Radiofeature

Nedašov – Beispiel für Repressionen gegen die katholische Kirche in Mähren

| vom 15.04.2017

Jitka Mládková

 Nedašov – Beispiel für Repressionen gegen die katholische Kirche in Mähren, Screenshot von der Website der Audiothek des Radio Praha

Nach den politischen Umwälzungen von 1948 bekam die Bevölkerung sehr schnell die zunehmenden Spannungen zwischen der kommunistischen Staatsführung und den Kirchen zu spüren - jedoch ohne zu wissen, dass in den obersten Machtetagen längst Pläne geschmiedet wurden, den Einfluss der Kirchen mit massiven Repressionen zurückzudrängen. Für das Regime galt die Kirche als Feind Nummer eins. Am 5. April 1950, nur sechs Tage nach Beginn des ersten politischen Prozesses gegen bedeutende Kirchenvertreter, wurden in Prag Urteile gefällt und zehn hohe Würdenträger mehrerer Kirchenorden mit Freiheitsentzug von zwei Jahren bis lebenslänglich bestraft. So sollte vor allem die katholische Kirche als solche diskreditiert werden. Signale, wie die Staatspartei mit der historisch tief verwurzelten Institution umzugehen gedachte, gab es allerdings schon zuvor. Am Beispiel der tschechischen Gemeinde Nedašov zeigt sich, wie ein ganzes Dorf seinen Pfarrer vor der Verhaftung zu schützen versuchte. Es endete in brutalen Verhören und handgreiflichen Auseinandersetzungen und ging letztlich als „blutiger Freitag von Nedašov“ in die Geschichte der Region Závrší ein. Hören Sie das Feature hier nach.

Spieldauer

11:26 Min.

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