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Hier finden Sie die retrodigitalisierten Fassungen der Ausgaben 1993 bis 2020 des Jahrbuches für Historische Kommunismusforschung (JHK).

Weitere Bände werden sukzessive online gestellt. Die aktuelle Printausgabe folgt jeweils zwei Jahre nach ihrem Erscheinen.

Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung wurde 1993 von Hermann Weber (†) als internationales Forum zur Erforschung des Kommunismus als europäisches und globales Phänomen gegründet. Das Jahrbuch enthält Aufsätze, Miszellen, biografische Skizzen, Forschungsberichte sowie Dokumentationen und präsentiert auf diesem Weg einmal jährlich die neuesten Ergebnisse der internationalen Kommunismusforschung.

Seit 2004 wird das Jahrbuch im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben und erscheint aktuell im Berliner Metropol Verlag.

Herausgeber: Ulrich Mählert, Jörg Baberowski, Bernhard H. Bayerlein, Bernd Faulenbach, Peter Steinbach, Stefan Troebst, Manfred Wilke.

Wissenschaftlicher Beirat: Thomas Wegener Friis, Stefan Karner, Mark Kramer, Norman LaPorte, Krzysztof Ruchniewicz, Brigitte Studer, Krisztián Ungváry, Alexander Vatlin.

Bitte richten Sie Manuskriptangebote an die Redaktion: jhk[at]bundesstiftung-aufarbeitung.de

JHK 2010

Die Streiks in Westeuropa im Jahr 1947: Eine Neubewertung angesichts neuer und alter Belege

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 15-30 | Aufbau Verlag

Autor/in: Matteo Lodevole

Die Phasen sozialer Unruhen, die in Frankreich und Italien in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg auftraten, sind häufig als »revolutionäre« Reflexe ausgelegt worden. Am stärks­ten empfunden wurde die Furcht vor einer »kommunistischen Revolution« in Westeuropa, wahrscheinlich als die Welle von Streiks im Herbst 1947 über beide Länder rollte. Diese gewalttätigen Streiks, die nur wenige Wochen nach der ersten Kominform-Konferenz ausbrachen, verliehen den europäischen Kommunisten das Image der jakobinischen Aufständischen, das ihnen noch jahrelang anhaften sollte.1

Konservative Historiker haben diese Streikwelle oft als den Beginn der Ausführung eines Plans der Kommunisten gewertet, die westlichen Regierungen durch die Mobilisierung der Massen in die Knie zu zwingen. Aus ihrer Sicht wurde dieser Plan auf der Kominform-Konferenz im September 1947 beschlossen. Die Gründung des Kominform und die Herausgabe von Direktiven wurden als Vorläufer eines möglichen Angriffs betrachtet: ein vorbereitendes Programm, das darauf ausgelegt war, einen feindseligen Westen, der durch wirtschaftliche Probleme ohnehin schon zerrissen war, weiter zu zerrütten und zu schwächen.2 Diese orthodoxe These wird nunmehr auch von neokonservativen Wissenschaftlern vertreten, die behaupten, dass sich die kommunistische Strategie nach der ersten Kominform-Konferenz in Richtung Förderung einer offenen Konfrontation und revolutionärer Aktionen gegen örtliche Regierungen verlagerte.3 Dem entgegensetzt vertreten andere die Auffassung, dass Weisungen, die vom Kominform erteilt wurden, eher ein Zeichen für einen Rückzug als für eine Verlagerung in Richtung Offensive waren.4 Allerdings herrscht historisch gesehen Konsens darüber, die letzten Monate des Jahres 1947 als Wendepunkte in der Geschichte des Kalten Krieges zu betrachten und als genau den Moment, an dem die Strategie der Kommunisten sich tatsächlich verlagerte.

In Analysen dieser Art herrscht nicht immer Einigkeit darüber, welches das entscheidende Element war, das für den Wechsel in der Strategie der Kommunisten sorgte: Einige verweisen auf das aggressive Wesen der Weisungen des Kominform, während andere die Notwendigkeit der Eindämmung der amerikanischen Präsenz in Europa und insbesondere des Marshall-Plans hervorheben. Durch die hier vorgenommene Konzentration auf die gewerkschaftlichen Strategien der Kommunisten anstatt auf die allgemeine Parteigeschichte, wie es häufig in der einschlägigen Literatur auf diesem Gebiet geschieht, ist es möglich nachzuvollziehen, ob diese Auslegung der Ereignisse ergänzt werden kann. Was war letztendlich das Ziel der Streikbewegung in Frankreich und Italien? War es tatsächlich kennzeichnend für eine Veränderung im Verhalten der Kommunisten?

Archivquellen

Die Frage des Zugangs zu Archivunterlagen aus der Zeit des Kalten Krieges und deren Aussagekraft ist für Historiker sicherlich von besonderer Bedeutung.5 Die interessantesten Unterlagen, die für diesen Beitrag genutzt wurden, stammen aus dem französischen Nationalarchiv (Centre d’Accueil et de Recherche des Archives Nationales, CARAN), das in jüngster Zeit eine Reihe von Akten zur Verfügung gestellt hat, um eine Analyse der Zeit des Kalten Krieges zu ermöglichen.6

Außerdem gelang es, für diesen Beitrag eine gründliche Untersuchung der Unterlagen von Vincent Auriol, dem Präsidenten der Republik von 1947 bis 1954, durchzuführen. Dies wurde durch eine Reihe von Ausnahmegenehmigungen (dérogations) zur Umgehung der restriktiven Regelung der Sperrfrist von 60 Jahren, der Unterlagen aus dem Geschäftsbereich des Präsidenten in Frankreich unterliegen, möglich. Von höchster Bedeutung waren hierbei die Berichte, die Auriol von den französischen Geheimdiensten und insbesondere vom Auslandsgeheimdienst Service de Documentation Extérieure et de Contre-Espionage (SDECE) erhielt.7 Diese Dokumente vermitteln einen tiefen Einblick in die Aktivitäten der Kommunisten in Westeuropa und tragen dazu bei, endlich die von Auriol diesbezüglich in seinen Memoiren erstellte, oberflächliche Zusammenfassung näher zu beleuchten.8

Diese Berichte der Nachrichtendienste werden nicht nur neben Dokumenten aus anderen französischen Quellen erörtert, sondern auch mit italienischen Dokumenten verglichen. Die Unterlagen, die in den Archiven der französischen und italienischen Kommunistischen Partei (die Mitte der Neunzigerjahre geöffnet wurden) zur Verfügung stehen, sowie die der Gewerkschaften (Confédération générale du travail [CGT] und Confederazione Generale Italiana del Lavoro [CGIL]), haben sich darüber hinaus für den Autor beim Verfassen diesen Beitrags als äußerst hilfreich erwiesen. Auf diese Weise soll eine Argumentation entwickelt werden, die auf dem Vergleich unterschiedlicher Quellen aus verschiedenen Archiven aufbaut. Dank einer Reihe sowjetischer Unterlagen, die erst jetzt veröffentlicht wurden, ist es nun möglich, die Richtigkeit der Informationen, die in den europäischen Archiven gesammelt wurden, weiter zu verifizieren.9 Schließlich liefern die Protokolle der Kominform-Konferenzen, die nun ebenfalls publiziert wurden, den notwendigen Rahmen für diese Arbeit.10 Die Kombination all dieser Materialien im Rahmen eines multinationalen und archivübergreifenden Ansatzes macht es möglich, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie der Kalte Krieg in Westeuropa auf der innerstaatlichen und außerdiplomatischen Ebene geführt wurde.

