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Im Bereich Lesen finden Sie einen kommentierten Querschnitt von Büchern und Online-Ressourcen zur Geschichte des Kommunismus.

 

Die umfangreiche wissenschaftliche Literatur wird in der Unterkategorie Analyse gesammelt und ausgehend von wichtigen Autorinnen und Autoren sowie für die Forschung relevanten Werken laufend erweitert. Thematisch und methodisch unterschiedliche Ansätze werden berücksichtigt und inhaltlich ausgerichtete Websites vorgestellt.

Bei Quellen sind Hinweise auf Quelleneditionen und Online-Portale aufgelistet, über die der Zugriff auf Originalquellen möglich ist. Die Website kommunismusgeschichte.de stellt nur wenige Quellen selbst zur Verfügung, sondern lotst den User gezielt zu weiterführenden Portalen.

Die Biografien und Autobiografien kommunistischer Führer, Politiker und Oppositioneller werden bei Biografien eingeführt und immer in kurzen Texten angeteasert und mit Rezensionen verlinkt. Romane und Erzählungen finden Sie bei Belletristik, wo zunächst Neuerscheinungen eingepflegt werden.

Bei LiesMich! sind die Kurzrezensionen renommierter Wissenschaftler, Historiker und Journalisten versammelt, die Ihre „Lieblingsbücher“ zur Kommunismusgeschichte vorstellen. Die Rezensionen stellen neue und alte Forschungsliteratur, Biografien und Romane vor, die es immer wieder wert sind, gelesen zu werden.

 

Roman

Verlorener Morgen

Gabriela Adamesteanu

Cover des Buches "Verlorener Morgen", Die Andere Bibliothek

„Verlorener Morgen“ ist ein Roman der rumänischen Autorin Gabriela Adamesteanu. Er handelt von einem einzelnen Tag im Bukarest der 1980er-Jahre und gleichermaßen von beinahe einem ganzen Jahrhundert rumänischer Geschichte. Das erste und das vierte Kapitel verfolgen eine alte Frau auf ihrem Weg durch Bukarest. Während des Weges berichtet sie in einem langen Selbstgespräch, von ihrem Leben im Rumänien des 20. Jahrhunderts. Das zweite und dritte Kapitel führen in einem eigenen Erzählstrang – der mit der Handlung der anderen Kapitel verbunden ist – in die politischen Debatten um Rumäniens Zukunft in Europa ein, wie sie Ende des Ersten Weltkrieges geführt wurden. Das zweite Kapitel gibt Gespräche aus bürgerlich-politischen Salons wider, das dritte nimmt die Form des Tagebuchs eines Professors aus Bukarest an. Bereits vor 35 Jahren erschien das Buch im Original. Dies ist bemerkenswert angesichts dessen, dass Rumänien zum damaligen Zeitpunkt noch vom neo-stalinistischen Regime Nicolae Ceauscescus beherrscht wurde. In das Raster dessen berüchtigter Geheimpolizei fielen auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller die, wie Gabriela Adamesteanu, die Lebensrealitäten im totalitär beherrschten und wirtschaftlich schwachen Rumänien, nicht beschönigten, sondern in ihrem Werken als solche thematisierten. Gabriela Adamesteanu, 1942 geboren, lebt und arbeitet in Bukarest. Seit 1990 arbeitet sie als Journalistin, seit 2004 als Chefredakteurin der Zeitschrift Bucure tiul Cultural. Sie hat bereits mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht, für die sie bedeutende Auszeichnungen erhalten hat.

Bibliografische Angaben

Gabriela Adameșteanu: Verlorener Morgen. Roman. Aus dem Rumänischen von Eva Ruth Wemme, Berlin: Die Andere Bibliothek 2018.