Denkmal

Denkmal für die Verfolgten 1945-1989, Jena

Das Denkmal für die Verfolgten 1945-1989 in Jena, Foto: Bundesstiftung Aufarbeitung

In Anwesenheit des Erfurter Oberbürgermeisters Dr. Albrecht Schröter und des DDR-Bürgerrechtlers Roland Jahn wurde am 17. Juni 2010 ein Denkmal für die Verfolgten der kommunistischen Diktatur enthüllt.  Die Grundsteinlegung erfolgte bereits 2003 hinter dem Jenaer Rathaus. Der Exil-Jenaer Karl-Heinz Johannsmeier, in den 1950er-Jahren politischer DDR-Häftling, wollte, nachdem er in den USA als Unternehmer zu Wohlstand gekommen war, seiner Heimatstadt ein Denkmal für die Opfer kommunistischer Gewalt stiften. Sein eigener Entwurf hatte 2001 eine große Debatte unter Thüringer Historikern ausgelöst. Mit der Siegerin des eigens ausgeschriebenen Künstlerwettbewerbes, Sibylle Mania, weigerte er sich hingegen strikt zusammenzuarbeiten. Er lehnte ihr Konzept ab, haderte zudem mit den steigenden Kosten und der Verzögerung des Bauvorhabens. Nach heftigen und langwierigen Diskussionen über Johannsmeiers Rolle als Stifter sowie die inhaltliche und ästhetische Umsetzung des Denkmals, wurde 2009 ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben – ohne Beteiligung Johannsmeiers. Den Siegerentwurf reichten schließlich die bereits bekannte Sibylle Mania und der Künstler Martin Neubert ein.

Das Denkmal besteht aus 285 gestapelten Aktenbehältern, die aus gefärbtem Beton nachgebildet wurden, und soll die Tätigkeit des Unterdrückungsorgans der kommunistischen Diktatur bzw. die damit einhergehenden Einzelschicksale symbolisieren. Auf den Behältern stehen 54 historische Daten, darunter die Namen von DDR-Oppositionellen wie Roland Jahn, Oskar Brüsewitz oder Robert Havemann. Als neuer Standort wurde, anders als zuvor geplant, die Gerbergasse 18 gewählt. Dort befand sich der mittlerweile abgerissene Sitz der Jenaer Staatssicherheit.

Die Inschrift am Fuße des Denkmals lautet: „All denen, deren Menschenwürde verletzt wurde, / den Verfolgten, die gegen kommunistische Diktatur / aufrecht für Demokratie und Menschenrechte / einstanden. 1945–1989“.

Denkmal für die Verfolgten 1945-1989, Jena

Gerbergasse 18, 07743 Jena

Karte