Ein Aufruf zur Revolution?

Die Streikwelle, die im Herbst 1947 Frankreich und Italien überrollte, bedeutete eine dras­tische Veränderung des Tons verglichen mit der Atmosphäre der Zusammenarbeit, die in den vorangegangenen zwei Jahren in beiden Ländern geherrscht hatte. Seit dem Ende des Krieges hatten die Kommunisten in der Tat eine kooperative Haltung gegenüber den anderen Parteien in den Koaltionsregierungen beider Länder angenommen. Die Ereignisse der vergangenen Monate (die kämpferische Truman-Doktrin, die Entlassung von Ministern der Parti communiste français (PCF) und der Partito Comunista Italiano (PCI) aus den Landesregierungen sowie die Verkündung des Marshall-Plans) waren von den Kommunisten als bewusst aggressive Handlungen und Teil einer Kampagne interpretiert worden, die von den Vereinigten Staaten in Gang gesetzt wurde, um ihren Einfluss auf Europa zu festigen.11 Die Kommunisten im Westen sollten eine angemessene Antwort finden. Aber waren die Streiks von 1947 ein unmissverständliches Zeichen einer Veränderung in Richtung einer offenen Konfrontation? War der Wunsch, mit der Strategie der Zusammenarbeit zu brechen und den Westen mittels einer aggressiven und gegen die Regierung gerichteten Haltung herauszufordern, das oberste Ziel der Kommunisten?

Einige Historiker vertreten die Auffassung, dass die Kommunisten schnell und mit Nachdruck auf die Nachkriegspolitik des Westens sowie auf die aggressive Linie, die vom Kominform vorgegeben worden war, reagierten. Auf der Konferenz der neun kommunistischen Parteien in Szklarska Poręba (Polen) vom 22. bis 29. September 1947 stellten Malenkov und Ždanov die neue Linie vor. Sie verzichteten auf die Sprache der Allianz der Kriegszeit und ersetzten sie durch eine vehemente und rückhaltlose Attacke gegen die westliche Welt.12 Die Unterlagen, die in den Archiven der europäischen kommunistischen Parteien und Gewerkschaften zum Vorschein kamen, werfen ein neues Licht auf die Umsetzung dieser Weisungen und auf ihre tatsächliche Bedeutung. Sie zeigen, dass die Führung des Kominforms weder »die Möglichkeit eines Klassenkampfes« in Erwägung zog, noch die Absicht hatte, zur Bildung einer militanten Volksfront von unten aufzustacheln, »die bereit ist, die radikalsten sozialistischen Maßnahmen in möglichst kurzer Zeit mittels Streiks oder gar bewaffnetem Kampf umzusetzen«.13 In Frankreich sah sich die PCF aufgrund der Weltlage und der Streiks in den Renault-Werken, die im Frühjahr 1947 stattfanden, gezwungen, ihre Taktik einige Wochen vor der Kominform-Konferenz zu überdenken. Anfang September hatte die Partei ihren Massenorganisationen und insbesondere den Gewerkschaften besondere Aufmerksamkeit gewidmet.14 Auf der Konferenz des Zentralkomitees vom 12. bis 13. Sep­tember herrschte eindeutig das Gefühl vor, dass es nach dem Angriff, den die Partei mit der Entlassung ihrer Minister aus der Regierung im Mai erlebt hatte, zu einem weiteren Angriff gegen die CGT kommen würde. Dennoch betonte der Parteivorsitzende der PCF, Maurice Thorez, die Notwendigkeit, auch weiterhin jeglichen eventuellen Zusammenbruch sowie die Ausrufung eines Generalstreiks, der zu »anarchosyndikalistischen Abweichungen, der Eskalation einer unkontrollierbaren Massenmobilisierung und zu eventuellen Ausbrüchen von Gewalt«15 hätte führen können, unter Kontrolle zu halten. Auch wenn viele vom Gegenteil ausgingen, änderte sich diese Haltung nach der Kominform-Konferenz nicht. Sie wurde sogar von Stalin selbst bei einem Gespräch mit Thorez im November auf dem Höhepunkt der Streikbewegung bestätigt.16 Stalin stand der Art und Weise, wie die PCF die Streiks handhabte, und insbesondere der Erklärung Monmousseaus zugunsten eines Streiks äußerst kritisch gegenüber. Der Kampf gegen den Marshall-Plan sei richtig, aber die Mobilisierung der Massen sollte nicht in einer zu scharfen Sprache erfolgen: Eine offene Konfrontation würde nur den Gemäßigten in die Hände spielen.17

Bei seiner Rückkehr nach Frankreich stellte Thorez mit Nachdruck fest, dass das, was bisher geschehen sei, absurd sei: »Statt den Schwerpunkt auf örtliche Angriffe zu legen, haben die Linken die Bewegung ausgeweitet und die Partei in eine schwierige Lage gebracht. Es ist notwendig, zu der Strategie von 1944 zurückzukehren: im Schatten auf den Feind zu warten und den Angriffsplan zu organisieren, der erst ausgeführt werden soll, wenn er fertig ist«.18 Thorez vertrat diesen Standpunkt auch anlässlich einer Konferenz des Parlamentsausschusses der Kommunistischen Partei am 5. Dezember. Er stellte fest, dass einige Genossen »fälschlicherweise an die Möglichkeit einer Revolution« geglaubt hätten. »Die Strategie der Sabotage, die wir verfolgt haben, um die Amerikaner einzuschüchtern, droht uns in einen Bürgerkrieg und einen Weltkrieg zu führen. Sie wird aufgegeben werden müssen«.19 Thorez’ Ansicht wird durch weitere Belege, die inhaltlich in dieselbe Richtung gehen, gestützt. So pocht Marcel Cachin in seinen Carnets [Tagebüchern] auf einer notwendigen Korrektur der kommunistischen Strategie in Richtung weniger aggressiver Standpunkte, da dies die einzige Chance sei, eine vollständige Niederlage zu vermeiden.20

Die Ausbrüche von Gewalt auf der Straße standen nicht im Einklang mit einer tatsächlichen Änderung der Parteistrategie. Anhand der untersuchten Dokumente wird ersichtlich, wie die Parteiführung auch weiterhin ihre Basis zur Mäßigung aufforderte. Offenbar sorgte die Mehrdeutigkeit von Ždanovs Intervention im Rahmen seiner Rede auf der Konferenz in Szklarska Poręba für erhebliche Verunsicherung bezüglich der Zielsetzungen und Ziele des Kominform und beschleunigte die Spaltung in eine gemäßigte Mehrheit und eine radikale Minderheit unter den europäischen Kommunisten.21 Die Analyse der Situation in Italien bestätigt diese These.

