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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Jordan, Carlo (Karl-Heinz)

* 5.2.1951 ✝ 13.12.2023

Geb. in Berlin; Vater Bäcker, Mutter Verkäuferin; POS; 1965 – 68 Zimmererlehre; 1969 – 72 Bauing.-Studium in Berlin; 1972 Rücktritt aus der FDJ-Ltg. des Kombinats Ingenieurhochbau aus Protest gegen das neue Absolventengesetz; 1970 – 81 Teiln. an konspirativen Zirkeln; 1971 Mitorg. kulturopp. Veranstaltungen im Berliner Arbeiter- u. Studentenklub (Schließung 1974); anschl. Veranstaltungen u. a. zur Arbeiterselbstverw. in Jugosl. im Berliner Klub »Box« (Verbot 1975), im »Kramladen« (Verbot 1976); ab 1973 alternative Landhausprojekte in der Uckermark (1984 Zwangsräumung durch das MfS); 1972 – 79 Baultr. bei versch. Berliner Betrieben; 1976 Festnahme wegen einer Eingabe betr. den Suizid des Pfarrers  Oskar Brüsewitz; 1978 Fernstudium der Philos. u. Geschichte an der HU Berlin, Relegierung 1982 wegen »ungenügender gesellschaftl. Einbindung«; 1978 – 83 UdSSR-Reisen, insbes. ins Baltikum; 1980 – 89 künstler. u. kirchl. Bauprojekte; 1985 – 89 Doz. für Philos. u. Lit. an Bildungsstätten der Ev. Kirche Potsdam; 1982 – 86 Mitarb. in versch. Öko-Krs. (ESG, Berlin-Friedrichsfelde, Vipperow); Mitorg. der Berliner Ökoseminare; 1986 Mitbegr. der Berliner Umweltbibliothek u. Mitarb. der »Umweltblätter«; 1987 – 90 DDR-Koordinator im Osteurop. Netzwerk Greenway; 1988 Mitbegr. des Grünen Netzwerks Arche u. dessen Samizdat-Ztschr. »Arche Nova«; Nov. 1989 Mitbegr. der GP, Dez. 1989 – März 1990 GP-Sprecher am Zentr. Runden Tisch; Jan. 1990 Mitinitiator der Gedenk- u. Forschungsstätte für die Opfer des Stalinismus ASTAK Berlin-Normannenstr.; Mai – Dez. 1990 Abg. der GP in der Berliner Stadtverordnetenvers. 1994 – 95 MdA Berlin, Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen (AL); danach Beginn eines Forschungsprojekts zur Nachkriegsgesch. der HU an der FU Berlin, 2000 Prom.; seit 2000 stellv. Vors. der Forschungs- u. Gedenkstätte Berlin-Normannenstr.; gest. in Berlin.



ARCHE NOVA – Opp. in der DDR. Berlin 1995; Kaderschmiede HU zu Berlin. 1945 – 1989. Berlin 2001.

Silvia Müller

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten