Theol., Philos. u. Geschichte in Breslau u. München; dort Mitarb. in der Widerstandsbew. kath. Studenten; 1939 – 43 Wehrmacht, Ltn.; 1940 als Wehrmachtsangest. Staatsprüfung in Philos. u. Geschichte in Wien; 1943 – 45 sowj. Kriegsgefangenschaft bei Stalingrad; Mitgl. Antifa-Komitees; 1945 KPD. Sommer 1945 Rückkehr nach Dtl.; Sept. 1945 Ref. für Studienangelegenh. in der dt. ZV für…