Die Frage danach, in welcher Form der Kampf geführt werden solle, wurde in dieser gesamten Zeit weiter erörtert.22 Schon im Juni 1947 hatte Togliatti betont, dass das vorrangige Ziel der PCI der Kampf gegen die politische Isolation sei. Zwei wesentliche Gefahren waren es, mit denen die Partei damals konfrontiert wurde: Eine schwache Position würde möglicherweise eine Entmutigung der Massen und einen Rückschlag für die Partei bedeuten, während eine zu starke Tendenz in Richtung Klassenkampf die Verbindungen zur Mittelklasse, die im Land so zahlreich vertreten war und einen entscheidenden Faktor darstellte, zerstören könnte. Es war erforderlich, »die Partei sowie die Massen daran zu hindern, dass sie eine Haltung einnehmen, die eventuell zu einem bewaffneten Aufstand führen könnte. Wenngleich sich der Schwerpunkt unseres politischen Handelns im Hinblick auf Propaganda, Agitation und sämtliche sonstigen Manifestationen ändern muss, darf es nicht unseren nationalen und einigenden Charakter verlieren.«23

Nach der Kominform-Konferenz wurde Luigi Longo anlässlich einer Tagung des Führungsgremiums der PCI vom 7.–10. Oktober gefragt, ob die PCI und die Gewerkschaften auch weiterhin dem demokratischen Umfeld verpflichtet bleiben müssten. Er antwortete, dass er persönlich gegen eine allzu radikale Auslegung der empfangenen Weisungen sei. Wenngleich man die Möglichkeit einiger weniger vereinzelter Episoden der Gewalt nicht ausschließen könne, solle dies nicht die Zielsetzung der Partei sein: »Das wäre nur Propaganda und kein echter politischer Kampf.«24

Eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der tatsächlichen Bedeutung der empfangenen Weisungen lässt sich auch aus den Protokollen der Gespräche zwischen dem Vorsitzenden der PCI, Pietro Secchia, mit Ždanov und Stalin im Dezember jenes Jahres in Moskau entnehmen. Hier beschrieb Secchia die Lage in Italien und das Potenzial der Streikbewegung. Er sagte, dass die Arbeitermassen offensichtlich positiv auf die Anstiftung zum Kampf reagieren würden und möglicherweise bereit seien, den Kampf zu verschärfen. Die Situation könne nicht mehr viel länger ohne eine unvermeidliche Radikalisierung aufrecht erhalten werden.25 Es müsse jetzt eine Entscheidung getroffen werden, ob man den Kampf bis auf das Niveau eines Aufstandes eskalieren lassen solle. Stalins Antwort war deutlich: »Dies ist nicht die Zeit, um eine Linie in Richtung Aufstand zu verfolgen. Wir müssen jedoch bereit sein, falls der Feind angreift«.26 Secchia schloss daraus, dass, obwohl der Kampf gegen den amerikanischen Imperialismus richtig sei, es ebenso notwendig sei, die Gefolgsleute der Partei davon abzuhalten, sich in Form subversiver gesellschaftlicher Störungen zu betätigen, die zu einem Bürgerkrieg führen könnten.27

Von den Kommunisten im Westen wurde nicht erwartet, dass sie die Dinge auf die Spitze trieben.28 Die Option einer Revolution war nicht vorgesehen. Togliatti hatte dies bereits im September sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Die Warnung, die er Longo und Reale gegenüber aussprach, bevor sie zu der Konferenz abreisten, ist allseits bekannt: »Wenn sie uns dafür kritisieren, dass wir nicht die Macht ergreifen oder weil wir uns aus der Regierung haben hinauswerfen lassen, sagt ihnen, dass wir Italien nicht zu einem zweiten Griechenland werden lassen können.«29 Togliatti bekräftigte diese Aussage nach der Konferenz: »Wir sollten nicht der Psychose der verpassten Chancen zum Opfer fallen.«30 Er wiederholte dies in noch deutlicheren Worten anlässlich eines Gesprächs mit dem sowjetischen Botschafter Kost’lev Anfang 1948, nachdem der Westen eine gemeinsame Erklärung hinsichtlich der Rückgabe des Freien Territoriums Triest abgegeben hatte. Bei dieser Gelegenheit stellte Togliatti fest, dass er die Möglichkeit eines bewaffneten Aufstandes in Norditalien nicht ausschließen könne und bat die Sowjetunion um Stellungnahme hinsichtlich der Aussichten eines solchen Aufstands. Allerdings brachte er deutlich zum Ausdruck, dass die PCI selbst im Falle einer günstigen Einschätzung von sowjetischer Seite aktive Schritte nur in Ausnahmefällen einleiten würde. Molotov stimmte ihm zu und bestätigte die Linie, die von Secchia einige Monate zuvor zum Ausdruck gebracht worden war, derzufolge ein kommunistischer Aufstand zu diesem Zeitpunkt höchst unangebracht sei.31 Ende des Jahres stellte Togliatti fest, dass, sollte die Gefahr eines offenen Krieges in Europa oder auf der Welt bestehen, eine angemessene Antwort unmittelbar erfolgen würde: »Aber zurzeit sind wir mit einer solchen Situation nicht konfrontiert.«32 Daraus folgt, dass das Übermaß an Legalismus, für das die französischen und italienischen Kommunisten bei der ersten Kominform-Konferenz kritisiert wurden, nicht bedeutete, dass sie nun versuchen sollten, die Macht mit illegalen Mitteln zu ergreifen.33 Sowohl in europäischen als auch in sowjetischen Quellen wird bestätigt, dass die westlichen Parteien als Ergebnis der Kominform-Konferenz weiterhin eine Linie der Ablehnung einer »aggressiven Revolution« verfolgten. Wenn dies der Fall war, warum wurden die westlichen Parteien dann bei der ersten Kominform-Konferenz so scharf kritisiert? Und was war letztendlich das Ziel der Streiks im Herbst 1947?

Das Ziel der Streiks

Es wird das Argument vorgebracht, dass PCF und PCI sowohl von der russischen als auch von der jugoslawischen Delegation hart kritisiert wurden, »weil sie nicht revolutionär genug gewesen sind«: Sie hätten es versäumt, den Vorteil, den die Résistance zum Zeitpunkt der Befreiung erzielt habe, auszunutzen und mit ausreichender Gewalt auf ihre Verdrängung aus den Regierungen zu reagieren.34 In aktuelleren Arbeiten wird darauf beharrt, dass die rechtmäßige Strategie, die von den westlichen Parteien vor der Kominform-Konferenz noch verfolgt wurde, von Ždanov vollkommen abgelehnt wurde. Er bezeichnete sie angesichts der Bedingungen, die durch die neue Weltlage geschaffen worden waren, als »veraltet«.35 Di Biaggio behauptet, dass Kardeljs Rede bei der Kominform-Konferenz »eine ausdrückliche Aufforderung gewesen ist, die vollständige Kontrolle über den Staatsapparat mit Gewalt zu übernehmen und den Weg der Legalität zu verlassen, den die kommunistischen Parteien bis dahin im Allgemeinen formal beschritten haben«.36

Die neuen Unterlagen, die in den kommunistischen Archiven zum Vorschein kamen, sowie eine gründliche Lektüre der Kominform-Protokolle lassen erkennen, dass die Reaktion von sowjetischer Seite auf die Verdrängung der kommunistischen Parteien aus den Regierungen Frankreichs und Italiens von entscheidender Bedeutung für die Diskussion auf der ersten Kominform-Konferenz war.37 Die westlichen Parteien wurden natürlich für die zu gemäßigte Taktik, die sie bis dahin gewählt hatten, und dafür, dass sie nur auf den parlamentarischen Kampf gesetzt hatten, kritisiert. Sie wurden allerdings nicht dafür angegriffen, dass sie sich auch weiterhin dem Ziel verpflichtet fühlten, Wählerstimmen für sich zu gewinnen und wieder zurück in die Regierungen ihrer Länder zu gelangen. Vielmehr blieb dies eine der wesentlichen Zielsetzungen der Streikbewegung. Die Bedeutung, die der Kreml der Koalitions-Strategie beimaß, schien seit der Verdrängung der Kommunisten aus den Regierungen im Mai jenes Jahres klar geworden zu sein.

