x

Hier wird Kommunismusgeschichte hörbar! Ob über den Podcast-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung, Veranstaltungsmitschnitte oder Radiofeatures.

 

Sie sind unterwegs, benötigen fundierte Informationen oder möchten beim Lauschen von gut aufgearbeitetem Fachwissen abschalten? In der Unterkategorie Podcast-Kanal können sie direkt Veranstaltungsmitschnitte der Bundesstiftung und ihrer Kooperationspartner nachhören. Kontroverse Podiumsdiskussionen, Zeitzeugengespräche und Vorträge von renommierten Forschenden ergeben ein buntes Bild zum Stand der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Aufarbeitung des Kommunismus.

Auf eine Auswahl von Lesungen, Interviews, Features, Reportagen und Hörspielen verlinken wir in der Kategorie Audios. Der Mitschnitt einer selbstorganisierten kleinen Lesung findet hier genauso Beachtung wie die aufwendig produzierte Sendungen der großen Rundfunkanstalten.

Die Mischung aus Wissen- und Zeitzeugenschaft, regionalem und globalen Blick sowie Politik- und Alltagsgeschichte ergibt eine spannende Sammlung auditiver Angebote.

 

Veranstaltungsmitschnitt

Sehnsucht nach Einheit: Weimars Erbe in der politischen Kultur der Bundesrepublik

| vom 27.05.2019 | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam | Stiftung Topographie des Terrors | Humboldt-Universität zu Berlin: Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte

Frank Bösch

Frank Bösch bei seinem Vortrag in der Bundesstiftung Aufarbeitung, (c) Bundesstiftung Aufarbeitung
Frank Bösch bei seinem Vortrag in der Bundesstiftung Aufarbeitung, (c) Bundesstiftung Aufarbeitung

Mitschnitt eines Vortrages im Rahmen der Ringvorlesung „Weimars Wirkung. Das Nachleben der Ersten deutschen Republik“ von Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam.
Die Weimarer Republik steht sowohl für die Spaltung der Deutschen als auch für deren Sehnsucht nach Einheit. So gingen die polarisierten politischen Kämpfe der Zeit mit Appellen an die Volksgemeinschaft und die Einheit der Arbeiterbewegung einher. Der Vortrag fragte, wie die Deutung der politischen „Zersplitterung“ der Weimarer Republik die politische Kultur der Bundesrepublik prägte. Er zeigte, wie sie etwa die Ausbildung von großen Volksparteien, Gewerkschaften und Verbänden förderte. Die Formel der Volksgemeinschaft war zwar diskreditiert, wurde aber durch die Rhetorik der Opfergemeinschaft und eine Betonung der „Mitte“ und „Mittelstandsgesellschaft“ ersetzt. Gerade die deutsche Teilung förderte in der Bundesrepublik eine antikommunistische Beschwörung einer Einheit, die Weimarer Zustände verhindern sollte; in der DDR galt das Einheitspostulat im Sinne einer Geschlossenheit nach Vorgaben der SED ohnehin. Der Vortrag spannte dabei einen Bogen bis zur Neuen Rechten, die mit der Proklamation eines „Volkswillens“ an diese Sehnsucht nach Einheit anknüpft. Ebenso wurde gefragt, ob die Entfernung vom Schreckbild Weimar mit für den heutigen Wandel der politischen Kultur verantwortlich ist.
 

Veranstalter:

Kooperationspartner