Ausstellung

»The Kids Want Communism«

| vom 09.09.2017 | bis zum 12.11.2017
»The Kids Want Communism«, Screenshot von der Website "Kunstraum Kreuzberg/Bethanien"

Zum Gedenken an den 100. Jahrestag der Oktoberrevolution von 1917 bildet die Ausstellung den Abschluss der Ausstellungsserie des "MoBY-Museums of Bat Yam/Israel" und gibt Anlass über Form und Folgen des real existierenden Sozialismus im 20. Jahrhundert in Europa und Asien nachzudenken. »The Kids Want Communism« lädt dazu ein, genauer zu beleuchten, was beinahe passiert wäre, was nicht passiert ist, was hätte passieren können oder sollen und was noch immer passieren könnte. Denn wie kaum ein anderer Begriff drückt „Kommunismus“ den Gegensatz zu einer Realität aus, die Ausbeutung und Ungleichheit befürwortet und zelebriert. "Der Kommunismus ist ein ganzer Kosmos, der von einem schwarzen Loch – den Ereignissen von 1989 bis 1992 – verschluckt worden ist", beschreibt Kurator Joshua Simon die Hintergrundgedanken der Ausstellung. "Und wir sollten die gegenwärtigen politischen Ereignisse, ihre Intensität und das außergewöhnliche Tempo, in dem sie unsere Welt verändern, vor dem Hintergrund der Implosion des Sowjetblocks und der Schocktherapie begreifen, der die postsowjetischen Gesellschaften und Volkswirtschaften anschließend ausgesetzt waren."

Für die Ausstellung wird zum Teil das umfangreiche Kunstarchiv des Sowjetblocks in verschiedenen Formen genutzt, jedoch werden die Werke, die aus Künstlerkollektiven, Werkgruppen, Ausstellungen, Symposien und Zeitschriften entspringen, mit einem Gegenwartsbezug neu aufbereitet. Zu sehen sind keine historischen Exponate, sondern Katalysatoren für eine andersartige künstlerische Praxis, die zum Nachdenken anregt. So zeigt zum Beispiel Künstler Max Epstein das Modell einer Datscha, dem wohlbekannten russischen Sommerhaus, das der sowjetische Staat vielen seiner Bürger gewährte. Das Exponat besteht aus verschiedenen Objekten, Geräten und Skulpturen, Miniaturen vielfältigem ländlichen Lebens, die sich zwischen Gebrauchsgegenstand und Dekoration bewegen. Jeder einzelne Teil des Kunstwerkes ist sowohl Objekt als auch Zeichen, sowohl eine Sache als auch eine Repräsentation. Das Haus, das Epstein darbietet, ist ein Ort unbegrenzter Zeit, vollkommener Freizeit, ein Raum zum Ausruhen, Denken und Handeln.

Trailer zur Ausstellung »The Kids Want Communism«

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