Unmittelbar nach dem Ereignis bat Ždanov Stalin um die Erlaubnis, ein dringendes Schreiben an Thorez zu schicken, um herauszufinden, was in Frankreich passiert war und welche Motive die Partei geleitet hatten.38 Ein neues Dokument zeigt, dass Molotov in der Nacht des 28. Juni mit einem der bedeutendsten Führer der PCF, Laurent Casanova, sprach und der Partei Vorwürfe wegen ihrer »Ungeschicktheit« machte. Die PCF müsse nun »alles tun, um so schnell wie möglich wieder in die Regierung zurückzukehren«.39 Djilas bekräftigte diese Haltung, als er den Vertreter der PCF, Duclos, bei der Kominform-Konferenz im September angriff. Der jugoslawische Delegierte sagte, dass die Streiks, die im Frühjahr ihren Lauf genommen hatten, nicht massiv genug gewesen seien, um die Kommunisten in die Regierung zurückzubringen, und dass sie zu schnell abgeebbt seien, sobald der französische Premierminister Paul Ramadier die Forderungen der Arbeiter teilweise erfüllt habe.40 Nach ihrer Rückkehr aus Polen pochten die französischen Delegierten darauf, dass die Zielsetzung der Partei eine »Regierung der demokratischen Union sein müsse, in der die Arbeiterklasse und ihre Kommunistische Partei letzten Endes eine entscheidende Rolle spielen«.41 Im Januar 1948 bekräftigte der Vorsitzende der CGT, Benoît Frachon, noch einmal diese Haltung: »Wir sind – und bleiben eine Regierungspartei, eine Partei, die sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Land bewusst ist. (…) Wir sind auch weiterhin der Auffassung, dass die beste Perspektive für Frankreich der fortdauernde Verbleib einer demokratischen Regierung der weitreichenden nationalen Einheit im Amt ist. (…) Wir halten auch weiterhin dieselbe Bereitschaft zur Herbeiführung einer Union aller Kräfte der Arbeiterklasse und der demokratischen Kräfte aufrecht. Wir haben uns nicht geändert und wir werden uns nicht ändern.«42 Diese Haltung war in Italien noch ausgeprägter.

Die PCI engagierte sich weiterhin aktiv für die Wiederaufnahme der Koalitionsstrategie – zumindest bis zu den Wahlen im April 1948. Am Vorabend der Kominform-Konferenz eröffnete Togliatti seine Ausführungen bei der Sitzung des Präsidiums der PCI mit einer Analyse der politischen Lage und der Agitationsaktivitäten der Arbeiter, die gerade im Land ihren Lauf nahmen. Er wies darauf hin, dass die Mobilisierung der Massen folgende Zielsetzung haben müsse: »Eine Regierungsumbildung« oder zumindest die Vermeidung einer Mitte-Links-Koalition, durch die die Kommunisten isoliert würden.43

Ein paar Tage nach seiner Rückkehr von der Kominform-Konferenz stellte Longo fest, dass »der Fehler der PCI darin bestanden hätte, die Verdrängung aus der Regierung als eine innenpolitische Frage zu betrachten. Wir müssen dafür kämpfen und uns darum bemühen, wieder in die Regierung zurückzukehren. (…) Wir sollten keine Angst davor haben, sofortige Neuwahlen zu beantragen.«44

Eine ausführlichere Erläuterung der Ziele der Streikbewegung gab Togliatti anlässlich der Sitzung des Zentralkomitees der Partei im November: »Die Zielsetzung der PCI bleibt dieselbe, die wir hatten, als wir begannen, 1944 in Italien frei zu reden: Progressive Demokratie. Wir werden diesen Kampf verstärken und ausweiten – und ihn mit einer besseren Taktik führen, als wir es bisher getan haben. Die bisherige wurde hauptsächlich durch die ständige Bedrohung bestimmt, die sich durch die Präsenz alliierter Truppen, der reaktionären Kräfte, die sie vertreten, und die Schwäche der demokratischen Parteien ergab. Wir brauchen eine breite Front demokratischer Kräfte.«45

Im Mittelpunkt der Kritik des Kominform an der PCI stand die Unfähigkeit der italienischen Kommunisten, in der Koalitionsregierung zu verbleiben.46 Daher wurde der Schwerpunkt der Angriffe gegen die PCF und die PCI mehr auf die Taktik gelegt, die sie angewandt hatten, als auf die Zielsetzungen, die sie verfolgt hatten.

Für beide Parteien war und blieb das Endziel die Beteiligung an der jeweiligen Staatsregierung. Allerdings schienen sich die europäischen Führer unmittelbar nach der Kominform-Konferenz in Bezug auf die Bedeutung der empfangenen Weisungen unsicher zu sein. Insbesondere hatte die Kominform-Konferenz keinen eindeutigen Hinweis darauf geliefert, ob die Kommunisten des Westens ihren »parlamentarischen Weg« weiter verfolgen sollten.47 Die Gespräche mit Stalin in den darauffolgenden Wochen und die anschließenden Parteidebatten trugen jedoch dazu bei, das Endziel sowie die Strategie, die die europäischen Parteien nun verfolgen sollten, zu klären. Dies kann als eine »dualistische Strategie« definiert werden, bei der inner- und außerparlamentarische Taktiken miteinander abgestimmt wurden. Um ihre Position in den Regierungen, die sie verloren hatten, wiederzugewinnen und ihre Präsenz im Parlament zu verstärken, mussten die Kommunisten des Westens die legale Strategie, die sie bis dahin verfolgt hatten, mit einer Intensivierung der Massenmobilisierung aus dem Parlament heraus kombinieren. Letzteres durfte jedoch nicht auf einem allzu militanten Niveau erfolgen oder unerwünschte Erscheinungen gesellschaftlicher und politischer Umwälzungen hervorrufen.48 Die Kritik an den westlichen Parteien kann daher nur in eingeschränktem Maß als Folge einer wesentlichen Neuausrichtung der Strategie der Kommunisten gelten.49 Es scheint vielmehr, als sei mit der vieldeutigen Botschaft, resultierend aus der Kombination einer weichen und einer harten Linie, wie sie von der sowjetischen und der jugoslawischen Delegation bei der Kominform-Konferenz vertreten wurde, beabsichtigt worden, den europäischen Genossen ein allgemeines Alarmsignal zu geben: Die Gefahr eines »westlichen Expansionismus« war real.

Trotz dieser Gefahr, bedeutete die rasante Entwicklung der Ereignisse in Frankreich und Italien weder »einen Linksruck in der Gesamtstrategie der Kommunisten« noch »eine Änderung ihrer endgültigen Zielsetzungen im Westen«.50 Ebensowenig bedeutete die Etablierung des Kominform, dass sich Stalin die Kritik Jugoslawiens an der Volksfront zu­eigen gemacht hatte.51 Die westlichen Kommunisten hatten ihre Hoffnungen nicht aufgegeben, ihre Positionen in den Regierungen ihrer Länder zu behaupten.52 Vielmehr waren die Streiks ein verzweifelter – und sicherlich kontraproduktiver – Versuch, den die Kommunisten unternahmen, um ihre Chancen auf eine künftige Rückkehr in eine Koalitionsregierung nicht zu untergraben. Die westeuropäischen Parteien hielten weiter daran fest, über die Wahlurne an die Macht zu gelangen. Erst mit der Unterzeichnung der westlichen Militärbündnisse 1948 / 49 und nach der Wahlniederlage am 18. April 1948 schwand diese Hoffnung endgültig.53

