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Im Bereich Lesen finden Sie einen kommentierten Querschnitt von Büchern und Online-Ressourcen zur Geschichte des Kommunismus.

 

Die umfangreiche wissenschaftliche Literatur wird in der Unterkategorie Analyse gesammelt und ausgehend von wichtigen Autorinnen und Autoren sowie für die Forschung relevanten Werken laufend erweitert. Thematisch und methodisch unterschiedliche Ansätze werden berücksichtigt und inhaltlich ausgerichtete Websites vorgestellt.

Bei Quellen sind Hinweise auf Quelleneditionen und Online-Portale aufgelistet, über die der Zugriff auf Originalquellen möglich ist. Die Website kommunismusgeschichte.de stellt nur wenige Quellen selbst zur Verfügung, sondern lotst den User gezielt zu weiterführenden Portalen.

Die Biografien und Autobiografien kommunistischer Führer, Politiker und Oppositioneller werden bei Biografien eingeführt und immer in kurzen Texten angeteasert und mit Rezensionen verlinkt. Romane und Erzählungen finden Sie bei Belletristik, wo zunächst Neuerscheinungen eingepflegt werden.

Bei LiesMich! sind die Kurzrezensionen renommierter Wissenschaftler, Historiker und Journalisten versammelt, die Ihre „Lieblingsbücher“ zur Kommunismusgeschichte vorstellen. Die Rezensionen stellen neue und alte Forschungsliteratur, Biografien und Romane vor, die es immer wieder wert sind, gelesen zu werden.

 

Roman

Die Selmenianer

Moische Kulbak

Buchcover

Die Selmenianer handelt von einer jüdischen Großfamilie, deren Lebenswelt durch die Russische Revolution allmählich aus den Fugen gerät. In vier Generationen leben unter anderem die Brüder Itsche, Sische, Juhde und der Außenseiter Folje, deren Frauen Gite und Malke, deren Söhne, der schlaue Falke und der lebensmüde Zalke, sowie die Töchter Tonke, Chaje und Sonja auf dem „Rebsehof“ des verstorbenen Ahnen Reb Selmele, der aus dem tiefsten Russland stammt.
Der Clan besteht aus verschiedenen bewegenden Figuren, denn alle in der Familie haben ihre Eigenheiten: Einer, dessen häufiges Seufzen wie ein Wiehern klingt, der andere, der in Ohnmacht fällt, wenn er nicht mehr weiter weiß und wieder einer, der sich von Zeit zu Zeit umbringen will, dem es aber nie gelingt. Die Familie befindet sich im Konflikt zwischen Modernisierungsverweigerung und Fortschrittsglauben und als die Selmenianer eines Tages ihren Hof verlassen müssen, ist eine alte jüdische Welt verloren gegangen.
Kulbaks Roman erschien erstmals 1971 in der Sowjetunion, allerdings zensiert. Mehr über den 1896 geborenen Autor, welcher 1937 in einem Schauprozess zum Tode verurteilt wurde, lässt sich im aufschlussreichen Nachwort von Susanne Klingenstein lesen. 

Bibliografische Angabe

Moische Kulbak: Die Selmenianer. Aus dem Jiddischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen. Nachwort von Susanne Klingenstein, Berlin: Die Andere Bibliothek, 1. Aufl. 2017.