Dieser Argumentation entspricht auch, dass Stalin auf dem Höhepunkt der politischen Spannungen in Italien vor den Wahlen im April 1948 der PCI entsprechende Finanzmittel zur Unterstützung der Wahlkampagne gewährt hatte – nicht für eine aufrührerische Radikalisierung des Kampfes, davon riet er ausdrücklich ab.54 Nach der dramatischen Niederlage, die die PCI erlitten hatte, stellte Togliatti fest, dass »die weitere Existenz der Front gefährdet gewesen wäre, wenn die Partei nach den Wahlen eine uneingeschränkt offensive Vorgehensweise des Handelns verfolgt hätte«.55 Allerdings sollte diese Verlagerung des Schwerpunktes auf die Mäßigung nicht mit bestimmten wohlwollenden Auslegungen kommunis­tischer Absichten verwechselt werden, man wolle »endlich loyal« mit dem Westen zusammenarbeiten.56 Eine »echt kooperative« und eine »koalitionistische« Haltung sind zwei verschiedene Dinge. Wie bereits von Mark festgestellt wurde, »bedeutet es, eine falsche Antinomie aufzustellen«, wenn man fragt, ob die Kommunisten nach einem Vormarsch in Europa oder nach einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den Alliierten strebten. Sie »wollten beides, und die Strategie der nationalen Front war das Vehikel für eine vorübergehende Angleichung von Zielen, die letztendlich miteinander in Konflikt standen«.57

Mit der Linie des Kominform war nicht beabsichtigt, eine neue Phase einer revolutionären Expansion im Westen einzuleiten.58 Dennoch kann man nicht sagen, dass das Kominform keineswegs für die Mobilisierung der Massen oder dafür verantwortlich war, dass die westlichen Parteien auf »sämtliche Sonderwege zum Sozialismus« verzichtet hatten.59 Ihr Wunsch, in die Regierungen ihrer Länder zurückzukehren und schließlich über die Volksfront an die Macht zu gelangen, war real. Daher war es ihre Absicht, die Unterstützung europäischer politischer Parteien und Gewerkschaften durch die Amerikaner mittels des Marshall-Plans zu untergraben.

Der Kampf gegen den Marshall-Plan

Es gibt keinen Zweifel daran, dass aus kommunistischer Sicht Amerikas zunehmende Präsenz, die in Europa mit dem Europäischen Wiederaufbauprogramm (European Recovery Program) ihren Höhepunkt erreichte, ganz offensichtlich mehr als nur einen Versuch darstellte, einen anti-sowjetischen Block aufzubauen. Nach der Verkündung der Zwei-Lager-Theorie auf der Kominform-Konferenz verlagerte sich die Aufmerksamkeit der europäischen Kommunisten von der nationalen Lage auf die Weltlage. Für die Kommunisten in Frankreich hatte nun der Kampf gegen sämtliche Unterstützer einer amerikanischen Einmischung im Land Priorität. Die parti américain wurde zu einem der Hauptgegner der Streikbewegung. Das erste Ziel der kommunistischen Arbeiter war die sozialistische Splittergruppe innerhalb des Gewerkschaftsbundes: die abtrünnigen Gruppierungen der CGT, die sich schließlich unter dem Namen Force Ouvrière zusammenfanden.60 Der kommunistische Widerstand gegen die reaktionären Kräfte nahm zu, als ein neues Gesetz das Streikrecht erheblich einschränkte.61 Dies wurde als eine der Taktiken angesehen, die vom »anti-demokratischen Block« angewandt werde, um das Lager der Kommunisten zu schwächen.62 Auf dem Höhepunkt der Streikwelle legte man den Schwerpunkt einer Diskussion, die am 21. Oktober 1947 innerhalb des Verwaltungsrats der CGT stattfand, mehr auf die Einmischung der Amerikaner in Frankreich und die Auswirkungen des Marshall-Plans als auf den alltäglichen Kampf, der sich im Land entwickelte.63 Bei der Sitzung des Comité Confédéral National (CCN) der CGT am 13. November griff der Generalsekretär der Gewerkschaft, Benoît Frachon, die amerikanische Außenpolitik scharf an und kritisierte insbesondere den »Truman-Marshall-Plan« und den wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands.64

Bei seiner Rückkehr von einem Treffen mit Stalin im November erklärte Thorez, dass die Streikbewegung nun zweierlei Zielsetzungen verfolge: »Druck auf die Londoner Außenministerkonferenz auszuüben, um eine Einigung über die Bedingungen für Friedensverträge mit Deutschland und Österreich zu erzielen und die Vereinigten Staaten davon abzulenken, den Marshall-Plan in Frankreich umzusetzen«.65

Wenngleich es gelang, mit dem Kampf gegen den wirtschaftlichen Vormarsch des Marshall-Plans relativ flexibel umzugehen, blieb die »kämpferische Truman-Doktrin« im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Kommunisten. Mit der Unterzeichnung des Brüsseler Pakts im März 1948, investierten die Kommunisten nach und nach den größten Teil ihrer Energie in den Kampf gegen die amerikanische Militärpolitik. Bereits im Oktober 1947 hatte Thorez offengelegt, dass die Vereinigten Staaten infolge der Truman-Doktrin im Rahmen ihres expansionistischen Angriffs in erster Linie militärische Mittel nutzten. So wurden in Friedenszeiten für den Einsatz gegen die Sowjetunion und die neudemokratischen Länder zahlreiche Luftwaffen- und Marinestützpunkte errichtet.66

Die Rolle der italienischen Gewerkschaften bei der Unterstützung des Kampfes gegen den amerikanischen Imperialismus und den Marshall-Plan war zwangsläufig eine andere. Hier arbeiteten die Kommunisten in einem Gewerkschaftsbund mit den Sozialisten und den Christdemokraten zusammen. Der Kampf gegen den Marshall-Plan konnte daher nicht offen thematisiert werden. Gewerkschaftsführer Giuseppe Di Vittorio zog es vor, jegliche Diskussion über den Plan so weit wie möglich hinauszuzögern, um die »Einheit der Arbeiterschaft aufrecht zu erhalten«. Offiziell behauptete er, dass das Lager der Kommunisten »den Marshall-Plan weder unterstützt noch ablehnt. Wir sind für Hilfen für Länder, die vom Krieg zerstört wurden«. Erst später ging er auf die unvermeidbare Situation der Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten ein, die durch die Akzeptanz des Marshall-Plans und die damit verbundene Hilfe entstehen würde.67

Diese gemäßigte Haltung deckte sich nicht mit dem Ansehen, das die Partei für sich in Anspruch nahm. Auf der Sitzung des Zentralkomitees der PCI vom 11.–12. November 1947 hatte Togliatti noch die führende Rolle, die die Vereinigten Staaten innerhalb des Imperialistischen Blocks spielten, kritisiert: Damit werde eine koordinierte diplomatische, politische und militärische Offensive geführt. Aufgrund seiner geopolitischen Lage im Zentrum des Mittelmeerraums und seiner Nähe zu Jugoslawien sei Italien eines der bevorzugten Ziele der amerikanischen Streitkräfte. Diese wollten Italien als Brückenkopf nutzen, um die neudemokratischen Länder und die Sowjetunion anzugreifen. Die wirtschaftliche Offensive, die mittels des Marshall-Plans durchgeführt werde, sei eine weitere Vorgehensweise, um das wirtschaftliche und politische Leben in Europa unter Kontrolle zu bringen.68 Italiens prekäre wirtschaftliche Lage und sein dringender Bedarf an Krediten und Lebensmittellieferungen biete eine einmalige Chance für die Ausbreitung des imperialistischen Zugriffs.69 Die Führer der PCI waren sich dessen bewusst, dass zahlreiche Italiener der Auffassung waren, dass nur die Vereinigten Staaten dem Land helfen könnten, während die Sowjetunion nicht über die materiellen Möglichkeiten verfüge, dasselbe zu tun.70

Secchia brachte dieses Problem während seines Besuchs in Moskau im Dezember 1947 zur Sprache, als er betonte, dass die PCI sowohl mit einem innenpolitischen Gegner, nämlich den Christdemokraten, als auch einem außenpolitischen, nämlich dem amerikanischen Expansionismus, konfrontiert sei.71 Was den nationalen politischen Kampf anbelangte, so sollte der Kampf gegen den Marshall-Plan keine gewaltsame Form annehmen.72 Dies war Teil der insgesamt gemäßigten Haltung, auf die sich Stalin und die westeuropäischen Führer verständigt hatten.73

An dieser Strategie änderte sich zwischen 1947 und 1948 nichts. Aufgabe der westlichen Parteien blieb es, »Widerstand gegen die expansionistischen und aggressiven imperialistischen Pläne auf jeglichem Gebiet zu leisten: staatlich, politisch, wirtschaftlich und ideologisch«.74 Strategisch erfolgten ihre Aktivitäten nach einer Vorgehensweise »innerhalb und außerhalb des Parlaments« und dienten dem Versuch, mit Unterstützung seitens der Gewerkschaften und weiterer Massenorganisationen für eine starke »Volksmacht« zu sorgen.75 Hauptziel war es, alle möglichen Kräfte zu mobilisieren, um die amerikanischen Führer zur Vernunft zu bringen und sie zu zwingen, zur Politik von Jalta zurückzukehren. Dies würde die kommunistischen Parteien des Westens in die Lage versetzen, zur Politik der nationalen Einheit zurückzukehren, wie sie bis 1947 von ihnen verfolgt worden war: dem parlamentarischen Weg zum Sozialismus.

Fazit

Der Aufruf zur Mobilisierung der Massen, der seitens des Kominform mit Nachdruck an Frankreich und Italien gerichtet wurde, lief nicht auf die Wiederaufnahme der Revolutionsstrategie hinaus, die darauf abzielte, die Macht gewaltsam zu ergreifen. Vielmehr wurden wesentliche Schritte im Hinblick auf die fortlaufende Anpassung der kommunistischen Strategien an eine im Wesentlichen nicht revolutionäre Wirklichkeit unternommen.

Togliatti und Thorez verfolgten gemäßigte Strategien, indem sie so lange wie möglich einer koalitionistischen Strategie verpflichtet blieben – mit der Vorstellung, den kommunistischen Einfluss im Westen zu erhöhen. Stalin beschwor sie, sich auf keinerlei Abenteuer einzulassen; der Einsatz der kämpferischeren und radikaleren Gruppierung der Arbeiter­bewegung wurde beständig vermieden. Gemäß Edward H. Carr »strebten« die kommunis­tischen Gewerkschaften »danach, den Staat für ihre Zwecke zu nutzen, und nicht danach, ihn zu zerstören«.76 Wie sollte dann diese Frage beantwortet werden: »Wie kam es, dass eine derart provokative Politik verfolgt wurde?«77

Als sie aus den nationalen Regierungen verdrängt worden waren, waren die westlichen Parteien nicht mehr in der Lage, die koalitionistische Strategie, die sie bis dahin verfolgt hatten, in vollem Umfang umzusetzen. Also kehrten sie zur Strategie der Streiks zurück. Ziel der Wiederaufnahme einer militanteren Taktik war es, Druck auf den Westen auszu­üben, um dafür zu sorgen, dass die kommunistischen Parteien wieder in die Koalitionsregierungen aufgenommen wurden. Es gab einen Plan, aber er war und blieb ein gemäßigter. Was 1947 geschah, war kein Strategiewechsel, sondern eine improvisierte taktische Anpassung an die neue Lage, die sich durch die Verdrängung aus der Regierung ergab. Wenngleich diese Anpassung einen provokativen Charakter hatte, geschah sie letztendlich nur als eine Reaktion. Der kommunistische Handlungsplan musste sich zwangsläufig im Mai 1947 von dem langfristigen Plan der »progressiven Demokratie« in Richtung des kurzfristigen, vagen und improvisierten Rückgriffs auf die Mobilisierung der Massen ändern.

Dadurch, dass die kommunistische Bewegung mal mit einer gemäßigten Mehrheit, dann wieder mit einer radikalen Minderheit gleichgesetzt wurde, sah sich mancher Autor dazu veranlasst, Absichten und Ziele einiger Vertreter auf die Bewegung allgemein zu übertragen. Dies scheint ein wesentlicher Fehler zu sein, da von ein paar vereinzelten Ausnahmen abgesehen, die radikale Gruppierung der Bewegung nicht in der Führung, sondern auf der Ebene der Basis vertreten war. Massenaufstände wurden von der Parteiführung entweder unterdrückt (1944–1946) oder teilweise zugelassen (nach 1947). In beiden Fällen kamen die aufständischen Reflexe »von unten«. Als 1949 die westlichen Parteien versuchten, dieselbe Art der Mobilisierung »von oben« im Namen des Kampfes für den Frieden zu schüren, reagierte die Basis nicht so positiv.

Die Intensität, die die Strategien zur Massenmobilisierung im Westen entwickeln sollten, wurde von den Vertretern sowohl der französichen als auch der italienischen Partei fortwährend mit Stalin erörtert. Allerdings führten Maßnahmen und Andeutungen von sowjetischer Seite häufig zu Ungewissheit, und die europäischen Führer mussten auf eine Art »kommunistisches kollektives Bewusstsein« zurückgreifen, um deren tatsächliche Bedeutung zu entschlüsseln. Ihre verwirrte Reaktion auf die Weisungen des Kominform zeigt, dass die Weisungen, die von Moskau formuliert wurden, häufig so unklar waren, dass sich grundsätzlich zahlreiche Arten von Schlussfolgerungen rechtfertigen ließen. Zu dieser Zeit scheint der Kreml die Rolle eines Impulsgebers gespielt zu haben, der allgemeine und vage Anweisungen erteilt, während es Aufgabe der westlichen Parteien war, sich mit deren taktischer Umsetzung zu befassen. Es bestätigt sich nach wie vor, dass »die Umsetzung der allgemeinen Linie, die von oben vorgegeben wurde, zwangsläufig verschiedene taktische Herangehensweisen an eine bestimmte Frage ermöglichte, die gravierende Auswirkungen auf die Ausrichtung der Politik insgesamt mit sich bringen konnten«.78 Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich die traditionelle Vorstellung von den »nationalen Wegen zum Sozialismus« als solche zueigen machen kann. Die Unterordnung der PCF und der PCI unter sowjetische Weisungen ist viel zu offensichtlich. Allerdings sollte dies im Fall der westlichen Parteien nicht als blinder Gehorsam gegenüber einem Tyrannen verstanden, sondern vielmehr im größeren Rahmen des gemeinsamen Festhaltens an der Internationalen Kommunistischen Bewegung eingeordnet werden.79 Beide Parteien empfingen die gleichen gemäßigten Weisungen im Hinblick auf die nationalen Gegebenheiten. Die Gewerkschaften und andere Frontorganisationen waren die wichtigsten Handlungsinstrumente. Wenngleich die Lage in Frankreich im Vergleich zu der in Italien anscheinend aussichtsreicher und für eine rasantere Entwicklung bereit gewesen sein mag, unterschieden sich die Taktiken, die in den beiden Ländern umgesetzt wurden, nicht durchgängig. Der Vergleich zwischen dem französischen und dem italienischen Fall hat de facto eher eine einheitliche Herangehensweise an operative Fragen ergeben.

Aus dem Englischen übersetzt durch das Bundesprachenamt


1 Siehe Ronald Tiersky: French Communism 1920–1972, New York 1974, S. 173 f.

2 Siehe Franz Borkenau: European Communism, New York 1953, S. 523 f.

3 Siehe Elena Aga-Rossi / Victor Zaslavsky: Togliatti e Stalin. Il PCI e la politica estera staliniana negli archivi di Mosca [Togliatti und Stalin. Die PCI und Stalins Außenpolitik in den Moskauer Archiven], Bologna 1997, S. 27; Douglas J. Macdonald: Communist bloc expansion in the early Cold War. Challenging Realism, refuting Revisionism, in: International Security (Winter 1995 / 1996), Bd. 20, H. 3, S. 164.

4 Siehe Silvio Pons: Stalin, Togliatti, and the Origins of the Cold War in Europe, in: Journal of Cold War Studies 3 (Frühjahr 2001), H. 2, S. 26; Tiersky: French Communism (Anm. 1), S. 173.

5 Siehe Jonathan Haslam: Collecting and Assembling pieces of the Jigsaw. Coping with Cold War Archives, in: Cold War History 3 (April 2004), H. 4, S. 140.

6 Siehe N. Piers Ludlow: No Longer a Closed Shop: Post-1945 Research in the French Archives, in: Cold War History 1 (Oktober 2001), H. 2, S. 158–163.

7 Für eine Untersuchung der einzelnen Dienststellen, von denen die nachrichtendienstlichen Berichte in Frankreich zusammengestellt wurden, siehe Douglas Porch: The French Secret Services: From the Dreyfus Affair to the Gulf War, Oxford 1997.

8 Siehe Pierre Nora u. a. (Hg.): Vincent Auriol. Journal du septennat [Tagebuch einer Amtszeit], Paris 1970–1978.

9 Siehe Francesca Gori / Silvio Pons: Dagli Archivi di Mosca. L’URSS, il Cominform e il PCI, 1943–1951 [Aus Moskaus Archiven. Die UdSSR, das Kominform und die PCI, 1943–1951], Rom 1998.

10 Siehe Giuliano Procacci (Hg.): The Cominform. Minutes of the Three Conferences 1947 / 1948 / 1949, Mailand 1994.

11 Siehe William I. Hitchcock: The Struggle for Europe. The history of the Continent since 1945, London 2003, S. 88.

12 Siehe Anna Di Biagio: The establishment of the Cominform, in: Procacci (Hg.): The Cominform (Anm. 10), S. 32 ff.

13 Dieser Standpunkt wird von Geoffrey Swain unterstützt: The Cominform. Tito’s International?, in: The Historical Journal 35 (1992), H. 3, S. 641–663.

14 Archives du Parti Communiste Français (im Folgenden: APCF), 261 J 4 / 4 : 1947, Bureau Politique vom 4. September 1947.

15 APCF, 261 J 2 / 17, Zentralkomitee, Versammlung am 12. und 13. September 1947 in Aubervilliers.

16 Allgemeine Informationen über die Konferenz gab es bereits in der Zeitung L’Humanité vom 30. November / 1. Dezember 1947, S. 1.

17 Siehe Michail M. Narinskij: L’entretien entre Maurice Thorez et Joseph Staline du 18 novembre 1947 [Das Gespräch zwischen Maurice Thorez und Iosif Stalin am 18. November 1947], in: Communisme (1996), H. 45 / 46, S. 31–54.

18 Centre d’accueil et de recherche des Archives nationales (im Folgenden: CARAN), 4 AG 85, L’Ambassade de la rue de Grenelle devant les grèves en France [Die Botschaft in der Rue de Grenelle vor den Streiks in Frankreich], 8. Dezember 1947.

19 CARAN, 4 AG 85, Réunion du groupe parlementaire communiste le 5 Décembre, 6 Décembre 1947 [Sitzung der kommunistischen Fraktion am 5. und 6. Dezember 1947].

20 Siehe Denis Peschanski (Hg.): Marcel Cachin. Carnets 1906–1947 [Tagebücher], Band IV: 1935–1947, Paris 1997, S. 1182.

21 Siehe Pons: Stalin, Togliatti (Anm. 4), S. 18.

22 Siehe Aga-Rossi / Zaslavsky: Togliatti e Stalin (Anm. 3), S. 227–240.

23 Fondazione Instituto Gramsci: Partito Comunista Italiano (im Folgenden: FIG-APCI), Fondo Mosca, Direzione, Busta 272: Verbale riunione direzione del Partito [Sitzungsprotokoll der Parteiführung], 3.–5. Juni 1947.

24 Ebd., 7.–10. Oktober 1947.

25 Siehe Documento n. 19: Sulla tattica del Partito comunista italiano nel periodo attuale (dicembre 1947) [Über die gegenwärtige Taktik der Kommunistischen Partei Italiens (Dezember 1947)], in: Gori / Pons: Dagli Archivi di Mosca (Anm. 9), S. 282–288.

26 Ebd., Documento n. 20: Resoconto del colloquio tra Secchia e Stalin, 14 dicembre 1947 [Bericht über das Treffen zwischen Secchia und Stalin, 14. Dezember 1947], S. 289–293.

27 Siehe ebd. Documento n. 21: Comunicazione di Secchia alla Sezione di politica estera del CC della VKP(b), 16 dicembre 1947 [Mitteilung Secchias an die außenpolitische Abteilung des Zentralkomitees der Sowjetischen Partei, 16. Dezember 1947] S. 303.

28 Adam B. Ulam: Titoism and the Cominform, Cambridge 1952, S. 85.

29 Eugenio Reale: Nascita del Cominform [Die Geburtsstunde des Kominform], Mailand 1958, S. 17.

30 FIG-APCI, Fondo Mosca, Direzione, Busta 272 (Anm. 24).

31 Siehe Silvio Pons: A challenge let drop: Soviet foreign policy, the Cominform and the Italian Communist Party, 1947–1948, in: Francesca Gori / Silvio Pons: The Soviet Union and Europe in the Cold War. 1943–1953, London 1996, S. 259.

32 Documento n. 19: Sulla tattica del Partito comunista italiano, in: Gori / Pons: Dagli Archivi di Mosca (Anm. 25), S. 283 f.

33 Siehe Adam B. Ulam: Expansion and Coexistence. The history of Soviet foreign policy. 1917–1967, London 1968, S. 438 u. 449.

34 Siehe Lilly Marcou: Le Kominform: Le communisme de guerre froide [Das Kominform: Der Kommunismus im Kalten Krieg], Paris 1977, S. 39–72.

35 Siehe Scott D. Parish / Michail M. Narinskij: New Evidence in the Soviet rejection of the Marshall Plan, 1947: Two Reports, CWIHP, Working Paper No. 9, Woodrow Wilson Center Press, Washington 1994, S. 34 f.

36 Di Biaggio: The establishment (Anm. 12), S. 32.

37 Siehe Natalia I. Egorova: Stalin’s foreign policy and the Cominform, in: Gori / Pons: The Soviet Union and Europe (Anm. 31), S. 197.

38 Siehe Vladislav Zubok / Constantine Pleshakow: Inside the Kremlin’s Cold War. From Stalin to Khrushchev, Cambridge 1996, S. 129.

39 CARAN, 4 AG 85: Par la voix de M. Molotov, les sovjets désapprouvent la maladresse dont firent preuve les communistes a l’occasion du dernier remaniement ministériel, 30 juin 1947 [Molotov zufolge missbilligten die Sowjets die Ungeschicktheit, die die Kommunisten bei der letzten Kabinettsumbildung an den Tag legten, 30. Juni 1947]. Molotov schildert diese Episode nicht in seinen Memoiren. Siehe Felix Chuev: Molotov remembers. Inside Kremlin Politics, Chicago 1993.

40 Siehe Procacci: The Cominform (Anm. 10), S. 253 ff.

41 L’Humanité vom 3. Oktober 1947.

42 Dans la lutte, la classe ouvrière de France accroît ses forces et consolide son organisation (entretien avec Benoît Frachon, Secrétaire Général de la Confédération Général) [Im Kampf verstärkt die Arbeiterklasse Frankreichs ihre Kräfte und stärkt ihre Organisation (Gespräch mit Benoît Frachon, Generalsekretär des Allgemeinen Gewerkschaftsbunds Confédération Général)], in: Pour une paix durable, pour une démocratie populaire!, 1 janvier 1948.

43 Siehe FIG-APCI, Fondo Mosca, Direzione, Busta 272: Verbale riunione direzione del Partito [Sitzungsprotokoll der Parteiführung], 17. September 1947.

44 FIG-APCI, Fondo Mosca, Direzione, Busta 272: 7.–10. Oktober 1947 (Anm. 24).

45 FIG-APCI, Comitato Centrale [Zentralkomitee], 11–13 novembre 1947, Busta 039, Fascicoli 552–558.

46 Siehe Donald Sassoon: The strategy of the Italian Communist Party, London 1981, S. 63.

47 Siehe Pons: Stalin, Togliatti (Anm. 4), S. 19.

48 Siehe Documento n. 21: Comunicazione di Secchia, in: Gori / Pons: Dagli Archivi di Mosca (Anm. 27), S. 298.

49 Siehe Pons: A challenge let drop (Anm. 31), S. 246.

50 Georges-Henri Soutou: Georges Bidault et la construction européenne. 1944–1954 [Georges Bedault und der europäische Aufbau], in: Revue d’Histoire Diplomatique 105 (1991), H. 3 / 4, S. 275–278.

51 Dieser Standpunkt wird von Geoffrey Swain unterstützt: The Cominform. Tito’s International? (Anm. 13).

52 Siehe Marcou: Le Kominform (Anm. 34), S. 39–72; Ennio Di Nolfo: The United States and Italian Communism 1942–1946, in: Journal of Italian History 1 (1978), S. 74–94.

53 Siehe Pietro Di Loreto: Togliatti e la »doppiezza«. Il PCI tra democrazia e insurrezione. 1944–1949 [Togliatti und der »Widerspruch«. Die PCI zwischen Demokratie und Aufruhr. 1944–1949], Bologna 1991, S. 235.

54 Siehe Documento n. 20: Resoconto del colloquio tra Secchia e Stalin, in: Gori / Pons: Dagli Archivi di Mosca (Anm. 26), S. 289–293.

55 FIG-APCI, Fondo Mosca, Direzione, Busta 199: Verbale riunione direzione del Partito [Sitzungsprotokoll der Parteiführung], 24.–25. Mai 1948.

56 Siehe Irwin M. Wall: French Communism in the Era of Stalin: The Quest for Unity and Integration. 1945–1962, Westport 1983, S. 67.

57 Eduard Mark: Revolution by Degrees. Stalin’s National-Front Strategy for Europe, 1941–1947, Cold War International History Project, Working Paper Nr. 31, Februar 2001, S. 7.

58 Siehe Heinz Timmermann: The Cominform effects on Soviet Foreign Policy, in: Studies in Comparative Communism (Frühjahr 1985), H. 1, S. 6.

59 Siehe ebd., S. 11.

60 Siehe APCF, 261 J 5 / 4: 1947, Sekretariat, 4. November 1947.

61 Siehe Archivio Storico CGIL (im Folgenden: ASCGIL), Notiziario della CGIL [CGIL Bulletin], anno I, n. 17, S. 22.

62 Siehe Institut d’Histoire Sociale CGT (im Folgenden: IHS-CGT), Comité Central Nationale, Sitzung vom 4.–6. Januar 1948.

63 Siehe IHS-CGT, Commission administrative, Sitzung vom 21. Oktober 1947.

64 Siehe IHS-CGT, Comité Confédéral National, Sitzung vom 13. November 1947.

65 CARAN, 4 AG 85, Réunion du groupe parlementaire communiste le 5 Décembre, 6 Décembre 1947 [Sitzung des kommunistischen Parlamentsausschusses am 5. und 6. Dezember 1947].

66 Siehe APCF, 261 J 2 / 18, Comité central, réunion du 29 et 30 octobre 1947 à Paris, 120 rue Lafayette [Zentralkomitee, Sitzung am 29. und 30. Oktober 1947 in Paris, 120 Rue Lafayette].

67 Siehe ASCGIL, Organi dirigenti, Comitati direttivi [Führende Organe, Vorstände], vol. V, verbale del 28–30 dicembre 1947, [Bd. V, Protokoll vom 28.–30. Dezember 1947].

68 Siehe FIG-APCI, Comitato Centrale [Zentralkomitee], 11–13 novembre 1947, Busta 039, Fascicolo 537.

69 Siehe FIG-APCI, Fondo Mosca, Materiali Cominform [Moskauer Bestand, Material zum Kominform], Busta 192, Fascicolo 03989.

70 Siehe Documento n. 18: Resoconto del colloquio tra Zdhanov e Secchia [Bericht über das Treffen zwischen Ždanov und Secchia], 12. Dezember 1947, in: Gori / Pons: Dagli Archivi di Mosca (Anm. 9), S. 279.

71 Siehe Documento n. 19: Sulla tattica del Partito comunista italiano nel periodo attuale [dicembre 1947], ebd. (Anm. 25), S. 282.

72 Siehe FIG-APCI, Fondo Mosca, Materiali Cominform [Moskauer Bestand, Material zum Kominform], Busta 192, Fascicolo 320-03988 / 03990, n. d. (ohne Datum).

73 Siehe Documento n. 20: Resoconto del colloquio tra Secchia e Stalin, in: Gori / Pons: Dagli Archivi di Mosca (Anm. 26), S. 289–293.

74 FIG-APCI, Comitato Centrale [Zentralkomitee], 11–13 novembre 1947, Busta 039, Fascicolo 538.

75 Siehe Documento n. 19: Sulla tattica del Partito comunista italiano nel periodo attuale [dicembre 1947], in: Gori / Pons: Dagli Archivi di Mosca (Anm. 25), S. 283 f.

76 Edward H. Carr: Two currents in World Labour, in: Foreign Affairs 25 (1946 / 47), H. 1 / 4, S. 72.

77 Jonathan Haslam: Soviet Policy towards Western Europe, in: George W. Breslauer / Philip E. Tetlock: Learning in US and Soviet foreign policy, Oxford 1991, S. 470.

78 Jonathan Haslam: Russian Archival Revelations and our understanding of the Cold War, in: Diplomatic History 21 (Frühjahr 1997), H. 2, S. 221.

79 Marc Lazar: La strategia del PCF e del PCI dal 1944 al 1947: acquisizioni della ricerca e problemi irrisolti [Die Strategie von PCF und PCI von 1944 bis 1947: Neue Forschungsergebniss und ungelöste Fragen], in: Elena Aga-Rossi / Gaetano Quagliariello (Hg.): L’altra faccia della luna. I rapporti tra PCI, PCF e Unione Sovietica [Das verborgene Gesicht des Mondes. Die Beziehungen zwischen PCI, PCF und der Sowjetunion], Bologna 1997, S. 85.

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